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»r 254 Stkk S — vr«d««r 7k«h richten — Dienstag. S. IuN 1S24 Serena. Von Erich Ebenstet». OopTDigbt dzr Oroivvr u. Oomp.. Nsrllo ^V. 80. cAiachdruch a»r»ol«>».> ,«>. lkovl.han,., Nun fiel ihr lode» Wort wieder rin. Besamien ernstderi« Oe HerrltngerS Begrüssung, die überaus m»rm und herzlich >var. Er eiknivdigte sich noch ihrem dtefinden, ging aber dann gleich ans Warlenegg über,, erzählte ihr von den dortigen gemeinsamen bekannten, von Krau Pall, dem Pfarrer Zchel- lander, der sie sehr »ermisse, und all den kleine» Ereignissen, hie sich seil ihrer Abreise in n»d nm Wartenegg abgespielt viitten. Wider Willen Härte Serena gefesselt zu. Eine ver sunkene Welt lauchie wieder vor ihr ans: der Pavillon im Vark. in dem sie ihre Kinder- und erste» Mädchenjahre in sorglosem Traumleben verbracht — denn waS waren die kleinen Sorgen ui» Grossinama gegen die schweren, die sie heute trug? — Die freunde, die sie dort zurilekgelasien. die lieben, trauten Stunden im Pfarrhaus — ach. alles, alles wunde wieder lebendig! Herrlinger. der wohl merkte, dass sie immer bewegter irmede, nach diesem und jenem fragte und sich lebhaft nach ihren Armen und den alte» kranken Leuten, die sie betreut hatte, erkundigte, lenkte sachte auf Persönliches hinüber. Hu. die alten Pente besonders vermiftten sie sehr, denn da sei nun niemand, der sich uni sie bekümmere ansscr ihm Aber er könne nur Geld spenden, und damit sei es dcxh meist nicht getan. Immer schon lmbe er gewünscht, die Sache radikal anzupaeken >rn- ein Altersheim für erwerbsunfähige Greise und Greisinnen in Warienegg zu bauen Habe auch schon mit Architekt KönigSreiier darüber gesprochen und sich Pläne vor- tegen lassen Ach. er plane noch so vieles da dransse»! Nur — rhm fehle die Mitarbeiterin, die durch Güte und Klugheit erst alles ins richtige Gleis bringe, ihn nnleistütze, ansenere und lenke. Andern Freude bereiten. Wohltaten anSzuüben, sei ja eine geheime Leidenschaft von ihm, aber sei! seine irrau tot sei, fühle er sich so schrecklich vereinsamt, dass er >u nichts recht Pust lmbe. Mit der Eonsine Pogelspeer, von der er Serena seiner zeit erzählt hat»e. hätte er sich schlimm hineingcsetzt. Statt Be imgen. habe sie nur Unfrieden in sein Haus gebracht, so dass ihm ganz Wartenegg verleidet sei, und wenn seine Hoffnungen sich nicht erfüllten, henke er auch allen Ernstes daran, eS zu verkaufen . . . Serena, mit ihren Gedanken noch ln Erinnerungen ver loren. hatte nur zerstreut zngebört. Sie schrak erst auf, als Herrlinger plötzlich sagte: ,^Ia. Fräulein Warton, Sie fehlen uns auf Warle»egg! Den Nachbarn, den freunden, den Armen und — mir fehlen Sie. wie die Sonne einer Land schaft! Alle? ist grau, trüb und traurig, solange sie ihr gol denes Licht nicht über die Dinge ergiesst. Darum habe ich nnch nun entschlossen, uns den Sonnenschein nach Wartenegg z» holen." Serena hob abwehrend die Hände, währe,rd sich tlldlich« Verlegenheit in ihren, Gesicht spiegelte und ihr vlick ihn zu beschwüren schien: .Sprich n>icht weiter ... oh. bitte, sprich nicht ivciter . . Er aber wetdete sich an ihrer Verlegenheit, die er für »lädchenhaste Verschämtheit nahm, und betrachtete sie mit ver- lieble», Blick. Sie schien th», heul« neuh viel entzückender als je zuvor. Neue zarte Pinten waren in ihr Gesicht gekommen, dir zuvor. Neue zarte Pinien ivaren in ihr Gesicht gekommen, die das Kindliche darin zurückdrängtrn und ihm bestimmten Eharakter aufprägten. Linien, di« das reifende Weib ahnen liehen. Sanft zog er ihren widerstrebenden Arm in den seinen. „Fräulein Serena, ich lmbe heute morgen mit Ihrer Eousine gesprochen... hat sie Ihnen davon erzählt?" .Ja . . . aber - . I Wie ein Hauch kamen die Worte über ihre Lippen. Er fuhr rasch, ohne ihr Zeit zu lassen, fort: „Liebe Serena, ich habe Sie schon einmal gebeten, für immer in Wartenegg zu bleiben, und Sie schicen eS damals ab. Heute bitte ich noch einmal, und heute handelt eS sich um unser beider Leben» glück! Ja — auch um das Ähre, glauben Sie mir! Kein Mann kann Sie so lieben wie ich. würde Sie so auf Händen tragen wie ich. der ich jedem Ihrer Wünsche entgegenzukvmmen bereit bin. Still, sagen Sie noch nicht nein, hören Sie mich erst an," unterbrach er sich, da Serena ben Mund öffnete, um seinen Worte» Einlmlt zu gebieten. .Sehen Sie," fuhr er daun fort, „ich weih wohl, daß tch den Jahren nach zu alt für Sie bin — die Welt wird sagen: viel zu alt. Aber mein Herz ist jung und empfänglich ge blieben wie daS Ihre, und Sie sind keine Krau, die Aenssellich- keilen oder Vorteile sucht im Leben! Sic wollen nicht nehmen, sondern geben. DaS ist das Besondere an Ihnen, das? Sie damit jenes Ideal vom echten Weib ver körpern. daS der Welt von ln'ute längst verlvrengegangen ist, von dem wir Männer aber immer „och träumen wie von einem verlorenen Paradies. Und eben, weil Sie so sind, liebe ich Sie . . „.Herr Dtrcklor, ich bitte, sprechen Sic nicht weiter . . .