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....... frl gegen die Glaubwü'digkiit der Zeugen. „Meineid könne in diesem Fall« gar nicht vorliegen; denn Schuster habe ja nicht mit Paul selbst, sondetn mit der Tochter das Geschäft abge schlossen und doch laute der Eid, daß er sich dem Kläger ge genüber erboten habe." Herr Nr. Stein beantragte die Frei sprechung seines Klienten. Das Urtel lautete aber wegen Mein eids auf 3 Jahre Arbeitshaus. - — In P'rna hat am Sonnabend Nachmittag bei einem schweren Gewitter verbunden mit heftigen Schloßen, ja man ,Hann sagen Hagelwetter, denn die Eisstücken hatten die Größe von Wetschen Nüssen, der Blitz zweimal in der Stadt ringe- sAlazen und zwar der erste Schlag ging in den Dachgiebel eines Bäckerhauses auf der Langegasse und der zweite in das Dach eines Hauses auf der Dönahischen Gasse ohne zu zürn den. — In Ehrenberg und in CunnerSdorf bei Hohenstein hat zur selben Zeit der Blitz ebenfalls ein geschlagen wobei mehrere Häuser in Flammen aufgingen. . — Vie'e Dresdner Vergnügungsreisende hatten am Sonn tag dse sächsische Schweiz gewählt, alle Orte waren stark be sucht,auf Festung Königstein sollen allein über 500 Personen .gewesen sein und der Abendzug in Pirna konnte nicht alle Rei sende aufnehmen. so daß noch ein Extrazug von Dresden aus die Personen daselbst abholen mußte ' — ES ist den Lesern dieses Blattes jedenfalls noch er innerlich, daß sich vor mehreren Tagen der Sohn eine- Guts besitzers aus Reinhardsgrimma in geistig gestörtem Zustande hon der Augustusbrücke herabstürzte, dort aber von Schiffern .gerettet und in das Krankenhaus gebracht wurde. Dort Hai Ich derselbe in der vorvrrgangenen Nacht mittelst der an seinem Schlafrock befindlichen Schnüre erhängt — Ja einem Logis auf der Tharandter Straße sind vor einigen Tagen circa 85 Thaler in CassenbilletS aus einem Se kretär entwendet worden. — Die Auswanderungslust der Böhmen nach Amerika scheint kein Ende nehmen zu wollen, indem wieder gegen 100 Köpfe, die aus Böhmen kamen und nach Amerika wollen, unsere Kradt passirten. — Aus einer hiesigen advocatorischen Expedition ist ein daselbst beschäftigter Schreiber weggeblirben und hat einen Brief zurückgelaffen, in dem er die Absicht zu erkennen giebt, sich das LÄen zu nehmen. — a. Gestern Morgen wurde auf der Töpfergaffe ein gelber Dienstmann von einem vor einem Milchwagen gespannten Hunde arg in die Beine gebissen. Der Hund hatte zwar einen Maulkorb, aber nicht von gehöriger Construetion. Da Wohl fahrtspolizei sogleich zur Stelle war, mußte der Besitzer des Wagens mit auf die Wache gehen, um sich dort über den Fall zu verantworten. Vielleicht dürfte dies allen Hundebtfitzern bei der jetzigen heißen Witterung zur Warnung dienen und dadurch manchem Unglücke vorgebeugt werden. — Zehn Thaler zur Venheilung an 60 Arme wurden uns gestern von Herrn Banquier Sigismund Lödel überschickt, ' die wir der Armenversörgungsbehörde übergeben werden. Hoffent lich wird genannter Herr dieser Gabe auch die zum Besten dör ^israelitischen Krankenkasse von' ihm schon vor einigen Wochen -'öffentlich versprochenen 100 Th'r. und die in derselben Weise arten 100 Thlr. zum Besten armer Bräute bald folgen sm. — Vorgestern wurde ein - Mann am Hinterkrpfe blutend inS Krankenhaus gebracht, der auf der Schäferstraße in Folge der großen Hitze umgefallen war. —'Der gestern erwähnte Besuch von 400 Wienern wird neueren von dort eingetroffenen Mittheilungen zufolge wahr, scheinlich unterbleiben. Dem dortigen Unternehmer W Holt. Mann sollen sich viele Schwierigkeiten in den Weg gestellt haben. — Der gestern «wähnte Erhängte heißt Röder, nicht Röder, wie iixthümlich zu lesen war — Eine bösartige Zungenbataille, von ^wei? sich 4 Stock Wh aegM-eri Wohnenden zog gestern die' Aufmerksamkeit de« Pafsantek- der Mbergafft nach der Höhe, c Dt» Pmthrien- in W75o M M kS WiAhrn KW in di»Pltz^daß-schäd lich die 