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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-05-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090515018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909051501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909051501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-05
- Tag 1909-05-15
-
Monat
1909-05
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 15.05.1909
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Dresdner Nachrichten einer solchen Politik überlassen. Mit der Regier uns. ii« statt zu leiten. sich dabei mitschleppcn lobt, wollen wir nicht Ivetten rechten, wenn sie aus andere 22cise die dem ckieicbe unentbehrlichen Mittel nicht verichisken zu können glaubt. Eine H«,uptschul» ober daran, baß di« llicgierung ui diese beschämende Zivangsürge gerat, liegt, wir wieder ölen es, bei den F r e i k o n s e r va t i v e n. die in erster Reihe den Berns geliabi hätten, die Konservativen von dein Paktieren mtt der .Kentrumspartei ,pirilckzub«Uten. Indem sie jevl dein neue» Block beineten. in welchem keine liberale Parten eine» Platz linden kann, er mögliche» sie erst eine Finanzpolitik. die - sie mögen es wollen oder nicht — »inen txn'hangnisvolleit Umschwung in den politischen M'chioerli.iltnlssen einleitrn muß," Besteuerung des Aktienkapitals? Ter ..'Beel. Börse» Courier" verzeichnet das Gerücht, es werde als neue Bnitzneuer u. a. an eine B e st euer u n g d e s Aktienkapitals aller AttiengeseUschasten aoSacht, Ter Börsen Courier" weist darüber folgendes 'Nähere mit- uneilen: Tie Bestellern»,t des Aknenttrpitats aller Aktien- gesei1'ch.rsleii soll aui eine Nkart ans tanieird Mark des Vorgehen der österreichischen Regierung in bezug auf die bos nische Agrarbank gerichtet war. Angenommen wurde u. a. eine Resolution, die eine weitgehend« Einflussnahme der österreichischen Regierung aus di« Seschüstssühruna der bosnischen Agrarbank sowie umfassend« Selb st Verwaltung Bo», niens, namentlich hinsichtlich der Eisenbahnangelegenhelten, verlangt. Kunst und Wissenschaft. 7 «öuigl. Hostheater. Im Operuha ll s e wird heute Waltcrshauieiis musikalisckie Komödie ..Else Klapperzehen" aus der Tanse gehob»»'. im S Ä a u s v i e l b a u j e geht „Mrs. Tot" iu Szene. 1' Slesidcuztheater. Heute: „Moral". -ß Central-Tbeatcr. Heute: „Tic Tür ins Irrte". z Ssnuadeudocspcr in der lkreuzkirche. nachmiliaas 2 Uhr. >. Joseph Bonnct: Präludium siir Orgel in tk-Mvlt, Ltzert h. Nr. I. Gnsiav Plcrlel iweU. Organni der Kreuztirchen Zwei Mvieuen kör öhnr: n, „Barmverztg und gnädig ist der Herr". Werl >»», Eine kaiserliche Botschaft wünsch, die „Tag,, -«..„dich.": „Das den,.che Volk gönnt'2?; t ch den, Kaiser oo» >'ei-,ei, seine Ruhe in Korsu und den G" ' " ^ ^ - eunng. ver, Otto t m islrioti. — Milwirtcnde: Der K r e» z ch o r. Soli: Iran Char- ilotle Berling. Koiizertsängert» ,Soprans. Orgel, Herr Alfred ' ter, König!. Musitdtrckivr. Oestcrreicher in Söien sur S Motette in der Araueiikirche heule ' S. Nach. nachmittag 1 Uhr. „Lobpreiset Gott" - ! G inbelndet, Tank, den üim ... seine und seines Kanzlers Politik darbringen: aber die IPräludium ,in ..