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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 08.07.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-07-08
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240708021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924070802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924070802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-07
- Tag 1924-07-08
-
Monat
1924-07
-
Jahr
1924
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— Dresdner Nachrichten — Nr. 254 Seite 4 Die 57. Volksschule bereitete am 2. Juli iliren Kindern cin S ch n t s e s>. Geschmückt mit -Blumen »nd Fabne» zog die irbtiiiche Schar m>»i Schnlgebändc ans nach dem buut- bennuipetten Zarten des -Laidsclilbßchens l.ililgesclmtte K nabeninnsttchore sorgten dnich ichneidige Fa>isareninäilche »nd ttbbasien T lomnielichlag für eine stets l>vä>ge»van»le Slinnnnng. Ehorleiie, K n b e I ersieule durch Vc'lkslieder^ enine» nnö iieiierer Art »in ie'»en sestlicli geittnimien ^ ^ 2ti>tit i» Irmkeneil, gelehrttn Abhandlungen, Danaern. Leluer V o > e » ; lies« feine Omaren sclnieioig und londer» in aninnligen Eeschlchten und Schilderungen aus uramm luiuen, der nnlei der Leitung des Herr» D e »i m l e r netiende Mannerchor »eilte nlli in dankenswerter beeise in den Dien» der auten Sache »nd der M a » d o l i n e n ch o r Dresden lest gab schaue Proben seines Könnens F»> Dienstag. S. Zull 1S24 Ein Vogelschiehen zu Dresden im Jahre 1860. den andern zurück, am Bürgermeister, au den Vierte meisteru, den Schützen und Ltndlmusikanie» vorüber. Ga hinten wurden sie in den Zug eingereiht; voran der Bauern- kvmiuandant, auch »schwäbischer -lauer" genannt, dann zwei Ein »nächtiges ziveibäudigcs Werkchen. das jedem uut eiioaS historischem <2 in ne begabten Dresdner das Herz höher schlagen lassen miisi, ist soeben im Berlag von O. u r>t. Becker- Dresie» erschienen: »Dresden i in Kandel der Dresdens Bergangenheit, von der altgermanischrn und Sorbeiizett bis znm Truppeneiilzng nach dem Deutsch-Iran wüschen Kriege lZuli I87l», sind in den beiden wohlfeilen Bändchen allerlei ünitnrbilder ausgeroUt, die sich wie ein die Kinder ,oar das Fest -.»er» berechne! Zn »ariei Zei,'des j Roma» leien und doch nur entweder getreulich wiedergegcbene b'nlbeinens wilie iinien einmal ein inarmer Strabl der '^itgenviniche -lerichte und lim ziveiten ^tandcheii: Reuzeitt, .Vrende ins "ec; scheinen Darum war Kasperle ei »Ine ne» "d" nacii Hneileniciii ifte» znrechtgemachte i-rzalii ungen rar- »nd lieh »cb vom Teittel durchaus »ich! in die Holle nagen : iielleii iuu ersten v-ändchen: NiAlelalterl -rie Mittelalter darum macble die -terleilnng non Knrüchen und Dewmeln Z-ct,e Periode in von I. Lchneidcr bearbeitet: die neu einen Hanois»»'», darum gab es snr jedes Kind eine» Fittichen ^ resdaer st.nellenstncke und deren Ueberarbettungen :'l Inminiumbecher als Andenlen und obendrein eine Gaben und wn :>! e i ch m a n n ; uw mm enge tragen inorden In neuoiuna obne »siele» Aber aucb d.e .ablreich erschienenen ""„iger -Bnchlchinnck von «6. «Srüner und K Rübner und ein k'rumch.eneu. bi,»-'» und Frennde der Sllntte. ehemalige !