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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-07-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270701010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927070101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927070101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-07
- Tag 1927-07-01
-
Monat
1927-07
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 01.07.1927
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Ar-Vag. k. JvN 1927 Dresdner Nachrichten Nr. Z04 Seite 11 Za den Äan-elsverlragsverhan-lungen mlk Griechenland. Die deutsch - griechischen HandelSvertragsverhaudlungen, die bereits im Frühjahr 19L6 etngelettct wurden, um da» be stehende Provisorium durch «tuen endgültigen Tarifvertrag in ersehen, haben nach zunächst sehr schleppendem Verlaus nunmehr eine günstigere Entwicklung genommen. Dir in Athen geführten Verhandlungen nähern sich dem letzten Stadium, so daß au sich mit dem Abschluß dcS Handels vertrages im Lause dev Sommers gerechnet werden könnte. DieS setzt allerdings voraus, das; Griechenland in einer Reihe von wichtigen deutschen Wünsche» aus Ermäßigung der sehr hohen Sätze seines neuen, am I. Januar 1926 in Kraft ge tretenen Zolltarifs erheblich gröberes Entgegenkommen zeigt. Die bisher ablehnende Haltung, insbesondere gegenüber den deutschen Wünschen ans dem Gebiete der Wirkwaren, der Por- zellaninüustrie. der Chemie und der Spielmaren, vcranlaßte den Retchsverband der Deutschen Industrie zu dringenden Vorstellungen bet der Rcichvreglerung. Die Spltzcnvrganisa- tton der deutschen Industrie hat hierbei die berechtigten Wünsche der beteiligten Industrien »achdrüeklichst unterstützt und unbedingte Festigkeit der deutschen Unterhändler ge fordert. Man wird dieser Stellungnahme deö ReichöuerbandeS -er Deutschen Jndnstrtc die Berechtigung nicht bestreiten können. Die deutsche Ausfuhr »ach Griechenland Hot unter der Einwirkung der am l. Januar IMS in Kraft getretenen hohe» griechischen Zölle eine außerordentlich ungünstige Ent wicklung genommen. Sie ist von 67 Millionen Reichsmark im Jahre l925> aus -16 Millionen Reichsmark im Jahre 1926 berabgesunken. Diese bedauerliche Entwicklung hat sich im ersten Quartal de« laufenden Jahres fortgesetzt, so daß die deutsche GesamtauSsuhr im Jahre 1927 noch unter derjenigen des letzte» Jahre« bleiben dürste. Ganz besonder« stark ist, um ein markantes Beispiel anzusühren, der Rückgang der deutschen Ausfuhr in Ton- und Pvrzellanwarcn. Auf diesem wichtigen Gebiete ist die Ausfuhr von 1,1 Million Reichsmark im Jahre 1925, aus MN MO Reichsmark im Jahre 1926 zurück- gegangen. Ei» deutliches Zeichen, das; die Höhe der neuen griechischen Zölle eine normale Ausfuhr völlig unmöglich Macht. Aus der anderen Seite kommen Griechenland hinsicht lich seiner Ausfuhrwaren bereits durchweg im Wege der Meistbegünstigung vertraglich ermäßigte deutsche Zölle zugute. So vor allem für Mein, aber auch für den zweiten Haupt artikel Griechenlands: für geknnpste Wolltcppichc. Der Zoll hierfür wurde im deutsch-türkischen Handelsverträge von 2400 Reichsmark sehr stark, nämlich auf ftM Reichsmark, herabgesetzt. Deutschland bat also in sehr bedeutendem Um fange gleichsam im voraus Griechenland sehr wichtige Kon zessionen gemacht, so das, die griechische Regierung die