Volltext Seite (XML)
wuro«. vier)ewir naym ver Monm im „vorei zum Mittagessen em, zu dem auch Ihre Königs. Hoheiten prin» und Prinz Friedrich Christian Militärgouverneur von Seis au- zu Pferde einaetr ondouernb schon. ,^, — Ihre Mchestat dieKonigln-Witw« em „ in Villa Strehlen den General der Infanterie z. D. v. Minck- witz, den Brigadeko»mandeur Generalmajor v. Kospoth, die König!. Kammerd«rren v. Minckwitz und v. Boxberg, sowie den 5osbaurgt Frölich. Heut« früh 7 Uhr 20 Min. ist die sönigin-Witwe zu einem mchrwöchentlichen Kuraebrauch nach Bad Reichen hall abgereist. In ihrer Begleitung be sticken sich di« Hofdamen Gräfin Reuttner v. Wetzl und Fräulein v. NauendoE sowie Kammerbcrr v. Metzsch-Reichenbach. — Der Stadtkommandant Generalleutnant v. wird vom 36. Juli dis 35. August beurlaubt. — Der österreichisch-ungarische Gesandte Dr. VelicS v. LaSzlofalva verläßt am l. Oktober Dresden und über- nimmt die Gesandtschaft Oesterreichs in München. Als Vach- folger ist Herr Bpron Braun, zur Zeit Vertreter Oesterreichs in Kairo, berufen worden. — Prinzessin Thekla von Schwarzburg-Rudolstadt, sowie Gras und Gräfin Welsb »rg sind hier cingetrosfen und im „Continentäl-Hotel" abgestiegen. —, D«m Tischlergesellcn OSkar Franz Rohberg er in Leipzig wurde die silberne Lebensrettungsmedaille verliehen. — Die Ordination und E i n w e is u n g des zum vierten Diakonus der Friedenskirchengemeinde in Vorstadt Löbtau gewählten Herrn Pastors Schulze aus Leipzig fand am Sonntag vormittag durch Herrn Obcrkonsiftorialrat Super- intendent v. Dibelius statt. In Vertretung des Herrn Bürger meisters Hetschel überreichte Herr Bürgermeister Tr. Leupold die Vokativn m Begleitung zweier Ratsmitglieder. Der neue Geistliche hielt alsdann seine Antrittspredigt über Ioh. 3, 26 und 27. — Nach Beschluß des Bundesrates sollen bei der am l. Dezember stattfmdenden Volkszählung folgende Fragen beantwortet werden: Vor- und Zuname, Verwandtschaft oder lstige Stellung zum Haushaltunasvorstand, Familienstand, hleck" >-- -- .. Geschlecht, Geburtstag und -Jahr, Hauptberuf und Stellung >m Hauptberuf, Religionsbekenntnis, -Staatsangehörigkeit, ob im aktiven Dienste des Deutschen Reiches oder der deutschen Marine stehend, und schließlich für reichsangchörige, landsturmpflichtige Männer im Älter von 39 bis zum vollendeten 45. Lebensjahre die Frage, ob militärisch ausgebildet sund zwar im Heere oder in der Marine! oder ob nicht militärisch ausgebildet. Außer diesen Fragen, die gemäß Anordnung des Reichskanzlers vom 22. März d. I. für sämtliche in der Nacht vom 30. November aus den 1. Dezember innerhalb der Grenzen der deutschen Staaten anwesenden Personen beantwortet werden sollen, steht den. einzelnen Regierungen das Recht zu, Zusatzfragen zu stellen. — Däs Ministerium des Innern bat, veranlaßt durch die bei den Vorbereitungen zum Wassergesetzentwurfe gewonnenen Erfahrungen, an die Amtshauptmannschaften eine Verord nung erlassen, in der dieselben veranlaßt werden, im Inter esse der Freihaltung der Betten fließender Ge wässer für den Abfluß Plötzlich kommender größerer Wasser massen sür die Beräumung der Flüsse und der Ufer von Bäumen und Sträuchern besorgt zu sein. Zur Erreichung dieses Zieles soll alljährlich mindestens einmal eine Begehung der Ufer er folgen. . - — Die Jahresversammlung des Bundes deutscher B e rkeh r s v er^e i n c begrüßt in einer Resolution die von den deutschen Eisenbahnverwaltungen beabsichtigte Betriebs- Mittelgemeinschaft als den Anfang einer den Verkehr erleichternden und verbessernden einheitlichen Verwaltung: sie nimmt aber, wie es in der