--ladlvlan nc»n iniilelalierl-lien „D'esden ^ lentivorseuvon Scbnier und Tcbiileriiiiie:« tanien aus lue Rechnung. 'Bei ->a:. a .cl:iva! -l r st stttcbler lind Prof. Dr E. Gnrlittl bilde» einnelciider Dnnkell'ei! bildelen die ctinder einen Lampion ivertvvlle sti.-igaben der büblcb ausgestalteten Bändchen Einige i'g stanz r aber als die lecwu der Pavieria,einenlelnber'.brttien möge» eine udee von ihrem reichen I» brannien. u»rd die Fr.-i'de über die durch das »hone Ketler ! balt geben: r ie lsermanen in> b lbtale auf^der Jagd, beim nocli bc'ondei . beannsii ite gelungene 'BeraitNalinng in d >i Rnttile, an: der st vteritattc: Die alten soeben in> Dorfe ''erren der ginger »acb-enäuen Drezdza» ,Dresdens: Der Kampf zwilchen altem n»d neuem , . . ,. ^ , Glauben: Die Geisielbrüder. der schivarze Tod. ei» Baiser ic-iclirli»- aa j besuch. Znoenversolannzen in Dresden: sltechlSpslege »nd !,d» Hnw'-öot- ..'»»"eine'ü-ie g:,' !Aberglaube im Mittelalter: Die Schule zu», heiligen Kreuz: ' ielvespec in der Fcuueukirgce Qr,,ei>.. »>er >'.» den .reeien, mor icaius 'u d-seiie >»»> '-»sw .toi. Hand» n>oo>»>i.a» oo» -?> Heliu.ger ui!» -Borlrag. eliisuilireudl: :bt a r i a ü >i . i?oeni»wa.u^eoia». HS olsr a ui » ! e der. -Bwleiieell. »i ! ! r e d H otki » a e c . L'cael >l»d -eeituiig ,!. Hraeloelc er »s.t- de» gerie». :Winwoch den eo. i>i»n»>>. nachm. <i Udr halt. tieidaod :>,'eise»der itansieiile Denischland Lekt an Dresden -oi-oiag de» w ,t»ii: Damvierparti« Mil salnota»»»»!!»'»I Llbisi i:'Il».l!.i -- Illiii »ach ISanernih. eSanderuiia durch das 7.>nb»chlal »e i, d-r '»»decknuilile. Dann »ach H.»Isdriin. »»> im Hekel ..--ldler" m», i.e, einem tanzchen aesciliaes -.'ielkaminentein ilait. 'de- c!»r :ilnU>ai»i »ud Diaalsautc'S beneiii. dlnr ioer ins >i. ,tnli rikarie bei Mar Hienvlch, Zoorergaiie >.. aelo» Kat. kann s» d-r -»nek'iliri «eilnelune» Zvn»al>e»d den U>. Huaiisu H.'ald »i»,-»chen rerraiie Sinder »nd ?»ni»ier>eii mU 'Bc'.relsciucöen »ad 'aiiueeii »i»ia»a - >!> r eaigikeii Ser .rencrwciir im g»»i. bs lande,i »att >Sr»h. '.'»er. >> Mitlelieuer. » c! ieinieiier. uiiammen -Brande -Inder einanna »eilen ->. :>I„'lieben gekrbrzier 'Vierde >» ««rn»S-Iiiclen -tiilbebe» ae- ,'topse fuhr Gail es doch, »ch nun seltenen -r-ktte z> uircier v'erd: Liranen e, ciungiei-c» von ^Iraiicnbalmioaae» drinnen in der Diadt svllie hellte ans Wiiiisc H.bcdeibeleb'.iusisveiinche ai, gririinkene» i Heiedecbeleb»»asoer!»che zohann tSeorg I! ein groüeS -Bvgc'!<chir'sie >» bri-anaie» i -?i,ileac» »an chvlverbande» bei lln'ailen I .'der ,.,.7, . g.-.o, I-ie ich lim »nierbalen eines 'k-aoaacis 00m Baume l. e,uia»,me» in >1 ,,»>ie„. B ^^ ^ lwUiN i i > »avageis ni den L.niUaisivaciie» >o»rd .vailen aeleinel Mitlerungsüberstctit ösr vanücswelterwarle vom 8. Juli 8 Uhr moraeus eze! lind Hntlier in Dresden: (sin seltsames Hoskonzert vom Zaine Uliä: (sine üiedonte am Hvse -lugiiitS deö Starken: General »von: Der Dresdner Ziegel krieg I7ül: Dresdner Drigiligle: Dresdner Sggen: Dresden im 7jäl,rigen Kriegc und I8lü: Sei teuibernn eulien l8.