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Dresdner Nachrichten : 04.03.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-03-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188503046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850304
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850304
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-03
- Tag 1885-03-04
-
Monat
1885-03
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.03.1885
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1l sl.-Drr-den «äff-ust'N> bi» «aitmttt. 3 Ul,r. W>-,« »t» U «M. 2« Rrult-dl: » mir an«»ch»nta«n»l» ,,k. R»«m. Vie ll»»ll *««" nMa.» » P'»- Unter «t„. km da« «-.tImtM- Ettnen der yn. „al> wild nicht acardkii. «u»w»r> !, Snierii-tt.-AntirSa- «ca«» «rü. ^mit°ud°j<idlu»a durch «rtesmurkcn odcr»°ft'»>i»d»iug 6 Stlden »d Pt, rnleiaie Iti> Montag oder nach gelt» I-«u V-Mtci" 20 V>». 3»,«rot« ikkicu an : «»»o»eeii'v»>ea»r von >.m u. v»al... Nu^ ck-sse. taud« ti. tl,.. Invaltdendanl, «. MUcr-tiukttd, R. »tkU-Magdriuirg. ZlNUcr ^ullUnng, Pll-Nni-Tepttp. «iir RtMabr >»660. M.mulcrtpte ^ leine Lcrlniiditchlcii. Mnttt-allullkl. Heschästsverkehr. KörsenömchL. Irem-euusle. HddiläimAev ckar Itro-ilnor Ooaat>0a-0»I»ri«, r«i»o4u< Ut uaud HotoUniuijr»» uoit i-ljcd»» w l.'»t,ii>»t-?<>r»»t 8tL°It l5 vk., U ijtlt«» ins!. »I«g»»t«r tl»pp» l dl 75 kt. Lsbinvlbillivn, »tiak«. Lvkvoir, 12 StLak tirol. Llaxxo 2 U. ^ v»T»aa 8<U»»v, vrexleu, Villiärukkor-nti-n.so 21 k. n. 8opdioo.tr».,« 6 »w ko.tplatr. R rite Li» Vartrr., »»»i» NU all» VI3U«r >lvk 5>V«!t vtmwt « Ni-eikm/t»«ük«n >»«««»>« »o >li« « «rilv nnck kiltest« llnironeva-LTpeältloi» « j UMM L Vogler, llrecko. ^ M Vikt»»»» Xdt»,»QN>: t«r revaono«. cki«Lrot» Lnt^oxsim»!:»:, nn4 K V,Ii«rdvs6r6»rnn«: 6«e Otk«rt-IZe>«r» >rr»l.i«. jU « von L«S. 0o«»> l. ^verbuch l. V«, kpoviLl- a. Uauptxeied. K D HV«z«vuIiau»»tR. »s (VtvtorI»-8i»Ia»z K V ampt. »vlivvlL. Varel, irr rvoisZ. orSmv, « « brootzvgoläs/rrb. oobth'ilkt-lstüpote. konstov v. ü dl» 100 AK. « « ^ AluLtorsonä. prompt. Ko8tor ru !ittr»dx«kvtrton ?rsikon. Wl L MvtzÄiitm io r»j>>«s-f-«ilketti«i> k Uvlezraatv I^aoleankvn, SSv1«N»ozrea mit t oavevt«. » SMet et« Lorrenipoaclene« ost L v«rsr«n 8üt»n«. vredäell, « Z! Wll«ckrukrvr«tr. 21 d 8opdle»str. « »w ko.tplatr. S kroL vr. FLKvr's Lk "E 0 bls 14 Me. ii,i>W »lld WbllfM. Ose. IiSklltLIUI, Lu88vrf>h «oliä uncl älluorllsttt, voll 11 lulll'st uu. 8oi»io88»8tr»»8v LL. Haßrsa», Tnliaa,- -M (Ml» I Aussichten für ven 4. Mär,-. Mäßiger unbestimmter Wmd, ver- ver. VS. 611. Illyrsallz. Allllükle. «LPI. ! änderlick,. keine oder geringe Niederschläge. Nachtfrost. Dre»d°n. 1885. Mittwoch, 4. März. >erantw»rtltcher «edakteur sür Pvllllschkö Vr. Cnitt vterev tu Dresden Im Leben der deutschen Nation war der vorige Montag ein hockst bedeutungsvoller Tag. ES wurden in dem wieder zusammen« getretenen Reichstage Reden gehalten und Beschlüsse gefaßt, deren Wichtigkeit das übliche Durchschnittsmaß von Bedeutsamkeit weit überragt. Reichskanzler und Reichstag bekundeten ofscn. laut und krastig ihre Einmüthigkeit i» Betress der Kolonialvoiitik. Für diese wurden am Montage die testen Grundlinien gelegt. Ausland und Inland wissen eS von jetzt an, daß die gesetzgebenden Körperschaften Deutschlands sich für Erwerbung von Kolonialbesitz verpflichtet haben, daß sie den erworbenen