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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240711023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924071102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924071102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-11
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
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AreNag. 11. Juli 1924 — Dresdner Nachrichken — Nr. 2S0 Seite Z Oerlliches und Sächsisches. Die Angelegenhell BSttchers vor dem Lntersurdungsausschuh. Der Untersuch,iiiavansschub, betreffend die Maßnahme» de» kommunistisch«» Finanzmtiitster« Böttcher, hielt am Mitt. woch eine Sttznug ab. in der al» Zeuge» der Ministerpräsident Heldt und die ehemaltae» Piinlster Graupe und Liebma>m nernonimen uiurde». Besonders interessant sind die Angabe» de» ersten Zeuge». der ausdrücklich hcrvorhvb, das, die NetcdS- regterung die bewußten Ritt Bllltvnen Mark damals nur unter dem ausdrückliche» Borbrlialt gegeben batte, sie tm Jirterefs« allgemeiner Staatsaufgabe» und nicht etwa silr Unter- stützungSempfänger zu verwenden. Dieser Bestimmuna zu- wider bat seinerzeit Herr Böttcher die Verwendung deS ge nannten Betrages zur Unterstützung Erwerbsloser veranlagt, Al» weitere Zeugen beschloss der AnSschuft, demnächst den Abgeordneten Böttcher, den ReichSIagSabgcordiieteu Heckert und Dr. Zetgner z» laden. Keine Stundung von vohnfkeuerbelriigea. Vom Finanzamt Dresden Altstadt und West wird nnS geschrieben: In letzter Zeit habe» wiederholt Arbeitgeber bet den Finanzämtern um Stunbuiig der nach den Bestim mungen des Artikels l liti lli bis 2i> der zweiten Steuer»»«- Verordnung von de» Bezüge» ihrer Arbeitnehmer ei», behaltenen Lohnsteuerbeträge nachgesucht. Die Bewilligung einer Stundung solcher Beträge ist »ach dem Wesen deS Steuerabzugs vom Arbeitslohn ausgeschlossen. Die Lohnstem rbeträae sind nicht Steuern, die der Arbeitgeber auS seinen Mitteln zu zahlen hat. DaS Gesetz verpflichtet ledig lich den Arbeitgeber, einen bestimmten Teil deo Arbeitslohns statt an den ursprüngliche» Gläubiger, den Arbeitnehmer, an dessen Steuerglanbtqer, das Reich. abzuführen »nd das Reich empfängt in der Leistung des Arbeitgebers das, waü ihm der Arbeitnehmer schuldet. Da die Bewilligung einer Stundung solcher Beträge wirtschaftlich der Gewährung eines Kredits an den Arbeitgeber aus Kosten de» Reiche» gleichkommcn wlirüe. ist schon aus diesem Grunde, ganz abgesehen von der finanziellen Notlage deS Reiche», eine Stundung von ein- behaltenen Lohnsteuerbcträge» völlig ausgeschlossen. Regenbeobachlungen des städtischen Tiefdauamies tm Juni E4. Im Futdi sind Regenbeobachtungen auf den Kläranlagen tu Kabltz und Lenden, auf den Kannlbetriebsstellen Liszt strafte 8 und Am Tatzberg, auf der Straftcnretiiigungsstclle tn der NSthnttzer Strafte in Borstadt Plauen und im Grund stück Friedrich-August Strafte 32 in Lber-Loschwitz vvr- grnvmmcn worden. Bom lii. Juni ist noch eine wettere Meft- stelle trn Grundstücke KönigSstrafte iU als siebente hinzu- gekommen. ES hat a» ll Lagen 15 mal geregnet, 7 Regen waren über das ganze Stadtgebiet verteilt. 