-tl>: Heiteres von der Dresdner Bvv'iulinalggrde: Die Mgirerwlntivn I8H» niiv. — -US Stil- "rohe sei angesichlS der Dresdner Bogelwiesc - ein Brnch- 'tiick des '?!»ssatzes G i n 'B v g e I s ch i e si e n zu D r e S d e n i. I. I k.s.ü" wiedergegeben: ,,-B>» Haid kenig. -kärl>e'?" fragte ungeduldig ein junger, lwchgewachsener -Banernhnrsche zur gngelehnten .Bnunneetür liinein. Schon längü halte er sich in seinen Sonntagsstaat gewonen und schritt nun wart-nd in der niedrigen Stnbe eines Slrei'teller Hänschens auf uud ab »Gleich. Tliomas," aulivorteie die Sättvc-'tcr. ei» Iiiihsches. schlankes Mädchen, »eue '-ilielewiiiiae» k-ric'laic» bei. -eeuchiaisoecgiii»»ae» n, indem tle au iluem ouuteii Mieder emng nestelte »nd dann ga.ie». Beü-inguna gebrochener Wage» > Hochivane,ül-ieber »b orii'eud mit der Hand noch einmal durch ihre starken, blonden Galt es doch, sich ginn seltenen Zelte zu schmücken, ladt sollte heute ans Wunsch deS Kur en angestcktt schlimme Kricgs- -,eit mit iliren -.ü'olen und -Bedrängnisse» halte keine Muhe für solche Beranngiingen gelassen, nn» aber war ja Zriede, gol dener Zriede >ui Lande, und heut, am 2ä. Juni Ikitiii, wollte inan wieder einmal recht lustig und fröhlich sein. Zn -Bälde standen die Geschwister vor der Festung mit ihren Wällen und trnhwen Türmen. Unter dem Tore, daS heute auch während des Gottesdienstes geottnet blieh. drängten sich Landleule ans den Dörfern Striesen, Neick, -Blascwiy und Tolkewitz. Sie alle kamen auf -Befehl deS RatS der Stadt in sauberer Kleidung, mit reinlichen Krausen geschmückt und »'eilenden Federbüschen aii> den Hüten. Beiter ans stattlichen Gauttu »nd Zlingänger in dichtem Gewimmel Selbst der sonst io bärbenuge Torwart leimte heute gutgelaunt an der Mauer, scherzte mit den schmucce» Dorsmädchen und gab nur acht, tasi »ch kein zerlumotes Gesindel heimlich in die Stadt eiiischleiche. -lnch in den engen Straften fluteten bereits srob- aeo»tz>e Menschen: gewaisnete -Bürger, gar achtunggebietend in ihre» neuen schwarz und gelb verbrämten Uniformen sich ausnehmend, -raten hier nn-d da aus den lcvvichae'chmückten Häusern und eilten dem Markte zu. wo sie sich sammeln so II teil. Aus dem Allmirkte stand die Burgcrwehr schon in Neih und Glied, geführt von de» 'Bierlelsmessterii: Pfeifer und Binkeulsteu bliesen einstweilen ein lustiges Stücklein auf. Giue andere Gruppe ward gebildet von den drei Schützen- .iltesleu: iwei von iliucu irugen reichvergoldete Brinlschilder, die früher voin Laudesheeru gestiftet worden tvaren, als er die Schützenköiiigsiviirde errungen batte, der mittelste aber hatte daS grofte silberne 'Bogelschützeukleinod. die -Bvgelkette, uin- geliäugk. Cigenttich ioltte die der Schützenkönig tragen, allein der war vom Zabre ttiUtt licr nicht mehr am Lebe» üc'eugierig siaullte» DhomaS und Barbe diese Prunkstücke au. Auch sahen »e zwei .Knaben unk Fahnen und Kränzen, den Zieler der Büchsenschlttzen mit der Lade auf der Schulter und die Zieler der -Ariubruuschützen mit einem groften Vogel. Zwei -tttttliche Burschen Irugen Körbe voll Zitrone» und Pome- rainen. -Barbara wollte wissen, wozu die bestimmt seien, und mau lagie