zu behaupten und neue Gebiete hinzuzu- siigen entschlossen sind. Es bat geraume Zeit gedauert, ehe diese itinmütlngkeit erreicht und klipp und klar bingestellt werden konnte. Jetzt aber ist sie vorhanden. Nicht in einer Scbützenfest-Ltimmung, wndern aus wohlerwogener Ueberzruguug erkläite sich der Reichstag s!ir die Kolonialenvcrdungen. Seltsamer Weise begegneten lange Zeit gerade die Träger des überseeischen Handels, die Hansa- üadte, jeder Regung des Kolonialgedankens feindlich Nur im Pinncniande erinnerte man sick zeitweilig der Zeiten Fuggers und der Blüthezeit der Hansa. Die Reichsrcgierung mutzte eü mit bedauern wabrnehmen. wie der deutsche Handel im Auslande, selbst La. wo er die erste Stellung einnahm, immermekr in die Ecke Muckt wurde. Nur die zeitweilige Sendung deutscher Kriegsschiffe nach der Südsee und die Einsetzung von Eonsularbeamten unterbrach und hielt diese ungünstige Bewegung auf. Es wurden Handels verträge abgeschlossen — den wichtigen Vertrag mit Samoa aber leimte der Reichstag kurzsichtig ab. Als nun aber die Hansastädte dem Zollvereine angcschlossen wurden, gewann der Gedanke Kraft, Las Hansastädte und Binnenland gemeinsam überseeische Politik treiben müßten. Das Weitere kennt man. Jetzt hat, nach einer eindringlichen Rede Bismarck's. der Reichstag Farbe bekannt. Es wird jedes patriotische Herz mit Genugthuung erfüllen, daß alle großen Parteien: Konservative, Nationalliberale. Deutschsreifinnige und das Zentrum, einhellig für diese Reichspolitik eintraten, alle sonstigen Llreitpunkte unterdrückten, dem Auslande gegenüber die Einigkeit der Ration laut bezeugten und dm nationalen Gedanken hoch aufleuchten ließen. Nur dre Sozialdemokraten trennten sich von ihren deutschen Landsleuten. Haben sie denn gar kein Herz für die Macht und Größe ihres Vaterlandes, für den Rubm des deutschen Volke-? Daß die polnischen Abgeordneten sich von den deutschen sonderten, läßt sich weit eher begreifen. Mit diesen beiden Ausnahmen bewilligte also der Reichstag die für Wahrnehmung der Interessen Deutschlands in seinen Schutzgebieten: Kamerun, Togo und Angra« Pequena, geforderten 248,000 Mark und zwar als Pauschsumme, während der BundeSrath die Kosten für die Gouverneure, General konsuln, Kommissare, Sekretäre u. s.w. specialifirt gefordert batte. Der Bewilligung war eine große Rede Bismarck'- vorauSgegangen. Dowcit sie die Notkwendigkeit betont, daß die Reichsregierung bei einer Kolonialpolitik von der freudigen Zustimmung des Parlaments getragen sein müsse, geben wir sie in der „Tagesgeschichte" ausführlich wieder. Ihre zweite Hälfte enthielt eine scharfe Erklärung gegen die englische Regierung. Wir kommen daraus sofort »u sprechen. Vorher aber gedenken wir kurz einiger Anträge, dir den Reichs tag moigen beschäftigen werden. Wie bekannt, hatte der Reichstag beschlossen, mit den erhöhten Getreidezöllen nicht solche Waare zu belegen, die vom 15. Januar dis zuni Eintritt des Spcrrgesetzcs in völlig legitimer Weise etngefüdrt worden ist. Der Bundesrath bat nun In Au-sührung diese- RetchStag-beschlufie- eine Verordnung erlassen, die völlig unausführbare Bestimmungen enthält und dem legitimen Getreidegeichäst schwere Verluste bereitet. Gerade weil wir allerzeit entschieden gegen die bloße Getreidespekulation Front gemacht haben, halten wir es für Pflicht, unbefangen unsere Stimme