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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.07.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-07-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030717015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903071701
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903071701
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-07
- Tag 1903-07-17
-
Monat
1903-07
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 17.07.1903
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- L »WA « S « «» r» s ^2 v» zum letzte» Mate die Aufforderung zu richten, Itch entschiede» über die nationalen Forderungen der Partei hinsichtlich der Armee zu Nutzern D>eS ist inzwischen geschehen und da Graf Khuen sich in dieser Frage einfach den Standpunkt seine- Vorgängers zu eigen gemacht hat, so ist die Fortsetzung der Obstruktion anzunehmen, und Graf Khuen-Hedervary wird sich sehr bald entscheiden müssen, ob er unter diesen Umständen seine Mission, eine Entwirrung der schwebenden Fragen herbeizuführen, wird durchsetze» können. Sei» Rücktritt würde vielleicht die Situation vereinfachen, da die Ob« Ilruktionistcn erklären, datz sie mit einem anderen Ministerpräsi deuten, etwa Wekerle oder Graf Esaky, sofort in Verhandlungen irelen würden, während sie ihr Mißtrauen gegen den angeblich von Wien ihnen oktroyierten Banns von Kroatien nicht überwinden könnten. Die Obstruktion will nicht eher ruhen, bevor nicht Gra »ihnen entfernt ist oder wenigslens eine unzweideutige Erklärung über Zugeständnisse in der Armeesrage abgegeben hat. Gras »ihnen dagegen scheint, trotzdem er diese Erklärung nicht abgcben sann, doch lischt zu verzweifeln. Er hofft aus die Hilfe der libc ralen Partei, die sich de», Vernehmen nach zu einer groben ölbivehraklion gegen die Obstruktion anfrasscii will. Davon war aller dingS in der vorgestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses die einen äutzerst stürmischen Verlauf nahm, noch nichts zu merke» Vela VarabaS griff die Negierung und die .»lrone in schärfster Weite an und stellte das oben erwähnte Ultimatum an den Grafen Khuen. Grobe Bewegung und einen Sturm der Entrüstung rief ee in den »ireisen d.c liberalen Partei hervor, als Barabas ansries: ..Ser »innig wird alt. und wir müssen die Situation benutzen!" Es wurde lehr übel vermerkt, datz der Präsident. Graf Apponhi, d:e'e Aentzerniig ohne ein Wort der Entgegnung durchlief! und nur lebhaft die Glocke schwang, um die Ruhe wieder herzustellen. Ferner erklirre Barabas u. a: ..Wir fürchten uns nicht ovr dem Abso lutismus." Diese Bemerkung ging offenbar an die Adresse Franz >!vnnlbs. der beim Euil'sang des Komitees der Obsiruktioiiisten, die ilun Mitteilung von ihren gestrigen Beschlüssen machten, gesagt naben toll: „Ich wün'che Euch Glück zu Eurer Aktion, aber ich besorge. Ihr werdet das Land m den Absolutismus treiben Aufregung unter der Majorität verursachte auch eine Bemerkung Gezcr Polonlns. welcher meinte: „Die rote Saline ist unS lieber, als die schwarz-gelbe." und dadurch auf das Zusammengehen der Nationalisten mit den Sozialisten auspielle. - Ministerpräsident Gras »ihucn-Hedervari, erklärte als dann auf die Anfrage bezüglich seiner ^lellunguahuie zu den nationalen Forderungen in der Armeefrage: Er wiederhole, datz er 'ich den Standpunkt der friihern Regierung zu eigen mache. Plan kenne nicht sagen, datz die 'Rechte der ungarischen Sprache angelastet »'erden: