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Xr.« r«»e« Me Insel -er Träume. Roman von Paul Rosenhav». >2. A«rtl»tz»no. »Herr Dut»al Hot eine glücklich« Art. Kompliment« zu machen". meinte Valerie. ..Sr schwelgt derart in Superlativen -ab mau vollkommen beruhigt ist: er meint sie nicht ernst Er macht Scherz." „Mer ich meine eS vollkommen ernst. Eben weil ich Scherz mache, Glauben Sie mir. Frau Baronin: wahrhaft «ruft ist n>:,r der Scherz. Alle Tragik ist komisch. Hand aufs Herz — können Sie sich außer dem Prinzen Arsentew einen Menschen vorstellen, dem eines Tages ein Bergwerk vom Himmel fällt? Ich habe mal von einem Manne gelesen, dem ein Meteor, das ans reinem Eisen bestand, fünfundzwanzig tausend Dollar, wenn ich so sagen darf, in den Schoß ge, morsen hat. Welch ein Stümper ist dieser kanadische Bauer gegen den Prinzen Arsentew!" „Ich vermute, das Meteor aus Kanada haben Sie auch angekauft. Sagen Sie die Wahrheit. Dnval." „Mit Kleinigkeiten gebe ich mich nicht ab. Wenn ich aber einen Maraschino haben kann..." Die Prinzessin öffnete die Kristallkarasse und schenkte ein ,.llnd Mister Jellicoe?" fragte Medianskn lächelnd. Der Ton seiner Stimme war seltsam guttural: ein dunkler Doppelsinn schien in jedem seiner Worte zu schwingen. Der Prinz sah zu dem Sprechenden hinüber. .ZZaS macht der diplomatische Dienst? Der Gesandte ist verreist, hör« ich?" .„sch nehme die Geschäfte wahr", nickte der Baron. „Das bedeutet kaum eine Stunde Arbeit mehr." „Seine Exzellenz ist entzückt von Ihnen, mein lieber Medianskn. Ich sprach mit ihm säst eine halbe Stunde über Sie. Neulich im Adlon, beim Tee der .Kariavina. Sie haben das Glück, einen Ehes zu besitzen, der Ihr eifrigster Be wunderer ist." „Mein Glück wäre vollkommen", sagte der Baron, indem er die geleerte Tasse zurück'chob, „wenn diese Bewunderung gegenseitig wäre." „So bissig?" fragte die Prinzessin kopfschüttelnd. Sie be trachtete. säst ohne cs zu wollen, den Attache, in dessen blassem Gesicht die tiefen Augen wie in flackerndem Feuer glühte«. „Sie arbeiten zuviel, Baron." Herr Duval blickte lächelnd zu Medianskn hinüber. „Er sieht so sorgenvoll aus. weil Seine Durchlaucht ihm seine Frage nicht beantwortet hat." „Was für eine Frage?" erkundigte sich der Prinz. „Seine Frage nach Mister Jellicoe." Der Prinz lachte aus. .jellicoe ist in Paris." ,^>st in Paris?" wiederholte Mediani'kn kopfschüttelnd. „Er war heute bei uns ans der Gesandtschaft." „Wirklich?" Der Prinz wechselte einen überraschten Blick mit seiner Frau. „Dann muß er mit dem Nachtzuge zurttckgekommcn sein." „Mit dem Nachtzuge?" wiederholte Medianskn mechanisch. Immer war dieser dunkle llnterton in seiner Stimme, der den Dingen, selbst den gleichgültigsten, eine verfängliche Diese gab. „Der Baron wundert sich", nickte Dnval, indem er wie zerstreut in den Noten blätterte, „daß Herr Jellicoe nicht erscheint, obwohl er mit dem Nachtznge aus Parts zurück- gekehrt ist. Der Baron ist ein Gewohnheitsmensch: er glaubt, weil Mister Jellicoe bisher Tag für Tag in diesem Hause ein- und ansging, muß es sofort eine besondere Bewandtnis haben, wenn er einmal eine Ausnahme macht. Sic dürfen ein« so -wangläuftge Denkungsart «tue« Diplomaten nicht übernehmen — denn wohin sollen wir komme». wenn bi« Diplomaten plötzlich anfangen wollten, bte Welt zu begreifen? Der Retz der Politik besteht doch eben »ari«. daß sich die Völker entweder gegenseitig für