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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1906
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1906-06-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19060620011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1906062001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1906062001
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-06
- Tag 1906-06-20
-
Monat
1906-06
-
Jahr
1906
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.06.1906
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S«I»atL II ItL«: H»rr«a - «t»»tt»» I.tt»»«<^ - N»»«v«»» » N»4^»I«t»t»«« A«n,n,«>r 1» »U»L «räsirllUoksn Orüisso u. «vorn» dillisr. IL«uLIl»U8 LU» Lovso8trL8SS 2S.!! LiUii» M W» in IS 8üM llolrt nur kür Leise anä Lowwerdlsede: I*» IIopr«u unN Unml»«»» .lupp«» un«> I i « u»a Itn»Isoi»-IIo»Si» tn I?r/r»8ter Xus^alll und enorm dtlUx. OertliäreS und Sächsisches. — Zu unserer Notiz, daß eine Regulierung der Annen st raßr in Aussicht genvinmcn lei, schreibt u»S ein An wohner der Fretberger Straße: Im Nanien mehrerer Anlieger und im allgemeinen Interesse erlaube ich mir. den Stadkrat da raus ausmrrksam zu mache», daß, wenn eine Regulierung irgend einer Strohe wirklich noiwendig sein sollte, dies vor allen bei dem schon vor langer Zeit genehmigten Durchbruche und der Verlängern » g der F re «berg e r St r n ß e »ach der Annenstraße der Fall sei. Durch die riesige Entwicklung der Vor städte Löbtau und Naußlitz ist dieser Straheudurchbrnch zur zwingendsten Notwendigkeit geworden. Am Tresspnnkte der Rvsenstrahr, Freibeiger Matz, Kanalgasse und Annenstrahe, dem sogenannten Müylberge, ist de» ganzen Tag ein derartiges Ge dränge und Gcivürge, bah es säst wie ein Wunder cricheint, dah dort noch kein größeres Unglück geschehen ist. Der erwähnte Durchbruch und die Verlängerung der Frciberger Strohe sind ein wirklich offen zu Tage tretende- Bedürfnis, mit dessen Er ledigung nicht mehr länger gewartet werden darf. — Berliner Touristen im Erzgebirge. Es ist sehr erfreulich, dah die Schönheiten des Erzgebirges in den letzten Jahren auch über Sachsens Grenzen hinaus immer mehr bekannt und geschätzt werden. So tressen im Juli Mitglieder des Berliner Touristen kl ubS in A u e «in, um eine Rundreise durch das Erzgebirge und die Sächsische Schweiz anzutreten. Zu Fuß und mit der Bahn werden dabei besucht: Blauenthal, Auersberg,Johanngeorgenstadt. Platten, daun geht es auf dem vom Nordweswöhmischcn GcbirgSvcreinsverband markierten Kamm wege bis zum Hohen Schneebcrg, mit Dampfschiff nach Dres den, durchs Weißeriktctt. nach Frauenstein Mulda, Olvcrnhau, inS Natzschungtais, Pockaulcrsi Zschopnutal, nach Annabcra, Scheidender«, Spiegelwald,, Fürstenbrunn, Schwarzenberg und zurück nach Aue. Hoffentlich ist diese herrliche Nundtour durch gute» Wetter begünstigt, so daß die Teilnehmer einen günstigen Eindruck vom sächsisch vom sächsischen Erzgebirge gewinnen. — Die „Vereinigung Karlsbader Aerzte" hat In einer Ein gabe an den Stadtrat von Karlsbad. die Anregung gegeben, in Karlsbad ein Kurhaus zu gründe», in dem Aerzte aller Länder unentgeltliche Wohnung und Ver- vfleaung erhalten sollen. Die Aerzte aller Staaten finden hier Aufnahme, wenn sie der Karlsbader Kur bedürfen, und zwar soll die Zahl jener Aerzte, die