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Dresdner Nachrichten : 05.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-05
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1874
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»tz» LL. Ud»»- »r«A vtertellHr- Sv-, R>r. «n,»In, Rum««m > N,r. Lust,,,: L3S00«r»g «acht jlch di, ««dacii»» «tq» »ekdtntltch. 8»s»r«t»«>»nn»»«« ,ul» iotirtt: und V«»I», in Hamburg. «rr< li», «i,n, Lei»»«-. valel, vre»!«», nraultzirt a. M. — Lad. dl »»» In vrrlt», Lktpzia, Wien, Hamburg, granlsurt a. M., Mlin- ««». — vuud« » 0o. In nransturi L. M. — Voigt in Hbrimiltz. — U»> >»», li»iltt«, IlalNar id 0«» in Pari». Tageblatt für Unterhaltang n»d GeschastSverlchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt in Aresben. Derantwortl. Nedactcur: Julius Nticharbt. Inserate werden Man slr-sie 13 arraenLmincn k>, Ab.N Uhr.Sonntü. » dl» Mittag» IS Uhr. 2n Nc,li,adt: grotze Kioslri. nalse 5 bi-r Äbr>. 5 Ubr. !t»ilttigen Pelileeilc kostet Psa. ^tnociondt dir Ljkilc 3 Nzr. Eine Haraiuie iiir daq nächillaatzze L-jcl.et« neu der 2nscr?.le wird n'cht gegeben. Auswärtige Annoncen« Aufträge von uns unbc- kannlen Utrincn u. Per« ionen inscriren ivir nur gegen Pränumerando- ?,alilllttg durch Bii.s- market» oder Posteinz'h» lung N Silben krsl.il U'2 ^gr. An^wärt ic k.liincn die Zal,l»ng au») auf eine DreSdurr^irma a!,u"'isen. Die Nr. SS. Neunzehnter Jahrgang. Mltredacteur: vr. L,„N Ntvrov. Für dag Feuilleton: LnUvi« n»rtu»>»»ii. Dresden, Tonntag, 5. April Politisches. DaS Osterglockcngeläute hat das Klingeln der Präsidentcnglocken in den Parlamenten aller Herren Länder abgelöst. Leider hält die Feststimmung nur auf wenige Stunden an. Wcrkcltagögeschästc, das buntejTreiben des Wochenmarkts, daS Hchhetz nach dem täglichen Erwerbe treten nach kurzer Unterbrechung gar bald in ihre Stelle, um nicht zu sagen, ihre Rechte. Wenige Tage noch, dann greift in Berlin Herr v. Forckenbeck, in Wien I)r. Nechbauee, in Paris Herr Buffet und in London der „Sprecher" des Unterhauses zur Präsi dentenglocke. Herr v. Forckenbeck wird auf eine völlig verändert Situation im deutschen Reichstage blicken tonnen. Kein Zweifel mehr ist erlaubt, daß das, was die Militärverwaltung begehrt, puromeut vt vsttsmvot — reinlich und zweifelsohne übersetzte ?S ein preußischer Schulrath — bewilligt werden wird. Das Eran- gelium vom Krankenbette Bismarcks: „Der Reichstag oder ich':" die Audienz Forckcnbecks beim Kaiser, EinschüchternngS- und Trah- vcrsuche, Lockungen und Belheuerungen aller Art haben den Um schwung bewirkt. Der stets wachsende Chorus nationnlliberalcr Blätter thut männiglich kund und zu wissen, daß die Zahl der NcichStaasboten, die das Vudgctrecht des Volks nicht zu einer Null herabsinken lasten wolle», täglich schmilzt. Nur noch 6—8 Natio nalliberale, die eigentliche Leibgarde LaSkerS, beharrt dabei, das; sich die Volksvertretung nicht gänzlich ihres AuSgabenbewilligungsrcchts entschlage. Ganz unwirsch über diese Wendung ist die „Kr-euzzeitung"; ihr wäre ein Constict zwischen der Militärverwaltung und der Volks vertretung ein wahrer HcrzenStrost. Uns, die wir glauben, daß die Wehrkraft des Reichs keinen besseren Freund haben kann als die Vertretung des von dem Heere zu beschirmenden Vaterlands, die auf keinen Constict zwischen Beiden spelriliren, sondern