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Dresdner Nachrichten : 20.11.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187411206
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18741120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18741120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-11
- Tag 1874-11-20
-
Monat
1874-11
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 20.11.1874
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li». «don- nt«eni»xnl» »Ikkteliilir- llch «,r., durch d>» W«ft sS N,r. «u»iln, Nummern i Nur. «ufl°,e: 2v000«ldU Für die Rückgabe ein»»' laudier Manuskripte macht sich die Rrdarttd» »Icht »erdindlich. Ins«raten-Nnnahme aul- wärt«: Huaavustoio nuä Va,I»r t» Hamburg, ver Itn, Wien, Letp.tg. Bai-I. Vretlau, Nranksnri a. M. — ttuö. dir»», in iierttn. Vetpjta, Lüicu. Hamdura, liraulsurl o. M.. Mün chen. — Driuds L ( u. IN strautsurl a. M. - tr. >H«t tu tlbemntt. - II» raa. l,uSlt«. «Ulli,, t c». tn Pari«. Tageblatt für Politik, Unterhaltung«. Geschäftsverkehr. Druck und Eigmthum der Herauigeber Eitpsch^r Neilhardt in Dresden. SnierareaerbalMaiU» nrasc tu aaaenai»»»- di» Ad.» Uhr, Sar.ntagd dt» Mittag» t i Ute. Ja Neutiadl: grade Klafter »-.fte L bt, Itachm.a Udr «,I Raum ein» et» i»al>iacn Pi»lte»e lastet lL P>,. irtnaesandl dt» Zette N Ngr. Ltne Garantie sar da« Iiachtüäaiac Lrichn- »t.i rer 2»i,rate w'.c« nicht gegedrn. dluliviiutge Annaneen- Anüritge van »n« unbe kannte.! ntrmen u. Per- lanea in^r een wir ini. gegen Pränunierama- Aabtunz durch Briete Marien ober Poltrintab- lung. tt SUd-a lüften Ift-, btgr. Inier.iie tfte »re Mantag« Stunriner »der nach einen, HlNIoa- d,e Zette L Ngr. Nr. S24. Neunzehnter Jahrgang. Politisches. Mt einem Knalleffecte überraschender Art ist im Reichstage die erste Lesung des Bankgesetzes geschlossen worden. Forckenbeck, der bewährte, umsichtige, unparteiische, einstimmig zum Präsidenten der deutschen VollSvertretung gewählte Max von Forckenbcck legt den Vorsitz nieder! Den unerwarteten Anlaß zu diesem unerwarte ten Schritte bot eine Debatte über die Geschäftsordnung. Dieselbe schreibt vor, daß alle Gesetzentwürfe einer dreimaligen Lesung l.Be- rathung) unterzogen werde» sollen. Die erste Lesung hat außer der Mttredacteur! Für das Feuilleton: vr lümtl Dresden, Freitag, 2». November 1874. des Zaren gerichteten Anschlag fort, der noch rechtzeitig verhindert! wurde. Derselbe ging, wie es hieß, aus der Mitte von Berschwö-! rern hervor, die über ganz Rußland verbreitet sind, Es sind das j zumeist junge Leute, worunter sich auch Söhne angeschencr Familien und hoher Würdenträger befinden, sogar die Söhne des Zaren. Ihr Zweck ist, durch eine sociale Revolution in Rußland einen Um sturz herbeizuführcn, woraus Polen mit einem selbstständigen Klein- Noch nie hatte die Menagerie des Herrn Taggesell am böhmischen Bahnhof so viel Publikum angewgin, wie gestern, Hunderte wollten dein eben so selteneil als draslischen Schauspiel der durch Pulver uiild Blei erfolgten Tödtung eines Bären aus den sibirischen Gefilden zuschauen, und war in Folge dessen der Zuschauerraum nach s'^l Uhr schon ansehnlich gefüllt, während um 4 Uhr, zu welcher Zeit die Erschießung des „Meister Petz" Erörterung der Grundzüge einer Vorlage ausschließlich den Zweck, j Polizei entwickelte eine sicberhafte Thätigkeit und ihreNachforschungen rußland wieder hergestcllt und das übrige Rußland