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Dresdner Nachrichten : 07.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850707
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850707
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-07
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.07.1885
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»t» l»«m. s« ««»«»> I d »»k »,»>,, -«>»- ' UlUlkStN. . . .. -.m Bannuii .,pltt«ii»Sitchei>>«n dcr In- »ird nicht ,r,rdrn. «»»wir» .. L»I,rit»,l»-«„Ilra»« gr-ri, Pctl. »»»rrandoialnu», durch Scikfncarlii, ,dr,Ooftrtn,ad>u», 8 «ildin ld P,u tziiira» im Moiilaa oder nach Ncsi, ra»ei> Bittitril« « IN,. Inlerai« >«»«n an: »nnanrrn-vurrau, v«„ Haairnprtn u. *»«>». «ud. Moslr. kauix u. Juvaltdrndank, «i». v!itllkk<»i>r>td. lii. «rird-Maudtbuia. I. SarS-Halir. v. Slrndi-vrriinXV. ». ri'iiur-Luiiidmu. PIi>lntt>r«»U» Rliiliatr einaci. Memiicripn Irin» Vrrbmdiichllil. Vür . Hageölatt für Politik, MerSalLuN, HesWtsverkekr, Lörsenberickt. Wmdenlille. u r 8 v u kUr UItt«ISva>»cIll»LL VSLLIL'L II'AlI.LiliWNll ki — ?roi» nun S<» ?k. — int iu Luebd-rncklunMn, in, nn Iu8enb:rlu>bisls1vor- mj lcsukktüNc-n nnck bvi Lot / i»>N«iu(>» /.n babvn. WWkNMIl-k« Hü«»! 8». I»., 8 limpüodlt sied rur I^isternnzr »Iler Örtern ! « fflltlpvIplMtt««, I-»a1«nt»r«Ii>, -e otv. bei niecknp8tsr krsinntotluvs- OsneliLft,-vgrüuäet 182t). k!KWj«K kriwL Itzirrasr Spsisvöl ^ j-nnr bssonckörv tvin uucl ivoblneliiiieenelltlft a l'!uu«l LI. 1.20, Lt Kimuae!l6-il. ä Liter xf., x rinerlcaullt >«8t08 Iftchnkat; cke8xl. U Harkten HVvtni—a I-iü-r 50 1'k. vmptiiüill ^ L Uolli'on-^pnlllvti«, k'ii'naiLekkn plair. l,;/ HU. Z>KI1«r>, Königl. 88vksiselivi' unck liönigl. Pneussisokei' Oofpsiologi-spli, HkLulT,r^L«, r»««« IO. öei'Iin, i-tziprigenplsir !2. Nr. 188. 30. Sahrgaug. Aullase: 40,000 Sr-l. >«Sflchle» <ltr d«u 7.In»: Nordwind «»«Irrer Stlrtc. Durchschniolich mitl- lere vewöllnug. «hur uxtentllche Nlederschlti»c. Dresden. 1885. DMlstsg, 7. Jllli. Scr-ntwortlicher Redakttur Kr PvlittschtK vr. Emil Biere» in Dresden. Mit der Entscheidung de» BundeSratheS über die braunschweigische Angelegenheit ist die erwartete Gewißheit über die Besetzung diese» Hcrzogssiuhles keineswegs «»getreten. Ganz im Gegenthcil liest man die verschiedenartigsten Folgerungen au» dem Beschlüsse heraus. Die Linen jubeln, daß es nunmehr sür alle Ewigkeit aus sei mit der Welfcnhcrrlichkeit-. die Anderen trösten sich, daß es nur einer einsachen Erklärung des Herzogs von Cumberland bedürfe.um seine nur zeitweilig und bedingungsweise ausgesprochene RegierungSunfähigkeit auihören ui lassen. Der BundeSrath schloß nach der einen Deutung nur den Herzog Ernst August von Cumberland. nicht aber seine Nachkommen, nach der anderen aber das ganze Weifenhaus aus. Vollends der Wortlaut des BundeSrathöbcschlusseü wird bald als eine bloße Umschreibung, bald als eine Verschärfung des ursprünglich preußischen Antrages gepriesen, bald als eine «erste Jürstenabketzung von Rechtswegen" beklagt, bald als Schonung eines neuen Rerchsrcchles verhimmelt oder verdammt, je nachdem alSAusfluß oder alS Bedrohung des Lcgitimitätsprinzipes dargestellt. Recht gemacht hat cs der BundeSrath keiner der Parteien und noch weniger herrscht Klarheit darüber, waS nun, d. h. nach Ablauf des Trauerjahres, im Oktober, mit dem HerzogSNuhle selbst geschieht. Zunächst