betreffenden Erklärung weiter heißt, „mit Bedauern davon Kenntnis, daß die geplante Tarifreform für den Eisenbahnpersonenverkehr weniger eine Vereinfachung, also eine Verteuerung bedeuten würde. Die Perkehrsvereine er heben im Interesse des die Eisenbahn benutzenden Publikums entschieden Widerspruch gegen jede Verteuerung der Tarife, ins karten, ebenso gegen die Aufhebung des Freigepäcks, günstigen finanziellen Erträgnissen der preußisch-hessischen «staatsbahnen insbesondere erscheinen Erhöhungen der Fahr preise um so weniger gerechtfertigt, als bei dem Eisenbahnbetrieb in erster Linie nicht fiskalische, sondern wirtschaftliche und Vcr- kchrsinterrssen maßgebend sein sollten. Daher ist cs auch wünschenswert, daß besondere Erleichterungen des Verkehrs, die sich unterhalb des gemeinsamen Tarifs bewegen, wie z. B. das badisch« Kilometerheft, von der Tarifreform nicht berührt, sondern beibehalten werden." In der hierzu gegebenen Erläute- rung wird u. a. bemerkt, daß die deutschen Verkehrsvcreine sich aus Mitgliedern aller Berufsständc zusammenschen und daß der Bund deutscher Verkchrsvereine, dem auch eine große Anzahl von Stadtbebörden, Badedirektionen, Gebirgsvereinen und Ver bänden angehören, eine Zusammenfassung und Vertretung eines großen Teils deS die Eisenbahn benutzenden Publikums, ohne Unterschied wirtschaftlicher und örtlicher Verschiedenheit, darstellt, er sein Beschluß als eine von Sonderintercfsen nicht be- ' ' ' ab daß daher sein Beschluß als eine von Sonderintercssen einflußte, lediglich auf Förderung des deutschen Verkehrs zielende Meinungsäußerung gelten darf. Bei der dem Beschluß vorangegangenen Beratung wurde einhellig eine Vereinfachung und Erleichterung des Resteverkcbrs als wünschenswert bcgrüßi. di« darin bestehen würde, den Halden Rückfahrkartcnpreis als Fahrpreis sür die einfache Fahrt, ohne Belastung durch Schnell- chgszuschläge und Gepäcktaxen, anzusctzcn, und cs wurde als er- trebenswert bezeichnet, daß die 1. Klasse als Luxusklasse ange- ,ehen und möglichst eingeschränkt, andererseits aber di« 4. Klasse als die Klasse des Bevölkerungsteils. der am meisten aus Aus- nutzung^einer Zeit angewiesen ist, möglichst in die Schnellzüge eingeführt werde. AlS unzweifelhaft wurde betont, daß eine Der artige. den Bedürfnissen des Publikums entgegenkommende Reform «ine vermehrte Benutzung der Eisenbahnen und damit ein« Steigerung der Einnahmen zur Folg« haben werde. — Der. Bund Deutscher Bnchbinderinnungen setzte am Montag vormittag und nachmittag seine Beratungen fort n»d nahm Wächst einen Bericht über das lO. Geschäftsjahr der Verbands- terbekassr entgegen, stellte den Text sür neue künstlerisch a»S- gestattete Lehrbriefe für Bnchbindcriimungeii fest »nd vollendete eine Revision der Bcrbcindsstatuten u. a. nach der Richtung hin, düß eine Vereinigung aller deutschen Buchbinder-Vereinigungen ini deutschen Bunde erleichtert wird. Längere Verhandlungen riefen die Beiträge hervor. Es fehlte hierbei nicht an Stimme» deS Bedauerns über die geringe Opferivilligkeit der Handwerker für ihre Organisation. Einen weiteren Berainnasgegenstand bil deten die paritätischen Arbeitsnachweise. Herr Buchbindermeister Hahn-Berlin referierte hierzu. Er wles auf die fortgesetzte Vermehrung der paritätischen Arbeitsnachweise i» neuerer Zeit hin und führte weiter aus, daß die Innungen nicht nur Arbeitgeber-, sondern auch Arbeitnehmer-Interessen z» vertrete» haben und deshalb sür paritätische Arbeit-nachweise cintrctcn !! zeitigte schaffen. , , Nachweis zukommen Inserates nnv vcs umlchancns weniger g» , . Nm ein besseres Einvernehmen