-Moll von I. üeinuichen Note schreien nach seinem Eingreisen. '-Niere Ps.,„ so. ,ür L-pra» und x^. rllr.n. ,n)!l Oi'. lunclc'tt ltnlttlretl, IN t'lc vtio Porsptcl uud tycmcinöeaesaiiü tMe^: »leich lieiue geslü^.il ist. und die den letzten Niann >m ^.,>^icbiIer Icsn, wir sind hier"» „Liebster Jesu, hils du mlr". Batetlaude mit Sorge und lliiuiut ersulleu, ualurgeinast!'>. Andanic und ANegro für BtoUnc und Orgel aus der Lvuatc in mit besoudeier -Heiiigleii, und er eileniil mehr wie ein A-Tnr von G. F. Händel. «. „Cs ist so ntll geworden", für Sopra» utideler. daß die Fonievung dieser 'Wirren uuier Aniehen I""d Orgel, von Heinrich Reiinan». 7 „Pater unser, der du bist un Ausland imad.gen und uns „m die Frnchie nnsccer ' - "uoden a/"U.»cu"e!.nigcu oou H-nr.ch ...... 'II. ...r, i.i» . —Ur«'-'j. Eolluen: «vrt. Melitta pctnar iLoprail», ltltwn tliolgk.n.icU .l»-.-Ian>.sr>.liltl erlllgen uitlst. »g!Herr Zohaunes Irc»cr, Bivliiilehrcr. Orgel: Herr Organist n.'lrd e-.> ,,e.!. dast er ans ielner a,eierve, die wrr ehren, ^njrxh Hotlingcr. Leitung: Herr Paul Schön e, Kantor au aeraustritt und in einer Bot'chait an den nieichStag oder der strauenkirche. in einer anderen Iorni de>t s e si e n Bs i l l e n knndgibt. d-e :!i e i cd s s i n a n r e s o r m n n v e rügli ch und in i l d iesc in B a n ; l e r dillch.,>iiiil>ren. .eioinnit ein solches gaiirrworl, io wird sich der politische Hitiiiuel bald klaren, niirde manch Unannehmbar sich in Annehinbar verwan deln und ül nur allem der Bainniolav von einetn Heinm- ii!S ireigenlacht, das bisher der Negierung jede Krasleiit- mictlltng versagte. Tie Unsicherheit der Position des Neichskanrlerö war bisher das grösste Hindernis in dem stampfe um die Neithssiiianzresvrin. Ter Kaiser allein titln es beheben, und wir hossen, das! I-ürst Bnlow. wenn er. wie es heisst, am Montag zum Kaiser reist, einen kaiser- UÄen BertranensbeiveiS zlirüstbringl, der klar und deut lich besagt, da» der Kaiser seinen Kanzler deckt, ihm sein Bertrauen voll erhalten hat und es ihm weiter erhalten will. Eeschielst dieS, io dürfen wir wieder ans eine, wenn auch nicht baldige, so doch auch nicht allzu spate Erledigung der Neichssittanzrefvrni hossen: geschieht es nicht, so wird weiter geionrnelt oder Iiickwcrt gemacht, auch unter einem neuen N e i ch S ka nz l e r." Ter Reichstag. In varlamentarischen Kreisen spricht man, wie wir itiirteilten, davon, dast die Slbsicht bestehe, den Reichstag mit Rücklicht ans die Schwierigkeiten der Iinanzreivriil vor Pnngsten dis znm Herbst zu vertageil. Bon absolut zuverlässiger Seite erfahrt demgegenüber die „Bene Prenst. starr.", dast einstweilen der Reichskanzler im Einverständ nis mit den verbündeten Regierungen gegen eine der artige Berkaglitig ist. I- ü r st B ü l o iv besteht daran s, dast die Entscheidung in der Irage der ReichSsinanz- rssoriu noch in diesem Sommer fallt, und das; min destens noch der Monat I n n i zu den Beratungen ver wandt wird. Ter Reichstag und I-rcihcrr v Rheinbabe«. Ter vreilsti'che I-inanzminister hatte sich im Abgeord- nelenhanse abiallig darüber geaustcrr, das; die Budgelkom- miikion deS Reichstags die Betrage ij'rr die Beaintenbcsol- dilngen nin 2ü Pitllivnctl hinanfgeieht habe, ohne gleich- ieilig iiir Testung zu sorgen. Hierüber kam es in der Kontmmion des Reichstags zu einer lebhaften Aussprache. Eilt n a l i o ii a l l i b e r a l e r Redner wendet sich mit Ennchiedcnhelr gegen diese Aensteruiigeli. Tie Kommission des Reichstags