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Dresdner Nachrichten : 13.06.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188106137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810613
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-06
- Tag 1881-06-13
-
Monat
1881-06
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.06.1881
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Vrs8<lvn 1881. IlrlOKin >i>«l1«i 7 »dr 1, ter ikpedltlon i Martenftr-He >3. «doimemenliprel« vikttkljüdrltch S Marl «l Pifte.. durch die Polt jiMarftSPlfte ikintelne Numm. w Ptge. «36000 «uslage < kglr dieM->ft°dee>naela»dlervk,- „»lcripte „iftcht sich die Redaktion nicht vkibmdlich. Jiqeraten-Annahme vuiwiirl»! lpaaleiftel» >i. «»«>«« tu Qam. dürft, verti». Wie». ve'Vjig. Pasel. Sirciiau. graiitsurla. M. — Ru». Molle t» Berlin, Leimia. Wien, t'amdura. Yrantsurt a.M.. Mini- Len. - laude» «o. lngranlturt a M — Bureaux d. ..Anvaltden» danlI.alltte.vuUl,» ch 0a. in Pari». Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdeuliste. L6. ^Lkrxrmz. Inserate werden Maiienslraie IS b>s Nachm » Uhr angenommen. Sanniaa» vis Mittag, tiillhr. 2» Ncnstadtnnran Wachenlagcn: gr. ikioitergane Nr.äbtiNachm..'tNhr. — Der Raum einer einspaltigen Petiljeiie koiielt öPsge. ikingelandl die Zeile Nit Psge. Mne Garantie snr da» »achst- tä gifte Erscheinen der Inserate wird nicht gegeben. Aniwärtige Annoncen» Austriige von un, undekannlenZlrmc» und Personen mlerrren nnr nur gegen BrLtt»l»eeanda-Zai,l»»g durch Brtesmarke» oder Poslkmzaqtnng. Acht Silben loben ib Psge. 2». leiste siir die Montags - Nummer IX» »acheinem.^clitagedle Pkird- »eile « Psge. Climelisilie Tusche! lioeltk'ino — doslo Norton — sind oinMruffon, aucli ftUIiM über ckuroftaus brauelibaro >Vatue, pro Jlucft von 10 Ist. au, am l-agor. ijs ItNUlI»»«», >W ILtdlllllllllU, - «». MM. RRM, «t. !!! 1 mportvur. V»pr«svri«-M»uutuvtur ULriwLLN L LLLia, 17, vis-ä-7is ckoui ivünigi. Loirloss. tÜMno si'al,nil<atinn unsvror Artilcol im xrün»tou >IassnUrb» mul sin in gllcm 8tllolron vollicommvnogllorfttolliingnvorkakrou lasdoii uns tiiii.gjelitlidl Xuswatri uml lffilirzonlftvison Loibsk lilu^Iiloiiujll',, IHniellukon aurdongelftlösinllok« Voestkeilo iffuto». // flas l>>rüftlisoii8tt> Nllck OilliMc! was Hj8lrvi' Koliolorl. tvuicko, omMlllt I. Uorilll. ieUIIM, t1>u»Uvu»ttr»8>«» <t «. 7. Nr. 164. i Witterung dom iS.Juni: Barometer nach Oilar Bösold, Wallslrabe Id iMilt.ISU.) "dl MM., seit gestern nuveriinderl. Tdermometrogr. n. Neanm.i ) - W., nledr. > Ten,». « o W.. höchste Temp. « ° W. Nord-West-Wind. Biel Regen. Aussichten iür een ist. Juni: Borwiegend noch stark bewölkt, etwas wärmer, sittederschläge abnebmend. Montau, 13. Juni. Neueste Ttlearamme ver„DreSvuer Nachr."vom 12. Juni. EmS. Der Kaiser tras beute 'Aorinlttag hier ein. Paris. Die Absicht, eie Wahlen «rüber anzuberaumen, verliert in ParlamentSkrelsen eie Unterstützung. Die Lstaiorität tcr sinken beilirchict einen unangenehmen Eindruck und eine cri'siiiche Unzulräglichkclt von tem HlnauSichtchen tcr Budgct- scstslcllung. Petersburg. Die Periesiung