in einem Jahre ansgeuommeu werden, in einem bestimmten Verhältnis stehen zu der 'Anzahl der Kur gäste. die da- betreffende Land im Vorjahre nach Karlsbad ent sendet hat. Im ganzen sollen jährlich 140 Aerzte ausgenommen werdrn Dadurch würden viele Aerzte die Heilguellen Karlsbads anS eigener Anschauung kennen lernen, was bisher vielen un möglich war. wodurch andererseits aber auch der Kurort noch viel gewinnen könnte. — Aus dem Programm für das Heimatsfest in Anna berg ist folgendes hervorzuheben: Sonnabend, 21. Juli, abends 8 Uhr Vegrühungs - Versammlung im „Hotel Museum". Sonntag, 22. Juli,, vor- mittags Gedächtnisfeier auf dem Friedhöfe. Fest konzert und Frühschoppen auf dem Marktplätze. Mittags vom Balkon des Rathauses Heimatgruß und Ansprache des Herrn Bürgermeisters Wilisch. Abends Kirchenkonzert in der St. Annenkirche. Illumination des Marktplatzes. Montag, 23. Juli: Nachmittags Festzug vom Markt« nach dem Fest- vlatze und dem Pöhl berge. Konzerte in der Festhalle und auf dem Pöhlberge. Volksfest auf dem Festplatze. Abends Fest vorstellung im Stadtthcater: „Heimkehr , erzgebirgisches Heimatssempiel vom Pfarrer Löscher in Zwönitz. Feuerwerk auf dem Festplatze und Illumination des Schutzteiches. Diens tag, 24. Juli: Ausflüge. Abends: Wiederholung des Festspiels im Theater. — Am nächsten Sonnabend veranstaltet der Lehrer Jahlisch aus Lübbenau eine Gefells chaftssahrt nach dem Spreewald: vom 13. bis 24. Juli einen Ausflug in den Bimmerivald, zum Preise von 166 Mk.. von Dresden aus. An meldungen sind bis zum 1. Juli zu bewirken. — Die 175. ordentliche Sitzung der Dresdner Gesell-- schastzurJörderiinaderAniatenrphotographie, Vorsitzender Herr Rentier E. Frohne, war in, wesentlichen einem Lichtbtldervortraae des Herrn Dr. pbU Ed. Th. Walter-Lund über den „Ausvuich des Vesuvs und die Schreckrnstage in Neapel im Apiil 1966" mit über 100 farbigen Lichtbilder» Vor behalten. Dr. Walter, der während deS Ausbruchs den Vesuv bestiegen und bis auf etwa 100 Meter voni Krater entfernt Auf nahmen gemacht hat, schilderte zunächst die Erscheinungen bet Beginn der Eruptionen, den Ascherege» selbst und seine Folgen in so lebendiger Weise, daß die außerordentlich zahlreich erschiene nen Gäste und Mitglieder wie gebannt den Ausführungen folgten. Auch die wissenschaftlichen Forschungen über die Entstehung der vulkanische» Erscheinungen berührte der Redner, dessen hochinter essanter Vortrag durch lebhaftesten Beifall ausgezeichnet wurde. — Unter dem Name» Erste Dresdner Damen-Ver- einlgung für Stenotachvgraphie besieht hier seit kurzem ein Verein, der die Verbreitung der Vereinfachten Deut schen Stenographie „System Stenotnchvaraphie" durch Erteilung von UnterttchtSlursen und die Weiterbildung seiner Mitglieder durch Abhaltung regelmäßiger UebungSstiiiideii bezweckt. — Der Damenchor von Frau Gertrud v. Kieter vcvonistaltete am 16. d. M. einen Ausflug in die Wachwitzer Gefilde und bot im Ehligschcn Etablissement seinen Gästen an regendst« Unterhaltung. Außer schönen Vorträgen der Solo» und Ensemble-Schülerinnen erfreuten eine junge Pianistin und ein talentvoller Gast mit geistreich humoristischen Vorträgen die auserwählte Vereinigung. — „Ganz Dresden wird kommen und sich mein schwimmen des Theater ansehen!" Mit diesen vielverheißenden Worten schließt di« im Variätä „Könioshoi" gegenwärtig üb«r die Bretter gehende JmprvvisationSburleske von Max Franke, betitelt: „Das schivimmend« Theater". Fast scheint es, als ob die Schlußworte des Stückes in Erfüllung geben sollten: denn seit nahezu dr«i Wochen wird daS über 1500 Sitzplätze fassende Variüts vom Publikum voll besetzt gehalten. Der Andrang dauert noch fortgesetzt an, um den als Originaltype bekannten Träger der Hauptrc)le deS „Schwimmenden Theaters", Herrn Max Frank«, mit seinen trefflichen Blüten packenden HumorS und in seiner urkomischen Drolerie zu kören und zu sehen. Das Stück spielt in dem Thcaterbureau des Variätos Prell, bei dessen Direktor ein« Anzahl Künstler um Engagement «Inhalten, die zuvörderst sämtlich Proben ihres Könnens geben müssen, wobei die merkwürdigsten Szenen zur Darstellung gelangen: es ent hält aber auch wieder prächtige Leistungen. Der Verfasser, Herr Direktor Max Franke, spielt seine Nolle als „Ouatschks" vortrefflich und zeigt drollig sich als verkanntes Genie". In dem Stück wirken alle übrigen Artisten mit und verhelfen ihm zu einer flotten Durchführung. Auch die übrigen Nummern des Programms sind gut gewählt und bekunden die sichere Hand des Herrn Direktors Schciv in der Zusammenstellung der Dar- bietungen. Nach der Eröffiiiingsmusik deS von Herrn Kapell meister Theo Freitag mit Umsicht geleiteten Orchesters er scheine» die Geschwister Barbarin« als schneidige Husaren in ihrem Tanzrcpertoir. In einer musikalischen Pantomime wissen Evivette und Fontaine fast allen Gegenständen ihrer Zimmer- «inrichsiing harmonische Töne zu entlocken, die zum Schluß in der Sachsenhymne unter Enthüllung von Fahnen in den Reichs- nnd Landcsfarben ausklingcn. Ansprechend wirkt der Trans- s4 Damen und 1 Herrs. die den Tag begehen, an dem sie 60Jahre Bewohnerin des Hauses, das auch ihr Geburtsl-aus ist. war. Am gleichen Tag vor 112 Jahren war bereits ihr Großvater in das Logis gezogen. Eine solche Anhänglichkeit einer Familie an eine Miet wohnung ist gewiß ein nicht alltägliches Vorkommen in unserer Zeit. Aber noch in einem anderen Hause des Herrn Küntzel- mann, Prager Straße 27. ist ein Jubiläum zu verzeichnen: dort waren es am 1. April 33 Jahre, seil die Schneidermeisters- witwe Frau Lipvold, welche dort zugleich de» Hausmannsposten bekleidet, denselben in Gemeinsck-aft mit ihrem inzwischen ver storbenen Ehemann übernahm. — Heute findet in der „Großen Wirtschaft" im Großen Garten aroßes Doppelkonzert von der Kapelle des 28. Feldartillerie-Regiments aus Pirna (Dir.: König!. ^ , Musikdirigenl I. Philipps, sowie der Kapelle des Hauses unter datz: Leitung des Musikdirektors A. Wentscher statt. — Aus der Waldschlöß che n-Terrasse findet heute ein Monster-Konzert von den Kapellen deS Lelb-Grenadier-Rcgi- niriitS und des 12. Pionicr-BatalllonS unter Direktion deSMusik- direktors O. Herrmann und des Stnbshornlslen A. Lange statt. Vet eintrelciider Dunkelheit wird daS ganze Etablissement illumi niert. Zur Ausführung gelangt u. a. daS Schlachtenpotppurri von Saro. — 9m Tbeater tn Hammer« Hotel spielt da« Zellchke- Ensemble am Donnerstag, abends 8 Uhr, di« drei Etnokler: „Mt der Fever" von Siegsrted Schlesinger, „Terrmlettr" von O. Berti und „Dome- Mlenstreiche" von A. Biiiner. — Balg n 6s Neiseburean, Dresden sStruvestraße Nr. 13> ilnternimint am 9. Juli ein« 