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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030729012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903072901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-29
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.07.1903
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OertltcheS und Sächsisches. Geiler» nachmittag um Uhr besuchte der König, wie kur» erwähnt, in Begleit»»» des s entnants ^reihenn v. KvSpolh die Deut esuchte der König. Wii Flügetadjutanten Oberst ^ , - ... —licke Städte-Ausstellong und beuchtigte unter Führiiua der Herren Oberbürgermeister Geh. Zinanzrat g. D. Beutler, ^tadtral Dr. Kietzichmar und Baurat 'Adam dcn^rößten Teil der Abteilung ll «Stadlerweiterunge» rc.)> si'wie die iLonder-AuSstellung fürtffaS- nnd Wasserwerke l.Halle X). ' - die Herren Stadtbaurnt vaste und Oberingenieur Höfsner Er- " ' cke * « INN läuterungrn gaben. Nachdeni der König im Pavillon der deutschen Sektkellerei „Bussard" eine» Zinblß einaeiioinmen, erfolgte noch eure Besichtigung der Zndnstrieballe tHalle Hl). Hier ?err Stadtrat a, D. Weigandl die Fühumg. Der Kö u. a besonders die AusneUnnacn der Firmen H. Licbold. Rietschel n Hennebekg. E»u Heinnuo. Bergmanns ElektrizitätSiverke. Dresdner Kontrollkassentabrik in Augenschein. Die Anwesenheit des Monarchen in der Ausstellung Halle fast zwei Stunden gedauert. — Anläßlich seines gestrigen BemckeS in der StädleauSslellung gab König Georg Herrn Oberbürgermeister Beutler gegen über seinen Entschlich bekannt, an der für Sonntag, den 30. August geblauten Enthüllung des B i S in arck-De» kmaIS teil- »ehine» zu wollen. Dieser Beschlich wird mit um so gröberer Genugtuung begrüßt werden, als das Komitee für die Denkmals- Enthüllung noch keine Gelegenheit gesunden hatte, mit der Bitte um Teilnahme an diesem Feste an oen König heran zu treten. Tie freiwillige Anmeldung zu dem Zeile beweist, daß König Georg glich in der Belehrung und Wahrung des Gedächtnisses des großen Kanzlers in den Bahnen seines Heimgegangenen Bruders wandelt. — Nach schwerem Leiden infolge eines Schlaganfalles ist am K'ontag in Gernrode im Harz der sächsische Generalmajor a. D. Zulius Erich Brinckinann >.m 81. Lebensjahre verstorben. Ge boren am 2. Juni 1823 zu Ecklingerode, trat er im Zähre 1810 a!s Kadett im vormaligen Hannoverschen 2 Jäger-Bataillon ein. . oancierte Gt2 zum Leutnaut, 1651 zum Oberleutnant und 1859 uin Hauvtmann. Zm Zähre 1807 wurde er aus sein Ansuchen aus der Hauiiöversäieii Armee verabschiedet. Unter dem 1. April !-K>7 erfolgte seine Ansielluug in sächsischen Diensten, und zwar Hauptmann und Kompagniechef im 103. Znfanterie-Regi- ! eui. 1808 erwlgie seine Ernennung zum Major und eiatS- mämgeii Stabsoffizier im 104. Infanterie-Regiment. Zm Kriegs« ialire 187«» ivurde er zum Kommandeur des 3. Bataillons des 100. Zulauterie-Nea.iiueutS ernannt und im Tezemder 1672 zum Oberst- ninant beiörderi. 'Am 1 August 1874 mit der Ziihrung des 102. Zimmerie-RegimentS beauilragl. er'ola'e am 1. November bes ehen ZadreS leine Eriienuuiig zun> Kommandeur dieses Regi men!? und am 1> AvrU G75 die Beförderung zum Oberste». Am 20 Avril >878 wurde er in Genehmigung seines Abkchieds- ae'lebee- ui.l der Erlaubnis zum Nvrilragen der RegimentS- nOorm zur T'Svoßnon geiteill und am 28. November 1800 aus ' „ Aii'ucheu oerab'chiedei Am 17. Auauü l^!»5 wurde ihm der >irakier als tKoneralmaior verliehe» Geiieraliiiaior Bri»ckiiia»a vat au den Feldzügen >8-10 geaeu Taneinark. 