der Nclieciu teS Kaisers nach Pcterbot erfolgt den 10. Juni. Der Kaller cmvfiiiii beute Fürst (vortichakoff. New.?)ork. N. Juni. Melil 4 D. 8ü C. Nvtlier Lrinterwei-en L D. 27 C. DllilL (ollj miroü) 57 C. Frücht C. Dresden, 13. Juni. — lieber die Auöitcllun.i tcr Könlül. Porzelianmanusakkne Mcisie» ans bel WellauSsiclluiia zu Meivoiiriic ciitsäll tic „Frankl. JtZ." auö tcr Feder 0,-. Lceiborst'o iv!ae»deo ebenso sachkuntiae alö schmcichechaiie Urkbcil: „Deulschlanbü Üiubm in Poncllan wirb durch d e AuöiicUuna der Knnial. Sachs. Porieliauiabrik Meissen acvrcdich. (<o ist eine auoerlesenc EanimIiMti dcö Beilen und Schönsten, waö dort acmacvl wird. Sowobl in der rcchnik a'S bciontcro in tcr Kuiiit des Decorircuo ist Mcisje» ücrabei» classisch. Obnc das Laieiacrätl) iür de» HaiiSucbi alich ausser Beachtung zu lassen, werde» die ichwierchsic» Viulaabcu der rcel)»!k. das Fiaürliciic und die Bliimen in Vlasliiei'er Forni mit dciontercr Borliebc aeoilcut. Die T^ccoraiioncu tcr Lciier und Schalen mit dem alten liebe» .iwicbelmuslcr, den Streudlumcu oder andercricitS mit de» telliatcu Oopiecu alter Meister aus der Dresdner Galerie sind »erakc io vollendet wie die urofje» und kleinen Figuren, die „Svibcnarbclte»" wlc die sielslkbendeu Porzelianblumen an Basen und Kandelabern. Meissen kuitlvlrt sein eiacueö Genre, eo ist tvvlsch, well co In diesem seinem Genre das Bollcndctste lciilct. Alle seine Svezialllülc» sind in borzüiilichcn Stüelcn verirclen, eine u>oi;e Anzabl aci,«alter Teller vom einfachsten bis zum koslbarslen, Baien, .silaimcn, Terrinen mit und obnc Ncliciblumcn, eie Slandubre» mit Figuren und endlich die Figurenürupveu. bS Ist ein »zraubioscr Anblick, diese PorzcilanauSilellunst, tic auch gerate an einem der vortrefflichsten Blähe und mit »rösster Sorstiait aus einem vortrcffllch »cetrineten Lchauacttelle, welches vom »ieichölommissar ciacnö comoonirt unv beraesteltt worden ist. aiitstcbaut zu icben. Wie viele Müde sich auch iremkc Fabriken schon aeaebe» babcn, Pleifien babcn sie noch lauste nicht erreicht Da ist keine Spur von den oft sterüsttcn Fehlern zu sinvcn. weil man bewusst uub bestimmt seinem cistencn Gbaraktcr treu bleibt." DieK n a b e n b e i ch ä i tl st u n st ö a n st a l t zu Friedrich- stadt-Dreodeii, welche unter dem Peotcktoeatc S. K. H. keS Prinzen Geora sicht und von dem Stadtvercin für Innere Ptiision erhalte» wird, bat soeben ihren dritten ZahreSbcriwt veröffentlicht, aus wclevem die iortacletztc ststensrclche Wirksamkeit dieser An stalt ersichtlich ist. !si>0 Knaben »ndcmitteiier Eiter» werken daselbst mit -oizivalterci, Tauziii'fcn, AuSinciicu und <>cscii bo» urvolith idaS zur GlaLiabrikatwn verwendet wird« beieväilistt, dadurch vor Müssistaanst und den daraus ioistcndc» Baslern vc- wahri. zur Arbeitsamkeit stewöhnt und ziisticich in den Stand stc- ieln. sieh nnd lvren armen Eltern etwas zu verdienen. Wnrtcn doch allein im voriaen Jahre 4l>72.itü Mk. alS ArveitSIobn an die Knaben anSstezahlt. wovon tnrch Bcrmittclunst der Anstalt »20.78 Mk. in der Sv 'rkasse anaeiestt wurden. Die flciffistcn, ordentlichen