Gegen leistung noch schuldig ist. Berücksichtigt man ferner die her vorragende Rolle, die Deutschland im Rahmen dev griechischen GesamthandelS als Abnehmer von Rohtabak spielt, so erhellt die grobe Bedeutung, die ein endgültiger wirtschaftlicher Aus gleich mit Deutschland für die griechische Negierung hat, zu mal Bulgarien und die Türkei grobe Anstrengungen machen, durch erhöhte Ausnahme deutscher Maren ihren Tabakexport nach Deutschland zu steigern. Die Hoffnung dürfte deshalb nicht ungerechtfertigt sein, dab auch die heute noch osfen- stebenden Streitpunkte von der griechischen Regierung in einer dir berechtigten Ansprüche Deutschland« befriedigenden Weise geregelt werden. Das; bei den freundschastlichen Beziehungen zwischen beiden Völkern da« baldige Zustandekommen eine« billigen Ausgleichs nur lebhaft zu begrüben wäre, bedarf keiner besonderen Hervorhebung. Arrs -er TSttgkei! -er Kan-elskammer Dres-en. Bn» verschiedenen Industrie- und Handelskammern ist die be dingungslose Offenlegung de? GüicrrechiS- und HandläregisterS, sowie deS Gründliches gesocüeri norden. In einem Bericht an den Deutschen Industrie- und Han-elS- iag unters "Zc die Kammer diesen Antrag hinsichtlich der erstcrcn beiden Register, wobei sie darauf hinwies, das; im hiesige» Kainmer- lezrrk schon jetzt allr GiiierrcchtS- und HandciSrcgistercinirägc durch die Tagespreise veröffentlicht werden. Gegen die bedingungslose Offenlegung de» Grundbuches änderte jedoch die Kammer Bedenken, daß da§ Grundbuch über Bermö,,, "Socrhäli"-"-' um fttelvar Aus schluß gibt; sie trat daher dafür in, daß die Einsichtnahme auch weiterhin vom Nachweis eine» berechtigten Interesses abhängig ge macht wird. — Im Entwurf eines ArbciiSschntzgesetzeS ist nur für Lebensmittel die Möglichkeit eines früheren LadenverkaussbcginnS als früh 7 Uhr vorgesehen. Die Kammer berichtete dem Deut" - .Industrie- und HandeiStag, daß nach ihrer Ansicht auch für Tabak- waren und Genuß mittel überhaupt ein dringendes Bedürf nis besteht, deren Ladenverkauf schon vor 7 Uhr mor gens zuzrilasscn. — In einem weiteren Bericht an den Deutschen Industrie- und Handelslag billigte die Kammer den im Reichstag eingebrachten GesctzcSvorschlag, den Margarine verkauf für d « » norherziehendc Gewerbe zur Berhülung von Täuschunge» und GesundheiiSschSdig,rngen zu untersagen. — Für Beamt«, die versetzt werden und daher umziehen müssen, besteht zur zeit die Vorschrift, daß sie von drei Möbeltransport- slrmen, darunter von einer ringfrcicn, UinzugSangcboie einzobole« haben. Von einem Fachvcrbanü dieses Gewerbe» ist die Aufhebung jener Vorschrift beantragt worden, und zwar mil der Begründung, daß dann Preisschlcudercicn und irnlauicre Machenschaften aufhörcn würden. Da der Antrag nur von einem Teil der beteiligten Gcwerbckrcisc unicrsiützi, von einem anderen Teil dagegen entschieden obgclchni wir-, empfahl die Kammer dem Ministerium, dem Anträge vorläufig nicht zu entsprechen, sondern vorerst die ReichSspitzenvcrbände de» TranSpocigcwcrbeS zu hören. — Die bisherige Kontingentierung de» Gesrier- sleischverkairfS Hai, wie jede Zwangswirtschaft, zu großen Mißständen gcsühri. Die Kammer befürwortete daher eine gemein same Gingab« der sächsischen Handelskammern an daS Wirischafts- mtnistcrium und den Deutsche» Industrie- und HandclSiag, im Interesse der wohlfeilen Flciichvcrsorgung