mit de» Gesellen zu sollten die Innungen ans den paritätischen ArbcitS- . In Leipzig und Halle stehe die Einfühlung ije für die Bllchbiiider bevor. Bei der spotte der IiiiiungsarbeitsnachweiS jeder tSiiachweis sei mehr eine Verpachtung an den Sprechmeister, der zugleich HerberOwirt ist. Ein armer Gehilfe könne schwerer Arbeit finden, als einer, der Geld hat. Aehnlich liege es bei der Arbeitsvermittlung der Restaurateure, der Bäcker und anderer Gewerbe in Berlin. In der Besvrechung des^ Referates wurde die Meinung des Referenten von verschiedenen Seiten aiigcfochten mit der Motivierung, daß diirchdic paritätischen Arbeitsnachweise ei» ilnveräußerliches Recht der Meister diesen genommen würde und zwar ans Kosten der Innungen. Auch sür die städtischen Arbeitsnachweise kamen Stzm pathien nicht zum Ausdruck. Ein Beschluß i» der Angelegenheit wurde nicht gefaßt. Den nächsten Bcrcituiigsgcgenstaiid bildete folgender Antrag: „Der Vcrbnndstag beschließt, m den Lehrver trägen einen'Passus nilfzunehmen des Inhalts: Der Lehrling darf sich keinem Lehrlings verein anschließen : tut er cs dennoch, so kann ihn der Lehrmeister sofort entlassen und haben die Eltern eine Konventionalstrafe von Mark zu zahlen!" Der An tragsteller Meister Plantz-Berlin bezwecke, die Lehrlinge der Be einflussung durch die Arbeiterorganisationen zu entziehen bezw. sic davor zu bewahren und eine festere Verbindung zwischen Estern lind Lehrmeistern zu schaffen. Der Vorstand beantragte dagegen: 1. Die Lehrverträge neu zu drucken; 2. in dieselben den Passus spräche über beide Anträge wurde u.'a. das Bedenken geltend ge macht, daß deren Durchführung durch das Gesetz unmöglich ist. Es könne Vorkommen, daß z. B. ein nicht gerade fromm ange hauchter Meister seinem Lehrling den Besuch des Jünglinasvercins verbietet, während der junge Mann dort in seiner freien Zeit ganz gut aufgehoben ist. Die Abstimmung zeitigte die Anna!,me des Vorstandsantragcs. Ein weiterer Beschluß der Versammlung ging dahin, daß der Vorstand beauftragt wird, beim Börsciivcrcin deutscher Buchhändler vorstellig zu werden, daß in Zukunft auch ungebundene Bücher von den Verlagsbiichhäiidlcm an die Buch binder abgegeben werden. Stadtrat Schulz-Freiberg machte darauf aufmerksam, daß der N" luiig von Julius dcne Bücher, we . an die Buchbinder Jrcibergs cibzugebeii. —' In dem „Zentrolblatt sür freiwillige Gerichtsbarkeit und Notariat" wendet sich Oberlandesgcrichtsrat Kretzichmar- Dresden gegen einen Artikel der „Deutschen Juristenztg." vom 1. Juni d. I., in dem unter der Ueberschrstt: „Der Antrag Büsina betreffend die Abänderung des § 55 GB.O." An griffe gegen das Grundbuchwcsen Sachsens ge- richtet waren. In dieser Entgegung wird ausgesührt: Sehr bezeichnend ist der Ausaan^punkt für die Angriffe. Er ist nämlich der, daß die sächsischen Gerichte im Gegensatz zu der bisherigen preußischen Praxis von vornherein die nunmehr auch vom preußischen Kainmergcricht als richtig anerkannte Aus- wcnn dies landesrcchtlich ungeordnet ist. Aus der richtigen Auslegung des Gesetzes kann aber doch gegen die Gerichte unmöglich ein Vorwurf erhoben werden: entspricht dos Ergebnis der gesetzlichen Norm nicht den Bedürfnissen des Ver kehrs, so mutz das Gesetz geändert werden, und dazu ist nicht der Richter, sondern der Gesetzgeber berufen. — Und nun zu den Angriffen selbst. 