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Rr:3l . »rlrdclut lLü lNU», 7 Uhr in de: >tigce>Non, Martniftinbr U>. 7l!on» i>>mc»i»,r«1» vlkrlrljniir» lich^Marl i-SP,»» .durch dir Post st Marl Pluc. vtUjkl.Numuiriu iuPjur. »tutloq« 3260T 0r»l. gilr die Aticku»dc «inge« iuudlrr Mauustiidte mochl sich dir istrdorlio» nicht urrdluditch. Anfrraten Äuuoumr aul- w rtv lluunov-rtvi» uust Vu i«r m Houidurg. >Uce >>u. Lllicn. Snvgp. S'a<il, vr,«>ou, urouinn« a. M. — ltuii. II..««« rn Ä> nt», Lei»»!-. Lite!. <>„»> >ir«, kirauknirl a. ee.. -uiü»- chrn. — Duuiu L t u. in tzranlsurl u M. — de. <>u^l in r>u,u!uih. — »»- »»», l«»la«», üosti«, t 0«, tu N»ri» Mitredattru»: 0». ,, tzür da» FruiUcton: LuavI« LL»rlar»un. Lrrantw. «ebaoteun Lrr»»t QI«pt,cI» in Dresden. Mittwoch, IS. Tecemser. Tageblatt für "Zoülrk, Zlnterhallung.Heschäftsvelkesir. WörsenbeiichhIremdenkste. XX». Jahrgang. ,.x(p"5.7,"^»7A Dresden, 2»i«r»t« «erde« Pt»«»n> 8,r,i>e '» dt« Sd. LU«, „> ominrn. i>on»t»stt »t» Miltn,« »r Udr. S» «euilodt: »rode ki»ge»> gaslr b bt» Ülachm. 4 Uh». — Der Raum einer eirt- " ritteil« roitel Ipa»igcn Pr w Pfä . Ui 1877. sg'. Utuuciandt »te geile »o P,ue. ^ . Dine «uiLnlic sur da» ,i,ch»ragt«e Kricket» xu der Jnlerale wir» nicht »r«eden- «uiwdntge «nnoncen» »luitrüoc von uni und» ka uliengtrmcn undPe«. Ionen tnirriren wir NUI aeqen Prünumerandc» tiahiuna durch Lrtkf» marken »der Poiletniaii- lunu Lchl Stidc« koste» I» Piqe. Inieiote iiist die Monta»« Nummer »der nach einem Jeiilasst »ie Pttitteil« sti) P »«. die Steuereinheit als Prazipuum bestehen zu lasten. Wie hoch soll Politische-« dieses sein ? Wir müssen hier verzichten, der Negierung auf dem Mittelst Extrablattes haben wir gestern Vormittag unsere Wege zu folgen, wie sie dazu kommt, 4 Pfge. vorzuschlagen. Es Leser von der Eapitulation Osman Pajcha's benachrichtigt. Nähere i genüge, das,, während die Gewerbe- und Personalsteuer ganz ausge- Einzelheiten über diese Katastrophe, an welche alle Welt die Hoff. > heben wi^ als eine entsprechend billige nung eines baldigen ehrenvollen Friedensschlusses knüpsen wird,! "Ns gerechte Erleichterung der Ärundsteuerpflichtigen von der folgen umstehend Für heule geben wir einen Auszug aus der! Negierung ausgerechnet ivird. Eine höhere Normirung derGrund- unserem Landtage vorgelegten Denlschrift der Negierung' über die j st"-er würde den größeren Grundbesitz und den wenig verschuldeten Reform der Einkommensteuer und der gesummten direkten Be- Grundbesitz übermäßig belasten. sleuerung ! Die Negierung hält überhaupt daran fest, daß die Grundsteuer Eine principiellc Abneigung gegen dl- Einkommensteuer b.steht keineswegs bloS einzelne Klassen der Bevölkerung trifft und treffen bei der Landcsvertretung nicht, vhne Zuhilfenahme einer Einkoni- nicnsteuor ist leine Reform der bireeten Steuern in Sachsen möglich. Die Negierung will diese Steuerreform zum Abschluß bringen. Iss ist unhaltbar, neben der Einkoinniensleuer nech soie alten kirceten Steuern ausrecht zu erhalten. Nu» legt die Negierung ein revidir- teS Einkommensteuergesetz dein Landtage vor, lehnt es aber ab, da neben noch eine Vermögenssteuer vorzuschlngen, wie sie von mancher Seite (namentlich vom ländlichen Grundbesitz) gefordert wird. Tic Ergänzung der Einkommen- durch eine Vermögenssteuer hat viel Bestechendes. Wahrend die Einkommensteuer ausschließlich den Er werb, das Einkommen ohne Rücksicht aus die Erwerbs- oder Ein- kommcnsguelle besteuert, gleicht die Vermögenssteuer die in einer solchen Besteuerung liegende Unbilligkeit, welche