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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1929
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19290211013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1929021101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1929021101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-11
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 11.02.1929
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«r. ro r-ik,r »Dresdner Nachrichten Mont>>. 11» Irbrnar ISA Hüneftl-s letzter Gans SaS Nkgrwnis au! dem SstMer SsrsstisSins Berti«. 10 Februar. Nach der Trauerfeier tm Do«, über die bereits berichtet wurde, wurden die sterblichen Ueber, reue des Freiherr» v. Hünefeld »um Steglitzer Friedhof übergejührt. Trotz der grimmigen Kälte waicn die S.rußen von einer überaus zahlreiche» Mensch.nmrnge gefüllt, ein grobes Lchupoausgebot sorgte für Aufrechicrhal.ung der Ordnung. Pünktlich um vier Uhr traf der Lranerzng aas de» Friedhof ein. Der Landesverband des Stahlhelms Groß-Berlin sowie Krieger» und Regtmentsvereine Hallen an der Grnsl Auf- skellung genommen. In dem langen Trauergesvlge sah man neben n. Hiineselds Ozeanslugkameraden. Hunptmaiin Köhl und Oberst Fitzmaurice, eine grobe Zahl von Ab ordnnngc». - Unter Traucrklangen wurde der Sarg in die Gruft gelenkt. Die Trauerrede hielt Pfarrer Riegel iSüöendci. Mi, Freiherr», v. Hünefeld. so bctonie er. sei ein Edelmann von echtem Schrot und Sora bahinaeganacn. habe Deutschland einen seiner besten Söhne verloren. Ein seltener Mensch, ein gottbegnadeter Dichter und ein dcnlscher Mann, dessen Leben steiS von einein eisernen ..Dennoch' diktiert worden sei. Beseelt von heiliger Treue und Liebe zum Batcrlande. habe er immer, im Kriege sowohl wie spater bei der Bezwingung des Ozeans, sein Leben und seine Gesundheit eingesetzt zu DeutjchlaudS Ruhme. Rach dem Geistlichen nahm Gehcimrat Stimming vom Norddeutschen Llond iin Namen des 'Norddeutschen Lloyd, dco Ringes deutscher Flieger und der deutsch.'» Luftfahrt» verbände das Wort zu folgendem Nachruf: Ehreni'ried Günther Freiherr von Hünefeld, furchtlos, fromm, rastlos und treu warst du eiu Ganzer stets. Wie du kein Hindernis kanntest, wenn es galt, ein gestecktes Ziel zu erreichen, kanntest du keine Rücksicht, wenn du die Klinge kreuztest im Kampfe für deine Ideale. An der Bahre des FrUhvoUendeien senken auch die Gegner iin Kampfe ritterlich die Klinge. Wir aber, die »vir deine Freunde waren, sagen dir Dank für das teure Bermachinis. das du uns in dein Kristall deines sittlichen Wesens hintcrlicbcst. Dein Borbild wird anfencrnd wirten aus jugendliche Menschen, wird sie stärken in dem schweren Kampf in des Vaterlandes Not, der nicht gewonnen werden kann ohne ideale Einstellung unseres heranwach enden Ge» schlechtes. Dein Vorbild wird die Bcgeisternngsfreudigkeit der Lohne tapferer Männer weiter entflammen im IkaruS» Kampfe um die Beherrschung der Luft. Es grübt dich durch meinen Mund der Ring deutscher Flieger, cs grüben dich in einheitlicher Kundgebung Deutschlands Lnslverbände. Ter Norddeutsche Llond ist stolz daraus, daß du ihm angehörtest, daß er seine weltweiten Verbindungen und Hilfsmittel in den Dienst deiner Unternehmung stelle» konnte. Als sein Angehöriger warst du ein treuer Mitarbeiter, so manch.», eiu opferwilliger Freund. Mir warst du innerlich verbunden in einer