eine Republik angesetzt war, der kolossale Andrang seinen Höhepunkt erreicht werden soll. Auf dieses Ziel arbeiten vereint die polnische Propa-! hatte. Zunächst erfolgte nun die übliche Erklärung, Löwendressur ganda mit den Ulrainophilen und den russischen Socialisten. Die! und Fütterung der übrigen Thiere, bei der letzteren wurde Freund den Willen des Hauses über die fernere geschäftliche Behandlung zu ermitteln. Es darf nach der Geschäftsordnung am Schlüsse der er sten Lesung kein anderer Beschluß gefaßt werden, als darüber: soll die Vorlage in zweiter Lesung im Plenum bcrathen oder an eine Commission verwiesenwerden? Run halten nberLaskeru. Eons, einen Antrag eingcbracht, der die zu erwählende Commission mit einer In struction für ihre Arbeiten'SchafsuiigeinerRcichsbank-vcrschenivollte. Daß dies nach der Geschäftsordnung unstatthaft sei, entschied der Reichstag mit 148 gegen 138 Stimmen. Der Präsident, der diese Frage für eine zweifelhafte erklärte, sich jedoch der Lasker'schen An sicht anschloß, legte zur großen Ueberraschung, ja Bestürzung aller Abgeordneten sein Präsidium nieder. Sofort übernahm es der zweite Präsident v. Stauffcnberg, Windthorst rief aus: Wir müssen unseren alten Präsidenten wieder haben! Mar von Forckenbeck ist dann auch Tags darauf einstimmig gewählt und seine bewährte Kraft der Führung der Geschäfte erhalten worden. In der Tagcs- geschichte und den Neuesten Telegrammen ist der Rede des Äbg. Beseler gedacht, in deren Wortlaut der Präsident v. Forckenbeck eine Kränkung fand. Im klebrigen hat cs der Neichstagsiiiajorität nicht beliebt, auch nur einen einzigen Abgeordneten aus Sachsen zum Wort kommen zu lassen; dein Abg. Ackermann wurde abermals das Wort i abgeschnittcn und ein Bundcsrathsmitglied unseres Landes nahm das Wort auch nicht. Umsomehr sollte man den Abgeordneten der Mainstadt Frankfurt, Herrn Sonnemann, Dank wissen, der sich, wenn auch nur vorübergehend, für Sachsen verwendeten. Was sonst sachlich zu dem Banlgesetze von den Herren Geh. Rath Michaelis, Abgg. v. Kardorsf und v. Unruh geäußert wurde, verdimt keine ausführlich« Wiedergabe. Wir enthalten uns auch jeglicher Verm'uthung darüber, welche Gestalt die künftige Reichs bank haben wird. Eine Schwergeburt wird es jedenfalls werden. Bemerkt, sei hier nur, daß dieselben Herren, die es als höchste gesetz- giberische Leistung preisen, daß in dem jetzigen Bankgesetzentwurfe die Menge der auszugebenden Banknoten begrenzt (contingentirt) ist, ohne Weiteres einer Reichsbank das Recht einer unbeschränkten Notenausgabe zugestchen werden. Bei der Begeisterung, die man einem Reichsbankinstitute von so vielen Seiten entgcgenbringt, ist es nicht überflüssig, der Warnungen Richters vor der Coneentration des gesammten EreditwcsenS einer Nation in der Hand einer allmächtigen Bank zu gedenken. Eugen Richter, für dessen entgegengesetztes Extrem: die gänz liche Freigabe des Zcttc-lbankwesens. wir ebensowenig schwärmen, betonte unseres Erachtens aber nicht mit Unrecht, daß, wenn man erst nähere Bekanntschaft mit der zu einer RcichSba^rk zu erhebenden preußischen Bank gemacht haben winde, sich gar bald zeigen wird, daß es bei der Einrichtung und Handhabung der Ercditgewährung sehr bureaukratisch-ungcmüthlich zugeht. Wie stehe cd denn über haupt mit einer Reichsbank in kriegerischen Zeitkäufen? „Die französische Bank, sagte Richter, Ist vor dem Kriege mindestens ebenso