Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1901
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-03-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19010323014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901032301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901032301
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-03
- Tag 1901-03-23
-
Monat
1901-03
-
Jahr
1901
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 23.03.1901
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
-tz« r» 'S- rr St e r» St - S, r» st « dt. (Vrid.-Tü) In der Zweiten Kammer gab Ke, aste Präsident HaaS eine Erklärung ab. in welcher er die gegen ihn aus Anlai; der in der Preise vielfach erwähnte» varla, »lentarilchen Abends gerichteten Angriffe, insbesondere die Bedauptung als unwahr zuruckwieS. daß er die Mitglieder der sozialdemokratische» Fraktion durch bestimmte Zusicherungen, in», besondere derjenigen der Unterlassung monarchischer oder höfischer Ovalionen, zur Tdeilnahm» an der genannte» Veranstaltung zu oewege» versucht habe Die Führer der einzelnen Fraktionen gaben daraus Erklärungen ab. durch welche sie die Richtigkeit der «»gaben des Präsidenten bestätigten und demselben eine Ber- :rauenSkundgedung bereitete» Frankfurt a. M. iPriv-Tel.) Der „Franks Ztg." wird uS New-?)ork gemeldet: Mehrere Banken laden zur Subskription ruf die neue deutsche Rerch sa »leihe zu »?>/,Prozent ei». «llenstei». zPriv-Tel) Amtlich wird gemeldet: In Wlge Schneeverwehungen ist die Strecke Neidenburg- Oiwelsdurg bis aus Weiteres unsahrbar. Würzburg. >Pnv.-Tel.) Prinz Rnpprecht präsidirte heute ein ffriegSgericht der t. Division. ES handelte sich um eine tnklage wegen Beleidigung gegen den Obersten z. D. Moritz o Holleben. der einen Nachbar im Aerger über einen Mißsland »en ..dummen, siechen Judenjungen" genannt hatte. DaS Ver- hren wurde eingestellt, weil der «trasantrag zu spät ein- gelausen war Wien. ,Priv.-Te1> Das..Fremdenblatt'' schreibt: Gestern >nd hier zwei Erhardt-Geschutze von Düsseldorf eingetroffen. >ie in nächster Zeit erprobt werde» dürsten Die Bedeutung dieser Ihatiache liegt darin, daß die ffriegSvcrwaltung möglichst viele Novelle erprobe» will, bevor sie zur Einführung eures neuen ^llftemS schreite. NuS der Erprobung dieser Erhordt-Gcschütze ine Schlubiolgerung aus ihre endgütlae Einfühlung zu ziehen, wäre voreilig, da der Einführung selbstverständlich etne mehr- uionailichc Erprobung aus dem Schießplätze und eine ebenso lange Erprobung durch die Truppen auch bet den großen Manövern vorauSgehen muß. W i e » ?Prtv.-Tel.) In der evangelischen Nothkirche in o uru vollzogen am Sonntag 62 Personen ihren Ueberlritt ; u in P r o t c tt a n t i S m u s. womit dir Zahl der dort Uebcr- o.etretenen lOiX) erreicht. In Podersam bei Saaz hat die Ueber- :uilSdewcg>iiig eilt vor lvenigen Wochen begonnen, trotzdem sind uher in i Dörfer» bereits 139 Personen übergelreten, so daß in v orschowitz als Mittelpunkt dieses Gebiets noch in diesem Jahre , .ir evangelisches BethauS errichtet wird. Marseille. rPriv.