der deutschen Bcoölscrnng die Kontingentierung der zollfreien Gcfricrsicischcinfuhr völlig aus- znheben. Sonnabend.Dörsenaussall auch in Leipzig. Gemäß dem Beispiel der Berliner nnd Dresdner Börse, in den Monaten Juli und Augnst die Börse Sonnabends skr jegliche» Verkehr zn schließen, hat anch der Leipziger Börsenvorsiand be schlossen, in den beide« Monaten Sonnabends jeden Verkehr ruhen zn taffen. Berliner Schlutz- un- Nachbörse vom 3V. Juni. Im weiteren Verlaus der Börse war die Haltung kaum ncr- Indert. Da» Geschäft ging wieder merklich zurück und hier und da kamen kleine KurSabschwächnngen vor. Im Vordergrund dcS Interesse» standen Nheinstahl, die sich vorübergehend ans 210,5 tellien. Diese KurSerhöhung wirkte sich auch ans einige andere Vkonlanpapcere aus. So konnten Harpcner auf 210 und ManncS- -nann a»f 108 ««ziehen. Im übrigen ist die Zurückhalinng noch zrößer geworden, im Hinblick aus die weitere Anspannung am Geldmarkt. Für Ncporigcld sollen 11 gezahlt werden. Das Gc- 'chäft blled bi» gegen Schluß der Börse weiter ruhig. Als bekannt nurbe, baß der PrivattftSkoitt für beide Sichten auf öerliölü norden ist, machte sich vorübergehend eine geringe Abschwächung zeltend: doch trat bald daran! eine Erholung der Börse ein, die auch »im größte» Teil an der Nachbörse anhicli. Gegen 2,30 Uhr wur den u. a. folgende Kurse genannt: Danalbank 211,25, DiScont 101, Hapag >42, Hamburg-Süd 2!!li, Norddentfther Llond 144, A. E, G. M7.5. Gesellschaft für elckir. Licht 238,5, S-Hnckcrl 100,25, Siemens Die Wirtschaftslage in Sowjetruhland. Verschlechterung der Handelsbilanz. — Ergebnisse der Getrcidekampagne 1VLS27. — Mißerfolg der Preiöabbanakkion. — Ver stärkte Notcomission. (Bou »ulercw Moskauer Sonderberichterstatter.) Moöka«. Ende Juni 1927. Der russische Außenhandel schloß im 1. Halbjahr 1926/27 sOktober 1926/März 1927) bekanntlich mit dem recht ansehn lichen Ausfuhrüberschuß vvn rund 122 Millionen Rubel ab. Dies hat der Sowjetregicrung die Möglichkeit gegeben, im genauutcu Zeitabschnitt nach Angaben des Handelskommissars Mikvjan 75> Millionen Rubel AuSlandövalnia anznsammeln, was zweifellos zunächst zu einer Entspannung der Devtsen- lage geführt hat. Speziell die Edelmetall- und Balntadeckung des Tscherwonez hatte im Zusammenhang damit eine Zu nahme von 235,1 Millionen auf 279,9 Millionen Rubel er fahren. Bezeichnend für die Entwicklung des Außenhandels in ienein Zeitraum war indessen der Umstand, daß die Aktivität der Handelsbilanz, nach starker Steigerung zu Beginn des lausenden Wirtschaftsjahres 1926/27, seit Januar d. I. erheblich znrückgcgaiige» ist. Während sich der Anssnhrüber- schns; im 1. Quartal 1926/27 iOktober/Dezembcr 1926) ans 76,1 Millionen Rubel stellte, betrug er im 2. Quartal fJanuar/ März 1ll27) nur noch 44,7 Millionen Rubel. Die Annahme, daß die Verschlechterung der Handelsbilanz in, 3. Quartal iApril'Jnni) sortschreilcn werde, hat sich als zutreffend er wiesen: im April erreichte die Aktivität nur noch 6,4 Million Rubel, im Mai aber ist —zum ersten Male nach langer Zeit — wieder ein Einfuhrüberschuß von 23.2 Millionen Rubel zu verzeichnen. Der im laufenden Wirtfchaftöfahr erzielte Aktivsaldo verminderte sich damit auf rund 101 Mil lionen Rubel. Bemerkenswert ist, daß auch die Tscherwonez- notcndeckung in der Zeit vom 1. April bis 1. Juni bereits von 