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Dresdner Nachrichten : 06.07.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-07-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189407067
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940706
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940706
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-07
- Tag 1894-07-06
-
Monat
1894-07
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.07.1894
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kam» N »«ne» Lmzinrn ist das . den» dies« Art östlich« und hochlnhrrnd zur Genüge ve- Ueberichrcilrn drr russiichen G,r„ze übechaupt verboten — iin Ansnatinresall haben nufere -rnrn Ottizinc gelegen I sich im Manövn di« und da wohl die Girnie betnchstvetsk überschritten. doch mutzt«, sie dann doch« aus der niswchtn Gnuzumche d«> Säbel ablegcn. Mau sicht daraus, daß m,i» dc»tscb«le>t» de» Russen gegenüber a«,au wie in dem von den Brillant«, des Andreas Ordens überstrahlten Handelsvntrage etwa wir 10 : 1 gestellt ist. und rS »nutz niir schon gestattet sein, ln, ich gnade üb« Grr»zverkrl,r spreche. Iii»,u,us,ig«i, wie hoff nungslos die Landivirthschast I,i« in der rxvonirtesten Grrnz- provi»» von den russische» Provenienzen zermalmt wird. Ader .de, Himmel iil doch und Bismarck ist weit . Eure Besteuerung der Be,ia»»»l»ngrn wird in der ..Krerrz- zeilnng" empfohlen. Professionelle Agitatoren. heißt »'S d». »lachten die Peranslaltung von Bersaminlungr» z» rinn» anscheinend ein „aguchcn Grwnbe. Zahlreiche sozialdemokratische„Mitarbeiter" siittelrn ossenbar ibrc Erislenz von de», Eintrittsgeld bei dn, „Volksversammlungen". Eine Besteuerung der Beliauinilungen euip'chle »ich schon deslmlb. weil sie de», Staate oder den Ge- uicinden nicht u»«hchliche Arbeit durch die Uebrnvachung :e. ver ursachten. Angesichts der neuest«, Ahlwardt scheu Parole: „Gegen Würste». Junker und Piassen" stellt das iozialdenivtratische Haupl- blait. der „Vorwärts". dein Füh »er des radikale» Raddnu- a»lne,nitisi»uS das beisalligr Zcugnitz ans, datz „Ahlwardt seit der Iudenslintenassairr Fortschritte geinacht bat". Das; der 'Alilwardt- sch, Antisemitismus, bemerkt die ..Post", aus Grund dieser neue strn Leistung eine gute Eenjur von dein sozialdemokratischen Partriblatt erhalt. ist nur zu natürlich. Entwickelt sich derselbe doch mehr und nielir zu einem würdige» Bundc'sarnossen i» dem .'lampse gegen die bestehende Staats und Gesellschaftsordnung und ist, wnin auch nicht zu anderem, doch als Stnrinbock gegen die bürgerliche Gesellschaft zur Herbeiführung des Brbelichen .'kladderadatsch zu gebrauche». Ter Brauerei Bvnlott in Braunschwcig dürste scincin Ende nahe sei», denn die Brauereiarbeiter haben in rin« Beisaminlnng durch Ltliiiiiizcttel-Abgabe mit 5>8 gegen tt Stimmen beschlossen, datz die seiner Zeit gewählte Kommission mit den Branneibcsitzcrn in Verbindung treten soll, »in eine Einigung zwisciic» Ersieren nnd de» Brauereiarbcitern zu errielcn. Die.»saht der jetzt noch arbeits- loic». d. h. ausgesperrte» Brauerciarbcitcr beträgt lüü. darlintcr besindc» sich 8,5 vrrheirathele mit 55 siindeni Tie Verbeiratlielen erhalten täglich 2 M.. die Uiiverhciratlietr» 1..50 M Unictt'intznng Die Nachricht, die beiden begnadigten sranzösischcn Offiziere ieien ans der Fahrt zum Bahnhoi von Glntz mit Blnme» beivorien wolden, wird auch von der „Glatze, Zeitung" für unwahr erklärt Tic Ossizirrc sind überhaupt zu Fritz gegangen. Bo» einem Jubel -er Bevölkerung war keine Rede. Ter Paris« „Figaro" bemerkt ;u der Begnadigung der beiden siainosiiche» Spione unter Anderem: ..Wer weih, ob. wenn der Kaiier die Wirkung seines Gnadcnattes ans Flantreich bemerlt, er nicht wird 'ragen die ..Hamb. Nach,.'