160g gegen Preußen "Nd 1870 71 aegen Frankreich keilgeuommen. Er käinvne 1800 der Schlacht bei Langenialza. 1870 71 in der Schlacht bei St Privat lind nahm Anteil au der Beschießung und dem Geweht »bei Berdun. dem Ge'echl bei 'Nouarl. der Schlacht bei Beaumont, l bei Soda», der 'Belagerung von Paris, der ersten und zweiten s Schlaciit bei BillierS. dem AiiS'all bei Bille Evrart und der De- i»o»üration gegen Fort ')i0gent Zur sein tapferes Berhalie» im Zeldiiio.e 187" 71 ivurde er mit dem Ritterkreuz deS Militär- I St. HeiurichsordeuS. dem Everiie» Kreuz 1. und 2. Klasse und dem Koiiiihurkreui 2 Klaffe uni Schwertern des Württembergischen Zriedriä'Sordeus ausgezeichnet. Er beiaß außerdem das Komlhur- kreuz 2 Klai'e des Zäch'lsäx'u AlbrechtSordeus und mehrere an kere hohe Orden. — Zur Wahlrechtsreform ergreift ein ..aller sächsischer G „Leipz. Zig ' das Wort. Er schreibt: ,.^cy allen verslaildigen Leuten darüber Eiiiver- zerricht, daß für un'er Sachsen das Reichstagsivahlrechk Frage kommen kann: das letziere konnle in Preußen Konseroalirer' u> der glaube, dag zwvchou Nand'.iis Nicht ui und Bayern bevp>eISive>'e eingenchrt iverdeu. Iveil in Liesen Staaten den uiduürielleu Beztrkeu ganze große Bezirke mit ans- ge'vrocken landtt inßhatll 2> r Bevölkerung gegeiuiöertiehe». für das zu " - iildliiicielle Sack'en Ol daS allgeuteine Stimnirechl wir nb'ebbare Z>e:ien auSgeschlosseii, null mau nickt daS Land doli schtverüen Erschütterungen aus'etzen. Gleichwohl möchte ich bor halber '.»irbe>l bei d-er Wahlrechtsreform warnen: will man die verärgerten kleinbürgerlichen Wähler wieder im Sinne der Ordlilniasparteten für das ö''eiilltche Leben gewinnen, so muß mail Berlranen haben und eitlen eiii'chiedenen Schritt tun. .. TaA ul' m r nun en.en Vor'A'lag erlauben. so ist es der, die Wablrechlsre'0!m au' der Grundlage deS bis 1800 geltenden Wahlgeuzes o> aiieiiuien Blau !a'»e die Trennung in Stadt und Lank beuchen de ländliche» Wahlkreise uOonderheit ganz tit ihrer b'Sherigen Abgrenzung, billige aber den Städten gleich falls !' 'Abgeordnete zu. tue 8 neuen Abgeordneten würden mit drei Mandaten mehr den Städten Dresden und Leipzig, mit ' einem Mandate mehr Ehemnitz zu gute kommen, das achte Mandat gebe man dem in zwei Wahlkreise zu teilenden 23. städli- ea Laudlagswadlbcz'.rk. die anderen städtischen Bezirke bleiben !i0''raudect wie das platte Land Ter Trei-Mark-Zen'uS i'viiie erhöht iverdeu. etwa so. daß bis höchstens der - ri'i'cken Reichsragsipäliler stimmberechtigt werten: dieser Zensus >;le aller io Zahre einer Reviüou dahin unterzogen werden, v ' en Hoherü'tze» des'elben 'tallündei. wenn die Zahl der W>'".ler über - . der >ack'>'ckien Rerckstagsiväklcr hinausgeht; den l.n'us hat die Regierung derart fc'tzmetzen. daß der alte Zu- 'uind i -chj wieder beraettellt ivird. Weiter würde ich vor- '..ü'U'.'v: 'Aluuuie Mehrben. wenn die'e nicht erreicht. Stichwahl wn '-en den beiden Kaneidatcn mit höchster Stimwenzahl. wahl- b>.uechi-a:es 'Alter: 20 Zalire: ^Anlegung der Wahllisten für daS o 'an-ie Land im Zuiu ieden ZaareS: Summberechtigunz» im LLohiibezuk: erü »aä: iecksinonatlichem Aufenthalt, um orchie- ' ingcii zu vermelden Zu erwäaen dürste noch sein, ob man e bk nach längerem Au'enlhalt auch den nichOächiOchcn. deutschen Eluneitlen So.' Slimmrecki verleihen null: der frühere Zustand, ke Genonen einen