und stutstclitteten Knaben erircute man aua, durch ei» Soinmericst und eine WeibnachiSbeschcerunst, sowie 28 Kon firmanden durch Bckieidniiröstückc, 2>ibeln, neue Testamente und Gcsinstbücher. Die unter der speziellen vestuna dcS derzeitistcn, »m diciclbc bochverdiciiten dltininisiratorS, Herr» VchrcrM u sie r. stehende z'lnstait verdient die Förtcruiist aller Kinder- und Mcnschciffreuiide. — '.westen dcS unstlinstlstc» WettcrS nnternabm kerdieronaut G odard aestern «eine zsuttballoniabrt nicht. Dalür wird am nächsten Donnerstaa eine Nachtsabrt mittelst bcnstaiiich erleuch teten BistdaliouS vorstcnominen. Die »luffahrt erloistt aeacn io Uhr Abends vom Parke des FeldschlösschcnS aus mit dem Ballon Meteor. Die nächste TaacSiahrt ist iür Sonntast den Ist. Juni beabsichkistt. — Herr Direktor Klemlch ersucht unö um die Berichtiannst. dasi er in der P'crdebabn-BcriaminillNst im Vinekeffchen Bade nickst beantrastt habe, das, vaö StadtverorbnctenkoUestium au ste- löit werde, sondern er habe eine Resolution cinstebracht, welche iantctc: ..den Stabtrath zu ersuchen, bei seinen Beschlüsse» un- weisterlich zu beharren unv cS eventuest <b. h. nur wenn die Stadtverordneten nicht nachstcbcns auf eine Auflösuiist durch die Dberbeherdc ankommen zu lasse», damit kle Bürster bcl einer Ncuwabi ihrer Mcinunst 2iuSdruck neben können." ES soll hier mit nur aui die äuücrste Eventualität Bedacht stenommen wer ken. Daü eine solche cintrctcn kSnne, wenn beide städtische Kallcaicn audanernd aus ibren Beschlüssen beharre», werte den Gesetzes n ae» bciannt sein. — strofic Komet, der vom 22. Sevtcmbcr i8«>7 btS 27. März >"«>8 sichtbar acwcsen, wiid Mitte nächsten Monates für uns wieder aut länstcre Jelt sichtbar werden. — Der verstorbene Lcinwaiidsabrikant Moritz Pr öl ff in lstoichwitz hat dem Bctblcbcinftfft zu Nadeberst teslainentarisch die Summe von :iom ststark vermacht — Der Gcmciiidevorsianb von Lcffchwitz hat die Anlane einer Fabrik in dem ebenialtsten Gcrstkamv'schc» Billen- stru » bst ü ck nicht verweistert, unter der Dcdinstunst. baff der landichaitlichc- und Bistcncharaktcr deS Grundstückes nicht durch Auistcllunst einer kalorischen Maschine verändert werde. — Zum Gemclndevorstanb Laube aast'S Ist nunmehr ein EInwobncr dcS lDrteS selbst acwäblt worden, der aNstcincin sehr stcaelstete Heir Rantt. der in Gcmeinbcverwaltuiistölachcn eine lanstjäbristc stioutine haben tost. — In rst! ittweiba leiert die Schuhiiiacher-Jnnnnst am 10. nächsten MonatS daS Jubiläum ihres stoOsähriacn 'Eestebcns. — Ein Tbell des BoisttIandeö war am Donncrstast rein sächsisch c> lorirt. v. h. er sah strün und wciff and, denn mitten im Juni fiel «chnee und zwischen B ambach und 2isei' fiel sestar viel; die Fluren waren stanz bedeckt und tcr Henststberst sah wlc ein Gletscher auö. — Po l ize ibcrich t. Aus der Grünestraffe» würbe am Sonnabend früh ein unbekannter Mann, der anstedlich den Namen „Stricker" führe» soll, in dewufftlolcin Zustande aus- steiundcn und mittel-SIcchkorbcö in das StavtkrankcnhauS licbracht. — Trotz aller Kälte stina gestern In den Morstenstundcn, oberhalb der städtischen Wasserkunst, eine iunste icinstek!cldete Dame in die Elbe, um sieh das Leben z» nehmen, wurde icdvch von Schiffern noch lebend wieder herauöstchott. Herr Gcmclndcvorstaiid Strauff aus Loschwltz war bald zur Stelle, um die Ilustlückliche zu rceosnoSeiren. - In der »iichtcr'schcn Holzichlelierci In «chnccbcrst zeripranst in der Fabrik ein Schleifstein, dessen niiihcrslicstcnde Stücke» den Ztmmermann Spltzncr auS ^vitzieltbc, Pater von !