-Tel.) Heute Bormittag wurde einem 'oudarmerielcutnant. als er an einer Bar vorbeiritt, eine : npdonsIasche in's Gesicht geworfen Der Offizier siel be- uiuugSloS vom Pferde. Als er am Boden lag. wurde mit . u'inen und Flasche» nach ihm und den zu seiner Hille herbei- iriiden Gendarmen geworfen. Die Gendarmen und Polizisten .den daraus aus ihren Revolvern Schüsse in die Luft ab. Tie ölraße. in welcher der Vorfall sich absvielte, wurde geräumt. In >er Stadt herrscht Bewegung. Einer der wenigen noch vcrkehren- eu Wagen de, Straßenbahn wurde von der Menge angegriffen ..ud belriebSunsähig gemacht. London. (Priv.-Tcl.) Eine außerordentliche Mission, bestehend anS dem Herzog von Abercorn, dem Mor onis Hamilton. dem General Archibald Hunter, deni Earl i >Nnwre und Minister Rüssel vom Auswärtigen Amt, reiste heute l Vkorgen ab zur Notiffzirung der Tluonbesteignng ffö »ig i Eduards bei den Höfe» von Deutschland. Dänemark. Schweden und Rußland. London. Dem Parlament sind die Schiisistücke über die F r i e d e n s v e r h a n d I u » g e n mit den Buren znaegangen. Nach die'en Berichten waren die Bedingungen, die den Puren on- ^ aebotcn. von General Bolba aber abgeiehnk wurden, folgende: Oobatd sich alle Streitkräste der Buren ergeben haben, wird die i englische Regierung in den Kolonie» Transvaal und Oranie eine Amnesrie gewähren Gegen britische Unterthaneu indessen, die aus Natal oder aus der Kapkolonie stammen, soll nach den in dielen Kolonien während des.Krieges zur Anwendung gelangten ! Ausnahmegesetze» veriahren werden. Die aus St. Helena und ans j Eevlo». iowie anderSwo in Kriegsgefangenschaft besiudltchen Buren iolle» in die Heimath znrückbesördert werden. Die jetzige Militär verwaltung soll durch eine Verwaltung als Kronkolonie ersetzt werden t es soll ferner in weitestem Maße Seibstrcgiernng ru- gesianden werden ffircheneigenkhum. sowie der Besitz össentsichec Geiellichasien und die Fonds iür Waisen sollen respeltirt werden. Tie englische und die holländische Sprache sollen in gleicher Welle zur Anwendung gelangen. Die englische Regierung kann nicht verantwortlich gemacht werden für die Schulden, die die letzten republikoiiilchen Verwaltungen gemacht baben i sie ist aber bereit, eine Summe, nicht über 1 Million Pfd. Steil, zur Deckung von Schadenersatzansprüchen der Buren zu bewilligen. Den Farmern soll für ihre Verluste Beistand durch eine Anleihe gewährt werden Eine ffriegSstener sollen die BuigberS nicht bezahlen. Diejenigen BurgherS. die deS Schutze» durch Feuerwaffen bedürfen, sollen dir Erlaubnis; erhalten. Waise» zu tragen, wenn sie sich einen Erianbnißschein gebe» und i» eine Liste eintragen lassen. Ten Kaffcrn soll in beschränktem Maße Stiininiecht gewährt werde». Wen» eine Volksvertretung eingerichtet ist, soll die gesetzliche Zkelluna der Farbigen in ähnlicher Welle geregelt werden wie in .-er Kapkolonie. London. <Priv.-Tel.) Unter den dem Parlament vor- l.gten Schriftstücken befindet sich noch folgendes Tele- ramm Kikchener's. in welchem dieser über seine .Eierredung mit Botha i» Middelburg am 29. Februar berichtet: Ich lehnte cS ab. mit Botha über die Frage der Unabhängigkeit ui sprechen. Botha hätte es gern gesehen, wenn gleich eine eprüsenlative Verwaltung eingeiichtet worden wäre: er schien aber uch befriedigt zu sein über den Vorschlag der Einrichtung von einer großen Kolonie. Botha fragte, ob den Buren erlaubt werden würde, ihre Gewehre zum Schutz gegen die Eingeborenen zu be leckten. und legte namentlich Gewicht auf die Frage, ob Groß britannien die Schulden der Republik mit Einschluß der während des Krieges gemachten Schulden übernehme» würde. Botha schien nichts dagegen