ibr: ..Zeder Schütze, der einen Dress »hu ft getan hat, erhält eine solche". Gin Diener hielt den kostbaren KönigS- becher. daneben standen als Ehrengeleit der Stodtwachtmeister und der Marktmeister Mit groften Fahnen. Weiterhin sah man würdige Herren, je drei und drei. »Die No.tsherren!" -Insterie Thomas der Schwester inS Dlir, dann gingen sic mit ehrecbiettgem Grüfte vorüber. „Die -Bauern hinten an treten!" erschallte da ein Befehl, und die Geschwister eilten mit LlaNonen 2^ Wnd Woilcr- --Nc.-SllU wlicmd ^vrl'.Lrunflü- oerlcnll Vieütt.' Te'npc d.oergc. .Oöchllc ranir S^c>»ii>. !? ' 'S 2 t>. es den t-17 ^ I woUu§ wolkig nlv j 7-'> - NlaOnsOorl Voi kum r U VV l rvolurzi >6 VV^VV wolkig wolkig ^gen'chcn'. Berlin 4-17 VVXVV 2 wolkig oolki l z>i ! i^arnburq »Jnrinemünve FiVV R-qonlc!».'!. -i-ii ' - 1b. VV^VV ' ^ede.kl -11 Do.iziq ^-17 VV>VV wolkro Mi ^ -1 dttemet >11 <V u Asgen dedeciu - ?lachen z->iz.zev . üoivdcseliii wolkrg ^-li -i -1 ZNaqür'dnrq ^-11 VV>VV vwovitt, 'volkig s't Areriau . 1, VV ' rroUng Riücn'ck'au wlkl.b.bHtvo Gl Granits, u. M — 1'ZVV '.Keiler Mnnmen >7 SUI1 -v!KI d kaldd Regelt 15 -r 2 l .<1(*>le'de7ti -r s V W Rcqcn -k- «i ! - Ararf-En Z >.v> V «i -1- 7 . 1 i 0.5 Dre;üeri'2t. 'Lu.me»4!.^etNe'a'.:cr -'in 7. <Zuu: n. t ^inuscn. Lcnn orcNur nni ^rd'hv^tn in vLr-iZng. 2!acht > l.'.l Liittdrnciverteitling über Europa. ?evle>>ic>ll 7N Millimeter >» Ausfüllung vegrtt-.»>. »vrb.-slttch s o>-ov.i. Dev'ciUl'ii nntcr 7cu> Miittmeter »»rdioesittcl' iwn criirc»-». e-c>'cc 7-riiS iibc-r 7»<> Muttwctec e»rov»is>i>es seüloiic-. ubcr 7U7, BttiilM'.'tei' u r.'iil reich, cit'ieiitt.rnd. Hioe». Ziid-ent'chlaiib. Wetterlage. T»e .'»> Ser ütiiS'-'le der nvrSvsieuroraiickie» i,Hu»!,,»,->. nörd liches Dkanoniav'rui Dci'rei'io» cinaeovocliene Kaltiii't dringi »e- »»''-» »»,1, -»linei.-iirov» »er. tze »e!» dei:"»'o!ge -»»».dsi >ve»'iel»c>Beivolk»»a i.H.'uie»ivc>!ke»l. iviiler. beim Abnnkeii der ctt'imttl. oietü'ch >,>>siieiier»dr Witten«»!» in Aussicht. Wettervorhersage. Wvltta bis lielirr. -Ilachts deiondere- Kobe tzage» kübl, lagsüber malm, avslaue'idk Winde, vorwiegend noch nne- westlichen Ach »Ingen. Flugwetter über Sachse". Wechselnde Bewölkung. Henne»»»'!ke». Licht g»t. ,',» der Höhe m.-liige. iv»ier »bürnende wenliche -,üi'i»rö»ni»g. B',d- All. p»u» !^!!^' Veil- werlk Auing Dre c>er L^l! ! — 18 — -is! I -p'f> i -7:21 > l-j 1 - l^O 4- 8 ! - 1-12 Schalmeier und ein Dudelsackpfeifer und zwölf Bauern zu Pferde mit langen Beniislangcn, an denen Gewinne: Hemden, Schuhe, Strümpfe. Schnnpstücher u. dgl., hinge». Auch ein Spaftmacher hatte sich eingeluiide», trieb allerhand Unfug und neckte die Mägde »nd Knechte, die zu Paaren angestellt wur den. Da verkündete» hallende Schläge von der Krcuzkirche her die Mittagsstunde. -Befehle ertönte», mit vollen Backen bli.scn die Musikanten in ihre Znstrninenlc, und unter Pfeife,, und Gedudel. Lachen und Scherzen setzte sich der Zug nach d<x Zchloftgasse hin in Bewegung. Durch das Loorergäftchen schwenkte er nach dem Züdenlivse, wo die kurfürstlichen Herr schaften vom Stallgebäudc herunlerschaule», dann ging eS weiter durch die