8 trafen nur Teil gebiete. Die grösste Regenhöhc mit 5N,4 MillNticter ergab eine Messung am 2t. Juni in Obcr-Loschwitz bet 2i Stunden und 4b Minuten Rcgendancr und durchschnittlich 2,7 Millimeter Höhe für die Stunde oder sekundlich 7,5 Liter auf den Hektar Grundfläche. Die grösste durchschnittliche Heftigkeit, und zwar 7F Millimeter für die Stunde oder sekundlich 21,l Liter auf den Hektar zeigte ein am 28. Juni Am Tatzberg beobachteter Regen von l Stunde »nd 55 Minuten Dauer. Die grösste Regendaner wurde am 23. Juni in Obcr-Loschwitz mit 24 Stunden und 35 Minuten bei 2l Millimeter Rcacnhöhc be obachtet. Die grösste Heftigkeit überhaupt zeigte ein Teil deS RegenS vom 28 Juni in Vorstadt Plauen. Es sielen dort 4 Millimeter während 5 Minuten, entsprechend 48 Millimeter kür die Stunde ober sekundlich 133 Liter auf den Hektar Grund fläche. ü Regen erreichten Heftigkeiten von mehr als i Milli meter i« der Stunde oder sekundlich 2,78 Liter je Hektar und zwar am 2.. 8., S., 18., 14 l5„ 22., 23. und 28. Juni. Rezen teste von besonderer Heftigkeit wurden am 15. und 28. Juni mit Höhen von 5F bis 48 Millimeter für die Stunde oder sekundlich 15 bis 133 Ltter für den Hektar beobachtet. Im Gegensatz zum Monat Mai, der kurze heftige Regen von ge ringer Verbreitung brachte, traten tm Juni Regen von grvftcr Dauer, geringerer Heftigkeit und gröftcrer Reichweite auf. Die Summe der Rcgenhvhcn für den ganzen Monat betrugen in Kaditz 77,4, an der Ltiztstrafte 87,1, in Lenden 87,1, in Ober- Loschwitz lN3Z und in Plauen M2Z Millimeter. Schütz! die Anlagen des tSebirgsverelns für die Sächsisch? Schweiz. Der GebirgSvcrci» für die Sächsische Schweiz, der t» lahrelanaer Friedensarbeit groftc Teile unserer engeren Heimat der Allgemeinheit erschloh, Hai auch nach dem Kriege seine gemeinnützige Tätigkeit unverdrossen fortgesetzt. An vielen Stellen, vor allem in seinem eigentlichen Arbeitsgebiete, der Sächsischen Schweiz, zeugen heute zahlreiche Anlagen — AuSsichtSgcrllsle, Hütte», Bänke, Wegweiser, Markierungen, Wege uftv. — von seinem Wirken, da» sich in der Nachkriegs zeit mit Rücksicht aus die verfügbaren 'Mittel tn der Haupt-> lache zunächst auf die möglichste Erhaltung und Erneuerung deS Bestehenden beschränken musste Die besonders unmittel bar nach dem Kriege laut gewordenen Klagen über mutwillige Zerstörungen von Anlagen haben zwar tm Lause der Jahre abgcnommen. doch gehen dem Bereit« leider auch heute noch Mitteilungen zu, daß für di« Allgemeinheit geschaffene Ein- rtchiungen böswillig beschädigt oder verunreinigt worden sind An alle wahre» Hetmatsrcunde ergeht daher von neuem die Aufforderung, an ihrem Teile zur Erhaltung der Anlagen beizulragen, Zerstörungen zu verhindern und die etwa be obachteten Täter sestznstelleu und anzuzeigen. Mitteilungen hierüber werden an die Ortsgruppe» des GcbirgSvcrcinö ober an den Borsitzenden deS GcsaniiveretnS Pros. Dr. Lampe, Dresden A.. Ermrlstraftc 2, erbeten, der cmch Anmeldungen cntgvgenntmmt. —* Neuer Notar. Das Justizministerium Hai den