. Hum Bicrbonkott i» Berlin wild gemeldet, datz sich auch die Polizeibehörde der Angelegenheit zunächst insofern bemächtigt bat, als sie den geschädigten Wirthcn tlmnlichst zu Hilst kommt Den «'iainvirthen wird icit Kurz«» eine Bergrös.crnng des Verdienstes dadurch «mi'glichl. datz die Polizei hinsichtlich der Erlaubnis; zur Abhaltung osientlicher Lustbarkeiten das grösste Entgegenkommen zeigt. Tics enthält eine Abweichung von der bisherigen Pra-.is. nach der vst'cntliche Lustbarkeiten vielfach eingeschränkt wnlden. Im Ilebrigrn hat der Polizeipräsident lelbit seine Stellung den Wirlhcn gegenüber dadurch gekennzeichnet, das; er der Unlersliitzunas lasse eine Summe ans der eigenen Tasche überwiesen hat Auch die Ausdehnung der Polizeistunde wird den Wirthcn aus ihre be znglichc» Eingaben in der größtmöglichen Weise bewilligt. Tic Güter des verstorbenen Abg. v. Unruhe Bomsl. Lang I cincisdors und Boinst, sind so hoch belastet, datz die Erben Herr v Unruhe verstarb kinderlos» ans die Erbschaft verzichteten. Doch wird LangheinerSdors von einem Nene» des Berstorbenen erworben ivcrdrn, während Bomst bereits kaniweise in die Hände des In Habers der Militärcsscktenhandlung Winter Berlin übergrannge» ist. Tic Münchener Polizeidlrektion löste den radikalen Sozialisten klub „Frciwort" ans. In Brannschweig verbot die Polizei die weitere Borsührnng der Erprrimcntc mit dem tngelsichcrcn Panzer von Weber ans »l im Interesse dc>s Friedens andere Fragen zur Lösung stellen k>, die auch daraus warten." Bielleicht die „elsatz lotmiiigi'chc?" Born l bis ch Juli «krankt«» in St Petersburg 21 und starb«, t» Pnionrn a» dn Eholera. ^8ul»«rie«. Anlatzlich der bevolilehenden Koinmunalwahlen in Sofia zogen »ach Schlug ein« Wählnversnumiliuig dir Theil nedmer vor dir >,>,>»« der Minist« Radc>sl«vow und Stvilvw und brachte» daselbst Kundgebungen dar. Sodann zr>grn sie unter Pfeifen Zxi dein polizeilich beschützten .Hause Stambulvw's vor „der. »schlietzlsch hielt der Tepuiirte Peichnv von der Redaktion der „Nvwvdno 'N'v:vo" eine Rede, welche die Br,sammelte» mit Hcxhruse» aus den Prinzen Ferdinand und das Ministerium, sowie uttt Rusen: ..Ried« mit Stambnlow!" begleiteten. Serbien Zwischen der radikalen und der liberalen Partei sind«, Berkandlnnge» statt, welche den Abschlutz eines Bündnisses bezwecken, um die ausgrhobenc Bersaisung von, Jahre 1888 wieder heizuueUen Amerika, lieber den Eiienbahuslreik i» d« Union liegen svlgrnde Meldungen vor Ans Blue Island wurdet, 12 Eisenbahn Ivaggons durch Brandstifter vernichtet. Mittwoch vertehrten einige Züge Tie 'Bestrebungen, einen allgemeinen Ausgleich i» Jüdin- »ovvlis Iterbrizusiilnen, mitzlange». Bieltaniend Ausständige bc finden sich im Brut, einiger Bergiveike in Michigan Es kam zu Zusammenstöße», bei denen niehrele Perroncu grtödtel wurden Militär wurde dorthin «»sendet. — Bierzig Eisenbahnzüge mit Wt») Fahrgästen sind i» Bloomington ausgehallen wolden. Tie Brucken der Atlantic und Pacisiebahn tvurden bei 'Needles Gras schast San Vrniardino, von Bolkshanien i» Brand msirctt Afrika. In Aleazar hat ein salschcr Prophet Si Moliained bcn Abdallal, nach dein Tode des Sultans Mulei Hassan die Ge leg«iheit benutzen wollen, in» im Trüb«, zu fischen. Er wurde aber rechtzeitig verhastet, und die Untersuchung «gab recht int« efsante