die Negierung werde bemüht lein, die daraus bezüglichen Beilrebunge» der Nation zu fördern soweit dies den Interessen der Nation entspreche, mit der politischen Ueberzeuguug der Ne- gierung vereinbar sei und der Natur der Wehrvrganisation nicht iuwiderlaufe. Abg. .Hollo ruft dazwischen: „Das in für eine poli- il'che »linderbewahranslall." Der Ministerpräsident fährt fort: Einige der Fragesteller haben gesagt, datz sie, falls sie keine befrie digende Antwort erhalten, die Obstruktion fortfetzen werde». Da mit Kaden sie sich auf ein anderes Terrain begeben. Wir stehen vor der Frage, wessen Wille nach der Verfassnng'eigentlich zur Geltung gelange» soll, der Wille der Majorität oder der Minorität. sStür- Mischer Beifall rechts l Abg. Beöthn hat geradezu erklärt, falls die oppositionellen Forderungen nicht erfüllt wurden, schrecke er vor der ulkilna rati>> nicht zurück, und falls diese keinen Erfolg hätte, würde er iogar als Folgeübel den Absolutismus nicht fürchten. Das Blut erstarrt mir ui de» Adern, wenn ich von oppositioneller Seite die Aufstellung einer solchen Alternative höre. Glücklicherweise ist dies nicht die Gesinnung der Nation, die weder die Revolution, noch den Absolutismus will. sLangandanernder Beifall rechts.! Die Nation weitz. datz ihre versasfnngsniätzigen Rechte nickt in Frage gestellt werden. Sie will Ruhe. Frieden und die Herstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, die durch die »Haltung der Ob struktion gestört worden ist. Ich zweiste nicht, datz ich diEen ihren Willen zur Geltung bringen werde: ich rechne hierbei an» die Majorität und auch auf die Mitwirkung derjenigen, welche die Grundlage zu einer Verständigung im Verein mit niir geschaffen haben. sLebhafter Beifall rechts. Widerspruch links.j Abg. Vcszi ruft ans: Das bedeutet die Ankündigung de^ wahren i/x Wx-Zn- standes.s Der Ministerpräsident wird von den Abgeordneten der Nechten beglückwünscht. — Der Ministerpräsident Graf Khuen-Hcdervar» wurde bei seinem Evcheinen im Libero, len Klub mit grossen »dnndgcbungen empfangen. Graf Khuen dankte wärmskens für dies Zeichen des Vertrauens, ans dem er >n diestr schweren Zeit »kraft schöpfe und das ihn ermuntere, in der »Haltung, die er eingenommen, un- entwegt auszuharren. — Die K 0 ssu l h v ari ei hielt eine Be sprechung ab. Franz »köstlich erklärte, datz er das Präsidium der Partei uiederlege: ebenso erklärten die Vizepräsidenten Julius Iufih und Beia »komjalhi ihre» Rücktritt. »köstlich begründete seinen Rücktritt von der Leitung der Partei damit, datz eine Anzahl Mitglieder der Partei den einhelligen Befchlntz betreffend Entstellung der Obstrukiion nicht beachte. Die Fort- setzung der Obstrukiion werde damit begründet datz auf oieseni Wege nationale Errungenschaften in der Heeresfrage dnrchgesetzt werden könnten. Es sei sein heitzester Wunsch, datz die nationalen Wünsche in der 'Armeefrage >n Erfüllung gehen, dock glaube er nicht, datz dic>'er Wieg zum Ziele führe, ja er müsse diesen für höchst bedenklich erklären und voller Gefahren. Rutzland. Auf dem Gebiete der inneren Politik i» Rtchland und zwei Kundgebungen erflogen, welche Gesellschaft und Presse im Zarenreiche äutzerst lebhaft beschäftigen: dos Zirkular des Unterrichtsininisters über die Mittelschulen in Rutzland und die vom Reichsrale genehmigte Neuorganisation der Gemeinde verwaltung von Petersburg. Das ministerielle Rundschreiben ist das denkbar schärfste Urteil über die Zustände in den rnffüchen