dcrMeinung sind: Bismarck sollte dem Reichstage seine Pfade ebnen, statt sie ihm zu verlegen, wird die Ueberzeugung trösten, daß wir nicht mitgehol fen haben an der Verminderung der Würde, die sich vollziehen wird, wenn der Reichstag selbst den bescheidenen Vorrath von Volksrechten ohne Noth schmälert. Von Bayern aus bringt man eine Ergänzung des Militär- geseheö in Anregung, für die sich Vieles sagen läßt. Es ist die Einführung einer Mehrsteuer für Diejenigen, die nicht zum Dienste gezogen werden. Vor Einführung des preußischen Dienstsystem» in Bayern, bestand sie daselbst und lieferte gute Erfolge, sorgte nament lich für Erhaltung eines gut bezahlten UnteroffizierSstandcs, mit dem cS in allen Armeecorps Deutschlands zu hagcrn beginnt. Wer aus irgend einer Ursache vom Militär frei konzmt, zahlte eine nach seinen VermögenSvcrhältnissen abzumessende Dicnststeuer, deren Ertrag dazu diente, tüchtige Eapitiilanten zum Weiterdienen zu bestimmen. Auch der Statistiker Engel spricht sich für Einführung dieser billigen Steuer aus. Der preußische Handelsministcr hat dieDüvJstUen okv preußi schen Eisenbahnen aufgefordert, sich binnen kürzester Zeit darüber zu äußern, welche Acndcrungen in ihrem Wagenpark und in den Fahr plänen erforderlich sind, um das gefährliche Eoupireu der Billcts während der Fahrt durch die Schaffner abzuschassen. Durchgehende Wagen? Der König von Bayern ist jetzt der Gegenstand vieler Angriffe seitens der Ultramontancn, die auch den nicht gerade auf dem äußer sten Flügel der Kirche kämpfenden Erzbischof von München, Frey sing, nicht verschonen. Das „Vaterland" begleitet die Notiz, daß letztere einer Einladung des Königs von Bayern zur Hostasel an genommen habe, mit l l> Gedankenstrichen, denn unerhört sei cS, daß in einer Zeit, da der König von Preußen zwei Erzbischöfe und einen Bischof ins Gefängnis; geworfen babe, der bairische Erzbischof beim Könige von Bayern schmause! Auch ärgert man sich darüber, das; der König wohl mit Gefolge dem Gründonncrstagshochamte und der AuferstehungSscicr beiivobnte, aber sowohl bei der Schlußfcicr des vierzigstündigcn Gebets sich abmelden, als auch die Lcremonie der Fußwaschung der l2 ältesten Männer Bayerns durch einen Hof geistlichen vornehmen ließ, anstatt selbst dabei zu sunetioniren. In Wien ist genannte Ecremonie mit großem Gepränge vor genommen worden. Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth speisten erst eigenhändig in der Hofburg die 12 ältesten Greise und Greisinnen, indem sie die von Truchsessen und Edelknaben in den Saal getragenen Speisen und Getränke Jenen Vorsichten. Darauf wurden den Greisen und Greisinnen mit langen Stücken weißer Leinwand erst die Füße bis an die Zehenspitzen bedeckt, die Majestä ten knieten vor ihnen nieder, wuschen und trockneten ihnen die Füße ab, worauf sic ihnen wcißledcrnc Bcntelchen mit je 30 Silbcrmün- zen umhingen. Paris ist durch das Entweichen des LatcrnenmannS so clectri- sirt, das; das Ministerium Mac Mahon'S zur Ablenkung dcrSchaden- srcude der Massen die preußischen Spione wieder auf's Tapet bringt. Nach der „Presse" verhaftete die sranzösischePolizei in der Umgegend von Lyon, in Valence und in Savoyen mehrere Touristen deutschen Ursprungs, die sich für VcrgnügungSreiscndc auSgabcn, aber nach einem scharfen Verhör eingestehen mußten, daß sie