Idioten oder für Schurken halten, und es ist die segensreiche Mission der Diplomatie, diese Anschauung zu fördern. ES wäre nicht auszudcnken. wenn das auf einmal anders würde. ES könnte der furchtbare Zu stand cintreten. daß es keine Kriege mehr gäbe." „Sie sind der gottlosest« Mensch, den ich je gesehen habe" sagte der Prinz und füllte die Gläser. „Ihr Wohl. Herr Duval." Lialerte Mcbiansky trat ans Fenster; DuvalS Bltck folgte ihr. und ihre Augen trafen sich wie in einer feindseligen Frage. Valerie zog den Vorhang beiseite, als ob sic einem un- angenehinen Verhör ein Ende machen wollte — und sie deutete mit einer Kopfbewegung auf die Prinzessin hinüber, dt« die beiden einen Augenblick überrascht betrachtet batte. Draußen lag die schweigend« Alsenstraßc. menschenleer, überrieselt vom silbernen Lichte der Bogenlampen. Fern drüben stand das Ntassto des Lehrter BahnhosS — lichtcrfüllt, eine fremde funkelnde Welt, dt« den Horizont dieser Stabt begrenzte: die Lichter der Semaphore blitzten geheimnisvoll zwischen sich bewegenden Punkten, Lokvmvtivpfifse standen in der Stille, nächtliche Weite lag über diesen Dingen wie ein erner, müder Klang. Wieder fiel der Sdamc Jellicoe. .LSir sind unter uns", sagte der Prinz, „auf Sie kann ich mich verlassen, Medianskn, und Duval ist ohnehin im Bilde Also, die Sache ist interessant genug, obwohl sie rein geschäft lich ist. Sic wissen, daß Jellicoe mit uns einen Vertrag ge- chlosscn hat. Danach hat der Jellicoe-Trust das Recht er worben, als einziger ans der Gnadeninsel Mangan zu fördern. Ich spreche per „wir" — in Wirklichkeit betrifft es natürlich nur meine Frau." „Die Geschichte hat sich rentiert, höre ich?" fragte Medianskn. „Hm. Wir haben in der Tat vierteljährliche Zahlungen erhalten, die an sich recht hübsche Summen darstcllen." Dnval warf einen kurzen Rundblick über die LouiS-Seize- Einrichtung des Salons und nickte. „Nun hat Herr Duval, der alle Dinge bester versteht als gewöhnliche Sterbliche, sich in meinem Aufträge mal ein biß chen umgesehen. Die bedeutendsten Manganvorkomincn Europas liegen in Tschiaturi im Kaukasus: auch sie gehören dem Jellicoe-Trust. Es ist Herrn Duval gelungen, sich die Fördcrungsziffern von Tschiaturi zu beschaffen: wie er daS crtiggebracht hat, das werde ich nie in meinem Leben be greifen: aber vielleicht sagt er es uns?" „Durchaus nicht", sagte D-uval. „Danach stehen die Beträge, di« wir erhalten haben, tn gar keinem Verhältnis zu den Erträgnissen von Tschiaturi." Der Prinz zog ein Papier und faltete es auseinander. -Hier sind die Erträgnisse der Gnadentnsel: hier sind die Ziffern von Tschiaturi." „Nun" — Mcdiansky warf einen Blick auf die Tabellen — Tschiaturi ist vermutlich seit langem im Betriebe — und die Gnadeninsel fängt erst an zu schürfen." „Das h>rbe ich natürlich berücksichtigt, lieber Baron. Selbst wenn ich alle Faktoren, die ich nicht beurteilen kann, dem Jellicoe-Trust zugute kommen laste...." „.... in ckubi« pro reo..." nickte Duval. so bleibt das Ergebnis unbegreiflich. ES beträgt kaum den dreißigsten Teil besten, was Tschiaturi tn seinen Anfangsjahren produziert hat." Medianskn nahm die beiden Aufstellungen, zahlen-. schwirrende Kolonnen, und betrachtete sie nachdenklich mit Fretts«. S.A-bn-r tgkett de» Mißtrauen», di« nicht auch tn seinem BUck lag. „Wat l»e Möglichkeit sehen Sk. hüte, iener slawische« Bereitwilligkeit nu, t« seiner Stimm«, die amt ist da zu