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Dresdner Nachrichten : 28.07.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188207289
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820728
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820728
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-07
- Tag 1882-07-28
-
Monat
1882-07
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.07.1882
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Jnlcrat« lür die jl oiito»«» Mm»««! o»er nach einem gestual »t« Vl'lzeil« 20 vü Lsnvvs8-81iollörviön Uskera ra Lll^ewvm noorlcaiult biUizutoa Lroisoa Iliii liuLilii L 8iuu», SvI»I«»««-8tr»»,«v LA» xvsxsoüdvr ckow Xvmxl. Sotilosss. LLönI« 7 ^ok»kui«8-LHev — ^V»lnvnd»U88tr»88« 7. ttrvsst«» Liltö <ivr Lvsickvor. Vamvnrimmor, LillaräsLIs, I-sssrimmor mit in- u. ttuslLllltjscken AvitmMa. Lpiolrrmmor. 8cturttixsr, strrudkrsior Oarton. ttonökr-vou» für Linkolmivvka uns ssromciv. 25 Lr'Mo§6Q uQä 25 Louvsris, «nrltnok«, borniert, mit, tttonogrammsn <2 bvliebigs ljucllstabvn. vorsedluiieen), verpackt in einem vleaanteo Oartoo, I Llark. — Unser Sortiment boi-tobt ans 312 versclijeclenon ^lonoxrammen. VViI«ärn§°r<.'. rl. Lttr^ÜU 8ttI»N«, >Viisärullerstr. Ne», »er tiopstl««,»»,,»». iiu Iti V8t»H-1*ulL8t-'t'l«vatvr: ^llabvllillioli Vorstellttü- ft v n«uvn uittl r«!8tLttilt'1i!N (liLrtvu tlvs 1u lisn Kl^st-lll-Ualilst-OLlten (elvctiiscil t)eleuclitbt) gen nur üvm6ebietö cles lountspiels, ä. ?osse, Operette u. »n s vinel /», ^llabemMoli zxioosv Ovneerte. <t Itallets (siede ^'keiiternuxeiiren I-ejpriflvr IMttsr). LNÜ ^8v1»H-L v! 011110», Lagsenötl'nuiix 7 Otir, (Lütröe 50 kt.) (I'a^esentiös 25 kl.) .Luk. 8 lllr «r.S«». Wilteruua vom 27. Juli: varometer nach 0«ca» völolt, viavstraste IV<Slbd»,7N.» 77l>Mtliim..Ieitaesiern7Mtll gellicacn. rbermomelroar.n.Sicaumour: Tk„g>,l4"W, ni'dr. remv I2«M,, diichste remv, 2!>»W. B>»>-Wind. «ca»». Aussichten für den 28. Juli: Frische nördliche Winde, bei auf- klcircndem. trockenem Weller Temperatur wenig verändert. Freitan, 28. Jnli. ^ aniprucht: crsl en die 8 fllüll. Francs kür Ausrüstung der Zielte ksLf Mt ÄtDUtllt ÄUAllst All!) Tt^lklllvtk und nun weitere 10 Mill. sür die Belebung des Suezkanals. Die werden Abonnements aus die „Dresdner Nachrichten" iw der Ex« «stere Summe bat il»n soeben auch der Senat bewilligt, aber olme pedition, Maricnstratze Nr. I», zu l Niark 70 Psg., für aus« daß Jemand seiner cguvtischcn Politik zugesiimmt bälte — cs fand wärtS bei den kaiserlichen Postanstalten im zu 1 Mark 84 in der Oesterreichiich - Ungarischen Monarchie zu I Gulden ü? Kreuzer (cxcl. Agiozuschiagl angenonimen deutschni Reichsgebiet Niemand ein gutes Wort sür dieselbe. Aber die zweite Forderung VkrantwaiUichrr SIkdacleur fll, PvttttschtA vr. Smil Vtere» ln Lretdcn INI'/» Millionen Mark ist eine Ziffer, die sich in ibrer Ein« fachheit dem Gedächtnih leicht einprägt, kill',» Millionen Mark beträgt nämlich daS Gesammt-Einkommen der sächsischen Bevölkerung im Jahre 1681. In solcher Höhe wurde cs aus Grund der Ein« schähungs - Kataster ermittelt. Das bedeutet eine Nermehrung dcö Einkommens der Bevölkerung Sachsens um 07'/» Millionen gegen (allerdings mit dem .Hintergedanken, diesen Bundesgenossen, wenn