Offiziere der Ar mee Sr. Mas. Wilhelm'ü l. seien. Man hat von dem Bau neuer Forts um Lyon herum gesprochen; es war von Nutzen für diese Herren, die gewählten Bauplätze eiuzuschen. Während der alte Garibaldi, laut eines von ihm selbst geschrie benen Bulletins, auf Krücken geht und zufrieden ist, wenn cs bis zum Ende seines Lebend noch so weiter geht, hat Pins sich so sehr gebessert, als ob er zwanzig Iah« jünger geworden sei. Seine Ge sichtsfarbe ist frisch, die Äugen haben das alte Feuer und sein Hu mor sprudelt in aller Fülle. Seine Spaziergänge macht er ohne Stock in sehr frischem Tempo, und der Appetit ist ausgezeichnet. Er schaut frohen Blickes der Zukunft entgegen und hofft fester als je auf Wiederherstellung seiner weltlichen Macht und den Untergang Italiens. Ocffentliche kirchliche Functionen wird er auch in diesem Jahre nicht vornehmen, sondern einige stille Messen in der Sixtini schen Kapelle lesen und vielen Anhängern von nah und^ern das Abendmahl reichen. LocalcS und LiichstscheS. — Nachgcnannte Personen haben Ordensdecorationcn er halten: Den Preußischen Kronen-Orden 1. Klasse mit dem Emaille bande des rothen Adler-Ordens der Oberhofmarschall v. Koenneritz; den Stern zum Kronen Orden 2. Klasse der Obcrstallmeister Senfft v. Pilsach; den preußischen Kronen-Orden 2. Klasse mit dem Stern der.Zimmerer und Oberhosmeistcr I. Dt. der Königin, Karl v. Lüt tichau ; den Preußischen Kronen-Orden 2. Klasse die Kammerhcrren v. Erdmannsdorf auf Schönfeld und Edler von der Planitz aus ihr j Naundorf; das Eommandeurkreuz des Belgischen Leopold-Ordens der Ecremonienmeistcr v. Helldorf. — Am 13. April wird, wie schon erwähnt, hier ein seltenes militärisches Fest stattsinden. Die ehemaligen sächsischen Soldaten, welche den Feldzug gegen Dänemark im Jahre 1840 mitmachtcn, haben Veranstaltung getroffen, den 25. Jahrestag der Eroberung der Düppclcr Schanzen festlich zu begehen. Dieser Tag ist auch in» Besondere» ein Ehrentag für den König von Sachsen. Er, der da malige 21 jährige Kronprinz, bestand bei diesen Stürmen als Bat teriechef die Feuerprobe in glänzender Weise. Sein kühnes, stürmi sches Vordringen, das zugleich von größter Umsicht geleitet war, ist heute noch unvergessen. Schon damals erwarb er sich die volle Er gebcnhcit seiner Truppen und den Ruf eines vorzüglichen Soldaten. — Gestern Vormittag 11 Uhr waren sämmtliche hiesige städti sche Ober- und Bczirksaufseher, sowie der Obcrinspector und die Inspektoren in; NathhauS 2. Etage vor dem Oberbürgermeister und den Rälhcn versammelt und präsentirten sich zum ersten Male in cwi'Mg in guter Uniform mit der silberbeschlagenen, mit de»; Neichswappen und einem Knopf an der Spitze versehenen Pickel haube. Das Erbstück alter Zeiten, der ehrwürdige „filzerne Drei master" ist nicht mehr und von nun an glänzt das Sinnbild militäri scher DiSciplin und Vollkommenheiten — die Pickelhaube von jedem Haupte unserer städtischen Executivmannschaften. — Durch den socialdemokratischen Ausfall einiger Ncichs- tagSwahlen hatte sich der bekannte Schriftsteller Gustav Freitag ver anlaßt gesehen, in seiner Zeitung eiiuge Scheingründe gegen das Anwachsen jener Newegung'äufzustellen. Der heutige volkswirth- schaftliche Aussatz der Sonntagsbeilage zeigt das Hinfällige jener Schein- und Trostgründe, nicht, um im Interesse der Socialdemo