sei zur Ergänzung der knappen Mittbeilungen aus dem Bundcsrothe erwähnt, daß die Abstimmung doch nicht so glatt verlief. Zwei Staaten, darunter Meck- lenburg-Slrelitz, stimmten gegen den Antrag, drei andere, Mecklenburg- Schwerin und die beiden Lippe stimmten zwar bei. verlasen aber Erklärungen, über deren Aufnahme ins Protokoll sich einiger Streit entspann; zwei andere, Braunschweig und Oldenburg, enthielten sich überhaupt der Abstimmung, erstcrcs aus naheliegenden Gründen, letzteres, weil nur ein mündlicher Bericht erstattet wurde und kein schriftlicher vorlag. Letzterer Umstand ist auch auffällig ; auch verdient es Hervorhebung, daß, während zu tausend Kleinigkeiten der Reichs- verwa ltung die Zustimmung des Reichstages und ein förmliches ReichS- gesetz erforderlich Ist. der Bündesratb für sich allein, ohne der Volk»- Vertretung Gehör zu geben, über da» Thronrecht eine» Fürsten Entscheidung traf. Und wenn der BundeSrath. gewissermaßen als Gesammtvertreter der fürstlichen Gewalt, Bedenken trug, die Volks vertretung zur Entscheidung über Jürstenrechte zuzulassen, so fragt es sich, ob die BundeSglicder sich sichergestellt haben, ob nicht künftig durch Interpretationen einen« berechtigten Thronerben die Thronfolge be- »ri tten werden dürste, der einmal milder augenblicklich lrerrschendcn Ber liner Politik, einerlei durch westen Schuld, in Gegensatz gerätst? Abgesehen aber von alledem, so hebt man folgenden Punkt hervor: Ter prcußisctie Antrag hatte die Möglichkeit einer Thronbesteigung Eumberland's auch für den Fall ausgeschlossen erklärt, wenn der selbe alle von ihr» zu verlangenden Bürgschaften für seine reichs- imd bundesfreundliche Haltung noch nachträglich geben, d. d. feier lich aus Hannover verzichte» rollte. Statt dieses Generalgrundes hat der angenommene Bundeöratlisantrag zwei Einzelgründc aus- gerästlt, weshalb die Regierung Cumbcrlano's „mit den Grund- rriiuioicn der Bündnißverträge und der Reichsversastlurg nicht vereinbar" sei. Daraus wird nun gefolgert: werden diese Gründe beseitigt, io sei ostenbar der Beschluß des Bundesraths gegenstands los. Dieser Beschluß enthält eine Anerkennung des Erbrechts Euinbcrlanv's; er beruhe geradezu aus dernielben und konsiatire nur eine augenblickliche „Behinderung". Der drauiischiveigsche Regentichastsratst wird nunmehr den» Herzog von Cumberland diese Beliindeiungsgründe mittheilerr. Fn seiner Hand läge es. seine dermalige Lage zu bester» oder nicht. Der Fink hat inzwischen wieder Samen bekommen: «'s wurde rlun in Ginrinden soeben rin zweiter Sohn geboren. Auf alle Fälle ist eS zu wünschen, daß der Herzog von Cumberland osten Farbe bekennt. Einstweilen setzt er das zrveideurige Spiel fort, wenn cnwerS wahr ist, was aus der geheimen Sitzung des Braunschwerger Landtags verlautet. Darnach seien ansangs einige Abgeordnete gegen den preußischen Antrag gewesen ; ein geistlicher Abgeord neter habe gefragt: ob denn dieser Antrag unbedingt auch »ötliig gewesen ser? Darauf stabe der Minister Gras Görtz ein Aktenstück hervorgezogen, da» allerdings die Wirkung hatte, daß der Landtag einstimmig dem preußischen Antrag zustimmte. Fn einem nach England gerichteten Schreiben habe Cumberland sich dahin geäußert: „Die in seinem bekannten Patente, durch welches derselbe seinen Regierungsantritt in Braunschweig proklamirt stabe, enthaltene Erklärung, drc Regierung des HerzogtlmnrS nach Maß gabe der RcichSversastung und der Landcsversaffung führen zu wollen, bedeute keineswegs, wie man wohl geglaubt habe, ern Ausgcben seiner Ansprüche aus Hannover, vielmehr blieben letztere in vollem Umsange unter Ausrechterhaltung aller seiner dieserhald erlassenen Erklärungen und Proteste bestehen; selbst wenn der Herzog in den faktischen Besitz des braunschweigischen Thrones gelangen sollte, ändere dies in seiner Stellung zu Hannover nicht oas Mindeste.