zu erheben -um Schuhe desjenigen TdeilS des GetreidegeschästS, der die volkswirlbicdasllich unentbehrliche Arbeit de« HerbeischafienS genügender Nahrungsmittel leistet. Der BundeSrath will aber nun von den erhöhten Zöllen nur solches vom 16. Januar bis zum Spcrrgesetze eingesührtes Getreide freilassen, das aus Grund eines notariellen Vertrags eingefübrt wurde. Nun bedient sich der Kauf mann bei Kaufsabschlüssen nur in ganz besondeien Ausnalimesällen des Notars, er schließt seine Geschäfte fast immer nur mittelst Briefen oder Depeschen ab. Wenn also der Getreide - Einsührer nachweist, daß er vom 15. Januar ab mittelst Telegramm- oder Briefs Getreide vom AuSlande bestellte, wenn er dazu die Original» depesche oder sein Kovirbuch beibrinat, so muß das doch genügen, zumal er die Wahrheit seiner Aussage eidlich «rhärtet. Jeder Beweis für die Zollbehörde ist doch billigerweise erbracht, wenn der Kaufmann eidlich nachweist, daß die laut Kaufvertrags abge schloffenen Maaren identisch sind mit den angrkommenen Sendungen. Es stetst zu hoffen, daß der Bundesrath die unausführbaren Be stimmungen seiner Verordnung nachträglich fallen läßt. Nach dieser Abschweifung kehren wir zu dem Tbeile der Bis- marckiichen Rede zurück, der sich mit dem Vcrhältniß zwischen Deutschland und England beschäftigt. Selten ist aus einer parla mentarischen Mensur ein Minister von dem anderen Paukanten so gründlich abgeiührt worden, wie Lord Granville vom Fürsten Bis marck. Der edle Lord hatte seine „Schmisse" sich mutbwillig selbst geholt; wie ein studentischer RenommirluchS batte er ein bemoostes »öoupt angeremvelt und erhielt nun eine Anzahl steiler Terzen und Tiesguartcn, die ihn für lange Zeit kumpsunsätng gemocht haben. In vollem Widerspruch mit den Tliatiacken hatte Lo»d Granville im Obcrbausc behauptet, Bismarck habe England den Rath gegeben, Egypten zu anncktiren. Es war das ein Kniff, der in England selten seine Wirkung verfehlt. Der britische Nationalstolz erträgt Alles eher, als den Anichcin, Winten von Ausländern zu gehorchen, denn John Bull betrachtet jeden Ausländer, auch den bedeutendsten, als einer untergeordneteren Rasse entstammt. Wenn nun Granville seinen Landsleuten den Glauben beibrachte, er habe anders gehan delt. als ihm ein Ausländer geratbcn, selbst wenn dieser Ausländer ein Bismarck war. so erschien er in ihren Augen als ein wahrer Mordskerl. Bismarck mußte sich aber beeilen, der Lüge cntgegen- iutuleu. daß er England zur Annexion Egyptens geratben, weil dieser Rath Deutschland sofort das Mißtrauen, ja die Feindjchast Frankreichs und der Türkei zugezogen hätte. Bismarck beschwerte sich zunächst darüber, daß der englische Minister den briefliche» Weg dem mündlichen Verkehre vorziehe. Allein seit dem vorigen Som mer hat Granville 128 Nvten, 7—800 Seiten lang, an Bismarck ge schrieben, die dieser zu beantworten hatte, also mehr, als Bismarck in seiner 23jährigen Tbätigkcit als auswärtiger Minister von allen andern Regien»,gen empfangen hat. Er sagte mit Recht, wenn man aus den mündlichen Verkehr verzichte und für die Geschälte der Diplomatie bloß den Weltpostverkebr amvendc, könne man sich die GesandtschastSkosten ganz sparen. Sodann aber bestritt Bis marck mit völliger Glaubwürdigkeit, daß er der englischen Regierung je einen Rath ertbcilt habe. Erbeten hat sic ihn vielmals von ihm, aber er