> Kindern, so ichwcr traien. baffer sviort tott lieaen blieb. Der Betrieb rer Schleiicrci wirb eine länstcre Untcrbrcchuust erleiden müsscn. — Wohnhaus und WirthschaitSstebäude dcS GutöbcsitzerS Earl Echrla in Anspruiist brannic» am Donncrstast üldenb nieder. ES soll auch eine ströffcrc Summe Geldes mit ver brannt sein. — Im wsten. Dottbach in L a » st e n ch u r S d o r i ertrank am Donncrstast der 2>äbriste Knabe Kippina. Dieicr Taste ward in bei Zicsteici zu A l t in i t t w e i d a der Handarbeiter Frictr. Müller durch eine Lchmwand ver schüttet und stctödtct. - Im 'Mühistiaben in E o ff m a » n S d o r i ertrank am !>. d. das stsabr. Löhnehen dcS ShinnmeisletS aus tcr Fabrik von Diclci und Schmidt. — Am Mittwoch ist am hellen Taste im Stalle dcS Nitlcr- stuicö ui L a n st b n r k c r s d o r l van bööwillistcr Hand daS heile Pierd durch einen Stich verletzt worden. Ter Thälcr ist noch unbekannt. — ^ a » d n c r t clr t, den l'r. ^nui. SNüskammcr II. 9 lllir Oanl'>vci!m»dlnnsl aeacn Amcilie Humniidlch ^eb. Ntdjcdc in Riesa nngen verleumde'ii'kder BelcldiüMlq. ,iestn den Lvlmleuuer Ivhaim ^oitlteb Hes-.Ier au? Rvil'sch ivegeu versucluer Rots,glicht, l« qeqen den Hondorveiter Pani Hermann?'e!1m,iilii ivesien einsaRen nnd schweren Ticl'sialilS im N'iedcrlwllcn kNiikksaNe. U» sieben den L'zaurcriellrling Carl ('contmid Hilkmann an» Wes.mv bei Graßenliain weaen wibernaliirlicner llnzucht. 'Eiiblrkvrtn Dresden. 12. 2üni"Mittagö:'35 Le»t. unters. — Pariser Modeiibrics vom io. Juni. Meine liebste Hermance! Wie die llllnstler de» gricchlschen AlleithiiNie jede gerate Vinie sür uiischtz» eikläilcn und zu vermeiden suchten, so strebt jetzt die Mode aub öttu.qlieiibiüclsichien. nicht aus ästhetischem Gesicht, nach ge bogenen oder N'csicnsöimigeii Nichlungen. Tie Nleiber der Damen ic- ginuen Weiler und salienreicher zu werde» ! Diese enorme Ncaluon aui die jetzi bcinali unerträglich werdenden .Eitterale, durch die der wcibliwe Äöltzcr jeder freie», nalnuich-schönen Bewegung beraubt, der Uippeludc und hüpicndc eiftang »»terstützi, wenn »>chl provocirl wird, bcrciirle sich durch einen Zusatz vor und ist jedeusatz« in uichl langer Zeit schon be enden Eine unserer Pariser Schbicheuen Vslegie in den letzten Woche» ihre »oslümc au» lostbarcn Sloffen sowohl, wie au» leichter LoUe so eng zu tragen, daß ihr nicht allein da» Gehen schwer wurde, sic mutzte sich auch ui ihren Wagen heben und sogar einmal von der Treppe des poleis CarnaValct hcrunlcrlragen lassen. Wir hatten ein Flichstüa aus dein Lande verabredet. Meine jtanunersrau wählte sür mich «in zart- gelbe». sutzjreie» Kleid, da» mit Pensee-Lammel