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Dresdner Nachrichten : 26.11.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-11-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188711267
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18871126
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18871126
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-11
- Tag 1887-11-26
-
Monat
1887-11
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.11.1887
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Tageblatt siir Politik. llo!k>!m!iin>0. öieiliiLniwkikbr. 2il»Ic»bnichI. Ylk0i5c-»ün«. «ü>l>imki»knl viertclionrlicli M. 2.8». pnichdii'Aoi! Ms.'/s .kwstM »"ünil'ttiir. >5 los Naäoinii, s Illir. ">e >2 Mm. stuAciilia!-': «I.0 i-oiero. 5 »UI an Woaieiiltiak» bis z Ilic A'acliM. Do- IMllW itzclit- ,wr >cu. ii Sni'ki'i 18 Viu.. nir Mo». Lj odci i,»cli tzelNaacn -o llla. Nnicvm Lttnii «Lttuioiaubt, io >ii,a. Ncllmncii. ix»- ünle,M, Hly au! der Ärwal- „ „ ,!. H«>! tvaranii« lur das »ü-iililäüuie vstchklneii der ain'rraii wirb mmt ae,rebrn. Ans- W.MUU- äuicrüoiw rniile.iae awe» -limiuttuerauomaMiuw tmrcliistu?f> mmle» ob 'voliemralilim,,. einiciai« >-„mcu läni'nuul"' n»o>»in»Ic A». ». uccn Lrrebiiw»t» nn. Nur Kiuk.t Eli- cin-ui. Maimlcnmo 'omc Äcr-^ xu-KiciNca. wl-niurchiosieN«, u Ami > »br ri'ciiU.Lrcüdc». !!2. Jahrgang. Ausl. 46,000 Exernpl. WAtSNtS W» - . - I'Äont-ämvn» Kiiä. LckmM in 3>i6N 8iL3idN orviirkl untov Oarnntio iioiwlctvr ^uslulirunF. KeIilr>H»5lr. S, Ik. (Hu »«iärkd Oistnck.) Dresden, 1887. NciiestcBö>sen-rekr>tt»mmr. Brno lau, 25. ??vu. Oiclrcidc- inarlii. kpiilma pr. »>o!-u-.. . .->il. 5» Mk. eicibilUM! Oinupr.- 2«br. >8, i., Apfst - M.i, da. 70 2.5. pr. ViudOi. »2,5», -stprN- 2!aiUI.c>». iitaaoc» -.'I,>U!>I. . ucb!. >>-.00, Tccd>..ä,,»„ai 110,05, -iiprii- "iai 12..».. !»»bu> Novbr.-Lcc!» >0. . 'ii^rii , -5n,no. >ZuN »lt I> Ilirr I0,u>-, «Oadri.aniarlc 18.50 b;., prun- i'i.r.»—18,!,0 uz.. Haliculolu'. '««.re lO.lo d.,.. <«»rsa,c». »ubc» *. H. Marke Ul,»«»-.. Wetter : , tbiiloe. <2 tet«iit, 25. »tau. t<.letrcibcin.t lpiizen flau, laeu l. -.oo—oii.no, Vtov.-Lec. >82,50. eiprii-Mai I.U.50. btogr,,» inati. laeo III. I >5, 2/oubr.- rcrember »I5..0>, Mai 12.,,5». Ittudel matt, vioi-p, -Dccin-. .-»,00 blpril. 1VIa> 1a,-piliiua »au. I°eo »stur ,!ar -8.>», mi, , ,u Mark, , Kaasamsleure !7,>INI, ,7o Markt 'teuixaiilruer U.I, , 2.„..Tee. «pra-Va- -o.„-a>.---> ,,. »-.. >kor v„n I'r„k. IIl»„r e»„o. I'»i,rile, .!„»„>Ir i ^ Irerkllrlviwoil r.tjr,I,e>11 oUno 8t„UtpoI, »„«lialli «oaotttlioU btili^Le. N !ü tzmrUUtt X'I 0rU„ev IS0/205 vm d!2. l!!..- „ V „ >50,205 „ ,1 l?.b» „ «V „ >S„,!0S „ „ 20.- „ III „ >50/205 „ „ LS.SU „II „ >50/201, „ „ 2».— „ l ., >50/205 ,, „ SO.— Ürvüao» >75/225 u. 20l,/250 im VoilOIItui,». ! U VI»iilrr; VoIIIiunimonkittir 8vIb8ttI>!ttiM>', 8urü»8<:l>l08vr A K »«»! ä !»»»» >->< l ^VH.l^ktvnt. t'si ^n»e« i»I»»tt IV» . 8100. I'ruLpouto »n<i (rruiuo. iditiit lr t»„ k>t i,i »e»tl». LL SO« vorm, lli 6 !> -1! jvm 8 oIin <! i 6 o r K,'S KivtoUrrpkisdi-tuitist. .Vtoiisr tz »ää'ää»-'^ W .. °°r«'-'-'».. 0„«. »t. /»»(io 1i>r /kiilci.Mii'iiuliitioi, »»„!, du» Irülio ^Vitlonin''! jut. I.