habe iachgemast, ruhig und überlegt gehan delt, sie wiiie wohl, hast in der zweite» Lennig vielleicht manches cibgccindert werden müsse. Ein Zentrums- a bg e o r d ii e t e r ichliesst sich den Ausführungen deS Bvr- rednerS a». Ter vrenstisthe ,einanzminister solle seine Ermahnungen ans oreiistiiche AbgeordnetenhailS richten. Ein Redner der ,v r e i > i n n i g c n anstcrt sich dahin, dast man auch 'eitens deS Reichstages später offiziell Stellung nehmen müsse. Ein anderer nationalliberaler Abgeord neter meint, dast der prenstische Ii na »z min ist er wohl melir einen Vin habe machen wollen. Wenn der Reichs tag die Situation verschärfe, so schakie das schlicstlich nur arostere Berstimmuug. Ein Sozialdemokrat äustert uch dahitt, dast der Iittan,minister bciscre Wiste machen »löge. Seine Rede ici der Ausdruck der Ueberhebnna, dast aas Reich immer Preiisten iiachsolgcn solle. Unterslaats- elretär T w e l e erllari. da er die Bcrhandlnngen des Ab- gcvröiletenhailses »och nicht gelcicn hat, teine Ltellting »ch- tien ;n iöntten: er glaube jedoch, dast jcdensalts der stcno- graphisthe Wortlaut abzuivarten sei. e Irida Schanz. Eine große Leiergemeinöe wird sich am lü. Mai gern der Tichtcri» erinnern, die an diesem Tage ihren siliisziasten Eieburlstag feiert. Frida Sätanz ist in einem Tichterlmuse geboren worden und atisgeivachse». ihr Batcr Julius illlii Schanz, ein „Achtundvierziger", l>at eine reiche literarische Tätigkeit entfallet und ihre Mutter desgleichen. Frida verlebte ihre Jugend erst in ihrer Vaterstadt Dresden, dann in verschiedenen italienischen Städte», wv ihr Diäter als Professor wirkte. Hcrauge- wachsen, bereitete sie siä, ans den Lehreriiibernf ovr, den sie auch einige Bahre ausübte. Ziemlich früh zeigte sich bei ihr Talent und Neigung zur Tichtbunst und schon als Renn- zebnjährige fand sie mit ihren ersten öffentlichen (stedichtei, vielen Beifall. Zn weiteren Kreise» bekannt wurde ihr Raine, alS sic lststk, bei einem Preisausschreiben deS Ber- ltigs Schaneiiblirg in Lahr sur das beste Kviilmersbilchlied mit dein bekannien „Wie glänzt er im Glase" den ersten Preis errang. Itlnftlildzwanziglährig, verheiratete sie sich mit de», Redakteur Ludwig Lonaux, der ihr nach langer glücklicher Ehe vvr einigen Bahren durch den Tvü entrissen wurde. Seitdem lebt Frida Schanz in Berlin, wo sie dem RcdaktiviiSverbande vvn „Bclhagen u. KlasingS Monats heften" für deren litrischcn Teil angehört. Ihre besten lorische» Gaben hat sic vor einigen Bahren in dem Aus wahl band „Gesammelte Gedichte" vereint. Wie wenig ihre Schafsenskrast a» Frische verloren l>at, zeige» ihre im vorigen Bahre erschienenen reizvollen .„Kinderlieber", denen in de» letzten Wochen eine Sammlung origineller .^kinder- Balladcn" gefolgt ist. st Ein unbekanntes Ingendwerk Adolf Menzels hat soeben Ernst Schnlz-Beiser bei einem Leipziger Aniignar entdeckt. Es stammt ans dem Anfang seiner Lithographen- lätigkeit, als Menzel für den Berliner Verleger Gropius die B linst rationell zu Emil Feiges jetzt io ü heraus sclten:m entzückenden .