Behältnisse. Er halte sich für den Mnia -Lira ansgcgebcn, den Man» der B«I»kitzung. Tic Stunde ici gelonnncn, »in den Islam zu befreien von Juden, Ehriste» und unwürdigen Mohaine daner». Um l'icldmiltel zu beschossen, mutzten ihm ergebene kreditfähige Anhänger bei den Juden größere Summen ausiielnnen. die sie. wie der Prophet behauptete, nicht wiede»zngebcn branchien, da alle Juden todlgeichlagen ivürden Si Mohamed ben'Al-dallah l»alle schon einen ganze» Hofstaat, Bezic . Kadis. Zelte, Fahnen, ein Kiiegsrotz, nnd empfing Gesandte ans verschiedene» Gegenden, ivälncnd seine Sendboten das Land durchstreiften. Er wollte Aleazar ausplundern nnd dann nach Fez ziehen, n», mit Hilfe dc, Bevölkerung in de» Moschee Mulei Ed,iß sich z»n> Sultan aus- rufen ;» lassen. Anhang hatte er thallächlich schon gewonnen, denn am Tage nach 'eine, Berhastung trafen von allen Seilen brrva''»cie Horden vor der-Stadt ei», die aber ans die Nachsicht von dem Geschehenen sich schleunigst davon machten. Abergläubige Furcht vor dem falschen Propheten, dem tiefe Kenntnisse in den geheimen Wiiienschasten nachgesiigt wnrden, batte lange Zeit die städtische» Behörden nnd Notabel» von jedem Bvrgrhcn gegen ihn > abgcschrrckl Eni an, Abend des „grvtzen Festes" Aid Kebir tonn . tcn einige verständige Bewohne, die Behörde» überzeugen, datz ! etwas gescheite» müsie. Ans ihren Ratli wurde der fal'che Prophet mit iainmi icinein Hofstaat veiha'iel und hinter Schlotz und Riegel gebracht. Tie Schriftstücke mit labal'.sliichen Zeichen, die man bei ibin fand, wurden verbrannt, und angenicheinlsch war damit seine Zanbcrniacht gebrochen, denn er las; am anderen Tage ruhig im Gefängnis!, ohne enltonnncu zu sein. Tic verständigen Männer > hatten gcratlic». ihm durch solche Ha>t Gelegenheit zum Beweis ! z» geben, daß er der Prophet »ei und nicht durch Ketten nnd Bande gehemmt weide. Jetzt «wartet er die Ankunft kincs Kadis mit ! hundert Streitern, die ihn nach Fe; bringen sollen. Hamburg, weil beim Schics;«, ein Geichotziplittcr von dem Panzer in s Publikum znrückpraÜte; glücklicher Weise wurde hierbei Nie mand verletzt Frankreich» Madame Earuot richtete ein Schreibe» an Meline. in welchem sie mittheilt, datz sic die ihr augcbotene Pension ablehnc, da sie glaube, Frankreich habe durch die Bcrantinltnng so grotzartiger Lcichenscierlichkeiten für den Präsidenten Earnvt diesem die höchste Ehre erwiesen, welche Frankreichs nnd Earnot's allein würdig feien. — Ein Komitee von Rainen «läßt einen Ansrn' zur Zeichnung von Beiträgen behnss Gründung «nrs Unternehmens zum Gedächtnisse Earnot's. Die äutzerstc Linke nahm den Wortlaut des Amneslieantragcs an, welcher in der Kammer riugebrachr werden soll. Tic Aninestic 'all sich auch aus Rvchefort und Tillon erstrecken. — Turvin i't in Paris enigctroffe». An stelle Gorviir wurde der Polizcikvmmissar Evchesert znm Ehes der Pariser Sicherheitspolizei crnanut. Eochesert ivnrde I87si in der Schlacht bei Gravclottc verwundet und gefangen genommen. Italien. Wie dem „Piccolo" aus Pisa gemeldet wird, ist der Direktor der Pünner Tramwarigesellschast in der gleichen Stunde, in der i» Livorno das Leichcnbegängiiitz Bandi'S statt laich, durch eine» Dolchstich getödtet worden. Man >it überzeugt, datz es sich hier abermals um ein a na rch i st i s ch cs B erbreche n handelt. Dic„Tribu»a" kündigt an, das; die Kriegsschiffe ..FricrcunoSea" und „Bcsuvio" demnüchsl zur Unterstützung der italienischen Re klamationen »ach Rio de Janeiro abgehen werden. Tie „Opinione" und andere römische Blätter «örtern einen Plan zur Verbannung dn Anarchisten nach «»«Italien gehörige» Insel im Rochen Meere. Die Mailänder Gcnchsbehvrde ordnete aus Ansuchen der französischen Polizei eine Haussuchung bei der Familie Easerio'S in Monte Visconti an. Die Mutt« Easerio's übergab bei dn.Haussuchung der Behörde alle Papiere ihres Sohnes einichlietzlich dessen Photographie und dessen letzten Brief vom Februar, in welchem er Geld verlangte. Tie Mutt« schickte ibm 80 Lire mit wohlgemeinten Rathichlägen. Die beschlagnahmten Papiere wurden den »ranzösischcn Behörden übersandt. Dem „Pvpolo Romano" zufolge entdeckte die Polizei eine anarchistische Verschwörung, die den Attentäter Lega beauftragt habe» soll. Erispi zu tödten. Belgien. Die aus Lüttich und Umgegend sianaliirrtcn Ebolcrcisalle tragen nicht den bi>Sartigeii Eharakt« der frisch imvortirkrn asiatischen Eholera. Nichtsdestoweniger^ könnten sic ernstere Besorgnisie wegen weiterer Verbreitung des Seuchcnkeims «zeuge», da Lüttich an einer sehr belebt«, internationalen Ber kel,rsmatze beleg«, ist, wem, nicht die örtlichen Behörden eine den Umständen anarincsscne scharfe Kontrolc entwickelten. Andererseits ni nicht zu übersehen, datz die Krankheit bereits seit Jahresfrist nnd länger in jener Gegend herrscht, ohne über die Grenzen des bcrhältniszmätzig engen Bezirks IiinanSzugehe», dn durch die Tbäl« dn Maas und ihrer Nebenflüsse, Sambre ,e. »mslosscn wird. Das scheint dcrrzuthun, datz ihr überhaupt die Tendenz der Ausbreitung wo nicht gänzlich cibgcht, so doch nur in geringem Grade beiwohnt. ^ . Im Einklänge mit dem Justizminister hat der Leiter dn Brüsseler Polizei. Herr Bourgeois, allen Polizeiämtern dn belgi schen Hauptstadt solgendcn Erlaß zugestellt: „Alle Ausländer, welche sich an der Einrichtung oder an der Leitung von Glücks spielen betheilsge», sind innerhalb achtundvierzig Stunden aus- zmveisen." In Folge dieser Anordnung sind sofort mehrere Direk toren von Svortaaenture» üb« die Grenze geschafft worden. Ten Anlaß zu dies« Maßnahme gab da- Vorgehen Parts« Kapitalisten und Lebemänner, die im Brussel« „Jmpasie du Parc", dicht bei der Rue de la Lol. in der sich die Ministerten, dn Nationalpalost mck» die Häuf« dn Aristokratie und Finanzwelt befinden, «„großes Grundstück erworben hatten, um eine feine Spielhölle zu «richten. England. T« wegen Anfertigung von Sprengstoffen anar- klaate Fritz Brall wurde von dn London« Jury für unschuldig erklärt und in Freiheit geh »et, T tbciunig l,«a»sge,c„wtt»gen wirb Anm unsere innniaiucnc Fignrirnnaen werde» in vollerer Bedeutsamkeit ansaesatzt. und ein zelne Meiner wie Roisini, Verdi. Svontini nnd Boito werden in Folge denen in eine, leidenschaftlicheren nnd tieicren Weise ge -Snemark, Dn Iuftizminist« «ließ eine Verfügung, wo. noch die Provenienz«, «nschließltcy der Reisegüt« auS dem russi schen Gouvernement St. Petersburg d« ärztlichen Beobachtung vor ihrer Landung sowie dn Desinfektion unlerworkcn sind. Die Einfuhr von Lumpen au» St. Petersburg ist verboten. Knust und L6isstttschqft. -! Das «sie Eoncert. welches die Römische Sraotk,welle, die li a »>1 a in n n i e i pn I o «i j ti» m a. unter der Leitung ihres ! Maestro, des Eavaliere Aiessandro Bcssclla. in Dresden gab. inntzlc , de, »ngnnsligc» Witterung halber in de» Gewerbclianssaal verlegt ! »'«den. der gedrängt voll von Zuhörer» war. Um die Leistlingen - dieier Kapelle richtig zu hrnrthcilen, mutz man «siens «wäge». ! das; es eine Sladitavclle ist. welche asiv nicht etwa die höchste ! Ausbildung der