zu haben, daß den Aufständischen aus den Kolonie» das Wahlrecht entzogen werde. In einem zweiten Telegramm vom 3. März übermittelte Milncr Ehamberlain die Bedingungen, welche er ffitchener vorgeschlagen habe, Kitchener hat darnach Botha eine Amnestie angeboren, welche nur in dem Punkte be- 'chränkt sein soll, daß die britischen Unterthanen. welche gegen England die Waffen erhoben haben, das Wahlrecht verlieren. Milner ist entschieden gegen eine Amnestirung der Aufständischen aus den Kolonien, weil eine solche in Natal und in der Kapkolonie eine beklagenswerthe Wirkung haben würde. In einem Telegramm vom 6. März checkt Ehamberlain Milner nitt, es müsse klar und deutlich ausgesprochen werden, daß die Uebergabe der Buren alle Burensührer einschließen müsse, nicht Botha allem. Chamdcrlai» ist mit Milner der Ansicht daß eine Amnestirung der Rebellen nickt räkhl'ch sei. Er bemerkt noch, die Bumbers und Kolonisten, die triegsgesanaen wären, sollten nach Südafrika zurückgeschafft werden, sie Ausländer dagegen müßten in ihre Heimath zurückkehren. Dir Negierung könne nicht auf das Recht verzichten, das Kriegsrecht ! proklamiren, wo sie es für nöthig halte. Er weise daherMilner a». sich so auszudrücken: Die militärische Verwaltung werde thun- lichsi bald aushören, statt, wie Kitchcner Vorschläge, das Kricgsrecht werde sofort aufhören Ehamberlain betrachte das Versprechen ffltchcner's. die legalen Schulden des Staates zu bezahlen, leibst wenn sie während der Feindseligkeiten gemacht wurden, für gefähr lich, da es schwierig sein werde, die Summe auf l Million Pfund Sterling zu beschränken: er ist aber damit einverstanden zur Deck ung der vor Gericht erhobenen Schadenersatzansprüche 1 Million Pfund Sterling zu reservieren. In die Klausel, welche den Far mern Unterstützung zusichrrt, letzt Ehamberlain die Worte „durch eine Anleihe" hinein. Mit Bezug auf die Koffern sagt er, er könne nicht damit einverstanden sein, den Frieden damit zu er kaufen, daß man die farbige Bevölkerung in der Stellung belasse, die sie vor dem Kriege inne gehabt habe. Milner erwidert in einem Telegramm an Ehamberlain vom 9. März: Er und Kit chener seien gegen die Einfügung der Worte „durch eine Anleihe", da dt« Buren hierin rin Mittel wittern könnten, di« Farmer in die Hände der Regierung zu bekommen: sie hätten aber wegen brr mit einer weiteren Verzögerung verbundenen Umuträglichkeiten sich ichließlich darein gefügt, diese Worte in dem Vertrage stehen zu lasse». London. (Priv.-Tel) Der .Dallt, Telegraph" berichtet aus Washington, Staatssekretär Hay ersuchte den russischen Ge- undten. ihm den Wortlaut deS russisch-chinesischen Ab kommens über die Mandschurei zu unterbreiten. Ter Gesandte _ , ,.-»d nicht beabsichtige, die Mandscbrne? in annekttren und daß diele Provinz, sobald die Ruh» wieder hergriiellt sei. zurück- gegebr» werde — In Kapstadt sind dl- letzt ISO Pest fälle vorgekommen, davon 72 mit tödtllchem Ausgange. Das all» Trupp enlchiff „Stocka" ist mit pestkranken Ratten tnfizlrt. Peking. (Prlv-Trl.) Di« deiverseitiaen Schildwachen wurden heuteMorge« von dem strittig«« Landstrich bet Tteutsfn zurückgezogen. »,ro g«ft. vorn». (, u»r »«I, icu.4«/,. »«,«?>/,. So«nln 7»M. Oortu^ien «.«. «.,» Ilt^w itt.oa ei—». doch» ?,».« c»«»»»«» . O«»»i>»I«». «ar«a, N,»duN«»»«N. «II„N Ditr, >».«. »« l»so, «MN. «>t^I »«. ««. «.». L-tUNd« »7.«,. »§. »«- Mt.