garnirl war Der ganze Rock, ringenm bi» in die Hiihe der Taille gereihr. Halle nur am Saum zur Perlchönernng de» Fuge» zwei kleine Bviant». lieber diesen schlugen sich getb abgesülierle Laiiimct-Revers di« aus die h rittlheiUänge de» Neffe», dort wurden sie mit einer Rosette von gelben Spitzen und einem Schmclleilinzo-Knopi scstgehallcn Die Taille patte aus der linken Seile drei Revers von Sammet, die ebenso wie die ans dem Noffc beseitigt waren. DaS Nüffentbeil endete in zwei sehr langen und eckigen Schätzen die nur einen Pcniee-PaSpcii nnd in der Taillengegend zwei Spitzen roselle» mil Äncpscii zeigten. Die Aermel, nach griechischer Form lang und weil geschnitten wurden im inner» Armtbeil ausgenommen und durch eine Rosette aus der äntzere» Schulter, die ein Sainmetrevers zierte, ausgeknöpst. Der lustige, sallenieiche nnd originelle Äerinei er- weckte allgemeine Bewunderung Fra» v N., die obenetwähnl! Bcanlö. crjchicn in einem Kleide von hellblauem Krepp über einem blatzrcsacn Uitterllcid von weicher Leibe. Etwa zehn Ceiilimcicr breit war bei Krepp vom Saum auswärts in steine Puffen gezogen ; dar Vorder, und Seilen- tlictl de» Nockes, »iil blauen und resa Schtcisen übersäet. schisst scsi an, rückwärts endete eine schmale, gepuffte Dahn, sich immer mehr z»ipitze»d, erst in der Mitte der Taille mit einer grosten Schleife. Die Nennet waren bis zum Ellenbogen anliegend, von da ab wurden lange, sliiact- anige .llieppslreifcn aus dem obeien Niickciuhcli des durchweg gepufften und ä I» ,h1oi'.tt>6i>8!0r geschnittenen Leibchen« verschlungen und mit einem Tuff zarter Noten vereinigt. Der große Nembranbihnt ans ge zogenem Krepp, mit blauen Federn auswendig innen mit Rosen ge schmückt. sah hierzu sehr genlil ans. wie überhaupt die ganze Toilette an Zartheit, Frische und Eleganz nichts zu wünschen übrig ließ Aber Frau v N. konnte unmöglich bequem »iedersitzcn. Aus dem äußersten Rande eines steinen Fauteuil« schwebte sie wie ein Schmetterling, wahrend die elegante Ehauffiitc — blaue Lederschuhc. rosa, mil Bergistmciiiiiichl bro- bitte seidene Ltrümpse — sich uns gleich zwei Gedankenstrichen, präsen- lirte Du weißt daß die Pariserinnen gern «iese Position eiiliiehmen (weil sie die meiste Sorgsait aus Ltiescietle» und Jupons verwenden), aber damit isi noch nicht gcsagl, daß eine vornehme stranzvsili diese Eigciithümtichkcit nachahmcn muß. Sieht man doch aus der Haltung einer Frau oftmals ihre ganze LebenSgeschichie und eü kann nicht genug Ausmcllsaiiileil auf einen graziöse» und doch ungezierten Gang, aus die Art und Weise de» Sitzen» verwendet werden. Zn früheren, gut sran- zösischen Zeiten, wurde» den Kindern schon vom vierten Jahre ab die konventionelle» Gebräuche durch eine» gestrengen Maure eingcschärst; auch jetzt noch genießen liniere jungen Damen in Pensionäre» re. den sogenannten „A»staiidS"«Uilterrichl. Eie lernen gehe», stehen, sich vcr- bcngcn, aber wie sie sich elegant in einem Fauteuil bewegen, aus eine» Setzet niedetiatzen. lehrt man ihnen nicht weil da« eigentlich nicht gelehrt werden dars. Der Schic muß oder müßte