Rechtsanwalt Albin Konrab Merz in Dresden zum Notar für Dresden aus so lange Zeit ernannt, als er dort seinen Amtssitz haben wird. —* Der LandcSkullurrat Sachsen schreibt unü: „Nachdem der Borstand des Sächsischen Landbundes beschlossen hat, sein Organ, dir „Sachs. Vanernzeitung", wieder selbständig heranS- zugcbe». sicht sich der LankeSkultnrrat veranlasst, die „Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift" ebenfalls von neuem erscheinen zu lassen. Ter Landeskultur rat behält sich vor, die Gründe, die- zu dem Beschlüsse des Landbnndes geführt haben, sowie die Erfahrungen mit dem Verlag Nestler in der erste» Nnmmer ausführlich darzulege». Dir Neuregelung tritt am >. A » g u st 11124 in Kraft. Die „Sächsische Landwirtschaftliche Zeitschrift" wird in einer Anflage von gdtXXi Exemplaren gedruckt werden und wird allen zum Landeökulturrat beitragspflichtige» Landwirten k o st c » l o ö zugehcn, Bis zum 31. Juli El verbleibt eS bei den bisherigen Bestimmungen hinsichtlich des Inseraten- geschältes. Alleinige Annahme- »nd Verrechnungsstelle für kleine Anzeigen unter Stellenmarki, Kauf-Gesuchen »nd Verkäufe», Heiratsanzeige», Grundstücks- und Prodnkten- markt sind bis zum vorgenannten Zeitpunkt an die An zeigen-Geschäfts stelle im Landeskultur rat, Dresden-A., Stdonienstrafte ll, eiuznrcichcn. In serate und Zahlungen von Geschäftsanzeigen, Beilagen uftv. sind, wie bisher, für den gleichen Zeitraum an die I n - seraten-Abteilung, Dresden-A. Sü. Sockwiher S t r a ftc l 4. I., zu senden." —* Die WlederschcuSscicr der ehemaligen Schützen fand mt» einer tn allen Teilen wvhlgclungencn Tampsschissspartie nach Wehlen-Rathen ihren Abschluft. Am Montag früh 8 Uhr verlieft der festlich geschmückte Oberdeckdampscr „Loschwitz" unter den Klängen des SchtttzrnmarscheS — gespielt von der Helbig Kapelle — die Haltestelle Dresdcn-Terranenufer. Bei prächtigstem Wetter, von den Bewohnern der anliegenden Ort schaften aufs herzlichste begrüsst, ging die Fahrt stromauf wärts. Am Ulanendenkmal in Posta stoppte der Dampfer. Die Musik spielte weihevoll: „Ich halt' einen Kameraden". Aitschlieftend sang recht stimmungsvoll ein Kameraden-Dovvel anartctt. Mit „Ncitcrmvrgenölied", gespielt von der Kapelle, endete die eindrucksvolle Andacht. In Rathen angckommc», wurde der Dampfer »erlassen, und zu Fuft giug'ü durch die Schwedcnlücher zur Bastei und dann unter Musikbegleitung zurück nach Wehle» Nach Ankunft auf dem Markte deS fest lich geschmückten Städtchens begriisste Bürgermeister Hcnnig mit kernig-deutsche» Worten die alten Schützen. Der erste Vorsitzende dankte im Namen der Schützen und endete mit einem Hoch auf das Städtchen und seinen Bürgermeister. Auf dem Markte entwickelte sich sehr bald ein reges Treiben. Neun Uhr abends verlieft der Dampfer das freundliche, hell- ericuchtele Städtchen. Nun ging cS bei prächtiger User- und Höhenbeleuchiung stromabwärts. Vom Schiss ans wurde der Gruft durch Leuchtrakcien slciftig erwidert Elf Uhr abends landete das Schiss in Dresden. , — Eine Regiments - Ehrenmals - Weihe in Leipzig. DaS sächsische R.--J.