--i Uiioli-Ii, Nl-I8irrl>'->I. .Vatltmu. Ur»8<- III.'I II»!»!>>>,ii»> üdoriuruitt, :»l» I-üi^-oiit» 8-'it IMi !,ovi>I,i'i; I,,-j jl„8lk-» 1-imI aiioit Hll»Ix<> rl» l5e'k - t'«»i»I><»!>»« rrv<>c;Iii»!l88i/e. >1u? MlLvxtmot mit rvii»I >,<,j Xorvo»; „Inruoli, nml in <ior lMiioitvu!-»800N7.; ,I»8 mit ili««»»» (u!u> > moüUIissIlo» Niii/sEkmiroll) bei ülvioksuebt um! Ululirrmiitlr »u>t ü»8 mir. Li.«»>k I>ei niun-iolnilor liiioulioiiitiliimi/e eiiiniitiiloii. Orickinu>-?uoIriin^c>n in »Hon 7Vi>otIiokon, rvoboi uimcii'iioiiüeit /» voriuii.„o»: V -m ,1. >/m> I-ioiil! in I/ro.-iklon. äoÄs's ekli1tz8 ^illMAsact Nr.:;:! I'il'liel: Die Tbwnrede und dir miswiirtiae politiiche Laae, i^revy'ö Nücttritt. Stndlverordnrtenwkhl» Landtag» Sachsen im Reichshaushalts- ctat, Stadtverordnetknsibung. Justirratli I>r. Schasfraih's Doctor-Jubiläum, Äerichtsverbandluugen. Gottsched »iw Gellort. Smrnülie!w,Ä».^ov. Leranttvorüitticr ll!cdaklc»r k»r ^otitljchr'ö ve. tLmU Btereu I» Dresden. Jedem Leser der deutsche» Thronrede dre.nut sich der Ernst der Csnnche, welche sie führt, vvn selbst »ns. Wie die Lchlichmhe in cbriis» ruhigen als Nun starkem Sclbstbewichlscin zeugenden Wollen nllen Eleineiilen. die nn der Entzündung des.stricgeö arbeitcii, ein vemehmlichc-u Znuirk! znruit, wurde geslsrn bereits in de» kurzen Beinerlungcn gestreift, mit denen wir das telegraphisch vorliegende Schriftstück begleitete». Die Schluhstellc: „Wir wolle» mit Gottes Hilfe so stark werden, das; wir jeder Gefahr ruhig entgegentccien tonnen" erhält ihre Erläuterung und Begründung erst in einer vor angehenden S telle, die anfänglich weniger Benchtnng fand. Es ist die Änkiindignng eines Gcseizenuvnris, welcher die Landwehr und den Landfilm» betrifft and der bestimmt ist, eine wesentliche Er höhung der Wehrkraft des Ncichs herbeizusnhren. Das ist eine vollkommene lleberraschnng. Erst in de» letzten Tagen war in un- bestimmtrii Wendungen mehrfach davon die Rede, das; daS Land- siuungr!.'!', ad.rändert werden solle. Es hielt, cs solle die Being- vm. den Landsturm cinzubernfeii, die bisher einzig dem Kaiser;u- siai:d, kiinstig den itommandenreii der einzelne» Armeekolps beige- ! gt iverden. Daraus all^ in folgte aber noch nicht die Erhöhung der Wehrlcast, von der die Thronrede spricht. Ta die Wisarbeitung de-S den. GeietzeutwimS vollständig geheim gehalten wurde, so kann i:i'!i vezüglnh seines Inhaltes nur Bermnthungen äiigeru. Man l.ma an eine vcre.sselte tellisrilstniig von Landtvehr und Landsturm, iu.ni kann nn rrgetmäüige Euibcuisung des Landsturmes zu jährli chen llelmngcn nach Vlil der Landwehr, man kann an eine Ber- »ichriiiig derii,! der Landstnrmp'lichligcn, an eine andere Gliedc- rmig des Laiidstilriiis ocnlen. Baid u nd man ja darüber Genaue res erfahren. Teiiti'chiaiids mimster im Reichs nach Eigentlich konnte diese Erhöhung der Wehrkraft nicht erwartet iverden, nachdem der prenszischeKriegs- März dem Reichstage erklärte, das; die Bedürfnisse des dieser Richtung hin — aus lange hinans Befriedigung ide zu dem Abwcichcn von dieser Er- .» rwaltnng des Reichs wohl gehabt j i n'! nur die Borlage selbst bringen. Mink behandelnde