279,9 Millionen Rubel aus 269 Millionen Rubel zurück- gegangcn ist, wenn sie sich natürlich auch noch immer erheblich höher stellt, als zu Beginn des JahreS 1926/27 <286,1 Millionen Rubel). Es ist wohl kaum damit zu rechnen, daß sich in den nächsten Monaten der russische Außenhandel wesentlich günstiger ge stalten wird. Denn einerseits wird auch in Svwjcikreisen angenommen, daß die Einfuhr an Ausrüstungen und Roh stoffen im Interesse der Befriedigung des Bedarfs der Sowjctindustrie einen erheblich größeren Umfang als im ersten Halbjahr 1926,27 aufweiscn wird. Anderseits aber ist gerade in den Monaicn vor der Ernte regelmäßig ein Rück gang de« landwirtschaftlichen Exports, der Grundlage der russischen Ausfuhr, zu verzeichnen. Erschwerend für den Export kommt »och der englisch-russische Bruch hin zu, wenn dieser auch erst allmählich zur Auswirkung gelangen dürste. Beim landwirtschaftlichen Export ist mit einem Rückgang der Getreideausfuhr schon deshalb zu rechnen, weil die Ge treidebeschaffungen in den letzten Monaten eine stark sinkende Tendenz nusweisen. Die Ergebnisse der diesjährigen Gctreidckampagnc sind überhaupt nicht so befriedigend aus gefallen, wie inan ursprünglich angenommen hatte. Zwar werden im Rahmen des staatlichen BeschassungSplaneS in der Kampagne 1926,27 <Juli 1920/Juni 1927) nach sowjetamtlichen Schätzungen ungefähr 686 Millionen Pnd Gctrcidcprvduktc, d. h. um rund ION Millionen Pud mehr als im Vorjahre, beschafft werden, jedoch sind dies nur etwa 96 Prozent des aus 726 Millionen Pud festgesetzten Jahrcsplanes. Besonders wichtig ist aber der Umstand, daß gleichzeitig die Getreide beschaffungen der „außerplanmäßigen" Organisationen nnd de« Privathandels jinfolge der seitens der Sowjetregicrung gegenüber dem letzteren ergriffenen Maßnahmen) erheblich geringer als in der vorjährigen Kampagne ausgefallen sind: sic betrugen nur etwa ein Fünftel der Gesamtbeschassungen gegenüber ein Drittel in der Kampagne 19M26. Die Ge samtmenge der von der B a u c r n s ch a s t ver äußerten Gctrcideprodukte hat trotz der zweiten aufeinanderfolgenden guten Ernte 1926 in der diesjährigen Kampagne nicht z n g e n o m m e n. Sie wird sich im End ergebnis ebenso wie im Vorjahre auf ungefähr 860 bis 880 Millionen Pnd stellen. Der Unterschied gegenüber der vor jährigen Kampagne besteht lediglich darin, daß in diesem Jahre der Anteil dcS Getreides und der Futtermittel ans Kosten der Oelsamcn erheblich gestiegen ist. Die auch in diesem Jahre zu verzeichnende Zurück haltung der Bauernschaft in bezug ans die Veräuße rung ihrer landwirtschaftlichen Erzeugnisse ist um so be merkenswerter, als die E r n t c a u s s i ch t c n bisher durch aus nicht ungünstig sind. Sic ist hauptsächlich daraus znrück- znsühren, das; daS Verhältnis zwischen den Preisen für land- wirtschastliche Erzeugnisse und für Jndnstricwarcn für die Landbevölkerung nach wie vor wenig vorteilhaft ist, und diese eS daher vorzieht, einen erheblichen Teil der Produktion, der unter anderen Verhältnissen aus den Markt gela»ac» würde, in der eigenen Wirtschaft zu konsumieren. In der Tat zeigt die Sowjetstattstik. daß die Preisgestaltung in diesem Jahre für die Bauernschaft sogar noch ungünstiger al« 1926 ist. Die „Schere", d. h. die Divergenz, zwischen den Preisen für landwirtschastliche Erzeugnisse und für Jndustrie- waren, war