-R. 215, genannt „Regiment Leipzig", be gründet in der Zeit der Slot Iül4 am 24. August, feiert dies Fakir die Erinnerung seines Illjährigen Bestehens. Nach Ucberwindnng erheblicher Schwierigkeiten und persönlichen Opfern vieler ehemaliger Kameraden hat eö der Denkmals auSschuft der R,-J-R.-245-Vere«iitg»ng nach Wiederkehr stabiler Verhältnisse soweit geschafft, seinen 2213 Gefallene» ein längst verdientes Ehrenmal aiisstcllen zu können. Das Letztere, unter der Be letchnung: .Wachstum zum Licht" stellt eine wunderbare Siimbviik der Entstehung der Pflanze im Sinne neuen Lebens in idealer, architektonischer Ausführung dar. DaS Ganz« ist eine sechichnkantige, dreifach doldenartig aufgesetzte, zirka 7 Meier hohe Säule, vv» zirka 58 Zentimeter Durchmesser, eine Art Stilblnme darstellend, die aus einem >i Meter hohen Wiirzeistock hoch gen Himmel strebt. — Alle ehemaligen 245cr Kameraden. Gönner, Freunde und vor allem alle Hinterbliebenen der ehemaligen Regimenisangeliörigen sind herzlich gebeten, zur Wethe a m 21, A u g u st a u f d c m Sübsriedbof in Leipzig teilzunchmen. Jede kleinste Vaustetnspendc ist hcrzlichst willkommen, erbeten an die Adresse: DenkmalSauöschuft der Vereinigung ehemaliger 245er, Postscheckkonto 15 5S8 Leipzig. — Gegen die kurzfristige Begleichung von Telephon« gebühren wendet sich der Verband Sächsischer Indu strieller unter Hinweis darauf, daft wiederholt Vor stellungen deswegen bei ihm erhoben worden seien. In der! jetzigen Zeit einer katastrophalen Betriebsmitteln»« benötige»! die Firmen alle eingehertüen Gelder sofort für Lohnzahlungen ober wichtigste Ausgabe» zur Aufrechterhaltung der Betriebe, so daft baS Verlangen, die Telephongebührc» in denselben Zellabständen wie im Frieden zu entrichten, durchaus be rechttat ist. Durch die kurzfristigen Zahlungen werden »ich! nur den Betrieben Gelder entzöge», sondern durch die Han stgen Abrechnungen auch unuütige Kosten verursacht, die bei der heute bestehenden Notwendigkeit der Herabsetzung alle» Kosten vermieden werden sollten. Die kurzfristige» Zahlungen waren in der Inflationszeit berechtigt. Wie tn vielen anderen Falle» kann sich auch hier der Staat nicht auf die stabile» Verhältnisse, die eine Hcrabminderung der unproduktiven Lasten verlange», umstellen. Der Verband Sächsischer Jiidu- striellcr hat deshalb bei dem Rctchspostmiuisteriuin den An trag gestellt, tn der Zablungsiveise mehr den gegenwärtige» Verhältnissen Rechnung zu «ragen und sic der ti» Friede» üblichen anzupassen. —* Evaugelisckier Bund. Die Abendseier, die der Ev Bund am Mittwoch im Schützenhof zu Trachau veranstaltete, hatte sich einer regen Beteiligung zu erfreuen. Nachdem die Teilnehmer die Schönheit des Svmmerabends im Garten ge uossen hatten, begaben sic sich tn den Saal, wo sie von Ober studtcnrat Dr. Gvldberg beglicht und mil den Zwecken uno 'Aufgaben des Bundes bekannt gemacht wurden. Pf. Bö h m c > sprach dann über die vierfache deutsche Not. die ouftenpolitlich-, die tnuerpoltttsche, die sittliche und die religöse Not und sührle aus, wie tm Evangelium die Kräfte zu einer