17- bis 25lägige Gesell schaftsreise nach der Schweiz. Besucht werden u. a. Thusis, Via Mala, St. Moritz sOber-Cngadin), Poniresina, Maiola- Kulm, Mailänder Weltausstellung, oberilalienische Seen, Sim- Plon-Tunncl. Zermatt, Chamonix, Genf usw. Die Kosten be tragen 500 bis 750 Mark cinlchließlich Bahnfahrt zweiter Klasse sLchncllziigl für Hin- und Rückfahrt, Hotels, Verpflegung, Trinkgelder, Führung, Besichtigungen, Wagcnfahrten, Berg bahnen und ÄuLflüge. Alleinstehende Damen finden Gefell schafts- oder Familienanschluß. Der Bequemlichkeit der Reifen- den zuliebe wird nur eine beschränkte Anzahl Teilnehmer an genommen. — Sommerferien.Waldaufenthalt für Knaben. Seit nunmehr 27 Jahren haben sich die „Ferien- pewsionen in Hinterhermsdors sSächs. Schweiz!", welche früher von Herrn Oberlehrer Friedemann und nach ihm von Herrn Lchrcr Thost und Frau iWalpurgisslraße 13, 3.f geleitet wur den, glänzend bewährt. Hinterhermsdors, 400 Meier über dem Meere, umweht von frischer, reiner, würziger Höhen- und Waldlust, umsäumt von herrlichen Wäldern, inmitten einer übe» cius reizvollen, roinaiiiischcn Umgebung, nach der sich von diesem Ort aus zahlreiche kleine und größere, äußerst lohnende Aus flüge machen lassen, ist znm Feriencnifenlyalte wie geschaffen Herr Lehrer Thost beabsichtigt, auch in diesem Jahre seine Sommcrferien-Pension niit einer kleinen Anzahl Knaben in Hinterhermsdors aufzuschlagen. Bei äußerst mäßigem Preise finden die ihm niiDcrtrcuttcn Knaben, bei reichlicher guter Kost und steter gewissenhaftester Beaufsichtigung, vorzügliche Erholung und Kräftigung. Beste Emvschluiigcn stehen Herrn und Frau Thost zur Seite. Prospekte werden kostenfrei versandt. — Die für di« Dauer der Sommermonate ans der Bastei <SLck» stich« Schweiz) «in,,«richtete Postagentur wird tm lausenden Jahr« bis «inschliestltch lS. Oktober in Wirksamkeit bleibe». — B ä d e r s r e q u « n Di« Kurliste für Bad Elfter vom ll. Juni weist 3288 Kurgäste auf, zu d«n«n 616 Passanten kommen. Krumm Kübel batte bis zu demselben Tage blö, Schreiberban und Bad F linsberg ballen bis um 18. Juni 1888 und I7b1 (»äste. In Bad Nauheim waren am 1«. Juni Kg8S Gäste anwesend, wodurch die Besucherzahl dieses JabreS aus 10 847 stieg. Bäder wurden N« 628 abgegeben. Die „Kurzeliung" vom 17. Juni weilt sür oi« Ostsccbädcr Travemünde lSSl, sür Nt « ndors «w sür Ttinmend orfer Strand 322, sür N « u st ad t i n H o i ft ei n 180, fürKolien- buken 181, sür Dabm« in Holstein »42, für Boitenbagen 288 und für S o l b a d S ch w a r t a u 801 Gäste aus. In Teplitz- Schönau brachte der 13 Juni den 1883. Badegast, während in Karlsbad bis »um 17. Juni der 2» vva. einzog. Die FranzenS- bader Kurliste vom gleichen Tag« zeigt die Zahl 3358. — In dem Luftkurort Weixdorf bei Nadebcrg wurde am Sonntag «in Schwimmbad, das Prinz Herrmann- Bad, «röfsnet. Den sogen. Großteich, dem Prinzen Herr mann auf HermSdorf gehörig, hat die Gemeinde Weixdorf er- pachtet und ihn feit Pfingsten zu Gondelfahrten frciaegeben. Der Teich ist von allen Seiten von prachtvollen Nadelwaldungen umgeben, durch die Promenodenwege mit Ruhebänken führen. Die Wasserfläche beträgt 34 000 Quadratmeter. Ein schmuckes, zweitürmiaes Badehaus ist mit Ans-kleideräinnen und Einzel- zellen versehen. — In Leisnia feierte Schiihmachermetster W. Kreickemeier gestern