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Dresdner Nachrichten : 23.08.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188508232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850823
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-08
- Tag 1885-08-23
-
Monat
1885-08
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.08.1885
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AS gethan. mit der Ncichardt an alle seine Aufgaben herantritt. ,1>r gelit die grobe Treue hervor, die sich in der Erfüllung seiner Pflichkn rrllenchalben kundgickbt „nd auch Neine Dinge nicht übe» sieht. Darin stimmen alle seine Mitarbeiter ebenfalls überein, daß Reicbmdt, ohne der nvchigen Energie zu entbehren, seine Schule »»r mit dem Sceptrr der Liebe regiert, und daher ist eS auch nicht z» neunen,der,^ dass ihm die Heyen Aller, die ihm persönlich näher ueie». n. icder in auirichtigcr Liebe cntgegrnschlage». Mdge dem nerel'tte» Manne, der schon so viele Jahre mit großem Segen ar- nU'eitet hc.t. in seinem Berufe noch eine lange Thätigkeit be- scbieden sei»,." — Ein verheirattiekr P r o k u r i st aus Dresden. welcher senio Gcniab-kin bei sich hatte, wurde, wie die „Franks. Ztg." be richtet. am l^ d. M.. dem Tage vor seiner proieklirtcn Abrelie, auf Grund von 170, Abs. 3 deS R.-St-G. (SittlichkcitSverbrechen) in de»n Luftkurort Schömvald (Baben) verhaftet. Ta die Aussagen Nr Jengc», n'elchc von großherzoglichen Amtsgericht noch am gleichen Tage »ernommei» wurden, die Anklage genügend brilätig- le». ,o wurve derselbe nur gezze» eine Eantion von 10,000 Piark. nn-iuie sein Gastioirll» für ih» leistete, aus freien Fuß gesetzt. Der Prelnust ist »aau Mailand weitergrreist. DaS Ganze, namentlich tue Stellung de» Eantion durch den Gastwirth, erscheint etwas Iiinvalnscheinlich. nmtlienbakl. — Mit Donnerstag den 27. August beginnt bei der Sächsisch- Bolin, ischen T a in v f s ck» i fff a l> r t ö - G c f c l l scha s t ein neu,-r Fahrplan, welcher auficr der Verlegung der Abfahrtszeiten nach entfernteren Stationen an» ftrübcre Stunden »och insofern eine Aendcinng der jcchigen Fabrordmrng bewirkt, indem eiinelnc Abend- lebrke», nach und von Dresden i« Wegfall kommen. Nach diesem neuen Falnplane erfolgt die Abfaslnt des von Dresden »ach Aussig «ainenden DamvstchiNeS bereits Bonn. 8 Uhr anstatt wie bisher von 2 Paar Dolen. 1 Jaguet. I Wintcrübcrzieher und «eiktakche ans dem offenen ttleiderschrank« verlieb d NM 10 Mir, wahrend das zur letzteren Stunde hier ahgehcnde nir hiö .Herrnskretschen fahren ivird. Die Fahrt Vorm. II llln von Dresden nach .EerrnSkretselien und von da 'Nachm. 5 Uhr nu Ni in. zurück ivird cmgecogen >ie:d findet dafür die letzte Abfahrt von HerruSkretschen nach Dresden bereits Nachm 4 Ul>r 15 Min. >latt A»l»rdem lommen die Falinte» von Billnitz Ahcndü 8'e »nd !> Uln nach .Dropdmi. sowie voi' Dresden AbenvS 0 und 10 Uhr »ach Billnitz in 'Wegfall. — Aus der Strecke nnterhalh Dresdens enolgt nach dem neue» Fahrplane die Abfahrt dcS Abends von Dresden nach Meißen verkehrenden TampsichisscS bereits ^um 0 nnnatt wie tnSlxr nm 7 lllir, ivabrernd die Fahrten zwischen Slrebla »nd Bknhiberg 'länzlich eingestellt »verden. Indem wir bezüglich der übrigen nnNven>e»den Beraiiderlliigen den Fahrordnung auf das in der oovlierzenden 'Nummer beßndliche Fnferat verweile», be merken ivir nur noch, daß die Fahrten ;n»i»ck»en 'Aussig rind Leit- uieritz bis zum Eintritt besseren Wasserstandes eingestellt sind. — DaS B rntto-Ergebnisi des letzLen A tbertfesteS bat sich > ans 28,0» 0 M. berauSgeskellt: da die Unkvstc» früherer Feste durck- 'chnittlich 4»» M. betnigen. weiden dem Albealverein ivohl gegen - l.r>«Xl 'N>. zuflie ßcn. — Ter vvn dem Rittergutsbesitzer von Tmnvling durch einen! Schnsi vcrwnnd^e Gutsbesitzer Heinrich Grase (nicht Mulchtcr) in Sio lpgen befandet sich relativ wob!, io daß an feinem Auf- lommeii kaum zu zweifeln ist. — lieber den g c > ch n f t l i ch e n 'Nutzen, welchen das ,' n'eriren in Zeitungen zur Fclge bar. ist eine'Aeußernng nindol» Herzog's. des betannten Modeivaannihändlers in Berlin, de >nr seine «Se)chäftsanzeigeii in den Zeitungen setzt jährlich ! - Ml. anogicl't. von lwbem Jnre»r'>e. ^,'ll.- ,ch unlit imerirke," ! a ve er hingst im sttriie ferner Frennde. „lialte ich so geringen! llin'an. daß ick, ba'ser gelban Iiatte, das Gr>chä'c zu schließen, j ?. !üi begann ich zn mierircn. Ich wendete im ersten Jahre 10Mi Nit daran, und in ein Umsatz stieg mit :!O.OtX» Mt.: im dritten Feere verwendete icl, 10,00»' N>t. anr Jwemre. mein Umsatz bc- rhierte sich an» HiuO'ert:au»eiide. und jesu beträgt er Millionen und Ule.:» rtzeivinn steht im Bertiäunis: dazu. Alles, ivas ich hghe, mein Welvwwe. mein Lnlsione»ige»chäft rwrdante ich nicht allein der Neellttar der rtzcichS fts'nhmiig. ioiidnir zu 0,!<» der Bracht der ZeUüngsanzeigen. I ch bin zu der Gcivißlicit getommen. das; heiit- catage kern cheichäil ohne die Bracht »r Zeftnngsannoncen in die >)r>I'e kommen nnd cycwnindringend 'ein kann" — Ter heutigen Auflage liegt eure Preisliste der Hol:-. Braun- rrnd Sieinkohlcnhandlnng von Stolz u. E o., DreSdcn-Ncn- stadk bei. > — Unterbau» der MaUenbrnrke wurde am Freiing beim Bog' - gern ein M en»c!» e n »cd ä d e l genmden. j Dem Bernebinen nach wollen die Kamerun-Neger,! die lei-t >n Leipzig »n'flc», anch in Drcsdei» Vorstellungen geben! nnd toll das Feldichlö'ßchcn - Etablifsemeift hierzu anserfehcn wor-1 den sein. Fii der »Uauirk'srhen Broiizirwcrlstrilt (Seilergasse 50 war l-s gestern Bv»mlka>(. die bronzirle st a in i n b c kl e i o n n g m dem vrachrvollen. in der .stgl. PorzetUansabrik;n Bceißen für .','anig Ludwig bon 'Zirwcrn hcrge'lelUen staniimchirme ausgesleUt. i >'e>r .'liaii'e hak dieie 'Arbeit nacl, dem vortrefflichen Entwürfe des! stm. Bauratbes zrv'mann in München mit größter Aeeuratesse f , iiegeniiirt. Der Guß» die Enelirung nnd die Bergoldnng sind auf's! stur' gelungen. An allen The,len des iin „zahmen" Rveveoslhle f a.baltene» Zierslückes ist lein Makvl ivalirzniichmen. Besondere L hivieugleilen hat >xrr .stranse bezüglich der Bergoldnng glücklich wollig:: er mußte ganz genau den mit dem Golde desunigeben- t i! BmzellamchmnckeS harmonirenden Don treffen, was auch gelang. .' Irrt er denn an seinem Dheile redlnt» dazu beigetragen. das r uw-dner .stnnstgewerbe z:: Ehren zu bringen, »nd ec. wird ihm gii der wohlverdienten Annbrniiung m Bc'cißen nnd München nicht ."gen. — 'Wie wir unlängst berichteten, wird Herr Rudolph wendig ans Schandau als Eheidireltor und Anisicktsralh indem eiierbauien Saokel Eontinental >n Berlin wirken. Als Direktor dieses ' 'iclswnd eine zweite erprobte Kraft.Herr Friedrich Schott, der frühere c sttz.r eines der rcnommrrlcstcn Hotels der Schweiz, des Hotel '.Nonnci in Bevch. nmgircn. — Der Biirgergeiangvorcin der Sl'pclvorstadt hält heute wennrag im Schüler'chldßchen »einen l Famiiienabciid, verbunden ni-t Konzert und Ball ab. - Die Berurtlieilnng. welche das Bcriahren einer hiesigen» L' e erdig« ngsgescll' ch a »r. ihre Prospekte in die Häuser zu ' lacken, wiederholt