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Prolog, d«m „Orpheu," gewidmet. «Gefprvitxui von Kräutern T r e s, u r tz rur Keft»ttus uw 0. Mar.) Das Leben brandet in bewegten Wogen An jedes Menschendaseins Userrand. Bald kommt'» in Stürmen brausend her» gezogen. Bald zieht es freundlich wie der Lenz ins Land i Die höchste Lust bringt heut' des Glückes Stunde. Und morgen schlägt das Leid uns eine Wunde, Der Sehnsucht Qual, der Liebe holdes Drängen Will oft die arme Menschenbrust zersprengen. So bunte Lebenssülle zu bemeistern, Gab uns die Gottheit heil'ger Töne Macht, Gesang vermag uns glühend zu begeistern Und lost den Bann der dunkeln Leidens nacht. Was auch die deutsche Seele mag durchbeben, Im Liede kann es aus zum Himmel schweben. Und über Zwist und Hader und Parteiung Bringt Heller Sang uns edle Selbstbejreiung. So manches Herz, das in des Alltags Mühen Verbittert ward durch all die vorg' und Pein, Fühlt durch Munk sich jugcndheitz erglühen. Und neues Leben zieht aut Tönen ein. So mancher Seele, die von all dem Bösen Der kalten Well im Innersten erstarrt. Verlieh Gesang die Kraft, sich zu erlösen, Dass wieder fröhlich sie und gläubig ward. Drum, als vor süiisundsteüzig Jahren hier Eangsreud'a« Männer ernst zusainmenkamen, Enr.olltcn sic des neuen Bunds Panter In holder Kunst verhcitzuugsnollein Namen. Der Arbeir Müh', der Sitte falschen Zwang, Vergessen wallten sie's in freiem Sang Und aus der Nicd'rnng schwacher Erden- söhne Empor sich heben durch die Kraft der Töne. Und was der Gründer Seelen scheu geahnt, Zur Wahrheit ward's in sünsunüsiebzig Jahren. Denn stolz hat uns das Lied den Weg ge bahnt, Ob auch nicht immer Sonnenzelten waren. > 'Wer treulich nur zum Orpheusbanuer stand. Dem blieb, ob trüb das Lebe,, oder heiter. Das Lied ein Führer in der Schönheit Land. Ein segensvoller, starker Wegbegleiler. Wie einst, bevor das neue Reich erstand. Der deutschen Sänger ungezählte Scharen Geglaubt ans grosse, ein'ge Vaterland Und ahnungsvoll der Zukunft Künder waren, So wurzelte auch Orpheus' Sängerbund Ties in der Muttererde heil'gem Grund. Deutsch waren nicht nur Lieder, die wir sangen. Deutsch war das Herz auch, d raus sie froh erklangen. Sie alle, die den Bund dereinst geweiht Und ihm gedient in seiner Iugendiäiöne, jEiilnchteten den Zoll der Sterblichkeit ! Und gingen ein ins Reich der Himnielstöne. Doch was sie schufen, steht noch heut' in Pracht. Geschlagen ward manch heiszc Sängerschlacht Und uranchen Preis hat Orpheus heim- getragen, Lorbeergekrönt, an ährenreichen Tagen. Ihr edlen Geister, die Ihr heut' Euch neigt, Zu uus'res Jubelfestes Feierklängen. Dag Orpheus Euer stets sich würdig zeigt, ! Schwört er Luch zu mit dankenden Eesäirgen. 