sein bOjähriges Bürgerjubiläum. — AnS dem Mühlgraben in GunnerSdorf wurde der Leichnam eines 16jährigen Mädchens aus Euba bei Chemnitz gezogen, das seit 10 Tagen vermißt wurde. — In Adorf i. V. wurde vor einem Restaurant der Schmiedemeister Ullmann übersallen und durch Dolchstiche erheblich verletzt. Drei Tschechen, die in Adorf als Arbeiter tätig sind, wurden im Laufe der Nacht noch sestgenommen. Der Täter wollte auch den ihn verfolgenden Schutzmann mit dem Dolche stechen, der Beamte machte aber den gefährlichen «Burschen durch einen Säbelhieb kampsunfähia. Die Tschechen sollen aus reinem Uebermnt gehandeli haben. Während einer der Burschen den Schmiedeineister packte, stachen die andern zu. — In Grumbach bet Jöhstadt siel der Schieferdecker Otto Siegel aus Neuarunibach beim Reparieren der Kirch turm spitze dadurch, daß diese plötzlich abbrach, mit ihr etwa 30 Meter herab. Er schlug zunächst auf das Dach der Kircke, von diesem siel er auf das kleine Dach der Sakristei und von da aus ein Bäumchen, das aus einem Grabe stand dadurch war der Sturz so gemildert worden, daß Siegel anjchcmeild nur leichte Verletzungen erlitt. — Von dem mittags halb 1 Uhr von Jöhstadt nach Wolkew- stein verkehvenden Güterzuge wurde am Montag aus dem beim Bahnhöfe Streckewald« gelegenen llebcrgange ein zwei- spännigcS, dem Rittergutsbesitzer Schmidt in Streckcwald« ge- origes Kutschgeschirr an gefahren und die Bahn- orsen. Versammlung, begrüßte insbesondere die Vertreter der Stadt Tetschen mit Herrn Bürgermeister John, Herrn Bezirksobmann Grojchcl und Herrn Bezirkshauptmann v. Stellwag-Carion an der Spitze, und wies daraus hi», daß das Fest das erste des neiigegründeien Gaues und zugleich eine naliviiale Kundgebung sei gegen das die deutschen Gaue immer mehr bedrohende Slawentum. Er schloß mit einem begeistert aufgenommenen „Heil" aus die gastfreundliche Stadt Tetschen. Bürgermeister John dankte sür di-'- cr^„n„ c,i»k> >>i« Dx»> der Stadl Männer- konlrolleur Hanisch, dankte der Gauleitüng für die dem Verein zu teil gewordene Ehre, daß Tetschen zum Vororie des ersten Gaufestes erwählt und der Verein mit der Veranstaltung be auftragt worden sei. In einigen! Zusammenwirken soll das Bollwerk des deutschen Liedes, der Deutsche Sängerbund, le für diese Ehrung und hieß die Sängcrschar namens herzlich willkommen. Ter Obmann des Tetschener und 'Dauien-Gesaiigvereins. Herr Steuer-Obcr- boschi yung hinabaeworsen. Hierbei wurde das eine Pferd schwer, das andere leicht verletzt. — Unweit Johanngeorgenstadt wurden auf böh mischer Seite radioaktive Quellen entdeckt, und zwar in der Anna Michaeli-Zecke beim Ortsieil Brettmühl: daselbst werden infolgedessen radioaktive Bäder an Gichtkranke und andere Leidende verabreicht. — In Seifhennersdorf feierte am Sonntag der Jugend-FortbilLlingsoerein „Concordia" sein 50jährigcs Be- > stehen. — Der M il i t ä rv e r e i n zu Hörnitz bei Zittau be- ! ging die Feier seines 50jährigen Bestehens. 