ilnlienischr» Kavrllmeiftcrknnst in Lv« und smn 'phvnischrr Musik bedeutet, sondern siir povnlärcre Wirtuiigcn schalst. Man »ins; reriier bedenken, datz die Kapelle nur ans Bläsern besieht, ah'v alle Streichinftriiniente sclilten. nnd datz Alles, was diese Römer lhate». für de» Vortrag ini Freie» berechnet i't. Man mns; ilnrcn daher vor Aller» wünschen, dgtz günsrige Witt« ring ihnen erlauben möge, wenigstens einige von ibren Eoncertc» an, dem Vcrgtcller zn geben, wo die ganze Kraft und Schönheit ihrer Eigenart «ft zur vollen Wirkung gelangen wird. Im Ge wcrhchanssaale »ins; nothgcdrungcn ei» so stark besetztes nnd mit vielem Blech aiisgcsiatteleS Orches,er gelegentlich all;» Giftig wirken. Was nun ah« diese römiichen .Künstler unter den ange gebenen Gesichtspunkten leisten, ist mehnach geradezu stannens ivcrth. Eine mächtige dekorative Kraft herrscht in der Art. wie der j Dirigent seine» Satz ausbant und die Stinnncn führt, nnd eine ! seltene technische Ausbildung in der Behandlung^ der Blasftiftr» ! mente, eine virtuose Gewandtheit, gerade die Schönheiten und > charakteristischen Eigenschastc» dieser Art der Toncrzcngung heraiis- j znliolc». ieiscit nnmrtteibar. Solche ,.Ercsc«>dos" nnd „T ccrcs ! cendos". solche rnsernalischen Steigernngcn z» Foumimos. die tanm ^ iiberdoten rveidcn tonne» und dann doch noch die Hohe der Klima» > ivielend erreichen, so «alte Rlmtlmnsirungci! und Behcrsichnngcn der Tonspannung wird man selten bei einer volkslhüiniichcn Ka- ! pelle sindcn. Viclsach reden diese italienisch«, Musiker eine andere z Sprache, als es in deutschen Kapellen Mode geworden ist; der Triller wird nicht gls ein nnterrvcrthiger Zicrrcith behgndclt, son- > dem als ein volles Mittel ;nm Ansdruck des Essckts. indem er I mit kühnem Anschwnng nnd eigcnthüinlichcr rhythmischer Ein tliciiung herarisgeichwimgen wird Auch andere mnsikglische ein in ge spielt, „'eiche dculsiden Musikern iclir lehrreich sein mntz. Man spürt, die Italiener haben eine andere Tonsprache. nnd was in deutschen Kapellen bei Rossini und Berdi sehr oft mir als ein konventionelles Spiel mit Tönen und Figuren erscheint, das durch dringt so eine italienische Kapelle mit dem vvllen Bcwntzlsein stur misch« Leidcnschaft nnd wcitz ein Patlivs, eine vvllc Rhctvrik aus den Motiv«! ihrer einheimischen Meister hcranszuhvlcn, welches, zu Folge eines häufigen Bornrtheils. inanchcr deutsche Kavcllmciit« gar nicht in seinen italienischen Partituren ahnt. Und so war das Packendste, was die Kapelle bot, sich« der Vortrag d« Ouvcftnre zu Rossini s „Diebischer Elfter", die Musik aus Verdi's „Traviata" nnd eine so virtuose, kolossal gesteigerte Leistung wie der „Hvllcn- reigen und Fuge" ans Voito'S ..Memtofelc". Uebcrraschend schön und mit durchsichtig« Klarheit geführt erschien auch der Vortrag des Präludiums mit Fuge von Bach. Auch liier kam das Vcr- ständnitz und die exakte Behandlung der Insuunirnte innerhalb ein« bestimmten Tonsprache zu einer vcrblüsseiidcn Wirkung. Es ist interessant, datz gerade Bach so gut in dies« italienischen Inter pretation sich ausniinmt. Dagegen wollt«, Beethoven und Wag ner nicht überzeugen. Zunächst stört hin doch sehr die Abwesen heit der Streichinstrumente mit ihren Feinheiten: aber der H-err Dirigent war auch sonst nicht recht im Bilde üb« die Stinimiings- wcrthe und die rhythmische Sprache dieser deutschen Meister. Das war ziemlich derbe Arbeit, wo die Zeitmaße und Feinheiten der Motive, auch soweit sic sich lediglich durch Blasinstrumente hätten arisdrnckcn lassen, nur nnzulänglich