Pirnscl-e «Sasse tjetzt Laudhansstras'.el hin aus aus de» Festplatz, die Psiugstwiese bei de» Ziegelscheunen lder Platz, auf dein heule daS Amtsgericht steht, und der west liche Dell des SachseuplatzcSl. Auf der groften Wiese nahe der Eibe hatten seit einigen Tagen fleisiige Ztinmerleute im Schweifte ihres -Angesichts geschasst, Aerle und Lägen hatten sie hurtig gebraucht, und derbe Späne waren ninbeigeslogen, Halle es doch gegolten, eine neue stattliche -Bogelstange ziizurichlen, zahlreiche Zette für die Herrschaft, den -tat, die Schützen und Schiedsrichter und -Brettei bnden als -Borratsrännie für Speise und Trank ans Zuschlägen. lim den weiten Festplatz schob und slieft sich eine gewal tige Menschenmenge, Städler nno Landlenle ans der lim gebiing, selbst aus den Dächern der Ziegelgane halten manche einen luftigen Sitz gesunden, und die lieben Gassenbuben saften aneinandergelw'kt ans den bolie» Garleninaneni oder hingen verwegen in den Aesten der Bäume, die am Wege standen. Gewassnetc -Bürger konnten nur mnhsai» die -An drängenden zurückhatten Da ward der :>!ns taut: »Tie kommen! Sie kommen!" und nun stnrnuc alles vor. Vcr -,weifet! hiebe» die Pritschmeister in das Getümmel, dem Kur fürsten lind seinen bvlien Verwandte» eine Gasse zu bahnen bis zu dem Zelle, daS Schivelzerlrabainen und -Bürger bc wachten. Davor hatte sich der Bat der Stadt aufgestellt, um die fürstliche» Herrschaften zu begrnfte», mtt gnädigem Hände druck dankle der Kurfürst iedeni einzelnen. Svivrt nahm das Schieften seinen Anfang W.r daran tcilnehmen ivvllte, mufttc vorerst zwei Taler enirtchten, dann »»irden die Bolzen mit den -kamen der Schützen — es waren 61, meist Adlige. Offiziere und hohe -Beamte — beschrieben, denn ein jeder mufttc seinen eigenen -Bolzen haben. Ein Knabe rief mit lauter Stimme die Schützen ans, und bald schwirrte der erste Pfeil von der Sehne. Zischend durchfurchte er die Luft, dann senkte er sich in langem majestätischen -Bogen zur Erde nieder: er hatte sein Ziel verfehlt, nahe am Vogel war er vvrbeige- sahrem Ein zweiter Pfeil schnellte von der Armbrust, krachend brach er sich au dem hölzernen Ungetüm droben, das; cs wie ilnivillsg erbebte, nn» stürzte er, sich vtt überschlagend, jäh und senkrecht herunter. Beifälliges Geschrei und Händeklat schen lohnte de» Treffer, und ein Knabe überreichte dem sichern Schützen mit artiger Verbeugung den Dank, einen -kelkenkrcinz. -Bald folgte Schuft ans Schuft, hin und wieder eine Feder ans dem Gefieder des stolzen Vogels reihend, gar mancher glückliche Schutze heimste daS Lob des Kurfürsten ei», der sich mit seinem Sohne lebhaft am Schieften beteiligte. Der Zitronen und Pomeranzen im Korbe wurden immer weniger, lind die Preisrichter hatten alle Hände voll zu tun." * Nachdem höchst anmutig weiter erzählt worden ist. was Thomas und seine Schwester -Barbe a.: der 86 Ellen hohen Kletterstange mit den lockenden Preisen am oberen Ende, beiin Ningstechen, „Gäuseköpsen", vor der Würselvudc der Kaiiiicgiefter, in eincni Schankzelte, bei den Zwergen und den Pictelheringcn lkostümierten Spaftmachernl und beim Fallen deS Königsschusses an