^leinen Gesellschafter" 1836 zeichncie. Für denselben Verleger entstand der Titeikupser. der, bisher allen Kennern unbekannt, jetzt im „.Kunstmarkl" abgebil- det wird. Schulz-Vessers Fund ist der Titel einer etwas romantischen Bügendschrift Ernst Len des „TaS Ahnen- krcuz oder die Wege der göttlichen Fürsehinig", die nur in dem einen Exemplar aus uns gekommen zu sein scheint, da die eifrigen Kinderhände ja lurld solche Tinge zerlesen. Tiirch diese glanzciiü lebendige Lithographie ist das graphi sche Werk des jungen Menzel um ein interessantes Stück reicher geworden. st Tic Akademie der bildenden Künste iu München ist an läßlich ihrer Säknlarseier, wie bereits kurz gemeldet, vom Prinzregciiteii z»P Hochschule erhoben worden. Am Schluß deS Festaktes im Odeon ergriff zur allgemeinen Uebcrrasch- ung der Prinzregent das Wort, um unter lautloser Stille mit erhobener Stimme seiner große» Freude darüber Ausdruck zu geben, daß er der Säk.ularfeier der von seinem Groß vater Mar Boseph gegründeten Akademie tzabe beiwohnen können, die sich unter den Akademien und Kunst ich ulen zu einer so hohen Stellung cmporgeschwungc» habe und aus der io viele Talente hcrangobildet worden seien. Gottes reicher Segen möge auch fernerhin über der Hochschule walten. Tie schlichte, warmherzige Ansprache des 88jähri- gen Regenten machte ans alle Anwesenden den tiefsten Ein druck. st Kleine Mitteilungen. An der diesjährigen Großen Berliner K » n st aus sr ellnna hat wieder eine Reihe von K ü » st l c r i n n c » sich beteiligt. Es sind im ganzen M, die mit 16 Werken vertreten sind. Bm einzelnen finden wir 36 Malerinnen mit 34 Gemälde» und 2 Guaschen, 6 VUdhaueriiilien mit 7 Skulpturen, sowie 3 Tamen, die _. , ^ , aravbiiche Arbeiten ansstellen. Ta insgesamt lllW dies- Tie tu rlilche Kammer verhandelte ui geheimer schling mal an der «s>wße,i Berliner Knnstansstellnng beteiligt und in Anwesenheit des E.rostmenrs >owle der Mehrzahl der ; s^, ,-g crgcbeu sie 36 Franen einen Prozentsatz von :!Z. — z Da» Machest der illustrterten Mvnatdschrtlt „Bord »nd Lvd" iVertag „Nord und Süd, Berlin IV. 1», Lchöneberger ltser ith bars den sriibrreu Nuiumer». was Gedieaenbeit des Bndalt» de. irtikt. »um unndeit«» a» die Seite aesietlt werden. Der PbUolopt, und UntoersliälSletirer Proiehor Tr. Ltmmrl leitet da» Heit mit einem Anslatz über „Die K»»sl Nodtn» nnd das Bewegung«- motlv l» der Plaütk" ein. Tann iolgt dl« Aortletzung von Kurl AramS lutugem Noma» „Dir Hagestolze", ein hochaktueller Ar tikel öder „das Idol Hebbel" von Uvbanne» Schlaf lchliestt sich an. worin der berühmte Borlänipsrr iungdeutscher Dichtung mit Macht Liurm läu'i gegen alle ubertrlcpeue Hedbelverekrung. August LirinddergS erustdajles tzusiipiel „Mittsommer" mit tvrabow» zu- geborlgru Illustraitone» wird lorlgesübri: daraus folgt der Lchiust de« Mcier-Graeleichen Artlkcl» über Han» v. Marees. Eine ganz besonder» beachte»»iverte Arbeit ist Pros. Karl Larsen» Abstand tung „Ter Plensch und der Krieg". Der Versager hat mit grvster Sorgfalt Briete von Soldaten und Offiziere» au« dem vier Krieg gesammelt und aus Grund dieser Aeusterunaen da» Verhalten der Volkspiuche zu kriegerische» Ereignissen sesizusieUen gesucht. — Nester da» Verhältnis von Religion und Wilsenichast äußer» sich in der Folge die Herren Pros. Dr. HeuSler tGermanlstlks, Hlile- brandt iSanskriti. Leonhard iRechiSwitsenschasti und der Geh. Oberpostrat Tr. Strecker, Prosetsor an der Technischen Hochschule zu Cstarloltenbnrg. Die „Eichaucr Tanznovelle^vo» vngo Saln» wird ln diesem Hest abgeichlosle»: in Rottmann» polittschem Ar- und