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Hr. 530 Seil« 4 — »vre»d«er Rachrschke»" — ArettöW. N. Xvvember 1S77 Lascapol. Roman von Paul Rofenbavn. «Umdruck »erboten.! <l8. Kortletzung und Schluß! .Nein, mein lieber Herr Klodius. Sie nützen niemand mil dieser Lelbstveichnldigung. Auch nicht Herrn EaScapol." „EaScapol", wiederholte KlvdiuS mechanisch. »v>a. ßisien Lie übrigens, wer EaScapol ist?" „Nein." „Dann will ich e» Ahnen jagen. ES wird Die inter- eMeren. Persönlich sowohl wie rein menschlich. Denn selt sam genug iü es. Dieser EaScapol — einen Vornamen hat er scheinbar überhaupt nicht — ist ein Abenteurer große» SlitS." .Ein Abenteurer?" wiederholte KlodtuS zweifelnd. Winlcrhaltcr machte eine abwehrende Bewegung. „Ich weiß, was Lie sagen wollen. Aber er ist ein Aben teurer. ES gibt auch Abenteurer, die etwas können. Wir sprechen noch darüber." HlodiuS wiegte ungläubig den Kops. .dieser Herr EaScapol also steht in den Diensten derselben auswärtigen Macht, der das Deutsche Reich die Inflation mit gefälschtem deutschen (Neide verdankt." Klodius sagte entschlossen: .Nein. Er ist ein Arzt . . . Ein Arzt mit wunderbaren, nein, mit übernatürlichen Gaben." Winterhaller erwiderte begütigend. .Ich sprach schon davon, daß cS auch tüchtige Abenteurer gibt Die Seiten sind andere geworden gegen damals, als Eaglio ira und der Gras von St. Germain wirkten: die Mensch heit ist kritischer und skeptischer geworden." KlodiuS erhob sich. .Lehe» Die mich an. Ich bin sein Werk." .Ich weiß eS. Herr KlvdiuS! EaScapol hat in Indien Dinge gelernt, die ihm europäische Aerzte nicht nachmachen. Daran in nicht zu rütteln. DaS schließt aber nicht aus. daß er gleichzeitig ein Halunke ist." Klodius zuckte die Achseln. „Worin besteht nun sein Verbrechen? Ich meine setzt nicht den Mord an Rvedercr. Ich mochte sragen: Warum ist denn eigentlich EaSeapol nach Berlin gekommen?" „Die>e Krage". sagte Winterhaller, »trifft in der Tat den Kcrn der Dinge. ES hatte einen ganz bestimmten Grund, wenn jene sremöe Macht gerade Herrn EaScapol entsandte. Man haue es aus eine ganz bestimmte Persönlichkeit abgesehen. Erraten Lie, aus wen?" .Nein." .Diese Persönlichkeit sind Sie, Herr KlodtuS!" „Ich — um Gottes willen!" „Jene auswärtige Macht erfuhr, daß Lie als geheimer Kommissar für die Aufdeckung des InslationSverbrechcnS designiert waren. Das läßt aus einen ausgezeichneten Lpio- nagedienit schließen. Denn man halte mit gutem Grund jemand auSersclien, denen Bcamten-Eharakter selbst seiner Umgebung unbekannt war. Jene auswärtige Macht zog selbstverständlich Erkundigun gen über Lie ein. das heißt, ob und wo Lie eine schwache Ließe hätten, an der Ihnen beizukommen sei. Denn es galt, zu ver- hüten, daß Lie auk die Lpur des Bankhauses Roederer kamen. Die schwache Ltelle ist in solchen Kälten säst immer aus die Formel Geldbedürstigkeit zu bringen. In diesem Punkt war bei Ihnen nicht» auszurtchten. Aber etwa» andere» bvt sich: Ihr — Die verzeihen. Herr Slodiu» — Ihr körperliche» Ge brechen. Jene Regierung hatte einen Menschen zur Verfügung, der die Mach» batte. Sir in seine Hand zu bekommen. Denn e» gibt nur einen einzigen Menschen — in Europa zum mindesten —. der die Mach« bat, einen Buckel zu heilen. Denn daß Sie den Wunsch hatten, gerade und schön zu werden, da» konnte man ohne weitrrrS vorau»s«tz«n. Uebrigen» gab eS rin Mittel, dielen Wunsch in Ihnen nicht zu erwecken — den» er war natürlich vorhanden —, wohl aber ihn zur Gier zu entfachen, indem man Ihnen ein« schöne und verführerische Krau in den