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u ttk L7ch. !m'(ertt'öni-^Ä unboMlum, > Posiklixatilu lmmilich» «nommii rvedllioiikn «n. Pu itl. Maiiiiscnpt« teil «dm-n ISmm »»icen-Lrüe^iioiikn L"'L" Tageblatt fiir YokM, AMMi«. H<sWs«nk«hr, MchnSmU ^r»«LtvoUv s Xoni>«it»n 1» dttv»o1»r Ln»- NVunn», IM«»» Mi r«,txr»«°t», Ldr-nundso, 1i«I»,- »»» «mRi««a ln Vrvn«, Ilnjolld», T«r»- oott», 1»<I»r »Io. «Io. ?r»k- U»«d«U»nI>o>>vS»ck»r1»-Lrttd»I. vtt>«c« 8«ttim«»l ckor oonooton >u>» «l»«. Il«n»1»»»no»- »a» No«<>v0-8vkm0>!>,»»v>>0». v»8- Uodo» L-»tt«1k»n Lor nsn»»r«n »»» ort,IlloU«t«a Lnonxni»»». Sslilossstr. 1t0d. ff. PLVKIMLNN, 8el»!«»»»tr, SOI». Lswks L Ledskklsr Z 47 pfLgSf8ll-L88S 47 Ä smxködllsn kein« llvrrvinvLsoliv, sowis Xoukvltvn von Or»v»tt«n, Lrnxvn, Slsnsvksttvn et«. kieli. Lcllunliv 2 Iiuotioiiboeii 2 vi»-L-vis ävm Xxl. Kedlo«,. VsdrilL von Lordviuiron uvä ! Ktrodt»«or»vn ävroinfLoti8km di« ru äon knoksoinnton ^r- tUkvIn. 2urN»äo,«i8onvfforira voirviLÜrdv, pvr 8t.4—30 öl. katänIiiL-! --L»kiitiiiet«r. boittciÄktiss, Llltisoptised, orkrisckonä, kl. l Lllc., auk 12 kl. K 1 kl. Itabatl. N Lonissl. llofapotlwkv I)r68tlvii, »UI VeorLvi»tI»os. s. vr. MZer'8 Mormal-LllLüKv, ^..2°^.^.. Nr. 223. 31. Iahrgaug. Auslage: 42,000 Srpl. «It«enii,a».«>>«Il»i»e» »ür 11. »«»«ft: durchschnittlich stark» «rwiilknn«. mit ivemrrkungen; Net»«», z» örtlicher Südwkstniin» «an mittlerer Störte bei seit- u. stelle»!», iilirderschlöae». »ölter. Aewitterdildung. Wetterlage «»sicher. Dresden. ,88«. Mittwoch. 11. Anglist. Politisches. Wenn inan Alles für baare Münze nehmen wollte, was seitens der Anhänger deS Manchesterthums der Schutzzollpolitik in die Schuhe geschoben wird, so dürfte sich im Lause des letzten Jahrzehnts all mählich ein „Baarbcstand" angesammclt haben, gross genug, um die Schulden sämmtlicher europäischer Staaten iucl. Türkei und Egypten sofort zu bezahlen. Nimmt mau ungcsnhr den zehnten Theil der gegen die gegenwärtige deutsche Wirthschaftspvlitik er hobenen Beschuldigungen für Ernst, so ist das gerade genug; zu den übrigen neun Zehnteln kann man den Herren Freihändlern ge trost znrufen: „Das glauben Sie Wohl selber nicht!" „Das ist unsere Sache!" wird die stillschweigende Antwort sein, „wenn wir nur ein paar Dumme finden, die es uns glauben." Zu diesen neun Zehnteln gehört auch die von srcihändlerischcr Seite ausgesiellte Behauptung, das; die Absperrung Russlands gegen den deutschen Handel zum groben Theil« eine Rückwirkung der deutschen Zoll gesetzgebung sei. Zur Unterstützung dieser Behauptung wird auge- s.ünt, das; die einschneidendsten und nachtheiligsten Massnahmen Russlands gegen Deutschland erst in das letzte Jahrzehnt siele», in welchem sich Deutschland der Schutzzollpolitik in die Arme geworfen hrbe. „Ami. Januar 1877," Hecht cs in einer jene Behauptungen v rtretendcn Notiz, „trat durch die Erhebung der Zölle in Gold ein: Erhöhung um 45 Proz. in Kraft; vier Jahre später erfolgte ci i abermaliger Zuschlag um 10 Proz.; un Juli 1882 wurden durch einen neuen Tarif die Zölle auf Eisen-, Stahl- und