das Jahr 1878. Die vollen Hundert Millionen an Zunahme wird er ihm unbequem würde, wieder abzuschüttcln). stöbt schon in der Deputirtenkanimer auf hartnäckigen Widerstand. Der betr. Ausschuss Icbiite sie sogar mit 6 gegen 5 Stimmen ab. Wenn die Kammer dcni Ausschüsse beitritt. sällt Frcucinct in jenen Abgrund, in welchem schon so viele französische Ministerien mit ge brochenen Gliedern liegen. Wundersam! Während der Senat an Jrencinct tadelt, dab seine cgmitische Pclitik zu friedlich sei, findet sie die Deputirlenkammer im Gegcnthcil zu kriegerisch. Stürzte über der Friedensliebe der Kammer daS Kabinet Frencinet, so hätte England auch »och den einzigen Verbündeten verlöre», auf den es bei seinem Eroberungszugc im Pharaonenlande gerechnet batte jedenfalls das Jahr 1882 bieten, worüber zur Zeit die statistischen Erhebungen noch nicht vortiegcn können, da die diesjährigen Ein schätzungs-Kataster noch nickst abgeschlossen sind. Wohl aber lässt das bisher Ermittelte mit Sicherheit schließen, daß in den letzten 4 Jahren das Die Vereinsamung Englands bei seinem egvptischcn KricgS- abcntcuer wäre ein sehr günstiges Ereigniß. Die Möglichkeit ist aber nicht ausgeschlossen, daß England die Franzosen durch Ver sprechen von Entschädigungen außerhalb Eguptcns an seine Fersen zu ketten sucht. Man weist aus Snricn hin, das den Franzosen VolkScintomme» in Sachsen um über 100 Millionen schon lange in die Au^cn sticht und zu dessen Besetzung recht wohl daS gestiegen ist. DaS bedeutet im Durchschnitt aus den Kops der Be- eigentlich sür den Luczkanal bestimmte französische Landnngsbeer -ir, ... verwendbar wäre. England begehrt, wie die „Times" onenherzrg vvlkcrung eine Mehremnabme von ^0 Mark , tue Faimlre zu fünf ^ ausschließliche Protektorat über Eanptcn. DaS bedeutete Kopsen angenonimen, hat also letzt 200 Mark ,m Jahre mehr zu die Entsachimfl eines allgemeinen Krieges gegen England. Einstweilen verzehren, als vor 4 Jahren. DaS sind Ziffern, an denen nicht zu lwgen aber diese Dinge noch gar sehr in der Ferne. Die militärische dem Studium der Lage ist keineswegs sehr erbaulich sür die Engländer, die ein merk- entwickeln. Sie wollen ikre sie deuten und zu mäkeln ist. Wir cmpsehien freihändlerischcn Presse aus'S Eingehendste. Dieselbe mag über die Schutzzölle noch so geringschätzig denken, wie sie will, sie wird es nicht abzuleuguen vermögen, daß cs möglich ist, unter dem Snsteme der Schutzzölle eine bedeutsame Erhöhung dcS Volkseinkommens zu erzielen. DaS Königreich Sachsen besitzt eine Industrie von un vergleichlicher Stärke, Bedeutung und Vielseitigkeit; cS müßte am ehesten die Fehlerhaftigkeit eines Zollsustems an dem Zurückgehcn seiner HauvtnahrungSguelle empfinden, denn hier zu Lande ist eben fast Alles Industrieller: vor Allem der Staat in seiner vielseitigsten Eigenschaft vermöge seines Eisenbalmbesitzcs als Menschen- und Wanrcnvcrsrcichtcr, oder denke man sich ihn als Badcwirib und Hotelier, da er Besitzer vom Elsterbad und Verpachter der Restau rationen der sächsischen Schweiz ist. Wenn ein >o hochgradig in- würdigeS Ungeschick im Kriegsimren entwickeln. Sie Bärei Mützen nach dem Nile schicken; die englische Garde will sich diese schwarzen Ungetküme nicht nehmen lassen; andere Regimenter