ileberwtiidnng dieser Not liege». Pf. Fische r dankte zum Schluft dem Ev Bunde, dah er auch einiiial »ach Trachau gekommen sei, me-hnu zur Vertiefung unseres religiösen Lebens und schlvft mit dein Vaterunser. Die ergreifenden Gesänge des durch trcfsliche- Ltlmmateriai ansgezcichncien Reicheschen Chores, die im Garten und im Saal erklangen, erhöhten ifte Stimmung. — Verband der coangelisscheu Lr-ohisahrtöpsicgeriuuen Deutschlands, Bezirkogruppe Sachsen. Der Vortrag von Frl. Müller, Rescrcniin am Wohlfahrtsamt Magdeburg, über: „Die weibliche Vorgesetzte" muhte leider aussaUcn, da die Vortragende absagte. Er sindet nun tm Oktober statt. Näheres wird noch in der Presse bckannlgegebeu. — In danicuswertcster Weise hatte sich noch in letzter Stunde Frl. Retncck, Berlin, Generalsekrelärin der Deutsche» Vahnhofs- mission, berctterkiärt, am b. Juli, f»8 Uhr abends, in den Räumen der Sozialen F-raucnscyuie, Äaulbachstrafte 7, 1., über: „Unser Dienst an der reisenden Jugend" zu sprechen. In ihrer lebendigen Art schilderte sie die vielfachen Aufgaben der Bahnhossmission und wies auf die engen Beziehungen zur Wohlfahrtspflege hin. Vorangehende, mitgchenüe und nach gehende Fürsorge sind auch hier die drei wichtigsten Aus gaben, und gründlichste SachtcnntiiiS, seines psnclivlogischeS Verständnis und der starke innere Antrieb zur Arbeit, ge wonnen auf der Basis des Evangeliums, sind die drei Momente, welche die BahnhosSinissionariu zu ihrem auf- opseruugsuoilen Dienst befähigen. — Christlicher Verein Junger Männer Das ain ver gangenen Sonntag veranstaltete F a m i l i c n a a r t c n s e st zugunsten der beabsichtigten Knabenfericufahrt während der grvftcn Ferien, ist in allen Teilen ausö beste gelungen. In dem schonen BcrcinSgartcn hatte sich eine stattliche Zahl von Besuchern eingcsnndcn. Tie Darbietungen des Streich orchesters im grvftcn Saale erweckten viel Beifall, während tm Garten sich die Stände für Ringwcrsen. Kegeln und be sonders die Schicftbude reichen Zuspruchs erfreute». Den Höhepunkt brachte die mit viel Humor von E. Arnold durch geführte Versteigerung der verschiedenen Geschenke und Stis lungen, deren Erlös der Fcricnkasse zugute kommt. Eine mit musikalischen Darbietungen umrahmte Scliluftansprachc des Generalsekretärs von Prosch vereinigte die Besucher im grvftcn Saal und war ein beredtes Zeugnis für die letzten Ziele des C. V. I. M.: die Ehre GotteS zu verkünden. In geselliger Unterhaltung, beim frohen Singen ernster und heiterer Lieder in dem mit vielen Lampions geschmückten Bereinögartcn und unter Abbrennen eines kleinen Feuer werks aus dein Balkon deS Hauses klang die Veranstaltung ans, die bei allen Teilnehmern nachhaltigen Eindruck htnterlteft. — Armcnkasfee im Europäische» Hof. Seit langer Zcii gibt Generaldirektor Rücker vom Europäischen Hof, meist allwöchentlich, familiär gestimmte Armcnkaffeeö, zu denen lediglich verschämte Arme aus guten Kreisen, denen Krieg und Inflation die letzten Früchte langer mühevoller Lebcusarlicit geraubt haben, cingcladcn werden. Der Gastgeber versteht cs, seinen notleidenden Freunden die