« MM. p<r Sepl«mder-D«>emder so SS, U >«,»»««. ProduN-n - «»richl w«ij»n „r »Ir, . »«, IM ,«schiNl»Ii>« U»,,«n p« «!»,, —. »,r Nal lM.00, I»ft. ,»»»««. Prsduklen.«»^«. Ot«t„>d»»»rN «,»»,. >>»«» Dlsan, uiiixlünd«»!, Mai» am«,I miii» >/, billig«! angcdotin, runbrr mir ' ' ' S!«U«l: KaU »uni» >/, niedrig«» angrbaiin. — OertlicheS >md Tächflsches . Eckstadt hm die Leit- — Herr RegiernngSrath Graf Bitztbum in Chemnitz ist rum AmtShauvtmann besöivert und ihm ung der Königs AmlShauplmannschasi zu Annaberg übertragen worden. Sein Antritt daselbst erfolgt am l- Matz Der bis herige AmtShauptmann von Annaberg, Herr Hetnk, wird in gleicher Eigenschaft nach Leipzig verletzt. — Für den Posten eines «ladtbaurathes für da- Tiesbauamt der Stadt Ebemnitz wurde Herr Eiienbahnbauinsvettor Ernst Eduard Vahle, zur Zeit in Burgstädt, unter 25 Vewerbern gewählt. — Gestern ist der Direktor des Königs Lehrerseminar- zu DrrSden-Friedrichstadt. Herr Oberschnlralh Dr. Pohle. anS seinem Amte geschieden, das er 27 Jahre hindurch höchst segensreich verwaltet hat. — Zu der Mitlhellung über die Landtags-Ergänlunas- wählen für die Erste Kammer ist zu bemerken, daß die Wahl für den verstorbenen Rittergutsbesitzer Dr. ErusiuS aus Sahlis bereit» zu Beginn des letzten Landtags erfolgt ist. An seine Stelle wurde der Rittergutsbesitzer Kammerherr Sahrer v. Sahr aus Ehrenberg gewählt. — I» dem Bericht der Dresdner Handels- und Gewerbe- kamnier über das Jahr 1906 ist gesagt: .In einem Gutachten an das Ministerium erklärte die Kammer, der seitens des Land - wirthschastlichen Kreditvereins im Königreich Sachsen alljährlich nur in der .Leipziger Zeitung' veröffentliche Abschluß gebe über die Thätiakeit und GefchästSgebabruiig dieier Anstalt dock io wenig Ausschluß, daß nicht eminal m Börsenkreisen ihre Verhältnisse näher bekannt seien, um wie viel weniger in den weiten fficllcn des für den Kauf ihrer Werthpapiere vornehmlich in Betracht kommenden Volkes. Deshalb und au- dem von den HiilassungSslelleii säst aller deutschen Börsen gecheckten grund sätzlichen Bedenken, daß lebe Befreiung vom Prowektzwang für ein Werihpapicr eine Benachthriligung derjenigen Werthpapier-Aus- geber lei. denen die Befreiung vom Proiveklzwana versagt werde, obwohl ihre Papiere vielleicht die gleiche Sicherheit bieten, sprach sich die Kammer gegen den Antrag desLandwirchschastlichen Kredit- veieinS, von der Einreichung eines Proltzektes für keine Pfandbriefe befrei! zu werden, aus. Im gleichen Sinne äußerte sich die Leip ziger Handelskammer. Trotzdem wurde vom Ministerium dem Antrag des 'Vereins slattgegeben." Hierzu ichreibt uns das Direk torium des Landwirchschattsichen Kreditvereins. „Die vorstehende Angabe des erwähnten Kamnierberichts enitpricht nicht den That- iachen. Der 'Abschluß des Vereins wird außer in der „Leipziger Zeitung" in einer Anzahl anderer Blätter (z B. den „Dresdner Nachrichten") alljährlich alS Inserat veröffentlicht nud überdies in Folge der Ueberiendung uniereS ausführlichen Geschäftsbericht- in einem großen Theile der sächsischen und außrrsächsischenTagespiesse eingehend besprochen Unser 23 Seiten in Quartformat haltender Geschäftsbericht, der über alle Einzelheiten des Geichäsisdetriebes eingehende Auskunst giebt. wird in I960 Exemplaren gedruckt und in den Kreisen aller Interessenten verbreitet. Außerdem gehen an unsere Vertrauensmänner — ungesähr 560 an der Zahl — an die Gemeindevorslände. an Behörden und sonstige Personen Tausende von auSziigsweisen Berichten alliährlich hinaus. In welcher Weise man gerade in Sachsen mit den Einrichtungen des Landwirth- schasilictien ffreditvereins im Königreich Sachse» bekannt ist, geht am betten wohl daraus hervor, daß außer rund 15 660 sächsischen Grundbesitzern 2672 sächsische Gemeinden und Genieindevcrbänoe, darunter 92 sächsische Ltadigcmeinden, ihre Anleihen beim Land- wirlhichattlichen Kreditverein im Königreich Sachsen ausgenommen habe». Dazu kommt, daß unser Institut bald eine Viertel Milliarde Mark Pfand- und Kreditbriefe außen stehen und damit eine Lumme von mündelmäßigen Jnhaberpapieren ausgegeben hat, wie sie in unserem Königreich nur noch von Seiten des Staates überstiegen wird. Wenn diele Ziffern an sich irho» einen genügenden Anhalt geben, daß über die Thätigkeit und Geschättsgebahruiig des Land- wirthschattüchen Krediwereins im Königreich «Lachsen ein ziemlich weitgehender 'Ausschluß im Lande vorhanden »ein muß, lv loll doch nicht unterlassen werden, auch noch darauf hinzuweisen. daß, ab weichend von den Gutachten der Handelskammern zu Dresden und Leipzig die Handelskammern zu Eyemnih, Plauen »nd Zwickau für die Befreiung vom Prvspektzwang ebenso wie der vom kvnigl Ministerium milbesraate Landeskiilturrath für das Königreich Sachsen sich ausgesprochen haben. Endlich sei auch »och daraus hingewielen, daß bezüglich des völlig gleichartigen in Berlin ge stellten Antrags die Aelketten der Berliner Kauimannlchast, wie die ZiilassungSttelle an der Börse zu Berlin aus Anfrage deS preu ßischen Handelsministers da- Gutachten abgegeben haben, daß Be Handel und Gewerbe für dieselben fünf Serien unserer Pfand und Kreditbriefe, durch Verfügung vom ö. August 1900 diese Be freiung ausdrücklich ausgesprochen worden ist." — Durch den aus's Neue in reicher Fülle nieder- gegangenen Schnee bieten sich dem A»ge die ent zückendsten Bilder dar. Ein Gang durch den Großen Garten oder die sonstigen öffentlichen Änlagen zeigt dem Natur freund die Herrlichkeit des Winters in vollstem Maße. Jeocs Aeslchen ist handbreit hoch mit dem leicht anhastende» Schnee bedeckt und die Bäume und Sträucher tragen schwer an dieser Last. Allerhand groteske Bilder ergebe» sich auch in der Stadt, wo ieder Häuservoriprung, Zäune u. s. w den Flocken als Ablagerungsplatz gedient habe». Net>rn ^ien Freuden des Nach winters. der sich am Frühlingsanfang in so überraschender Weile eingestellt hat. mache» sich aber auch die Beschwernisse in un angenehmer Welle geltend. Dt« Beseitigung der großen Schnee- mnssen aus den Sttaßen der Stadt ist mit Hunderten von Hilfs kräften in Angriff genommen worden. Dies ist um so nolhwenoiger. weck infolge des Scknielzens des an »nd für sich weichen Schnees der Fuß- und Fahrvcrkedr sich noch beschwerlicher gestaltet. Die Straßenbahnen sind an verschiedenen Punkten der Stadt auf kür zere oder längere Zeit zum Stillstand gekommen, da die Weichen durch den Schneeschlicker zum Theil verstopft waren. Schwere Lastfuhrwerke, wie Brauerei-, Möbel- und Ziegelwagen, mußten Vorwann anlegrn, um in dem tiefen Schnee vorwärts zu kommen. Obgleich durch die Schneebesrittguna mannigfache Arbeitsgelegen heit geschaffen worden ist. hat der Nachwinter doch den Nachthrtl im Gefolge, daß die inzwischen in Folge der günstigen