^ Eine solche Haltung, falls sie sich bestätigte, ließe den Herzog als doopelzttngig erscheinen und müßte ihn unbedingt ausschlicße», selbst wenn er nachträglich noch sich zu einem Verzicht aus Hannover verstände. Aus alle dem ergiebt sich die trotz des Nachfolger gesunden und dem deutschen Kronprinzen stand es wohl an, eine geistige Brücke zu schlagen zwischen dem ersten Kaiser des deutschen Reichs und den, jetzige» Erneuerer deutscher Karserherrlich- keit. Auch lud der geschichtliche Boden, auf welchen, das stolze Wort gesprochen wurde, daß die Krone Karl'S des Großen nunmehr dem Hobenzollelnbaupte angebörc, z» dem geschichtlichen Rückblick ein. Der große Carolus, der jetzt i» Aachen über tausend Fahre schläft, der Sohn Pipins des Kle'nen, batte von Papst Leo lll. in der Peterskirche zu Nom die goldene Krone sich auss Haupt setzen lassen und wurde zu Wcilnrachten 799 König der Franken und römischer Kaiser. Er hatte vorher von dem Papste das Gelöbniß der Treue empsangen; seine Herrschailsansprüchc über Rom und daS Patri monium Petri waren unbestritten. Wie anders als Leo lll. zu de», Kaiser Carolus steht jetzt Leo XIII. zun, Erneuerer der deutschen Kaisermacht! Der Unterschied ergiebt sich schon aus der Titulatur! Ter große Karl war römischer, der große Wilhelm ist deutscher i Kaiser! Es ist zu erwarten, daß diese historische Anspielung des SrlNember 1<7,U«, Pr. Srptrmdrr-Ortobrr IlS.lX». NUböl loco Pr. Juli-Aunul: 4!>H0. pr. Sepirmper-Lclober «SH«. Lctoplr-Novcmbrr IS.ü». Zink uinliuilos. — Bundesratbsbescblusse» noch vorhandene Unklarheit und Ungcwrßheit der braunschweigischen Frage. Mittlerweile ist der deutsche Kronprinz anläßlich eines Regiments- tzubilaums in der alten deutschen Kaiscrstadt Aachen der Gegenstand stürmischer Huldigungen geworden. Bezüglich der Details der Aachener Festtage sei aus die „Togesgesckuchte" verwiesen. Soweit das Fest seinen militärischen Charakter behielt, unterlchked cS sich in Nichts von ähnlichen Festlichkeiten. Ausfällig ist nur die Wärme, mit der der Kronprinz gerade der Leistungen des 53. Infanterie- Regiments gedachte und sie in Ausdrücken pries, auf welche die übrigen, doch ebenso tapferen Regimenter mit einem begreiflichen Neide blicken müssen. Bemerkenswerther jedoch al» dieses im Munde «ine« Regiments-Inhaber« am Ende begreiflich« bobe Lob ist d«r Schlußsatz d«r Kronprinzcnrede. D«r fürst liche Sprecher knüpfte an den Umstand an, daß diese» Regiment in Aachen garnisonire, wo die Gebeine Karls de» Großen ruhen, „dessen Krone nunmehr meinem Haus« angebört". Ter künftige Träger d«r deutsch«» Kaiserkrone knüpft damit un» mittelbar an die stolzesten Traditionen der Geschickte Deutschland» an. an die Zeit, wo di« Krone Deutschlands und Frankreichs aus einem Haupts ruhte, dem de» Ersten der Karolinger. DirseS Lailergeschlccht bat jetzt in L«m Hohruzollernhauptc dre ruhnuwilstc» Weltrr: Schön. Stettin, K. Juli, Nach»,, l Uhr. lAeireidemarkti. Wetzen stciacnd. loco 1M.cn>—I87M, Pr-Juli-Slngust IM.Nc», Pr. Scptenibcr-Lctobcr 175,5». No>incn s«r>ncno, loco 112,0». pr. In» ülunusc 118,»», Pr. Sepicmbcr-Lcioöir 151/,». ruüböl uiwcrändcil, Pr. JuU 18,5», Pr. Lcptcmdcr-Lcioöcr l8,"c>. Spirllu« scst, loco 12/i», pr. Juli-2Iu»ust 12,7», Pr. Aulinst-Seplör. 