in dcrGlcichbehand lung aller Einkommen und in der Nichtberücksichliguug des Unter schiedes zwischen fundirtem und nicht fundirtem Einkommen besteht, wiederum auS, indem sie das Vermögen als solches und ohne Rück sicht auf dessen Ertrag einer besonderen Abgabe unterwirft und da mit den offenbar besser situirten und darum auch lustungofähigcrcn Steuerpflichtigen, welcher sich eines fundirten Einkommens erfreut und nicht blvs auf die eigene Arbeitskraft angewiesen ist, seiner Steuerkraft entsprechend in erhöhtem Maße an der Tragung der Staatslasten betheiligt. Ucberdicü gewährt sie noch den besonderen Vortheil. daß sie auch die Besteuerung solcher Pcrionen ermöglicht, welche vielleicht ein erhebliches Vermögen besitzen, vorübergehend aber von demselben kein Einkommen beziehen und daher auch bei dcr reinen Einkommensteuer frerzulaffen sind, obschon sic des Mangels eines Einkommens ungeachtet in ihren Bedürfnissen sich keinerlei Schranken auferlegcn und nach Befinden auch nicht aus,„erlegen brauchen, da sie die Hoffnung hegen können, dasjenige, was sie vorübergehend zur Bestreitung ihrer Bedürfnisse von de», Vermögen aufwendeu, mit der Zeit bei eintretcndcr Besserung der ErwcrbSver- hältniffc von dem ihnen alsdann,nieder in reichlichen, Maße zu fließenden Einkommen ohne Schwierigkeit ersetzen zu können. Aber die Einführung einer solchen Vermögenssteuer verstößt nicht nur gegen das Princip, in Stcucrsachen eine gewisse Stetigkeit zu beob achten und allzu jähe Ucbergänge zu vermeiden. Erfahrungen hierüber liegen nur aus einzelnen Schweizer Kantonen vor. Wollte sell. Die landwirthschafltreibenden Bürger, welche immer von der Härte der sie vo-zugweisc treffenden Grundsteuer sprechen, vergessen meist Eines: Aus den, städtischen Grundbesitze haslen mehr als ein Drittel aller GrundsteuereinheiteN des Landes und sie sind in der Hauptsache von den Gewerbe- und Personalstcuerpflichtigcn ouszu bringen. Von den übrigen nicht ganz zwei Drittel der Grund- sleuereinheilcn Sachsens, die aus dem platten Lande hasten, entfall: ei» sehr beträchtlicher Theil auf solche Grundstücke und Gebäude, die weder mittel- noch unmittelbar zu landwirthschastlichen. sondern ausschließlich zu induslrüllen, gewerblichen und Wohnungszwcckcn dienen. Es sind Gewerblreibende, die einen großen Theil der Grundsteuer des platten Landes entrichten, nicht blvße Landwirthe. Die Gr»ndste»cr ist also eine allgemeine, das gesammte immobile Besitzthu», erfassende Steuer, jede Ermäßigung kommt den Land- ivirthen u n d den Geiverbtreibcnden zu Gute. Die Negierung will daher die Grundsteuer nicht etwa später durch Kapitalzahlung ab- lösen lasten, aber auch gesetzlich dafür Sicherheit treffen, daß eine Veränderung dieser 4 Pfennige in keinem Falle anders, als durch Uebercinstimmuug aller gesetzgebenden Factoren erfolgen kann. Wie sich nun nach den Vorschlägen der Negierung das directe Steuer- wesen in Sachsen gestalten wird und welche Verbesserungen, nament lich auch bei der Einkommensteuer in Aussicht stehen, darüber mor gen ein MehrcreS. Ntueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Petersburg, kl. Deccmber. ^Amtlich.) Am Montag Morgen 7'). Uhr griff die gesammte Armee Osman'S unser Gre „adiercorpv auf der Eernirungslinie am linken Wibuser an, «in durchzubrcchcn. Der Angriff erfolgte mit verzweifelter Energie. Ein Theil der Türken drang sogar auf unsere Tranchcen und Bat terici, ein. Alle Versuche jedoch, die Stellungen der Grenadiere zu durchbrechen, waren vergeblich. Nach fünfstündigem, heißem Kampfe