e» sllgeii. Frau ». N ist viel zu gut erzogen, al« daß sie nicht gewußt haben sollte, wie unziemlich ihre tlakdliegende Stellung in einer vesellichasl erscheinen mußte, die die Eliguelte nur so lange verbannt, «l« sic nicht durch einen Beistaß gegen dieselbe an ihre Existenz erinnert wird - «der sie war die willenlose Sstnvin der blauen Klcppwöikchen. Da» Frühstück war servirt. E« ist jetzt tnrchau« nicht von ton. daß He Damen beim Dejeuner zum Lisch gcstthrl werden, Zeder sieht dort uiltirzuloinmen, wo ihm die Nachbar- lchast am meisten behagt. Nur zu Di,rer» und Souper« hält man die alte Sitte scsi und will man eine Dame besonders ehre», io bieten ihr zwei Kavaliere znalcich den Arm und sühren sie zu dem von der Han«> trau bestimmten 'Mtz. Namentlich alleren Damen wird dieses Vorrecht jetzt in jedem guten Hause erwiese». Mit vielem Hniiior nahmen wir da« Frühstück ein. wa«, nebenbei gesagt, vorzüglich war und uns Ge legenheit gab. außer den Meisterwerke» der Kochkunst auch eine reizeiid- Scrvictlen-Nouvcauiü zu bewundern. Lenke Dir ein etwa e,o E. langes Stück seine» Lcincndainast mit einer cingewedlc» Kante von Welii- blättcr» und Erdbeeren, an dem eine» Ende mit Bandoesen versehen, die um die Knöpfe de« Gilet« geschlungen werden, am anderen znsaiiliniiigcjallete» Ende jedoch mit eitler schöne», großen Rose aus Gummistoff verziert, die unter ihren Blättern einen kleinen mit Rcscn- wasicr oder lünu eio Volvssn» getränkte» Schwamm birgt. Ohne seine Nachbarschaft nur im Geringsten zu degontilcn. kann man sich desselben nach der Mahlzeit bedienen. Die in viele» Häuser» gebräuchliche Manier, nach Tisch Waschwasser hcrumzurcicheii, fällt mit dieser angenehmen Neuerung weg. Wir hatte» uns gerade darüber sehr beijällig aubgc» sprachen, al» ein Herr srug, wo den» eigentlich Frau v. N. geblieben sei. er habe sie während der ganzen Frühsiücko-Mahizeit vergeblich er wartet. Ich sah mich erschrocken um — Frau v. N. war nirgends -n sehe» Besorgt durcheilten wir nun die Reihe der (nach neuester Mode) sür den Sommer »ff! weißen Moiissciilt-PorffFren abgeschlossenen Zim mer, um in de» Ecksalon zu gelangen, der zum Empsang der Gäste gedient hatte. Da saß meine liebenswürdige Freundin noch immer aus bim kleinen Fauteuil, aber bleich nnd mit gcrötheien Augen. ..Was scblt Ihnen denn'? Weshalb waren Sie nicht beim Frühstück?" — ,.Jch kanii nicht allein ailsstchcn. mein Kleid ist z» eng, ich snrchle es zu zer reißen", klang er jammernd zurück. Boshaft lächelnd zogen sich die Herren zurück, während ich die arme Frau v N., die für lange Zeit ba» Objekt der Witze geworden ist, aus ihrer peinffchen Situation be freite. Wir nahmen im« alle ein warnendes Beispiel. CS bleibe» schcn io viele hübsche und geistreiche F.