Schlusssatz betont erhallen hätten. Gute Grü kiärnng wird die M>!'d>. haben. Die Erläuterung'..' Ter die auswärtige tj lebhaft das ?rcicdr'ieb:ötlrsniit des Reichs und begründet cs in einer Weise, die alten Politikern in Europa, die ein gutes Ge wissen in Bezug am die Erhaltung des Friedens haben, mit Ver trauen und Zuversicht ans die deutsche Politik erfüllen muh. Nicht minder deutlich i>l aber der Hinweis ans die böse Nachbarschaft Tcutjchlands, die sich aus ihrer Verwarnung die nvthige Nutzan wendung ziehen möge. Sie liegt sehr nahe. Der Ausdruck der Thronrede Vvn der „»»christlichen Neigung zu Uebersallen bcnach- vartcr Böller" bereichert die geflügelten Worte derZcitnngwelt um cm wahrscheinlich oil wiederkehrcndcsExemplar. ES ijl ausgefallen, dag die Thr onrede kein Wort von der Verbesserung der Beziehungen Nnhlands zu Teiilschlaiids sagte. Sic konnte cs aber nicht gut. Es muh erst abgewaltet werden, wieweit der Czar im Stande ist, d ie m Berlin empsangenen guten Eindrücke vvn der ehrliche», ledig-i lich friedliebenden Politik Deutschlands nunmehr daheim in Thaten ! »mzuietzen. In erster Linie richtet sich das Wort von der „nnchrist-, iich.n Neigung" gegen Ircullrcich. Niemand vermag vorbcrznsagen, i welchen Ansgang der Wechsel in der Präsidentschaft der Republik ü'imnt. In BoranSsicht neuer Umwälzungen in Paris mit die deutsche Thronrede jetzt schon den Franzosen zu: Neberlcgt's Euch, weim Ihr etwa Eine innern Wirren durch einen nnchristlichcn llebcrfall bcirachbarlcr Böller zu enden vermeint! „Gemeinsam" i.'i.d Teuifchlcind, nach dem Wortlaut der Kaiserbotschnst, unge rechten A.ngrisjc» ciftgcgenfteten. Wir werden in allen Fährlich- leiten, von welcher Seite sie auch komme» mögen, nicht ohne treue und starke Verbündete sein. Ehe wir uns jedoch von der Thron rede verabschieden, sei erwähnt, daß sic, obwohl sic eine ganze Reihe von Ecsttzciilwärsen ankündigt. doch über etliche sich anSschweigt, die Lein Reichstag ohne Zweifel zngchen werden. Dahin gehören die Grjetzc über de» Bvgelichutz, die nicht öffentlichen Gerichtsver handlungen,dir Einführung der Gewerbeordnung in Elsatz-Lothringen, nbcr die Lagerscheine und über die Verlängerung des Sozialisten gesetzes. Präsident Grevh — oder dark man jetzt schon seinem Titel ,.Ev" vvrietzc»? — wird hoffentlich für drei Tage das Ministerium iindeii, dessen er bcdars, um noch die Wahl seines Nachfolgers zu ermög- 'ichen. Ec möchic gern mit Würde fallen. Mit Thränen in den Auge» l. it er zu Elemeneekn gesagt: „Lassen Sic mich von selbst gehen, jagen Sie mich nicht fort!" Diese Bitte sollte man dem alten gebrochenen Maime erfüllen. Wen» sich Grcv« aber beklag!, dag ihn Alles verlässt, so hat er dies nur sich selbst zuznichreibeii. Selbst die Gemässigte» von den Republikanern, die ihn so lange gedeckt, über siehe» ilm seinem Schicksale, scildcm bekannt geworden, das! er sie den Radikalen opfern wollte, um nur Präsident bleiben zu dürfen. Er Halle dem Führer der Letzteren, Clemcncean, diesfalls die allerwei- lcsle» Vollmachlcn gegeben. Auch van diesem znrnckgewieseii, kiopfte cr beim Sriralc an und verlangte von dessen Präsidenten, Lcroher, die Zustimmung