Weg schickte. Man hatte sich nicht verrechnet. EaScapol und Roederer haben gemeinschastlich operiert; daS ist Ihnen wohl inzwischen klar geworden." .Und das Abenteuer Roederer» im V-Zug: mit dem Fremden, der plötzlich die Notbremse zog . . .?" ». . . war natürlich singiert. um Sie aus EaScapol zu Hetzen." LilodiuS machte ein nachdenkliche- Gesicht. .EaScapol hat mir selbst Beweise seiner okkulten Fähig keiten gegeben. Uns allen. Er hat unS. vollkommen unvor- bereitet, einen nach dem anderen mit unseren Namen an- geredet." .DaS stimmt." lachte Winterhalter, .bi» aus die zwei Worte: vollkommen unvorbereitet In Wirklichkeit war EaSca- pol durch Roederer orientiert und kannte jeden von unS der Beschreibung nach genau." Verstört, lauschend lehnte KlvdiuS gegen die Wand. .Warum aber hat EaScapol ihn getötet?" .Weil Roederer im Begriff stand, seinen Komplicen EaSca- pol zu verrate». Denn inzwischen war ich — Lie entschuld,, gen, Herr KlvdiuS — auf RoedererS Spur gekommen: und ebenso hatte inzwischen EaScapol mein begreifliches Inkognito durchschaut." KlodiuS sah jenem ins Gesicht. .Wer sind Lie. Herr Doktor Winterhalter?" Der andere lächelte. .Heute kann ich eS Ihnen ja sagen: mein Name ist Joe IenkinS. Ihre Regierung batte vorsichtshalber auch mich ein bißchen für diese Angelegenheit interessiert. Ich habe daS Wunderwerk mit angesehen, das EaScapol an Ihnen vollbracht Kat — und ich kenne auch die Bedingung, dir sich daran knüpft. Ich kann nicht umhin, Ihnen zu gestehen: einem Menschen, der so redlich seinen Vertrag erfüllt, daß er bereit ist seinen Wohltäter mit seinem eigenen Tode zu belohnen, bin ich noch nicht begegnet." .Das Opfer ist nickt so groß, wie eS scheint," sagte Klodius mit traurigem Lächeln „Tie kennen vielleicht nicht die Kon- seguenzen der Operation, die EaScapol unternommen hat: sie war nur möglich, wenn ich mich damit absand, nach dreißig Tagen zu sterben. Ein Monat dcö Glücks — der heute zu Ende ist." „Und aus dieses Märchen sind Sie hereingefallen?" KlodiuS hob ungläubig die Hände zu seinem Gegenüber empor und stammelte verworren und sasiungslos: „Ja ... ist denn daS möglich? . . . Sie glauben, EaScapol hätte . . ." „Begreifen Sie nickt, daß EaScapol Sie planmäßig und anS ganz bestimmten Gründen in den Glauben versetzt hak. Sie 'eien ein Todgeweihter? Weil er von vornherein die Absicht hatte oder doch zum mindesten damit rechnen mußte, eines Tages etwas von Ihnen zu verlangen, was nur einer tun würde, der ohnehin dem Tode verkästen war!" .Da» alle» lft ..^ ^ . .. Mit einem schwere« nnö schluchzen»,n Gens,er wankt« Klodtus auf Joe Jeukin» zu. »Ich bin objektiv genug, um mir «n lagen: Eie müssen mit der Möglichkeit rechnen, das, auch meine Worte zu jenen Fiktionen gehören, an die Sie nun nachgerade schon gewöhnt sind. Drei Zimmer von hier amtiert ein unbescholtener und ehrlicher Mann. Da» ist der Vertrauensarzt der Behörde. Ich schlagt Ihnen vor. er soll da» letzte Wort sprechen." »Und EaScapol?" fragte KlodtuS. , »EaScapol?" Joe IenkinS betrachtete aufmerksam seine Zigarette, die nicht brennen wollt«. »Ich habe beute meinen schlechten lag. Die Zigarette hat keine Lust. Und EaScapol ist über alle Berge." Die beiden gingen Uber den Asphalt der Straße Unter den Linden, die allmählich, je mehr sie sich der Kreuzung näherten, menfchenersüllter und lichter wurde. Sie schritte», ohne zu sprechen, nebeneinander her. Das Summen des Großstadt- abends schwoll an. Transparente glühten aus. flammend schnitt sich die Lichlerwelle der Fnedrichstraße quer durch