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Dresdner Nachrichten : 12.02.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-02-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192202123
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220212
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220212
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-02
- Tag 1922-02-12
-
Monat
1922-02
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 12.02.1922
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tiche« Uhr« n»r nur ganz l-eernrett ertolaend. r »ztpli «»ierunoen eingeevr enilttästeii o'er an»' der Well 'chatten Kn die'ei- b 'en we enittäwn Pnntien ist >clne Vertrlßt« ,'ung ae'- i e » vei,IO aie» biiiz.il lien Ansietzungen poll- »vwinen I" sttt'»re» II»> Sa«. ums »I sonst new zu tagen > , ' -luckciinnei n»->e» «NI II',IN rlied» i'i'in law- ioiie-, o.ier Aosttihi >i»->en, di« ie-ne unver- iwitteoe licl Iia-linng „uöei die ipitzigen Pieiie". di« ihn ,ide> i !>n'ii 0 äne und ml» irnrei Wirt««,, »rat««, iundkaen T>- G>'.IIIIIOI I-IIWN der inneien Polilii nach dem Llrilt, dl« da- Nal-inelt nor doi'pelt Ichwerr Aiitgaven sirUl. ist durc» »>« Wiithoben :>>ede» in ionei Wette heilsam ve rinsluso, dic vinn«»'nll«>> Fragen, dir der eiste große rt<e- iiii'lennrrit auim-ns. und diirm sie nur obrrttachlich geklart worden E-- »>«-i>l d-.n nnheilttolle Eindruck veneven. daß die Rcohsregi, rung rinn soigen'chweisten (trlcknittrrunn »es Volks und WirtschattSleben» niciii mit der nötigen Liarte oi begegnen >» bei Lage iii, du« sie zwar Worte zn ,etzen ineik, >n »bei durä! Taten oetnahe tüii'oriich machi, Tanilt »nle'-'iavt >!^ iVlt'i! die Aniorital des Blumes, die ile im Sinne Oireransivai t>ge» Politik ttir erforderlich halt und die 'ell-stiedend vorhanden iei,i muß. ivemi Ordnung und Wvliltalttt auch mir eiiiigermaßeti gedeihen sollen, Tie .veitlen dieses ne'bedauerttchen einilunkes iverde» sich in ernci Linie in de» :>ieiaisieiien «eilend mache», in denen der Gedanke der ^lg-u-.-iittoi-tat oloieistn »nr als ein dem i'aneipvunich oet>->üe»d-,!i Kni.em nokdst.siig ausgep'rvpsles tteis erscheint Tie sottaloiiOl» regierten Lander. da» ganze Miitrldrnlichiiinö ->tto dis inälir»»d den Snetts eine in gänttich rnnül-e 'lloll- geiviett Im, wild den Verlust an Ltaateauliniun ve> eruei bester «"clegenlieit schars ,>ii ipuren bekommen, T e Orggiiiiglioneit »iid Parieic». die liier in den'nden'i Tun! und Oisenlieit iiüi '»ährend des Streiks mo den Sireiteiide» inlidaiiich erlianeii oder »üt ihnen lumpaNii'ierie» werde» in der Naciiaiediateit der llteichdreaieinna. ii» SiiiNciiineiaen liirer idandesreaiernnae» eine» '^nlt.'it nnd '.'liiirieli empiiiide». de» »s» den Vntn »iniinittiiier» v!me »achiwiliae nslaen einmal lietrekenen l!>.iea l>e> nnieaeiiliei! wieder Neichieiten Tas wurde nie inöalich sem. inen» die :i>eu!>s>emern»i,i, iliren Uvrten ge lren. durchgegruien, wenn die Vandesregiernngen Sachsend, Thüringen-Z, Branilichweigs durch iiire naltniig ru erkennen aegeden Natten, daü sie einem Beannensireik mit allen Mittetti die Lvihe aNttiNieüien Nereik sind, Tie lvzialistl. tchen ütegierungeii dieser Länder sind ader innerlich unfrei, ne >ind eng rnranuli »iii den» 't>ekeniit»is de» Zoztalis- mu». der 'im in 'einen interaattsiialen »Ideen gegen den Staat uderhaiipl wendel, als dan >ie ins der ilrair ilucr lieber,rengu.