Boeen Papier hernahmen, um das 'ael ' -che Staatsbürger-recht zu erwerben, war ein wenig ec- ue,buchet, iveil er aerade die Elemente uns brachte, an denen dem Siaai nichts gelegen sein konnle. An Kritik ivird es ..eg'.iuber meinem Borichlage nicht 'ehlen. aber ein Wahlrecht - -ick n-e-ueui Sinne knuvK an das bewährte alte an; cS er- uoalicti: dein kleinbürgerlichen Elemente einen ausschlaggebenden E'n'Iuß aus d:c Abslimmung. es bringt auch der Sozialdemokratie eine Vertretung, die ihr gebührt, wenn sie auch eine ausgesprochene Klaiieupartel ist: wenn der neue Modus das Stimmrecht der unterstell Klassen avschani. w liegt darin angesichts deS Umstandes, saß die ganze dritte Klane bisher zur Ohnmacht verurteilt war, ' ue Uiiger.-chtigkei:. Tie Zweite Kammer nach einem vcr- ühiedencn MokuS zusammenziOeizen, etiva nach dem Borschlage ke-Z Herrn Sladtrais Ludwig-Wolt, würde ich fiir verhängnisvoll -allen: die gewollt-' Versöhnung würde ausbleiben, die vorge- >.-i-2age»en 30 Bezirke des allgemeinen Stimmrechts wohl auS- 'chließlich der Sozialdemokratie aiiheinnallen und die Reichstags- vahlen auch kün'Oghin mehl heisere sein wie 1903. Was man tue, das tue man ganz, soweit cS der ausgesprochene industrielle Ebarakter unseres Landes zuläßt, und die guten Zolgen weiden ,'uf die Tauer nickt auSbleiben. Zch möchte noch erwähnen, daß n Geiek nach meinem Sinne auch nicht eine Gesamterneueruny der Kauimer im Zahre 1905 bedingt, sondern man kann bei nuer Tauer des Abgeordnetcniiiandats auf sechs Zahre wie biö- - r aller zwei Zahre ein Drittel der zweiten Kammer ausscheiden lauen und unmittelbar an die jetzige Zusammensetzung der '.weiten Kammer anknüpieu. so daß die 1903 gewählten Abge ordneten bis 1909. die von 1901 bis 1907 der Kammer angehören würden." - Zur Bewegung der Straßenbahner erhalten wir von den Direktionen folgende Mitteilung: „Die Direktionen beider Straßenbahngeiellickaiten haben infolge der ihnen von ihren Leuten vorgetragener' Wiiwche beschlossen, die Anstellungsbedinganaen beider Geiellschaiten einheitlich zu regeln und sie solgendermaßen zu gestalten: An Loh» bezw. Gehalt erhalten Schaffner während des ersten D enstjabrcs 3.20 Mk., Zahrer 3,50 Mk. pro Tag Vom zweiten Tienstjabre an ivird festes Monatsgehalt von -5 Mk. be,w. 05 'Mk. gewährt, welches in Abschnitten von zwei bis drei Zähren, um 5 Mk steigend, nach zurückgelegten 20 Dienst- iahren auf 120 Mk. pro Monat Zahrer anwächst. Diese Betrag« f vier freien Tagen im Monal ein. besonder» vergütet, und zwar »ach ^ _ per Stunde je nach Höhe der GehaltSklasse betragen. iffner und 130 Mk. für eben die Gewährung von Ueberstunden werden Sätzen, welch« 40—62 Psa. " 'auv Urlai SMNV4 . ,. mit Gehalt wird vom vlerten Dienstjabre an von 8 Tagen ab steigend bis zu 7 Tagen, geivährt. Jür die Dienste in tetlung bleiben die bisherigen von den Behörden erlassenen Bestimmungen maßgeblich. Die Wünsche der Angestellte» werden jedvch, soweit angängig, berücksichtigt. Insbesondere sollen Schaffner und Wahrer durch Beteiligung bei der Aufstellung neuer Dienstpläne von den sich dabei ergebenden großen Schwierigkeiten sich selbst auch überzeugen. Bekleidungügeld wird nur während der ersten beiden Dienstjahre erhoben; vom dritten Tienstjahre an kommt es in Wegfall " — Die von den beiden städtischen Kollegien beschlossene Ab Hille vielfacher von den Bewohnern der Borstadt Eotta bl» sichtlich der Wasserversorgung eingeganacner Beschwerden