^Warum? Ich will Ihnen doch nur sagen, dass wir eben darum so gut zusammen passen würden, iveil auch in mir ähn liche Ideale schlummern, mir ähnliche Ziele vorschwebeu- Lehen Sie — ich habe mein Lebtag rastlos gearbeitet und viel vor mich gebracht, trabe meiner Krau und meinen Kindern ein sorgenfreies, und ich kann wohl sagen, glänzendes Leben ge schaffen, auch, sviveil mir die Arbeit Zeit lieh, manches Gute getan. Heute. alS alternder Mann, -er nichts mehr zu tun hat, weil der Sohn die Arbeit übernommen trat, frage ich mich: Wozu alles? Was hast Du für Dich selbst erreicht? Ich war nie ein Lebemann, nie ein Verschwender, nie ein Mann, der viel an sich dachte. Heute stehe ich einsam und verlassen da. habe nicht mal ein behagliches Heim, in dem ich mich wohl fühlen könnte. Meine Krau ist tot, meine Kinder versorgt. Sie verstehen mich nicht, haben mich nie verstanden. Weil ich Geld ha-e. meinen st«, hätte tch alle». Ich aber Hab« längst erkannt: Geld ist gar nicht», gegen Glück gemessen. Ein Bettler, der rin liebe», gute» Wesen neben sich hat. da» ihn versteht, ist tausendmal reicher an Glück al» ich! Wundern Sie sich, bah ich mich nach solch einem Wesen sehne, das, ich Himmel und Erde ln Bewegung setzen möchte, e» an mich zu ketten? Schon damals, als Ihre Grosimutter starb, wusste ich: Sie sind diese» Wesen! Sie sind nicht für dir Stadt geschaffen. Sie müssen sich einsam fühlen unter den Menschen hier, Sie ge hören unter Blumen und Gotte» freien Himmel, und vor allem, Sie brauchen eine Seele neben sich, dir Sie versteht und Ihnen ganz allein gehört. Ihre Tante mag Ihnen ja eine zweite Müller sein — aber sie hat eigene Kinder, die doch den ersten Platz etnnehmen in ihrem Herzen, und wenn sie eines Tage« die dingen schliefst, sind Sie wieder verlassen und heimatlos! Darum besinnen Die sich nicht lange. Serena, werden Die mein liebes ÄLetb und kommen Sie wieder nach Wartenegg, das Sie nie verlassen hätten sollen . . .1* Er hatte immer bewegter gesprochen, teil» well er sich wirklich in da» Gefühl, da» er zum Ausdruck bringen wollte, Hineinstetgerte, teil» weil er merkte, dass sein« Worte Eindruck ans Serena machten und er sie so am besten zu überrumpeln hoffte. In der Tat beivegte vieles in seinen Worten Serena. Ihr Herz hing so wirklich noch stärker als je an Warienegg, und dass die Umgebung, in der sie hier lebte, trotz aller Liebe zu Tante Minna und trotz deren Zärtlichkeit für sie sie nicht glücklich gemacht, merkte sie an dem zerrissenen, schwankenden Scelenzustand, in dem sie sich befand, von Tag zu Tag dcut- ltchcr. Warum hätte sic in der letzten Zeit so oft eine ver- zlveiflungsvvlle Sehnsucht erfasst, bis ans Ende der Welt zu fliehen, nur nm nicht mehr sehen und hören zu müssen von dem. was sich um sie herum abspielte? Ja. in Warienegg wäre Kriedcn und Buhe. Sic könnte dort gewiss viel Mutes tu» sür andere an der Seile dieses Mannes, der einsam lm Leben war, wie sie selber . . . Trotzdem schwankte sie nicht einen Augenblick. E» war unmöglich, sie konnte nicht. Fast traurig sagte sie e» ihm. Er aber blickte sie forschend an. „Dann lieben Sie hier einen andern und da» hält Sir scsi?!* iKortsetzung solgt.1 emV/unciel'-ki rum Unser' Sommer/Xusverkauk dringt rück8irtit5lo8e Prei8kerab8etrungen! WS liRü ÜMü- Slkckmdck ».ss. s.gs. Iskokckevr.-i vsmen- sckuke zekr bequem lieul Posten Damen- 8cbube stabmeoarbeil Llexante braune 8prmgen- rckulie koxssals LleAante braun voxkaik 8ciü«d»»eim»lle O ^ Lle^auie lism»- lisllliollllisg 9.50. 3.50. venun iierren- klsdmen- 8tiefel Llexanto braune »sts'I'IN- iisidieiiuiis,,, ^ 12.50. kHex-ants »rdvnr» iierren- ttsldrcllulis 663Lk!6s1 8>6 UlI86s6 8,6 VON klIIlM! Übk^38Lllt 86M. MK-- Hsmlef-83m1sls 2 mal xenUbt, stoppelsoklis. 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