>g üerans ieidn iiiren eigenen Beamte» »en Lireii verdieien ldniilen Tas leigte sich i» de» lebten Tagen bei »ns in Sachsen niii besanderer Tcntltch keit, Zwar w» der '.''tttiinei vivini'i nach den 'Z'vrien des nteichdkaiiilers r'lenslernuaen gegen den Beanitenstreik getan habeni die nan 'Bnck im Vandkaae verlesene üiegleriings- erklariing lien aber irde Berurieitting dieies 'Verbrechens am Bvlke verminen Und seibsi die b'avne Vipinitis, vv» denen, wie geni»!, nur geiüchttveise verianiel, können so ernst nicht gemeint aeivese» sein, Tenn die Uwi anverirante 'voli^eimachi, üöer deren Lchiltiaie nnd Enlwlelimig er sonst bestens vrientteri en sein v»'legt, ivar mit ihrem Landesver band Sächsischer Pvli »eibeainler eine der ersten Beaniken- arnvpe», die vfscn n»d geheim durch birklärungen nnd Mit- teilnnaen an die Berlranensieitte init den Lninvatliien für die Streitenden »'ün binianiiaiien tonn'.', :ütan iiat ein- rvandfrei iestaenelll, dan dieie tfrtlarniig über „moralische »nd malerielle Uinernümina der Streikenden", die von den ^tttirern der vvUlischen Tiganiiattan der sächsischen Pvli.iei- deamien ansg'iia, in bedauerlicher 'Z'eSe in verschiedenen Fällen ans das dienliliche 'Berlialten der 'Beamten gegenüber den SireUenöen eiiigen'irkl üal, Ä?elnn d '? und agni cbe br>cheinung:»t irkiren müssen, ist ohne iv.U.ues klar, 'Ban der vko^ernng der SmatS- autoriiat. der SiagtSdiniplUt gellt es dergabivartS ,n-t dknslöbttia 'er S aatsvrdnni'a t'berbanvt. w.'nn nicht eine mMttae Sln'ttve trtttt'all ged etet. Und diele Liimine kann nur d!'' des 'Bolkes > Ubn ie n, Tas Bolk. das inner solchen Vorgängen am meisten le d-et. da> entbehrt, lning-ert, srieri, :m,ft und ttird sich vrigern. dreien BS-'i IN den dlbgrund «« geben, nn d e ein Berrranen era'bt sich g»d den Wirren des Sne.ls, ',r 'i iv,,!,! chen Haltuna der Negierung b°e Hoffnnna, ,' " das 'Bv:k vci' in.".:'er mehr abivende» wird rwn de., Tsgive» der e'vii nach links schielenden Ülegie- runasvvsiiik Ni ü'enche nnd iw» der edaikiing der soaia- Mischen "avde-'ieaiernnee» in Mittelreni'chland. die auch im lebte» Streit den Beweis geliefert haben, das! ihnen öarlcilwüüt »bei Siaaisauttnuai gehl Ankunsk deuNchen Deleoierken in Gens. die ns, N, ,Seül, Tie delirichen Telegierten konnten dank dem E n t g e g e u k o m men der Schweizer Be» Hörden, die den dlnschlilmng in Basel warten liehen, »rüder elntresfen, als man nach den lebte» Meldungen an> nehmen konnte, Sic sind mit dem ersten deutschen Zuge ab- aereist. der »eit den, Streik in die Schweiz gelangt ist. s»tb.) Die V-ikbrr-dorser Zm?schenfglle vor der französischer, Kammer. Paris. II »cd, Tie r'leivrcchung der Bmcrvcllalion »eircssend die n> i i ch enfal! e i n 'T k> e r s ch l e s I e n soll nächsten s reinig in der gammer ersalae» l'W, ? i Die englischen Sparsamkeiksmohnahmen. London, I«i, Febi, Heute ist der Bericht von GcddeS veröffentlicht ivvrden, der sich an» die Svarsainleits- mghnahmen bezieht, iär nmsahr solgcndc Borsch äge: Bildung eines '.l'>iiitslsrinnis der w livnalcn Bcr.eidignng für Heer und Marine und Luitfal'N Herabsebung des Esfekliolienandcs der Marine um üdüliü Ptani,, Herab- levung des Mmmeleedils im Badgei des nächsten Jahres >on dm Piiüiviien ans Kü Mill ^nen Pfund Sterlit.g. ab gesehen von den iLriparntveii, die sich durch den Versailler Berirnq ergehe» konner. Hetabieynn» des