ist unverzüglich in Angriff genommen worden. Infolge der an haltend tiockenen und warmen Witterung war in dem südweMickl Telle, dem sog Turmbau» Bieriel, erheblicher Wassermangel e> getreten. Die Eottaer Wasserleitung wird von Quellen gewellt, die in den Ausläufern des Schoner Grundes liege». Für die Aufnahme des Wassers dienen zwei Hochbehälter mit '250 und t>00 Kubikmeter Jassungsrnui», deren Oberwasserspiegel rund 0 Meier tiefer liegt, als der der Behälter der Alt-DreSdncr Leitung. Während nun der Wasser,»laus im Zrichjahie ein Io reichlicher ist. daß rin Teil des Wassers uiibrnützt wegsließt, nimmt bei trockener Witterung die Ergiebigkeit der erwähnten Quellen so rasch ab, daß der Wasserstand in den Hochbehältern sinkt, und der Boirat nicht mehr nusreicht, um den Tagesverbrauch zu decken. Tiefer Miß land besteht schon seit Jahren, und eS sind daher auf Ansuchen der vormaligen Gemeinde Eotta beieitS Ende 1901 und Mitte 10G2 zwei Berdindungen mit dem städtischen Wasserrohrnetz hergeslelll worden, die in den Sommermonaten in BennNnng traten. Die anhaltende Trockenheit machte berei s Anfang Mat dir Oefsnung dieser Leitung nötig, die Wasseuuführung hat sich aber nicht als ausreichend erwiesen, vielmehr sind trotzdem die beiden Eottaer Hochbehälter wiederholt leer gelaufen, sodaß in den oberen Stock werke» des hochgelegenen OrtsteileS lGorbitzer Straße. Steinstrane) Wasser aus der Leitung nicht entnommen weide» konnte An be sonders heißen Tage» ist diesem Ottsteile Wasser durch Wagen zu- gesahren worden Außerdem wnide die Sttatzenbesprengling ein gestellt und daS Leerlaufen der Hochbehälter durch enlsvrcchende caßnahmen und Aiimmmlung von Wasser während der Rächt verhindert Zur endgültigen Behebung dieier Kalamität und Besserung der Wasserverhäitiiisse überhanvt blieb nur die stärkere Anführung aus der All-Dresdner Leitung übrig. Hierzu erwies sich ledocy die jetzige, obnebin durch bedeutende Waiserabggbe be lastete Rohileitnng durch die Hamburger Straße als zu schwach Eine weitere Verbindung mit dem Eottaer Rohrnetz war deshalb »nr durch Amcdluß an die in der Ziiedrichsiraxe liegende Haupt rohrleiiuug möglich. Die Berlegungsarbeiten sind gegenwärtig aus der Bremer Straße im Gange und bereits b'S zum äußeren Katholische» Zricdhoi bezw. bis zur Höhe des dahin führenden Verbindungsweges von der Hamburger Straße her geiörderl worden. Tie mit cinein Koslenaniwande von über 27«XD Mark kerzustelleude Rohrleitung, die 2tX> bezw. 150 und 125 Millimeter Weite besitzt, wird insgesamt 2300 Meter lang sein und durch die Bremer, Hamhnrgcr und Meißner Straße nach Borsladt Eotta sichren. Nachdem der Termin abgelanfen ist. bis zu de», die Be träge der in diesem Monat zngeserligte» Rechnnngen über den Gas-, E l e k t r i z i t ä t s - und W a > s e r v c r b r a n ch zu be richtigen sind, wird vom 30. d. M. ab daS Erinnecnngsversahre» einaeleitet und vom 31. d. M. ab eine Eri»»ern»gSgebühk von 25 Mg. erhoben werden. — Am 25 d. M. feierten die Privatleute, früheren Schnh- machern,emer Herren Earl Aua. Hubert und Joh. Frieor. W a l t h e r ihr 5 01 ä h r ig e s M e tst e r > n b i l ä u m. In den Morgenstunden wurden sie vom Jnnuiigsovrstand begrüßt und ihnen im 'Austrage der Innung eine Ehrenlasel überreicht. Später fand im Saale des Jnnungshauses zu Ehren der Iubilare «ine vom Jiinungsvorstande veranitatlete Zeier statt — 'Aus forstlichen Kreisen schreibt man uns: „In Nr. 176 