allerlei Ergötziichkciten erlebt haben, heiftt es in dein den „Dresdner Geschichtsblättcrn" von 1607 entlehnten Aussätze zum Schlüsse: „Der Kurfürst und die vornehmsten Schützen ergötzten sich nun »och an einem Neihentrnnke im Zelte, wozu auch der Bürgermeister geladen war, während die übrigen Herren des Nats drauftcn kleben uiuftten. Dann kehrten der Hof und der Rat in die Stadt zurück, und auch die Schützen rückten in ähnlicher Ordnung wie beim Auszüge wieder ein. Die vornehmen Herren freilich waren nicht in Person im Zuge, sondern ließen ihre Preise durch Armbrustspanncr nnd andere -Beamte Also endete dieses fröhliche Vogelschießen in der allge meinsten Zufriedenheit. -Nur iin Rate mag man lange Ge sichter gemacht haben, als die Rechnungen über die Kosten des Festes vorgelegt wurden. Hatte man doch für Preise, Ge schenke, -Belohnungen, für die Bewirtung, zerbrochene Gläser und gestohlenes Zinn nsiv. insgesamt t28l> Tater ausgcgebe», für jene Zeit, wo die ganze Zahresausgabc der Stadt nicht mehr als 26 660 Taler betrug und wo Handel »nd Wandel noch schwer darniederlagcn, gewiß eine gewaltige Summe." nicht statt Subvention zngcsagt hatte, wurde das »Mitteldeutsche Landes lacgemann. thcater" in Halle a. S. gegründet. Das Mitteldeutsche Landes- lheater wird sämtliche Städte der Provinz Sachsen, die kein eigenes Theater haben, mit Theatervorstellungen versorgen. Zum Leiter des Theolers wurde der bisherige Geschäfts führer der Mitteldeutsche» Volksbühne, der frühere Redak teur Hermann Lange, bestellt. Der Zntendant wird aus einer größeren Zalil von -Bewerbern ausgeivähll werden. i* Uranssiihrnng eines plattdeutschen Bolksstiickes. Im R 0 st 0 ck e r Sradtthcatcr gelangte das plattdeutsche Vvlksstück „Streik" des um die Förderung der nieder deutschen Dichtung besonders verdiente» Prvscssors Karl K r i cl e b e r g als Festaiifsübrnng anläßlich des ..Plattdeut sche» Volkstages" zur Uraufführung. DaS Drama behandelt in geschicktem dramatischen Ausbau und lebendiger Szenen- 'iilniing die traurigen Schicksale einer Familie, hervorgerusen durch einen vom Familienoberhaupt aus Idealismus ge iilhrteil Streik. Das Werk. daS eine bedeutsame Bereicherung der niederdeutschen Literatur darstellt, wurde mit warmen: -Beifall ausgenommen. 7* Ergebnisse des Ehemnitzcr architektonischen Wettbewerbs. Für den -Neubau einer Industrieschule batte die 7-chöüe^ der'>nei0discbeiV Ltittc findet Ehenntttzer Stadtverwaltung einen Jdeenivettbewerb unter den ongeietz!,- An ttuhruiia »Der Ziaeniierbarvu" linden, d.-ttiv dec ..Tionbadur" mit Waldemor Wai-de T.iN>::vii>a. als Gast lLeouoreü Helene Znna, Mar Hirzei. Musikalische Leitung: Ernst Striealer. Spiel leitung: Adolf Moni. Anfang Gx Ul,r. >7- Hn,„ -Alke»6'liii,. Morgen -.bttltioolli wttd Hfsenbachs ..-7 1 0 l; e 1 s i u de r U » i c r w c l l" in der Beseoinig der Ersiguf- ttikrnng ir-icd.-rl'.'lt Mntikgltsche vcilung: Prot. Mraczek. Lvnii- :>.