wurden die Türken geworfen. Von allen Seiten umzingelt, ergab sich der tapfere Vertheidiger Plcwnas mit der ganzen Armee. Die Anzahl der Gefangenen und Trophäen ist unmöglich genau zu be stimmen. Alles, was in Plewna war, ist in unseren Händen. Unsere Verluste sind im Verhältnis, zum Erfolge Sachsen, al» der erste deutsche Staat bei sich eine Vermögenssteuer ! einführen, so wurde man mit einer Menge unbekannter Großen zu > " ^ ' l. > ' - ' » , ^ rechnen haben. Namentlich aber trifft der der Einkommens».ue, mit Recht gemachte Vorwurf, daß sie in die persönlichen Verhältnisse der Steuerpflichtigen zu tief eindringe und deren Interessen schädige, die Vermögenssteuer in noch viel größerem Umfange. Eine Ver mögenssteuer ist nicht denkbar ohne das schonungsloseste Eindringen in die VermügenSverhältniffe, die Jedermann mit vollem Recht nicht gern mehr als unbedingt nothwendig zu offenbaren geneigt ist. Die Regierung weist auS diesen triftigen Gründen die Ein führung einer Vermögenssteuer ab, verlangt aber Aufhebung der Gewerbe- und Personalsteuer, da letztere sich nur in wenigen Punkten von der Einkommensteuer unterscheidet (eigentlich nur durch die Un zulässigkeit des Abzugs der Schuldzinsen von dem ermittelten Ein kommen und durch die Verschiedenheit des Abschähungoverfahrcns, Es ist ein großer Uebclstand, daß jetzt beide im Grunde gleichen Steuerartcn nebeneinander bestehen. Die Steuerbehörden können auf die Dauer die Anforderungen, die sich aus den doppelten Ab schätzungen, Einkommen- und daneben noch zur Gewerbe- und Per sonalsteuer ergeben, nicht mehr erfüllen. Nun würde die einfache Aufhebung der Gewerbe und Personalsteucr und das bloße Bestellen der Einkommensteuer es ermöglichen, daß (und cs ist dieses Jahr vielfach vorgckvmmen) nicht wohlhabende und steuersähige Personen, welche vorübergehend kein Einkommen beziehen, bei der Ein kommensteuer ganz frei auSgcben würden. Um diesen finanziellen Ausfall zu verhüten, ivird eine Bestimmung vorgeschlagen, wonach Jeder mindestens die Summe als Einkommen versteuern soll, welche er zur Bestreitung des Unterhalts für sich und seine Angebörigen jährlich verbraucht. Diese praktische Bestimmung ersttzt bis zu einen, gewissen Grade die Vermögenssteuer, erleichtert die Einschätzung und schneidet viele Reklamationen wegen zu hoher Einschätzung ab, ent spricht auch dem allgemeinen Rechtsgesühle. Eine gleiche Bestiin- inung besteht in Chemnitz, wo sie sich trefflich bewährt hat. Hingegen lehnt die Regierung ganz entschieden ab, der Besei tigung der Gewerbe- und Personalsteuer noch die Aufhebung der Grundsteuer folgen zu lasten. Vielmehr bestimmen sie folgende Gründe für die Beibehaltung der ^zu ermäßigenden, Grundsteuer. Die höhere Besteuerung des Einkommens aus Grundbesitz ist in Sachsen incht nur historisch hergebracht, sondern auch innerlich be rechtigt durch die aanz unverkennbar relativ größte Sicherheit des Einkommens aus vem Grundbesitz. Beim Grundbesitz tritt ferner mit der Zunahme der Bevölkerung und dem Steigen der Kultur auch ohne besonderes Zuthun des Besitzers eine allmalige Werth steigerung ein. Ferner hat vor wenigen Jahrzehnten der Staat zur! Ablösung der bis dahin bestandenen Gnindsteucrbesreiungen sehr z bedeutende Summen ausgewendct und das jetzige Grundsteuersysten, schafft ganz specicll den Grundbesitzern wesentlichen Nutzen, es bildet die Basis der Grund- und Hypothekenbücher. Eine solche Stellung ^ giebt kein Staat auf, auch wenn ein Theil der ländlichen Grund-! besitzer nach völliger Aufhebung der Grundsteuer