Mittelschulen, welche unter der Regierung Alexanders III. in form liche »korrektionsanstallen verwandelt wurden. Aber dieses reaktio näre System hat. wie das Rundschreiben konstatiert. Disziplinlosig keit in den Schulen und eine revolutionäre Stimmung »nter der k'v.k'liiif. nik'll'fw imnrl'i' nir'l'r rinil'lnnt'li Schuljugend erzeugt, welche immer mehr znnebmen. Das Rund fchieiben verlangt von dein Lehrversonal in den Mittelschulen die strenge Achtling der Individualität der Schüler, die hcnliche Teilnahme für das innere Leben der Schuljugend und die Vermeidung ,ed- weder Scheiuheiligkcii und Falschheit auf religiösem Gebiete. Die Journale bezeichnen cinslimn ig das Rundschreiben als einen wich tigen politischen Akt. weicher die Gestaltung der künftigen Gcsthlckc der Mittelschule, somit auch der Schuljugend, beeinflussen dürfte. Die Entscheidung des Rcichsrates über die Neuorganisation der G e »1 e i n d ev e rw a l l u n g von Petersburg dagegen erfüllt die liberalen Blätter mit Unzufriedenheit, weil die Gemeindeantonomie dadurch eine neuerliche Schmälerung erfährt. Nach den neuen Statuten erhält der Petersburger Gemcinderat einen Vorsitzende», welcher vom Zar. und viele .skontrollbeamte.'welche von der Regie rung ernannt werden. An der Stütze der Kontrollkommission steht noch dem neuen Gesetz nicht mehr der Sladihaiivkniann. sondern der Minister des Inner» selbst. Der bnrcaiikrcitische Eharaktcr der neuen Gemeiiideordnnng von Petersburg ist somit uilverkcnnbar. Amerika. In Nrwuork wird eine Unterredung mit dem amerikanischen Botschafter in Berlin, Tower, veröffentlicht, in der er sich mit Wärme über den herzlichen Empfang des amerikanischen Geschwaders in Kiel ansspracd Ter Botschafter bemerkte noch, er wisse nicht, ob Prinz Heinrich einen zweiten Besuch tn den Ver einigten Staaten vorbereite, doch habe der Prinz ihm gegenüber es als seinen innigsten Wunsch bezeichnet. Amerika wiederzuiehen. Daran anschließend, sagte Tower, wenn Kaiser Wilhelm einen solchen Besuch machte, würden alle von ihm hingerissen sein: er sei ein warmherziger, aufgeklärter Mann und demokratisch in einem Grade, wovon niemand, der noch nicht in Deutschland gewesen, elne Vorstellung habe. Auf eine Frage wegen einzelner zwischen beiden Ländern schwebender zollpolitischer Punkte äußert der Bot schafter, er habe nirgends in Deutschland Erörterungen vernommen, nach denen Zollrcprejsalien von deutscher Seite in Frage kommen tonnten. Afrika. General Borha hat. wie bereits kur; erwähnt, an einen politischen Freund Cbambcrlains einen Brief geschrieben, oer em Helles Licht aus die gegenwärtige Lage in den früheren Burenrevubliken wirst. Louis Botha unterzieht in dem Schreiben ute komme, und datz der materielle Stand der früheren Repub ützern zu . - „ Revubll- en — ebenso wie der kulturelle — durch Heranziehung minder wertiger ausländischer Elemente herabgedrückt werde. „Ich habe", "reibt Botba. .von Anfang an mich über die Trag,veite der mberlainsche» Afrifgrcije keinen Täuschungen htngegeben, habe aber mit meiner Meinungsäußerung zurückgehalte». so lange e» möglich schien, datz ich zu schwarz gesehen hätte. ES ist jetzt aber nicht mehr zweifelhaft. daß Cdambrrleins Reise, wenigstens was Transvaal anlangt, ein klägliches Fiasko bedeutet, und baß er die Dinge schlimmer verlassen hat. als er sie vvrfand. Sie haben alles getan, um ihm in Pretoria Gelegenheit zu geben, die Volk-stimmung au» bester Quelle kennen zu lerne», be kamen ihn aber nur «in einzige« Mal zu sehen. Im übrigen holte er Rat und Auskunst von solcher «eite rin, über die lieber schweige. Bel dem einzlgen Zusammentreffen mit uns and wartete er beleidigend und zieh uns der Undankbarkeit im Hinblick aus die 15 Millionen Pfund, die England aus die Heilung der materiellen Kricgswunden verwende. Seitdem fragt sich hier jeder Mensch, wo. wie »nd wofür diele große Summe eigentlich auS- zegeben worden ist. Zu merke» ist nichts davon, außer vielleicht » den von Lord Milner zu heiinischkiii Konsum aus dem Kolonial- anit geschickten Blaubnchern." Botha führt dann weiter Beschwerde darüber, daß Ehamberlain in Johannesburg ausschließlich niit den Minen-Jnteressenien verkehrte und »nter ihrem Einfluß das ver armte Land mit einer exorbitanten Kriegsschuld belastet habe, tm Widerspruch mit den von der gesamte» Bnrenbevölkeruna geäußerte» Wünschen. Trotzdem habe Ehamberlain kürzlich tn Birmingham erklärt, alle Klassen der TranSvaal-Bevolkerung hätten diese Schuld willig aut sich genommen. Weiter bemängelt Botha die Tätigkeit des t» Wirklichkeit nur beratenden gesetzgebenden Rate«, die Versagung des Gemeindewahliechts nicht bloß für alle Far bigen, sondern auch für weiße Ausländer, wo doch deren Wahl- rechtSbeschiänkniig für England de» Vorwand zum Kriege abgab, und den gänzlichen Mißerfolg der Wiedeiansiedelungskvminiffivn. MilnerS Depeschen über den großartigen Erfolg dieser Kommission betreffen aber nur Teilkommtiffoiien. die im Lande henunieiien, um die Nepaitiernng der vor über einem Iahie erfolgten 3 Mtllio- iie»-Be>villigttng in die Wege zu leiten Besonders bitter spricht sich Botin, über den englischen Versuch aus. dnich importierte, der hpUändiicheii Sprache nur unvolltoninien mächtige Lehrkräfte mittels lendenziöten ÄrschichiSnnierrichis und dem VolkSempfinden wideriprecheilder Religionslehren die Bevölkerung inleUekluell zu veiengtändcrn und durch die lediglich im Dividendenintereise von den Mineinnagnaleil geplante Einführung massenhafter chinesischer Arbeitskräfte aas Land kullurkU heiabzuietze». wie überhaupt die Regierung vollständig vo» den Mtnenbrsitzern beherncht werde ie Folge von dem »llen sei trotz äußerliche, Ruhe und Erstarrung ei» Zustand tiefgreifender lluzilsriedrnlieil bei Briten wie bei Buren. Die „Times" charakterisiert den Brics als .eine Kelle abgestandener Lügen nnd böswilliger Uniersiellttiigen". Osterndorf im Kreise Lehe. — Besondere Freude wird in Dresden die bereits telegraphisch gemeldete Auszeichnung BanberS hervor- rufen, der bei uns längst als einer der tüchtigsten Künstler anerkaniu essen Dekorierung auch in auswärtigen Blättern allent- kommrntiert wird. In ihm ist übrigen» das alle ,ur oie 'eiunuyrung lewer «sa,opiungen ais »ne nete» Anordnungen ausgcfnhrt ist. Der talkräfi Unternehmung, Intendant Ernst v. Possart. will mit der künstlerisch möglichst vollendeten dreimali Kunst und Wissenschaft. ist tür kurze Zeit niisgestellt. Das f Im Residciizthcater kommt heute abend „Alt- Heidelberg" zum 93. Male zur Aufführung. Am Sonnabend wird das einaktige Drama „Lotte" von Hugo Mart und das dreiaktigc Lustspiel „Der Vielgeprüfte" von Meyer-Förster erst-! özc-. ' malig wiederholt. — Im Central-Theater findet heute dte ss!