Liebesgaben in einer so vornehmen und feinfühligen Weise darzubietcn, daft die Teil nehmer gar nicht zu der Empfindung kommen, beschenkt zu werden. Wie er in seiner Bcgrüftungsansprache am Donners tag aussührlc, ist es nicht die Gabe, die man reicht, sondern die Art, wie man sie darbtetct, worin der Wert des Wohltuns liegt. Denn nicht von auften kommt der Tank für unsere Hilfsbereitschaft, sondern tn unö selbst müsse» wir ihn tragen in dem Bewusstsein, gut zu sein. Die schönen Gedanke» des Redners wurden noch ergänzt durch die zarten, liebevollen Worte der deutschamertkcmischen Gräfin Blücher, die, selbst seit vielen Jahren tm Dienste der christlichen Charitas tätig und als unermüdliche Leiterin der nunmehr geschlossene» Notstandsküche in der Ammonstraftc allen Dresdnern wohl bekannt, bei dem Wohltättgkcitskaffcc anwesend war und die Kunst und Wissenschaft. 7* Mitteilungen der Sächsischen Ltaatöthcater. Opern haus. Sonntag, l3. Juli: „Madame Butter flu" mit Grete Nitisch, Eisriede Haberlor», Eharlotie Schräder, Ludwig Enbisch, Waldemar Slaegcmanu. Hanns Lange, Robert Büffel, Julius Puttlitz. Musikalische Leitung: Kurt Strteglcr. Spiel leitung: Georg Toller. Anfang '»8 Uhr. -f* Lpiciplan der Staatsopcr. Sonntag 118.1: „Mcrdame Butterst»" f',^8 bis M: Montag: „Carmen" l7 bis gegen ^11i: Dienstag: „Tannhäuser" <>-r7 bis Mittwoch: „Abenteuer des Casanova" >Vr8 bis nach ist): Donnerstag: „Die Zaubcrslöie" i7 bis gegen lk>1: Freitag: „HoffmannS Crzä^'nngen" <^8 bis '.z1I>: Sonnabend: „Boheme" iV-8 biS lll): Sonntag llctztc Vorstellung vor den Ferieni: „Lohen- qrin" <6 bis ^llj. — Bom 2l. Juli bis mit 88. August ge schlossen. f* Lpielpl«» des Nesidcuz-Tlieaterü vom 13. bis 2l. Juli. Sonn tag <1S.s, nschm.: „Modi", abends: „Tic Flc1>cr»wuö". Montag: „Die Fledermaus". Tien'-iag bis Sonnabend: „Ter tidclc Bauer". Sonn tag trs.s. nachm.: Unbestimmt, abend»: „Ter ftdelc Bauer". Montag: „Der sidclc Bauer". f* Mitteilung deo Nesideaz-TheaterS. In den wetteren Auf. »ahrungen der „F I e d c > in a u »" am Sonnabend, Sonntag, Mon tag und DicnStag gastiert als Nosaltnde Frl. Johanna Schubert vom Opernhaus eiharloitciiburg. Frl. Schubert war ctn lanntährtgeS Mitglied deS Residenz-Theaters. Ten Eisenstein singt auch tn diesen Aufführungen OSear Aigner als Galt. 7« Splelpla» der Oper am Albcrtplatz vnin Ist. bis 21. Juli. Sonntag <18.l: „Orpheus in der llntcrwcit" tBühnenvolkSbnicd, Gruppe l, Ar. 35«>> dis iE: Gruppe 2, Ar. k>21 bis 5W>. Montag: »Ter Waffenschmied" lBühnenpvlksbund, Gruppe 1, Ar. Klsil bis 4Kk>k>: Gruppe 2, Sir. 5sil btS silNs. Dienstag: „Orpheus tn der Unter welt" sBtthnenovlksbnnd, Gruppe 1, Nr. isivl bis 5200,- Gruppe 2, Ar. 641 bis l66>. Mittwoch: „Ter Frctlchtttz" tBllhncnovlksbund, Gruppe l. Nr. 52NI bis 5st6l>: Gruppe 2, Ar. 786 bis 888i. Donners tag: „Der Wasicnlchmtcd" tBltlinenvolkSbnnd, Gruppe 1, Nr. 536l bis 6386: Gruppe 2, Ar. l bis 881. Freitag: „LrvheuS in der Unter welt" sBnhnenvotkSbniid, Gruppe l, 'Ar. 1 bis 6N6: Gruppe 2, Nr. 8l bis 1861. Sonnabend: „Orpheus in der Unterwelt" tBiihnenvolks- bund, Gruppe t, Ar. 881 btü 1288: Gruppe 2, Nr. 181 bis 228). Sonntag <28.l: „Die Eiitttihrung aus dem Serail" lBühnenvolks. bund, Gruppe l. Nr. t28t bis 1688: Gruppe 2, Nr. 221 bt» 288». Montag: „Orpheus in der Il«ier:,clt" t'BNHiieiinolksbuiid, Gruppe 1, Nr. I68l bl» 2288: Gruppe 2. Ar. 28l bis »88». -t* Spielpla« de« Renen Theaters »om 1». bt» 21. Juli: Soun, tag <1».