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S7. Jahrgang. 477 II «»chiicht»» s««»»»». U»nilpr«ch»-S«mm»lnu>nm»r 2S 2«1 «ur Ivr 20Oll. Di«»«!«», 7. November IW Gegründet 1858 d«i Ut,I»ch«r Lulraguna ln Tr»»v»n odrr durch »>» P,» nunallich «. 775,—. -60^U93^tNkl)Ul)r Eius»la»mm«r 221. 12»—, 6o»«tag»aw»g»b» 2H. >5,—. D>» llpnlbg» 12 mm dr»il» g»II» ». S>-. aui!»rl>al» Sach'ens «. ZN.— Fnmtli»»» An^oloen-Dreiie und SI°e»n»»Iuchk unl«r W««l»u l»d«n w«»er«n «adllt ». !».—. DorjUg»»Mtze laul Taru. Auswünig» riuXrt»» ,«,»n D,rau»de»adlun,. GchiMIMon, m>d k«>»t,»ich»!>»!>»»«: «»»!»««»»b« 2,,40. DruMu-DnIa»»»» "«»tch »,2l«!ch«r»!>n PvINch«ck-K,»t« lOSS Drei»«». Dachdruch nur m» deuMchrr Vuellenontade I.Dresdner TIachr.-> >u'.cvstq. — Un»:rlantz>» SchniNdlb» n>»rd»n nichl a»ch»>i»«bri. ^o/rc//>ci^/-^L/ck/7 i-ioeiiciruekrokrlsitungsn klsvrnv Irsnsportgeküke aller /^rt k. iiriim iiei. stiNMN re kernsprectier. 19351, 2Ü4L1 unrl AUS? l.6isi6Nll3itL ^kllisiäsiöNk. 3 Osimskiclscken — Ltoppäsckski Lstt-Wssclis — l.sib'^/ssolzs — liscb-VVsscks l-islErung volistLnckigsr ^usststtuugöu in KOrrsstsr 7sit Das Ergebnis -er Lan-lagswahlen. GewShlt find nach den bisherigen Ergebnisse«: I Im allen Gleis. Svzialdemvkral. Partei: 41 A-igeordneke, Kvurmunislische Partei: 1V ^ Deukschnalion. Dolkspartei: 19 Abgeordnete, Deukfche Dolksparletr 18 „ Demokratische Partei: 8 « Zentrum, Wirtschafisparkei und Deutschsoz. Partei erhalten keinen Sitz Deutschnalionale Dolkspartei. Dresden. 1. Sofmaun, Johannes, Fabrikdircktor, Drcsden-Blascwitz. 3. Schmidt, Oswin, Oekvnvmicrat, Freiberg. 8. Nretschmar, Otto, Dr. med., SanitätSrat, DreSdcn-N. 4. Knnbich, Hnao, Väckerobcrmeistcr, Dresden N. 5. Schreiber» Dia; OSkar, Gutsbesitzer. Mischmitz bei Meihcn. 6. Nültmann, Mi'n, Frau, DreSden-Loschivitz. 7. Ziller, Otto, Hausmann. Dresden-?!. Leipzig. t. Gündel, Johanne», NeichSgcrichtSrat, Leipzig, Mozart- stratze l7. 2. Pagenstccher, Alexander, Rittergutsbesitzer, Steinbach. 8. Berg, Emil. Syndikus, Leipzig, 4. StammelSberg. Erich, KreiSschulbirektor, Wurzen, k vüruer, Stöbert, Postinspektor, Lcipzig-GohliS. Chemnitz. 1. Beutler. Moritz, Justizrat, Chemnitz. 3. Sbcrle, Christian, Dr.. Vorsitzender des Reichsdeutschen Mittclstandsvcrbandcö, Dresden. 8. Leithold, Arno, Gutsbesitzer, Gemeindevorstand, Tettau. 4. Bauer, Robert, Gutsbesitzer, WiederSberg. 5. Eckardt, August, Dr.-Jng., Vcradircktor a. D., GeschästS- ssihrer des Bergbauliche» Vereins, Zwickau. » Sieger«, Johannes, Professor und Obcrstudicnrat an der Oberrealschnle, Chemnitz. 7. Lanka, Ludwig, .«aufmann und Stadtverordneter, Zwickau. Deutsche Dotkspartel. Dresden. 1. Bküher, Bernhard, Oberbiirgermeister. DrcSden-A. 2. Kaiser, Dr Fritz, Ncchtöanwalt, DreSbcn-A. 8. Schneider, Dr. Rudolf, Geschäftsführer des ReichSver- bandrS der Deutschen Industrie, Dresüen-A. 4. Hertwig. Frl. Dr. Doris, Studicnrat. Dresden-A. 5- Ander», Gotthold, Finanzdircktor i. 9t.. Dresden-A. 6. Beck. Alfred, Kaufmann, Herrnhut t. Sa. Leipzig. 1. Bünger, Wilhelm, NeichSanwalt, Leipzig. 