der diesjährigen „Dresdner Nachrichten" ist die Mitteilung enthalten, daß an der Zorstak ademie zu Tharandt in nächster Zeit eine zettgemätze BerwaltungSorgani > ation und besonders auch das Wa hlrckloral eingesührl werde. Es ist diese Neuerung gewiß als ein erfreulicher Fortschritt zu bezeichnen, tvenn dadurch auch, wie es scheinen könnte^ die forstliche ttiiterrichlsfrage zu einem wirklich befriedigenden Awchluß noch nicht gelangt. Tie Akademie ivird nach wie vor den Ebarakter der forstlichen Mittelschule be Hallen, denn hochichnlgemäß eingerichtet und «nsgcslallet kann sic nicht iverdeu. Es würde dies, zumal bei der gegenwärtigen finan ziellen 'Notlage deS Landes einfach als 'Verschwendung zu bezeichnen lei». Die jetzt schon sehr bedeutenden Zuschüsse würden lawinen artig anwachsen und, um das Steigen derselben einigermaßen wenigstens zu verlangsamen, würde man nach wie vor genötigt sein, innge Männer mit geringer Bordildung, die das Ansehen der Akademie selbstredend herab- und ihr den Stempel der Mittelschule eben ausdrücken. als Studierende anfzunehmeii. Der Geheime Ober'oritrat D-r. Indelch, der langjährige frühere Direktor der Forslakademic Tharandt, sagte im Jahre 1600 auf dem Forstvereln zu Schwarzenberg, woselbst auch der letzige Akadenncdirektor Dr. Neumeisler unter Zustimmung aller anwesenden BereinSinitglieder die Ansicht vertrat, daß für Len forstlichen Unterricht die Univer sität allein das Ziel sei, auf welches der sächsische Forstmann unent wegt loSzusleuern habe, u. a. folgendes: „Wenn wir den tatsäch lichen. nicht unberechtigten, ober unausgesetzt steigenden Anfor derungen für die Grund« und Hilfswissenschaften an der Akademie folgen wollen, wie es die allgemeinen Hochschulen tun können, jo ivird und muß die Akademie endlich zu gründe gehen." Und sv ist es in der Tat auch! 'Daher so bald als möglich fort mit der Akademie an die Universität! In Hessen, Württemberg und Bayern hat man daS seit langem schon als das Alleinrichtigste erkannt und dementsprechende Einrichtungen getroffen, und in Preußen und Baden wird man dem guten Beispiele voraussichtlich sehr bald fol gen In Lein letztgenannten Staate, woielbst der forstliche Unter richt gegenwärtig noch der technischen Hochschule in Karlsruhe an gegliedert ist — eine Einrichtung, die in keinem anderen deutschen Staate weiter besteht —, beschäftigt man sich u» dortigen Mini sterium zur Zeit sehr ernst damit, dem Wunsche der Forstbeamten, die forsllici-e Lehrabteilung von Karlsruhe nach einer der beiden Landesunioersiläten zu verlegen, Rechnung zu tragen. In Sachsen waren übrigens bis vor kurzem auch wenige Stimmen vor- Händen welche der Vereinigung der Jorstakadenue Tharandt mit dem Polytechnikum Dresden das Wort redeten und somit eine Einrichtung empfahlen, die sich in Baden als unpraktisch erwiesen hat und deshalb dort beseitigt wird. Zweifellos würde diese Ver einigung, wie die Vorgänge in Baden jetzt deutlich zeigen, ein ebenso großer Fehler jein wie daS Fortbestehenlassen der Akademie selbst, denn au beiden Anstalten können außer den ^iaturwissen- schaflen namentlich auch Volkswirtschaftslehre und StacitSwisien- schciflen — Lchrgeacnstände. die bei der Ausgestaltung und Ver- ticsiing der forstwissenschastlichen Vorbildung unbedingt zu den Hauplerfvrdcrnlssen mit gehören — unmöglich in demselben Maße zur Geltung kommen wie an der Universität. Tie große Mehr zahl der sächsischen Slaatssorslbcamten — mindestens Ou Prozent derselben — fordert daher trotz der in Aussicht stehenden Einführung freier Rektorwahl an der Jorstakademie Tharandt im Interesse der Staatsforstverwaltung nach wie vor die Verlegung des forst lichen Unterrichts an die Universität." — Deutsche Städtrousstellung. fVH3 Unserem Rundgange durch die beiden ersten Abteilungen, welche die^Mr- iorge der Gemeinden für die Vcrkchrsvcrhältnisse, Stadt- erweiterungcn, Wohnungswesen usw. umfaßten, schließt sich der Besuch der 111. Abteilung an, die «in äußerst detaillierte» Bild von der Fürsorge der Gemeinden für öffent- liehe Kunst gibt. Die III. Abteilung ist untergebracht im Hauvtiaal fl.) und seinen Nebenräumen, sowie in den von der Kuppelhalle aus links gelegenen Kojen 7-21, und dürfte schon um deswillen die für das große Publikum interessanteste und an ziehendste sein, iveil eS hier weniger aus Pläne und Zeichnungen stößt, sondern an den einzelnen Stücken seine Freude haben kann. Wie gewaltig sich die Städte in bezug aus Architektur, Malerei and Bildnerei zur Zeit entwickelt haben, kehrt ein Gang durch >>ikse Abteilung, nicht nur in Bildern, sondern auch in ganzen Stndtmndellen. Er zeigt aber auch die Städte, wie sie einst im Mittelalter waren, zeigt sie in ihrer Kunstfertigkeit in Gold- und Silberschmiedereirn, »eigt dm Reichtum ihrer «Stadtver waltungen u»«d Kirchen an iuwelengeschmückten vergangenen Lagen, die zu blendenden Gruppen hier zufamr gestellt sind. Wie reich ist z. B. der städtische und der Domß von Hildesheim. dem 'Nürnberg des Norden», wie prachtvoll v>« Becher und Leuchter, die Ketten und Aufsätze, die Humpen und Kannen, die Ziergcgenstäude und Ehrcndenkmün-t». durchweg herrliche Stücke der Edelmelallkunst. dir Gold und Edelstein zu kunstvollen Formen vereinen, und gleißend und glänzend sich dem Um. Reich ist me Abteilung lll mbürgerbriesrn, an Urkunden und -ronzetaseln. kurzum, sie bietet in ganz hervorragender Weise etwas für da« Auge, und das ,s; e« eben, was ihr da» meiste Interesse der ilusstellungsdeluche» sichern dürste. — 'Die kreisförmige Kuppelhalle, die sa m ge« wissem Sinne auch zur III Ableilung gehört, nehmen wlr vor- weg und erfreuen unS hier an dem herrlichen, übericbensgroßei, Reiterstandbild deü König» Albert von Sachsen, von Prosesso Baumbach entworfen und von Pirner u. Franz in Lobtau in Bronze gegossen. Vier Vasen von dem im Hauptsaale stehenden Nepiunbrunnen in mit Älasmosaik dekorativ behundellen Eck- Nischen umgeben das Denkmal, zusammen mit zwei Fresken- Malereien an der Decke, Bilder aus der PrometheuS-Sage dar- stellend, von Professor Gußmann gemalt, sehr stimmungsvoll wirkend. Wir nehmen auch gleich den herrlichen Neptnnbrunnen von Longuelune und MalielU, der sich uns beim Eintritt ln deu lichtblau abgetönten Haupliaal gegenüberstellt, in Augenschein. Er bietet not seinem in der Imitation von Altmarmor ausgesührlel! Abguß einen geradezu überraschenden Anblick und wirkt mi: seinen lebensvollen Figurenarlippen. den Kolossalgestalten de» Neptun und der Ainphilrile auf einem von Hippokampen gezogenen durch eine liebliche Nhmphengestalt und einen scmvebenden Zephyr gelenkten Muschelnmgen, einen herrlichen Anblick. Ta» Original sieht im Parke deS einstigen Marcolinischen Palais dem jetzigen Stadtkrankenhanse. in Friedrichstadt-Dresden. Dam. aber wenden wir uns den einzelnen Gruppen der III. Abteilung zu und beginnen zunächst mit der Fürsorge der Gemeinden für