Hingebung, die ich als germanische Mannentrcue be zeichnen möchte. Warst du ein Mensch, nimmt alles man in allem, »ns warst du mehr. Ehrenfrted Günther von Hüne» seid: Du warst der unsere, du warst nnS verbunden, wie du dich dem genialen Schöpfer der von dir eingesetzten Flug, zeuge, wie du dich Professor Junkers verbunden fühltest, der dir mit mir deine Treue dankt. Und wir wir deine sterbliche Hülle mir der Flagge, die seit mehr als siebzig Jahren tu Ehre» auf dem Weltmeere weht, decken, so wird deinem An denken ein Ehrenplay in der Geschichte des Norddeutschen Lloyd sicher sein. Ruhe in Friede», treuer Freund. Mil einem Ehrcnsalur über das Grab des FltegcrhcldcS endete die eindrucksvolle Trauerfeier. Nach der Beisetzung drängte sich eine oielhnudcrtköpfige Menschenmenge zur Grabstätte, um die unübersehbaren Kranzspenden zu be sichtigen. Erft au» der Vogelpersvektiv« wird einem richtig klar, welch ungeheure Menschen Massen hi »ausg« wallt sind, dem Mann«, der einer der ersten war. die von Kontinent zu Kontinent den Ozean überquerten, die letzte Ehre »u erweisen. Der Vergsrledbof ist gedrängt vvll von Menschen. Und dort neben dem Walde der flatternden Fahnen ist die Gruft, in die man den Sarg htnabsenkt. Unser Flugzeug ist das einzige, da» mit donnernden Mo oren dem Ozeanflteger das Grablied fingl. Kurve um Kurve z'eht unser Apparat, tief senkt er sich hinab, eine Verbeugung vor der Allmacht des Todes Man steh», wie Redner um Redner dem Tote» das letzte Lebewohl htnabruft. sieht die In strumente der Musikapparatc blitzen, sieht, wie die Fahnen sich zum letzten Nile senken und steht die weihen Wölkchen, als der Kriegerverci» die letzte» Salven über da» Grab ab- gibt. Dann poltern die Schollen hinab in die Gruft. Nn- absehbar ist die Menge, die sich zum Zuge am Grabe vorbei formiert. Nach Sonnenuntergang, als die Dämmerung her- elnbrach. war immer noch kein Ende derer abzufchkn, die einen letzten Blick aus da« Grab werfen wollten. Vekwerimos-uslan- tn Vvmday Nene rrn»penversi»rk«»>e« 8v»fta^ >V. Februar. Die Lage in Bombay hat sich so verschärft, daß der Belagerungszustand erklärt werden mußt«. Dl« Zusammenstöße zwischen Mohammedanern und Hindus setzten sich auch heute mit unverminderter Heftigkeit fort wo- bei wiederum eine «»zahl Mrniche» getötet wurde. Die Kämpfe haben sich von dem Etugrborenenvleriel auch aus den Basar auSgedehn«. Dt« Behörden muhten neue rriippenverstärkuiigrii heranztehen. Eine grob« Anzahl von privaten Kraftwagen wurde für Pairoutllriizwecke beichlig. nahmt. Panzerwagen durchsanren »ach wie vor die Straßen. Am schwerste» waren die Ausschreitungen am Sonnabend tn dem Bezirk Kamatipuia. Die Mohammedaner steckten hier die Hä»ier tn Brand, plünderten die Läden und erdolch en in wilder Wut die Hindus. Ein Mohammedaner lief Amok »ud erstach allein sechs Hindus. Dle letzten Meldungen an» Bomban besagen, daß die Kämpfe immer noch nicht aufgehvrt haben. Die Zusammenstöße bauern in den späte» Abendstunden noch an. Den Behörden ist e» noch nicht gelungen, die Lage in die Hand zu bekomme». Der BelagerungS- zustand wurde auf vorläufig IS Tage verhängt. EM»« Willi« io »ir Wadi Aoim-S rin Sit orsanisattsn »er Pariser KoiikrrnZj'-,' Washington, 10. Febr. Nach Rücksprache mit dem Staats sekretär gab die Prcsseabteilung dcS Staatod.partemcnts heute mittag folgendes Kommuniqnö auS: Der Standpunkt der Regierung der Bereinigten