das Halb- dunkel. »Ich möchte den »New Uork Hrrald" lesen, Herr KlodiuS; Sie müssen mich aus eine Stunde entschuldigen. Aber ich denke, eS bleibt dabei, wir treffen unS zum Abendessen im Esplanada; Sie haben diese» Restaurant, wenn ich recht ver- mute, in guter Erinnerung. Gehen Sie nicht die Friedrich, straße hinaus," fuhr IenkinS fort. Und aus de» erstaunten Blick des anderen setzte er hinzu: »Hier wird überall aus. gerissen; die Passage ist entsetzlich unbequem. Gehen Lie die Linden hinunter." Er sprach die Worte in einem so merkwürdigen Tonfall, daß KlvdiuS unwillkürlich aushorchte. Aber jener war schon im Portal des Cafe Bauer verschwunden. Und im übrigen hatte er sich wohl geirrt. DaS war kein Wunder nach den unerhörten Anstrengungen dieses seltsamen TageS: dieses lö. September, der einen Monat lang durch Wachen und Träume hindurch der letzte Tag seines Lebens zu sein bestimmt gewesen war. Er atmete tief und schwer dem Westwind entgegen, der in einer feuchten und schmeichelnden Welle vom dunklen Tier- garten herüberstrich. Die Ueberzeugung, daß er gesund sei und daß seine Kon- stitution ein langes Leben verhieß, überkam ihn plötzlich wie ei» Rausch. Er ging hinüber in die Mittelallee. die mcnschcn. leer war. Die lausend Lichter des Abends traten nun zurück, spannten sich, begleiteten ihn in zärtlichem und verheißendem Gesunkel. Alle Dinge waren wie abgernckt von seinem ein- samen Wege, der wie ein ruhiger und sriedlichcr Fluß durch die -lacht rann. Der Kies knirschte. Er blickte auf. Bor ihm stand Senta. Ein Zittern überfiel ihn. und seine Hände die sich zu einem stumme» und seligen Gruß auSstreckcn wollten, sanken willen, los herab. Sie legte ihre Hand um seinen Arm und schmiegte sich an ihn. Er fühlte die Wärme ihres Blutes tröstlich und lockend durch ihre Kleider dringen. Aber er fand das Wort nicht, das die Brücke schlug von einst zu jetzt. Da sagte sie: „Ich will bei dir bleiben, wenn du mich haben willst." Er antwortete nicht. Aber sie spürte den Druck seiner Hand. Ssorgptnir 13 unc. In lies kistui- liegt llis Itkstt! II ^leneokkeit kekre rur Kein»' ruküek! «n. dE^ekilen SrNan im 17. tabrbunüert ver«r,-nNeie NruNer Kr»«mu, von Witten -u »einen »unüerbareN Nellungen nur Ule IceNkeNlUgen Krauter uns Wurreln -terlboler ttochalp. Niesen »Nde»an,,en unN erprobten ftereplen sleNen »Ir aus Nen 1-ratiig len uns «trk«am»Ien -Vlpenirrau een Nie »e^en ibrer »ur,de, baren Wirkung vielt l i"r Mati-einrzung!, 1>e. kirual-und I.ungen-»«. Oichl-»nd Nbeuma«1i>m»^ I»« I ,, I SSMISkMUNgGN tta.n-und NI»z,n-I°«. Kramp,, und Kolik-Iee.l.eder-und Oallen-Iee. tUaaen-lee NIe,ven-ree. Vieren-ree. WaLseoruchl-ree. Wech-el- ^ »»» r» — St »sö I stachen ßle einen Versuch. auch «renn 7ee Me dOMner und brauen ,r> Nen VVechreiiabren. > I» »IVTellgSklll kl>3-kVeaUIS?» ,b„en andre dliltel nicht aebollen Kuben Verlangen die tiroler älpenk.Suter mit Xchuirmark» .KmsIeNIerV viel» pro Paket Vt. 2.—. 2u baden in allen -Vpolkeken. »>!« » ,, kr-»u,,r «Ie,M>»H>»e-W»e«l». Ot,»e»ur>«»eI »rv> Ine, rne„,»„ flsketi- unü Hulrlwsfkn I»»a»r mau »tot» s ssoildstmsttsSs s. /kerse/nuske/" unter ?>cets - Äoces ?r/c/ - Decken Hy/lreen - / ?r-ak«>n/ck^e'/te / ^snclsetiuke «»pp» 7.50. e.so. O »« n»pp» v»ti«e e» S.50. 7.50. V »o IVIsnsoki, Sssslr gsgsnüdsr ckse StnnlLdnnk HmMÄL an cterrec^vÄeWr promvnacksn-, puppsnwngsn Sr»b» ri»»»»l»I, diil Prrit, ÜsllllNttkNISIIIlIiM. Pirnaiscke Sir. rr Ecke eiinicndorsstr. Schlas- Iimmer eck« Eiche u. imitierik Hölter. 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