kratie zu wirken, sondern um an den Ernst der Lage zu mahnen und die Unterlagen für einen zweiten Artikel zu bieten, der auscinander- sctzen soll: wie jener Bewegung in Wahrheit entgegenzutrcten ist. — Dieses Jahr ist das Osterfest so unglücklich gefallen, daß es den Umzug empfindlich erschwert., Die Störungen desselben steigern sich noch durch die üble Gewohnheit unseres Publikums, nicht zur gesetzlichen Zeit auszuziehen. Das Gesetz besagt ausdrücklich, das; am 31. März, resp. 30. September ein Quartier zu räumen ist. Viele glauben aber, daß sie berechtigt sind, noch 3 Tage in ihren Wohnungen zu verweilen und daß erst der 4. Tag der sogenannte „Rauswerfctag" ist. Dieser Irrglaube ist durch das längst aufge hobene „Miethregulativ" in's Leben gerufen und bei Vielen nicht zu zerstören. Die Folge ist eine ungeheure Säumigkeit im Verlassen des Quartiers, die Unmöglichkeit für den neuen Miether, cinzuziehen, Acrgcr, Verdruß auf allen Seiten, Laufereien der fatalsten Art. Möchte sich doch die Einwohnerschaft daran gewöhnen, im Umziehen pünktlich zu sein! Jede Nachlässigkeit hierin trifft ganz unschuldige Miether in der peinlichsten Weise. Ein anderer Uebelstand hat sich jetzt, wo Gott sei Dank viele Quartiere in den Lokalblättern oder dur ch weiße Zettel an dcn Hausthüren offcrirt werden, herausgcstcllt. Nur wenige Hausbesitzer zeigen nämlich an, wie viel Gelaß eine freiwerdende Wohnung hat und was sie kostet. Der die Wohnung Suchende wird durch diese Wortkargheit des Wirths veranlaßt, sich Wohnungen zeigen zu lassen, bei denen er sehr bald cinsicht, daß sie ihm zu groß oder zu klein oder zu theuer sind. Die augenblicklichen Wohnungsinhaber werden unzählige Male unnöthig belästigt und der Suchende genöthigt, eine Menge Treppen übcrflüssigerweise zu steigen. — Scheuerbürste, Seife und Flederwisch haben unsere Haus frauen nicht geschont, um das trauliche Daheim für die Feiertage festlich hcrzurichten. Die Winterfenster wurden überall hcrauSge- nommen und die Sommerfenster blank geputzt, neue Vorhänge auf gemacht, und was auf den Fußböden mit Scheuerhader und Pzitz- biirste gearbeitet wurde, das entzieht sich umsomehr aller Beschreib ung, als die Männerwelt ein gemeinsames Interesse hatte, diesen Wirkungskreis der Frauenwelt zu fliehen. Auch die Restaurationen unserer Stadt und Umgegend, die auf zahlreichen Festbesuch rechnen, thaten ihr festliches Gewand an. DaS Belvedere der Brühlschcn Terrasse liegt so sauber und einladend da, baß nicht bloS Fremde, — Meteorologische Notizen und Andeutung des WittcrungSganges. Im Atonal A pril entsteht durch den häufigen Wechsel der Windrichtungen oft cintretende und nicht seiten große Temperatur-Verschiedenheit, und in der Regel finden in den Tagen vom 10. bis 2i». April kalte Luftströmungen statt. DaS Schwanken der Temperatur beträgt bisweilen 2-1 Grad. Es sinkt in kalten Apriltagen das Thermometer noch bis — 0 Grad E. und an sonnigen Tagen erhitzt sich bei warmem Würde die Erdoberfläche schon bis 30 Grad E.; die darauf lagernden Luftschichten erhalten dadurch nicht selten bis 18 Grad Wärme. Diese große Temperatur- Verschiedenheit verursacht Veränderlichkeit der Hiimnelsbewöliüng; auf schönes, angenehmes Frühlingswelter folgt plötzlich Sturm mit Regen oder Schncesall. Die Eleetricität der Wolken wird schon be deutend stärker und