„ s" letzte Aufführung des Lustspiels „Die 9k ol brücke" statt. Die Rolle der Iaaueline spielt Frau Franci Hatz. Für Sonnabend die Erstaufführung des Schwankes „In Vertretung" von Heinz Gordon festgesetzt. h Das Königl. Hosschau spiel hat Octcwe Mir- caus Schauspiel „I.os nt'tairl>8 -.aut ie-> ntl-rrros" t„Ge- chciit in Geschäft"! zur Aufführung angenommen, das Zugstück er Eomädie sraiu,-gi>e aus der vergangenen Saison. l Das »0» F ranz H 0 chman n gemalte giotze Rcitei lt d u i s Sr Majestät des K ö » i gs G e 0 r g : Ernst Arnolds Kuusffalon iWilsdrnfferstr II nusge sehr belrächliicbc» Dimensionen gehaltene Gemälde zeigt den Monarchen in giotzer Generals»»»»»», wie er hoch zu Rotz, iinr begleitet von die: .Herren seines Gefolges — Gencrglmaivr d'Elm. berffallmeinci v. Hangk und Flügelndjutant v. Kospvth — über ein weites Feld reitet. Das Weil, das als ei» sehr beachtens- iveitcr Versuch des Künstlers aus einem von ihm bisher noch nicht gepflegten Gebiete — Hochmann ist bekanntlich einer »»lerer besten deutsche» Tiermaler — zu gelten hat. ist mit großem Fleiß aus- geffitirt. und dürste sich vornehmlich als dekorativ wirksamer Schmuck tür ei» Offizicrstasino, den Paradesaal eines Schlosses:c. eigne». Malerisch besonders gelungen in die Behandlung des errain-ViNdeigrundes nnd das zeichnerisch in der Wiedergabe der augenblicklichen Bewegung sehr gut effatzte Leibrotz des Königs. — Was man sonn an Kunstwerken bei Ernst Arnold sieht. Ist dies mal. wenigitens in der Hauptsache, durchaus erstklassiger Art. So ist Liebermcmn mit einigen vorzüglichen Arbeite», darunter der berühmte» „Papageienaüee". Leisiikow mit einer ausgezeichnet wir kenden Abendnimmiing. Moll gar mit einer Kollektiv-Ausstellung niwreisioilistiicher Blätter. Pan! Banni. L. v Hofinann. Zügel. Böienrold. O. Achenbach, Hans Herrmann. -Hnider und Knebl — um in bunter Reibe nur die bedeutendste» Name» zu nennen — mit einzelnen Arbeiten, dabei aber immer außerordentlich charak teristisch vertreten. Selbst Thoma «st mit mehreren guten Arbeite» ans seiner besten Zeit — u. a. mit dem „Wächter des Liebes- gartenS" — erschieiicn Einige ante Porträts, darunter das von zat F. Moritz ausgestellt, wäbrend sonst natürlich das Landschasisbild auch diesmal in Ernst Arnolds Knnst- ialon domimert. Emen besonderen Genuß bedeutet das Studium der im weißen Kabinett nntergebrachtcn Radierungen vo» Klingec und Greiner. sowie der Zeichnungen Icgantinis, an denen »eben der wunderbar stimmungsvollen Kunst, die sie ausstrahlen, der exorbitant hohe Preis überraicht. — Bon den Werken der Klein- Vlcistik sind die Bronze» von Gaul noch einmal einer besonderen iwähnuny werk, zumal die Kollektion nur die besten Arbeiten des Berliner Künstlers ansivcist, der auf dem Gebiete der Tierplastik unter den deutschen Bildhauern seinesgleichen nicht haben dürfte. — Da schon Mitte der nächsten Woche der Knnslsalo» eine völlige Neuanfftcllniig erfahren soll, so ist ein baldiger Besuch der Iutl- Ausllellnng bei Ernst Arnold dringend geboten. —ll. 1 Sächsische Kunstausstellung aus der Brühl chen Terrasse. Nicht oft genug kann darauf htngewiei'en werden, datz die Ludwig Richter- A nsitellung nicht nur ein Akt der Pietät nmerem dentscheite» Meister gegenüber ist, sondern auch unendlich Anregendes bietet für die »ifferer Vater stadt geltenden R ü ck er i n n eru n g e n. Da ist Nr. 1 des Kata logs. der Watzmann. das erste große Werk, welches bald nach dem nznge in Rom. dein Ziele damaliger Knnulcr>ehns»cht. entstand. Dort war Richter eingclrofsen unter dem Geläute aller Glocken, gerade am 28 September, dem Geburtstage des MeisterS; ein merkwürdiges Zusammentreffen, denn gerade, als er nnkam. war Papst Leo Xlt. vom Konklave