>: „Lharleos Tante", t'-ollsblthnc Nr. 1651—1748>. Montag: „Eharleys Tante" >1741—l»»8>. Dienstag: „Eharlens Tante" «1861—21281. Mittwoch geschlossen. Donnerstag: Urausiührnng: Jtreuzseuer" ,Li2,-22»8s. Freitag; .gsireuzfeuer" «2231-24881. Sonnabend: „Sreuzseuer" <2481—2828!. Sonntag l2V.s: „Kreuzfeuer" 12621 -27881. Montag: „Kreuzfeuer" «2781—38781. Bo» Donners- tag btS Montag Gastspiel Olga Limburg. s* Sommerkonzert. Der Wcttergott meint cS in diesem Jahre wirklich gut mit den Säugern. Auch der Dresdner Tannhäuser hatte Glück und ihm gelang ein prächtiger Abend im Ltnckeschcn Bade, der sich regen Besuchs zu erfreuen hatte. In ruhigen Bahnen entwickelt sich dieser sleihigc und strebsame Verein unter zielklarer Führung nach oben. Max St ran ft kn als hingebungsvoller, tn Treue bewährter Letter der Bereinigung darf aus den Erfolg seiner Arbeit stolz sein. Er hält aus gute Zucht, versteht daS stattliche Stimmaterial, das im führenden Tenor der Ergcnrzung be nötigt, naturgemäft zu behandeln und weift den Seine» die SangeSfreudtgkeit zu erhalten, nicht zuletzt dadurch, dah er Versuche, über den Schatten zu springen, meidet. Die Vor- tragSsolge zeigte geschmackvolle .'fusammenstellung. Sie gruPptertc sich mit Liedern im Volkstum um die Leitgedanken „Dem deutschen Lied", „Heil dir, mein Vaterland!", „Am sonnigen Rhein". Etngevrdnet war eine Anzahl von Chören ans dem Programm des S. Deutschen Sängerbundesfestes in Hannover. Auch dem Humor ivar Raum gegeben. Mit be sonderem Danke eiitgcgcngeiiommen wurde die als dunamischc Studie behandelte Volksweise „Der gute Kamerad" sowie „Lützvmö wilde Jagd", die ans Verlangen beide zur Wieder holung gelangten. Das mitwirkrndc Kaufmann-Or chester unter Leitung des Musikdirektors Arno K aus mann ergänzte das Programm mit sinnig-gewählter Unter haltungsmusik in recht lobenswerter Ansführung und erntete verdiente Zustimmung. L. k. s* „Bom neue« Frühling im deutschen Geistesleben der Gegenwert" sprach am Donnerstag tm KünstlcrhauS uor einer überraschend graften Hörergcmctnde der Jesuitcnpntcr Fried- rich Muckermann. Wer etwa erwartet hatte, einen sal badernden Hymnus auf ein lenzfrohes Erwachen neuen reli giösen Leben» oder gar eine Propagandaredc für die katho lische Weltanschauung auS dem Munde eines eifrigen Dieners seiner Kirche zu hören, wurde angenehm enttäusch». Wäre nicht das geistliche Gewand gewesen, so würde wohl niemand in dem lebensfreudigen, von goldenem Optimismus erfüllten Redner einen katholischen Priester, sondern wett eher eine» lebensbejahenden, mit klarem, offenem Auge die Welt unserer Tage durchdringenden Philosophen und überaus belesenen Gelehrten vermutet habe». Bei der Unmöglichkeit, in einem kurzen Bericht auf