arisgcsatzt waren. Das Or chester besitzt winidnschön klingende Posaunen und Tube», die ge legentlich ganz hinrcitznide Wirkungen thatcn. TaS Interessanteste war nnd blieb »edenfalls der Vortrag d« italienischen Komponistcn. der vieles Lehrreiche nnd Nene enthielt, nnd wen» die breite, de korative Bcrtheilnng d« Effekte, aus welche dieses Orchester so stramm «»geschult ist, im Freien zur Geltung kommen wird, w mutz es einen ganz mächtigen Eindruck machen. Der Bestall der Zuhörer war ein stürmisch«, patriotische Gefühle mischten sich mit dn Bcwnndnnng dn splendiden Technik dieser Künstler, nnd so werden die Italiener jedenfalls auch in Dresden weitere erfolgreiche Tage «leben und dc» politisch«! Dreibund auch zu einen, Bund dn Geist« vertiefen Helsen zwischen den Nationen. >V. L. si Keine Sommnsaison ist für unS Dresdner reicher gewesen an Concntspezialitäten all« Art wie die diesjährige; woyl keine lvon der K. K. Hofoper in Wien) litt untn den angcdeutctc» Schwierigkeiten; es gehörte das ansehnliche Maß von Popularität und Anziehungskraft dazu, das in dem Namen Koschat für uns Norddeutsche liegt, um es dahin zu bringen, daß am Abende eines durch die heftigste» Regenaüsse bedenklich abaekühlten Sommer- tages eine wohl torisciidköptigc Menge mit hochgradiger Befriedi gung in dcnl Garten des Kaiscrhofcs crusharric. um auch nicht ein; da in Aussicht gestellten SesangSnumnimr des vielgenannten Wiener^ Quintett- sich entgeh«, zu lasten Bei den Tarbieurngen dicsirr Sänger pomTouausttandr vereinigen sich ab« auch in ganz seilen« Werse gutrnlwickellr Gesangstechnik, lebensvolle Vortrags weise, airlpnichstvir .Künsllcrschaft und perionliche Liebenswürdig krit. die der Durchführung d« grmütkvvUcir Komposition«, mit ihre» z» Herzen sprechende» Texte» einen io cigenariigen Reiz verleibe», baß dem Gesaminieiubruck solcher Eieiänac w leicht »ist» etwas Vergleichbares an die Seite gestellt werde» tann .Koschat nt,c Lied« wie „Mei Zartclr". ..Verlast»". ..Mei Freud ". ..Büabrrl merk' dir s sei»" und „Glückliche Leut'", sowie auch die in älm lichem Genrc gehaltenen Gesänge „Frag' und AiitwoU" von Kleinccke und „ s Nester!" von Jungst wird man taui» andcisw» in solch' packend«, durch unzählige sein hrrausgearbeitete Nuancen gehoben« Wiedergabe zu Horen bekomme», als durch dien sim- stininibcgnbtr» Sänger und Sängrrinue». von dein» »bugens nuch zwei, F»l. Edle von Tbann «Sopran nnd Herr Ei Po>til« Bariton sich mit Einzelliedcr» als tüchiigc Solisten »'«nehmen ließe». Namenllich die rrslgcnaiinte Tarne ist eine po,,»>„öl>c Sängciin und entschieden die l>ci Weilrm bedenlrndfte «steiain, krast der O-iiintritpereinigung Iiiieressant war für l>iestge O»»>u sreirnde dabei dir Beobachtung, iir welch' frappant« Weste F,l. v. Thar», beim Vorträge einiger Lied« «...Hans und Liese". ..Philis und die Mutter". „Nimm dich i» acht" binsichrstch des Stinimtimbres, der Tvnbildnng und der Frische der Empnndring an nnserc jünastc.Hosoperniängeri». Frl. Wcdekind. rliniieue Vor »»d zwischen den Vokawortragen des.Koschat O.uintctts steifte sich den Dresdner» wieder»»» eine auswärtige MusilkapeNe vo:, die des N. Insanterie Regiments 0>r. lütt «Tobel», nute, Leitung ihres Musikdirektors A. Langc Galt auch das Hauptiiilerei'c des Abends de» Wiener Gästen, so ist doch mit rinn von entschuld barem Lolalpatriotismus diktirten Genngihniing der Thatsache zu gedenten, datz auch diese sächsische Militärkapelle mit Fug und Recht ans de» wannen Bestall Anspruch hat. der ihr ftir ftne sein wackeren