solide verwaltet gewesen, wie die preußische, sie bat viel größere DcckungSmittel (70 Proc.l gehabt, und gleichwohl bat sie unmittelbar nach der Schlacht von Wdrtb, noch vor der Entscheidung von Mcft, ihrcZochiuugeii ciiigcstcllt. Der Abg. Bambcrgcr rühmt ihre guten Dienste bei der Zah lung der Milliarden, aber wenn man seine Sebultcn nl.1t zu bezahlen braucht, ist es sehr leicht, gegen Dritte freigebig zu sein. Herr Bambergec scheint die Zahlungseinstellung einer Centralbank während cincö Krieges alö elwaö Normales an- -usehen, damit Gold für den späteren Gebrauch der Regierung rescrvirt werde, ich aber kan» mir nichts Schlimmeres denken, als wenn einmal zu den Schrcetulssen des Krieges »och der ZwaugScourö und Papierwährung in Deutschland träte. Eine Reichsbant leidet, nach Richters, wie uns scheint, hierin ganz zutreffenden Bemerkungen, an der Allmacht, der Unfehlbarkeit des HauptbankdircktoriumS, da doch notorisch die bureaukratische Weisheit nicht das aufwicgt, was beim Privatmann die Concurrenz leistet, in der er mit anderen Personen steht. Endlich aber — und das bitten wir alle freisinnigen Männer wohl zu beachten — bietet eine Reichsbank eine stete Verlockung des Absolutismus. Ihre un ermeßlichen Mittel ermöglichen es der Regierung, Geld zu bekommen ohne Zustimmung der Volksvcrlrctung. Bereits einnial hat die preußische Bank der Negierung in solcher verfassungswidrigen Wesse Geldmittel geboten. Das politische Gewissen der geheimen Com- merzienräthe, die in einem Bankdirektorium sitzen, ist keine genügende Schutzmaucr für den Constitutionalismus. Beim Lord-Mapors-Esscn in London hatte vor Kurrent der englische Premier DiSracli sich die Bemerkung entschlüpfen lassen: der englische Arbeiter sei vor willkürlichen Verhaftungen sicherer als anderwärts der Edelmann. Alle Welt rief: das ist eine Anspielung aus den Grafen Arnim! Jetzt hat der deutsche Botschafter in London, Graf Münster, den englischen Minister über diese, man kann wohl sagen, taktlose Glosse befragt und Benjamin DiSracli hat sich dumm gestellt; er hat erklärt, er begreife nicht, wie man ihm eine solche Taktlosigkeit Zutrauen köime. Warum denn nicht? Wenn Jemand eine Taktlosigkeit begeht, warum soll man sie ihm nicht zutrauen? Durch diese nachträgliche bauemkluge, verschmitzte Erklärung DiSracli's ist es unnöthig geworden, daß Bismarck einen kalten Wasserstrahl nach London sendet. Seit einigen Wochen pflanzten sich concentrirtcn sich namentlich in den klcinrnssischen Provinzen, wo die Fäden der Verschwörung zusammenlaufen sollen. Hat man es auch mit Uebertreibungen zu thun, so ändert die osficiclle Ableug nung der Verschwörung, wie das jetzt die russische Regierung ver sucht, Nichts an der Thatsache, daß weit verbreitete Verschwörungen in dem despotischen Regimente Rußlands ihre beste Nahrungs- guelle finden. Locales und Sächsisches. — Der Gendarmcrie-Ober-Inspector von Ccrriin di MonC Varchi hat das fürstlich Lippcsche Ehrenlreuz 2. Elaste erhalten. — In den städtischen Bezirk Sv er einen beschäftigt man sich jetzt viel mit den bevorstehenden Stadtverordnetenwah- len. Allerdings ist der bevorstehende Wahltermin ein überaus wich tiger, nicht blos weil das Stadtverordnetencollegium vollständig er neuert wird und somit die diesmalige Wahl ans mehrere Jahre Ein fluß hat, sondern weil auch die Zahl der Wähler eine viel größere ist, als bisher. Denn cs sind bekanntlich infolge