werden, mit schneeweißen Pickelhauben aus Leinwand, cingeschifft, obwohl Leute, welche die Schußstcherbeit der Beduinen kennen, meinen, daß diese Kopsbcdcckung über den ichorlnchrothcn Röcken trcssliche lebendige Zielscheiben abgcben müßte. Nur ganz acclima- tisirie Truppen vermögen in den nächsten Monaten unter afrika nischem Himmel zu ooeriren. Gegen die Nil-Ueberscbwemmung ist Nichts zu macken. Der Unterschied zwischen dem niedrigsten und höchsten Wasicrstandc des Nils beträgt in Kairo 21 Meier. Um j einerseits nicht das ganze Land vom Nil ersäufen . zu lassen, anderer seits aber den entfernteren Gegenden Wasser znzusühren, existirt ein ! — Dieser Tage i» auch Seitens'des Staotratbs daü von einer aus Rathsmitgliedein und Mitgliedern des Stadtverord- netenkollcgiums zusannnengestellten Kommission entworfene Pro gramm sür die Feierlichkeiten, mit denen Sc. Majestät der deutsche Kaiser bei seiner im September erfolgenden Hierherkunlt Seitens der Stadt begrüßt werden soll, an Se. Majestät den Kaiser selbst übersandt worden- Sobald das Programm dem Kaiserlichen Herrn Vorgelegen und seine Billigung gesunden, wird dasselbe zur Kenntnis! der Bingerschast gebracht werden. — Am Mittwoch den 20. Juli a. c. entschlief der treuverdiente Hausmeister Fr. Aug. Müller des hiesigen ncuerbciuten katdo li s ch e n G e s e i l e n h a u s e s im kathol. Krankenstisie zu Frie drichstadt. Er versah seinen Posten mit rastloser Thätigleit und Liebe seit dem Jabre 1806 bis zu seinem Tode und wurde geschätzt von der bochw. Geistlichkeit und allen Gliedern des hiesigen katho lischen Gcscllenvcrcins. Sonntag den 30. Juli erfolgt seine Beer digung auf dem weiten katholischen Friedhof zu Friedrichstadt Nachmittag 3 Uhr. — Interessant aber auch tief betrübend sind die Angaben des neuesten statistischen Jahrbuchs über die Zunahme der Sittlrchteit s- vergchen in unserem Sachse n. Danach hat in der kurzen Zeit von l87t bis zum Inkrafttreten der neuen Justizgesctze am t. Oktober 1879 die Zahl der jährlich wegen Verbrechen und Vergehen wider die Sittlichkeit (88. 171 bis 184 des Strafgesetzbuches) verurtheiltcn Personen sich versechsfacht. Im Jahre 1871 nämlich betrug die Zahl der Verurtheilungcn wegen solcher Vergehen in Sachsen töO, iin nächsten Jahre schon 204 und stieg dann Jahr für Jahr so an, daß 1870 schon in den ersten drei Ouarlalen des Jahres 828 Vcrurthcilungen erfolgten, die Jahreszisser also 000 sicher überschritten haben wird. Darunter weisen speziell die Vermthcilungen wegen Unzucht mit Kindern unter 14 Jabr-m die höchste Steigerung auf: sie batten sich von 16 im Jahre 1871 auf 163 im Jahre 1878, also um mehr als das Zehnfache vermehrt und man muß, wenn auch zur Zeit weiter reichende statistische Veröffentlichungen darüber nicht vorliegen, leider annchmen, daß es eher noch viel schlimmer als besser geworden ist. -Vor fünfzig Jahren. Aus den Erinnerungen eines alten Dresdners. XIV. Seit 1824 um Jobanni infolge anhalten den Regens die Elbe so hoch gestiegen war, daß am damaligen Elbmesser die Fluth beinahe die 0 erreicht batte, war bei jedem mehrtägigen Regen im Juni oder Juli die Bogenschützengilde in Sorge und Gefahr, das große V o g e Is cb i c ß en nicht rechtzeitig utc abbättcn zu können; denn