tu«. Duval? Welch, Mögt . das Geheimnis dieser Unstimmigkeiten zu komme«?". Duval zuckte die Achseln. „Ich sehe nur etu« ei> Möglichkeit. U»vd auch der Prinz ist meiner Meinung. Uw sich wirklich zu überzeugen, ob hier.... nu« t«. ein... «tu Betrug..." Even öffnete Iwan die Tür, und mit seiner rauhen, tiefe» Stimme meldete er: „Herr Jellicoe." Alle Anwesenden wandten sich herum. Jellicoe trat ein. Sr war. wie die andern, im Smoking; da» gewohnte, sichere ei» wenig küble Lächeln lag aus seine« offenen Zügen, di« frisch und klar waren wie immer: nur t« seinen grauen Augen lag cs wie ein Schatte« der Müdigkeit. Er drückte den Anwesenden di« Hand — «vch den Damen — weder ein Handkuß, noch ein« tiefe Verbeugung folgte». Valerie Medianskn sah ihm interessiert, mit kaum verhohlener Koketterie, tn Elesicht. di« PrinzeMn lächelte, ohne ihn an- zusehen. „Es ist ausgezeichnet, -aß Sie kommen", sagt« der Prinz. „Wir haben von Ihnen gesprochen. Aus die Gefahr hin. ein amtliches Geheimnis »u verraten — ich muß Ihnen er klären: wir rvisscn. daß Sie bereits fett heute früh tn Berlin sind." Jellicoe lachte. „Ich hatte endlose Geschäfte. Konferenzen. Briese. Zudem ist einer meiner Sekretäre krank. Ich wollte antelephontcren. Zehnmal habe ich einen Anlauf dazu ge nommen. aber immer kam etwas dazwischen. Ich hoffe also, ich komme nicht ungelegen." können Sie nur denken!" Je-nve 'e': z« der Prinzessin hinüber, die nur leise de« Kopf s.d.'iucUe. Der Prinz bartete aus die Tabellen; aber Katja machte ein entsetztes Gesicht. „Du wirst hoffentlich Mister Jellicoe nicht im Ernst zi umten. sich jetzt mit dir von Geschäfte« zu unterhalten?" „Aber warum nicht, Prinzessin? Geschäfte sind Immer interessant: und außerdem ist es das gute Recht J*»eS Galten» wenn er Dinge erklärt haben will, die vielleicht nicht auf den ersten Bltck verständlich sind." „Das ist hübsch von Ihnen. Mister Jellicoe. Komme« Die. wir setzen uns an diesen kleinen Tisch. Willst du »te Güte haben, zu klingeln. Liebste? Mister Jellicoe wird et« paar Gabclbissen nehmen." Die beiden setzten sich in die Ecke; die Prinzessin trat an den Tisch heran und hörte zu; anscheinend weniger dem Sinn der Worte als ihrem Klang. Dnval trat an die Baronin heran. .Haben Sie '^ou »1« neuesten Akquisitionen des Prinzen gesehen?" „Ist das etwas mit seiner sibirisch-skythischen Kunst- ämmlung?" „Meine Bew-nderung, Baronin! Welche Frau auhtr Ihnen wüßte wohl etwas von sibirtsch-skytbischer Kunst! Aber Sie müssen wirklich selbst sehen, was der Prinz htuzuge kauft hat — es ist das Schönste und Kostbarste, was ich je gesunden habe." (Fortsetzung folgt.) von stlnrk »g. an »»«van« Io «rok«r zurvnlrl Oegr. 1865 R»>»u«„»««»»» 11 dlabe dleunmrstt v ./ Die s?s1s Sab« mit M! ßchokolaöen-Zerings ! EUllU^Ü-Schokola-e 10« Gramm 45 Psg. in unserem Klause vom s. b8 IS. I^odrusr! vss soll sine ssnr xroksnllss Vsfksufsvsfsnslsltuns ivspüsn l kostspielige Dekorationen Kaden vir vermieden, aber äie guten Dualitäten der offerierten Waren uncl die aukerorclentlicB niedrigen Preise werden 8ie umsomekr üderrascden. Dnd gsor gewaltige Klengen welke Waren aller ^rt: AM M l.e«b- um« köllvrkeke, Voll- um« VsnIinIM Nsii8- M Ikelmkkelie, beliiiMli, Obeikemüen Aiekereiön, fiMslvrkelie un,l Mlwsren warten sul clie groke 2akl unserer alten Kunden uncl wollen viele neue kinrugewinnen. Sonnabend! rlen 6. 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