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»Lr »« «annidr.M Y » » >2 !!»«< U, 7ae 8»>l« i iir !»« " »ur 5K erdiudNMrN. «tllWI '--LLNS- .')6. Zahrqang. Aufl. 54,01)1) Stück. RBMIolI»«« I»v Dr. HLänor's 5LH3.tori.um. I». ISnvr, kür Konvoi,Islilei», Itlutitninutli, Lfttt-ioelit, Vlitbvtvn, Ulekt, Uutonlolh«,lol«lou. Dresden. ltt'.N. ^lilißiten «IvPurtvr äsotscLer lurck enzllrcdor lueü^LLrsu owpSsi!t io^wkWntii-'^r^llrUKU! l»i>I>28t L I» I»«»»«. 2V I-ezlepMareii - 8peki»IitLt! H I'ort«woinl»ies,6isst»rr6n«>tui8, DaweatLSLlion, vto. vrvssto lo »Uv» krelslseev! ? Lsnckrrä Küäi§w. ««Ui««', Fsse/E //s^sc/s/Z^A ^7? ^ LL> k»ii!>Wimini!eii-KIiM, anxovohmo^. miläea LIittol, bmvirßt uekmerrioRM ^tublxanx. t'llu>ello 1 LI. Lwmpter VsrsLinIt mostr uuLvürt«. ^2 Liü/S«^E^Z^S. Z ^ d x§1. Rokaxotdelrs, LM 2eor§s^or. VS/VS/7S5 VSSkVka,L. I «slvnlsttß« vmirtivklb io s;rü»-8t«r ^asvakl xu siillikep ?rei»«n kive t»t> aus Vlrttl, ZkfiI«88-ZtlN88« 2:), nahen cksm fioni^I. Loliloss. AI?» Lllienel' Die neuen Handelsverträge. Hvsiiachrichteii, Laiidlagsverhandlnugeii. Buchdruckerbewegnng. ConieivaliveS Piogramm, Gasl- /I» eZ^rv- wirthsichastliche Ausstellung, Eongoreisc». Ge,ichl-oerha»dl»»gen. «Das zweite r Politisches. Zn Oesterreich sowohl nIS In Ungarn ist in den VertretungS- lewer» beschlossen worden, die HondelSver träge ^ Kommissionen n> verweisen und somit wenigstens die „üslrors" zu wahren. In Österreich sowohl als in Ungarn hat man auch allen Grund, mißlichst eingehend zu konslaliren, wie man den guten Nachbar Michel brcitgeschlagen hat. wie man durch .Zugeständnisse- vv» ihm.Opfer" erlangte. Wenn man z. B. im Pserdehandel rin gutes Geschäft gemacht hat. geh» man tn'S WirtliSbauS und rühmt Getrchl". Kgl. Evnserrnilviium. die Ecke und geht al« Arbeiter Freitag, II.Tecember. Hciigabel fort, stellt den Pflug in die Ecke und geh! als Arbeiter. lohnender Arbeit geschaffen, Exportiit müsse werden Entweder in die Stadt, wcrm er nicht anSwanderk. Er Iaht den Anderen ^ wir exporliren Waaren oder — Menschen. Er stehe aus dem Boden Slenen, zahlen. Hypothekenzinie» »nd Landwirtbschastsk 'sten tragen eines Stücke, scheu Wortes: ..Wir müsse» de» Arbeiter» nicht blo! und wenn bisher die Sötuic des LnndinaiineS den Kein uriieier«enlgegenttele». sondern auch entgegentommeu." Durch die Rftrträgc er dmaiines den Kern unreier t eiitgegenttrir». sondern auch entgegenkommen." Armee bildeten, so überläßt er es in Zulunst de» Männer» auS i werde gleichzeitig das Wohl der Arbeiter wie der Arbeitgeber ge Mesopotamien, die ja wie die Naben über dnS frei werdende Land heisallen werden, ihre muthvoUen Sprüßlinae in's ^euer zu schicken. Tann wird unsere Industrie die beste» Ab nehmer verlieren und in das schlimmste Gedränge geratben, da»» wird unser Brolmarkt im Anslande liegen und der Pciter Kornjude uns die Ernvatte um den Hals legen. Dann zahlen wir unsere schäne» Zivanzigmarkslücke nicht an unsere Lands . an sich seiner Schlauheit; wenn man aber einen svatlahmen, mit Kolik lente. von denen wir iie im Pertehrsaustansch wieder zurückerhallen behafteten Gaul für schweres Geld clngcbandelt hat, dann holt sondern an die klugen Männer iin AiisIandc. Das; imsere Mühlen- man sich mäuschenstill, um nicht zum Schaden noch den Spott zn i mus!cn^sk,^nn?>!rbc-ntM^ itrelchen trage». Der deutsche Reichstag will jede nähere Berathung ver meiden. Je mehr man sich in den Zahlenwust versenkt, der nothwendiger- weise in de» Vertrügen steckt, desto lebhafter muß eS Einem aus- ,allen, daß speziell aus industriellem Gebiete, wo doch unser Gewinn stecken soll, nur so unwesentliche Aenderungen eintreten gegenüber den Nicsenopfern unserer Landivirthschast. daß man nur von Scheine- konzeftione» reden kann. Ma» wollte unserer Industrie namentlich m Oesterreich ein neues Absatzgebiet schassen: das ist nicht erreicht. Selbst wenn unsere Industriellen den dortigen Markt erobern wollten, so würde ein wüthendcr Kvnkurrenzkamps die erste Be dingung sein, bei welchem unsere durch soziale Laste», höhere Ar beitslöhne, tlieure Kohlen bedrückte Industrie schwerlich siegreich sein dürste. Nach statistischen Ausweisen waren dort tchon 1886 etwa 2'/« Wie die Geschichte im Reichstage verlausen wird, scheint be reits klar zu sein Wenn wir trotz der Gewißheit der Annahme der Verträge unseren schweren