'Da soll vor allem die Einrichtung der Grundbücher veraltet sein. Das zielt daraus ab, daß wir nicht die preußische tabellarische, sonder» die seinerzeit von Bauern übernommene chronologische Buchführung haben. Der Einsender scheint also der Meinung zu sein, daß die tabellarische Form der Buchführung eine Errungenschaft der Neuzeit sei. Dies ist ein Irrtum. Bereits bei Erlassung des sächsischen Hypo- thekengesetzes vom 6. November 1843, aus dem unsere Grund- bucheinrichtung beruht, wurde in Erwägung gezogen, ob man die nochmals in Preußen eingcführte tabellarische Buch führung oder die chronologische bayrische wählen solle. Man gab dabei dieser den Vorzug. In der Tat wird auch icdcr unparteiisch Urteilende anerkennen, daß die chronologische B der Geschäftsgang bei den sächsischen Grundbuchämtern ist ein so wohlgeordneter, daß wir mit vollem Rechte das Anerkenntnis verlangen können, auch hierin hinter keinem anderen Bundes staate zurückzustehen. - Die Abgeordneten-Versammlung der Königl. Sächsischen Militär-Vereine „Jäger und Schützen" in Suchst» auf dein Generalappell in Planen i. V. am 15. bis 17. d. M. hat be schlossen, auf der 24 Quadratmeter großen Grabstätte aus dem Kommuiicil-Fricdhosc zu Billiers IurMarne, i» der die irdischen Ueberrcstc von 347 gefallenen Schützen »nd Jägern ihre letzte Ruhe gesunden haben, einen Gedenkstein zu setzen, und zwar nach einer Zeichnung des Herrn Professors Naumann von der Königl. Kiinstnewerbeschiile zu Dresden mit einem Kostencins- ivandc von 20M Mk. Ter Vorsitzende des mit der weiteren Aus führung beauftragte» Ausschusses ist der Vorsteher des Königl. Sächsischen Militär-Vereins „Jäger und Schützen" zu Dresden, Herr Goldschmidt. — Der Gcwerbeverein »»tcrnahm am Sonntag einen Ausflug nach Görlitz zum Besuche der Nieder- schlesischen Gewerbe- und Industrie-Ausstellung. Die Beteiligung war sehr zahlreich. Aus Seite IS und 1« der heutigen Nummer finden unsere Leser die 11. MosilWMe von Wkten. uch- führung gewisse Vorzüge vor der tabellarischen aufzuweisen hat. während ihr umgekehrt allerdings im Verhältnis zu dieier auch Nachteile anhaften. Die Vorzüge und die Nachteile dürften sich gegenseitig aufheben. Die Vorliebe für das eine oder das andere System kann man daher im wesentlichen als Sache der Ge- Kaiser Wilhelm und Zar Nikolaus. Aus Petersburg meldet der offiziöse Draht: Der Kaiser hat seine Reise nach Finnland angetreten, um in den finni schen Gewässern mit d e m Deu t s ch cn Kaiserznsammen- zlitceffen. Die Reist erfolgt auf der Jacht „Polarstern". In der Begleitung des Kaisers befinden sich der Großfürst Michael Alexandrowitsch und der deutsche Marine-Attache Korvettenkapitän Hintze: außerdem Hofminister Baron FrederickS. Hofmcirsthall Graf Bciickendorfs, sowie der Marine- miiiister, der Kommandeur der Gardeeguipage Nilow, der frühere Kommandant des Kreuzers „Nowik" und der des Panzers „Scbastopol", Kapitän ersten Ranges Essen. Gleichzeitig geht aus Biörkö gegenüber von Kronstadt die Nachricht ein. daß Kaiser Wilhelm bereits dort aiigekommcn ist. Die vom 24. d. M. datierte Meldung lautet: Der Deutsche Kaiser hat die Reiseroute geändert und ist'nach guter Fahrt Sonntag abend vor Biörkö cingetroffen. Von besonderem Interesse ist die Art, wie die Begegnung in Paris aiifacnoinmeii wird. Hierüber unterrichtet folgendes Stimmungsbild des „Bcrl. Lok.