zum I. Mai um 16 Prozent größer als im gleichen Zeitpunkt des Vorjahres. Der Grund dafür ist etnersetts der, daß die Getrcibepreise infolge der dominierende» Stellung der mit der Durchführung deS Getreidebeschaffung» planes betrauten staatlichen und genossenschaftlichen Handels vrganisalionen aus dem Markt das ganze Jahr hindurch aui einem niedrigen Niveau gehalten werden konnten. Während z. B. der VeschassungSpreis für Roggen im Wirtschaftsjahr 1926/26 von 71 Kopeken für 1 Pud in den Herbstmvnaten aus 99 Kopeken tm Frühjahr gestiegen war, betrug er 1926/27 tu; Herbst 71 Kopeke» für I Pud, tm Frühjahr 72 Kopeken: ähn lich ist es beim Weizenpreis. Anderseits ist es der Sowjetregicrung trotz großer An strengungen und besonders umfassender Maßnahmen, die vvn ihr diesmal getrossen wurden, nicht gelungen, einen nennens werten Abbau der Jndustriewarenpreise zu erzielen. Be kanntlich sollte durch die letzte, im Februar dieses Jahres ein- gelcilcte P r e i s a b b a u a k t i o n, bei der man von de» Großhandelspreisen der Sowfctindustrie ausging, bis zun; 1. Juni eine Senkung der Kleinhandelspreise für Jndustric- warcn um 10 Prozent erreicht werden. Ueber die Ergebnisse der PreiSabbankampagne geben die nachstehenden statistischen Taten Ausschluß. Die Bewegung der Indizes für Jndustrie- warcn gestattete sich danach in der Zeit vom 1. Januar biö 1. Juni d. I. wie folgt: GroßaiidclSindex KlcinhandelsindlzeS deS d. Zentr. Stat. Verw. KoniunkttrrinstttutS Genossenschaftshandel staail. Handel Januar 2,082 2,09 2,04 Februar .... 2.028 2,08 2,03 März 2,006 2.06 1.98 April 1,961 2,66 1.96 Mai 1.943 1,98 1.94 Juni 1.926 1.91 1.S2 Somit sind die Preise im genossenschaftlichen und staatlichen Kleinhandel in der Zeit vom 1. Januar biö 1. Juni dieses JahreS nach der Sowjetstattstik nur um 6 bis 7 Prozent gesunken Wenn man noch berücksichtigt, das; diese Preissenkung nicht etwa das Ergebnis einer Ratio nalisierung und Verbilligung des HandclsapparatS, sondern im wesentlichen lediglich die Folge der Herabfetz nna der Großhandelspreise der Sowjetindustrie darsteltt und daß zudem im Zusammenhang damit eine Ver schlechterung der Qualität der Jndnstric- crzcugnissc cingetrcten ist, so wird man die Ergebnisse deö Preisabbaues als recht bescheiden bezeichnen müssen. Angesichts dieser Sachlage hat das HandclSkommissariai Ser Sowjetunion sich dieser Tage veranlaßt gesehen, die ent sprechenden Organe der Bundesrepubliken aus die „No; wcndigkeit einer verstärkten Arbeit aus dem Gebiete der Naiwnalisicrung des HandclsapparatS" hinzuweisen, aus de»: bisher so gut wie gar keine Erfolge zu verzeichnen feie» Vor allem in dem unteren Handelsapparat sind die Preise zum großen Teil durch mechanische Herabsetzung der Handelc- znschläge erreicht worden. Die Folge davon ist, daß z. B. be: den Genossenschaften die Gewinne in den letzten Monaten stari zurückgegangcn sind und einer ganzen Reihe von Handels organisationen in Zukunft sogar Verluste drohen. Somit ist das PreiSproblcm, das gegenwärtig zu einem Zentralprvblen: der Svwjettvirtschast geworden ist, durch die letzte Aktion der Sowjetregicrung, trotz der finanziellen Opfer, die dabei vor allem von der Sowjctindustrie gebracht werden mußten, seiner Lösung nur wenig nähergebracht worden. In de; Sowjetpressc wird denn anch energisch die Fortführung des Kampfes um