Staaten znr Frage de» Vorsitzes der Sachverstäudlgenkonsereuz ist bekannt. Nonug ist Privat mann und bedarf nicht der Bestätigung amerikanischer amt licher Stellen zur Annahme dcS Vorsitze-, Um aber fcdcu Zweitel auözuschließcn. der die Beratungen der Sachvc»ftän- digen verzögern könnte, wird hiermit erklärt, daß die Regie rung keine Bedenken gegen die Annahme de» BvrfitzeS durch Aoung ha«. Der letzte Gruß aus -er Luft „Doicnktage ist eia arger Dienst. Gesell'. Waller Alex. Wenige Minuten vor 4 Uhr war «S, als der Nohrbach- Roland ll l28U am Flugsteig des Zentralslughasens anrolue, um die wenigen Passagiere aufzunehmen. die dem Flieger- Heide» Hüncfcid ans lustiger Höhe, dem Element, das er am meisten liebte, und dem er sei» Leben wcihle, ihre letzten Grüße bringen wollten. Lange schwarze Trauerwiinpel flatterten von den Tragflächen des Apparates, z» künden, daß es zu einem bitteren, traurigen Dienst gehe. Ein Blick auf die funkelnde glitzernde Winteriandschast, dann sind wir schon über dem Steglitzer Bcrgfriedhof. wo die sterblichen Neste Ehrenfried Günther von HüneseldS zur letzten Ruhe gebeitet werden sollen. Die Ansahrtsstraßen znm Friedhof sind über- flutet von Tausenden und aber Tausenden von Menschen. Pari», 10. Februar. ES scheint nunmehr Einigkeit darüber zn bestehen, den Vorsitz des Lachvelstäiidigcnauvichusies dem ersten amerikanischen Delegierte», Owen D. L)oung, anzu- bielen, der wahrscheinlich a n » e h m c » wird. Zur Herstellung der Verbindung der verschiedenen Delegationen unter- einander wird ein Sekretariat geschaffen werden, dessen Leitung sehr wahrscheinlich dem Generalsekretär der Reparaitvnskvmmission. Smtth. anvcriraut wird. Die beiden Hanpldelegicrlcn der verirelenen Länder werden zu entscheide» haben, in weichem Maße und in welcher Form die beide» stellvertretenden Delegierten an den Arbeiten des Ausschusses teilnehmen sollen. Zwei Dolmetscher, einer für die deutsche und einer sür die englische Sprache, sollen be stellt werden. Neben Vollsitzungen, die besonders im Anfang der Besprechungen ziemlich Iclicn sei» würden, beabstch tat man, so glaubt die Agcniur Havas zu wissen, häufige Zu- 'ainmenküiiste der Delegierten zu p r t v a i c n Besprechungen iinlcreinandcr. Aus diese Weile könnten die Ansichten, die am inctstcn zueinander im Widerspruch stünde», freier einander gegennbergestellt und die spätere Annäherung der Thesen erleichtert werden. Die Agentur HavaS glaubt schließlich Grund zu der Annahme zu haben, daß die Sach verständigen zwei Unterausschüsse etnictzen würden, von denen der eine vor allem die Ausgabe hätte, die Zahl und den Betrag der vorzniehendcii Reparationsaniintlätcn. also die Z a h l » n g s s ä h i g k c t t Deutschlands, zu erörtern, während der andere die geeigneten Mittel suchen sollte, uin die eventuelle Privatisierung der deutschen Zahlungen zu gewährleisten. eoimtagÄM »er SaMrstündisrn Pari», lü. Febr. Der Sonntag wurde von den Sachver ständigen sür die Rcparaliviisvcrhandlunacii me.st zur Ruhe svwtc zur Besichtigung von Parts und seiner Umgebung be nutzt. Dies gilt insbesondere auch von den deutschen Sachverständigen, die keinerlei Besprechungen hatten. Die amerikanischen Vertreter waren Gäste der amert- kantschen Bo.schast. Im Hotel Astorta, das den Sachverstän digen als Bcratlingsort dienen soll, sind die Vorbereitungen beendet. Im Uiiicrgcschvß ist ei» Saal für die