die Entladungen erfolgen theils in clcctrischem, fruchtbaren Regen, theils in Gewittern mit Blitz und Donner. — In dieser Woche wird znnächst der Himmel großentheils bewölkt sein; Fortschreitung der Windrichinng nach Norden wird kühlere Temperatur und zeitweilig Regen verursachen; hierauf wird größere Klärung des Himmels einlrcten. Karom-Nria?. — Zwischen den Arbeitern an der in der Nähe Großenhains im Bau begriffnen Berlin-Dresdner-Eisenbahn und einem Schachtmcister ist am 2. d.VornnltagS, weil dicLolmzahlung, welche den Arbeitern versprochen worden war, nicht erfolgen konnte, ein heftiger Streit ausgebrochen, in dessen Verlaus die Arbeiter sich an dem Manne thätlich vergriffen und ihn darauf, als er floh, ver folgten. Der Schachtmcister hat aus einem Revolver drei Schüsse auf seine Verfolger abgefeucrt, aber Niemanden getroffen. Die Arbeiter haben ihn darauf erfaßt und als Gefangenen an das Großenheincr GcrichtSamt cingclicftrt. — Der Socialdemokrat Uhle in Chemnitz ist wegen Majcsiäts- beleidigung zu 6 Atonalen Gefängnis; verurthcilt worden. — Am vorgestrigen Tage tan; ein Fremder hier an und stieg in einem Gasthause der Neustadt ab. Da der Wirth bei seiner An kunft nicht zugegen war, so übergab er eine Brieftasche mit ziemlich 000 Thalern Geld einem 10jährigen im Dienste des Wirths stehen den Burschen, um sie seinem Herrn zur Aufbewahrung zu übergeben. Dies that nm; aber der Bursche nicht, er begab sich vielmehr mi! dem anvertrauten Gelds Abends nach der Altstadt, fiel daselbst in die Hände feiler Dirnen, welche ihm von dem Gelds ziemlich 300 Thlr. abnahmen und war, nachdem er die Nacht hindurch suitisirt hatte, an; andern Morgen grade im Begriffe, sich ii; einem Kleiderladei; der Altstadt neu zu cquipiren, als er von seinem Dienst herr;;, der ihn angstvoll überall gesucht hatte, betroffen, fcstgcnommen und der Polizei übergeben wurde. Wie wir hören, sind wegen dieser Sache auch zwei Frauenspersonen cingezogen worden, welche dein jungen Menschen das fehlende Geld mit abgenommcn haben. — Aus seiner auf der Ammonstraße gelegenen Wohnung wird seit einigen Tagen ein Maurerpolier vermißt. Derselbe ist fünfzig und einige Jahre alt, von magerer Figur und war mit grauem Filz- hut und schwarzem Rock, sowie grauer Hose bekleidet. Er soff Spu ren von Schwermuth in der letzten Zeit gezeigt haben und befürchtet man deshalb, daß er sich ein Leid angcthan habe. — Vorgestern Nachmittag ist in der unmittelbaren Nähe des sogenannten Falkenhofs ein 1 l jähriger Knabe in den dort vorbci- flicßcnden Mühlgraben gefallen, eine Strecke mit fortgensstn, ver mittelst einer durch andere Knaben ilnn zugereichten Weidenruthe aber gerettet und wieder aus dein Wasser gezogen worden. — Jene beiden rohen Gesellen, welche nach unserer Mitthei lung in der Frcitagsnummcr, arretirt worden waren, weil sie ihnen begegnende Damen von den Trottoirs herunter gestoßen hatten, sind, wie wir hören, für diesen Unfug polizcilicl; mit 8 Tagen Hast be straft worden. Es sind übrigens ihres Zeichens Maurer. — An; Sonntag Abend gegen 's,8 Uhr hat sich während der Ueberfahrt von Loschwit; nach Blasewitz ein in den dreißiger Jahren stehender, dem Arbeiterstande angehörcnder Mann von der Dampf fahre in die Elbe gestürzt und darin seinen Tod gefunden. Der Betreffende, ein Familienvater, soll mit eincm nicht