die damalige Vogelwiese, von welcher , zur Zeit nur noch ein kleines Stück zur Seite der Marschallstraße ... e> '»L, v ,/c ! zu sehen ist, tag sehr tief und wurde noch dazu durch den Straßen- wettvrr weigtes Netz von Kanälen und rst überall dafür gewrgt.! ^nndgrabe» durchschnitten, durch welchen das Wasser von der Elbe daß die ,z>uthen dr»ch ^,nmme eingeengt stnd. Würden diese Damme ^ l^reindrang. Dv!» kam dab dia damniiaa Naaelmieie sei»' lelnuiaeir durchstachen, >o konnte allerdings untcr-Egnvlon zum guten Tbeil j Boden halte Dazu kam, daß die damalige Vogelwiese sehr lehmigen und selbst ein heftiger Gewitterregen konnte inmitten d. ^ " „77. 7 ,' überschwemmt und das Vorrücken einer kindlichen Armee unmöglich derJst^ Nicht icllc an dustnellcs Land unter dem «chutzzollsustem icine Jabresemnalime ge,„acht werden. Den Engländer» erging 'cs in Egnvten ähnlich i7."! aui über 1 Milliarde bringt und sie gegen die Zeit dcS Darnieder« liegcns der Geschäfte um über lOO Millionen zu steigen vermag, dann lallten die Freihändler doch etwas vorsichtiger sein. Unter der Fortbauer ihres Zoll- und Handetssnstems wäre sicherlich deute ein werteres Zurückgehcn des Volkseinkommens durch die Ab- nnS dalrcr aut eine lange Tauer deS gegenwärtigen Kc schätzungen ermittelt worden. Denn jene IlllOi' Millionen Mark Der nichtsnutzige Bornbardeur von Alexandrien, Semnour, wurde stell, doch schtietzlich nur die Mrnimalziffci des Einkommens dar. A^'^iete^H^ -. ^ ... .PEeur erging cs IN Mnvren aimircu > xg „or, daß die Festlichkeiten wegen ungünstiger Witterung auf Wf ber J"vai>onS-)Iimce^Ludwigs XN. m den Niederlanden >n> e,„jge Tage srispendirt wurden; datür wurden zur Festwoche noch ^ bollanduchc» Burger die Darum - , ^„ige Tage zugegeben. Als im Jabre 184t das große Vogel durchstachen und dadurch ihr Land und rbre .xrerbcit retteten. Ruck-. schjx^-,, xrile» 'Male aus dem Platze abgelraltcn wurde längs lichten aus daS Klima und aus die Nrl-Ueberschivciiinivng rathen^r: Blasewitzcr Straße, da kam mau zrvar nicht aus dein Regen al>o den (.»glandcrn gleicamaßig, nichts zu übereile». Wir machen dst> Dause, aber in ^en Staub. Den» der neue Platz hatte mit Konfliktes geiaßt. l, Zu hoch schätzt sich nur ein vereinzelter Narr ein und wenn die Evmmissare in einzelnen Fällen bei ausfällig zu niedrigen Sctbst- einichätzungcn nachher den Bogen zu straff gespannt hätten — immer bliebe dieses Plus hinter dem zurück. waS viele Steuerzahler zu verheimlichen wissen. Jenes Ergebniß der Einkommensteuer aber stellt dem iäctisiichen Volke auf's Neue ein glänzendes Zeugniß sei ner Veranlagung aus. Wir Sachsen sind eben nicht btoS „ge- müthtich"; Zleitz, Arbeitsamkeit, Genügsamkeit, Sparsamkeit, eine nimmer rastende Energie sind nicht minder hervorragende Eigen schaften unseres Volks. Wie lauer ist nicht die Mehrzahl jener Millionen dein arbeitenden Volke geworden! Wie viel Schweiß klebt an ihnen! Mit welchem Geschick, mit wie unverwüstlicher Tbatkrast war? sich, sobald infolge der veränderten Handelspolitik sür die Industrie die Möglichkeit besserer Verdienste geschaffen war, die Betriebsamkeit unserer Landsleute aus diese Chance! Dicketbun und Prahlen ist nicht die Gewohnheit hier zu Lande, das überlassen wir gern jenen