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« «««SoLSS --> BSZs SS «L'L'S Z.ZNDL Z L^Z: Die BaUschleise. Herr Maier war ein flotter und schneidiger Kavalier, das war nicht zu leugnen, aber auch ein rechter Don Juan. Den ganzen Abend schon hatte er mit einem koketten Backfisch getanzt und ihr, der schönen und stolzen Julia nur den Kotillon reseroirt. Und wahrscheinlich diesen auch blos aus einer Art von Mitleid, weil er sie eben kannte und sie nicht ganz und gar übergehen wollte. Die schöne Julia ballte die rosigen Hände, dag sich die Fingernägel tief in's Fleisch bohrten, warf aber dann trotzig den blonden kockenkopf zurück. Nein, er sollte es nicht merken, daß sie sich ärgere. Haha, was war ihr denn dieser leichtfertige Herr Maier? Sie konnte ja hundert Verehrer haben für einen, warum sich also wegen diesem auch nur eine unruhige Minute machen? Aber fühlen sollte er doch, daß sie sein schändliches Betragen gemerkt babe. Und welche Gelegenbeit wäre dafür günstiger gewesen als der nahende Kotillon? Mit geschickter Hand nestelte sie mehrere Ballschleifen zu einer einzigen zusammen und zwar vom brennendsten, giftigsten Gelb, der Farbe der Verachtung, und heftete sie ihrem Tänzer auf die Brust. wenn sie aber erwartet batte, er werde ob dieses unzweideutigen Be weises ihrer Gesinnung verblüfft, beschämt, zerknirscht sein, so hatte sie sich arg getäuscht. Im Geqentbeil, Herr Maier hatte nie strahlender vor Freude aosgesehen, als in dem Moment, wo Julia ihm die Schleife ansreckte. Und als der Tanz zu Ende war, da zog er die sich unwillig Sträubende in eine Ecke und flüsterte: „wie soll ich Ihnen danken, holdeste aller Herzens brecherinnen für diesen Beweis einer hochbeglückcnden Zuneigung?" „„Zuneigung?"" fragte Julia spitz und gedehnt. „Nun ja! Wie soll ich diese herrliche Rosafarbe sonst deuten?" „„Rosafarbe? Sie meinen dock die Ballschielfe?"" „Eben diel" rief der entzückte Herr Maier. Er war farbenblind. Fatales Resultat. Junger Ehemann (rechnend): „Schöne Geschichte, nach Bezahlung meiner sämmtlichen Schulden verbleibt mir thatsächlich nur noch — die Frau!" Lin Vorschlag sur Güte. Der Bierpantscber. Gast: „Mensch, Deine Budike jebört oorb nach Einna." Budiker: „wiem denn ? ' Gast: „Det is ja bicr bei Dir die reenste Mainchiirei." Lin Mißtrauischer. Strolch: „Ach. mein scheenes Freilein — dürft' ick bitten um 'ne kleene Jabe, ick habe schon drei Wochen nischt jejeffen!" Radlerin: „Ach Unsinn — übrigens jede ich nichts, ich bin Mitglied der Vereins gegen Bettele, l" Strolch: „So? Na, det kann Jeder sagen! Zeigen Sie 'mal Jbre Mitgliedskarte!" S ch n c i d e r m c i st e r: „Bcrr Spund, ich muß Sie ernstlich ersuchen, mich uii» endlich zu bezablen. Ich babe ja schon mehr an Sticselloblcu ! abgelaiiren, als ich au dem Anzug verdiene, den ich Jbncn geliefert habe!" Student: „Na, wissen Sie 'war, Meister, ich will Jbre» Schaden nicht. I b kann Sic zwar b,r aur weiteres noch nicht bezablen, aber wenn Sie mir Jbre zerrissenen -tiefel schicken wollen, so werde ich sie von meinem Schuster bemblen lassen, bei dem babe ich gerade noch so viel Kredit." nöth! Koni 1 In der Aohlennoth. Schauspieler (der in einer Scene in die Worte ausbricht): „Ich sitze wie auf Kohlen!" Stimme a u s d c m p u b Ii kum: „Sie Aufschneider!" Zureichender Grund. A. : „weshalb haben Sie Ihr kand- gut „Elisium" genannt?" B. : „Meinem Gemahlin zu Ehren, die heißt nämlich' Elise!" praktisch. wildpretbändler (an seiner Ladentbür zum Sonntagsjäger, der in sein Revier geht): „Na, — heut' Abend doch ein hübsches Häschen reserviren?" „„Ja wissen S' was: spicke» S' mir gleich a bissel gut — 's is eins — mei Alte glaubt mir doch einmal nir mehr l" Bedenkliches Svnixtorn. Student: „Sie tragen jetzt eine Brille, Meister?" Sch neider mei st er: „Ja, es gebt sehr schlecht mit meinen Augen. Ich babe von meinen sämmtlichen Kunden schon seit Wochen kein Geld gesehen!" Abgescrtigt. Zudringlicher Geck: „Gnädiges Fräulein, darf ich Sie wohl nach Hanse bringen?" Junge Dame: „Ach nein, das geht nicht. Mein Papa duldet so 'was nicht. Er leidet nicht einmal, daß mei» Bruder, der Student ist, mit einem Affen »ach Bause kommt." Aus dcr Jnstruktisnsstundc. Unteroffizier: „welches ist die Baiiptbcdiiigung, wenn ein Soldat mit militärischen Ehren begraben werden soll!" Rekrut: „Er muß todt sein " Lonrbinirtcr Gcnuh. „was, von dcr MoSephilosoxhic habt Ihr in der Konditorei ge sprochen ?" Junge Dame: „Ja, cs war sehr interessant — Nietzsche mit Schlagsahne I" Dra»uatischcs Lhelcben. 71.: „Wie geht cs Herr» peterscn seit seiner verhcirathung ?" B. : „Er lebt »i einer sebr dramatischen Eke." A, : „wieso?" B. : „Er macht ihr täglich Vorstellungen und sie ihm Scenen." Abwarten. kode: „Bist ja so stqlz. Ede I" Ede: „Kann ich doch, wo jetzt mein Name zu so hohen Ehren kommt. Du dajejen " Lude: „Na warte 'mal ab, ob nicht in Frankreich wieder 'mal 'n! kudewig L'rankommt I" Auch ein vortheil. Lhef: „Was? Heirathen wollen Eie? Ist das Mädchen schön?" Beamter: „wie man's nimmt." Eh e f: „Aha, ich verstehe. Na, da heirathen Sie in Gottes Namen, dann werden Sie wenigstens gern im Bureau bleiben." Nicht der Rede werth. Uebcrvortheilt. Witt wer (seine ziemlich bejabrte und bäßlichc Auserwählte vorstellciid): „Kommt her, Kinder, und gebt dieser Dame eine» Kuß! Es ist die neue Mama, die ich Euch versprochen habe." Der kleine Fritz: „Aber Papa, da hast Du Dich schön anschmiercn lassen — die ist ja gar nicht neu!" Fräulein G.: „Der Herr dort hat Dich also, wie ich hörte, im Soebade vom Ertrinken gerettet I warum hast Du davon nie etwas erwähnt?" Fräulein K.: „wozu denn ? Er war ja schon verheirathet l"