den Preisabbau gefordert. Der Preisabbau wird natürlich keineswegs dadurch er leichtert. daß die Sowjetregierung in letzter Zeit erneut zn einer verstärkten Staatögeld- und Tscherwo- neznotenemission geschritten ist. Die zirkulierende Geldmasse hat tm Mai eine Zunahme von 1364,4 Millionen aus 1401,6 Millionen Rubel erfahren, d. h. um 47,1 Millionen Rubel, während im Mai 1926 bekanntlich rund 66 Millionen Rubel aus dem Verkehr gezogen wurden, und sich die Geld masse zum 1. Juni 1926 nur auf 1172 Millionen Rubel stellte. Die erste Junidckadc weist eine weitere Zunahme der Emission um 64,1 Millionen Rubel ans. Die recht erhebliche Emission im Mai ist durch den erhöhten Kreditbedarf der staatlichen Wirtschaft hcrvorgcruscn worden, der die Russische Staatsbank zu einer Erweiterung ihrer Diskont- und Darlehnsvpera- tivncn veranlaßt hat. Da anderseits die Edelmetall, und Vattttadccknng der Tscherwoncznoten, wie schon erwähnt, znrückgegangcn ist, so sank daö Dcckungöocrhältnis von 31,8 Prozent am 1. Mai auf 29,7 Prozent am 1. Juni. Die Ver schlechterung der russischen Handelsbilanz kann leicht zn weiteren Rückgang der Notcndeckung führen. In den ersten acht Monaten 1926/27 war die Zunahme der Geldmasse fast doppelt so groß wie im entsprechenden Zeitabschnitt des Vor jahres. in dein die Sowjetregicrung infolge der Währungs krise bei der Emission mit großer Vorsicht vorging. 285, Harpcner 211, Klöckner >80,25, Mannesman« 107^5, Phönix 127, Nheinstahl 200. NüigcrS >08, Goldschmidl 114, Ostwerke 410, Schutt- Heist 40.',, Leonhardi Tietz 171, Daimler 130,75, Tcssaucr GaS 200,',, Deutsche Erdöl 104,5, Ver. Glanzsioss 677, I. G. Farben 201, Ali- besitzanlcihc ll 305>,L, Neubcsitz 18,625. PrivaldiSkoni beide Sichten 6 Prozent. Der K a s s a in a r k i war überwiegend fester. GS gewannen n, a, Denlschc Schachibau 6, Berliner Holzkvnivr 5, Schubert ä Salzer Gennstscheinc 5, Siemen» 4,5, Rcincckcr 3, K ftlman» Stärke 3, Karolinc 4,5, Verlin-Gubcner Hui 3, Polak 2, Lindes EiSmasch. 2,25, GlaS Nrockivitz 2, Siralftindcr Spielkarten 2, MagiruS 2,25, Deutsche Gnstftahlkiigcl 2,5, Fabcr 2,875, R. Stock 1,5, Ncckarsulm 1, Bremer Ocl 1, Doornkaal 1,75, Triton 1 ?». Dagegen verloren Gcbr, Krüger 1, Earionnagcn-Industrie 1, Held L Franke 1,25, Königk- berger Lagerhaus 2, Annabnrger Steingut 1,75, Ehillingworih 2, Mechanische Linden 2, Dresdner Gardinen 3, Adler Zement 2, Sachs, Wcbstuhl 5,25, Lindström 6, Ahlsen Zement 4, Berliner Hoielgcscst. ichasi 10. Am Markt der festverzinslichen Werte wurden RheinstahlbondS, die fast eine Woche nicht notiert waren, 4 oz höher. Kranltfurler Aben-börie vom 3V. Juni. Im Verlauf der Abcndhörse wurde die Bewegung lebhafter, wo bei wieder einige Montanwerte, ivie Geilenkirchen. Phönix, Mannes man», vorgczogcn wurden, daneben Norddeutscher Lio»d und Sie mens HalSke gesucht. Ruf dem Anleihemarkt waren Schutzgebiets- anleihe bei gröstercn Umsätzen weiter befestigt. Die Abcndbörsc ichlost sehr gut behauptet bei weiteren Sursbesjerungen. ES fanden folgende Notierungen statt: AnleihcablösungSschnld: Nlibesitz 7 304, Aitbesitz 77 304,75, Nenbesttz 18,75, SchutzgebictSanIeihc 10,15, Hapag 113,4 Medio, Nvrdiloyd 146,4 Medio, Eoinmerzbank 185,5, Darmstüdi. Bank 245,5, Deutsche Bank 167 Medio, DiSkoniogcsellschasi 164,375 Medio, Dresdner Bank >70,75, Mctastbank 143,75 Medio, BuderuS >27 Medio, Gelicnkirchcn 177,25, Harpencr 212 Medio, Katt AschcrS- lcben 184 Medio, Kcstcrcgeln 187,5, Klöckner 182,25 Medio, Mannes man» >00,5 Medio, Mansfeld 136 Medio, Phönix 120,5, Rhein. Braun kohle 280 Medio, Rftkinstabl 210,5 Medio, Lnurahüiie 102, Vereinigte Stahlwerke >44 Medio. Adler KIcyer 133,5, A. E, G. >88,25 Medio, Bergmann 107 Medio, Daimler Motoren >20,875 Medio, Deutsche Erdöl 167, Deutsche Gold und Silber 214,5 Medio, I. G, Farben 202 Medio, Felle» 145 Medio, Gold schuft di 145 Medio, Holzman» 205, Lalnnener >83 Medio, Neckars»!,« 123, Rüigcrs Ilo.5 Medio, Lchuckeri Nürnberg 105 Medio, Siemens A HalSke 287 Medio, Waldhvs 313, Süddeutscher Zucker 143,75, Peter» Union 110. — Nachbörse: Phönix 120,125, Stahlvcrcin 145, Geilenkirchen I70F75, Dresdner Bank 171- London, 30. Juni. 3.50 Uhr engl. Zeit. Devisenkurse. Ncuyork 48,5,5:;. Montreal 486,125, Amsterdam 12,12,125, Pari» 124,01. Brügel 34,95,25, Italien 87,00, Berlin 20.48,875, Schweiz S5,S2chO, Spanien 28,48,50, Kopenhagen 18,17, Stockholm 18,12,25, Oslo 18,78, Liflabon 245, HclsingiorS 102.875, Prag >63,875, Budapest 27,87.50. Belgrad 276. Softa »70, Moskau 042. Rumänien 806. Konstantinopcl 040, Alben 358,50, Wien 34,52, Lettland 25,22. Warschau 43,50, Buenos Aires 47,65, Rio de Janeiro 58l, Alexandrien 07,48, Hongkong 2,0«/,«, Schanghai 2,7^,«, Iolohama 1,11,375, Mexiko 23,25, Montevideo 40,00. Valparaiso 30,84, Buenos aui London 47,75, Rio aus London per 00 Tage 587 bis 500, Bombav aui London Il5ft,«. Ncuoork, AI, Juni, 10 Ubr amcrik, Zeit. Devisenkurse Berlin 23,70, London Kabel 485"',», Paris 801,50, Schweiz 10,25, Ita lien 556, Holland 40,06,25, Wien >4,07, Budapest 17,44, Prag 206,25, Belgrad 176, Warschau 11,3«, Oslo 25,8«, Kopenhagen 26,72, Stock holm 26,8«,5«, Brüste! 13Z0, Madrid 17,03, HelstngforS 252,50, Bukarest W,50, PrivaidiSkonisatz 3^, bis 3V, Eosia 72. Ncunork, 30. Juni. 3 Uhr amerik. Zeit. Devisenkurse Berlin 23,60,75, London: Kabel 485,53, 60-Tage-Wechiel 481,25, Paris 301,50, Schweiz ft>,25, .liaftei, 552,25. Holland 40,05,56, Wien 14,07, 'Budapest 17,44, Prag 206,50, Belgrad >76, Oslo 25.87, Kopenhagen 26,72, Stockholm 26,86, Brüste! 13,80, Madrid 17,07. 'Bukarest 60,25, Argentinien, Goldpeso l«3/>«, Papcerpeio 42,51, Rio cd« Janeiro 11,78, Sofia 72, Japan 47,18, Bankakzepte iOO Tg ): Geld 3,75, Brief 3-5«, Sgl, Geld 5, Prima Handelswechsel: niedr. 4, höchst. 4,25. Die S?6>ge sächsilche Ausländsanleihe, die am Mittwoch von der 'Beratungsstelle gcncbnftgi wurde, wir» von der HambroS - Bank znm Uebcrnahmckurs von 02f-4 begeben, wodurch sich die Be dingungen also etwas ungünstiger als bei der Berliner Siadiaifteihe stellen. Die Rückzahlung wird vermutlich nach zehn Jahren zu 102 erfolgen nnd später erniedrigt werden. Die genauen Ab machungen ln dieser Hinsicht bleiben icdoch noch abznwarien. Zn weichem Kurse die Anleihe in London aufgelegt wird, ist der Bank überlasten. Eine Bereinigung der geschUdlgte» Aktienbesitzer Hai sich in Berlin gebildet, die Schadenersatzansprüche gegen Großbank-» für die am Schwarzen Freitag erlittenen Verluste steile« will. Die Bereinigung wird durch Klagen vor den ordentlichen Ge richten eine Nniklärung der Vorgänge, die zum Kurssturz gesühnt haben, herbeisnhrcn. <F«rlsetzu»« steh« «Ichft« »rite.)
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