-Anz." aus der französischen Haupt stadt : In Paris bringt man dem Ereignis lebhaftestes Interesse ent gegen. In den Erörterungen darüber macht sich nickt nur unver hohlene Ucberrcischnna, sondern auch eine gewisse Beunruhigung bemerkbar. Man gibt zu, daß der Zar im Hinblick auf den japa nischen Krieg, die bcvarstehcnden Friedcnsvcrhandlungcn sowie die inneren Zustände Rußlands den Wunsch hegen könne, mit Kaiser Wilhelm, welchem er größtes Vertrauen und höchste Wertschätzung cntgcnenbriiigt, über diese schwebende» ernsten Fragen cingebend Rücksprache zu pflegen. Man bemüht sich zwar, keinerlei Ver stimmung oder Mißtrauen zu zeigen, erklärt jedoch offen, daß die Begegnung des Zaren mit dcni Deutschen Kaiser die gespannteste Aufmerksamkeit verdiene, und daß Maßnahmen, welche der Zar nach seiner Rückkehr treffen sollte, mit besonderem Interesse ver folgt werden müssen. Eine eben veröffentlichte offiziöse Note über die Unterredung des russischen Ministers von Witte mit dem Mi nistervräsidentcn Ronvier dürfte teilweise bezwecken, den durch die angekündigte Monarchcnbegeamma hcrvorgemfenen Eindruck abznschwächcri. In der Note wird betont, daß in der Unterredung das Einvcriichmen der Regierungen Rußlands und Frankreichs über volle Anflechtcrhaltnng der Allianz konstatiert wurde, welche jetzt ebenso wünschenswert wie früher sc, zur Sicherung der über einstiniinendcn Interessen beider Staaten. Ferner wird bemerkt daß Rußland sich für verpflichtet gehalten habe, die französische Regierung über die Disposition zu unterrichten, mit welchen cs in die Verhandlungen mit Japan eintrete, die ihm dauerhaften und ehrenvollen Frieden bringen sollen. L r« iS s «r NS 5' 4» r-r ^ L-S* » — »s SS ^ - s « * s o, Vorzug zu geben. So ist einzige Lai' sondern auker^Saclsie,Elkenbur- , . .. Linie, Sachsen-Coburg und Gotha sind hier noch zu nennen: Bayern, Hessen, Mecklenburg, Elsaß-Lothringen und Württem berg! Für Sachsen liegt hiernach auch nicht der geringste Grund vor, seine seit 60 Jahren bewährte Buchführung über Bord zu werfen. Die Grundbücher sind in erster Reihe sür den in ländischen Verkehr bestimmt: wenn eine fremde Hypothekenbank bei uns Geschäfte betreiben will, so dürfen ihre Beamten nicht die Mühe scheuen, sich mit dem ihnen fremden Formular ver- traut machen. — Daß in den sächssichen Grundbüchern di« Ueber die Flucht „ans dem Reichsdienst" und die Aufsaugung hoher Reichsbeamter durch die Industrie Größe der Grundstücke nicht angegeben ist, mag im Ver kehr unter Umständen als ein Mangel empfunden werden. Dem könnte, abgcholfen werden, ohne daß es dazu einer Aendcrung des Formulars bedürfte. Wenn einzelne sächsische Grundbuch- stück ^ „ . LöschungSvormeriung aus dem Briese zu vermerken, so hätte die Bank dagegen Beschwerde einlcgen sollen. Versehen der Grundbuchämter kommen nicht bloß in Sachsen, sondern überall vor. Ebenso entschieden muß endlich der durch Tatsachen, nicht belegte Vorwurf zurückgewiesen werden, daß in «achsen die Grundbuchsachen nicht schnell genug erledigt würden; aber steht es mit Leuten, die heute noch Beamte sind und auf indirekte Weise im Privatdienst stehen, d. h. Aussichtsräte von Aktiengesellschaften sind. Hier tritt die Gefahr der ein- und Exzellenzen nur so wimmelt, von Leuten, die gar keine Ahnung von dem Geschäftsbetrieb ihrer Gesellschaft haven. Wie sind sie hercingekommen? Die Antwort mag. ein recht bekanntes Mitglied der Berliner Bankwelt geben, das selbst in einem Viertelhundert ÄufsichtSratsstellen sitzt: es meinte, daß die Arbeiten des Aussichtsrates doch nur der Vorsitzende besorge: „die anderen Aufsichsratsmitglieder sind heutzutage nichts anderes als bessere Agenten sür ihre Aktiengesellschaften". Natürlich reisen' diese Agenten mit den hohen Titeln nicht von Haus zu Haus, sondern sie müssen „Beziehungen schassen", „Hindernisse be- iciliqen", schwer passierbare Wege ebnen usw., mit anderen Worten: sie haben die Dienste der modernen „Indtzltrierittcr" zu übernehmen. Wir sagen nicht, daß sie solche a sie kamen zu diesem Zwecke in die ' ... ausführen, aber in«» Gesellschaften hinein.