schreit. Der grö-! Here und besonnenere Theil derselben ist aber auch von selbst geneigt,! neben der Einkommensteuer eine mäßige Anzahl von Pfennigen aus > nadienegimcnter. — Weiler meldet man: Lsinan versuchte den Durchbruch gegen Widdin, mußte aber nach tapferem Kampfe und selbst schwer verwundet, die Waffen strecken. In Bukarest veran staltete inan mit Einbruch der Dunkelheit eine freiwillige Jllumina- lion. Verschiedene Deputationen, darunter deutsche, gingen mit Fahnen und Musik, die die russische Nationalhymne intonirtc, zur Wohnung des Reichskanzlers Gortschakofi. - In Petersburg wurde ein feierliches Tedeuin in der Kirche des Wintcrpalastes und in der Jsäakskathedrale abgehalte». Die Häuser sind reich beflaggt. Abends imdct eine allgemeine Illumination statt. Petersburg, 1 l. December. Die „Agencc Russe" be merkt anderweitigen Gerüchten gegenüber: Durch den Fall Plcmnaü werde, selbst wenn der Beginn von Verhandlungen zwischen der Pforte und Rußland einträte, die Fortsetzung der Feindseligkeiten nicht aufgehaltcn. Bukarest, N December. lieber den Kampf von Plewna kommen noch folgende Details: Osman überschritt zuerst den Fluß Wid und drang in das Fort Nctropol ein. Die Russen und Rumänen eilten von Suslu-Bukewa herbei und cs entspann sich ein mörderischer Kamps. Osman, verwundet, wollte sich auf Plewna zurückzichen, welches die Russen aber inzwischen von Grivitza und dem grünen Berge ans besetzten. Osman sah sich also umzingelt und ergab sich. London, l l . December. Die heutigen Morgenblätter geben bei Besprechung des Falles von Plewna der Pforte den Rath, Frieden zu schließen. Die „Timcä" erachtet den Augenblick günstig für eine Vcrnuttclung und hofft, daß die britische Regierung nach dieser Richtung Schritte thun werde. Der „Daily Telegraph" bc fürwortet eine gemeinsame Vermittelung der Großmächte. Der „Standard" und die „Morning Post" hegen ernste Besorgnisse für die Gefährdung der Interessen Englands. Das Blatt plaidirt eifrig für eine Intervention Englands zu Gunsten der Türkei. Paris, IO. Deccmber. Nach einer MltwrIli>ng dcS„TempS" wurde der Scnatöpräsident, Herzog von Audiffrrt-Paöguler. als er de, trr Ihm deute Mittag vom Marlä-aU-Präsitenten eribeil- tcn Audlenz kaum einige Worte gesproclien batte, von letzterem mlr den Worten untervrock'e»: .Es t» unnötdig, Herr Scnntö- prälidcut, über diele» Gegenstand nocd ein Wort,» verliere», mein Entscdluß ist gelabt, daö Ministerium ist gebildet, Icü will weder Tranoactlon nocd Versöhnung, ich gebe dis ans Ente." Der Herzog von AudiNrct-PaögUür dade lcl>r bewegt daraus! geantwortet: ..Herr Marstliall. tcb beklage ttet die Worte, welche S le eben gesprochen haben. Ich war Namens meiner Freunde,' des L enattz, zu Jbncn gesandt wor-! ick, könnte sage» im Namen S Veiten zu ersparen, w .... .... zu sehen, daß diele Mahnung nicht Gebör findet und ich lck'a» dcrc ob der entsetzlichen Verantwortlichkeit, mit der Sie sich bc laste»." h'ge . . de», um Sie zum letzten Male zu beschwören, dem Vande die womit cö bedroht ist. Ich gehe, vcrzwcisclt 1'ocale- and Siichsischt». — Die hohen Herrschaften fahren fort, rvic auch in früheren > Jahren zur Weihnachtszeit, hervorragende hiesige Geschäfte zu be- § suchen und Einkäufe zu veranstalten. So beehrte gestern Morgen Ihre Maß die Königin das Leder- und Bronccwacwen Geschäft von Ed. Pachtmann aus der Pragerstraße 7; Ihre konigl. Hoh. die Frau Prinzessin Georg nebst Familie die Spielwaarenhand- lung von P. O. Hähne, An der Krcuzkirche. - Wahrend der bis Sonnabend stattftntenden