Vollversamm lungen cingcrälimt worden. Zwei Salons sind als Be- ralungSzimmer sür kleinere Gruppen vorgesehen. Ein Teil gerichtet und mit Keriisprechanschluß versehen worden. Dem n t r a n i I g e a » t" zufvlge rechnet man tn Paris tm allgemeine» damit, daß die Arbeite» der Sachver. ständigen mindestens bis zum März dauern werden. Die Vertreter der beteiligten sieben Mächte mit Parker Gil bert würden sich dann »ach Berlin begeben. Da» Blatt will wißen, daß der Reparalionsagent alle» Sitzungen des AuS- ichuiies beiwvhne» werde. Ter Verlaus der Verhandlungen ivll von den Sachverständigen streng geheim gehalten werden. Der Litwinow-Patt unterzeichnet Neben Nuhland: Pole«. Rumänien. Estland und Lettland Moskau, >0 Februar. Im Volkskommissariat deS Aus wärtigen sand gestern die Unterzeichnung dcS Protokolls statt, durch daS der Kclloggpakt zwischen Sowfetrnhland. Polen. Rumänien. Estland und Lettland vorzeitig in Kra't g letzt wi»d. Die Unterzeichnung wurde durch eine Rede des stell vertretenden Volkskommissars dcS AnSwärtige«, Litwinow. eingelcitet. ans di« der polnisch« Gesandte ln Moskau. Palet, antwortete. Als erster Bevollmächtigter Unterzeichnete der eftläadi'che Gesandte Seljamaa. Es iolgtr der lcttiändlsche Gclandt« OzolS, der polnische Gesandte Patck und der rumänische Ge sandte in Warschau. Davila. Litwinow unterzeichnet« al» letzter. Der Unterzeichnung wohnten di« Mitglieder d«S Kol legiums des AubeukommilfariatS und Vertreter der Preise bei. Smchez Smrm nach einer aseikaaischea Sasel mbrachl Pari», 10. Febr. Sanchez Gncrra wurde aus eine der Ehasarinas-Jnicl» an der afrikanischen Küste gebrach!. Ein« Regierungserklärung stellt hierzu fest, daß die Reglern«, nickt beabsichtige, «egen den Führer einer Verschwörung dl« Trdesstra « zu verhängen. Fra» Sanchez Gncrra und Ihre Tvch.'er. die in Parts wohnte», sind »ach Spanten abgereist. ^«11« klSntsl kslls Hnrügs llbsrrssGfasn immsp wissen clurek ci v k^riseks ilirsr ^»rben oncl clsn Effekt eins«' xiulen Sügslung nsek einer eiiernisefisn Reinigung clurek Kunst >mö Wistentchaft s- Dresdner Thcaterspielpian sür heute: Opernhaus: »Plaue Dame" i7.M: Schauspielhaus: „Lumpazi vagabundus" 18>: A i b c r i t h c a t e r: „Arm wie ciue Kirchenmaus' 17L0>: Residrnztheatcr: „Friederike' l8>: Die Komödie: ..Das Geld aus der Straße' >7.4.',»: Eentraltheater: ..MaScottchcn' l8>. s- Waldemar Ltaegemanu neuverpsllchtet. Kammersänger Dr. Waldemar Slacgcmann. dcsicn Scheiden von Dresden bei dem bevorstehenden Ablaui seines bisherige» Vertrages mit der Dresdner StaatSoper zu befürchten stand, ist. wie mir hören, durch den Abschluß eines neue» Vertrages für die Oper wcitcrverpslichtct worden. * Konzen Pattiera—Seiaemcper—Weihman». Dienstag. den AI. Februar. Nndci im (Sciverbchaus unier dcm Protektorat sei SNchord-Wanncr-Bcrbandcs Teuilcher Frauen. trlsgruppe Dresden, ein Elite-,ganzen mi> der gesonnen Dresdner Philhar monie stau. Tr. Frieder Weidmann dirigier». Lolliiilch wirkrn mii: Meta Lcinemevcr und Tino Pauiera. Ter Sartcnoerkaus be ginn» dielen Moinag ill.» bei Ries. * koaieroriorlum jür Mnllk »nb Theater Fi, bem >. Lrchekter- Vrittun zs'onzen am Tonnersiaa. dem It. Februar, abends >48 Uhr. Im Oarmonielaale gelangen zur Ausführung: Klavierkonzert. B-Dur, von Beethoven. Arie au» „Alcekie": „Ihr Götter ew'ger Nach!" von Gluck Violinkonzert A-T»r, von Mozart, Tri». B-Dur. sür Klavier, Klarinette