Metallwaaren -- bei Draht um 185 Proz. — erhöht; in diesem Sommer endlich sind neuerdings Zvllcrhöhungen eingctrctcn, welche bei landwirth- schaitlichen Maschinen und Bauartikeln 40 bis 100 Proz. des Wcrthcs betragen und ganze Zweige der deutschen Industrie geradezu (ihm gelegt haben." Bon den Anhängern der nationalen Wirth- schastspolitik ist noch niemals geleugnet worden, daß durch die Schutzzölle anderer Länder, die bisher Absatzgebiete der deutschen Industrie waren, diese letztere schwer geschädigt würde. Das zu leugnen wäre unlogisch, und damit würden die Schutzzöllner nur in den Fehler ihrer Gegner verfallen, den sic so oft und mit Recht rügen. Es ist auch von den Vertretern der Wirthschastspolitik nie mals in Abrede gestellt worden, daß gerade das wirthschaftlichc Berhältnijs Deutschlands zu Rußland eine Calamität für unsere Jiouslric ist, da Rußland durch allzu rigoroses Norgehcn in seiner Zollpolitik seine Grenzen gegen Deutschland säst ganz absperrt. G'ge» den obigen Vorwurf aber müssen sie ganz energisch Protest ciulegen. Es ist allerdings ganz richtig, daß die erste bedeutende rmsische Zvllerhöhnng um 45 Proz. durch Erhebung der Zölle in Gold am 1. Januar 1877 iu Kraft trat. Der rcvidirte deutsche Zolltarif wurde aber erst durch das Gesetz vom 15. Juli 1879 zur Giltigkeit gebracht, das ist also mehr als 2'/r Jahre später. Zur Zeit, als die russische Zollpolitik inaugurirt wurde, war in Deutsch land an die Einfühlung des Schutzzollsystems noch gar nicht zu denken. Wie man da als Anlaß der russischen Zollpolitik die Rück wirkung der deutschen Schutzzölle bezeichnen will, ist Unverstand sich. Ein derartiger Versuch richtet sich bei der Gegenüberstellung der Thatsachcn von selber. Die späteren Zollerhöhungen, die lange nicht so bedeutend sind, wie die erste, vor Inkrafttreten der deutschen Wirthschastspolitik Angeführte, lassen sich ebensowenig aus die letztere zurückführen, namentlich da Rußland jederzeit gewohnt war. seinen eigenen Weg zu gehen und das Verhältnis; unseres östlichen Grenznachbars in wirthschastlicher Beziehung zu keinen Zeiten ein dem sonstigen freundlichen Verhältnis; der beiden Reiche entsprechendes war. Hat sich Rußland 1877 trotz der Frcihandelspolitik Deutschlands nicht abhalten lassen, seine Zölle um 45 Proz. zu erhöben, so würde der Umstand, das; Deutschland seine Grenzen hübsch offen gelassen hätte, auch nicht vermocht haben, Rußland von weiteren Zollerhöhungen um 10 und 25 Proz. abzuhalten. Es ist gewiß schlimm, daß Ruß land seine Zölle, namentlich aus Eiscnwaaren, abermals zu erhöhen beabsichtigt, diese Erhöhung würde cs aber ganz gewiß auch dann vornehmen, wenn Deutschland, wie die Freihändler wünschen, plötz lich seinen Zolltarif ausheben und sich dem lieben Nachbar scko nnngslvS preisgcben würde. Zu einem solchen Glauben gehört bc sonders den Herren Russen gegenüber eine solche Portion Naivetät, wie man sie bei den Herren Manchestermännern trotz manchen viel versprechenden Proben doch nicht gut annchmen kann. Während Tcntschland bestrebt ist. jeine Industrie durch