Anwesenheit S. M. des Königs und des Prime» Georg in Wer»>e>tort wer te» dort mehrere große Treibjagden abgcba.tc», am Sonn abend werten die hoben Herrschaften ein Festmahl >m „Gasthvf mm Vdwen" veranstalten, am 'Abend aber »ach Dresden zurück- kehren. - Landtag. Die 1. Kr nahm ln Ihrer gestrigen Sitzung den vorgclcgkc» Gesetzentwurf über daS Verlabrc» in Verwal tung s st r a i s a che n einstimmig an. Rclcreni war Oberbürger meister lir. Andre. Dieser Gckkcntwurt beschrankt sich Im Wesentliche» darauf, daS jetzt noch in.uralt stehende Gesetz über das Verfahren ln Verwaltungsslraffachc» in solchen Punkten av- zuändcrn, in denen durch die deutlche Strastrozcßerdnuna eine Abänderung nothwendig wird Zwar dlelbt auch nach tcr c-trai- prozeßordnung die Bclugnlß der Verwalrungbb höiden, Strafen nnlt Vorbehalt des Rechtes deS Beschuldlgien, den Rechtsweg zu Dekreten, sestzusctzcn. gewahrt; es Ist aber diele Bclugnlß anders abgcgrenzt, als cö in dem bestehenden sächsischen Gesetze geschehen ist. und thcilweise auch das Vcrabrcn anders geordnet. - Gewerbeverci ». Der vorgestrigen Hauptversammlun präMirte Herr Stadlralh Erislo'ani. Derselbe tdeilte mit. da 'Ansaug nächsten Jahres der Zeitpunkt komme, an dem Herr Walter IO Iabre Tang den Verein als erster Vorstand geleitet. Daß ttcics Jubiläum durch eine Festlichkeit würdig begangen werden wird, ist leldsirctend. Was Herr Walter tür tcn Dresd ner Gcwerbevercl» gewesen ist, geht u.A. daraus bcrvor, daß daö Vermögen des Vereins bcl Beginn dcS Hausbaues I50.0M Pik. betrug; die gegenwärtige Substanz deS Gruiidslückev berechnete Herr Orisloiani aus Ml-, davon ab 177,420 Mk. an Schulten, verbleibt ein Reinvcrmtgen von 260,176 Mk., wozu noch >0,500 Mk. eigene Hvpoti eken zu rechnen sind. Diese Mlt- theilungcn nahm die Versammlung mit einem Hoch aul Walter entgegen. Herr Photogravl, Krone erinnerte daran, daß am 17. Scpt. tü. IS. ein Erfinder der Photographie. William Henry For Talbot, In Watheshire t» England gestorben sel. Frankreich, das Vaterland Nlcper'S unk Dagucrrcö, und England tbcllen sich in den Ruhm lener letzt so hoch entwickelten Ernncung. I8W führte Daguerrr seine Methode im „Institut ckv Pranea" vor. während im selben Iabee Talbot sein Vcrlahren der HrrsteUnna von Bil dern ani Papier der lloval eoolot)' mittheilte. Der Talbot'sche j Prozeß ist der, aus welchem weiter gebaut wurde, mährend daS , Daguerretbp last ganz in Vergessenheit gcratbcn ist. In den ! lctzicn Jahren seines Lebens kehrte Talbot zu iclneu Licbllngü- Rtndlen zurück und beschäftigte sich namentlich mtt der Entzifferung lassbrischer und chaldäiichcr Kcilichriit. Herr Lehrer S ehmtdt ! wiglc und erklärte verstellbare Hauoschulbänke von Baumeister F. W. Dorn, Oschatz. Diese Hauoschulbänke. welche bcl der im vorigen Sommer Iler slattgrlundcnen „Sächsischen Ausstellung" die silberne Medaille erhielten, können jeder Zeit durch eine einfache Vorrichtung der Große der sie benutzenden Kinder angemcffcn verstellt werden und sind so con- skrulrt, daß die .Kinder gerade sitzen müssen. Der Preis dieser Bänke ist je »ack> der Holzart verschieden; er beträgt >8 bis 25 Mk. In Dresden sind dergleichen Bänke in verschiedenen Arten im .Knabcnliistitut des DIrector Herzog, Tromprterstr. 