-!'d. ie Zn!,. ',»>» erne» Mole- ,.D c r W » s k e n l ch in i e b". Opernhaus. Auch ein Z,eichen der V.eit, daß immerhin »och vcrliällnisniäftig viele Tlieaterbesnclier Gefallen ttnden an tzueeinis „TvSea" »ui den mehr als veristischeii Geschniacts- irrunge»!. die das Libretto enthält, die in ihrer kra'>en Wirt lichkeit, in de: -acht, das Gruselige und Blutrünstige mit be haglicher -Brette auc-znmalen, geradezu widerlich anmuten. Dem dichterischen Vorn »rie entspricht die Musik, die nicht von innen heraus charakterisiert, die sich vielmehr mit sehr äußer licher GZ-grde ans daS ZUnstriercn dessen beschräntt, was auf der Buhne an Schandt'arem vor sich geht, eine .Klangsprache, die im Ausdruck unecht, man kann wollt sagen verlogen ist, da »c zu keine:» Erleben subn und drc Tragödie nur vvrläufcht. Dle dramatischen Gipfelpunkte erscheinen gemacht und lediglich »ns Pnbttlninsivirtllng Inn zugeschuitten, die ihre Stützen ein mal in der sinnlichen und dann im temperamentvolle» Schwünge, der daS Ggnze in Atem ball. Zn der von Stricgler und Toller geleiteten Aus- ttihriing am Montaa '00t Otto Z a n c s ch als Gast den Baron Searpia. Er gefiel als Länger durch den Wohlklang seiner Stimme nnd ebenso durch musikalische Zuverlässigkeit. DaS Spiel Itt-,! bewußte Mäßigung in der Wahl der Mittel er kennen und btteb dabei dach dem Streben nichts schuldta. de» gefürchteten, lüsternen, heuchlerischen und brutalen Lüstling tu aranser, abstoßender Wirklichkeit zu verlebendigen Mit Eva P l a s ch k e - v. d. O st e » . die eine i» jeder Hinsicht vollendete ToSea hinstellte, und Mar Hirzel als hervorragenden Eavaradvssi lei'lc sich der Gast in die Ehrungen deS Abeudö kr.si». r* Ei» Hamburger Theater als Antostall. Z»l Anzeigen- ictl Hamburger 'Blätter wird das H a m b n r g e r Schtlle r- Thcater zu», Verlause "»geboten, nnd zwar wird es als Mesieplgtz, ttttou-aroae oder anderes empfohlen. Vorläufig ist die Gesabr, daß dieser Tempel der Kunst z» „Antvstallen" hernntergeiv'ird gt ivird, allerdings »vch nicht akul, da das sächsischen Architekten ausgeschrieben. Nicht weniger als 141 Entwürfe sind eingcgaiigcn und werden gegenwärtig in der Städtischen Vorbildcrsamnttung im Museum öffentlich ausgc- itellt. Die Entwürfe sind durch ein von der Stadt eingesetztes Preisrichtertvllcgium, in dem Geheimer Hofrat Professor Dr- Gurlitt den Vorsitz hatte, geprüft worden. Das Kollegium hatte drei Preise zu verteilen. Ten ersten Preis erhielt der Entwurf „Sonnenwende l", dessen Verfasser Architekt W a g n e r - P v l t r v ck, Ehemnitz, ist. Den zweiten Preis er- hielt der Entwurf »Ein Vorschlag". Preisträger hierfür ist Ltadtbanamtmann K ö h l e r in Ehemnitz Der dritte Preis ist eine in städtebaulicher Hinsicht überaus seine Arbeit, „Jdecn- ivettbcwerb" genannt. Autor hierfür ist der bekannte Chem nitzer Architekt Profelsor Kranz. Ferner wurden durch das PrcisrichteiKollegin», dem Rat zwei Ankäufe'vorgeschlagcn, die von dem Ehemintzer Architekten Will» Schöne seid und von dem Dresdner Prvscssvr Menzel stamme». !* Ein Gartendors sür sranzösischc Künstler. In den , Wäldern von Plcssis-Rvbinsv» bei Paris wurde dieser Tage Tbeäler vis ziün Zahie I!