mäßige Zölle zu schützen, gebt Rußland darauf ans, seinen Markt unbedingt abzu schließen. Ter Unterschied zwischen den Grundsätzen kommt am deutlichsten in dem Unterschied der Zolllätze zur Anschauung. In Deutschland giebt es keine Zollsätze, oie 40 bis 100 Proz. im Werthe betragen, und solche werden auch niemals Angeführt werden. Wenn man die Herren Freihändler nun tragt, auf welche Weile sie sich eine Abhilfe von der gegenwärtigen Calamität verlprechen, so werden sie mit dem imponirenden Satze antworten: „Durch eine Klärung der wirthschastlichcn Anschauungen im Sinne der Handelsfreiheit! So mögen die Herren nur getrost die Hände in den Schoos; legen und warten, ob die Klärung in ihrem Sinne einmal Antritt. In zwischen treten die Anhänger der Schutzzollpolitik mit einem anderen Vorschläge hervor, von dem sich eher ein positiver Erfolg erwarten läßt. Und dieser Vorschlag lautet: Verschließen wir den russischen Erzeugnissen, insonderheit dem russischen Getreide unseren Markt und cs wird sich zeigen, wer der wirthschastlich Stärkere ist, Deutsch land oder Rußland I Spanien hat in den letzten Tagen wieder einmal die Klippe einer Ministerkrisis umsegeln müssen, wobei der Jinaiuminifter Camacko über Bord gefallen ist. In manchen Kreisen der Bevölke rung war eine lebhafte Verstimmung entstanden, als die Details der Reformpläne Camacho's bekannt wurden. Besonders ovponirte die Bauernbevölkerung einiger Provinzen aus'S Entschiedenste gegen die Absicht des Ministers, die Staatssorsten zu verkaufen, deren Erträgnisse bisher zum Theil den Landgemeinden zufielen. Auch die von ihm bei Eintreibung der Steuern geübte Härte trug nicht dazu bei, den Minister populär zu machen. Namentlich aber waren die Kricasminister getheilt wurden. Hierdurch war zwischen dem Finanz, minister und dem Inhaber des Kricgsportefeuilles ein direkter Gegensatz entstanden. Marschall Jovcllnr, der Kriegsminister, ver trat nämlich die Ansicht, daß zahlreiche Reorganilationsuiaßnahmen im Heerwesen unbedingt nvthwendig seien und wollte zu diesem j Zweck von Camacho die Ausnahme eines bedeutenden Postens in das Budget erreichen. Dies stieß bei dem Finailzniinister auf ent schiedenen Widerstand. Zudem nahm er in die Reihe seiner finan ziellen Sanirungs-Vorschlägc auch das Projekt auf. daß die zu Auem Gciammtbetrnge von 58'/ü Millionen ausgelaufenen militä rischen SpczialsvndS ihrem eigentlichen Zwecke entzogen und von den bisher mit chrer Verwaltung betrauten Komitees und Kassen- ämtcrn an den Staatsschatz übertragen werden sollen. Infolge des Zwistes reichte Camacho sein Entlasstlugsgeiuch ein, nachdem er im Ministerrolhe aus de» entschiedene» Widerstand seiner sämmtlichen Kollegen gestoßen war. Dieselben erklärten dem Finanzininisler, daß sic nicht gewillt wären, die Unbeliebtheit zu thcilen. Der Mi- uistcrrath gab zugleich der Ansicht Ausdruck, daß es verfehlt wäre, die Krisis bis zum Oktober zu vertagen, da dies nur eine Schwächung des Kabinets bedeuten würde. Unter diesen Umständen blieb dem Finanzminister Camacho nichts Anderes übrig, wie