in der hiesigen Presse enahren bat, scheint nschlS - rnchlct zu baden, weiugitens schickt nnS eni 'Abonnent einen l-rr"ve!t zn. ivelchcr „svebcii" bei ihm abgegeben worden sei. Das .mvUtnl» wird »elbst wissen, wie es sich derartigen Taktlosigkeiten . gennder zn verhalten hat. Der im Fnianleric Regiment 'Nr. 155 dienende Unteroffizier > e !ta '.'ermann L. e I» in a n n a»S ^iertlielsvors erhielt für die mit! . rencr Lebensgefahr verbundene Rettung eines Knaben vom Tode e g, Ertrinkens die »ildernc LedenürettringSmedaille. L andgcr > ch t. „Bille, meine Herren Richter, tgssen Sie ! > erde »lir st>.cl-r crgelicn. »ch wußte nicht mehr, wohin und habe. > e na die Sachen wegiialmi. allein drei 'Nächte aus dem Kirchhof i meinem Kinde »e chlawn !" iannnert dieFahre alte Schneiderin ! ' . u:>e Doialbca .Rndolvh ans Langeiil'iela in Schlesien, nachdem ' ein on ne-.. Belennlniß ihrer Schuld abgelegt hatte. Spiegelt b nicht NI de» wenigen Worten eine „„gemein traurige Existenz .der. iiiid iiililk »icl, daher nicht jeder Menschenfreund bewogen, AngeNaaien Biitleid zu zollen't Gewiß, aber die Empfindung : Bulleids N'ird »nrürtgedrängt. >vcn»r man einen Blick in das Bor »eben der Rndolvh wirft. Dabei zeigt sich, daß die volle Strenge des Geietzes nicht ansreichle, eine wiederholt rückfällige Del»,, vor weiteren Eingriffen in fremdes Eigeifthnm zurückrn- I ecken. Kaum I l Fahre alt. betrat die Angeklagte ichon oic ' lnv'iige Bochn des 'Verbrechens: ein Glied nach dem cmderen > !>:e sich »ende".» zn einer langen Kette von Gesängiüß- und Zucht- i: mcNraien anemander, und erst nm ION Mai. d. I. ofinete sich der N. nach Fialiriger Hast die P'orte des Zuchlbanies wieder. Ist unter dirie» Uinsckrndcn. »elbst ivenn man an eine hochgradige Rothlage der Angekhrgtcn glariben kann, noch ans eine Besserung zn hoffen nnd übcrhairpt Müde noch am Platze? Diese Frage dürfte nicht nur von de» Herren am grünen Tisch verneint werden. Nach ihrer Entlastung aus der Strafanstalt würde die Angeklagte sicher, wenn mich nur an» kurze Zeit, eine Stütze an dem Bcrem zur Fürsorge ">ir entlassene Siräilnigc gefunden haben. Daß sic diese wohlthätige Fnslilntivn gänzlich mied, zeugt schon, wenigstens in Rücksicht aus die PerwMlchkeit der 'Angeklagten, für eine verächtliche Gesinnung, e nde Fnn> nahm die Rndoipl, Aufenthalt in der Wohnung des Schneidermeisters Ehrenrcieh. und cs konnte ihr, wenn schon sich d e 'Aussicht ans eine feste Beschäftigung nicht geboten haben mag, nicht zu schwer lallen, vorläufig aut irgend eine reelle Art die Mittel zu ihrem Lebensunterhalt zu erwerben. Da winkte ihr ober schon wieder der Versucher, und der Gedanke, aus Kosten 'hrcS Lvgiswirlhes schnell und leicht in den Besitz von Geld zu ge langen. riß sie wieder auf den Verbrecherpfad. Unter Mitnabme Fr alten ugrtier und verschaffte sich dnrch Verpfandung ^der^Sacbm e Baarschaft. Mit diesem Dicbc-strelche begnügte sich abervie »geklagte noch nicht einmal, denn in ihrem neuen Quartier zu »Strehlen benutzte sie ebenfalls «ine günstige Gelegenheit, einen KonsirmationSschein, eine Eheschließungskarte und einen Schuld schein über 120o Mk. zu entwenden. Unter solchen Umstanden ver dient die Angabe der Diebin, sie habe sich mit Hille der Papiere Stellung alS Kellnerin aus dein Turnfest suchen wollen, keine Be achtung. und ebensowenig kann die cinaangserwähnte Jeremiadc irgend welche Wirkung erzielen. Der von Hem, LandgerichtSdirrktvr Trnmniler prasidirte Gerichtsbvt gelangte auch nach alledem zu der Ueberzeugung. daß eine