gediegen gestatten. Dle zahlreichen Illustrationen schließen lich staiiptlachlich an die Artikel über Rodt» und Schadoiv an. Die Musik-Beigabe enthält zwei hübsche Lieder: „Seliger Glaube", kom- poniert von Fra»; Rlcs. und Anna Ritters „Späte« Glück", kom poniert von Edmund o. Straus!. Tirqr'slieskslitslle. Zur Lage am Balkan. i!N?r nbcc Sa t ii r k i s ch b ii l g a r i s che Protokoll. Tie feierliche Eröffnung der Internationalen Erfindungen in Peters- statt — Der Kinderarzt ^ ^ ^ Hosrat, ist in München im acgcn das Mintitertnin Kiamil Pa,cha. das cs nicht veritanden! .t^cr von 7!) Jahren gestorben. — Ter R e n b a n "ave, dem türkn-hen -taichpuilkt ivellntm zu verschaffen. Aor! ^ s Tentschen M n s e n m S in Berli n wird jetzt Eintritt ni die geheime Lißung aattc die Kammer in vffcnt- ^jngeleitet, da der Abbruch des Pergamon-Museums soeben !>h.'r «ihung,einen Antrag der Regierung aiigeilomtnen. zum vollendet ist. Das Gebäude wird eine Grundfläche von "Br Minister des Nötigeren legte die Notwendigkeit der An- j ^ « s st e l l u n g »euer E r f i n , ualnne des Piatokolls dar. Tie Aussührungen der Abgeordneten, ^ ^ Mittwoch abend ' ..chl ten sich in der Hauptsache gegen das alte Regime sowie Prvfessor Tr. v. Ranke, Gel, H, Fwecke der FcststeUung der Urheber der llnruhen eine gemischte .ommiisian nc,m Adäna zu entsenden. Tie Kommission wird us zwei Mitgliedern des Pcirlainents nnd zwei Vertretern ec Regierung bestehen, unter denen sich je ein Türke und ein lnnenicr befinden. Fm weiteren Verlause der Tcüatre über >r.s türkisch-bulgarische Protololl machte sich eine heftige Oppo- tion seitens dec Griechen gegcn dessen Annahme geltend.! 'Rehrere griechische Tevutierlc sührren aus. die Rechte der ortho- aren Griechen in Bulgarien würden nicht gewahrt werden. 7'iüuif K-mal wi 's die griechischen Angriffe mit der Bemerkung mnici die Türtei i-abe die religiösen Rechte der Mohammedaner to.-niens bei dem Abschlüsse des österreichisch-ungarisch-türkischen Ecoialalls gewahrt. Hier sländen jedoch Christen den Christen gegenüber: es sei ihre Ausgabe, nch untereinander zu verstan den. Die. Beratung wurde durch die Erklärung des Ministers ccs Auswärtigen beendet, daß er zurücktreten werde, wenn die rirch-nsrage aufgeworfen werden würde. Nachdem der Antrag Rnas>. das Haus möge die Revision der bulgarischen Grenze eriai-gen. abgewiesen worden war, nahm die Kammer das lürlisch bulgarische Protokoll mit l2t gegen 31 Stimmen an. Die Kommission der Pforte bezüglich der Orient- b g h n a n q e l e ge n h c i t hat der Direktion der Orientbahnen mitgete'il, daß sie gleichzeitig alle schwebenden sowie alle son nigen Fingen zu regeln deabnÄtige. Die Direktion der Orient- t-ahnen har diesem Anträge unter der Bedingung entsprechender Garantien »ür seine TiirchsAhrung zugeltimmt. Oesicerei». Ter Ausichuß für bosnische Angelegenheiten lehnte die Res--l»!ion des Abgeordnetenhauses ab, die gegen dos 6X1» Metern erhalten nnd mit dem Kaiser - Friedrich- Mm'ciiiii durch einen Ltadtbahnübcrgang verbunden wer den. Ausnahme wird die deutsche Kunst von der Völker wanderung bis zum Ende des 18. Jahrhunderts finden, und die entsprechende Sammlung der niederländischen Malerei bleibt durch den Ueberganq in ständiger Verbin dung. — Tem M alcr und RadiererBo b n Philipp, der aus Hambura sxunmt, ist