nördlicheren Bundesbrübern, welche die Natur hierzu mit besonders wirksamen Mundwcrkzeugen aus- gestattet hat, aber wenn dem Sachsen einmal bei solchem Anlaß, wie einem so glänzenden Sleucrergcbniß, das Herz höher schlägt, so wird man uns gewiß deshalb nickt des Dünkels zeihen. Aus drücklich aber verwahren wir unser Land gegen die anderwälts gern gezogene Schlußfolgerung: daß, weil cS unS jetzt ein Weniges besser gebt, es Zeit wäre, die Steuerschraube anzusetzcn. Erhält Fürst BiSinarck jetzt aus dem Königreiche Sachsen eine so beweiskräftige Unterstützung der Angemessenheit seines Zoll- snstcins, so darf er sich auch der Bundesgenossenschaft bei seinem Streben nach Neuordnung der gewerblichen Verhältnisse versichert halten. Ter Reichskanzler hat in einem, der Tgsgesch. einverleibtcn, sehr Icsenswcrtken Schreiben seine volle Zustimmung zur Einfall . ließe, wie er es mit den Besuinen getban! Jene Epi buben von Notb- röcken haben de» Palast des Viceköiiigs ausgevli.ndert; zum Schein einer Wiese wenig Aelmlichtcit, und bei trockenem Wetter waren die Staubivoiken unerträglich. Von den jetzigen Sprengwagen wußte man noch nichts; cs galt schon als eine Errungcnjchalt, als ans viele Raisonncments endlich einige Brunnen zur allgemeinen Benutzung angelegt wurden. Von Alters her waren daS Ausziehen ^ ^ . >drs großen Vogels und am Tage vorher die Ausrichtung des Ge gellte ihr .ldninal eine Unteriuchung an, da aber der Vlcekomg Mwü wichtige Ereignisse, insbeiondere sür die liebe Jugend der „Ziegelgcmcinde" und der „Fischergemcindc". denn dieselbe war nicht dlos aktiv bctbeiligt. sondern wurde auch nach gclhancr Arbeit mit Imbiß rcgalirt. Ebenso wurde am srübcn 'scibcnd von den uniwolmendcn K Tewfik seine „Uebcrzeugung" ausivrack, wahrscheinlich ic-en seine eigenen Sctiloßbedicnten die Räuber gewesen, ließ Semnour seine Mannschaften den Raub in Sicherheit bringen. Wenn semnour wollte, erklärte dieser Jammcrmcier Tewfit auch als seine Uebrr- zeugung, daß Moba»ied kein Prophet, sondern ein Hanc-ivursl war. einem ,z»iblß rcgaurl. Evcnlo wurde am srübcn Morgen nach dem Fcucrwerksabcnd von den umwohnenden Knaben die Wiele abgesuckl, und olme einige S-chscr oder Acktpfenniger (letztere auch von Silber) ging Keiner von dannen; nicht sctlcn wurden auch werrbvollere Sachen gesunden. In den dreißiger Jahren batten noch mehrere ange'ebcnc geschloffene Gesellschaften ihre Privatzelte ausgestellt, in welche» sich an den Abenden die Honoratioren zu- sammcnsanden. Da konnte man ;. B. alltäglich den populären und berühmten Oberstcuerprokurator Eistnstuck finden, behaglich aus einer langen thönernen Pfeife rauchend. In dem Krcutz'ichcn Zelte, welches gut gedicit war, wurde in der Regel nach 10 Uhr '' Tänzchen veranstaltet: all- aus der Wiese nicht, aber auf dem Nkurstc Trlrssronlmr p,r „Tresdnrr N«chr." vom 27, Juli. Berlin. Herr v. Schicker begab sich beute zum Reichskanzler nach Vnrzi» und kebrt erst Montag wiedei »ach hier zurück, — Der Reichskanzler bat dem Verein deuticker Eilen- u. Stablindlistricllen aus eine Eingabe mitgetbeilt, baß sich die russische Negierung bereit erklärt Kat, denjenigen russischen Fabriken, die Walzdrabt als Mate riat zur Bearbeitung beziehen bis zum 1. Nov. d. I. zu ocm