2. Röllig, Arthur, F-ortbildungSschuldircktor, Lcipzig-Sellcr- hauscn. 8. Niethammer. Dr. Konrab, Fabrikbesitzer, Kricbstein bei Waldhcim. 4. Gchisfmann, Walter, Eisenbahninspektor, Leipzig. 5. Lippe. Walter, Tiplonringcnieur, Borna- S. Hlckmann, Professor Hiwo, Leipzig-Connewitz. Chemnitz. Hübschmann, Dr. Johannes. Oberbürgermeister. Chemnitz. Schmidt, Jse'in, GcschäitStiihgber, Pinnen i. B. Meincl-Tannenberg. Edmund. Geh. Kommerzienrat, TanncnbergStgl, Post JägerSgriin. Herrmann, Pros Dr. Franz. Studien rat. Werdau. Bvigt, Hermann. VerbandSgcschäftSkülirer. Drcsben-N. Mitschkc, LinuS. Giaicrobermcister. Chemnitz. Deutsche Demokratische Partei. Dresden. Dehne, Julius, Dr., Ministerialdirektor im Arbcitö- Ministerium. Dresden-A. Kästner, Hermann, Snndikus, Professor Dr., Geschäft«, führender Vorsitzender der sächsischen Einzclhanüelö- aemclnschgft, Dresden A. . Wehrmann, Kail OSkar. Pfarrer, Anstaltsgcistlicher, Groir-Schweidnitz b. Löbau. Leipzig. Meinhold. Peter. Dr., Finanzministcr a. D-, Leipzig. Claus. Bernhard, Oberlehrer, Leipzig-Lindcnau. Chemnitz. 1. Seysert. Richard, Tr.. StaatSminisicr a. D„ Dresden-A. 2. Günther. Oscar, Kaufmann. Planen i. B. N. Weigel, Maximilian, Dr., RechtSanwalt, Annabcrg i. E. Bereinigte Sozialüemokr^Uskhe Partei. Dresden.. 1. Wirtb, Robert, Bezirtsleiter, Tresden-N. 2. Wecket. Kurt, Lehrer. Dresden-A. 8. Büttner, Eva. Hausfrau, D:csdeu-A. 4. Zelgner, Erich. Dr., Juslizminisler, Weiser Hirsch. 5. tktethke, Karl, Parteliekredär, Freibcrg. 6. Menke,. Bernhard. Gemrindeoorsinnd, Heidenau. 7-Lillkek, Ernst, GeichästLführer, Frcital-Poistlrappel. 8. Schwarz, Albert. Minister a. D.. Heidenau. S. Arzt. Arthur. Lehrer. DrcSden-A. tt>. Edel. OSkar, Redakteur. Dresde»-N. N. Günther, Oskar, Schnhinachermcistcr, P-nlSnitz M S. 13. Scheinbar, Otto, Kaufmann. Bla'ewitz. 18. Giildner. Gustav, Stadtrat, Meisten. I-t. Dhümmel, Elise, Hanssrau, DreSden-A. td. Kühn. Oito, Amtshanptmaiin, Grostcnhatn. 16. Sachs. Max. Dr.. Redakteur. Briesnitz. Leipzig. 1. Lipinski. Richard, Ltaatsmiuister, Dresden. 2. Hagen. Anton, Parteisekretär. Leipzig. 3. Licbmaun, Hermann, Redakteur, Leipzig - Seil'rstanicu. 4. Denuhardt. Arthur, Gcwertschaüöangestellter, Leipzig- Grostzschacher. 5. Mncker, Max, Filialleiter, Wurzen. 6. Schilling, Martlia, Haussrau. Lcipzig-Ltötieritz. 7. Müller, Hermann. Redakteur, Leipzig-Schleunig 8. 3,'cbrig, Otto, Filialleilcr, Q»a-rn,itz. S. Pndor, 3!ichnrd Kaufmann, Leipzig. 10. Strube, Friedrich, Gcicksüstsinhaber, Pcgan. Chemnitz. l. Müller, Max, Redakteur. Chemnitz. 3. Lchnirch, Karl, GcichästSsiihrer. Plauen i. V. 3. Graupe, Georg, GtichästSsiil'rer. Zwickau. 4. Franz. Alsred, Gcwcrlichasteiekretär, Chemnitz. 5. Wagner, Helene. Haussian, Ckemnitz. 6. Fellisch. Alsrrd, WirtschastSminisicr, Chemnitz. 7. Winkler, Max, TarisamtSleiter, Dresden 29. 8. Kautzsch, Karl, Grwcrkichnstsbcamter, Zwickau. ü. Ca st a». Ernst, RegicriingS-Oberkommissar, Tresöeii-N 16 Drescher, Karl. Friseur, GcrSdois iBezirk Chemnitz). 