15,5», pi. September.Lciober 11,l». Pclrolrum loco 7,75. Lonbou, «>. In». Welreide ruht», Erbse», Bohne» lest, Xtussischcr Haler«« Sch. »cgcii porige Woche billtgrr. Ucbrigr Ärtilcl unvcrändcri. — Wetter prachtvoll. LvkaleS «nd Sächsisches. — Ihre Majestät die Königin beehrte heute Nachmrltag die akademische Kunjiauüstelluug auf oer Terrasse mit Allerhöchslrhrem ^ o» «.»>, Besuche. Kronprinzen in der klerikalen Presse eine Fluth von Erörterungen — Seine König!. .Hoheit der Prinz Georg wird mit Haber über das Verbältuiß zwischen Kaiser- und Papstmacht bervorruscn I Familie nächsten Sonnabend die projektirle Badereise nach Len wird. Vielleicht war dies beabsichtigt - um einen Friedensschluss! Gestade» von Markeubeighe anlretcu. Prinz Friedrich August, anzubabnen. Unmöglich ist es auch nicht, daß in den Franzosen das > K. H . wird seine Angel,origen »och nicht mit begleiten, da die Kronprinzenwort elgenthümliche Gedankensolgen erweckt. Unser Universtlätsserien z. Z. noch nicht ihr«, Anfang genommen haben. Kart der Große gehört ihnen ja auch als Lluirlemaxus an. Es sollte uns nicht wunder», wenn sie aus der historischen Anspielung des Kronprinzen irgend welche gefährliche Zulunstspläue hcraus- lesen. So inögen sie sich denn erinnern, daß derselbe Kronprinz, der soeben an der Wcstgrenze Deutschiands, in Aachen, sich als Nachfolger ihres ersten Königs Lharlsmaxno hinstellte, vor Kurzem an der Ostgrenze, in Königsberg, das schöne Wort gelvrockren hat, mit welchem er selbst die Deutschen vor den, Chauvinismus warnte. Mögen also die Franzosen sich nicht unnöthig echautfiren! -leueste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 6. Juli. Berlin. In der .Haieubaide fand verflossene Nacht ein wrui- licher Aufstand statt. Den Anlaß gab ein Streit eines Patrvuilleii- smirerÄ mit inl'll'lL' lt'lrii'ii' rill rührerS mit einer Civilversvir. welch' letztere zur Wache gebracht wurde. Es entstand ein Auflauf von mehreren hundert Personell, das Straßeupflaster wurde ausgerisleri und es begann ein Bombar dement der Kaiser Frauz-Garde-Grerradier'sKaieme. wobei zwei Offiziere verletzt wurden. Es rückle eine Halde Komvaame ans. um die Menschenmenge zu zerstreuen. Als eine dreimalige Aufforderung zmn Auserngrldezaeheil teiile Folge fand, machten die Soldaten von ihren MDw Gebrauch und triebet dw Menge mit. de>r,H»lÄu cinsernandcr. wobei verschiedene Personen verletzt wurden. Es wurden 9 Verhärtungen vorgenorirmeil. — Als Motiv zu dem Selbstmord des Sekoirdeleutirmrt v. Priktwitz und Gassron (vergl. Tagrsgcschichlc) nimmt man ein Amerikanisches Duell an. Berlin. Aus eure Anfrage aus Gasler» ist die Antwort ge worden. daß der Besuch des Kaisers höchst wahrscheinlich sei, nur sei nach der Beendigung der Einser Kur, wegen der sehr starken Alveu- lust Gasteins, noch das Votum der Aerste eirrzr,holen. — Dem „Mecklenburger" zufolge ist gegen de» Reserveorsistcr Graf Rothe Unterschrift zu der Bcrirsiorff'sche» E wegen .. dessen Unterschrift zu der Bcrusiorsf'sche» Erklärung