und Bloloncello von Bceihoven, Ballade: „Archibalb Douglas" iur Bah von Löwe. Slaviertonzer«. «-Moll, von Schu mann. Lzenr zwilchen Elia und Drkrub aus „Lohenarin" von Rich. Wagner. crchesier.Quvcrillrr zur tvcr ..WUbeim Tell" von Rossini. — Leitung des Anstallsorchcstcrs: Prof. Paul Büttner. — Eintritts- karten bei Ries und im Konservatorium sowie tn den Zwciganftalien. ch Dresdner Künstler anSwIrt». Kammersänger Georg Zoll- wayer gastierte wiederholt am Liadttheater in Zittau als Mephisto tn Gounods ..Margarethe' mit großem Erfolg. ch KonstanSstellunq Max Sinz. Fm oberen Saale: Sonberav». ellung „Licht und Farben in Rußland und Italien", Pros. Kon- aniin Morbawii. s Uraufführung von Har» Fährmanns „Heimkehr'. In der Ivhg'tncSkirche zu Meisten aelanoten Teile dev Chorwerkes „Heimkehr" «Werk 81s von Han» Fähr mann auS der Handichrist zur Uraufführung. Was uns der Dresdner Orgelmcistcr mit dieser seiner längsten Schöpfung ,ibt. zu der er nach Schrislworten und Dichtungen, dabei auch eigene, die Tertgrundlage selbst zusammengestellt hat. ist ein Bild de» Menschenleben-, ein sinntteser Rückblick aus eigene Vergangenheit. e>n Seelcnl'ekcnntnIS mtt reichem Wechsel an ktsmmnnaSostenstarnng. Brm Parallele der Kindheit au», gehend als „irdische" und „ewige" Heimat, folgen einleitend ernst« Gedanken über de» Menschen Vergänglichkeit. De» weiteren wird an die Jugendzeit erinnert mit ihre» Freuden durch Arbeit und Leben. Die dritte Abteilung wendet sich der „ringenden" Menschensecle z», die aus Ansechtung, Zweifel und Unglaube de» Weg zu Gott findet. Trübsal und Trost zugleich bringt die Schule des Lebens Sic sührt zu GoticS- mcilichenlum mit Gotlieiigkcii. Tic beiden letzte» Abteilungen des Werkes wenden sich dem Lcbcnshcrbste zu. Glaubens- Zuversicht nährt daö Sehnen nach der ewigen Heimat i» Gott. — Einer dramatischen Gestaltung des reiche» Stoffgebietes, wie sie das „Oratorium" auiwcist. ist Fährmann bewußt aus dcm Wege gegangen Er legt >cine Gedanken und Betrach tungen Chöre» n»d Solisten in den Mund. Orchester und Orgel sorgen sür Vertlesuna und Farbensülle. Eingebaute Choräle helfen packende Höhepunkte schassen. Der musiko- liiche Ausdruck achtel die Ucbcrlicicrnnn auch in der formale» Gestaltung. Allenthalben überzeugt daS Walten künstlerischen Ernstes im Streben nach hohem Ziele Die thematische Er- iindung umgeht das Letchtgeicilltge. Ragende Meisterschaft be weist die bestaunenSwerte Polnpbonic. Zu Höhepunkten w»r- den die Schlußsteigcriingcn. am überwältigendste» gegen Ende deö Ganzen hin »ach dem Quintett als EngelSgruß. einem aiilprnchSvollen ä cappella Chore und dem Schlußsätze m» Cboraltcnor. Fugenkiiiist ans Gipfelhöhe beweisend. Von er lesener Schönheit sind die den Chöre» zngetetlten Aufgaben. Der verstärkte Freiwillige IohanncSkirchen» chor bewährte sich mit Auszeichnung. Ein Sondcrsob ersang sich der Franenchor, gestellt von Schülerinnen der Höheren Made »sch »Ir. Sänger dcS Mäiinergciang. Vereins „Immergrün" stellten den cantun-kirmua- Chor. Musikalische Sicherheit auch bei heiklen Aufgaben. Tertiorgsalt und Stimmschnlung überzeugten von kach- mä'nnischer Tüchtigkeit bei der Vorbereitung des Werke-. AlS Solisten machten sich Dresdner Kralle: LotteWcigelt iSvprani. LI s »Wechsler iAlti. FritzBüttner iTenvri und Karl Ztnnert lBarltvni rech» verdient. Da» Quintett ergänzte Marianne Hürnecke «AM an» Meißen. Nm