znr Auslösung dcr Deputirtcnkcnnmcr und Aus schreibung vvn Neuwahlen. Doch auch die Senatoren hielten sich für zu gni, bloS deshalb Herrn Grev» zur Auflösung der Kammer z» ermächtigen, damit er noch einige Zeit die Einkünfte -des Präsidenten,mltes genieste. Grevh fällt. Nur sollen sich die Repu blikaner, die ilm stürzen, nicht mit ihrer Tugend spreizen! Unter di», Kaiserreich würden Enthüllungen ähnlicher Art einen Stratzen- niistanf hervorgerillen habe». Wiederholt wurde in Frankreich ein ge ringerer Alibis; benntzi, um unter gutgcspieltcr Entrüstung über die Sittenlosigkeft und Verderbtheit der herrschenden Neacnteniamilie eine Nevoliilion zu machen. Heule aber, da die freiheitlichen Ideale der Republikaner erreicht sind, ist bei ihnen vonsitllichcrEmpömng nicht viel wahrrimehmcn. Es ist eben ein allgemeiner Bankerott der moralischen Ordnung und dcr öffentlichen Rechtsbegrisse. Nichts als Bcrnsspolitilcr mit dcm Nebengeschäft des Gcldmnchcns aus Staats kosten ! In solchen Augenblicken dcr Verödung dcr Geister pflegen sich doch ivnsr sittlich reine und dabe, energischeEhirnttcremeinem nnverdorbcuen Volke emznslellen! Nur der einzige Sadi Earnok und allenfalls Bcision sind gerechte, redliche,nnhescholiene stl-vabiftaner in hervorragender polstiicher Srel- lniig. Aber cs fehlt dicwir 'inbcflriltencn Etireiimünnerir der hin- rriszende Zug, die ein ganzes Volk mit Vertrauen zu ihrer Führung er füllende Thatkrait. Sv kommt man denn ans die Präsidentschafts- kandidalnr des Generals Samsier. Er cruhem! als der Auserkorene der Gemässigten und der Orleans. Was ein Platzhalter tür die Orleans aus dcm Präsidentenstnhlc Franlreicäs bcdcnlrt, ist soeben erst bnrch die Enthiillnnge» der orleanistischeir sttänke behufs Ilnigarnnng des Ezarcn wieder zum össcnllichcii Bewnsiliein gekom men. Grev» war, das Zeugnis: sei ihm nicht vc-iagt, immer ein mniwvllcs Oberhaupt: mil winec gronen Besonnenheit hat ec Frank reich beinahe l> Jahre hindurch vor mancher Gewirr im Innern wie nach antzen bewahr:; er war e>n Gegner der Kriegsparlei, Vn» diesem Standvnnkt ans erscheint «ein Rücktritt keineswegs im Lichte eines freudige» Ereignisses, sondern in dein ein r traurigen Nolh- wendigkcst. Sollte jetzt der OrleanismuS, wenn nnch vorlärifig nur vertavvt, zur Herrschail kouunen, so hak man inii der Tharsachc zu rechnen, das; dieses Hans nur ons kriegeriicbeu Verivickelnugen die Verwirklichung iciner Plan" erhosscn darf. Man weih fetzt ans dem Zwiegespräch des Ezaren mit dem Fürsten Bismarck, das; das Hans Orleans die Seele und die Trrebtcaft einer grohartrgen Inlrignc war, um den Krieg z» cnftündcii. Jenes Gr'ichiecht'jchenie nicht vor Urlundensälschnngen zurück, um den Ewr mit »nansrotibarcm Misztranen gegen die dcutiche Politik zu er'iliten. Es >»wite damit dem Ezaren den Irrwahn ein. das: Bismarck Ruhland im Orient verratbe. Namenilich haben die Orleans am Höre vvn Kopenhagen dcm Ezaren gciäüchte S-chriitstücle in die Hände geschmuggelt. Ter Ezar liat sich bereit erklärt, als chrsicbec Braun und Freund dcr Wahrheit daheim das Seine zur Entlarvung der Fälschungen zu thnn. Im Uclrrigc» sei nickt verschwiegen, dag auch »ach