des JnslcbentretenS der revidirtcn Städteordnung gegen 3000 neue Bürger gewonnen worden, deren Verpflichtung vor einigen Wochen begonnen hat und gegenwärtig noch im Gange ist. Im Hinblick nun auf diese neuen Bürger ist das neuerliche Vorgehen der Bezirksvereine nicht ganz correct. Denn da bereits vor mehreren Wochen in den Bczirksver- einen Delcgirte gewählt worden sind behufs eines von allen Bezirks- vcreinen zu bevollmächtigenden Wahlausschusses, so hat man auf die neuen Bürger nicht Rücksicht genommen, iin Gegentheil deren An sichten und Wünsche von vornherein vollständig desavouirt. Wäre es wirklich einigen agitirenden Herren unter allen Umständen nur darum zu thun, sich für die Zukunft Sitz und Stimme auf der Landhausstraße zu bewahren? Es wird daher den n e u e n Bür gern wohl weiter nichts übrig bleiben, als ihre eben erworbenen Rechte vollständig zu wahren, was am besten dadurch geschehen kann, daß in Bälde nach vollständiger Erledigung der Burgerver- pilichtuiigcn, eine Versammlung aller neuen Bürger (und es sind ihrer gegen 3000) zusammenberufen und von ihnen auch ein Wahl ausschuß gewählt und bevollmächtigt wird. Wäre denn aber eine solche Parteiung von den Hauptleutcn der Beürksvercine nicht von vornherein zu vermeiden gewesen? — Die Stadtverordnetenwahl erheischt die volle Aufmerksamkeit aller Bürger. Intelligenz, Gc- mcinsinn und Patriotismus sind nothivendige Erfordernisse eines Stadtverordneten. Cliquenwesen, Vaterschaft, Kirchthurms-, um nicht zu sagen Schornsteins-Politik, können dem Gemeinwesen nicht förderlich sein. Und da aus dem Stadtvcrordnetcncollegium auch die Wahl der Mitglieder des Rathscollegiums hervorgeht, so ist die jetzige Wahl der Stadtverordneten auf lange hinaus einfluß reich auf das gute Regiment in unserer Stadt. Dresden ist zu einer Großstadt herangcwachsen ; wichtige Fragen sind auf der Tagesord nung; da gilt es: in beide Collegicn Männer zu wählen, die Kopf und Herz auf dem rechten Flecke haben. Darum Mitbürger — rührt Euch! — Der heutige Bußtag ist wieder einmal eine Eigenthüm- lichkeit Sachsens, um die uns das übrige Deutschland schwerlich beneiden wird. Die Volkswohlfahrt hängt, wie alle Parteien außer den Pietisten anerkennen, von fleißiger Arbeit und Maßhaltung im Genuß ab. Das Bummeln bringt nur Unheil zu wcge, aber ganz gewiß keine Frömmigkeit. Leute, dis am heutigen Freitag für ihr! cuisspricvt und vetviit nur nocl» lcesimters, daß tie Zualvicre der Petz, der sich, nebenbei bemerkt, heute ganz besonders durch seine angeborne Witvheit ausfällig machte, mit Fleiß übersehen. Nach dem Herr Daggesell das Publikum durch eine kurze Ansprache auf die Nothwendigkeit der Tödtung seines nicht zu bändigenden Bären hingcwiesen hatte, trat gegen 5 Uhr der Schütze — Herr Professor Bellachini — an den Käsig des zum Tode Bestimmten heran, der erste Schuß krachte in den Kopf des Buren, und traf, so viel wir sähe», das eine Auge. Den Getroffenen schien diesc schwere Verletzung in seinem Verhalten wenig zu stören, erst mit dem zweiten Schüsse ward das Benehmen etwas ruhiger beim dritten Schuß hielt sich der Bär bereits nicht mehr aus den Beinen, lautlos wälzte sich derselbe auf dem Boden seiner Behälters herum, um den letzten und entscheidendsten Schuß, der ihm das Gehirn zerschmetterte, zu erhalten. Im Ganzen machte die mit geraume» Pausen zwischen den vier Schüssen ersolgcnde Procedur einen mehr peinlichen