milde 'Auffassung nicht am Platze sei nnd erkannte ans drei Fahre Zuchthaus, 5 Jahre EhrenrechtSverlust und Stellung unter Polizeiamliebt. — Friedrich Moritz Wilhelm Gärtner auS Tauscha, ein kann« der schule entwachsenS, aber schon zweimal wcgcil EigeilthunisvergchenS mit Gefängnis; vestrafteS Bürschchen, benutzte am 20. Juli leinen Aufenthalt in der Wohnung des HandelSmanneS Reiche in Berbisdorf zur Wegnahme von zwei Fünfziapiennigstücken. Als er sich entdeckt sah, gab er allerdings ohne Weiteres das Geld zurück, wußte ober nichts weiter zu seiner Entlastung anzuführen. als die ziemlich dreiste 'Ausflucht, er habe nur einmal zilleben wollen: »ob R. auch sein Geld »erinissen werbe. Gärtner, der nebenbei bemerkt, das Unglück hat, einäugig zu fein, ivnrde mit l Monat Gefängnis, belegt. — Unter Ausflucht der Oeffentlichkeil verhandelte die II. Fencnstraskammer gegen den Eolllschreider Heinrich Richard Graf. Die Anklage lautete aus Verbrechen gegen die Sittlichkeit und verwirkte G. eine lOmonat- liche Gefäilgnibstrase. — Die SchnciderSchesran Laura Friederici würbe nach ftattqehabtcr geheimer Sitzung wegen des im 180 des R.-St.-G.-B. gedachten Vergehens (Kuppelei) zn 1 Monat Gcsängniß verurtheilt. «»rtse»ung de» lokale« Thetle» Sette ». TaztSzeschichte. Deutsches Reich. Von Seiten eines Marineoffiziers wird in Betreff des Schicksals der .. A u g n st a " bemerkt, daß dieselbe moalicherweife vertrieben ist nnd in den Calinen — vollständig winoslille Regionen iin Innern — gerathe» ist. Schiffe, welche wie die ,,'Augnsta" mil ihrem kleinen Kvhlenrauin nur auf das Segeln aiigewieie» sind, »inssen bis zum 4»>. Grad südlicher Breite gehen nno dort Passanvinde ausiucheii. Wie ich mit der „Gazelle" nach den Kerguelen Inseln nntenvkgs war. waren wirftBevnate gänzlich verschölle» und in der „Danz. Ztg." wurde der Untergang des Schisses gemeldet. Um 'Nachrichten vvn uns zu geben, mußten wir bis zum 40. Gr. südlicher Breite segeln nnd trafen dort wirtlich ein .stäuffartheischisf an. welches eine Depesche kür nnS mitnahm. Die „Angusta" hat vielleicht Havarie gelitten nnd liegt m irgend einer entlegenen Blicht der ^üdseciiisel» und zimmert. Sie ist übrigens rin vortmsliches Segel nnd läuft je nach der Windstärke 8—12 -knoten pro Stunde. Die Frau Fürstin BiSmarck ist von Homburg v. d. H. in Berlin eiiigeru-ssen. Wie im ehemaligen .Kmsürslcnthiim Hessen bis zur Einver leibung, so bestand auch im Fürstentlmm Lippe Detmold »och bis m die neuere Zeit die sogenannte Fräulein- oder P rinz e' s i n - steiler: es wurde denUnrcrthancndesLanbcs behmsAnsbriiiquiig der HeiralhSgabe für die sich etwa verheirathenden Prinzessinnen des regierenden Hauses und anch für Prinzessinnen von Nebenlinien eine Steuer miferlegt. Gestützt aus dieses Herkommen, strengte in, Jahre 18-57 die Gräfin von Haßlinge», eine geborene Gräfin zur Lippe-WeißcnfelS. nebst nenn anderen dieser Linie angehörenden Gräfinnen einen Prozeß gegen die fürstliche Regierung und die Landsländc aus Bezahlung der Prinzeiiinsleuer an. Vor einiger Zeit ist der Prozeß vom zuständigen QbcrlandcSgericht in Eelle nach fast .'iOjähriger Tauer zu Gunsten der Stcuerkrast des Landes entschieden und sind die.Klägerinnen mit derselben abge- wie»'cn worden, wodurch ein alter Zorn abgeichnitlen und daS Land vor einem augenblicklichen Fingnzverluste von 300.000 Mk. bewahrt worden ist. In Anbetracht der dortigen Finanzvcrhältnissc ist das ein großer Gewinn. I Thatzäctüich bestehen bereits in Hamburg Bestrebungen, be treffend Errichtung einer