5, ll.» zur Besichtigung ausgestellt. Der Hauptvertrag sHerr l)r. Schmltz-Dumout über: Geschichte der Aufgabe der Kochkunst) war kurz, was ln diesem Falle durch Beifall anerkannt wurde. Etwaö sonderlich Interessantes bot derselbe nicht. cS müßte denn die Mittbcilung lei», da,, dem Vortragenden ein Stück unter dem Sattel gar gerittenes Fleisch besser schmeckt, als ein — deutsches Beefsteak. Jedenfalls ist daö Geschmackssache. — Die vorgestrige .Kirche «Vorstands wähl in der .Kreuzparoetste ergab als Resultat dcr 425 gütigen Stimmzettel die erfolgte Wahl der Herren Natlcrmeister Otto Beyer (258 St.), Hosratb I)>. Slelzner <256 St.), Lchuldirector Petermann «252 St », .Kaufmann Beruh. Hecker <240 St.), Mcdicinalrath vr. Seifett <24:1 St.l, .Kaufmann Franz Leopold Schlüter <23:1 St.), Tischlcrmctstcr I. F. Schaler «2:10 St.). Außerdem erhielten 170 Stimmen Herr Schröer, 167 die Herren 0r. Förster und Gerlnch, 166 Herr Geiincck. 158 Herr Horich, 156 dir Herren Christoph und 1)r. Höler. — Die Beerdigung des verstorbenen Herrn Redacteur Sie gel, dcsscn Leiche in dcr vergangenen Nacht hier eingetroffen ist, wird Donnerstag, am l:i. December, Nachmittags um :i Uhr. von der Todtenballc des an der Ebemnitzentrayc gelegenenAnncn- klrchho'ö aus erfolgen. - Der Hund ist los. der H und ist srei. die eberne Bande sprengt er entzwei — so jubeln morgen die sämintllchen Hunde besitzer Dresdens und vergraben Gängelband und Leine da, wo dcr gute Bussel oder Amnü diese seine ärgsten O.uälgctttrr nicht mehr sehen kann. ES wird große Freude herrschen unter den Hunden; im Gefühl dcr ihnen wictcrgcgebenen freien Ezistenz- bercck'tlguiig werden sie sich eine kurze Welle lroh und Irisch hciumttlmmcin, denn lange wi.d'S nicht dauern: wenn nichts Anderes palsitt, »erden wir dock' leider bald aui dcn unvermctd- ilchen „neuen" tollen Hund kommen. Nun vor der Hand könne» die Hunte guter Dinge sein; Groß und Klein, Alt und Jung, Alles ist erlöst und ,'elbst der ernste, verschlossene, doppelnasige Box tragt den Schwanz 2 Ccntlinctcr höher und pubiktrt: „Ich bin ein lrcicr Hunt und belle'" Indessen halte man tle Hunde immer vorsichtig von asten und irden Hebelgriffen ab. denn — VaS Damoklesschwert schwebt allezeit über den Hnntchauplern'. — Bei einer vorgestern angesielltcn Revision derlcisigen Geschäfte. In denen rusch und Malerkasicn verkauft werden,hat sich ergeben, daß iehr wenige dcr Gcschäilöinbaber dlr gesetzliche Vorhin ist. nach welcher in jedem solcher .Kasten eine eingebrannte Etiguettc befindlich sein soll, ans welcher der Inbatt des .KasienS als güt >rci zu bezeichnen und 'Name und Wohnort deS Ver käufers anzugcbcn ist, befolgt haben. Alle diese Geschaiistnhaber, bei denen tlelcr Mangel entdeckt ward, sind vor der Hand nokirt werken. Wer kaptt. laste sich asiv den Stempel zeigen. - Bisher war rö Brauch, daß denientgcn Häuölingen der städtischen Arbcitsansialt. die in ganz zerrissener Kleidung angekommcn waren bei ihrem Abgang au» Kosten der Armenkasse enffpreck-ente Bekleidung geschafft ward. Es hat sich aber leider beransgestcUt. daß dlc standesgemäße Eaulplrung In den meisten Fällen nur alS Vcrkaui-obiclt benützt wird, denn die meisten der Ao.vgcstattctcn kommen regelmäßig bald daraus wegen Obdach- »nd Subsi'stcrulosigkeit In desolatester Kleidung wieder. Auf Empseblui'g des Ausschusses kür die WohlthäsigkcstSanstaltcn be- schiiefst dcr Rach, cö damit nunmehr io z» hallen, wie es in Brc>. lau gehalten wird und darnach den bei ihrer AiNnahmc In die Arbcitsanstalt mangelhast bekleideten Häuslingen die iür Ihre spatere Entlastung benölhigte Bekleidung ans.Kosten de, An,lalts- kaste alsbald z» bcichaffc», vcz. zu ergänzen, den Häuslingen aber dagegen dir ArbeltSvertienstgclber so lange zu entziehen, dis der AnschastunaSwcrtd tür diele Bekleidung gedeckt worden Ist. Per-