in der Braunschwkigisclicu Frage seitens der Militärbehörde kriegsgerichtlich euraeschrrtten worden. — Aus Regieruugskreisen verlautet, dem nächsten Reichstag werde eine Vorlage aus Abänderung des Aktien uonüzes zugehen infolge der bei den Kolonial-Unteriiehinuirge» ge machten Erfahrung«!. — Der Vertrag über die Dampserstibventioir ist Sorinabcud mit der Unterschritt des Reichskanzlers versehen, iu Bremen bei dem Norddeutschen Llvhd eiiiaetiosseir. Die Reichsbe- hvrdcn waren bemüht, den Llvhd zur Einstellung von 9 neuen Dampfern zu bewegen, der Verwalt»,igsrath ging jedoch nicht da rauf ein, und cS werde» nur U neue auf deutschen Wersten zu er» bauende Darnpser eingestellt. Paris. Ter spaiiische Botschafter lellamirte wiederholt,^an scheinend erfolglos, wegen der Toleranz der Behörde» gegenüber dem Treiben der spanische» Republikaner, welche i» Paris und irr verschiedenen Grenzorte» Komitees Hilden und beinahe offen Vor bereitungen zu einem Einfälle i» Spanien treffen. — Im Kouriricu- tal-Horer fand ein Bankett statt zu Ehren des republikanischen Flüchtlings Angvlo. der als eigeullicher Mörder Prrms gilt und aus Amerika gekommen ist, um bei der geplanten rcpuplikauischcn Erhebung die Führcrwlle zu übernehmen. Paris. Eine gewisse Couffein. die ihren Mann und dessen Geliebte wirkiamst mit Schwcsclläure begossen batte, wurde voni Schwurgericht unter allgcmeiuer Rührung sreigesprochen. Paris. IV. Der Kriegsmiiiiffcr. General Campcnon. sagte mir, es sei nicht nöthig, sich wegen des vcrräiberischen UebcrsallS von Hue zu beunruhigen, die Sache sei nicht von großem Gewicht. — In der Kammer verlas der Kricgsminiffer das Wahlprograriinr der Opportunisten. — General Eoureii bcsrärigt die Besitznahmeder Festung Hue durch französische Truppen nach dcnr Angriff der An- naruiien. Die Letz renn halte» eine» Verlust von 1500 Mann. Berliner Börse. Die Nachricht von der Ausgabe Z'/r- proz.i preußischer Corrsols batte schon an den Sonnabend- und Soiinlciasbörsen eine steigende Bewegung der Bahnen- und Nenle»- knrse zur Folge. Dazu kamen dieÄnreguiigen. weiche die Emissionen der Diskontogesellichait gaben. Die hiesige Börse eröffnet«: in günstiger Haltung für Banken und Bahnen sreiudcr Staaten. Sparer trat indcß eure Abschwächung ein. Die Pariser niedrigeren Kurie ver stimmten. Die Nachbön'e verlies lustlos. Spekulative Banken waren a»iam.s belebt, später iiachlasicnd, obgleich sie höher als Sonnabend schloffen. Deutsche Bahnen belebt und meist besser, österreichische Bahnen wenig verändert, fremde Renten steigend. Im Kassgverkehr ülierwvg eine feste Tendenz, auch »irr Industriell zeigte sich lebhafteres Interesse, namentlich waren Brauereien an ziehend. Bon preußischen Fonds standen neue preußiiche Jbeproz. EvirsolS im Vordergrund. 4proz. dagegen ließen nach. Norddeutsche Llohd-Privritäten gewannen l Proz.. österreichische Prioritäten ge fragt und höher, besonders lproz. Gold. Tie heute erstmalig ge handelten Mittelmecr-Akticn gingen zu 112'/» dis "/« lebhaft um. ffr « » »»« r 1 a. M.. e. In«. Lrrdti 251-5. L'-Otüdalin 212-vom. »«r»r« 112»«. ««Iljirr 2V0. Lsvptrr <Ib»t«. Iproc. Ungar.-Goldrcutc 81«,.. ««ittiarplnihn —. Li«,nt, —. BrdLuplc«. Wie». «. Juli. Srrdil 287/B. Si,»««»al,n —. Lombarden —. «»rpmektbah» —. Marlnote» —. Ungar.LrebU —. Ungar.«»!» M,2». «cntcn —. Schwach. Vari « . 