Paris. Kammer. Freieinct wünscht Pforte betreffs deren Intervention nähere O ,.. . ^ v , ten und mit Englaud ins Einvernehmen zu treten, er beantragt Eldorado) ivar allabendlich vielbesuchte Tanzniiistt und daher, die Brralbring des Ennptcnkrcdits bis Sonnabend zu ver tagen. Die Kammer beschließt vcmgcmäß. Alexandrien Arabi beantwortet die Proklamation deS Kbe'üvS mit einem Schreiben, worin er erklärt, der Kbcdive bandele unter dem Belebte Englands. Die Armee werde das Land gegen die englische Invasion aufs Aeußerstc vertbeidigen. Wie eS beißt sprach Arabi in einem Schreiben an den Sultan die Hoff nung auS, daß sick das Gerückt von der bevorstehenden Ankunst türkischer Truppen nickt bewahrheite, weil , Widerstand gegen dieselben genöthigt wäre. zu gestatten, den genannten Artikel, - . . » - ^ - . . , . alten (niedrigeren» Zollsatz einzusükrcn.! von Angehörige» der «chüvenglldc ein Tänzchen veranstaltet: all- ' ' t ül-er die Erklärung der gniicine Tanzlvkate gab cs aus der Wiese nb . Mittheilungen cbzuwar- „Schnlgiite", auf „Stückgießer's" und ans „Ckurfürsten's" (jetzt ' ^'doeado) war allabendlich vielbesuchte Tanzniiistt und „freie Nacht". Mit den durststillenden Mitteln sah es aus der Vogelwiese vor 1838 (der Eröffnung des Waldschlösickens) nicht sonderlich aus. Der VolkSwitz hatte bas gewöhnliche Bier „Lehmtuiile" getauft, nur einige Schänkwirtlie (das Wort „Restaurateur" war noch nicht > üblich), z. B. Hornuff, batten besonderes Renommee, und Viele ! gingen über die Vogelwiese, ohne zu trinken und tobten sich erst 'aus „Anton's" oder „Hopfgarten's" (jetzt Etiscn'S Ruhe). Die >.- ...,.^,„7 Bratwursthudcn standen damals in größerem Ansehen als jetzt, zn- türkischer Truppen nicht bewahrheite, weil er sonst zum bewaffneten, mal in Bierzelten nicht warm gespeist wurde. Dafür dursten aber Widerstand gegen dieselben genöthigt wäre. auch d,c Hausich ack er ker» Bier vcrabrcrckeii. und wer nach den aber das Geschält war doch nur unbedeutend. Spekulative Bank- Papiere batte» noch die besten Umsätze; es ergab sich hier' .77^ sogar Slückemangcl. Von österreichischen Franzosen und Galizier, von deutschen rung von Innungen bctbcuert. Ein gewisser melancholischer Zug Fremde Renten still, mit Ausnahme von Ungar, Goldrcnte. Deutsche ist freilich darin nickt zu verkennen: Bismarck, glaubt nicht, daß er diese so wünschenSwertlie Reform noch erlebt. Unr so mehr ist eS Pflicht des Handwerks, aus dem betretenen Pfade vorwärts zu gehen. Nur verbinde man mit den Innungen nicht politische Nebenzwecke. Das wäre ebenso verkehrt, als wenn man, wie cS jetzt von offi ziöser Seite in Preußen geschieht, einen Central - Bauernverein in Berlin gründen will, um mittelst dicker Maschinerie die Wahlen zu beeinflussen. „In Berlin, wo cs bekanntlich keine Bauern giebt, einen Ccntral-Baucrnvercin gründen, ist, wie Geh. Rath Wagener mit urwüchsiger Derbheit schreibt, ein neuer Beweis für die alte Wahrheit, daß die Menschen im Allgemeinen viel dümmer sind, als man gewöhnlich meint." Dem Ministerium Frencinet erwächst schon wieder eine neue Schwierigkeit, kaum daß die alte beseitigt ist. (Der Pariser Ge meinderath hat nämlich infolge dcS Einschreitens der Regierung in Sachen der Ccntralmairic kleine beigegcbcn.) Frencinet