Aklicngc'eÜichast für Hochsecsi s rh crri. Es ist ein Aktienkapital von 1(z Mill. Mk. in Aussicht genommen. Im 'Anschluß pn den Prozeß desHoipredigerS Stöckcr gegen den Redakteur Nr s.Fr. Ztg.". Bäcker, halte Letzterer bei der Staats anwaltschaft den 'Antrag gestellt, von Amtswcgen die Anklage gegen den Hosprcdiger Stöcker wegen Beleidigung zu erheben. Tic Staats anwaltschaft hat jedoch diesen Liebesdienst avgelehnl nnd Herrn Bäcker ans die Privatklagc verwiesen, die dieser denn auch an- streiigcu will. In Sandhamen bei Mannheim wurde dem „M. A." zufolge em Mann airS den „besten Kreisen" verhaftet, weil er einem blniden Mädchen Gewalt angcthan hatte. Ter Betrcsscnde ist bereits 73 Jalire alt. Im Lockstedter Lager in Holstein wlirde ei»'Mann der 7. Kompagnie des in 'Neumunstcr garinsonirenden BalaillvnS des 85. Regimenls von (.Iivlorrr nor-lraü beiallen. 'Aus 'Anordnnng des 'Arztes wurden die mit dem Kranken auf einer Stube eniauarlrert gewesenen Mannschaften in eine andere Baracke umguarticrt und die geräumte Stube abgeschlossen. Das noch vorhandene Brod dieser Maimscha»tcn wurde ans Befehl emgegraben. Tie betreffende Stube ivnrde später gründlich gereinigt, dann mit Earbvliäure stark des- insicirt, die Utensilien, Tiiche, E büren, Betten, Wände u. s. tv. mit k Sonnt»« S«v »». 1SKS Urousse, hat einen Ai^nlk an ihre Wähler erlaffm. d« also endigt: „Indem ich stets dazu beigetragen habe. von allen Sozialisten die politischen und bürgerlichen Rechte der Krau »u fordern, werde icl, nicht im Augenblicke der Schlacht desertiren nnd nehme deshalb die Kandidatur an. Ich werde, welches Schicksal mich auch immer treffen möge. Alle- thun. um die Erfüllung unseres Programme.- nicht bloS einen platonischen Wunsch bleiben »u lassen, wie leider zu oft die Wünsche männlicher Wahlprogrannne. — Mac. Le Courtier. Erzbischof von Sebaste. Gencralvikar von Saint-Tcnis. ist gestorben. Er war lange Zeit Pfarrer der fremden Missionen und Erzpriester von Notrc-Dame. Paul Dcrouledc hat beim Schützenfest in Vinccnncs Gelegenheit gesunden, die Rede, auf d,e er jüngst in Le Mans verzichten mußte, zn halten. Am 20. August fand die Er öffnung dcS nationalen Schützenfestes in Bincennes durch ein Frühstück statt, bei welchen, Paul Deroulede den Vorsitz führte Zur Rechte» hatte Deroulede den General Gervais. als Vcrfteter des jirieäsininistcrS. gegenüber Frau Edmvnd Adam. Letztere, die sehr v» bvtzutü war. brachte ebenfalls einen Toast a»iS, worin sie daran erinnerte, daß die Frauen den alten Galliern de» Kamps wagen zogen, wcübalb sie als moderne Gallierin das nationale Schützenfest unterstütze. Die Banketrrde Paul Dcroulede'S bewegte sich wieder in den allgemeinen patriotischen Phrasen. Derselbe er klärte, er nnd seine Freunde Kien keine „Provokateurs": sie hätte» Geduld, denn sic hätten schon 1v Jahre gewartet. Freilich stehe auf dem Programm der Patriotenliga di« ZurückrrstattiMg Elsaß- Lothringens und die Revision deS Frankfurter JriedenSvertrages Wiedererstattung bedeute jedoch nicht Wiederrrvberuna, und Re Vision bedenk nicht Bruch. Sodann brachte Tcroulede einen Trinkspruch aus die französische Mutter cmS, welche Rächer für die Gefallenen, Befreier für die Unterdrückte» erziehe. Als nachher Frau Adam mit einem Jnsanteriegewehr den ersten Schribeniclmß zur Eröffnung deS Festes tbnn sollte, fehlte die dazu gehörige Pa rrone, woranf die alte „Gallierin ihr sicheres Auge mit einem Karabiner versuchte nnd sechs Fehlschüsse that, was allgemeine Heiterkeit erregte. Morgen soll ans dem Festplatzc alles fertig sem und der Wettkampf ernstlich liegst,nnen. In Marseille wnrden um Freitag 69 Cholrratodte gezählt, in T o u l o n 2. Italien. Wie anS Bucalla (Provinz Genna) berichtet wird, sind 21 tiroler 'Arbeiter im Gasthause von italienischen Arbeitern ü berfalle n worden lindes entspann sich ein förmlicher Kamp». Das Handgemcnae dauerte weit über eine Stunde, bis das aus Genna rcauirirte Militär herangeruckt kam, welches die Ordnung wieder herslelltc. 