orchestralen Leistungen gewendet wurde Indirett ge stattete sich vas Koschat Eoncert überdies zu einem Wvlilthäligteiis alle, indem eine beträchtliche Zahl der vom Vortage übrig cfeblic bene» Loose znm Vesten der InbilämiiSslistnng im hiesigen - ladi sicchenharisc durch gemeinnützig gesinnte junge Tamc» noch nach träglich an den Mann gebracht wnrden. >1, ! R esidcnzthcater. Bekanntlich hat TircktorL Arronge die Tircttivn des Trrit'chen Theaters In Berlin »icdergclegl. Ein Tlreil der Mitglieder wird sich iortab nur Gastspielen nstdmen. Auch wir werden Gelegenheit haben, ciniac Mitglieder bei uns als Gäste zu begrüben. Als Ersten Herr» Tr Pohl, den ans gezeichncte» Eharakterdarstellcr. welcher demnächst >»> tticsiden; Theater ein kurzes Gainpiel in Anzengrubers hiiinvrsttstcbcr Eomi'bie „Ter G'wisi'enswnrnl" nöstnen wird. ! Heute 'Abend findet im Wien« Garten das zweite Eoncert des T l> o inaS Kvschat O. uintett s statt mit demselben Programm wie das erste. Bei »»günstigem Wetter wird cs in Brnnn's Hotel abgehalte». Als Ncncrung ist die Einrichtung von rescrvirten Plätzen vor dem Orchester zn erwähne». si Tie B anda in nnieipale di 0, o in a giebl l>ente aus dem Berglcllcr il>r vorletztes Evnecrt. Tas reichlmitige und inlercssaine Programm weist die Namen italienischer nnd deutscher Komponisten aist. e Hiesige Verwandte des Königl. .HosfchauspictcrS Ludwig in Berlin erinchc» uns mitzuthcile», datz Ludwig gc'iind und munter in Westerland sitzt nnd somit das in Berlin vorgestern verbreitete Gerücht von seinem Scilstlmoid eine je»« Eliten ist. die in ..inützig« Weile" der ..geschäftige Geist" der Sanern .nrlci. zeit eines deinen Hochsommers briitct Auch Berlin« Blätter bc zeichne» dabcr bereits heute die ganze Notiz als eine müßige Er findung. was die Seebaddircktion von Westerland S»!l auch a»s- drucllichsl telegraphisch ratisizitt. si Sc. Majestät der .Kais« hat die Verlags-Handlung von Bote n. Bock «Verlust mit der Herausgabe seiner Lledcrkvmposition „Sang an A egir" beanitragt. Tas Lied wird in verschiedenen vvn Prv>. Becker bcsvrgtrn Ansaabrn und mit einer Titelzcichnnng von Pros. T oeplcr eiicheine». Ter Ertrag jlictzt der Kaiser Wilhclm- Gcdächlnißtirche zn. , si In der Kirchgemeinde Sobland a. d. Spree bei Bautzen fand am Sonntag eine rigenthinnliche Feierlichkeit statt Es? wilrdc ein von einem GcnikiiidenliiglicdLcslstlcteS M us i k i nst itut! zur Heranbildung nnd Schulung mnsikalischn Kräfte für tirch ! Iichc '.ft, uiiianssührungcn «össnet. Tas vvn dem cvan- geliich lntherische» Landrskonsistorinni nnd dem Königl. Ministe rn»» des Kulms genehmigte Institut wird unter Aufsicht der Königl. KrciShgiivlniannschaft Pantzen als Konsistorialbehördc vv»! einem Kuratorium von 15 Mitalicdcrn vertrclcii, dessen Borsitz und! Leitung siir alle Zeiten dem jeweiligen Ortspscirrcr zn Sohland übertragen ist. Von de» Zinsen des Slanimverniögens wird iäbr- lich ein Fünstcl dem Kapitale zugcschlngen. bis dastelbe den Äc- sland von «iM.ftOft 'Mt. erreicht bähen wird. Tie 'Ausgabe des In- sittntS soll darin bestehe», gut beanlagten Schultnahc» bez. Nc'äd- chcn ans Sohland im Alt« vvn 12 bis 17 Jahren im Geiangc nnd in der Musil nach den Grundsätzen klassischer Musik unent geltlich Unterricht zu gewähre». Tic Schiit« verpflichten sich da gegen bis zur Vvllendniig des 20. Lebensjahres bei Musikailffi'lhr- nngen in der Kirche zu sohland ans Verlangen unentgeltlich »,it- znwirkcn. Am vergangenen Montag begann zunächsi der Unter richt siir 12 Knaben. Tic Ervsstiuiigsrcier fand in Gegenwart d« j Mitglieder des .Kuratoriums u. i. w. statt; auch dn Kirchenvatron, Sc Erccllen; der '.ftciiiister des Königl. Haines, Ttaatsminist« a. T. ri. 