Eifekllvbe'taiideS der Armee um 50 (IM Mann sllr das folgende Jahr. Kerner ist in dem Bericht svlg-.ude Herabsetzung für das nächste Jahr ernv'ohleir: 'ch» Millionen Pfund Sterling für daS Heer, 5 Millionen Pfund 2i> rling für die dufitahrt und ibl'ilUW Pfund Sterling für ine Marine Ter cNesamtbetrag der Herabsetzungen beläuft sich ans nngekähr 7 5 Millionen Psnnd Steril» g. iW. T, 4l,i Die englische Admiralität gegen den Vorschlag Geddes. Lvu»o>l. N, mein. Wie d>e Blatter melden, erklärte sw N d m i r a l i t h i, der Borschiag von i^eddes, in> Maruiel'ndg.'t Abstriche von 20 Millionen Pfund Sterling voriiinehmcn, sei -» weitg'bend. Es lei nur eine Ber- mind-eruva >nn l > Millivnen Pfund Lterlina angängig, lnkb.) Frankreichs „freiwillige Abrüstung zur See". Paris, n, Kein. E ner HamiS-Meldung zufolge er- klärir Marlneminlsier Naiberti vor der Marinekoi»- tnpi'sion der Kammer, Krankrc ch habe mil dem Ban von Kriegsschiffen 1814 ansgchört, sei also freiwillig acht Kahre den anderen 'Stationen ans dem Wege der Ab rüstung zur See vorausgegangen. AnS einem Ver gleich der sranzösjschen ,Hotte mit den Klotten von 6>roh- britannien. Amerika und Sapan gehe die grohe zahlenmäßige ttngle chheit in militärisch ivertvollen Einheiten hervor, die «wischen den Einheiten Kranr'rcrchs und den gleichartigen Einheit«» der Klotten anderer Nationen bestehe. Der Minister gab schließlich die Maßnahmen an. die « dem Varlameni «»terbreiten wolle, um die f«,i»»5«f<che M-rkve kW V«»» B«bn»n »V langen iW U Wz, Fortsetzuvg -er Aelch»kagsaussprache Über den Slre.tt. >T r a d, m » l d ii „ g i, n i » » r M e r l I n e r « ä> i l t t I « l t » n a i Berti«, il Krbr. Präsideiu Loebe teilt niii: Tie Nede de» Abgeordneten Dillmani, >var gestern noch nicht be- ende,, gl« di« Sivung ivrge» llurube geschlossen wurde Es in in dieser Unruhe vielleichi auch überlwn worden, das; der Abgeordnete Tillmann vom Bizeveasidenien Tittrich aus di« Verletzung der Ordnung hingeivieseu ivvrden ist, die in ieiner Bruurkung gegenüber den, Neichsverkehrsminiftrr gelegen hat Kn bei foilgesetzi n Besprechung der Eiilärung der Reichsregieruna setzt zunächst Dittmann M. L s sein« gestern unterbrochene Ncde fort. Leit geüern telen tlim fortgesetzt neue Mcldnng'ii von Mafsenmaßiegelungen von Eisenbahn beamten uniegana-n. Taus e n de vo n B e a in t e n feien g e »i a ß re g e i t. fLcbhaflrs Höril Hört! linis.s Kn Berlin habe dleEisenbahndirektlon das Diszivliiiarver fahren gegen »7 'Beamte eingelelrei nnd ein Nachtrag stelle noch ans Tes weiteren seien an»k die Belriebsämter dahei, ihrerseits zu maßregeln, nnd nach der ttebrrsichl. die die Neichsgewerkschasl deutscher Eisenbahner besitze, kämen in Großberlin rund 25oü gemakregrUe Bcaniie in Betracht. Kn ganz Tenttchland gebe c» nach Ainsailnng der Elewerkschast 2.5 bis iio ooü rüemaßregelte. lLebhasteS Hört! Hört! links 1 Boi» Standpunkt der P a r l: i a g i t a t i o » könnte er, ükedner, sich darüber nur freuen, Aba kopsch «Dem t: DaS iü Klincii doch die .Hauptsache! 