die Architektur, Gruppe N. 51 deutsclie Städte habm hier das Herrlichste zur Schau gestellt, das sie besitzen. Die bildlichen Wiedergaben und Zeichnungen architektonisch-interessanter Bauten empfehlen wir des beschränkte» Raumes Weyen nur der allgemein«. Beachtung, stehen aber speziell aus die reiche Anzahl imposanter und kostbarer Modelle ein, welche die an der Ausstellung beteiligten Städte hier in herrlichen Objekten zusammen- gestellt haben. So zeigen unter anderem Aachen, Alten- bürg, Augsburg, Bielefeld. Eharlottenburg, Elberfeld. St Johann a. Saar und Liegnitz ihre Nathcmsmodelle. desgleichen Hrrmburg jlO Vllj, Hannover sli. Ij und Leipzig slT Is, die bewn- dcrs iinpomnt zu nennen sind. Elberfeld und Mainz führen ihre Stadthallen, Magdeburg und Flensburg ihre Museen für Kunst und .Kuiistgewerbe. Berlin das Märkische Museum mit seinen kraft vollen Formen, Nürnberg das mit Konzerthaus verbundene Theater. Barmen seine Ruhmeshalle usw. in imposanten Nachbildungen vor. Ein prachtvolles Modell ist auch das des ältesten Teiles der Stadt Meißen mit Albrechtsburg und Dom, von der Stadlgemeuide und dem Meißner Dombauverein gemein- ichasllick ausgestellt und von der Firma Hauer in Dresden mit minutiöser Genauigkeit auSgesührt. Sehr interessant ist auch das Modell des für den Neubau des Rathauses in Eharlottenburg vor gesehenen Stadtperordnetensitzungssaales. Am reichsten vertreten mit Modellen älterer Bauten. Agnarellcn, Lichtbildern und Photo- grapkien ist Hildeskeim sKosc 10>. Wie könnte cs auch anders sein. Ist doch die alte kunstreiche Bischofsstadt wie kaum eine zweite Ol deutschen Landen, außer Nürnberg, reich an malerischen Stra- ßcnansichten. architektonisch hervorragenden Gebäuden und Kunst- denkmälern, die zuni Zwecke ihrer pietätvollen Erhaltung von der Stadt angekanst bezw. wieder hergestellt worden sind. Im Innern kann man in den meisten seiner Straßen kaum hundert Schritt gehen, ohne auf ein mehr oder minder interessantes Drnkmal alter Baukunst zu stoßen, sodaß man sich völlig in die Vergangenheit verseht sieht. Mindestens ein Fünftel der Häuser stammt aus dem 17. Jahrhundert, viele weisen mit ihren reizenden Holzschnitzereien und 'Arabesken auf das 10. Jahrhundert zurück: ewige, meist »er- räuckert und verbaut, gehören in ihren älteren Teilen sogar in das 15. Jahrhundert. Eins der schönsten, von dem eine plastisch« Nachbildung auch in unserer Abteilung Platz gefunden hat sKojc 10j, ist das ehemalige Knochenhaucr-Amtshcms, unstreitig das schönste Holzbauwerk Deutschlands, im Fachwerksbau stafsellörmig auf- geinhrt. Die Balken und Balkenköpie sind reich geschnitzt und zwi'chen denselben sind schräg gestellte Füllbretter mit schöner Malerei angebracht. Das Knochenhciuer-Amlshaus ist nächst den Kirchen HildesheimS das wertvollste Juwel unter den Schätzen der Architektur, die hier ausgestellt sind. DaS Rathaus, das Teinvei- herrenhaus, daS Rolandsstist, der Tom, die Michaelis- und Gode- hardikirche sind ebenfalls in Koje 10 der Halle I im Bilde wieder gegeben, »in eine» klaren llcberblick über die Hildesheimer Bau denkmäler zu ermöglichen. - Der D c u t s ch c n S t ä d t c - A us st e l l u n g widmet dc> belgische Abgeordnete Bertrand im sozialistischen ..Peuple einen überaus ane>lenneiidcn 'Artikel. Er hat als Schöffe der 'Vorstadt Schaerbeck die Ausstellung besucht, um die aus dem Ge biete der Strakenceiniaung erzielten Fortschritte zu studieren, und