FrühjahrS- witterung ausgenommene» Erdarbeiten wieder eingestellt werden mußten. Hoffentlich hält die verspätete Wintrrherrlichkett nicht lange an und macht endlich dem Frühling Platz, denn einen der artigen schneereiche» Winter bat es seit Jahren nicht gegeben. — Der Schneesall hat dem Verkehr auf den Eisenbahnen wieder verschiedentlichr Störungen gebracht. Diesmal sind aber nicht allein schmalspurige Gebirgsbahnen betroffen worden, sondern «» leiden unter der Schnrekalamltät auch Hauptbahnen. So ist da» eine Gleis zwilchen Reichenbach i. V. und Netzschkau derart mit Schneemassen belagert, daß es vollständig unsahrbar ist. Der Personenverkehr wird hier auf einem Gleis noch aufrecht erholten, der Güterverkehr ruht dagegen ganz. Nnfahrbar sind dle Linien Klinaenberg-Frauenstetn, Rochlttz-Waldheim. Mügeln b. O -Dödeln. GroßhartmannSdors-Berthelsdorf, Brand-Langenau, tzreib Halsdrücke und Heimsdors-Friedlaiid tz B- Die Strecke Belg Haln-Liebertwolkwitz der Lewzig-Getthalner Llnle war etng , lang ebenfalls unsahrbar, doch gelang eS den Anstrengungen der Bahnorgane, das Gleis noch am Donnerstag Abend wieder frei zu machen. — Kurz vor pem Bahnhof Wüstenbrand ist vor gestern Nochmittog der dort 5 Uhr 10 Min. von Oelsnitz i. E- MS WM sE'LL'L-M stecken und konnten trotz oller Bemühungen nicht «vtkder lag kommen. Nach harter Arb ' wieder frei zu machen, igdaß ausgenommen werden könnt« gestern früh die Limen Nerchau - Trebs«, - L Reichenbach tz V.-Mhiau einige Zeit geiperrt. Ferner »mi« arstern noch unsahrbar die Bahnstrecken Meuselwitz—Ronn^mg. Oschatz—ktiehla und Hainichen-Krankenberg. Der Verkehr aus den Lwten Wurzrn-GrcHbotge«. Lelpzig-Dobrln-DreSdea mid Reichenbach- Chemnitz-Dresden war vorgestern Abend und atttern im Lause des Tage« ungemein erschwert. Nur mit LußersterMühc vermochten dH Zü^ di» SchneHindernIff» zu bewältig;«, st« kawrn mit zum T aus ihren Bestimmungs- sehr bedeutend und der »otdwendiaste Verkehr kann nur mit großem Kraftaufwand erhalten werden. Viele Lastgeschlrre sind unterwegs im Schnee stecken geblieben und mußten auSgrichauselt werden Wir in Sachsen, so hat auch in Oesterreich starker Schneesall staltgesundrn, der Verkehrsslölunge» verschiedenen Bahnen zur Folg, gehabt hatte U. A. ist auch der Umschlagsplatz Schönpriesen wegen Schnee und drohender Ueberstulhung bis aus Wecker«« gesperrt worden Fast aus iämmtlichen Bahnen können die ZÜg« nur signier vorwärts kommen und mehr oder minder große Zugsverspätungen gehören le t vorgestern nicht zu den Seltenheiten. - AuS den verschiedensten Stodtthetlen gehen unS schriftlich und telephonisch Klagen über da« langsame Tempo der Schnee- beseitig ung ln den Straßen und aus den Plätzen zu. Und wenn man di« Straßen deS als besonders reinlich gerühmten Dresden i» ihrem gegenwärtigen Zustande betrachtet. >o kann man den wider den Staotrath Murrenden nicht so ganz Unrecht geben. .Der Stadttath glaubt wohl. Mänenschnee vergehe von ludst k" fragt der Eine. .Der kür Schneebesrittguna im Stadthaushaltplane vorgesehene Betrag scheint bereits verbraucht zu lein . meint der Andere. Besonders verschnupft sind die Bnvohner tn den ent- legrnrren Gtadtthrllen. dir natürlich erst dann an die Reih« kommen, nachdem dos Crntrum gereinigt ist. Fretlich sieht es auch hier zur Zelt noch ziemlich schlimm auS: selbst Sttaßen. «l» die See-, Prager-, Marienstratze. bieten