batte be kanntlich anläßlich der rgyptischen Wirren zweierlei Kredite be- Vordergrundc. Bergwerke steigend, auch Industrien reckt fest. Freindc Renten still, mit Ausnahme von Ungar, Goldrcnte. Deutsche Fonds geschä'stölos. Die Meldung von dem Entschluß der Psortc, sofort und vorbehaltlos Truppen nach Egnpten zu Die Eoursc schlossen dalaushin fast senden, wiritc durchweg höher anregend, als gestern. «ranriu»« a. »I., 27. Jul«, rirnid«. Srkdi>227.kc>. ^laalkbah» 2M>/«. Lum- dardti, IIU.-O, «wer Looic—. Lrll, kNberrcntc —. Pap«erre»i« -. Galizier 27»,Ä. Dklierr.Maldrrnie —. z-i« Uua.Moldrrnle <!>>„. iirr Nujsr» —. «wer Nulle,« 2.LrleuianIeik>e —. Neues,» liuuar. tzwidouleibe—. ». L drleiilaulcilic — U„. »arliche Pav'errenie —. riieonto . lluvpirr >»>/,. Jell. Wien, 27, Juli, iibcnd«. L'.edu M2,7,->, Slciaeud aus gaullanlnwvcl. Pari». 27. Juli. ISchluß.i Nenle SI.2S. Anielhe iib.io. JlaNcuer 87,02. KtaalSdal,» 708,7k>. Lombarde» 2SL,00. da. Prioritliicn 2i».«0. Eavdtcr 2LS.Ü0. Oelierr Voldreule so'/,, sieiaeud. Lokales unv Sächsisches. — Anläßlich der gegenwärtigen Anwcsenlttit Sr. Mas. deS Königs in Schandau wird jetzt i» Erinnerung gebracht, daß nunmehr 50 Jabre verflossen sind, seitdem König Albert einst als Prin^ mit seinen König!. Eltern im Dab Schandau weilte und von rtim bei dem Königschießen der Kindcr-Schühcngesellschast das Versprechen yeg.ben wurde, derselben eine Fabnc vom Kgl. Hose zu schenken. Drr damals alsbald nach Schandau gelangte Fahne existirt noch heute aiS Schulsahn«. Bahnen üanden hochbctagt. aber rmmer noch rüstig rst) eine neue Acra geschaffen. Mecklenburao? im ' zum ersten Male die Vogelwiese bezog, da hat er an -- - »""raer .>m ^ Tage 'Sonntags» über 1000 Portionen Bratwurst und Sauerkraut versaust; vor Allem aber mundete das frilche Wnld- schlößchenbicr, das mit 13 Pf. pro Krügel verkauft wurde. Der Fclsmcr'sche Eriolg lockte in den nächsten Jabren auch die übrigen großen Brauereien und eine Reihe von Jabren wurde im Fcid- schlößchenzclt die erste Violine gcwielt. Vor fünfzig Jabren be herrschten vier Arten Würfelbude» die Vogelwiese: die Pfeffer kuchen-, Zinngießcr-, Glaser- und Ligueurbudcn. Insbesondere wurde in den späteren Abendstunden viel in den Ligucur(Schnaps-) bilden gewürfelt, und schon sür 6 Ps. konnte man ein kleines Fiäschchcir „guten Kirsch" gewinnen. — Während jetzt, wie es scheint, viele Mitglieder der Schützcngildc sich durch Kommissionsschüsie vertreten Inssei, beim Schießen nach dem großen Vogel, war früher die aktrne Bethciiigung der Bogenschütze» eine regere, und wenn der Stadtsouricr mit laut dahin schallender Stimme die Namen der »nächst an den Schuß kommenden Schützen vroklamirtc, kamen ncsetben mit Eifer und Eile ans den benachbarten Zellen nach dem Sckießsalon gestürzt. Die letzten Stunden vor dem „Königs schuß" brachten manchmal aufregende Sccnen. So war einmal am Sonnabend schon die Dämmerung bereingebrochen, als es noch galt, daS letzte Stück Corpus berunterznholen. Ein Schuß und eS fiel! Großer Jubel, Vivatrufen, Böllerkrachcn und Trcnipctcn- fansarcn verkündete» das große Ereignis,. Ein Schneider war der Glückliche, dem der große Wurf oder vielmehr Schuß gelungen
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