leimte eS av mit der zutreffenden Motivirung, das; dieses Winken'heilen unmöglich seines Amts sein könne. Als dann England wenigstens Bismarck's Privatmciming, dringlich erbat, er klärte er, daß er vor der direkten Annexion Egyptens warnen müßte. Also das Gegentbeil von Dem, was Granville als Rath Bismarck's mitgetbnlt hatte. Bismarck erklärte : allerdings würde er England in der Annexion Egyptens nickst hindern, da die Freund schaft mit Englano uns wichtiger sei als das künftige Schicksal EgyptenS, aber da die Annexion andere Nationen verletzen würde, so halte er im Interesse des Weltfriedens für zuträglicher, England verzichte auf die Annexion Eguvlens; cs fei besser, England übe dort unter türkischer Souveränetät seinen Einfluß aus. Das beißt eine verwickelte Frage staatsmcinniich aussassen, das bestehende Reckst schirmen und den, Weltfrieden dienen. England hat diese ver nünftige Auffassung in den Wind geschlagen und hat jetzt den Schaden und den Spott obendrein. Nach solcher genvungener Bloßstellung seiner Unfähigkeit und Lügnerei sollte Granville keinen Augenblick mehr Minister bleiben können, er so wenig wie sein leitender Geist Gladstone. Dock das ist die eigenste Lache der Engländer selbst. Bemerkenswerll, aber ist es, daß die Opposition im Unterhause, nachdem Gladstone dickfellig genug trotz des Walir- spnichS in der Sudansrage im Amte verbleibt, setzt einen neuen Stoß gegen das liberale Ministerium führt, bei dem sie dessen ein fältiges Verhalten gegen Deutschland zum Ausgang nimmt. Der Abg. Aslnncad Barlett kündigte eine» Tadelsantrag an, der es be dauert, daß die Regierung das freundliche Eiuveruehmcn mit Deutschland, das Beaconsfleld hergestellt, umgestoßcn habe ; das Ver halten der Regierung bei den jüngsten Unterhandlungen mit Deutschland, besonders betreffs Neu - Guineas und der Paciflc- Jnseln. sei der Regierung einer großen Nation unwürdig. Ob das Parlament das Kabimt Gladstone aus diesem Anlasse zum Fall bring«, können wir Deutsche ihm ruhig überlassen. werde mit den Forts am Flußcinganae gewechselt. — Eine Depesche vo» Tientsin meldet vvm 3. Mürz, daß der Reisprcis um 20 Proz. erhöht worden sei. »ra«ni»ri a. M.. 3. Maij. Credtl 266-/,. KtootVdoliN —. Lanlbarden >14-/,. «Skr Laote —. vel/err. Stlderiente —. Papierrente —. LaNzter 222. Oesterr. «Vordre»,« —. 4»/» Unz. Soldrente Sl'/,. 77er Russen —. 96er Ruse» —. 2. vrienlanleibe —. Neuelle Ungar, «oidonl. —. 3. Lrienlanleitz« —. Uu»»r. Pavterr. —. Dticonto 2W.87. «tgdvler 65>/«. a»oUb.-B. —. Tiirse» —. Ruhig. Wien, 3. März. Sred» 2SS.W. StoalSbahn 307,Lv. Lombarden >3»,70. Nordluellb. 176,so. Marknolen bS.dv. Uu». Credit srr.öS. Lombarden malt. »>«««». 3. Mar». Schlug. Rente 62 17. Anleihe ras.7b. It-rrenee S7.75. Staatsbahn 63d.l>0. Lombarden 365.00. bo. Priarltälc» —. Cghhter 345M. Veit. Loldrrnte —. Snanlcr 61'/,. Otloinanen 621,00. SLirankend. London, :!. März. vorm. II Uhr ro Mt», llonlol» SS«/,. UTZnt »»Isen S6>/,. Italiener S6r„ Lombardrn 12'/,,. Türken l8> „. 4-1, stinh. Nmcrlk. l2ü>:,. 4-t» Unqar. Goldr-nte 86',. Oesterr. Boldrente 88. Prenhilchc ConsolS >630,. lkhhhter 67»/,,. vltomanbaok l4-/„. Suez-Aktie» 8l'/,. — Stimmung: Schwach. Wetter: Regen. «regia». 