'Nein, ich fordere, daß auf' „elwrt wird mit diesen Maßregelttiige». nicht nur mit den Maiseninaßr.'gelnnge», öenn sie zeigen, welche Anarchie i"> nieiche täroeners herrscht. Hier handelt es sich wirklich nm eine tli'evolie der IiSheren Eisenbahnbürokraiie gegen «Kren obersten Ehes, den üieichskanzler leibst. Er nnd der Üieichsverkehrsniinisler glänzen leider durch Avivesenheit, ivaS !a »ach der gestrigen Debatte verständlich in. «Heitert.'i« > Wird El r v e n e r auch gegen diese höheren Beamte», die seine Anweisungen mißachten, das Tiizipli- narverkahre» einleite»? Der alle stockoreuß!sch>e Geist zeige sich auch bei der großen bürgerlichen Mehrheit dieses Hauses, wen» gegen die versönIi ch c Politik des Reichs kanzlers bei der Beilegung des E>s.'nüci'!»icr>üreikS golenniier« iveröe. 'Nednvr verliest daun einen Artikel aus der „Krank'. ZtgT. in dem LtinneS der 'Borwurf gsnwcht wird, öle deutschen Eisenbahnen an die Enlente .,» oer- 'tzachern. Hier müsse der Reichstag tragen, ob SkinncS tat sächlich io Ich/ Tinge in England getrieben lv ö«, Es müsse ein NntcrinehuiigSansichuß gegen StinneS gebildet werden, der i> er ,0larheii ichzfse. Wenn eine Regierung sich aus die drei svz al 'ii-.hen Par.eien »>'» üb'li anvt aus das ardeilende Volk stützen würde, so könnte sie der Reaktion mit aller Kraft entgegen.rete«. Selbst nach außen hin wäre sie ver- lwndlniiasfäh'g. «Lachen rechts > e „ „ a werde n»S einen Schritt weiter ans dem Weg« zum internationalen KavilaüS- uins bi luge,,. Ans dem Eisrnb a v n e r st r c > k zögen seine Klein,de die Leiere, daß die Einigimg aller politischen Schichten Teuti'chlandS zum Kamps« gegen den Kapitalismus und die kapitalistische Staatsgewalt notwendig fei. Abg. Koch lDem.f: Der Rechts- nnd Llaatsgedanke ist wieder einmal ausS schwerste erschüttert worden, l Sehr richtig!> Sv wohlwollend wir den Kvrdernngen aus OSe- hallsausbesserung gcgenüberslehen. so wenig können ivir den Kvrdernngen zusli »men, die bezüglich der Arbeitszeit gestellt ivvrden Ond. Der Achtstundentag muß. wenn er aufrecht erhalten werden so», soweit als möglich auSgcnutzt werden. Darum ist «s rllerdingS notwendig, daß diese Frage in einem AebeitSzeitgesetz grundsätzlich geregelt wird. «Bei RtdokilonSschluß dauerten die Beihaitdlungen nog» lorl.t Noch kein normaler Eisenbas inerkchr. lT r a i, t m c l d u ng » n l r e r ich e r l i n c r L cd c i s l l e i l u n g.f tzieclin. II. Kcbr. Wenn auch der Eisciibalmbelr eb an alle» Sielten ivie'er in erchsbl'chcm Maße e-ngeietzt bat. ist doch die Lage noch überall rdicht schwierig ivegen der Nach wirkungen des Streikes und dcS aulxilkcudeii Kroites. Kan überall ist der Naugierbelrivb durch Mangel an Rangier lokomotiven, die infolge des Mangels an Schutz und Pflege wahrend der SlreMag« großenteils Frostschäden er litten. stark erschwert. Auch ans den Zugverkehr w rkt die Knaophe-i a» Lokomotiven ungünstig. Um iür de» lebe»tS. wichtigere» Güterverkehr d « nötigen Lokomotiven zu gc- w.ni.eii. iü der Personcuverkehr noch erheblichen er n- schräntnngen unlerworsen. Der durchgehende Ichnel l- u g s v e r k c h r xst jedoch aus den Hauvtstrecken und »ach den HauptvcrkehrSzrntren überall ausgenommen worden Tie Zahl der gefahrenen Güterzüge kann im Durchschnitt ans 00 bis 70 Prozent d.'S normalen Durch'chnittsverkehrS geschätzt werden. Khr Ha uv lange »merk richtet die Eisen babnverivaltung aus die Verhältnisse im Ruhr bezirk, der nicht nur nir die Dienstkoh'cuversorgung der Eisenbahn, sondern überlmvpt für die aroßen Bezirke Westdeutschlands und Liiddeuttchlauds hiniichtlich der Kotileuveriorauna „uS- schkaggebend ist und wo infolge der Dichte des Eisenbahn netzes die schwierigsten Verhältnisse vorüegen. Der wichtige