Be,ei tigiing des UnraIHS elender Ränkeschmiede d'c Lage ernst genug bleibt. Das; wir Ansimg des Jahres nahe vor .'arun Zirrege standen, ist jetzt erwiesen und selbst Klerikale, Dentschfreisrnnige nnd Sozial- deiiivtraie» können nicht mehr behaupten, das; damals nur eine künstliche Krikgssulklft erregt worden sei, »I» das Septennat durch- zuhringen. Jetzt hasst der Orlcamsinns auf's streue, da« seine Zeit gekommen. Deutschland findet aber, wie die Thronrede tröstend schliefst, in sich selbst die Kraft, nur mit Gottes Hilfe ruhig jeder Gesntzr cn.tgcgenjchen zu können. etwas, österreichische Bahnen still und schwach. Bergwerke anfangs angeboren, gegen Schlich be "stuft. In Gclientir-iM»' Atrien verrichte wegen der Itcbcrst'ihiiing des Grosiinw.. eben G-ille in eine Ncrvcnanstalr erregtes Gescheit bei 1 Prozein ineduaerem Evurs. Fremde tltenten waren still, Russen malt und anaebotcn, gegen Schlich befestigt. Im Kasscivertehr waren deul'che Bahnen iinchgebcnd, österrrichiichc schwach, ebenso Banken, Beraiocrle in :lt. Auch für andere Industrien war die Tendcnz nngiiiiilig. Von dcniühen Fonds waren :st/2-pr-'z. Wertbc fchwäcber, Rproz. ii'!. Leslerreichische Prioritäten ziemlich scsi. PrivatdiSkontB > Prozent. Wtcu, 21>.'2!itt>cmber. Crtdili 277.25. SiaaiSdali» 221,vo. »omdarscn 8>,50, Nordwcftb. >58,50. Marknotcii Ll,75. iin», fl-cdil 2S!,21>. gcsl. V a r I S, 25. etovin. ISchluti.! Nc.i»^ 8>,70. Snleikir >07,30. ItaN.inet?7,5o, Etaiire-babn >05,00. Loittborden 181,25, vo. Prioritarcn —.—. Toooikr r,7-/,,» cvooetcr i!7,z,>l>. snwm-.ncii 50Z'.,. Oikiic OlnlcNic —. Türken —. ivriiaiiptei. London, 25. »WOlmScr, iLorni. » Mir >0 Mi», vonsolö —. I872cr Vingev S5>/>. Jcaiicner 08. eoinSarden 7V„. iionr. Türken >3'V,„ »oror. inndirle Nmerikoi-.er lr iz«. »vroc. Uiioar. c->o!drente 80'i„ Ociierr. »old» rcnie 80. Vreutz. Noniclö >08. (ksNirner 73' j. Neue Eoi'Vlcr 08Z-. <!I<>r, IN. KoiiOier 100'/.. SlioinanOonk >0. Snez-MeNen 70. Svnnicr 88 z. — Siim- ion»<i: Tripre. — W-iicr: Oicgncriich. 71 IN ft c r d a NI, 25. „iovür. Brodelte» tZchlnso. LOciren der Otolicmbcr —» »er Marz >05, behauptet. Otoaoe» per März 1!I, per Mai >11, bchauptet. Bart» IPIo!>»kleni, 25.Novci»i>c'i. 'öni>!.!>i.i Mine»perN^vcniOrn 22.00, per Minr-Ieni A.«v, fteii-mvlei. Lvinws inr z'tovemtzer ««.so. per Mai-A»a»it ->7.2i. Aü»LI rer vtovemder ss,«>. »er MLrrchnnii so.so, velimwiel. 2 o n d o n . 25. Sloocinbcr. Brod«k:en> ZäiUlk. Weizen ruhi», testest, übrize slrtikcl fterig. Oiutötliicr Hascr Boiiprcite. Wetter: Trübe. Keucste Trlegrüinme örr „DrrS!>rler Mckrr." vom 25,Nov. Berlin. Reichstag. Präs. v. WcdcU theitk folgendes Ant- wort-Telegranin: des .Kroi'.vnnzcn nrit: Ich danke dem Reichstage nufricolig ftie den stlnsdrnck semer Tbeilnahme an meiner Erkrank ung. welche gleich den so zahlreich aus allen Schicksten der Bevöl kerung ans nllen Theile» des Reiches an mich gebmgtcn Knndgc- bunae» einer wahren stlnliänglichkcit meinem Herzen ungemein wohl getlian Hai. Mit Gottes Hilfe hoffe ich. das; durch den Aufenthalt in südlicher Lust die bereits wieder fühlbar werdende günstige »Wendung in meinem Leiden mir gestaltet, meine Pflicht gegen