Eindruck, und wohl hätte mav erwarten dürfen, daß der erste Schuß schon tödtlich rvirkcv konnte, wenn er sachkundig auf die richtige Stelle abgefeueri wurde. Don einem Professor der Zauberei konnte man dies um so mehr er warten. — Jener junge hiesige Kaufmann und Agent, von welchem wir kürzlich berichteten, daß er nach Ausführung verschiedener betrügerischer Handlungen von hier sich entfernt, aus der Lausitz aber an seine Angehörigen geschrieben habe, daß er sich das Leben nehmen werde, hat, wir wir ganz richtig vennuthetcn, diese Ab sicht nicht ausgeführt, ist aber auch nicht ausgetreten, sonder» hierher zurückgckehrt und verhaftet worden. Die von ihm ver übten Betrügereien bestehen darin, daß er im vorgeblichen Arst trage hiesiger Geschäfte, für die er als Provisionsreisender thalü war, an verschiedenen Orten Gelder eincassirt aber abzuliefern Unterlasten hatte. — In Leipzig hat man beim Grrmdgrabcn des Neubauer des Bezirksgerichts ein menschliches Gerippe gesunden und zerbric!/ sich nun den Kopf, wie und weshalb dasselbe dahin gekommen ist Alan denkt, daß spatere Nachgrabungen weitern Ausschluß geben. -- Die Jnscription der Leipziger Universität hat, obgleich di> Einschreibungen noch nicht vollendet, bis jetzt die Zahl von 3081 ergeben. Es ist dies die stärkste Zister seit Bestehen der Um., u.ute-1 Uipeisvsi«. 032 neue Musensöhne sind immatriculirt worden 564 haben die Hochschule verlassen. — Das Umstcigcn bei der Pferdebahn an der Vogelwiese ist bereits beseitigt. Die Arbeiten der Wassmverkarbeiter sind dar anerkennenSiverth beschleunigt worden. — In der vorgestrigen Nacht sind Diebe in das Politz'sckn Gut, welches zu Tolkewitz gehört, aber iiolirt an der Straße zw'.scher genanntem Ort und Strncen liegt, mittelst Anlegen einer Leirei an daS Wohngebäude, cmgeslicgen und haben außer einer Geld summe von ca. 130 Thalern. eine Anzahl Goldsachcn, als 2 lang, llhrkctten, Brosche, Arniband, Ohrringe, sowie eine Partie Herren klcidungösiücke gestohlen. — Ocslcntlichc Sitzung der Stadtverordneten am 18. November. A»ck' >u den Obrc» der Stattvcrordnclcr wild die Klage über den scl audcrl'aitci' jetzigen Zustand dcr rda randtcrllraße mittelst einer Eingabe der mnl'rwcrlMcsttzer vor NobrseDcidt, Gcueke und Genossen getragen und ui» sedleuiiigslc Abvllfe gebeten. Die Einaabc lpri.l t iin Weientlicbe» kasscibc and, waö der von und in gestriger Runnncr witgctdcillc Brie? und der Ihren WM arbeiteten, würden wenig Uebles thun. Wenn die Arbeit, die Tbeater und die würdigsten Eoncerte untersagt siind — was, denken unsre Frömmler — wird dadurch gefördert werden? Das Bummeln und Kneipen. Ist das aber ein besserer Gottesdienst als Arbeit? Von sechs Tagen Arbeit und ein Tag Ruhe hat Gott der Herr gesprochen, aber besondere aus der ortho doxen Zeit herstammmde doppelte Bußtage im Jahre entsprechen unserer Zcitrichtung nicht mehr! Möge das neue hohe LandcS- Cousistorium wenigstens einen beseitigen. — ES macht eine» gar cigenthümlichen Eindruck, wenn man unsere sächsische Landeslottcrie in griechischen Lettern angezeigt sieht. Ja, dies ist wirklich geschehen und zwar in einer konstantinopvlitani- schen Zeitschrift, die aber nicht türkisch, sondern in der Sprache des blinden Homer geschrieben wird. Wenn die Herren aus der Johan- nisstraßc in Leipzig von dem „bamlilck» Mxcmileo-l laolloios" lesen und dann über den „lcki-n« t,o Icr-mal", den Haupttreffer von 150,000 