in gutem Rufe' stehenden Frauenzimmer ein intimes Verhältnis; gepflegt haben, welche letztere kurz vorher mittelst der Dampfsähre über die Elbe eScortirt und in Haft gcbracbt worden war. — Gewerbevercin, Generalversammlung cm; 2. April. Wir berievtclc» schon mcvrm.ils über das Prv cck einer allgemeinen sächsischen Industrie- und Gewerdcaliostclumg durch den obengenannten Verein. Bekanntlich vcranslaitctc derselbe bcrcllö im IabrcN87I, eine solche sür dcn Dresdner Bezirk, Ne mit den günstigsten Resultaten abschlotz, sieb in den Räumlichkei ten aber bloö aus daS Vercinkbauö beschränkte. Da dieses zu cluer-„sä chs i scheu" Ausstellung vorauosichtlich nicht genügen den .Rann; bieten würde, wandte tict; der Verstand an das K> HauSministcrium mit der Bitte nm Ilcbcrlaffnng der „Herzogin Garten" und OrangcriegcbäntcS, was unter der Bedingung, daß die Ausstellung nicht vor dcn; i.Inni 1^1'» beginne, srennellchit zngcsagt wurde. Auch Sc. Malcstät der König bezeigte dcn; sondern auch Einheimische mit Vergnügen dort verweilen werden. > Wände'stim Frmde über daö vorliegende Prostet. DaS Ml- Dcr zoologrsche Garten harrt semcS Besuchs; d;e Threre, denen sich! deS I;»-cr» bar bereits die Orianbnf: zur Vcranstai- vorzugSweise die Spendclust des Publikums zuwendet, die Bären, lang einer Lotterie erttzciit, sich auch bereit erklärt, eine Anzabl Hirsche, Rehe und Affen, dürfen ans massenhafte Semmelbrockcn,! und bronccner Medaillen nebst zngcl'örigcn Dft'lonici: Zur Verstinuiig zu stelle», die von der Prestmrv, der ein Delcgir- Mohrcn und<Mcrst;,ckchen rechnen DochLwrstcht braucht gewohnter §c,,mm;,'„'Ministeriums znznibcilen, an die zu Präwürendcn Werse! Die Schrnrpansu; Mafoke wird Tausende von Besuchern z„r Verkeilung gelangen würden. DaS Jahr G? I gclwrtc bc- cmpfangcn, seitdemDirectorSchöpff es durchgesetzt hat, das; mancher tgiiirtlicv zu de» regste» GOchärtSialnerr : in unserer gcichättS- Stein des Anstoßes entfernt wurde, der dcn Zutritt des Publikums lGlen Zeit dürste stcl, dagegen rnebr Zeit zur rämcrtigung der auf Zu- und Abzug en mnseo. Ir; Blasenntz thut sich sogar eine! mwarten fein. Dass dergleichen Ausstellungen a», besten iür das eigene Restauration neben der Wartehalle auf, so daß man jetzt eine! Bckanntwcrdcn des Herstellers sorgen, ist orrel' bekannt. Daß die herrliche Aussicht bei einem Glase Bier in ruhiger Erwartung des Vernitz lein, ^.ort lab nrarr allerdings viele uns nsnne Sachen, ankoinmeudcn Schiffes genießen kann. Der Schrllergarten ;n Blase- ^isplclSwclse aus Ia>r», Ebiria re., aber dergleichen Dinge sind witz hat in Herrn Köhler einen neuen Wirth erhalten, der das Beste unmöglich ebne gwi/chciibändier zu bezicben, w ibrcnd vier, bei ^ ' " chrli . - . . zu thun verspricht, um die Anziehungskraft jenes beliebten Arid- kleinen Provilizh;!anc.stcstiingcii, der Niitzen soirobl dcn AliSstcllcr» klnaSorteS ;u kteiaern Die Eilenbabnen aber rüften lieb die Tau- auch den Oansiiineiiten direct zns.illt. Zudem war die Aüe- »er Weltausstellung eine solche, daß kleinere Gcwcrbtreibcndc und sende zu befördern, d>e ;hren Ausflug von und nach Dresden machen daran ciilwcdcr gar nicht, oder toeb völlig nutzsoS werde». Glückliche, vergnügte Feiertage! " ttzcilnebmen konnten, einzig deSbaib, weil cd ihnen a» i» die
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