'Was Ihr errungen, sei getreu bewahrt, i Ums alte Banner stolzen Muts geschart, § So wollen wir's. als hehren Schah es Wächter, j Vererben auf die löinmendün Geschlechter. Die Sänger kommen und die Säiiaer geh'«. Die Vielster wechseln, die den Sang uns lehren. Doch „Orpheus" bleibt, und lang' noch sortbesteh'n Soll er in altem Ruhm und neuen Ehren. Die heil'g« Kunst sei weiter Führerin. Aus frischen Kehlen sing' ein froher Sinn, Dann, teurer „Orpheus", gehst beim Klang der Leier Du jugendfrisch zur hundcrtjähr'gea Feier! F. A. G e t v l e r. kesellschasts- und Ballschuhe aus Lackleder > vorher gnwarmen mutz. Dann wickelt man auszubewahrcn. ' jeden Schul) einzeln in Oel getränktes Die eleganten Lackschuhe, die während der Papier, wozu man auch Terpentinöl ver- Sommermanale wenig gebraucht werden, wenden kann, steckt sie in Schubiacke, die noch muffen, wenn sie ihr gutes Aussehen behnl- einmal in Packvapier eingewickelt werden, ten sollen, vorsichria verwahrt werden. Har Auf diese Weise kann man Lackschuhe man leine Sneselblocks. dann stopft man die uionaielang aufdewahren. ohne das, sie lei- Schuhe so fest als möglich mit Papier aus, den und brüchig werden. Vor dem Gebrauch bestreicht den Lack mir einer Mischung von reibt man sie inir einen, in Terpentin- erwärmtem Rizinus- und Terpentinöl und svirttus getauchten Läppchen ab und poliert reibt mit einem weichen Tuche gründlich mit einem weichen wollnen Tuche nach, wo nach. Man kann die Schuhe auch nur mir durch sie wie neu glanzen, reinem Oel cinreiben, das man jedoch auch! MlnMk Ln!«, Gegründet 18VV Crscheiui täglich M<» iri Tonnabend den l5. Mai. Arrpfade. Roman von A. Grvner. Uv. storlictzuna.) Der arme Schreiber, der sicherlich nicht oir so gu! speiste, atz zwar, aber so z>.> streut, das, er jedenfalls gar nicht wusste, was für gute Sachen er da gcuotz. Rasch b, glich der junge Arz, dann die Zeche und verlies; aas Lolal. Noch ganz nerwirn. iGs. »bin Namanci. „Ich suhle das Beoürsni», nach in, Freie» n sein," sagte Brauner. ich hasse, das, Sie mir weiter Gesellschajt leisten, denn wir haben noch manches zu d sprechen. Ich denke, in einer Gondel werden wir am ungestörlesten bleiben/ - ..C. n ja, Herr Doktor," pflichtete Romane! ihm bei und führte ihn durch einige GLtzchcn n einem .Kanal, aus dessen trübem Wasser vermietbare Gondeln lagen. Iir eilten, dieser düsteren Fahrzeuge fuhren sie nach oem Kana! Grauoe und dam- in die Lagune hinaus. Jetzt endlich umgab sie wohltuende Stille. Brauner reichte N- manci eine Zigarre und zündete sich selbst eine an. Eine Weile übcrlies, er sich dein Zauin'. den eine venetianische Nacht alp jeden ausübr. dann nah», er das Geiprüch dar, am. wo er es in den, Restaurant halte satten lassen. Rvmanci beteiligte sich mit höchste! Aufmerksamkeit daran. Wohl zwei Stunden treuzte die Gondel aus dem stillen Wasser, dann erb, !> der schwarzhaarige Bursche, der sie führte, den Befehl, zur Stadt zurückzukchren Dann trennten sich die beiden Männer, nachdem sie verabredet, datz sie such am anderen Morgen bei Frau Sarto Wiedersehen würden In Gegenwart der sehr erregten Frau fand aber»,als eine lange Besprechung statt, bei der Romanci Dolmetscherdienste leistete, und die mit der Abmachung endet:, datz die beiden Männer sich zur Abfahrtszeit des Zuges, der an, Nachmittag nach Mailand ging, auf dem Bahnhof treffen sollten. Nun blieben Brauner noch einig Stunden übrig, die er zu einem langen Bummel bis in die verstecklesten Winkel d> interessanten Stadt benützte. Körperlich etwas müde, geistig aber sehr angeregt, Ire, der Doktor zur richtigen 'Zeit aus den, Bahnhos ein. Eine Viertelstunde später suhr er mit Romanei dem Orte zu, an dem — so hoffte er — es sich zeigen würde, ob seine Augen sowie sein Erinnerungsvermögen richtig funktionierten. 