3. März. Nachm, clvetrridemarkt.s ShirttnS pr. l«>6 Liter 16 Proc. hr. April-Mai 43,26, Pr. Juni-Juli 44,26, Pr. Juli-August 45.66. »rizen pr. Mär» 162.66. Roggr» Pr. Aprll-Mal >44.66, Pr. Mat-Innt 146,56, »r. Innt-Iuit l48.»6. Rübol pr. März Lt. pr. Vprtl-Mat 51,56. pr. Mat-Iuni 53.56. Zink 13,55. - Weiler: Trübe. Dresdner Nackir." vom 3. März. Zollanschluß ein Antrag Reursle Telearauime der Berlin. Der Reichstag genehmigte definitiv den Z Bremens. Bei der Novelle zum TabakSitcueraeietz ward > Miiüer's angenommen, wonach die Finanzbehörden ermächtigt sein sollen, die Steuerzahlung bis zum 'erstmaligen Verkaufe des Tabaks, jedoch spätestens vis zum 30. Juni des zweiten aus die Ernte folgen den Jahres hinaiiszuschiebcii. Die Novelle zum Reichs-Mi'litärgesetz wurde augeiwmmcu. Tie Novelle zum Neichsbeamtengesek wurde aus Antrag Hartman» au die Kommission verwiesen, während Kayser die Abweisung a limine verlangt hatte. Letzterer meinte, was dem Professor (Schweiminaer) recht gewesen, müsse den Reichs beamten billig fein. Die Vorlage iei ru streng. Außerdem wurden zahlreiche Wahlpriisiingen erledigt, die Wahl Ackcrmann'S winde für ^iltig erklärt. Doniicr'tag findet die zweite Berachmig des Etats, MUltt crllULi. slllvrL vti: s die 2. Dircktorstelle im auswärtigen Amte betreffend, statt. Berlin. Das Abgeordnetenhaus beendete die Berathung des Kultusetats. Berlin. Ter Kaffer hat der Gesellschaft siir Deutsche Kolo- nisativn (Lorsihende Dr. Peters und Kammerherr Gra» Vehr-Bande- lin für die Gebiktserwerbuiigen in Ostasrika, westlich von Zanzibar, einen Schutzbries verliehe», welcher iin Reichsanzeiger heute publi- zirl wird. Damit wird der besagten Gesellschaft, unter der Beding ung. daß sic eine deutsche Gesellschaft bleibt und daß die Mit glieder des Direktoriums oder der sonst mit der Leitung betraute» Personen Angehörige des deutschen Reiches sind, sowie den Rechts nachfolgern dieser Gesellschaft unter der gleichen Boraussetzung die Bestigniß zur Ausübung aller aus den mit den betreffende» Häupt lingen abgeschlossenen Verträgen fließende» Rechte, einschließlich der Gerichtsbarkeit gegenüber den Eingeborenen und den i» diesen Ge bieten sich iiiederlaffeiideil oder zu Handels- und anderen Zwecken sich cm waltenden Angehörigen des Reichs und anderer Mtioue» unter der Aussicht " ddeutsche" brii er an Gras Mu»,:ci UI» ^l. ,zvv»uui riuiiirnc» :>cvrr, v«c lliv rode Abiertiguna bezeichnet wird. Die Tonart des Aktenstückes sei die einer polemischen Parlamentsrede, welche mehr den Zweck habe zu verletzen als zu überzeugen. Dein entsprechend spitze sich der Schluß zur Anmeldung einer Entschädiguiigssorderung zu Gunsten angeblich durch britische Untcrlhanen bei der Aktion der deuischen Strcitkrcifte in Kamerun erlittenen Verluste zu. Es sei uuniöglich, daß die Anglorcgieruug am 21. Februar schon im Besitz sicherer Beweismittel vom Vorhandensein solcher Beschädigungen sein konnte. Die Norddeutsche zieht eine Parallele über Englands Verhalten anläßlich der Beschießung AlerandrirnS. Die „Norddeutsche" schließt: ,Wir werden unser Urtheil suspcndiren, bis wir seken. in welcher Weise die englische» und die deutschen gegenseitigen EntschädigungS- sorderungen für die Vorgänge in Kamerun dokumentirt sein werden. Aber wir sind überzeugt, daß Deutschland daraus halten wird, daß Englands Verfahren in Egypten aus dem durch europäische Ver trüge geschütztem Gebiete der Pivrte und dos Verfahren der deutschen Flotte auf dem Gebiete der deutschen Kolonie