'Polizei in Ar. so hinausstieff und «die Inhaberin «» erhitzen Luiige zur Abkühlung in die Polizeiwache brachte. — Im Dorfe Mutda ereignete sich vor ungefähr acht Tagen ein Unglücksfall. In der Stube eines dortigen Begüter ten siand ein Füßchen m>t Buttermilch; die Kinder, darunter 'in 1 jähriger Knabe, spielten in der Stube, während sich Hie Mutter wegen Ur Wohlseins auf kurze Zeit zu Bett gelegt hatte. Da verlassen die ältern Kinder die Stube und lassen den klei nen Knaben allein ; als sie aber wieder zurückkehren, ist derselbe in der Buttermilch ertrunken. ij — Ein vierbeiniger Mützendieb. Als vorgestern am Pa« laiSplütz die Frau eine- Fourier» mit ihrem Jemen Knaben bei einer Obstfrau stand, kam plötzlich tin schwarzer Hund, von mittler Größe und sprang höchst gewandt am dem Kleinen in die Höhe und raübte ihm sein aus Stroh-geflochtene» Wützchen. Man hielt anfänglich die Sache für Spaß, der Hund Mr macht Mit der Mütze Reißaus und läuft die KönigstrSste entlang und verschwindet spurlos. Nach Aussage einer Obst- frauistst dieß schon der dritte, von ihr Mit angesehene Fall, «o dieser Hund auf Kopfbedeckungen von iKmdern Jagd macht wld „meine Mütz' ist weg !" den Refrain bi det, der dann in dem Klagelieds der kleinen' Baarhäuptigen angestimmt wird. — Ängekündigte Gerecht»Verhandlungen: Mor gen d. 16. Vormittag« 9 Uhr: Wider Johann Joseph Hhervni» mus Janschke wegen Diebstahl. Vorsitz. G richtSr. Ebert. D. 17. o. finden folgende Verhandlungstermine statt: ^9 Uhr- Vormit tags Privatanklages. des Königl. Gerichtsamt Radeberg lwidrr Gottlob August Stein. 10 Uhr: Gerichtsamt Döhle n Privat« anklages. Amalie Auguste verchl. Henker und Genossen Wider die verehl Wilhermine Zeibig. 11 Uhr: Auf Antrag Christi« ane Caroline Wilhelmine Rosenkranz wider Anna Christiane vkr« ehlichte Heinrich wegen gewaltsamen Hausfriedensbruch und Be leidigung. Vorsitz. Gerichts«. Ebert. — Berichtigung. In dem gestr. Referate über die im Kgl. Großen Garten Palais ausgestellten Prather'schen Altäre und Chorstühle ist die Jahreszahl 1680 mit 1860 versetzt worden. ^ M . 2- — TageSgefchichte. ü-s Berlin, 9. Juni. Am 6. Mai d. I. empfing der Kömg eine Deputation von schlesischen Webern. Nach der „N.^cA. Z." bestand der Zweck dieser Deputation darin, die väterlich« Fürsorge des Königs auf die traurige Lage der Arbeiter gedachten Industriezweiges zu lenken. Die Deputation hatte rhm zuerst eine Petition über diesen Gegenstand übersandt, und nach Durchlesung d.rselben hatte der König, voll Jntereffr für das Wohl der arbeitenden Caffen, Befehl gegeben, daß die Leute ihm persönlich vorgestellt würden. Se. Majestät hörte mit großer The»lnahme alle diese Details, welche auch die Srel- lung der Arbeiter zum Arbeiigeber erörterten, und ist die Po rtion dem StaatSmiNistiNum zur schleunigen Berichterstattung überwiesen worden. Diese Deputaten hat nun Beranlaffung gegeben zu mannigfachen Erörterungen in der Presse, zu mützd« kichen und schriftlichen Berichten der Landräthe in den betreffen- ven Kreisen, zu Angriffen auf die betreffenden Fabrikanten-M Arbeitgeber und zu Erwiderungen und Abwehren dieser. ANS Allem'stellt sich, heraus, daß die Beschwerde derschlefischen Weber von den feudalen Agitatoren als Agitationkmittel Men die „liberale Bourgeoisie" der Herren Laffalle und v. Kettele» benutzt werden Mtnui Dir -jKöni-.- ^Wintt^-nVvgrMch be merkt zu haben, und die RegWMg hat sich^ bi^ j tzt mit vrr« hältmtzmäßige« Zurückhaltung in^der BachtzihenmiMN. hat die Hvudelskammerini» Preslau eine IWrWung lreffenden Fablikbistticle tzjorgenoMien. „.Dq». ErgebuiL^rp für die Behauptungen Her-Deputation .sytzchie Es stellt fest- daß die Npth,. di« in " pa'S geherrscht hat, di« sich,.Mit,M tigen, durch die Thätighett,- Geschicklichkeit,^ Fabrikanten von diesemiifpechften, Bezirke, Fabrikarbeitern desselben, abgehalten ist. - rhrh /regelmttzi^,! Beschäftigung zu unverminderten