noch recht trostlose Bilder. Und hätten die beiden Sttotzenbahnaesellschaften — freilich tn ihrem eigenen Interesse, um den Verkehr aufrecht erhalten zu können — nicht eine so rastlose und anerkennenSwerthe Tbätiakeit in der Schncebeseitsgung entwickelt. Io wären die Verhältnisse noch schlimmer Gestern waren schon mehr Arbeitskräfte aus den Straßen beschäftigt als voraeftern und es darf daher wohl auf baldige Beseitigung der Mißftände und damit aus ein Verstummen der Klagen der schneemüden Dresdner Bürger gehofft werden — Vom Ralhe werden wir um Ausnahme des Folgenden gebeten: .Trotz ArbeitSmangels erweist sich der Zugang von Arbeitern zurSchnrebesetttgung, bet den außerordentlichen Schnee massen. welche hierbei in Frage kommen, als unzureichend. An de» bekannt gegebenen Annahmestellen werden noch immer alle sich früh zwilchen >/,5 und b Uhr bezw Mittags zwischen >/,1 und l Uhr meldenden Arbeiter angenommen " — Wie unseren Lesern bekannt ist. ist aus Anlaß der Geburt der iünastgedorenen Piinzessin des Königlichen HauseS. Ihrer Königs Hoheit der Prinzessin Margarethe, unter dem Namen „Prrnzeß-Margarethe n-Stiftung" eine milde Stift ung errichtet worden, welche den Zweck hat. kranken von un bemittelten Eltern abftnmmenden Kindern auS Dresden und seiner Umgebung in den ersten Lebensjahren Heilung und Stärkung zu bringen. Das Protektorat über diese Stiftung hat Ihre Kaisers. Königs. Hoheit die Frau Prinzessin Friedlich August übernommen. Dr, Voilland der Stiftung besteht auS den Herren Oberbürger meister Beutle, (Vorsitzender), Könial Kammerherr V. Winckler istellv. Vvrsitzenderi. Geh. Kvmmerziemath Mein (Schatzmeister), LandgenchkSrath Meyei (Schiiftiührer). Hosrath Dr «ed. Förster. Hosrath Dr. med Klemm. Generalmajor z. D. Portius, Dr. med. Lchloßman». Hofralb Dr. med Unruh und den Damen Frau Obrrhvsmeisteri» v. Pffugk. Ercellenz. Palastdame Freffzau v Finch Palastdame Jieisrau v. Fritlch. Frau verw. Kreishaupt- mann v. Beust, Frau Oberbürgermeister Beutler. Frl. E. Law und Frau Landgenchtsrath Diener. Um die Mittel der Stiftung alsbald aus eine Hohe zu briiiae». welche die Verfolgung der Sttttungszwccke in erwünschtem Maße ermöglicht und um gleich zeitig den Kindern Gelegenheit zu bieten, ihren Wodlthätigkeits- sinn zu brtbätigen. werben an Familien der Stadt Dresden und ihrer Umgebung, welche Kinder haben. Sammelbüchsen aus- gegeben. in welche die Kinder Beiträge zum Betten der kranken Kinder unserer Annen etniegen können. Diele Sammelbüchsen werden von Zelt zu Zeit von der Kassenverwaltung der Stiftung entleert und gegen Bescheinigung über den Empsana de- Inhalts wieder zurückgrgebe». Der Vorstand der Stiftung bittet alle Die len igcn. welche ein warmes Herz für die arme leidende Klnderwelt habe», bei dem Schatzmeister der Stittnim. Herrn Geh. Som- iiicrzienrakh Men; oder einem anderen Vorstandsmitglied ihre Bereitwilligkeit zur Entgegennahme einer Sammel büchse zu erklären und nach Empfang derselben die Kinder an- zuhalte». zeiiweilig ihr Scheiflein für die armen kranken Kinder beiznsleuern. Auch sonstige Beiträge zum Besten der Stiftung werde» van den vorgenannten Vorstandsmitgliedern gern und dankbarst entgegengenommen. - Zu der Ermordung des KammermuiikuS Gunkel wird dem „Berl. B.