6. In». Sch,«», «nit» 80^2. «»leibe l>0,25. Italiener S5.1S. «laat-bab» «0>LL. Lawbarpr« 28l,2s, Sriortiltea —. Spanier 58-/,. 0«8. «,t»re»te —. <r,,pier S»«/», c>«t,«a»e» 527/». Schwach. 0 » n » » n, L. Ja«, v,r«. U Ubr 1« Min. «ons»I« SS-/«, ,875er «vste» Italiener Sü. e,w»ar»e> U'.. lkrle» Iprae. snn». «werikancr 128-,.. «pr^. Ungar. «,l»re«1e 7»«.. OrKrrr. «,I»rrnte 88-,. Prenß. lkoi,I»l« 102'/,. «atzptrr «»LUawanbank U>^> Snet-LrUcn 82-c«. — Stuummig: ffrst - «euer: Hei». Brest,,, g. Juli. «ach». t«rtr»id»mark0. Sptrttn« pr. 10» Liier v» B«e. »r. gnN.«»M>» «2F», »r. «Nguv-Septbr. 15.«». pr. Sepiriviicr cctbr. «S^i. Mt»»» »r. In« 187,0». «p^e» »r. Jult-AUgnst IHM. pr. 2l»a»st> Unser Prinz ist ein sein regelmäßiger Besucher der Vorlesungen. — Se. Erc. der Minister vcs Innern und des Kgl. Hauses v. N o st i tz - W al Iw i tz trifft morgen von seinem Urlaub wieder in Dresden ein. — Die Gräfin Fünfki r che», bekanntlich Filier Majestät der Königin von der gemeinsam auf Schloß Morawctz verlebten Fugeiidzcit her befreundet, wird der hohe» Iran längere Zeit Ge- sellichaft leisten, da die Hofdame der Königin, Gräfin Strach- wilz, nach Wie» gercisk ist, um Vorbereitungen sür ihre Hochzeit z» treffen. Die allgemein beliebte Eomtesse bat sich, wie schon ge meldet, mit dem Hrn. Obersthosineistcr. roirkl. Geh. Rath v. Lüt tichau, veclobt, die Verehelichung soll im September vor sich gehen. In der Aristokratie begrüßt man dieses Helzensbündniß mit nn- getheilter Freude. Exeeilcnz v. Lüttichau ruird, wie es heißt, eine glänzende Haushaltung eröffnen. Dieser liebenswürdige Cavalicr, ein Edelmann durch und durch, ist ein Kunstkenner von bewährtem seinem Geschmack und wird vielleicht später Gelegenheit finden, dies auch nach außen bin zu bctbätigen. — Geb. Hosratb Prof. I)r. Fricdberg an der Universität Leipzig erhielt das Kommandeurkreuz II. Kl. des Herzog!. Anhal- tischen Hausordrns Aldrechts des Bären, Kommilstons> ath K ahnt in Leipzig daS Ritterkreuz II. Kl. des Badisch«» Ordens vom Zähringer Löwen. — Der Oberlehrer am Krenzgymnasiuni vr. pdil. Emarmel Grundt erhielt den Titel „Professor". — Wir werden von Herrn Rechtsanwalt Leonhardi, als dem Vertreter der Herren Grasen von Hohenau, davon unterrichtet, daß die vo» uns kürzlich gebrachte Mittbeilung über den Vcikaus des Schlosses Albrecktsberg in Loschwitz nicht begründet ist. Diese Mittbeilung unterscheidet sich in ihrer Form sehr zu ihrem Vortbeile von einer neulich uns in gleicher Angelegenheit von anderer Seite zugegangene» Notiz, die wegen ihres unziemlichen Tones unbervcksichllgt bleiben mußte. — Tie seit geraumer Zeit schwebenden Verhandlungen der Ju- testaterben des Herzogs Wilhelm von Braunschweig mit dem Herzog van Enmbeiland sind n:»inn>l>r rum pn7»iil1ini>ii Aliiililnb ni'lmnik cv von Cuniberlaud sind rrunmehr zum endgiltigen Abschluß gelgngl. An, verggirgcrien Mittwoch hat zu Darmffadt eine Zniammenkuilit, der Bepollmächtigtcil der interessirendcu Parteien slaltgcffmden, in der die Ansprüche der Jntrftgtcrben a» die Vcrlasscnichaft des Herzogs von Braunschweig durch einen Vergleich geregelt wurden. Ter Abgeordnete Dr. Windthorst vertrat auch bei dieser Gelegen heit den Herzog vo» Cumberlgrid, während die Rechte des Königs vo» Sachsen durch den Jnslizratb Och me aus Leipzig wabrge nvmmen wurden. Als Bevollmächtigter der vier Jnteslateiben, nämlich der Fürstin von