8. Kapitel. Als die Baronin Heim das Telegramm erhielt, das ihr den Tod ihres Schwagers meldete, wurde rhr Gemüt nur in sehr unbedeutendem, ihr Geschäftssinn dagegen m hochgradigen, Matze berührt. Christian hinterlietz ja ein bedeutendes Diermögcn. Er war bei weitem begüterter gewesen, als ihr Geinahl, sein älterer Bruder. Dieser hatte zwar das Schloß — den Stammsitz der Familie — übernommen, aber sehr reich an Geld war er nie gewesen; er besag an barem Eeldc eigentlich nur so viel, datz man standesgemätz leben konirte. Christian hingegen hatte kein kostspieliges Gu: zu unterhalten gehabt, und überdies war er sehr vom Glück begünstigt gewesen. Er hatte nicht nur sein Erbteil sehr vorleilhast angelegr, auch ein Los. das er. aespicli. war mit dem Haupttreffer gezogen worden. Ferner harre eine ganz entfernte Ler wandte — ein altes Fräulein, van dem man annahm, es werde fern ganzes Verinöoen der Kirche hinterlassen — Christian Heun, den sie nie gesehen, der auch schriftlich nicht mit ihr verkehrt hatte, zum alleinigen Erben eingesetzt. Und diese Erbschaft war sein bedeutend gewesen. Dazu kam, dag Christian als Iünggesellc ein sehr anspruchsloses Leben geführt batte. Baronin Amelie wurde bei diese» Gedanken säst weich ums Herz. Sie hatte den Verstorbenen, solange sie ihn kannte, sehr unangenehm gefunden und ihn beinahe ge hatzk Als ihre Gedanken aber weiter wandelten, verlor sich diese Weichheit. Sie ei innecte sich nämlich daran, datz Schwager Christian geradezu übertrieben wohltäria gewesen war datz er in dieser Beziehung sein Geld einfach hinausgeworfen hatte. Und sie zürnte jetzt dem Toten, wie wenn er „ihr" Geld hinausgewarsen hätte. Noch ehe sie ihrem Sohne die Depesche hinüberschickte, hatte sie bereits mit ihrer Jungfer eine wichtige Besprechung wegen ihrer Trauertoilette. sowie alle lmg. Fianeiiarnkel. R.MKnntch . Zu,;e»doissl» M, Hlurrnum vuuuin- 8LkMLNoSvwz Zir 2.75 M.. giei t noch iu klein. § Posten ab illittergut Qbcr- Mo»,S bei Görlitz. vLätEnnsn 9 stlkc. 8iir«2nnen 5'/. killt. XlnäSl'VkLNNLN 4^2,, f. 8vN1 st. i-LNg« UM Amerikas stammt der coffeMfreie „Kaffee Lag", der den vollen Kaffeegeschmack mit absoluter Unschädlichkeit verbindet. „Kaffee Lag" untersteht der ständigen Kon trolle des chemischen Laboratoriums Fresenius, Wies baden. Er ist Alt und Jung, Kranken und Gesunden gleich bekömmlich und in allen besseren Geschäften der Branche in V,-Pfd.-Paketen von 60 Pfg. an erhältlich. ' >-/' -sNt. dy. klWIll!. hocheleg., Nichb. krönst, u. Ga, f. 2811 „st zu vl Frauke. Vor«,in«,traue lO 2. Vergnügen bereitet Waschen mil ist. IVünsctio Ze Eo s Leikeapulver Pfund Ll» Pfg. 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