gewählt, Kanonendonner von der Engelsbnrg und das Läuten aller der unzähligen Glocken RomS feierten den neuen Papst und waren eine gute Vorbedeutung ffir den ei»,lebende» Künstler. Hier in Rom versuchte min Richter die Eindrücke, welche er auf seiner Fußwanderung durch Tirol »nd die Alpen gesammelt hatte, znm Bilde zu gestalten: die Bekannt schaft mit Koch nnd anderen- Künstlern verschaffte ihm Gelegenheit, sich einznlebcn in die Anschauungen der damals neuen deutschen Knust. Das Bild „Ter Watzmann" entstand, und wer eS genau mit Fleiß betrachtet, wird angemutct werden von dem Hauch der eisten jugendlichen Begrüßung für das eingehendste Sehen der Natur. Es itt eins der wunderbarsten Werke deutscher Lnndschafts malerci damaliger Weise, von einer Liebe und Innigkeit in der Durchführung gleich den altdeutschen Meistern bester Art. Koch war von dem Bilde so begeistert, daß er jeden Bekannten auf der Straße, indem er mit seinem dicken Stock auf den Boden stampfte, in seiner unverfälschten schwäbische» Mundart fragte: „Habe Sie das Bild von Richter gesehen? Gehe Sie hi», das müsse Sie sich anschaur." Dies Bild verehrte Richter seinem Wohltäter Arnold, dem Manne, welcher »ns sozusagen den Meister geschenkt bat, er bat ihn drei Jahre in Italien studieren lasse» n»d so dem Genius in ihm Flügel verschafft. Das Haus dieses Mannes steht noch unverändert ans dem Altmarkte und noch jetzt ist die Bnch- handlung darin, und noch ,etzt gehört es derselbe» Familie. Ei» Nachkomme, dein das Bild nun gehört, hat es zur Verfügung gestellt, und merkwürdigerweise ist es bis jetzt nirgends ausgestellt gewesen, seit seiner Ankunft damals in Dresden. f Uebcrraschend schnell ist gegenüber den gehegten trüben Er- roßen Berliner ist und dessen kalben iyinpachrs , - „ sezejsionlstische Prinzip mit einer Medaille gekrönt worden: denn er war «S, der im Beginn der neunziger Jahre die jüngere» Dresdner Maler zur Gründung einer «ezelkion führte und bereu Präsident wurde Bantzer stammt aus Hessen; der Natur aus dem Volksleben seiner Heimat hat er die Motive fast aller seiner hervorragenden Schöpfungen entnommen, so auch zu dem besten einer großen Werke: „Abendmahl in einer hessischen Dorskirche", >aS die Nationalgalerie zu Berlin besitzt, und auch zu den von reifer Meisterschaft zeugenden Bauernstndien, die in diesem Jahre aus der Berliner Ausstellung allgemein bewundert werden. 1' Generalintendant v. Hülsei» pal, wie da» „N. W. Tagbl." meldet, inst Genehmigung des Kaiser» den Wiener Hoftkeater- inalern Kautsky und Rottonara den Antrag gemacht, ihre Tätigkeit teilweise nach Berlin zu verlegen, und ihnen zu diesem Behiise die neuen Ateliers der Intendanz zur Verfügung gestellt. Herr Hans Kautsky wird schon im Oktober nach Berlin uber- sicdeln, uni die Ateliers zu übernehme». -f Die Münchner Wagner-Festspiele treten mit 1903 tn daS dritte Jahr ihres Bestehens. Die beiden ersten haben ge- ciat, daß es sich dabei um eine bedeutsame, großangeleglc jiislitution handelt. Gleichwie i» Bayreuth sollen die Werke kickard Wagners zu möglichst vollendeter Darstellung gebracht werden. Die Errungenschaften seiner Kunst sollen zu weiterer Bolleydung geführt werden, wie dort io auch hier in einem Theaterraume, dessen bauliche Anlage streng nach den von Wagner für die Aufführung seiner Schöpfungen als unerläßlich bezeich- tatkräftige Führer der i. tvill diesen Sommer ^ .. „ .. dreimaligen Aufführung des Bühneiifestspieles: „Der Ring des Nibelungen eine neue