'Auf beiden Seiten gab es Tobte und Venrnindete. 'Aus dem KöniaSsthlosse in Turin, wo die Juwelcn des Hauses Savonen und sämintliche Orden aller Mitglieder des Königs lianies, darunter solche von Hohem materiellen und kimsthistorstchcii Wertlie, aufbewahrt werden, sind mehrere solcher Kostbarkeiten ge- st v h l e il worden. n. A. vier 'Aimunciata-Orden mit Brillante»», die allein einen Werth von OOchOOOFrcS. rcprüsentirc». Ter Werli, iämmtlicher gestohlene» Gegenstände beträgt eine Million. Eine» der Schloßwächter wurde als der That verdächtig verhaftet. Rnfftand. In der neuesten Zeit werden die Fälle der Be raubung von Eisen bah nzügen nach Aushebung der Schienen immer Iiänsiger. Am 17. d. M., uni 2 Uhr Nachts, ent gleiste der ans Odessa abgeganaene Personenzug nächst der Station Wvgodo. Sämintliche Fracht Waggons und ein Passagier Waggon wurden »Heils zertrümmert, theils stark beschädigt. Meniche» sind nicht verunglückt. Ter Polizei gelang es bis nun noch nicht, aus die Spur der Attentäter zu kommen. Einen Tag zuvor fand eben falls nächst Odessa eine Eisenbahn Katastrophe, ein Zusammenstoß zwischen dein Personenzug Nr. 5 mit dem Lastzüge Nr. 400. statt. Ter Lastzug war mit Brettern nnd Holz befrachtet. Tie Bretter und das Holz flogen auseinander, wobei ein Wagen dritter und die Waggons zweiter und erster Klaste nicht niibedcuteiid beschädigt wurde». Bei diesem Zusammenstöße wurde der Kondukteur Ezesnv- kow gclödtet nnd mehrere Passagiere verwundet. Seit längerer Zeit schvn geht es im Lager der russischen Nihili st e n sehr still zu. Mau hört nichts von neuen Gcwalt- thaten derselben, und auch ihre literarische Thätigkcit. die noch vor wenigen Jahren so fruchtbar an Brocbürcn, Maniksten, Programmen. Journalen und Revuen war. ist fast voüständia versiegt; sie l»e- jchränkt sich gegenwärtig cm, zwei periodische Publikationen. die weder in literarischer noch i» revolutionärer Hinsicht eine größere Bedeutung besitzen. Tie eine derselben, „'Allgemeine Sache", schreibt mm: „Tie Unparteilichkeit des Ehronislen »vthigt uns zu ilnicrem Bedauern zu dein Geständnissc, daß der iliicrbittliche Kamps, den die russische Regicrnna vor einigen Jadrcn gegen die Unz» sriedencn iin Lande und die liberale Strömung daietbst unternommen bat, mit einem großen Triumph der Autokratie geendigt hat. Tie Verschwörungen haben nahezu ausgehört, die liberale Partei hat die 'Waffe» gestreckt, indem sie alle Zweige der Verwaltung den Reaktiv näreil überließ, und wem, man in Rußland hic und da noch einige Spuren von Kritik gegenüber der Regierung bemerkt, sv sind d»e selben so ichivach, daß die Regierung ohne viel Mühe dieses Ge »penst des Liberalismus unterdrücken kann, sobald sie nur will: es ivird nur geduldci, weil es ganz nnichuldig ist und dem Prestige des 'Abiolntismns nichts schadet. Die durch eine ungeheure, un wlsiendeMajvrilätgestützte, triumphircnde Reaktion hat alle Schlcußcn geöffnet und über ganz Rußland die stinkenden Wellen der rcaktto narc» Fluch craofscn.' 