sein Entlassungs- nesuch aufrecht zu erhalten, welches auch genehmigt wurde. Die Köuigin-Regcntm hat den Präsidenten der Budgetkommission, Puy- cervcs, zum Nachfolger Camacho's ernannt, und so hofft Spanien wieder ein paar Monate Ruhe zu haben, zumal da auch Carlisten und Republikaner momentan nichts von sich hören lassen. Wie lange wird's aber dauern? Netteste Telegramme der ..Dresdner Nachr." vom 10. Aug. Berlin. Der Kaiser reiste Nachmittags 1'/» Uhr von Gastein ab und trifft Dviuierstaakfrüh den, Kaiser reiste Prin . in Potsdam ein. Gleichzeitig mit Zilhcli» nach Ncichenhall ab. Prinz und ausacwiesene Sozialdemokrat Singer beabsich- ßeS Fabrikgcschäft zu etabliren. Der in Frei- eincn Besuch abaejtattet. UnterstaatSsckretar Gras Bergen gab dem selben bis zum Bahnhof das Geleite. — General Werder wurde von seiner Stellung als Militärbevollmächtigter in Petersburg entbun den und zum Gouverneur von Berlin ernannt. — Heute früh starb in Steglitz im 86. Lebensjahre der Musikdirektor und Komponist August Eduard Grell. Derselbe war Organisator des Berliner Domchors und Ehrendirektor der Singakademie. — Der Kongreß deutscher Tischlermeister beschloß bezüglich der Ausdehnung der Unfallver sicherung auf die Inte die bis jetzt nicht ! bettreten können und . . ... ...... Gleichartigkeit der Interessen eine eigene Bcrussgenossenschaft er richtet wird. Berlin. Der tigt in Kiel ein großes Favnkgcl . . berg vcrurtheilte Schneider Heinzcl soll in diesem Geschäft die Stelle als Geschäftsführer erhalten. — Nachträglich wird bekannt, daß der wegen Landesverraths verhaftete Redakteur Prohl, der sich im Untersuchungsgefängnis; zu Moabit entleibte, bereits in Kiel einen Selbstmordversuch machte, ii und sich damit die Halsader gelang es, ihn am Leben zu Prohl war geschlossen. Im Oktober sollte der Termin zur Haupt Verhandlung wider ihn anberaumt werden. Mannheim. Auf Antrag der bayrischen Regierung ist gestern die Nummer der neuen badischen Landeszcituna vom 16. Juni konfiszirt worden, welche das bekannte Manifest Ludwig 11. enthielt, obgleich dem angeblichen Manifest hinzugesügt war, daß es zweifellos aus anarchistischer Feder stamme. Paris. Tic hiesige Presse widmet der Kaiser- und Minister- Zusammcnkilnst in Gastem große Aufmerksamkeit. Die Conuncn- tare der Presse betonen hauptsächlich, daß Rußland der Zusammen kunft fern blieb und damit aus der Triple-Alliance ausscheidc. Immerhin müssen auch die hiesigen Blätter zugcstchen, daß die Gastciner Zusammenkunft eine neue Bürgschaft rür den europäischen Frieden darstelle. Wie». Der Ncichskriegsminister Gras Bylandt wieS iämmt- liche militärischen Prüfungskommissionen an, genau die Bestim mungen der Instruktion, betr. die Kenntniß der deutschen Sprache seitens der Aspiranten für Osfizierstellen im Auge zu behalten. Solchen Einjährig-Freiwilligen, welche der deutschen Sprache nicht in einer für den Dienstgebrauch ausreichenden Weise mächtig sind, soll die Eignung zum Reserveoffizier (Kadetten) auch in dem Falle nicht zuerkannt werden, wenn der Betreffende die nöthigen