der P r u f e s i o r t i t c l ver liehen ivorden. Maler Philipp hat sich namentlich durch Bildnisse hervorgetan. Erinnert sei hier nur an die nach dem Leben gesctrafsene» Porträts von Menzel, Detlev von Liliciicro». von Renmaner sim Rathause z» Hamburgs nnd an da Oelbildnis von Rvdin. das sich zurzeit im Pariser Salon befindet. — Dem am 16. Mai nach vierzehnjähriger Leitung zilrücktretendcii Direktor Eliot der Harvard- Universität ist „für seine Verdienste »m die Wissen schaft im allgemeinen nnd den Prvfcssvrencmstgilsch im be sonderen" der preußische Kronen Orden 1. Klage verliehen morden. — An der Technischen Hvchschnlezn Dan zig wird im Anschluß an das Seminar für Städtebau in der Zeit vom 16. bis 31. Juli d. I. ein Hochschul kur i n - für höhere Stagtsbemntc. Kommnnglbcamte nnd sonstige ans dem Gebiete des Städtebaues tätige Personen über wichtige Fragen des Städtebaues abgehalten werden. Ter Kursus besteht aus zwei Vortragsreihen, von denen Be erste Reihe am >6. Inst, die zweite Reihe am 26. Juli eginnen wird. Anmeldungen sind spätestens bis zum Bnni d. B a» den Leiter Geheimen Baurat Professor Ewald Genzmer in Danzig zu richten. Während des Druckes «ingegangene Neueste Drahtmeldungen. Wien. Bei dem Gaiadiner, das abends 7 Uhr in der Hosburg slattsand, brachte Kaiser Franz Joseph folgenden Trinkspruch ans: Bei dem Besuch, den Euere Majestät in Begleitung der Kaiserin mir heute abziislatten die Güte haben, erfüllt cS mich mit wahrer herzlicher Freude und bietet mir sehr erwünschteil Anlaß, meiner hohen Genugtuung Ausdruck zu verleihe», das; es mir vergönnt ist, Euere Majestät als beliarrlichen Förderer aller Friedensbestrcbniigeii j„ dem Augenblicke begrüßen zu dürfen, da der im verflossenen Winter manchen Gcsab- ren ausgcsetzte Friede wieder gesichert erscheint. Mit tiefer, aufrichtiger Dankbarkeit gedenke ich hierbei -der neuerdings in glänzender Weise bewährten bundeSsrcund- lichen Haltung des Deutschen Reiches, dessen stets hilfs bereite Unterstützung die Erfüllung meines innigen Wun sches in so hohem Maße erleichtert hat, die entstandenen Schwierigkeiten ohne kriegerische Verwicklungen auszu gleichen. Waren doch auch alle Mächte einig in diesem red- lichen Bemühen und ist es doch vor allem der uner schütterlichen B ii n d c ü t r e u e meiner hohen Freunde und Verbündeten, Euerer Majestät und Seiner Majestät des Königs von Italien, zu danken, wenn wir heute mit unge trübter Befriedigung aus die erzielten Erfolge blicken können. In der sicheren und durch ans drei Dezennien zuriickreichende Erfahrung begründeten Zuversicht, das; das kostbare Gut des Friedens auch tlinstighin die sicherste Bürgschaft in dauernden innigen Beziehungen finden wird, die uns und unsere Völker verbinde», heiße ich Euere Maje stäten ans das herzlichste willkommen und erhebe mein Glas ans das Wohl Euerer Majestät des Kaisers nnd Euerer Majestät der Kaiserin, sowie des gesamten kaiserlichen und königlichen Hauses Hohenzollern! Die Musikkapelle into nierte darauf die deutsche Hnmne. — Tie 'Antwort Kaiser Wilhelms lautet: Euerer Kaiserliche», König lichen und Apostolischen Majestät huldvoller nnd warmer Willkommcnsgrnß hat uns. die Kaiserin, meine Gemahlin, und mich, in tieser Seele bewegt und gerührt. Empfangen Euere Majestät innigsten Dank für diese Worte wahrer