das Vaterland wüster in vollem '.strotze cmiznnclnnen. Fried rich Wilhelm, Kronprinz. Die Amvescnden. weiche sich bei dieser Mitcheilung von ihren Plätzen erhoben batten, begnüge» dieselbe mit tebnailem Bcnait. Daran! folgte die Präsidentenwahl. Ter bisherige Präsident v. Wedelt Ptesdori zkoniervativ) wurde mit 17-1 von 2". Stiininen wieder,'rewühlt. Ltt Zettel waren unbeschrie ben. v. Wcdell nimmt die Wahl dankend an. Znm ersten Bice- prlisideni.il Ul rde Dr. Bohl lnai.chb.s nut l kst Stiinnirn wieder» gewählt, v. Fsn'.kcnslein Eeittrum) erhiclt '.A. Znm zweiten Vice- präsidciiren wurde s Unruh Brunst tReichspnitest i»it lül Stimmen wicoerg-nvähi!. t-tt Zettel wann nnbciclniebe». Beide.Herren rieh- inen ii' BRR nn. Die seitherigen Srbr>stf'.si!»er wurden durch ! Aeewmatüni ns drs^eirählt. Ani Antrag de-.- Aogeordnelen Smgcrtz , wurde die Einstclliinq des 'chwcbcn^cn gerichtlichen Verfahrens I zu treffe» als bisher, gegen die Abg. Grillenoergcr nno Kräcker ftir die Tauer der Scisioir beickstossen. — Dienstag: Estal, Berti n. Es verlaniet, die stregiernug schlägt eine Erhöhung de? Gctreidez lies ans 5 M. vor. — Ter llrhcbcr der Rohrvost- brie'c an der Börse mit den gc-A>chtcn bcunrudigenden Nachrichte» über den Kaiser, ist ermittelt. - Ter dcm Retchslage zugcgairgene Rcchenkchaftsberichl über die Verlängerung des kleinen Belagcrnngs- s zustandcS in Berlin, Hanibiirg und Leipzig enthält bezüglich Ber lins folgenden Passus: Die Bewrgnis! vor neuen verbrecherischen Unternehmungen seitens der Anarchisten ist immer noch gerechtfer tigt. — Die „Nordd. Allg." sagt in einer Besprechung der Thron rede : Wenn die den Landsturm und die Landwehr betreuende Vorlage bezwcckc, eine wesentliche Erhöhung der Wehrkraft hcrbei- znfsihre», w wird diese Ankündigung im Zusammenhang mil den die auswärtige Politik betreffende» Sätzen der Thronrede eines Kommentars nm so weniger bedürfen, als die gesamuckc Presse ge rade diesen SchlutzpasstiS der Thronrede mit Sympathie und Ge- migthunng ausgenommen hat. — Der „Krcuzzcitnng" zufolge würde die angekündigte Vorlage über die Landwehr und den Land sturm ein finanzielles Opfer von nur clwa lstchfttttt M. erfordern. DaS Landsturm tüchtige Alice werde voraussichtlich nm einige Jahre erhöht. — Das Eciitrniii brachte den Antrag ans Einfühl ung des Bl'sähiglnrgSnachwciseS wieder ein. — Tic „'Rat. Zlg." meldet ans Wien: Nach Aeukerungen des Sekretärs d>S Prinzen . Irinren Ferdinand, dcs Hosrath Flesicbmaii», wird van der llninebmig der Prinzessin Clemenline von Coburg und des Prinzen Ferdinand ein Dementi der Enthüllungen über ortcanisliich-bnlgciriiche .Umtriebe vorbereitet. — Kardinal Lcdochowski übersandte zu Härmen des Grafen Poninsky den apvstolnchcn Segen des Pavstes für die am 15. ds. in Posen slaftgehabte pvllriiche Vvlksvcrsammlnng, Ivelche gegen die letzte Sprachcnincis;ncch»ie dcr Regierung Protest cinaclegt hatte. Paris. Das Ministerium Rouvier bleibt, nm der Kammer die AddanknngSbotfchatt GrevtzS zu übcnickttcln. Die Botschaft wird Montag erwartet, dcr Kongicst für Dienstag berufen. Für Sonntag sind revolutionäre Knndgcbimgen in Aussicht. Die Or- leanistcn entwickeln