Errnngenschasl dem zugesellen, loas in den beiden Vorjahren für „Tan »Häuser", „Loh eng rin", „Tristan" und „Meistersinger" erreicht worden ist. In Folgendem sei ein Auszug aus dein Aufführungsplane 1903 beigcjngt. Darin sind die einzelnen Aufsnhrungstage angegeben: zugleich ist zu ersehen, wie eine 'Auswahl von sieben Anftnhrungssvlgen ermöglicht wird für Kunstfreunde, die durch Besuch eines Gesamtzyklus lebendigen Ueberblick über die gewaliigsle Schassensperivde ocS Meisters ae- winncn wollen: über die Zeit vom Beginne des Tannhäuserwerkcs bis zur Bcendignna der „Götterdämmerung", also von IW bis 187-1! I.: August 8./11. „Nina des Nibelungen'^ 14. „Lohen- griii". 15. „Tristan', 17. „Tannyäuser", 18. „Meistersinger". II. : August 17. „Tcmnhäuscr", 18. „Meistersinger", 21. „Lohen- grin", 22. „Tristan", 25.Z28. „Ring des Nibelungen". III. : August 18. „Meistersinger", 21. „Lohcngrin", „Tristan", 25./W. „Ring oes Nibelungen", 31. „Tann- IV.: August 21. „Lohengrin". 22. „Tristan", 25 /28. „Ring des Nibelungen", 31. „Tannhäuser", eptember 1. „Meistersinger". V.: August 22. „Tristan", 25 /28. „Ring des Nibelungen", 31. „Tannhauier", September l. Meistersinger". 1. „Lohengrin". VI.: August 25-/28. „Ring des Nibelungen", 31. „Tannhäuser". September 1. „Meister singer", 4. „Lohengrin' 5. „Tristan". VII.: September 1. Lohengrin". 5. „Tristan , 7. „Tannhäuser", 8. „Meistersinger", ll./ll. „Ring des Nibelungen". Die Vorstellungen beginnen mit Ausnahme des 1 llhr nachmittags. 20 Mk. Die Verse , . Königl. Hoftheaterkasse in München, sowie durch das Schenkersche Reisevnrean ebenda, Promcnadeplcitz 16. 7 Die Bayreuth er Festspiele im Jahre 1904 sind, wie schon früher erwähnt, nunmehr eine beschlösse lene Tatsache. Zur Aufführung gelangen: „Der Ring des Nibelungen", „Tann- Häuser". „Pcirsisal" und vielleicht auch „Der fliegende Holländer". Die Direktion des Festspielhauses beabsichtigt, eine Anzahl Künst ler, die in den Festspielen bisher noch nicht mitgewrrrt haben, einzuladcn. f In Verbindung mit den Jubiläumsseierlichkeiten der Universität Heidelberg wird in den Räumen des dortigen Kunstvereins eine Ausstellung Karlsruher Kunst statl- finden. s Das Straßburger Stadttheater schloß, wie man dcni „B T." meldet, seine letzte Spielzeit mit einem Defizit von 250000 Pik. ab. Wie soll dieser enorme Fehlbetrag gedeckt werden? R Wie Wiener Blätter berichten, wird gegenwärtig die V'lla. welche einst Charlotte Wolter, die berühmte Tragödin, sich hatte erbauen lasten, abgerissen. Dort hat Eharlotte Wolter den größten Teil ihres Wiener Aufenthalts an der Seite ihres Mannes, des Grasen O'Sullivan, verbracht Unzählige Burgtbeatcr-Erinnerunge» knüpfen sich an die dem Untergänge geweihte Villa. In den 70er und 80er Jahren war sie der Sammelvunkt des geistiqen Wien: alle», was in der Kunstivelt Namen hotte, Pflegte dort zu verkehren. Dazu war aber auch die Wolter-Villa ein wahres Schmuckkästlei», einzig in seiner Art; Kunstschätze aus allen Kunstgehieten waren hier zusammengetraaen. nnd all die schönen und wertvollen Gegenstände vereinigten sich daselbst zu einem kleinen Museum. f Die Villa Borghese, die nunmehr endgültig in den Besitz der Stadt Rom übergeaangen ist. ist sofort für das Publi kum geöffnet worden. Der Bürgermeister von Rom erließ eine Kundmachung, in der er dem Volke verkündigte, daß ihm die Villa zur Benutzung freigeaeben werde, und daß die Eintrittsgelder, die früher erhoben wurden, abgeschafst worden seien, sodaß