'Nostitz Wallwitz, wohnte dem Aktns bei und richtete ani Schlüsse desselben einige Worte an die Vcriainkniluig. si Tas neue Stück Hermann Sudcrmann's ..Schmetter- l i >! gs - S ch la ch l cir", das im Oktober am Lcssingthcalcr in Scene gebt, wird z» derselben Zeit auch am Hosbnrgthcatcr in Wien zur Aufführung gclgngcn. ö Ein unzweifclhast echter neuer Murillo ist augenblicklich in dem Salon des bekannten AntiguarS Pedro Bosch in Madrid ans gestellt und erregt die lebhafteste Aufnicrksamkcil all« Kreise. Es stellt eine „Virgcil de los Dolores" dar. die am Fuße des Kreuzes zn sitzen scheint, obgleich dieses selbst nicht sichtbar ist. Der Blick ist nach oben gerichtet und aus ihren Augen gnillcu Thronen. Ter wunderbare Kops — ein «haben« Ausdruck göttlichen Schmerzes — trägt dem Alter der Mutter Eliristi Rechnung, und dock, ist cs — und das ist gerade für Murillo charakteristisch — das Antlitz einer In»gfrau, die weint! Die Hände sind meist«!,ast ansgesührt. und waS den Faltenwurf anbelangt, so ist er. abgesehen von d« harmonischen Farbengebung, von einer künstlerische!' Fein heit. wie sic nur in den gelungensten Bildern der Sevilla»« Schule z» finden ist. Kurz, das Gemälde wird hi« vvn hervor- ragenden Malern, Kritikern und Kennern für einen echten Murillo gehalten, und zwar aus seiner besten Zeit. si In Krefeld fand am 1. und 2. Juli ein nationaler Gcsang- wcttstreit statt Den vom Kaiser gestifteten Ehrenpreis große silberne Medaille) errang der schon viclsach preisgekrönte Männer gki'angvercin Sgns>onei-Ci'sen inst cinein eigens für diesen Zweck tvnlpvnirtc» Prcischor „ Der Troubadour" vvn Theodor M ül l er - R cu t cr. Der Komponist wurde von dem Verein zmn Ehrenmitglied ernannt. LZ kv r- 2 Vermischtes. " Ter Leutnant v. H. hatte die Angewohnheit, feinen Puttchen stets mlszuweckc». wenn er aus Gesellschaften oder dem Kasino zu vorgerückt« Stunde in icin Iungaciellenheiin zuriicktchrte. »in ihn an die Zeit des Frühdienstes üno pünktliches Ausstchc» zu er innern. Tn Buttchc. ein biederer polnischer Obettchlesicr. hielt diese sich häufig wiederholende Stöning feiner Nachtruhe siir recht überflüssig. Eines 'Abends kam Herr v H. wieder um Mitternacht nach Hause, machte Licht und war im Bcarist, sich in die Burschen stubc^u begeben^ um wie gewöhnlich den gntcn .Katzinarcl aus dem «chlaf zu rütteln, als « einen auf dem Tisch liegenden Zettel bemerkte. Neugierig nalim er den zur Hand und las folgende, mit großen, nnbcliolscncn Buchstabe» geschriebenen Worte: „Alio Joban weis schon sol nm fir ur welken". Iobann wurde weder in dieser 'Nacht, noch späterhin niehr ans seinen Träumen geschreckt. " Ein überaus seltener Fall hat sich dieser Tage aut der Station Sknikowo in Rußland «eignet. Ein Arbeit«, der mit dn Anbringung Pfosten herab. ^ Im Augenblicke des Todes des Arbeiters war der Himmel über Sienkowo überaus rein und klar, und keine Spur eines Gewitters war zu bemerke». Rach allen Richtung«! hin telegraphisch m,ge stellte Erhebungen «gaben, daß um jene Zeit in Wlavimir, d. h. lV7 Werst von Ssenkowo, ein sehr heftiges Gewitter nieder- gegangen war. * Bei einer Sektton in Jena verletzte sich der Studirende dn Medizin Ernst Wolfram aus Erfurt unerheblich an der Hand. Es trat Blutvergiftung ein. der er trotz aller Bcmiihuligcn. ihn zu retten, «legen ist.
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