die grösste Rührigkeit. London. „Dailh Ehroniclc" bezeichnet als Ergebnis; dcr jüngsten Kaiserlregegnung diplomatische Schritte »m den Fürsten Ferdinand zu nöthigeu, Bulgarien zu verlassen. Fürst Bismarck werde die Grotzmüchte veranlassen, eine KoUektivnots an den Für sten Ferdinand zu richten, welche ihn dringend anssor dert, Bulaancn zu verlassen . Berliner Börse. Ter Artikel dcr „Post" ükier das Ver hältnis; OestecrciLS zu Russland verstimmte. Die Börse «öffnete niedriger und die Course wichen dann weiter. Im weiteren Ver laus blieb die Tendcnz bei ruhigem Verkehr unentschieden. Von spekulativen Banken waren Diskonto-Cvinmnndit stark angeboten, deutsche Bahnen waren schwach, erholten sich cib :i gegen Schl ns; Lvkrrlrs und Lächstsches. — Dem Psa.rccr M c r z in Bnrlhardtswalde wurde daS Ritter kreuz 1. Kl. vom AlbrcchtSorden verliehen. — Die Belheiliguna an den gcslr.gcn Stcrdtberordneten- wahlen war namenuich in den Vorinittagsstunben nicht io llsti- hast wie früher. Erst Vvn Mittag nn sairden sich die Wähler zahl reicher ein, um, nachdem sie das Spalier vc»r Ttmmizcttewcrcheilcm durchwandert waren, an der Urne ihre Burgervsttcht zu erfüllen. Eme genauere Angabe, wieviel von den 1st!K7 wahldcrechtigtcn Bürgen, ihr Recht ansübten, lässt sich erst später machen. Stach vorläufig« Zusammenstellung «Hielien au Stimmen: A niir > fige: Stern tM5. Günther 6507» Gcnh 5075, Schnabel 522',, Thümmler 507l. Westlich 37<>0, Jank W87, Brüller K-Äl, Zarlwig SUN» Kaicbeck 3W8, Gmemcr 3M, Tr. Hankel 8085, Strebet 8021, Lehiicrt 2M, Bober 2025, .Kantmann 2880. Hertzsch 2310, Uhlich 2159. Bon Una n sa s> i gen: Buchdruckereibcsitzer Henkler 0508, Klingner 5711, Düriich ÄB, Tr. Trömel 5600. Martin 5591, Lungfvitz 5211, Seyssarth 150.1. Larthoiomäns 1-126, Dr. Osterloh 3722. Weigandt 8281, Rechtsanwalt Schulze 8008. Tr. Gneipclt 2869, Kallinich 2851. Leuschke 2807, Friedrich 2715. Nach dieser vorläufigen Zusammenstellung sind sic 12 erstgenannten ainäfsigeii und die 18 erstgenannten imansässigeii Kanvidaten als gewählte Stadtvcroroncte zu betrachten, während die ibnen an Stimmenzahl ntichslstehcndcn eventuell als Stellvertreter einrncken. — Landtag. Der seinem .Hauptinhalt nach bcreiis mitge- Ibcilte Oicietzcntwnrf über die Füriorge für Beamte in Folge von Betriebsunfällen stand in dcr gestrigen Sitzung der 2. Kammer zur Borberathnng. Abg, Schreck erklärt, nrit dem Zweck und den. Grnndzügcn des Entwurfs Vvllroninun culvcrstandim zu fein, be treffs einiger Sätze habe cr jedoch mchc nnerbeblichc Bedenken. So irr beispielsweise eine genaue Definition nolhwendig, was man unter „pciisiousbercchtigtem Dieiifüinkommen", ..dauernd dienst- misähig" rc. verstehe. Da cs sich hier um Gewährung vvn Pen sionen handle, so sei cs mich am Platze, darauf aunncrksam zu machen, dag es notbweiidig sei, betreffs der Pensioiiirnng der Ge- mcindebeamten in Stadt und Land gleicbmässtgere Lestinunnngen zu treffen als bist)«. Es fei dringend zn wünschen, dem Ingen Landtag eine bezügliche Vorlage zu machen. Während die cin- fchlngcnden Bestimmungen für die Staatsdiener ganz klar seien und einem erkraiilftn Beamten einen ei ifäbrigcn Urlaub