jetzt jedermann freien Zutritt zu der Villa habe. Eigentümlich berührt es dagegen datz man der Villa jetzt ihren berühmten historische» Namen nehmen und sie zur Erinnerung an König Humbert hin fort „Villa Umberto I." nennen will. Wetterberickt des Kgl. Sächs. Meteorolog. Instituts i» Chemnitz vom 16. Juli 8 Uhr morgens (Temperatur nach CelsiuL). Wetterlage in Europa am 16. Juli 8 Ubr früh: Station?, Name Richtung ! rv- ? Mchtuna s u. Stärke Wetter Nanu 8Ü «8 u. Stärke S«U«r r». des WindeS is die winde« Llornow. Blacklod Thrtsttanjd Haparand. LkudesnäS Ltockholm ^ Kovenhaq Memel kleinem. 2l «2 l klagen Lylt Hmnba 80 schwach iNegen SttU wolkig stark.wolkig >V lelcht bedeckt kmo mäßig wolle»! k>«VV leicht wölken! 080 leicht bedeckt >V8VV letcht halbbed 8>V leicht wolkig >V8>V leicht wolkenl O mäßig Regen . . -ig.Reaen 1> lil >80 schwach wolkenl s-15 - Helder Sclllo Münster 4 Berlin — Karlsruhe ^kanks.M. ed 6 in« IS München 8 Rom M„a Lhemnltz 7 80 8W 8VV 80 80 O bl 8>V rr ketchtlhaldbed bei ' vE lei. leicht leicht letcht letcht letcht GttlL gjbedeckt !>t, wolkenl hetter Dunst wolkenl hetter -albbed wolkenl wolkenl lelcht >1» -l-n zro 4IS in -tz-. halbdediZ-I« Bei tcbr glcichmittziger Verteilung erstreckt sich boher Druck vom Süd- often des Erktzeil« nach der südlichen Ostsee, die Depressionen tm Nord- osten und Westen bestehen ziemlich unverändert fort. Das Wetter ist ruhig, vielfach heiter und wärmer: in Süddeutschland ivcrden am Morgen 20 Gr. erreicht. Fortbestand dieser Wetterlage wahrscheinlich. Prognose für den 17. Juli. Wetterlage: Trockenheit günstig. Temperatur: Ueder- nornial. Wndlirsprung: Süd. Barometer: Mittel. Witterung in Sachsen am 15. Juli. Station See» Höhe m Demp. s! a Wind TtaNen Lee- Trmp. »In» D Dresden ns t.->,n 7 2 881V 1 greiberq »SN 1»0 7.» V > il? Ni. 4 7.b 8 I schnrrderg «S« I«.s dl 88V 3 Soldtd Igo ,57 >V 5 ckisirr dM Id.» s.» KO I Bau-cn 203 i?a 7.0 88>V 2 AUrni«rg ?!it tso e.l 8>V , Zittau 2K« 14.8 8 2 880 8 !iieizrni>ain 772 13.» ».« 88VV I Chemnitz uro 1S2 SS K t — Hichteldrrg iri» llH 44 8SV , i« er. hetterer und gen allerdings infolge enhain) berab. die Marin», ittelwerte »um Teil wieder anacn. Es er- sm unst: der Bild- U Wartungen die PreiSverteiiung der große: Kunstausstellung nun doch noch vor sich geg Kletten: die große goldene Medaille für Ki Hauer Professor Adolf Briftt in Berlin, der Maler John Snrgent in London und der Moler Karl Bantzer m Dresden- Strehlen: die kleine goldene Medaille für Kunst: die Maler Fritz Burger in Basel und Edwin Austin Abbey in Lon don, die Bildhauer Hugo Lederer in Berlin und Ferdinand Lepcke in Berlin, die Architekten, Ballräte Franz v. Hoven und Ludwig Neher in Frankfurt a. M. und der Maler Karl Binnen auf Cm Der IS. Juli war ein durchweg trockner. vielfach wärmerer Tag. Die Minima der Temperatur gingen der nächtlichen Ausstrahlung bis 2.b Gr. <R "legen aber bis 22 Gr., auch erceichtm die re Normalbeträgr. Dresden, >8. Juli. Barometer von Optiker Kduard Megan» vorn,. Osk. Bbsold), Wallftratze 2. Abend« 8 Ubr: 7S« Millimeter. 2 ae- allen. Thermometrograpb nach Celsius. Temperatur: höchst« » Ar. ärme. niedrigste 11 Gr. Wärme. Heiter. Südwind. Masserftand der Elbe und Moldau. BudweiS Prag Pardubitz Melnik Lcitmeritz Dresden 15. Juli 16. Juli » SN r'! r 13' 40' -f- 55 4- 35 Liauwasser am ipeg»! insolg« «usstiiUme >>«» Irojaer wehr»». 22 -86 Wasserwärme der Elbe am 16. Juli: 20>/> Grad 6.
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