befürwortet, daß die Verwaltungen auch anderer belgischer Städte Beamte hierher entsenden, die dann Berichte über das Gesehene aniertigen müßten. Bertrand ist des Lobes voll über die 'Aus stellung und hosft. das; deren Leitung in mehreren Sprachen ans sükrlichc Darlegungen über alle Gebiete herausaeden wird. Zum Schluß regt er die Veranstaltung einer ähnlichen Ausstellung i» Brüssel an. — In der V o r t r a g s l, a l l e wird heute um 5 IIH> lvß zu Dresden <50 Bilden, »m der Vorttaa über das König!. Sch 7 Uhr die Dentichc Städte-Schau Bilder au-s Dresdens Großindustrie und Großhandel: um 5 Uhr: Heinrich Ernemann, Dresdner Molkerei Gebr. Pfund. Fabrik von Möbeln aus massiv gebogenem Holz 21. Türpe jun., Hartwig ».Vogel. Ebcmischc Fabrik Helienberg: um 7 Uhr: Robert Lieb- scher, Arthur Lange. Seidel u. Naumann. Zigareiteniadrik Sulima. K. M. belfert u. Eo., Brauerei zum Feisenkcller. Vortragender ist Herr Richard Eivencick vom Ceniral- Theater. kEiniritt >0 Psg. Schluß der Vorträge übermorgen s — Die Pocken im Deutschen Reiche nehmen langsam, aber regelmäßig zu. Diese Tatsache bestätigt das neueste, soeben herausgegebene He't der „Mcdizinaislatisttschen Mitteilungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes". Nachdem im Laufe deS vorigen Jahrzehnts die Zahl der Pockentodessälle von 1893 mit 157 bis 1897 auf 5 herabaegangcn war, ist sie seitdem Jahr für Jahr gestiegen; 1898 belief sic sich auf 15, 1899 auf 28, 1900 auf 49 n»d in dem Jahre 1901, welches die jüngsten „Mitteilungen" be handeln. auf 56 im Reichsgebiet. Die Zahl der Erkrankungen an Pocken flieg von 1897 mit 45 bis 1901 auf 375, sie steigerte ich also auf etwa das Achtfache, während die Zahl der Todes- ällc auf das Clffache kam, also stärker als jene zunahm. Nicht erheblich häufiger als bei unS waren im Jahre 1901 die Pocken- todessälte i» der Schweiz und in den Niederlanden, während sic im Verhältnis zur Einwohnerzahl in Oesterreich das Vierfach«, in Belgien das Liebzehnfache, in England daS Einundzwanzigsache und in Frankreich gar daS 'Dreiundneunzigfache erreichten. In Italien betrug die Zahl der Erkrankungen m diesem Jahre allein mehr als 10 000, in Rußland über 33000. Man sieht, daß trotz der Steigerung vorläufig kein Grund zu besonderer Besorgnis vorliegt, und daß die Verhältnisse bei uns noch recht zünftige sind. Bezüglich der Herkunft der Pockenfälle wurde estgestellt, daß fast alle Erkrankungen auf Einschleppung aus dem Auslände — besonders au- Rußland, zum Teil aber auch aus Oesterreich und Italien — beruhen. — Folgende Regeln für Pilz freu« de seien mitgetcilt: Man wähle nur solche Arten von Pilzen, die man als unschäd lich ganz genau kennt. Zum „KenneiG gehört auch die Bckannl- chaft mit denjenigen Giftpilzen, mit denen eine Verwechslung möglich ist. Daß alle Blätterpilze giftig seien, daß da» Gift in den Pilzen beim Kochen durch Anlaufen eines silbernen Löffels oder durch Schwarzwerden einer Zwiebel sich verrate, sind Ammen- Märchen. Man sammle nur untadelige Eremplare, lasse dagegen alte, angeschimmelte oder zerfressene Exemplare ruhig stehen. Man ammle nicht bei nassem Wetter und bereite die Pilze bald »n. Man trete der leidigen Unsitte, die Pilze im Wald« durch Um- chlagen oder Zertreten zu verwüsten, überall entgegen! Auch die vermeintlichen Giftpilze sind zu schonen. die Stellen für Klein- und Hausierl-andel. welche, so wec»
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