40 Brudervereine > aus der ganzen Oberlaüsih nahmen an der Feier teil. Von Deputierten des BundeSpräsidiums in Dresden wurde dem Juoclverein «in Ehrengeschenk des Königs Fried- rich August in Gestalt eines kostbaren Fahncnringcs über- reicht. — In GörberSdoi das goldene Ebejub 33 Enkeln und 3 Urenkeln. — Tetschen. Sonntag nachmitta feierte läum. daS umgeben Ehepaar 8 Kindern, sormationsakt der 5 Rainonciirs s4 Damen und 1 Herr!, die — Tets ch e n. In unserer freundlichen Elbestadt hielt am als Schornsteinfeger erscheinen, sich aber bald aus» diesen § Sonntag nachmittag der Elbcgau des Deutschen Sängerbundes schwarzen Gesellen in ein Pensionat ^verwandeln und anmiitend ^ Böhmen sein erstes Gansest ab. Das Fest nahm, begünstigt tanzen und singen. DaS Fach des Vuiiiors halfen Herr Hans »oin herrlichsten Wetter, einen glänzenden Verlauf- Der Fest- Nogger und Frl. Emmi Kröcheri besetzt: mre Lcmager crilte,, platz, der schattige, große Schützeichausgarten vermochte die den reichsten Beifall. Neu sind ferner die Origiiial-Eanilibristen «swa 3000 Besucher kaum zu fassen. Es waren 16 Gau- Montaldo auf dem Schlappscil mit wiindervoll dressierten vereine erschienen: aus Aussig, Leitmcritz, Lobositz, Krammcl, Kakadus, Arras, Papageien und Tgubeu., Von den vielseitigen Biela. Anscha, Türmitz, Konoged, Wernstgdt, Tetschen, Boden- Darbietungen erregt besonders ein Drohtieilcikt zweier Kakadus i siach, eine Sängcrzahl von rund 600, davon etwa 200 D-cinie». Bewunderung. Das Publikum zeigt sich dankbar und applaudiert > Die Stadt trug zu Ehren der Gäste reichen Flaggeiischmuck. allen Darstellern a»fs freudigste. Das ganze Programm konnte infolge des schönen Wetters im — Im Hause des Herrn Wilhelm Küntzelmann, Große' Freie» avgehalien werden. Um halb 4 Uhr nahm das Sänger- Plaucnsche Straße 2, koniiic am vergangenen 1. April daS in - konzert seinen Anfang. Herr Vürgerschuldirekior Karl Eich'cr der dritten Ltage wohnende Fräulein Her Line S i. in o n I AMH. Obmann des Gaurs. betMlommnrlr die stattliche Feit- grüßt, tausendmal, gegrüßt ihr Sänger des deutschen Elb gaues." Tie Gesangsvorträae eröffncte ein Massenckor ietwa 400 Sängerj von Pieyer: „Ich grüße dich, herrlicher Elbe strand". Die Wirkung des Chores war eine sehr günstig«, wie überhaupt der Gesanttcrfola des Sänger-Konzertes ein vollauf befriedigender und glänzender war. Speziell erwähnt sei der an Milgliederi, kleine, ober ebenso tüchtige Mannergesang verein „Freundschaft"-Äussig, der mit einen! im Volkston ge- hciltenen Liedchen von E. Richter: „Erste Rose" stürmischen Beifall errang. Vortrefflich wurde der gemischte Chor von Gade „Sonnenuntergang mit Orchester vom Leitmeritzer Musik- und Gesangverein gesungen. Ter Männergesangverein Aussig überraschte durch einen gesanglich schweren Chor: „Schlafivandel von Hcgar und dura- das herzige ,,Volks!ied- chcn" von Kienzl lgemffchter Chors An der Durchführung des gesanglichen Teiles wirkten außerdem das Lobositzer Doppel quartett. der Bodenbacher, Bielacr, Leitmeritzer und Tetschener Gesangverein mit, An weiteren Massenchören, die der Gau- Chormeister Josck Fricscr iAulsig! dirigierte, kamen noch zum Vortrag: „Ritters Alsichied" von Kinkel, „Tankgebet" von Kremser und „Gcrmaneiizug" von Bruckner iMännerchor), der von wuchtiger Wirkung war und die Reis», von Gesangs- vorträaen beschloß. Der gastgebende Tetschener Verein sang den Marsch und-Chor aus „Tannhäuscr": der Bodcnbacher Verein erzielte mit dem Mannerchore „Deutsche Sprache" von Mai einen bemerkenswerten Erfolg. AbendS vereinigte ein ge lungener Kommers die Sänger im Schiitzcnhaussaalc. Der Megan kann mit dem Erfolge seines ersten Festes höchst zu frieden