theoreti schen Kenntnisse in seiner nichtdcutschcn Muttersprache nachzuwcisen vermag und derselbe bei der praktische» Erprobung für die Verwen dung als Kompagnieoffizier geeignet erkannt wird. Die Berliner Börse eröffnete fest. Kredit waren höher, Kommandit auf widersprechende Mittheilungen aus AscherSlebcn schwächer, deutsche spekulative Bahnen wenig belebt, Franzosen auf Deckungen anziehend, Elbethal und Galizier schwächer, Bergwerke still. Für frenide Renten bestand großes Interesse, namentlich für ssen, Egyptcr und ungarische Goldrente. Im Kasjavcrkehre waren deutsche Bahnen ziemlich fest, österreichische abgcschwächt, Banke» ruhig. Bergwerke ziemlich fest, Industrien vorwiegend matter, öster reichische Prioritäten ruhig. Privatdiskont IV» Prozent. « r « » kf» r« -I. M.. l«. «»guft. arr»u MV». Staat»-»,» l8>'/.. «am- tarden SZ-/„ ; Galizier «„»ter 7«,80. «vrac. Unaar. Goldrent« 88,80. Gotthardt. —. Mrcklrndnrgrr —. DiScoitto A>9,t0. ffrt». Wie». 1». «uaust. Srrdi« 281.20. ktaatSbabn —.—.7 Lomdardrn —. Gaiizilr «ldrtha. Una- Gold 10S.72. Rente« fest. Sari». N>.«ft. SchinK. Rente82.82. «Inleide 102,50. Italiener S»,S0. StaatSbahn <60/,. Lomdardrn 237>/„ d». Sriorttöten —. Spanier 80,88, «„»»er Z77.00. Ottomane», 81». Reue Anleihe —. ffes«. »»ndo«. I». «»«»ft, vorm. 11 Uhr 1» Min. ikonsol» I0I>/,- 1873er Rnslen SS-/„ Italiener SS. Lomdardrn S'/„. «»»». Türken 1<»/„. «droe. snndirtc «merikaner 13»'/,. <»r°e. Nnaar. Goldrent, 88'/,. Oefterr. «old- ernte S7>/,. «Iren». Sonlol« -. »„»»er 71'/,. Nene «„»»er S8'/,. Garant. «Stzpter SS</>. Otlowandanl 1»'/«. Sne».«ette» 78>/«. Spanier . — Stim- «»», , «»hi,. — Wetter: Re,e». vre »la « . 1». «»guft, Maq«. iGetreidemarkt). Spirit«» »r. 1« Liter 10» Sroe. »r. «ngust-Sep«. 37.8». pr. Septhr.-Okt. 37,8», »r. No».-Tee. 38.0». A»»,e» »r. S«»t.<0l»o»er 127,0», »r. Octdr.-No». I2S.0», Pr. No».-Tee. 130,00. Riidöl loe, »r. «ept^vktober «2.28. pr. Octoder-No».Zin» «msahlo».- Wetter: SchS». «»rtt«». 10. Na««. I Uhr.' lSttreidemarkt». Weizen «n»er»«»ert. lo«, 180-180, pr. September I8S.80, pr. Oct.-Nov. 18S.00. R»a,r« matt, loro I20-I2Z, ,r. «luanft.SepIembir 124,00, »r. Ort-Her-No». 121,80. Riiböl matt, »r. «n«»ft 11.7», »r. September-Oetoper «1,70. Spirit,» matt, loco 3S.OO. »r. «»„st-Septemter 38,70, pr. September-Oetober 3S.00. »r. Okt.- «odemper SS.L». Setrolen« loro »erste«»» Usane, 10, Sroe. Tara 10,78. « « » er » « m lVrodnktei», I». Ru,«st. <Sql«».> «eizen »er No»,«»er 213. N»g,ea »er Oktober 127, M»rz ISO. Lokales nnd Sächsisches. — Heute Morgen 7 Uhr trifft Se. Kal. Hoheit Prinz Georg in Begleitung des Chefs des Gencralstabes, Oberst Edler von der Planitz, und eines zweiten Offiziers des Generalstabes mit dem Kouricrzuge von Dresden in Chemnitz ei», um 7 Uhr 15 Minuten die Besichtigung des dortigen Regimentes vvrzunehmen. Nach Be endigung der Vorstellung wird Se. Kgl. Hoheit in Begleitung des Herrn Oberbürgermeister Dr. Andre der Sächsischen Maschinenfabrik, dem Schlachtviehhof, wo ein von der Flcischerinnung veranstaltetes und von Herrn Haubold bereitetes