Einzelheiten einzngehen, sei nur der Grundgedanke der mit nuftergcwühnlicher Etndringltchkett, Anschaulichkeit und Beredsamkeit dargebotenen Ausführungen Pater Muckermanns wtedcrgegcbcn. Den neue» Frühling, die kraftvoll schwellenden Knosvcn eines neuen deutschen Geistes erblickte der Vortragende darin, daft bei all der Gegen sätzlichkcit der wild durcheinander schwirrenden Gedanken in der Gegenwart doch das entschiedene Streben nach einer Sun thcse, nach einer Lösung der Gegensätze und nach einem ver söhnlichcn Sichzusammenfiiiden zu spüren sei. Sv zunächst aus politischem Gebiete, wo man trotz aller Betonung der nationalen Eigenart doch mehr und mehr zu der Einsicht ge lange. daft eS auch völkerverbindende, aemcinsame Mensch- hettsziclc gäbe, die man nicht aus den Augen verlieren dürfe. Gewift sei Dante ein guter Italiener, Shakespeare ein guter Engländer, Goethe ein guter Deutscher gewesen: aber darüber hinaus hätten diese gewaltigen Geister sich auch als Europäer, als MenschhcitSapvstel gefühlt. Die jüngst erschienene» Schrif ten deS Rheinländers Herm. Platz und des Russen Solonioff amteten ganz ähnlichen Geist. Auch auf religiösem Gebiete suche man tn der Gegenwart mehr das Trennende in den Hintergrund zu drängen und sich zusammenzusinden im all umfassenden Geist der Liebe. AIS Beleg dasür werden beson ders die versöhnlichen Schriften GuardiniS angeftihrt. In ähnlichem Sinne wurde die Philosophie unserer Tage be leuchtet,- auch hier sei das Bemühen um eine Snnthese zwischen dem Geiste Kants und etwa dem eines Thomas nnvcrkenn bar. Erst recht aber sei aus soziologischem Gebiete der ernste Wille zu spüren, die Klassengegensätze zu Überdrücken: namentlich im Ruhr- und Rhctngcbiet habe d>e gemeinsame bittere Not zu einem sich steigernden Handftiliandgchcn von Arbeitgebern und Arbeitnehmern geführt. Znm Schluft suchte der Vortragende auch an den neuesten lltcrarischcn Er scheinungen nachziiweisen, wie man sich nach dem chaotischen Allerlei der gegensätzlichen Richtungen neuerdings wieder zu lammensindc tu der gesunden Rückkehr zum natürlichen Aus druck schlichter, wahrer Empfindungen »nd Beobachtungen, frei von allen phantastischen Verstiegenheiten und von dichte rischem Snobismus. In der sich immer kräftiger und all gemeiner vollziehenden Smithcsc vo» Christentum, Deutsch tum und hellenischer Schönheit, deren knospende Keime schon auf fast allen Gebieten zu spüren seien, erblickte Redner zu vcrsichtlichcn Geistes daS Hcrannahcn eines neuen deutschen Frühlings, dessen milde Sonne das jetzt noch io viele deutsche Herzen cinpressende Eis znm Schmelzen bringen werde. - Der geistvolle Vortrag fand rauschenden Veisal! -ist. i* Kammcrmnsikanfführunftc« znr Förderung zeitgenös sischer Tonknus« finden in D o n a u c s ch i n g e n cm IN. »nd 2N. Juli statt. ES nehme» daran teil ein Wiener Knmmer- orchcster unter Leitung von Arnold Lchönbcrg das Amarguartctt, das Zikaguartett, als Solisten E r w inLch » I- h o f s.KlavIcrft M artha F- n ch ? tAIts, Josef S ch iv a r z, Prag tBafti
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