-aneii und Mädchen durch die Eheichcn tcr Männer ..sitzen" die meisten glauben ja, die luxuriösen Bedürs- nisse einer modernen Frau nicht befriedigen zu könne», - der Schnitt der Kleider soll wenigsten» ohne Schuld sein Wir beschlossen demnach, ihn weiter und bequemer zu machen. Die Verwendung der Perlen iiimml immer mehr überhand Die neuesten Sommerhaiidschuhc au» gelbem, grauem, auch schwarzem Tricol-Mwcbe werten aus der Ober fläche der Hand wie de» ÄlmcS durch dnnic Pnien-Kaitten oder Bou quet« geschmückt, während die schwarzen, sehr beliebte» Fiiethandschuhc in jeder Masche eine Gold- ober Siahlperle zeigen. Eine llnuto H'uu- vetttilü sür Damen bilden die au» GolLpcrlcn gemachlcn Uhrbänder. Willst Du Dir solch modernes und billiges Band selbst Herstellen, so nimm vorerst etwa nv Eentiin. sehr dünne Goldichmibe, lheilc sie und bcjcstigc an dem einen Ende den doppelten Ecidciffadeu, aus den Du 8.-10 gleichmäßig große Goldperlen ansreihst, »»> sie dem anderen Thcttc der Schnüre znzngescllcn. Du lehrst hiernach die durch die Perle» verbundenen Schnitten „m, reihst wicdernm die vorhergcnommeiie Zahl Penen aus. nähst sic in der angegebenen Weise dicht an die ersten Perlenliiiicii aiffchffcßcnd fest und fährst so sork, bis die Schnuren auS- gcftilll sind. Wirtliche, goldene Uhikerien tragen junge Lame nicht mehr, zum mindeste» müssen sie mit hübschen Steinen geschmückt sein. Die jugendliche Comresie N. haue neulich eine Uhlkette an» Tülkijen, die tlc.lie Vergißmeinnicht bildeten. Für Nadeln und Ohrringe ist die Form eine« schlanken Füllhornes, dem Edelsteine entquollen, sehr eil vozzuo. Unter den vielfachen Jmilalloueu spielen Thinköpsc, kunstvoll gearbeitete Schiffchen rc. eine Hauptrolle, während die abnormste aller Neuheiten, kleine Aeolsharse» al« Ohrringe und am Ende des Haar- pseile« zu tragen, mit Zögern acceplirt wird. — Die Forme» der Hüte olcibcit die bi»he>igcii, nur tragt man sie mehr ans farbiger, gezogener Seide, al« an« Stroh. — Die Umhängc sind immer noch, wie vor zwei Wochen, mil Perren und Spitze» überladen. Zn Mcigcnprcmcnadclt sind «liaubiiläiuci von seinem, gemusterten Saun sehr modern. Vo>- ziigowcise wä-tl man weiß und blaue Streifen schneidet den Mantel Nlllwäll« in Pttiizeßloiin vom mir weilen gesaUeten Theilen, versieht ihn tinzonm mir einem Volant, einem Gürtel mit breiter Schleife und Perlniunerlnöpsen. Die Aeimcl sind weit, am Handgelenk mir einem llcincn Volant und einer Spitze geschlossen. Der hierzu passende Hur — Dttecloire — wiid mit einem Streifen des Mantelstoffe«, den eine tthinalc. Plissiile Spitze einrahml, reichlich bedeckt und unter dem Kinne zniammengebundcil. E,n Sonnenschirm kann zu dieser nur für den Iinhkii Morgen bestimmten Toilette nicht genommen werden, dagegen da>i der kleine, elegante Regenschirm nicht schic», den man aus dunkel» biancr und grünet Seide mit geschnitztem Elsenvemsttck besonder- gern - x. — stör t-enre mmm noch lamend Grüße von Deiner l'.v.Ü. Bncskasteu Tbeffterhistortker. Tie Anschläge unö Nisse zum 18«,'» ribgcörcknnlcn Hrfftpeckletgebäute wuröen im Jckbre I8li7 entwerft». Im Juli 1838 wuröcn die ckiii Lei» Pickßc selcher lftkinöllchc» Hckuscr ckbgcttckgen und her Anfang ccS eigent liche» BckucS tell neuen HeftlftatcrgcpäuöeS wcklftichciiilich im Herbst >8.78 gcmckcht. Bereits am 12. April I8gl, nlio mich nicht viel länger cklS 2'/e Jahren, würbe taS erste Lcmpcr'sche Tvcarer unb zwar mit Gr'ctbe'S „Torguato -Lasso" «Emil