11. Sehurig. Otto, Lehrer, Plaue» i. B. 12. Lach e, Hugo, Gauleiter, DrcSdcn-N. 18. Heldt, Max, Slaatsministcr, Dresden?I. N. Lanahorft. Friedrich. BezirkSlciier. Zwickau. 15. Kiihlcr, Walter, Sch-äftcmachcr, Wolkciisteln. Kommunistische Parier. Dresden. 1. Zipfel, Friedrich Oito, Parteisekretär, Drcöde». 2. Nenner, Rudolf, Redakteur, Copitz. Leipzig. 1. Böttcher, Paul, Redakteur, Leipzig VolkmarSdorf. 2. Liebcrasch, Arthur, Gewcrkschasiöangestclltcr, Leipzig- Bolkmgrüdvrf. 3. Ellrodt, Richard, Metasischlciscr, Leipzig-GohliS. Chemnitz. 1. SIcwert, Robert Eduard, Sekretär, Sbemnitz. 2. Grauz, Bruno Richard, Backmcistcr, Limbach. 8. Bcrtz, Paul, Werkzeugschlosser, Chemilltz 4. Schneller, Ernst Hugo, Lehrer, Schwarzenberg. 5. Grube, Ernst, Sekretär, Zwickau. Abgegeben wnrdev ln den 3 Wahlkreisen folgende Stimmen: Dnal. Dp. Deutsche Dp. Demokr. P. Wirlsch.-P. Deutschsoz. Zenirums-P.! Der. Sozd.P. Kommun. P. I. Dresden. ISO 464 162 279 81 941 5201 10200 15 730 ^ 419127 51556 II. Leipzig . 132 839 153304 57491 — — 3556 ! 265537 83329 NI. Lhemnitz. 167070 158 901 74 758 — 1101 3002 374475 131870 ^ tnsgesamk: 4S0373 474484 214 ISO 5201 11361 22288 1 1059 139 266 755 s TaS nunmxhr zu übersehende Gesamtergebnis der l sächsischen LandtagSwahl erheischt vom Standpunkte cinsr ehrlichen bürgerlichen Politik — und nur eine solche kan« zukunftssicher »nd werbckrästig sein — eine offene und un geschminkte Antwort ans zwei Fragen: 1. Ist das Wahl ergebnis so ausgefallen, dass es die über jeden Zweifel er habene bürgerliche Höchstleistung darstellt, die nach Lage der Sache überhaupt zu erzielen war? 2. Ist der Zweck des Wahlkampfes, die Befreiung des sächsischen Landes und Volkes von der Herrschast der sozialistischen Zweistimmen- mchrheit nnd die Schaffung einer neuen mit einem starken bürgerlichen Einschlag versehenen Negierung, erreicht worden? ES hat keinen Zweck, Vvgelstrausipolitik zu treiben und den Kops in den Sand zn stecken. Die bürger liche Sache steht denn doch immer noch ans zu festen' kultu rellem, nationalem, geistig-sittlichem und wirtschaftlichem Grunde, al? dass ihre Vertreter eS nötig hätten, zu den fragwürdigen Mitteln der Verschleierung. Vertuschung und Beschönigung zn greisen, wenn die Tinge sich einmal anders gestalten, als eS dem jeweiligen bürgerlichen Interesse dien lich ist. Es gilt dann, den Tatsachen gerade i,,S Gesicht zn sehen, Ungünstiges ruhig festznstellcn und ans der Würdi gung der Ursachen die entsprechenden Lehren zu zichen. Tritt yxan so der LandtagSwahl gegenüber, so komwt man nm die Notwendigkeit nicht herum, die beiden obengcstcllten Fragen zn verneinen. Das ist tief bedauerlich, aber nicht zu ändern. Schon am Vorabend der Wahl war an dieser Stelle erklärt worden, hast nur die bürgerliche Höchstleistung imstande sein würde, den Forderungen der Stunde voll ge recht zn werden. Ein solches Hoch st mast von Anspannung aller bürgerlichen Energien ist aber nicht in Erscheinung getreten, wie die unter so kritischen Umstünden erreichte Wahlbeteiligung von nur 80 v. H. im Durchschnitt