Frühstück eingenommen wird, der Kunsthüttc und dem Etablissement des Herrn Kommerzienraty Illing einen Besuch abstatten, im Militärkasino mit dem Ofsizicr- korps speisen und Abends die Weiterreise nach Zwickau antreteu. — Ihre Majestät die Königin beehrte am (Montage das Magazin feiner Messer und Stahlwaaren von N o b ert Kund e, Wallstraße 1, mit mehreren Aufträgen. — Auf die seinerzeit von Rath und Stadtverordneten an Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg in Anlaß der Verlobung der Prinzessin Maria Joscpha gerichtete Glückwunschadresse wurde au die städtischen Kollegien im Austrage Sr. Kgl. Hoheit durch das Hos- marschallamt ein Dankschreiben gerichtet. — Nachdem die Stadtverordneten kürzlich die Vorlage des Rathes, welche die Abgabe von Wasser aus der Dresdner W a s ser- lei t u n g an eine Anzahl Grundstücksbesitzer in Blasewitz betraf, nbaelehnt haben, hat der Rath beschlossen, es dabei bewenden zu lassen. — Die Gesammtzahl der Beamten und Bediensteten beim Rath der Stadt hat fick von 875 im Jahre 1885 auf 905 erhöht. Der Äeamtengruppe I (Beamte mit wissenschaftlicher Vorbildung) gehören 53, darunter 16 mit Pensionsberechtigung, der Gruppe 11 (technische Beamte) 201, darunter 132 mit Pcnironsbcrechtigung, der Gruppe III (Vcrwaltuugsbeamte) 319, darunter 233 mit Pemwns- bcrechtigung, der Gruppe IV (Buchhalterei-. Rechnungs-, Kassen- und Ez'pedltionsbccunte) 232, darunter 195 mit Pensionsberechtigung, der Gruppe V (Aufwärter und Boten) IM, darunter 54 mit Pen sionsberechtigung an, sodaß die letztere 630 Beamten zustebt. Die Gesammtausgabe an Besoldungen beziffert sich auf 1,412,861 Mk. gegenüber 1,350,083 Alk. im Vorjahre. — Die Verpflichtung der jächs. Staatseisenbahnverwaltung, für das bei dem Brandunglück in Leipzig verloren ge gangene Gut Ersatz zu leisten, ist keineswegs so zweifellos, als man annchmen möchte. Die bestehenden gesetzlichen und reglemcntariscken Vorschriften in Verbindung mit mehrfachen Entscheidungen der Obergerichte hätten cs zunächst zugelassen, die Vernichtung der Güter durch Feuer zu denjenigen Gefahren zu zählen, für welche der Frachtführer nicht hastet, wobei im speziellen Falle noch die Thatjache in s Gewicht fällt, daß nur eine Selbstentzündung von Maaren das Unglück herbeigestihrt haben kann. Dennoch hat, wie wir hören und in den bcthciligtcn Kreisen mit Gcnugthuung auf genommen werden wird, auf Vorschlag der Kgl. Gencraldirektion der sächs. Staatsbahnen das Kgl. Finanzministerium genehmigt, daß innerhalb der durch das Betriebsreglement für die Eyenbahnen Deutschlands gezogenen Grenzen den geschädigten Frachtinteressenten in coulanter Weise Ersatz für das abhanden gekommene Gut ge leistet werde. Dieses Entgegenkommen kann aber freilich größere Verluste immerhin von Denen nicht abwenden, welche Artikel von hohem Werthe aufgegeben haben, ohne die Vorsicht zu gebrauchen, den Werth der Sendung zu dcclarircn und sich damit eine höhere Entschädigung im Vcrlustfall zu sichern. Es ist auch in diesem Falle wieder offenkundig zu Tage getreten, wie wenig das Publikum