Rnhr.Moselverkehr tll bereits ivieder voll im Gange. Km Berliner Stadt». Ring- und Vorortsverkehr konuicn gestern 50 Prozent der fahrplanmäßigen Züge gefahren werden. De, Betrieb auf dem Ring ist vielfach noch unregelmäßig infolge Lokvmvtivichükcn. Mit einer ichncllcn Besserung der Eisen, bei! »bctriebslage kann in den nüchiten Tagen noch nich. ge- rechne» werden. Der Dock als GSrlner. Pflichtwidriges BerhiLten der thüringischen Schutzpolizei im Eisenbahncrstreik. Kena, ll, Kcbr, Wie das „Kcnaer Bolksblatt" berichtet werden jetzt grobe Pflichtverletzungen bekannt, die sich Schntzpvliziiten in Thüringen während des Streiks haben znichiilöen kommen lassen. So waren Schuhmannfchaslen nach Sae.lfeld transportiert worden, nm die Sicherheit der Eiienbahnbetriebsanlayen zu überwachen, wo Mitglieder der Tcchnifchcn Rothilfe die Führung und Bedienung der Lolio- molivcn übernommen hatte» Am Ziele angekommcn, schlug sich aber die Schutzpolizei aus die Leite der streikenden Eisen bahner und entfernte das Maschinenpersonal vom Vahnhos. Erst als der thüringische unabhängiae Minister Hermann ans Weimar erschien nnd die Herbeibcrusung »on Reichs wehr anordnrte, konnte die Ordnung wieder h »gestellt wer den. Ans anderen Orten Thüringens, vor allem auö Schwarza, werden ähnliche Austritte gemeldet. Kardings Aufforderung zur Ratifikation der Wa hingioner Beschlüsse. Washington, ll. Kebr. Präsident Harding unterbreitete gestern dem Senat die ans der Abrüstungskonferenz ab geschlossenen Verträge und ersuchte darum, sie als Garantie des Friedens zn ratifizieren. Der Präsident erklärte, die Verträge würben dazu dienen, den Widersprüchen ein Ende zn machen, Zweideutigkeiten cmS- znschalten und klares Einvernehmen zu schassen. Sie ver pflichten aber weder die Vereinigten Staaten noch Irgend eine Macht zu irgendeiner Art von Bündnis. Bezug nehmend auf de» vom Senat nicht rati'i ierten Versailler Vertrag erklärte Harding, der Vertrag sei verworfen wor den, weil die Welt dringend bessere Beziehungen gewünscht Habs. Die Verträge, die er entsprechend demselben Wunsche unlerbreile, enthielten jedoch keine Bestimmung außer solchen zur Fördern ng des Friedens. Tie Sorge deS Senats, daß Amerika von Verwickelungen frei bleiben soll«, lei niemals von den amerikanischen Dele gierten vergessen wordew Wenn di« amerikanische Regie rung «tcht -« Ansicht wäre, daß die Verträge größere Lichersottvorlkoufltkt«» brachten, kn müvd« ar As nlch» de« Gennt mwarbretton. kW.LG.» Neues von Bismarcks Starz. Ter dritte Band von Bismaeiks „Gedanken und Gr iuneningcn- bat die gelchi ölliche Erörterung der Vorgäiiß, vei seinem Hlnrz neu belebt, und es sind auch bereits esm- ganze Relhe anderer wichtlger O-nellrn über diese für das deuiich' SMelial io ettlfchettciide» Tage verössentttcht wor öe». Als eu> wichtige E>,i->»zu„g zu den biohertgrn Vit teilnngen lreicii nun sie Berichte des damaligen lach fische» Ge I a ndte n in Berlin, des Grafen Hohen t ha l undBe» ge „ , an» lener Zeit, die der Bibliothekar an der Sächsischen LanbesbiblioUn k Tr. Hubert Richter tm neuesten Best oer „Deutichcii Rundschau" veröflriltltchl. Der sachloche Gesandte war tn dteie Angelegenhelt besonders deswegen vermiet«!!, weil aus Wunsch des Kaisers der König von Sachsen die B l> indluna der Arbeiterschutzsrage tu> Bundesrat anregrn sollte nnd Bismarck da« unter alle» Uw sländen verhindern