sein. — Tagesordnung sür dieSitzungderStadtverordneten am 21. Juni, abends 7 Uhr: Schreiben des NatcS, betr. den Entwurf zu netten Bcstimmnngen sür die Vergebung von Arbeiten uno Lieferungen sür die Stadt Dresden und selbständige Vergebung von Arbeiten und Lieserungen sür die Siädlische Strabml'abn durch die Strahcn- babn-Direktion : — Schreiben des Rate«, betr. den Beschlich der Stadtver ordneten, de» Rat zu ersuchen, den Herrn Oberbürgermeister zur Bekannt gabe der Vorgänge m ermilchtigcn, die seinem in der Interpellation der Stadtverordneten Ahlhelm und Genossen von, 16 November 1908 erwähn ten Schreiben an den Nat vom Ik. September 1908 zu gn»ide gelegen haben: — Schreiben des Naie«, betr. den Antrag der Siublverordnelen, künftig den Beginn des Schuljahres ob»e Rücksicht aus di« Lage deS Oster festes aus den I. April festzulcgen : — Antrag der Stadtvv. Schubert, Sack u. Ken., den Nat zu ersuchen, ortsgesepiiche Bestimmungen zu treffen, durch welche Sanbadgrabnngen zu gewinnbringenden Zwecken an der Berglehne ber Vorstädte Trachenberge und Trachau verboten werden, dann! die Schön heit des Landilhastsbildes erhalten bleibt: — Vorschlag deS Rates, die von den städtischen Körperschaften getroffenen Bestimmung«» über die Ein richtung der Anmilienvffcgs sür Suche auch sür die Zukunft in Geltung zu lassen: — Abschluß eines Vertrags mit dem Staatsfiskus über den Aus tausch von Land am Königin Caroia-Plahe und wegen Uebernahnic der innerhalb der Bcmsluchlltnien gelegenen Verkehrsslächen vor dem Gebäude des Gesamiinrnisternttns in städtische Reinigung: — Kleinere Vorlagen. — Die sür 7 Uhr rn Aussicht genommene geheime Sitzung findet am Schluffe der öffentlichen Sitzung statt. — Obcrkricgsciericht. Unter der Anklage der vorsätzlichen Unterlassung der Meldung strafbarer Handlungen eines Unter gebenen und der mmigelhgsten Beanfsichliguiig Unlcigebcner steht der 1682 zu Wurzen geborene Leutnant der Reserve vom Schützen-Regiment HanS Rndolf Kurt v. Lossow. Der Ange klagte, der jetzt Student der Kuilstgeschichtrsist, war vom 28. Oktober 1904 bis znin 23. April 1905 aktiver Offizier und stand während dieser Zeit bei der 7. Kompagnie des Schützen-Regiments. Im Winter 190405 wurde ihm die Ausbildung der Rekruten über tragen. Zu dem Ausbildungspersonal gehörte auch der damalige Unteroffizier, jetzige Milttärgefnnaenr Erler, der sich in zahlreichen Fällen an den Leuten letner Relrutenkorpornlschaft wörtlich und tätlich vergangen hat. Erler ist denn auch vom Kriegsgericht der 32. Division wegen Mißhandlung, vorschriftswidriger Behandlung und Beleidigung Untergebener und unbefugter Anmaßung einer Strafgewalt zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis und Degradation verurteilt worden. Dem Angeklagten wird nun zur Last gelegt, wlcdcrhnlt dem Kontpagniechcf, obgleich er davon Kenntnis hatte keine Meldung erstattet z» haben, daß der Unteroffizier Erler die Rekruten zur Strafe Laufschritt machen, Gewehr strecken und durch Schmutzpfützen kriechen ließ. Insbesondere soll v. Lossow am 6. Februar 1905, als die Schützen Horn, Schwabe und Pohlei in der Nähe des Schicßstandes ans Etters Besehl durch eine Regenpfütze kriechen mußten, so daß ihre Uniformen vollständig mit Schlamin bedeckt waren, dieses Vorkommnis nicht zur Mel dung gebracht habe». DaS gleiche trifft