'Nach einigen bitteren Worten und Re flexionen über die ruffifchc Jugend und Gesellschaft und der Er tlänmg des Anlors, daß er trotzdem nicht an dem endlichen Triumphe der 'vrlichrittlichcn Ideen über die Barbarei der russischen 'Negierung verzweifle, fährt der 'Artikel dann iolaclidcrmaßcn fort: „Wir kampten die Eroberung der natürlichen Menschenrechie, für die Befreiung »in zu ktehcn. Tic Leute, von denen angegeben wird, daß sie berüchtigte Einbrecher sind, sollen zur Zeit des Diebstahls m Hamburg geweien »ein. In ihrem Besitz wurde eine Summe von fast 100,000 M. porgc»undcn, über deren Erwerb sie eine genügende Auskunft nicht zu geben vermögen. Hoffentlich hat man endlich die richtigen Gau- ncr erwischt. K oloNiales. Tcr „T imcs" zufolge ist nachstehendes Tele gramm vom Sultan von Zanzibar in London cmgctroffcn: „Wir haben uns damit einverstanden erklärt, das deutsche Protektorat über Niagara. Ukami. Unguru. Ukgua und Witn anzucrkenncn, aber erst, nachdem uns ein Ultimatum gestellt worden war. Oesterreich. Ter Obmann der Repräsentanz der LandcS- Jndcnschast von Böhmen. Tr. Moriz Liaitenstern. überbrachte im 'Namen die'er Körpcrichaft und der Israeliten des Flachlandes Böh mens dir Glnckwüm'chc inr den neuen czeehischen Erzbischof, Graf Scliönboni. woraus dieser in seiner von den edelsten (?» nnd hu mansten Anschauungen getragenen Erwiederung erklärte, daß er es als 'Aufgabe des Pnckio's halte, den konfessionellen Frieden zn för dern. in welchem Sinne zn wirken er beflissen sein werde. Das romantische, allen Touristen bekannte Landeck an der Vorarlberg-Balm ist durch eine Jcuersbrunst bcimgesucht worden. Am 19. Abends kam in der Apotheke Feuer aus und am 20. früh brannte schon das 30. Haus. Ungarn. Tcr Landcskommandircndc von Budapest, Barvn EdelShcim-Gmflai. nt einer der schneidigsten Generale der Mo narchie. und in der 'Armee liebt nnd fürchtet man ihn zugleich. Man siebt ihn, weil man weiß, daß er einer der tüchtigsten Sol daten Europas ist, und man fürchtet ihn, weil er zuweilen sich derb nnd kernig anSzudrücken pflegt. 'Als der General der Kavallerie jetzt ein Tiitzimd Offiziere zu sich citiren ließ, ahnten die „Gelade nen" nichts Gutes. TaS letzte Manöver war nicht gar zu glänzend ausgefallen nnd rin Tonnerwcttcr war das Wenigste, was man erwarten durste. Tvch wie erstaunt waren die Offiziere, als ihnen Baron Edelslicim-Gnulai freundlich und heiter entgcacnkam. Dies und Jenes sprach und endlich das Gespräch auf das letzte Manöver brachte. Tie Offiziere, die von der Jovialität des Landcskoinmnn- direnden ganz entzückt waren, wurden plötzlich durch eine seiner Be merkungen aus allen Himmeln gestürzt. Der Baron sagte nämlich zu seinem Adjutanten, als er bas Gefpräch aus daS Manöver ge lenkt hatte: „Ich bitte, schließen Sie das Fenster; ich könnte viel leicht laut sprechen. . Eine Bemerkung, „durch die Blume", die aber Alle auf das Kommende vorbereitete. WaS sonst noch geschah, verschweigt des Sängers Höflichkeit. grankreich. Der KriegSminiskr hat wegen der Cholera angcordnct. daß die Truppen der Garnison von Toulon zerstreute Quartiere außerhalb des Platzes beziehen sollen; auch die arniirtcn Knegsichiffe werden den Hafen von Toulon verlassen. Zugleich smd Anordnungen getroffen, um Brest zum AuSgangShafen für die Sendungen nach Cochinchina und Madagaskar zu machen. Paris. Damit dem ernsten Wahlkampfe, der sich hierin allen Schichte» der Bevölkerung nnt Macht vorbereitet, auch nicht die heitere Seite sedlt. hat eine Vereinigung sozialistischer Frauen auch ihre Kandidatinnen für die Kammer aufgestellt. Mllc. Bar- für