von der Versicherung der Eisenbahngüter gegen Verlust Gebrauch macht. Während diese Versicherung bei anderen Transportanstaltcn, z. B. der Post, in zahlreichen Fällen erfolgt, unterbleibt sie bei Eiscnbahngütcrn in der Regel selbst bei den werthvollsten Gegen ständen. Bezeugt diese Gepflogenheit auch, wie groß das Vertrauen ist, welches die Eisenbahnverwaltung in Bezug auf die Sicherheit des Transvortgeschäftcs genießt, so möchte doch andererseits das Publikum sich vergegenwärtige», mit welch' geringen Beträgen cs sich gegen empfindliche Verluste in allen Fällen schützen kann. — Vor der Fcricnstrafkammer L des Leipziger Landgerichts fand vorgestern die Hauptverhandlung gegen jene Personen statt, welche am 6. Juli wegen Verbreitung sozialdemokra tischer Druckschriften verhaftet worden waren. Auf der Anklagebank befanden sich der LithographJohann K. Pinkau ans Cohnberg. der Buchdrucker August Karl Thurm aus Volkmarsdors, der Schriftsetzer Hermann Frey aus Meerane, der Tüchlcraesellc GcorgHeinrich Eller aus Hellritt bei Koburg, der Eisendrchcr Karl Wilhelm Berger aus Markranstädt, der Tischlergeselle Karl Friedrich Richard Schumann von Leipzig und der Schriftsetzer Franz Xaver Hopfner aus Zopfheim. Hopmcr und Berger waren beschuldigt, innerhalb Jahresfrist wiederholt verbotene sozialistische Schriften, Schumann dergleichen aber während der letzten 2 Jahre verbreitet zu haben. Diese Handlungen wurden bei der Gelegen heit bekannt, als Anfang Juni d. I. eine unter falscher Deklaration („Kreidepapier") aus Ottensen auf der Magdeburger Bahn einge- troffenc Kiste beschlagnahmt worden war, deren Inhalt eine größere Anzahl der verbotenen Broschüre „Die Frau, ihre Vergangenheit und Zukunft", von August Bebel, enthielt, deren Absenkung durch Vermittelung Pinkau's geschehen sein soll. Es war hierzu eine sogenannte Deckadresse, aus den Namen des Mitangeklagten Thurm lautend, der denn auch den Postschein aulttirt hatte, benutzt worden, während die Angeklagten Frey und Eller bei der Abholung bcz. Unterbringung der Kiste bctheiligt gewesen waren. Gegen Hovsuer und Berger lag »och die weitere Anklage vor, daß sic, nachdem Frey verhaftet worden, die noch in dessen Wohnung befindlichen zahlreichen sozialistischen Schriften weg und in Berger's Wohnung ge'chasft hatten, um Frey der Bestrafung zu entziehen. Die bereits gestern summarisch mitaethciltc Urthellsverkündiouiig lautete für Hopfner und Berger aus je 3 Monate und 1 Woche, Pinkau auf 4 Monate, Eller auf 1 Monat 2 Woche», Frey auf 6 Wochen und Thurm auf 3 Wochen Gcsänaniß (durch Untersuchungshaft verbüßt). Schumann wurde von der Anklage frcigesprochen. Das 50;ährige Iubiläumder Societätsbraueleizum Wald ig ves Publikums im Gewandhause statt, daß sich die lei tenden M kurator KricgsratI Um weiteren zweiten Kommando beordert. Aber auch an ^ m,-- enormer, so daß die Ordnung nur mit Muhe aufrecht 'en werden konnte. Alles wollte Aktien habe». Mehrere im Bentz begegnen, wurde auch für den Mannschaft unter dem nach dem Gewandhause diesem Tage warcher Andrang «- - ganz 'Sa