Tcprient Taffo, Kareiine Bauer Lcouocc von Eite, Berg Sauritalc) eröffnet. Beraub ging ein scenischcr Prolog von Theodor Hell und Webcr'll Judelouvenurc. »'. H. „Gicbt cS in Drcctcn eine Heilanstalt für epileptische Krankel" — In Dresden unlcrcö WisicnS nicht. In .HubertuS- burg i» Sackiien befindet sich eine besondere Abiheilung sür Epileptische. Bei dem borstigen Direktor, :tt.ebizinalratl) Ehrt, effiem icbr woblwoUcnde» und criabrencn Arzte, werten Sic nack, Prktlung dcS ZusianbcS dcS bclrcffcndcn Kranke», weleber untersucht werte» muß, am besten criabren, wao stberhatipt ärzt lich unb pfleglich gctva» werden muß. 2Eilb. Hölz, Franiiurst a. M. „Gicbt eö in der säch sischen Llrmce keine Olflzlcre zu Fuß, welche gerade Degen mit blanker MeraUschcibe tragen?" — 'Allerdings. »"» H. u. S- „Mittii Freund bedaupter, Striesen sei größer alS Blascwlß, ich beyauple icboch daö Gegenlbcll." — Ohne tzleustrieien ist Striesen kleiner, mit Ncustricien t'waS Part an- stößt) viel gröber. t?) „Wie kommt cS, daß in kleineren Orten, z. B. Potichappcl, die Post Miltagö zwei Volte Stunden, von 12 bis 2 Upr, gänzlich geschloffen ist und Abcndö cbemallS schon um 7 uvr schiiegl. Jcdeistallo könnte doch in der Mittagsstunde, occ clnziaci, de» ganzen Tages, wo viele llberbaupkZeit zu Poil- bcsorguiigc» vavc», einer tcr Lelrcrärc crpctireii, wäbrcnd der andere zu Ttlcbe gevt. zuimff um», wie schon erwähnt, auch Abends, von Arbeit ober Geschäft kommend, »ach 7 Iltzr einen rckommaudirtcn Briet ebentau- nicht mehr auigcöcn lann." — Wenn b-e Poslcrpebition während der Kirche geschlossen wäre, so hätte tic» noch einen Sinn; aber Mittags? »'.Treuer A v. „Soll etwa tcr Affe links aui den Loolen der Zoologischen Garten-Lotterie, der sich so verdrießlich hinter dem rechten Ohre trabt, ein Spiegeldilv iür die Jnbabec von Loolen abgeben, wenn sie einst einen Blick in die Gewinn- Liste werft» werben?" ES kommt nur daraul an, wer s. Z. in die Gewinn-Liste schcn wird, Sic sühlen sich wohl dazu gualificirt? Anonym. „Wie kommt eS. daß cS jetzt wvicl junge Männer gicbt, die bock) gesund sind, immer viel Durst besitzen, von ihren Frauen sich aber crnäprc» laffcn? Ich finde baS doch nicht hassend, indem JcdcS ieinc Pflicht thun muß, der Mann erst reckst." — Wenn der Mann >llr das..Trinken", die Frau istr'S „Essen" sorgt, so mag doch die Frau einmal mil ibm wechseln. Wenn der gesunde Mann so ichamloö ist, daß er sich von der Frau ernäbie» läßt, io muß sic ibn durch dumme Gut- inüttstgkcit erst dazu veranlaßt haben; eine rcsclutc Frau duldet keine» Faullenzcr im Häuft. »". Mehrere Nt ädche n. „Wir bitten Dich um geiästige Antwort, ist eS gesetzlich gestattet, daß eine Herrschaft in Av- weicnlicit des Dienstboten die Sachen desselben durchsticht, die Briete öffnet unb liest, wie eS eine Lame aui der Grunacrstraßc. ohne daß sie Gründe bat, timt?" —Dieses Gcbabren ist nicht nur gesetzlich, sondern anck' moralisch unstatthaft; die Dame ist gewiß keine „Dame", sonst würde sie nicht hilftcusicko ih,c Kenntnisse bereichern.
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