-Cour." von dem Schriftsteller Jlolanl, der mit dem Ermoibeten bekannt war. geschrieben: Seit vielen Jahren verfolgte die Mörderin den jungen »„gemein talentvollen Künstler mlt ihren Liebesanträgen, und wer das seltsame Verhältniß be obachtete. mußte leicht wahinehmen, daß der Zustand der Mörderin ei» pathologischer war. Gunkel konnte keine Gastspielreise unter nehmen — er gastirte zuweilen in sächsischen Orte» mit Ouartett- aenossen — ohne daß plötzlich im Hotel, in dem er abgestiegcn war, leine Verfolgerin, die eine reiche Lesteneicherin war. austrat, die alle möglichen Liften und Spionagen ausbot, um über jeden Weg des Künstlers wohl orienlir» zu sein. Sie mietbete sich in Blaiewitz. wo Gunkel bei seinen Eltern wohnte, neben der Äunkel- ichen Villa ein. um von dort aus den Mann ihrer heißen Liebe beobachte» zu können: sie fehlte bei keiner Opernaufführuna. in welcher Gunkel als Mitglied der Dresdner Kapelle im Orchester milwirkte, und saß dann in einer der vorderen Logen dcS ersten Ranges, das Opernglas nur nach dem Platze des lungen schönen Geigers gerichtet, ohne Augen und Ohren für die Vorgänge aus der Bühne ,n besitzen. Sie bestürmte alle Bekannten d«S Künstlers und bot ihnen hohe Geldsummen, wenn sie ihr Gelegen heit geben wollte», sie mit dem Künstler gemeinsam rinzuladen. woraus natürlich Niemand einging. Thatsache ist sa freilich, daß Gunkel nicht ganz unichuldig daran ist. daß der Liebe-wahn jener Frau solche Stärke annehmen konnte. Er war noch ein iung« und bildschöner Künstler, als er die kostbarsten Aufmerksamkeiten jener Frau entgegennahm. Freilich dann, als er zu spät sah, welche Hoffnungen Jene an ihre Geschenke knüpfte, wies er dieselben zurück und zeigte der Spenderin oftmals sogar recht schroffer Weise, daß er ihren Verkehr nicht wünsche. Indessen konnte er sich desselben nicht erwehren, und seit mehreren Jahren bereit» luchte er den Verfolgungen dieser unglückseligen Frau zu entgehen, die keinen anderen Gedanken, keinen anderen Lebenszweck zu haben schien, als den Mann ihrer Liebe zu sehen und mit ihm znsammenzukommrn. Adolf Gunkel war freilich ei» ungemein liebenswürdiger Mensch und Künstler, der bel den Frauen Glück hoben mußte und Glück hotte. Neben zwei Schwestern, di« den Verstorbenen leibst verhätschelten, war 'Adolf Gunkel der einzige Sohn seiner Eltem und der Stolz der Familie. — Mit Bezug auf den Erlaß über die Neurraekuna der Be« amtenverhältnisse bei der Reichepost wurde bestimmt, daß dic ' " den Civilanwärtern hervorgeaangenen Ober-Postassts trn, Ober-Telegrapvenassistenten und P Verwalter, welche die Asslstentenprufuna tn der Zeit vom 1. Januar 1887 bis Ende Dezember 1890 bestanden haben oder in gleichem Dienstalter wie dies« stehen, sich im Rechnuna»jahr Ml zur Postsekretär- oder Lelegraphensekretarprüfung melden können. — Nach den Bestimmungen de« neuen Reautativs nnd die Ofen-Schornsteine anstatt früher IS Mal tährlick nur noch < Mal jährlich zu kehren. Mat, Juni, Juli September und Oftober ist gar nicht zu kehren. Im Rov Dezember. Januar, Februar. Mär, und Avrll ist oll« - tz zu kehren. Küchen- oder tzerdfenerungsschornsttin« atketn _ Verbindung mit gewöhnlichen Ofenfeuerunaen sind, statt IS Mal jährlich, nur 8 Mal ,u reinigen. Das erglebt im i eine Ermäßigung für anvöhnliche Hauser aus nahezu dt, :r früheren Kosten. Der Schornsteinfeger hat für das lau eter Schornstelnhvhe 1 Pfg. Krhrlohn für sede-mange» »ehren
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)