da» Orchester mühte sich die verstärkte Freiwillige Instrumentalabteilnng dcS IohanneSNrchcnchorcS. ergänzt durch Mitglieder der Stadtkanelle. Nicht alle» gelang tn gleichem Grade bcsriediaend Die su schwache Besetzung stellte die Leistungen beträchtlich hinter die der Chöre. An der Orgel saß Heinz Schubert lDrcSbens. Kantor Alfred Walther batte da« Werk mit viel HInaabe vorbereitet. Seiner geschickten Leitung gelang eS da» Ganze glstckvoll zu Ende zn führen. Was er mit den Seinen vollbrachte, war 'ünstlerlsche Großtat. DaS schmucke MvtteShan». etwa 8M Per. sonen saftend war dicht aclüllt. Möchte es dem grellen Meister Fährmann beichicden kein, recht bald eine »n- verkürzte Wiedergabe iein-S in^aftti'len Werke» »u «riehen. Dresden ist ihm da» in erster Linie schuldig. L. L. s Sein goldenes Daktorjubiläum feiert der in Dresden im Ruhestand lebende erste Rektor der städtischen Obcrreal- schule Iohannstadt. Oberstudiendirektor Pros. Dr. Otta Lchocpke. Als 28jährtger ist er am >2. Februar 187V von der Universität Leipzig znm Dr. phil. promoviert worden. Schocpke hat die Schule von ihren Anfänge» an geleite! und zur Oberrealschule auSgebant und hat sich um daS gesamt« höhere Schulwesen unserer Stadt hoch verdient gcmacht. s Der Dichter Frank Thleh ist zum stellvertretenden Präsidenten der Gesellschaft sür deutsche« Schrift tum e. V. gewählt morden, deren Präsident der Breslauer Philosoph und Literaturhistoriker Gehcimrat Kühncmann ist. s Dr. Friedrich Düscl, der Herausgeber von WestermanuS Monatsheften, feiert am N. Februar leinen M. GcburtStag. Dülel wurde in Sircliv i. M geboren und studierte iy Mün chen. Jena, Rostock und Berlin als Schüler Erich Schmidt» Litcraturgcichlchtc. Er wurde 18W Fciiillctonlctter der ..Deutschen Zeitung" in Berlin. Aber schon ein Jahr später berief man ihn in die Redaktion von Wettermann» Monats heften, an deren Spitze er als Herausgeber lclt nunmehr 23 Jahren steht. Die heutige Gestalt dieser illustrierte» Famillenzcitschrtst geschaffen zu haben, ist Düsel« hauptläch- lichcS Verdienst s Hofschauspieler Friedrich Meister *. Ein langiShrigc» Mitglied de» ehemaligen Anhaltischen HosthcatelS, Hof- schauspiclcr Friedrich Meister, ist in Dessau. 73 Jahre alt. gestorben. s Musikdirektor August Riedel s. In Plauen t. D wurde im Alter von 74 Jahren Musikdirektor August Riedel, etn« um das Musikleben dieser Stadt hochverdiente Persönlich keit. aus der Straße tödlich vom Schlage getroffen Musik- dtrektor Ntcdcl war ein gebürtiger Chemnitzer und seit 1888 tn Plauen als Gesangslehrer und Kantor tätig. s Maler Gnsta» IagerSpacher s. In Gmunden Ist der Münchner Maler Gustav IagcrSpachcr tm Alter von 30 Jahren gestorben. IagerSpacher, etn Vertreter der modernen Richtung, ivar an der Gründung der Neuen Münch ner Secelsivn stark beteiligt. Viele seiner Bildnisse befinden sich >m Münchner Privatbesitz s Prähistorische Funde unterm EtS. Da» Ei» hat der orähistortschen Forschung einen wertvollen Dienst erwlBen: Am Nntersee bei Man, mern bemerkte man dnrch daS klare Ei» zwei Pfahlbau-Siedlungen, von denen eine der Wissenschaft schon bekannt war. während dl« andere eine wertvolle Bereicherung der Funde auS der Stein zeit darstellt. Dnrch da- EtS leuchten nicht nur einzelne Vsäble. sondern dem Anne enthüllen sich aanze Roste »nd valkenlager, sowie Steinbeile und Topsscherbe».
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