und ebensolange WartegclS gewähr?», che die Pciisiviirriuig eintrstt, so enthielten die Bestimmungen dcr revidirtcn Städreordnung wie der Landgeineindeordünng tveder cüvaS von Urlaub, noch vvn Warle geld. Er bitte deshalb die Regierung nn; Ausklärung, ob sowohl in Betreff dcr bcwldewn Rarhsmitglieder als dcr ruiteren Gemcinde- bccimlcn vvransgesctzt sei, daß ihre Pensionirung nur eiirtreten dürfe, falls sic vorher einen Urlaub bewilligt erhalten hätten. Staats minister v. Nosilk - Watlwitz entgegnet, diese Frage sei vei dcr heutigen Vorbnathnng dcs vorliegenden Gesetzes nicht zu erörtern. Ec rathe drshalb dem Antragsteller, «neu bezüglichen 'Antrag zur Städtkordnung ivie znr Landgemefiideordwmg cinzilliringen. 'Abg. Schreck replicirt, es müsse dein Abgeordneten unbenommen sein, bei einer aügennellien Vorveraümng die Regieriing auf Fragen, wie die eben angeregte, afnmerlimn zu machen. Abg. Stolle tauf der Ioiinialisteninbnne schlver verständlich) vermisst in dcm vorliegen den Entwurf den im Reichsgefetz enthaltenen Paffns, nach welchem die einzelnen Beamten die Gewähr haben, ihre Interessen bei dcr Festsetzung der Pensionen :c. wahrzunchmrii. Er rnhte deshalb die Frage an die Regierung, wrlcne Einrichtiingeu m's 'Auge gc- lasst feien, nm dr» Beamten dicfc Garantie zu bieicn. tffegirrnngS- eommissar tzseli. Ren.-tRath Bötrcbcr «klärt, das; der >m breichsgejetz ciithaltcnc bezügliche Paraarayh in der nriprnüglicheir stiegicrniigs- vorlage nicht gestanden habe, vielmehr erst dnuy den Reichstag in das Gesetz gebracht worden sei. Die läckinsche Regierung habe denielben ftir übersinisig gehalten und deshalb in dcm vorliegenden Landesgesetz wcggclassen. Dem 2Ibg. Schreck gegenüber bemerkt er, das; in dem der Kammer niiterbreitcken Entwurf das Dienstcin- komrncn nicht ganz dasselbe sein konnte wie nach dem Slacfts- dikiicrgefetz. Dcr Ausdruck „dauernd dicnstiintanglich" habe ans dcm Reichsgefetz herubergenomnicii inerten miiisen. Auch die Frage, ob vor der Peiisionirung rin Urlaub zu bewilligen fei. erledige sich ans dem Wortlaut des Gesetzes. Abg. Stolle constaürt, das; dcr Herr Evmmissar scnic Frage nicht lwnnNvorlet habe und behält sich enien bezüglichen Antrag tür die zweite Leimig vor. Dcr Entwurf wird hierauf an die LefetzgcbnngSdeputation verwiesen. — Den zweiten Gegenstand dcr Tagesordnung bildete die Nachtrags'ordc- rnng von 86.798 Mk. bchnssEittschädicstingd« Gaiidernnck lchen Erben (Res. 'Abg. Bönilch). Adg. Ovitz: Es sec selbstverständlich, dich m diesem Falle die oberste Justizbehörde eine Schuld nickst Irrsten könne, sondern allein die Vormundichait, Ivelche gewissenlos gehandelt habe. Es i« aber auch nickt zn übersehen, das;, obgleich die rinichlagciidc Geictzgcbniig geradezu mirstergiltig sei, die Stellung des Vormirndes wie des Bormiiiidschaft^richlers zuweilen nicht leicht ist. Es kämen in dcr Praxis zahlreiche Fragen vor, über die das Ge'etz kerne Auskunft gickst. In solche» F-ästcn sc> da»» nicht ioivohl juristisches Wissen als vielmehr geichisttsmännischer lis.i.l.ijs .ins tta.wvLgpoizs s»nn oil-isz!^ .lOlir-u rii/vstrstz: ^ S1sA2'^
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