Kamerun aus Ge rechtigkeit gegeneinander abgewogen werden. Tcpli tz. Ihre Mas. die Königin der Niederlande mit Prinzessin wird mit großem Gefolge am 29. Mai zum Kurgebrauche hier cin- trcffen. Die für diese» hohe» Besuch nöthigcn Anordnungen wurden durch d cn General-Adiudanteu Sr. Ma,. des Königs der 'Niederlande Herrn Grafe» du Monccau, welcher sein Eintreffen telegraphisch bekannt gab, persönlich geleitet. Paris. Nach einem Telegramm Vvm 28. Februar verließ Briercs Phudoa» und marschirtc aus Tuyenaiiau. Die Chinaarmee versperrte ihm den Weg. Er werde sich im Marsch nicht aushallen lasse». Die Besatzung Tuyenguans wurde zurückg Lokales «nd Sächsisches. — Am Montag Abend trat Sc. Kgl. Hoheit der Erb- großberzog von Sachsen-Weimar hier ein unv ist im Kgl. Residenzschlosse abgestiegen. Gestern Vormittag unternahm Sc. Mas. der König mit dem Erbgroßherzog einen Ausflug nach Meißen, um in der Kgl. Porzellan - Manufaktur die so überaus wertiwolle» Kunstgegeilslänve zu besichtige», die daselbst im Auf träge Sr. Mas. des Königs von Bauern auögesührt werden. Der ^ Erbgroßherzog fuhr nach der Rückkunst von Meißen und nach einem mit Lr. Majestät auf dem diesigen Leipziger Bahnhof eingenom menen Diner 2 Uhr 25 Min. von hier ab nach Weimar. A — lieber die Besetzung des durch de» Tod Roßmann'S» erledigten Postens des Referenten für Kunstangelegcnheitcn wird L natürlich in den betbeiligten Kreisen bereits tebbasr gesprochen. * Bildet doch diese Stellung den Mittelpunkt in Sachsen, von wo H auS der verfeinerte Geschmack, das höhere Verständniß sür die» Kunst als tonangebend verkündet werden sott. ES werden auch A schon Namen genannt, bei welchen mehr Schatten als Licht vor- banden ist. Manchem stickt die Stelle in die Augen, der die Kunst » ebensowenig wie ihn die Kunst versteht. Es scheint, als sollten die zz Grenzen dcS Landes bei der Wahl lehr erweitert werden, als solle» abermals aus Preußen der Apostel kommen. Vom patriotischen« Standpunkt aus bewachtet wäre es recht erfreulich und auch 2 Q wünsch,nSwertb, ivenn wieder einmal ein LandeSkind in solche» »» Stellung cinrückte. Man nennt bereits einen Herrn v. S. auS Berlin als Nachfolger. Mag aber kommen wer da will, wenn nur nicht allein in seinem Kopf, sondern auch in seinem Herzen die Kunst wobnt, sei er willkommen, ist er dabei ein sächsisches Landes» § sind, sei doppelt er willkommen! >, — Als Nachfolger des verstorbenen KriminalratkS Weller soll, äk wie wir vernehmen, hauptsächlich der Polizeikommiffar Hohlfeld F in Leipzig in Frage kommen. Auch Herr Weller hatte dreien Posten bei der städtischen Polizei in Leipzig inne, bevor er nach Dresden versetzt wurde. — Heute vor 30 Jahren, am 4. März 1855, wurde der damals von Glauchau hierher berufene Pfarrer und Superintendent, jetzige Oberbosprediger vr. Kohlschütter, als Nachfolger Heymanns durch den inzwischen verewigten Kirchen- und Schulrat!,/ Men in sein Amt an der hiesigen Kreuzkirchc eingesührt, das er fast zwei Jahrzehnte hindurch in reichem Segen verwaltet hat. So Gott will, wird derselbe im Monat Dezember das 50 jährige Jubiläum seiner viel gesegneten geistlichen Amtsführung feiern. Dem von allseitiger Liebe und Verehrung getragenen Manne ist von Herzen zu wünschen, daß er diesen Tag in gewohnter Rüstigkeit deS Körpers und Geistes erlebe und noch geraume Zeit sein hohes Amt in Segen