Hohciizollcrn-Sigmaringcn. der Herzogin vo» Hamilton, der Herzogin Max in Bayern und des Prinzen Alexander von .Hessen und bei Rheni ffingirte Jnstizrath Lotheiffeu von Dannffadt. Der Ausgleich erfolgte durch Gewährung cimn sofort zu erlegenden Abfindungssumme, wogegen die Prätendenten ans Anfechtung des Testaments des Herzogs von Braunschweig verzichteten und die eingesetzten Teslamcutscrbcn. den Herzog von Cumberland und den König von Sachsen, als giltig zur Erbschaft berufen, ausdrücklich anerkannten. Damit wäre eine tbatsüchlim wie rechtlich überaus verwickelte Streitsache endgiltig erledigt und ein Prozeß vermieden, der zu den bedenklichsten Komvlikativnen hätte führen können. Die Auseinandersetzung im Wege des Ber gleiches hat ihren Ausgangspunkt vo» de» cingebolten Rcchlsgul achten namhafter juristischer Sachverständiger genommen. Uebcr die Höhe der slipulirte» Vcrgleichssumme variiren die Angaben, dock, bewegt sich dieselbe zwischen ein bis zwei Millionen Mark; dieselbe wird ohne irgend welche Steuern und sonstige Abgabe» paar cntricbg l. — Ter T »rn sestp l a tz bekommt nach und nach Gesicht Ter Frciübnngsvlatz ist abgesteckt und ein Neil der Banen und Recks bereits ausgencktct. Mit den Neben bau te», wie Tribüne» rc. ist begonnen. Das Kainpfgerichtsgebände. in dem gestern zum ersten Male getagt wurde, ist fertig und präsenlirt sich in äußern vortheilhaffer Weile. Ebenso gehl das Gebäude für Presse, Pon und Telegraphie seiner Vollendung entgegen; im Laufe dieser Wo-be wird der Pceßausichuß ebeuialls in seinem Heim tagen können. Die Aerzlcslatio» mit ihren Nebenränme» kann als znin größten Theit beendet angesehen werden. Das Hans sür die Feuerwehr und der große Raum für die Verwaltung werden sicherlich schon in den nächsten Tagen «eilig. An den Trinkzelte» sür die einzelnen Brauereien (Pschorr. Hoibrauhaus, Fclsenkcller. Radeberger) wird tapfer gearbeitet, ebenso an dem Tunnel- n»d Halleinestcmmnl, in dem das Münchner Bürgerbräu zur Verzapfung kommen soll. In der Feffhallc selbst kommt das vorzügliche lichte Bayrisch aus der ersten ziulmbacbcr Atlienbierbraugrci zum Ausschank. In der Fes! balle sind die Zimmerarbeiten beendet und an der Vorderseite sind bereits die Maler mit ihre» Arbeiten thätig. Das glücklich ge wählte Kolorit, mit den ab und zu schärfer hervortretenden einzelnen grelleren Farbeiilönen wirtt ungemein günstig aus den Beschauer. Lusttg recken die Fahnen »nd Flaggenstangen ihre Gestalten in die Lust und erwarten «elnisüchlig die Dekorationen. Sobald die Maler die Dekoration bccndek und die Fronte verlassen haben, wird die Fenerwehr mit der große» beweglichen Chemnitzer Leiter Vorrücken und den Dekorateuren Gelegenheit geben, die letzte Hand an den Prachtbau zu legen. In dem Hanptportal sind augenblicklich Bild Hauer mit der Allsertiguiig zweier Kölossalstauicn beschäftigt, welche als Karyatiden den mächtig gespannte» Bogen desselben zu tragen scheinen. Die Figuren selbst sind der nordisch-germanischen Mytho logic entlehnt und werden Wotan und Freya daritcllen. Herr Bildhauer Jolevh Christosain bat die für die Fa,.'adc der Frstturin halle bestimmte» Kolossalbüsle» t2,5) des Turnvaters Jahn und des Turnyadagogen Spieß bereits modelt:rt und meisterlich ausge sübrl. Im Elftlsloianischen Atelier erscheinen die Nieseiikvpse von
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