Thlr., da werden sie sich gewiß freuen, daß ihrNubm hin ausgeht bis an das Marmarameer. Ob aber die Nachkommen des PeriklcS und Phocion sich an der sächsischen Lotterie bctheitigen, das möchte zweifelhaft sein. Das Porto von Leipzig bis nach Hellas ist etwas thener und die Herren Griechen sind äußerst genau! Der Mann, welcher den Griechen übrigen« die Segnungen der sächsischen Lotterie zukommen lassen will, benamset sich Or. Koritschonev, ein Name von echt altgriechischcm Schrot und Korn. — An der Piniastchen Elbeiscndahnbrücke wird künftigen Dienstag der Schlußstein gelegt werden, lieber die Steigung der Bahn von Pirna nach Radcberg ergießt ein Besuch der Lochmüble Wenn man dir 120 Stufen von dieser Mühle rin frappantes Bild. angcsticgcn ist und sich auf dem Hochplateau befindet, sicht man ,, ^ , , aus Petersburg nach Mötzlich vor sich die ncnc Menbalm, die mittelst beträchtlicher Cur- Emova allerhand schauerlich« Gerüchte über einen auf da« Leben 1 vm hier heraufsteigt. l'öri»licbe Duälcrci crduiren müßten, unb bast nur tic betanute Dresdner grenlenlosc Gcdnl.d das mit anlesten keunle. Die Ein gäbe wird an de» Statiralb mit der Bitte um scistcunige Aus- llmttScrtheilung über de» Sacbstank aba.cgcbeii. Der erste Be- rlcltt des Finanzalisscbust'cs über den Haucbaitplan 1-7.7, Pos. U', biö mit 2k der Eiunabmcn, findet in alle» Flesten Gencb- liiigung. Darnach sind die Einnahmen an Bürgersieucr mit 64.110 Mark, an Sck'utzvcrwalldtenftcucr mit 2«.,<>ä2, an indi- recten Abgaben mit 570,600 Mark, an Hundesteuer mit 42,188 Mark und der Beitrag auS dem städtlichcn Nc'ervcselid mit 105,00t) Mark veranschlagt worden; auch wird dcr Ltadtrath er sucht, die gemischte außerordentliche Dmttatieii lnr die Reform dcS städtischen Stcuerwcscris zur Wlederaalliabu e ihrer Arbcltcu zu veranlassen. Daß Collegium dcwilllgt285 Zistr.alSAtjaceuz- beltrgg dcd von der Stadt verwaltete» Schweiierbäußchenß mm Selilciißenbaue >60 Tdlr. zur Umfriedigung lcßGrabsteins eines lm Statstkrankenhaissc verstorbene» Gistßauszüglcrs Franz aus Brlcßnitz, welcher dieser Anstalt ein namdasteS Erbe biittcriasscn; 48 Mark ssir das Jahr 1875 zur Unterhattung der Thurmuhr am Eckhause der Alaun- »nd Louiscnstraßc: :i5oi 2h!r. zur Ab wickelung eines ArealauStauicheS an der Lllettinerstras-c; 77:1 rlstr. als Entschädigung an tic Flndelhaukstittung lnr von derselben im Jahre 1867 abgetretenes Straücnarcal. Bei dieser letzten Angelegenheit schlägt der Finanzausschuß vor: das Colle gi»m wolle sich hem Stad trat» gegenüber we gen Verschleppung dieser ciniachen Sache von 1867 bis jetzt tadelnd anssprechen. Die letzteren Worte scheinen dem Stadt». L obrm a u » z» stark, nach seiner iiirifilschcn Uebcrzcngnng «ind die beiden stattlichen Eostcgicn überhaupt nicht berechtigt, fick' gegenseitig zu „tadeln", er fürchtet einen neuen langweiligen Schristcnwcchscl. wie nach der früheren bekannten „Mißiallübc.zclguiig", nnb die Stadt». Lehmann, Richter und Schasiratb sind seiner Ansicht. Stadt». Schöne erklärt damgen, daß er sich gar nicht gcnlre, den Tadel außzusprechen, und Stativ. A d I cr wünscht die Verschleppung im „höchsten Grade bedauert" zu sehen. Nachdem Stadt». Schaffrath sehr am Plaste darauf kstuwekst. daß eine Debatte über den Grad dcS Bedauerns oder Tadels nicht geeig net'sein werde, das Ansehen des Eoliegs ,z» erhöbe», läßt der
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