und edler Freundschaft. Ein Menschenaltcr ist vergangen, seitdem Euere Majestät mit meinem in Gott ruhenden Herrn Großvater den Grund zu dem F r e n n d s chast s- b u n d aelcgt haben, der bald daraus zu unserer hohen Freude durch Italiens Beitritt erweitert wurde. Welcher Segen aus diesem Bunde geruht hat, wird dereinst die Geschichte verkünden. Alle Welt weis; aber schon heute, wie wirluiigsvoll gerade in den letzten Monaten dieses Bündnis dazu beigetragen har, ganz Europa den Frieden zu erhalten. Was damals begründet ist, steht heute fest gewurzelt in de,, Herzen unserer Völker. Euere Majestät wissen, wie spontan hüben und drüben, in Oesterreich- Ungarn wie in Deutschland, die Zustimmung war, so oft unser treues, geschlossenes Zilsaiiimenstchen nach außen, hcrvortrat. Als die Kaiserin und ich heute früh durch Euerer Majestät im Friihlingsichmuck prangende 'Residenz stadt Wien nnicrcn Einzug in die altehrwürdige Burg hielten, da tlana uns aus goldenen Alt-Wiener Herzen brausender Jubel entgegen. Mächtig war der Widerhall, den dieser Jubel in unseren Herzen fand. Ich dars mich rühmen, hier kein Fremder zu sein. Seitdem ich als junger Prinz mich zum ersten Male Euerer Majestät vor- stcllen durste, l>at es mich immer wieder in die Nähe der allverehrtcn Person Euerer Majestät gezogen, wo mir stets iinivandellxrrc Güte und Freilndschaft zu teil wurde. Unauslöschlich lebt in meinem Herzen die Eriniiernnq an die Aufnahme», die ich in Euerer Majestät weitem Reich sowohl hier als bei dem ritterlichen Volte der Magnaren allezeit gesunden habe. Mögen unter dem glorreichen Zepter Euerer Majestät Gefühle und Gesinnungen treuer Freundschaft bis in die fernste Zukunft bestehen, mögen sie stets das linzerrcisibare Band zwischen uns und unseren Reichen bilden znm Heil unserer Völker, zur Wahrung des Friedens. Mit diese», Wunsche erhebe ich mein Glas »nd trinke aus das Wobl Euerer Majestät. Gott segne und erhalte Euere Majestät und Ihr erlauchtes Haus! Wien. Im Lause deS Nachmittags ist folgendes ge meinsame Telcgram m K aiser Franz Josephs und deS Deutschen Kaisers an den K ö» i g von Italien abgegangen : Unsere Begegnung bietet nus neuer lichen Anlaß, unseren erhabenen Verbündeten und Freund zu begrüßen und ihm den warme,, Ausdruck unserer un veränderlichen Freundschaft zu übermitteln. Wien. DaS Gala-Diner fand im Zeremoniensaalc dcr Hofburg statt. Punkt 7 Uh, betrat der Kaiser mit den Gästen den Saal. Der Kaiser führte die Deutsche Kaiserin, Kaiser Wilhelm die Erzherzogin Maria Annunziata. So dann folgten die übrigen Mitglieder des Kaiserhauses. In der Mitte dcr hufeisenförmigen Tafel saß Kaiser Franz Joseph, lechts Kaiser Wilhelm, links Kaiserin Auguste Viktoria. Nach dem Diner hielten die Majestäten Cercle ab, worauf sie sich in ihm Apparte ments begaben. Rom. Ter König erwiderte das Telegramm Kaiser Wilhelms nnd Kaiser Franz Josephs in solgeirder Depesche: Ich bin Euerer Majestät sehr dankbar dafür, daß Sie mit dem Kaiser, inneren, gemeinsame,, Verbün deten und Freund, willens gewesen sind, mir den Ansdruck Ihrer unwandelbaren Frcniidschatt zu übersenden. Diese Frcudschast ist mir sehr teuer. Ich versichere Euerer Maje stät. daß sie in meinen Gefühlen ansrichttgen nnd vollen Widerhall findet. Victor Emariiiel.
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