des Individuums und ein solcher Kamps kann nicht mit einer Nieder läge enden, denn cs liegt iin Wesen des menschlichen Geistes, nach kvrttchreitcndcr Verbesserung und nach Beseitigung der Hindernisse zu streben, welche die absolute 'Autorität ihm entgcaenstelll. Sv groß daher auch unsere Verluste sind, wir haben die Ueberzeugung. daß unsere heute verlassenen Reihen sich eines TagcL mit neuen Kämpfer» aussülten werde». Gleichwohl würden wir im Interesse »»»eres Erfolges aufrichtig wünschen, daß unser Kamp» von allen ! Gcwaltlhütigkeitcn. Mordthaten und Explosionen sich ferne Halle. Unsere einzige Waffe sei künftig die Wosenschast und die Moral, denen gegenüber die Barbarei keine'Aussicht hat, Widerstand leisten zu können, während Zeit nnd Erfahrung genügend dargcthan habe», daß in Rußland alle revolutionären Gewaltakte niemals der Bc- ircmng des Volks genützt, sondern im Gcgeuthcile immer die Rc aktto» gefördert haben. Jede Gewaltthätigkeft ist nach unserer Auffassung strafbar und unmoralisch. Tie Gewalt kann höchstens dort entschuldigt werden, wo sic angewendct wird, um die Masse des Volkes i» Bewegung zu setzen: aber dort, wo dieselbe unwissend ist, wie in Rußland, mußte der TerroriSimlS ilvthwrndigerweik scheitern, er hat nur die Blütlie der Jugend aus die Schlachtbank geführt und die Reinheit des Kampfes gegen die Regierung befleckt." Man wird gestehen, daß eine offenere Sprache nicht möglich ist: so st'rccbcn nicht tflvS die Besiegten, sondern noch mehr die Enttäuschten oder Mißbrauchten. Gleichzeitig hört man, daß bereits im ver gangencn Jahre ein mssischer Nihilist an einen der Führer der revolutionären Partei in der Fremde eine Ermahnung gerichtet hat. nicht mehr der Jugend den Kopf zn verdrehen und die Prahlerei ciimistellcn, daß die revolutionäre Organisation in Rußland hin reichend sei. die Regierung uinzustiirzen »nd die sozialistische Herr schaft einznführcn. Freilich wäre cs besser gewesen, die neue Theorie vvn dein Triumphe der Wisscnschaft früher zu verkünden: viel Un heil wäre dadurch erspart, zahlreiche Existenzen vor dem Verderben gerettet worden. Die im ganzen Zarat angcordnctc statistische Erhebung über die Grundbesitz-Verhältnisse des Landes sind iin Königreich Pole» bereits beendet. Nach dieser Erhebung bcsindct sich dort ca. die Halite des gcsannnten Privatgrundbcsitzcs i» den Händen von Aus ländern. namentlich von Deutschen aus Preußen und Oesterreich. Der „Herold" erfährt aus guter Quelle, die russischeRe - gierung habe, nachdem sie kürzlich die an Ort und Stell« topo graphisch ausgenommen»: »svccialkark der afghanischen Grenze er halten. sich entschlossen, nicht weiter auf der Einverleibung der als Zulfikarpaß bezeicbnetcn Grenzgegend zu bestehen. Einer der Mörder des Gendarmerie-Offiziers Heyktng soll in der Person eines gewissen Wassilcwski. Edel mann aus dem Nowgorodschen, in Kamenez-PodolSk ergriffen wor den sein. Dieser Mann trat vor Kurzem in Kamenez als verab schiedeter. auS Wladiwostok angercistcr Militär Tichonowitsch auf. Seine Brust war mit Medaillen und Orden Lekorirt, nie Zeua- nisse stellten ihn als «inen um das Vaterland verdienten Menschen dar vom Kaiser wollte er eine goldene Uhr »nm Geschenk «heften haben (sie war angeblich ve^e^t) ,c. Sr bat um Anstellung inr Staatsdienst und alle an der Spitze der lokalen Verwaltung stehen den Persönlichkeiten intercsstrten sich für ihn. Der Poltzeiinelstkr oab ihm di« Stelle eine» ältesten Pollzelsoldatrn d,I 3. Poltzet'
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