wollte. Vom üo Kanuar GW berichtet der «'Bas setncr lllegirrnng: «Kiieit Bismarck ließ mich heute früh bitten, ihn um ll ttl», auszusuchen. Seine Durchtaucht empslng mich sehr freundlich und sagte mir. die vou der königlichen Staalsregici nng i» Aussicht genommenen Arbeiterschutzanträge veranlgßtc» ihn, mir seinen Stand pnnkt dieser Angetegenlieit gegenüber auseinanderzufetzeu. Er halte dies für um so mehr geboten, als die Angelegen heit in Sen letzten Tagen schon zn einer partielle» Minisler- lrilis -rführt habe nnd Ilm bestimme» werde. Seine Male iiäl den Kaiser um seine Entlassung zn bitten, falls sie soll- gesetzt werden sollte. Der Kaiser habe sich bei dieser Ge legenheit vou Persönlichkeilen berate» lassen, denen eine Ve- fiigins hierzu in keiner Weise znstehe. Sein ehemaliger Leiner, der Geh. Rat Hinzpeter. Nabe angesangen, Gras Douglas nnd der Oberpräsiden! von 'Berlepsch seien diesem Beispiel gefolgt. „Geht daS so fort," fügte der Reichskanzler hinzu, „so wird Hinzpeter wohl noch nächstens Reichskanzler werden, den» ich kan» mir mit meinen 75 Kahren und mit meiner nicht ganz erfolglose» Be» gangen heit nicht gefallen lasse», daß mein Herr »on Leuten beraten wird, die hierzu nicht berufe» sind. Schließlich frag! öer Kaiser irgendeinen beliebigen Hiisarenosstzier, wie er die soziale Krage lösen soll, und will mir dann dessen Meinung cuifzwingen, wenn ich nicht beizeiten gegen eine derartige Behandlung der Ltaalsgeschäste Einipruch erhebe." „Seine Kran und sei» Arzt," fuhr der Fürs« fort, „hätten ihm schon seit Jahren geraten, sich von den Geschäften zurück,',»ziehen; auch er per« ivnltch sehne sich schon lange danach, „von der Galeere, von der Ruderbank", an die er geschmiedet sei, loSzukommen. Und er habe sich daher voraenominen, sein Amt nach und nach „abzubröcteln". das Handelsmiiüsteriilin sei er bereits loS; auch den preußischen Ministerpräsidenten habe er im Lause dieses Kahres oblegen wollen, um sich ganz und gar aus sein „Altenteil", die auswärtige Politik und die Führung der preußische» Stimme im Bundesrat, zurUckzuziehen. Seine Einilußnalime ans die inneren Kragen habe er auch mit der ekelt ansgeben wollen, und zwar dies um so mehr, als ein Mann von 75 Kahren imnierhin noch voll he. schästigt sel, wenn er nur daS erwähnte Altenteil behalte. Würden indessen die Anträge gestellt, so werde sich ihm die erwünschte Gelegenheit bieten, ans allen seinen Acmteru anSznscheide»." Am ül. Kanuar 1080 berichtet dann der Gesandte über eine Unterredung mit dem Kaiser, in der dieser über lein Verhältnis zum Reichskanzler sagte: „Sie ahnen gar nicht, wie schwer mir der Man» das Leben macht, mein ganzes TtaatSministcrium hat er mir schon rebellisch gemacht, süns Minister wollen schon fort." Kn einer Unterredung mit BiSmarc?, von der der Bericht vom 1. März tüüv handelt, be tonte dieser den unüberbrückbaren Gegensatz, der zwischen ihm und dem Kaiser bestehe. Am Lll. März sagte der Kaiser zu dem Gesandten bei Gelegenheit des OrdenüfesteS: „Was den Fürsten anbetrissk. so bin ich mir darüber vollständig klar, daß der größte Teil der Wohlgesinnten im Deutschen 'Reiche und außerhalb desselben mich für undankbar hält, iveil ich diesen Mann, dem mein Haus nnd das deutsche 'Vaterland io unendlich verpflichtet sind, gegen seinen Wille» veranlaßt habe, den Dienst zn verlasse». Mir ge schieht aber hierin unrecht, denn