>,'7 »och an seine» bisherigen Dt-! ein Gartendors cingeweiht, daS den -Namen der Sarah rettor verpachtet ist. Dari man hoffe», daß sich in Homburg Lei'lc ».Ken. denen die Erhaltung einer gute» Bühne gc- bviencr erscheint, als die Schaffung neuer Auträume'? Gründling eines Mittrldcukscllpn Laiidcstheatcrs in Halle a. S. Nachdem der preußische Staat eine erhebliche -B e r 11 >> a r d t trägt. Die schöiigelegeiie Kolonie soll ausschltcß- lich von sranzösischen Küiistleril bewohnt werde», die min destens drei Kinder und ein Einkommen von weniger als 26 666 Franken haben. Zunächst werden 166 Wohnungen und einige ArbcitSräume errichtet. Der Erbauer dieses Torfes ist ein Enkel Sardvns. Zu dem Untcriichmen gewährt das Departement de la Somme einen Zuschuß von 3 825 6M Fr. i* Die neuen Preisträger der schweizerischen Schillcrstif- tung. In diesen Tagen fand die Verteilung der schweizerischen Schillerstistting statt. Ausgezeichnet wurden mit Preisen von 2666 Franken: Walter Siegfried in Partenkirchen und Robert de Traz in Gens,- ferner mit einer Ehrengabe vv» 1666 Franken Jakob -N i e d m c r in Bern, von je 566 Franken Karl Wiegand in Zürich, Rena Louis P i a ch a il d und E m a n n e l Bueilzvd in Lausanne. Fer ner erhielten eine Reihe von weiteren Schriftsteller» und Schriftstellerinnen Beitrüge i» Höhe von insgesamt 5350 Fr. Von den beiden HauvlprciSträgern hat Walter Siegfried verschiedene große Romane veröffentlicht, unter denen der bc- kannleste „Fermvnt" ist. Ans Zvsingen stammcnd, hat er den grössten Test seines Lebens fern der Lchiveiz verbracht, in München, Weimar und Paris. Robert de Traz läßt seine Werke hauptsächlich in der deutschen Schweiz spielen und ist dort sehr beliebt »nd bekannt. Den Preis erhielt er insbeson dere sür seinen Roman „Verlobte". ß* Hamburg erwirbt den -Nachlaß Liliencrons. Die Ham burger -Bürgerschaft stimmte dcm Anträge de^ Senats aus Erwerb des Nachlasses des Dichters Detlev v. Liliencron zu. ß* Professor Franz Voll, der ordentliche Professor für klassische Philologie an der Universität Heidelberg, ist im Alter von 57 Jahren g c st v r b c n. Pros. Voll gehörte zu den hervorragendsten Kräften der Universität Heidelberg. Vor wenigen Jahren schlug er einen Nus als Ordinarius sür klassische Philologie an der Universität Berlin ab. In breiter Ocsfcittlichkeit bekannt geworden sind seine Versuche einer modernen platonischen Akademie. Er hat mit Studenten und älteren Schülern Fericnrctse» in den Schwarzwald unter nommen und dort mit ihnen Plato gelesen. Seine Schriften über astrologische und astronomische Probleme der Antike sind auch im Ausland bekannt. 7* Das Reuter-Fest in Eisenach. Die Stadt Eisenach, in der Fritz Reuter die letzten Jahre seines Lebens znbrachte. veranstaltet ans Anlaß des 56. Todestages ein großes Reuter Fest, das drei Tage lang dauern wird. Die Gedächtnisrede am Grabe Reuters hält H. O.»tstvrf-Hambnrg. Im Rahmen der Feierlichkeiten findet auch et» Wagncr-Kvnzcrt auf der Wartburg statt. Ein plattdeutscher Gottesdienst in der Gevrgcnlirche mit einer Predigt vv» Pastvr Schröder Stettin ündet am Sonntag stall. I», Fürstenhos wird ei» Rentcr- Festabcnd mit Rezitationen n»d musikalischen Vvrträgen vcr- anstaltet-
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