bewctst. Dieser Mange! an Jnier.sität aus bürgerlicher Seite hnt zur Folge gehabt, da» das bereits lü2N vorhanden gewesene sozialistische Stimmenübergewicht in der Gesamtzahlung sich noch weiter zu bürgerliche» Ungunstcn verschoben hat. 1920 wurden insgesamt abgegeben 19S63'9 bürgerliche Stimmen und 1 651 980 sozialistische. Bei dem diesmaligen Wahlgange stehen dagegen rund 1825 895 sozialistische etwa 1280l>00 bürgerlichen Stimmen gegenüber: der Unterschied zwischen den Stimmen der beiden Lager hat sic!) also von rund 99 000 jaus über 95 000 erweitert. Ans solcher Grundlage kann die Zircistimmcnmehrhcit nicht gebrochen, kann die bürgerliche Teilnahme an der Negierung nicht, wie cs sein sollte, fest verankert werden. Vielmehr wird die Zusammensetzung des neuen Landtages derartig sein, dass die bürgerlichen Parteien, sofern nicht durch die endgültige amtliche Fest stellung des Wahlergebnisses »och hier »nd da eine Ver- ichiebung im einzelnen cintritt, zwei Sitze an die Sozial demokratie abgcbcn, nnd zwar einen von den Drntschnatio- nalcn »nd einen vom Zentrum, während im übrigen alles beim alte» bleibt. Es entfallen nämlich ans die Bereinigte Sozialdemokratische Partei 41 Sitze gegen früher 40 auf Grund von 1 059139 Stimmen, ans die Kommunisten >0 Sitze gegen früher 9 auf Grund von 266 755 Stimmen, auf die Teutschnationalcn 19 Sitze gegen früher 20 auf Grund von 490 373 Stimmen, ans die Tenlschc Volkspartei 18 Sitze, wie früher, auf Grund von 474 484 Stimmen und ans die Demokraten 8 Sitze, wie früher, aus Grund von 1214190 Stimmen. Zentrum. WirtschastSpartei und Dcntsch- ! soziale fallen ganz ans. Diese neue Mandatsverteilung be- deutet, dah die Zweistimmcnmekirbclt der sozialistischen Linken von 49 ans 51 Stimmen sich erhöht, während die bürgerliche Minderheit um zwei Mandate kleiner wird, also auf 45 zurückgeht. Die Spannung beträgt demnach sechs Stimmen. Die Gefahr dieser neuen Konstellation liegt ans der Hand. Sie besteht darin, daß die Kommunisten sich künstln noch mehr als bisher alö die Herren der Lage fühlen und ihre aufs neue gefestigte Stellung um so rücksichtsloser anSnutzen werden, indem sie sich jeden der Negierung er wiesenen Liebesdienst durch radikale Zugeständnisse teuer bezahlen lassen. Selbst gesetzt den günstigsten Fall, das; das endgültige Ergebnis noch in etwas, die MandatSocr- Verteilung zu bürgerlichen Gunsten beeinflussen sollte, so ist doch jede Möglichkeit einer bürgerlichen MehrhcitS- bildung ausgeschlossen. Für den sächsischen StaatSmcchaniS» S, der bisher schon mit so viel Sand im Getriebe hat «eiten müssen, wird also brr neue Landtag keine Erreichte- cg bringen. Das überaus empfindliche Räderwerk creS StaatSmcscnö. das schon unter normale» Verhütt en wegen der starken Industrialisierung des LandeS c mit groben Hemmungen arbeiten kann, wird in ge- gcrtem Maße ächzen und knirschen »nd eS wird einer iczn i ermcnsck'lickien Mühewaltung bedürfen, um es rhaupt in Gang zu erhalten. SS läßt sich leider nicht leugnen: die bürgerlichen sikch.