verwalte. — Die große Adresse, welche sämmtlichc Universitäten Deutschlands gemeinsam in den nächsten Tageil au den Fürsten Bismarck richten, hat folgenden Wortlaut: Durchlauchtigster Du ' " Fürst! Hochgcbiclender Kanzler des Meiches I Ew. Durch bringt die akademische Jugend Deutschlands mit Ehrerbietung und gebietender Kanzler des Reiches! Ew. hlaucht um 70. e. von dankes- „ „ Ent schlossenheit und unvergleichliche Staatskuiist unser Volk dem hohen, idealen Ziele zugeführt hat. sür dessen Erreichung seine edelsten voller Bewunderung zu dem Mmine aus, dessen thatkräftige - ..... tzEdem h, Die Besatzung Tuyenguans wurde zurückgeschlagcu. In der Nacht zum 25. Februar fand ein heftiger Angriff statt. Die Verluste des Feindes sind bedeutend. Regner griff oic Ehinesen an und schlug dieselben in der Richtung von Laiigiou in die Flucht. Transportschiffe waren am 24. Februar angrkoiiimen und hatten Truppen ausgeschifft. — Ei» Telegramm EourbetS Vvm 1. März meldet, er befände sich jetzt vor dei»>Fliiß Ningppo und legte Kreuzer- gcschwadcr vor die Münomigeu Jaiitsekiang, um die Rcisausluhr zu hindern. Der Fluß sei durch drei Kreuz« versperrt und die Chinesen bis 3400 Meter hinter die Absperrung gezüchtet. Eine KanougLe Männer Generationen hindurch gestritten und gelitten haben. Noch im Beginn der staotsmamrischen Laufbahn Eurer Durchlaucht inner lich zerklüftet und nach außen hi» ohpmüchtig, steht Deutschland heute unter dein glorreichen Szepter seines Heldeiikaisers stark und einig da. Von allen Kulturstaatcn anerkannt als der »Hort dcS europäischen Friedens, führt es die gewichtigste Stimme im Rathe der Völker. In der vollen Erkenntlich der weltgeschichtlichen Größe dessen, wo« unter der politischen Leitung Ew. Durchlaucht für daS Vaterland errungen wurde, ist die Jugend der deutschen Hochschulen in gleichem Motze der dem heranreffendcn Geschleckte erwachlenden heiligen Pflichten sich bewußt. Es erfüllt ihre Herzen mit freudigem Stolz, vor dcni Staatsmanue, der so Großes für Deutschland ge wirkt, hiermit das Gclöbniß ablegen zu können, daß sie die von ihr übernommenen nationalen G"'" ^ —' daß sie cs nie vergessen wird, dieselben mit Gottes Hille zu Durchlaucht und der ruhmgekrö wird der akademischen Ina sittliche und intellektuelle l Sie wird festste«,cn bis in den Tod in unwandelbarer Treue zu Kaiser und Reich. In dankbarster Verehrung Ew. Durchlaucht treu ergebene Studentenschaft. — Aus Sachsen sind dem Reichskanzler folgende Dank schreiben zuaegangcn: Aus Born,tz: ..Der aus Groß-und Klein- grundbesitzern bestehende landwirthschmtliche Verein Borna bei Olchatz, dessen Mitglieder in den, gesegnetsten Theist Sc " trotzdem von ' spricht seinen Durchlaucht d . deihcn lassen. Die jüngst von Ew. Durchlaucht im Reichstage ge sprochenen Worte über vcn deutschen Bauernstand und über die ge meinsamen Interessen desselben mit dem Großgrundbesitz haben einen wannen Nachhall bei uns gesunden, und wonlwissend, daß die land- wirthichaitliche Bevölkerung nur dann eine Macht werden kann, wenn sie in allen ihren Abstufungen geschlossen für die gemeinsame Sache emtritt, werden wir treu zusammenstehcn und die legciisreiche Wirthschaitsvolitik Ew. Durchlaucht, so viel in unseren Kränen steht, unterstützen." LuL Neuenjalz lVoigtland): .100 zu ibrew Sültungs-
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