auf einen weiteren Fall in, der sich Anfang Dezember 1!»05 abspiclte. Der Schütze Müller V mußte damals in der JnslrukttonSstuiide etwa 200 Mal bis zur völligen Erschöpfung Knie beugen und gleichzeitig Schemel strecken. Der Angeklagte hat jede Schuld bestritten und bebauvtet, daß er damals einen sehr schweren Stand gehabt hätte mit Rück sicht auf die ganzen Verhältnisse in der Kompagnie und well er alS Fähnrich zur Koinpciynie gekommen und erst später Leutnant geworden sei. Er sei niemals Augenzeuge von Mißhandlungen seitens EtterS gewesen, wenn auch dieser in der Kompagnie wegen seines „forschen" Auftretens bekannt gewesen sei. Weil er bei vem jähzornigen Temperament Etters befürchtete, daß dieser sich leicht einmal zu Mißhandlungen von Leuten hinreißen lassen könne, Hobe er mehrfach Gelegenheit genommen, den Vizeseldwebel Vrendler in beauftragen, den Unteroffizier als Kamerad vor etwaigen Uebcrgrisfe» zu warnen. Zudem hätte der Konivagnieches die Unteroffiziere ermächtigt, die Leute bei lässigem Benehmen druck Extraubungen, wie Laufschritt, Gewehrstrecken und der gleichen „aufzuinuntern". Der Hauptinann sei, wenn er die Kompagnie exerzierte, auch selbst mit ' d P solchem Beispiel vorangegan gen. Von der den Unteroffizieren eingeräuniten Befugnis machte Erler ausgiebigsten Gebrauch, so daß sogar dessen Ablösung in Erwägung gezogen wurde, die >edoch mangels passenden Ersatzes unterbleibt» mußle. Was den Vorgang des Kriechens durch die Pfütze anbelange. so sei er nicht zugegen gewesen, wohl aber habe er hinterher die Rekruten niit den schmutzige» Uniformen gesehen. Ans seine Frage nach dein Grunde habe der Schütze Schwabe aecinlwortct, daß er auf Besehl des Unteroffiziers durch eine Pfütze habe kriechen müssen. Der Angeklagte will trotzdem der Ansicht gewesen sein, daß eine vorschrislswiduge Behandlung nicht vorltege. immerhin habe er Erler eine Rüge erteilt mit dein Be merken, derartige Ucbnngen nur bei lchviicin Wetter vorzunehine» De» Boisall Halle ei» Leutiiant vom Grenadier - Regiment be obachtet. der seine Wahrnehmungen gelegentlich einem Oberleut nant vom Schützen-Regiment milteilte, der wiederum »ach läiigecer Zeit de» Angeklagte» davon in Kenntnis setzte mit dem Bcmccle». er solle besser anspasscn. Weiler gibt der Angeklagle als möglich »n. daß der Feldwebel ihn von dem Schenielstrecken des Rekruten Müller in Kciininis gesetzt habe, er könne sich jedoch daraus abso lut nickt niehr entsinnen und erklärt dies damit, daß er damals schwer krank gewesen sei und Fieber gehabt habe, ciiie Taistelliilig, deie» Möglichkeit auch der ärztliche Sachverständige zngab. Ld- glcich die Beweisaufnahme verschiedene Aeußernngeii des Ange klagten ergab, die den Anschein erwecken, als wen» der Bejchul- diglc von dem Treiben des Uiiierossiziers Erler Keiintiiis gehabt hätte, erkannte doch das Kriegsgericht mangels ausreichender Be- * weise auf Freisprechung. sBeinerkt sei noch, daß vordem schon der damalige Kompagnicchcs Haiiptmann Fcller wegen Unterlassung der ihm obliegende» Meldnng strafbarer Handlungen eines Unter gebene», poischuslswidttger Behandlung und Beleidigung Unler- ' geheuer lttegsgerlchllich zu 0 Wochen Stubenarrest vcnittM war- Dverdirer Nachrichten. Nr. l«7. Seile ». Mittwoch. 2«. Juni IVOS
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