ich habe nie vergessen und werde nie vergessen, was ich dem teuren Fürsten schulde. Ich habe ihm auch hierfür genügende Beweise gegeben, denn im habe mich seinetwegen mit meinem Vater und mit meiner Mutter »verworfen; ich habe ihm sogar daS Opfer gebracht, daß ich meinem Vater während seiner letzten Krantheit Opposition gemacht habe. Sie atmen nicht, wie lauer mir dies geworden ist." Bei einem Abschiedsbesuch beim Fürsten, über den Gras Hohenthal am 25. März >890 b«. richtet, sagte ihm Bismarck sofort beim Eintritt, „er wüste der Legende entgcgentrelen, als vv sein Ausscheiden aus dem Dienste ein freiwilliges gewesen märe. Er verkäste seinen Posten gerade Im gegenivä-tigen 'Augenblick sehr un gern. denn, wenn es schon ohnehin für einen alten Man» schwer sei, sich an ein neues Lebe» zn gewöhnen, so komme bei ihm hinzu, daß ein Teil seiner Krennde. zu bene» er z. B. Seine Majestät de» Kaiser von Oesterreich zu rechnen sich gestatte, ihm über sein Ausscheiden Vorwürfe mache, sa. dasselbe sogar io auSlcgc, als habe er die Flinte i»S Korn geworfen. Schüchternheit hätten tlim auch seine Feinde nie mals im»" "reu können, er fürchte sich weder vor den Sozialdemokraten noch vor den übrigen Oppositions parteien. und deshalb wünsche er dringend, daß bekannt würde, daß er wider seinen Willen entlassen sei." Don -er Tiittykeil emes unabhängigen Miiu-lerpräsidenten. Berlin. 18. Kebr. BlSttermeldungen aus Brcnnischwclg znsolge veröfsenllichl der Vraunschiveigische sozialdemokrati sche „Volkösrennd" neue Enthüllungen über den früheren unabhängige» Minlsicipräsidenien O e r t e r. Danach soll dieser wahrend seiner Ministcrfch-ast von dem Fabrikanten Wemel in Hahlen 3 Prozent des buchmäßige» Rein gewinns und später, wenn er dauernd in d'c Dienste deS Fabrikanten treten werde. 18 Prozent des Rein gewinns. sowie Vorschüße in Höhe von 3080 biS 7808 Mk. verlangt haben. Berlin, 11. Kebr. Wie die „Freiheit" mittrilt. hat die Zentrale der ll. S. P. T. einstimmig den Beschluß gefaßt, gegen Oerter sofort ein Ausschluß »erfahren aus der Partei etnzulciten. Keine Maßregelungen zum Berliner Uädlischen Slreil»? Berlin, II. Kebr. Am Schluß der gestrigen Stadtver ordnetenversammlung von Berlin wurde ein lommu- nistischer Antrag angenommen, daß gegen die Streikenden keine Maßregelungen vorgenommcn werden sollen. IW.T.B.f Ende -cs tschechischen Dergarbeiterstrelks. Prag, II. F-ebr. Gestern nachmittag ist durch Ver mittlung der Regierung zwischen den Grubeneigcntümern und d-e» Kohlenbergleule» der Ttthechv-Slowakci ein« grundsätzliche Einigung er iclt worden, so daß der Generalstreik in den Koh!c»rcv!ercn als be gclegt an gesehen werde» kann. T!, Arbeit dürste spätestens Mon tag aus allen Schächten w eder ausgenommen werden, D!« Arbeiter erklärten sich danirt cttiverstan^cn. daß die Löhne in gleichem Maße herabgesetzt werden. !n dem di« vcbenS-- mittel sinlrn. Tschechischer Anschlusz an den französisch- englischen Garantieverlrag? Paris, il. Kebr. Nach dem «Journal des Dubais" soll der tichecho slowakische Ministerpräsident B e n c i ch dl« Ab sicht haben, t» London ans di-c Notwendigkeit tnnzunxiiev. die Tschecho-Llpmakei an dem s ra n z ü s i sch-« n g l t sch belgischen Garanttevertrag teilnevm«» »u lalßnr Ander- kün«e et» ipir/ttchx-r itzriade- nicht üchergechE «ar k>*w ,W. » «.>
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