Bedenken Ausdruck flehen, so erfüllen wir nur »liiere Pflicht. Man soll In Zukunft nicht saflen können, daß der AnSgang des Jahres I8i)I ganz Deutschland in einem rasen- l den Danmel fand. Stellt aber die Lache so günftia. wie Herr ! v Caprivi und die Majorität der Ncicbsboten meinen, warum ! scheuen sie dann zurück in eingehenden Berathungen der Nation ! ganz reinen Wein ciiiziiichaiiken? Werden die vornetragenen Be- j denken bcicbwichlisch wuS kan» den Vertraflsiieniiden erwünschter sei» ? Bleiben sie bestehen, nun so muß ei» anderer Weg gesucht weide». Ein Provisorium, das die Verlängerung der gegenseitigen Bestimmungen herbeisührt, ist leicht zu erlangen; für erneute Be- ratdungeii würde ein ablehnendes Volum oder auch eine zögernde Stellungnahme des Reichst gs daS wirksamste Mittel bilden. Zu geständnisse z» erhalten. die kur uns dann doch einen wiiküchen Werth besäße», nicht aber zersetzend »nd zerstörend ans unseren Millionen Armspindeln aus dem Gebiete der Baumwvllcn-Jnduslrie nationalen Woblftand wirken inns en. Leider ist für die Verwirk khättg. sodaß die Ausfuhr von Bauwwolllvaarrn die Einfuhr be deutend überwlegt. Achnlich steht es mit der Schafwoll-Iudustrie, mit der Lktnewebewi und der Industrie der Seiden- und Summet» Waaren. In allen Gebieten, in denen wir hier möglicherweise noch mit einiger Aussicht auf Erfolg konkurriren könnten, ist die Zollberabsehung so ungeheuer geringfügig, daß uns die Hände gebunden bleiben. Ebenso platonisch, wie die Liebe zur Tertll-Jndusine, ist auch die Zuneigung, welche sich in den Verträgen für die anderen Gebiete unserer Produktion ausspricht Das H-uipt- und Magcn- stück der Zugeständnisse soll in der Herabsetzung der Eilenzöllc hegen. Nu», die Börse i» Wien beantwortete das Bekanntwerdcn drr Zollsätze in dieser Branche mit einer Hausse in den Aktien der österreichischen Eisenwerke; sie ging also von der Anschauung aus, daß die Konzessionen der dortigen Etsentiiduitrir nicht lehr wehe thun wüiden. Und doch muß schließlich diese Jiage säst einzig darüber entscheiden, ob unsere Landwirtbilbasl wieder in die Ver- »nnung, in die langsame Beiblntung zurückgrstoßen werden soll Die Jiage der Herabsetzung deS Zolles auf Roheisen in Oesterreich ist eine doppelte. ES bandelt sich erstens um die Rückwirkung aus untere Roheisen-Produktion und zweitens um den Einfluß, den die Herabsetzung der österreichischen Noheisenzöllc aus die Roheisen verarbeitende deutsche Industrie iu ihrem Verhältniß zur österrei chische» Konkurrenz ausüben wird. In der bekannten Broschüre -Ablehnen oder Annehmen" von Borussen wird das Resultat einer tnerüber anaeslellten Enquete bei den Betheiligten dahin scstgcslelll. d >tz die westdeutschen Hochöfen keinen Boriheit von uec geplanten .-jollherabsetziiiig zu erwarten haben, daß ma» sich selbst in Schlesien teincn Vortheil von vieler Maßregel verspricht. Hat doch »och ini normen Jahre die Einfuhr von Roheisen ans Oefteireich nach Schlesien 12,M) Tonnen betragen, wählend die Ausfuhr sich nur aus 7GO Tonnen stellte. Es gehört kein besonders schurscr Blick dazu, um ru erkennen, daß n»ö namentlich insoige des betatschen Vertrages England und Belgien vom österreichischen Markte ver drängen weiden und daß die Rückwirkungen der Maßregel ant uiilere Roheiten verarbeitende Indu'irie, namentlich aus die Schienen- Industrie, geradem verhängnißvoll sein wird. Mit Schienen ist Oesterreich bereits in Sachsen und Schlesien konkurrirend anfgelretrn. Wird durch Ermäßigung des Zolles den dortigen S-btenenwcrken Gelegenheit gegeben, billigeres Rohmaterial zu beziehen, so werden Iie natürlich geftärkt und in absehbarer Zeit berrschend werden. Als die einzigen Nutznießer des unö gemachten Geschenkes verbleiben die englischen Hochöfen und die ciS-und transleilbaiiischcn Schienen- werke. Schon duich die Betrachtung deS Haupt-ZugeständnisseS in der Handelsvertrag gerichtet. Sollte nun aber wirklich eine Zeit lang der Export von Roheisen sich »erwehren, so hätten einige große Geiellschaste» und Kapiialisten allein de» Vorlbcil. Man wird einrärime» müssen, daß »uch dies keine besonders schätzbare Errungenschaft wäre, ma» wird sich auch Vorhalten können, daß hierdurch in Deutschland selbst die Herstellnng-kosien der Fabrikate vertheneit werden und daß abermals der L>>ndwirth, der ja doch 'eine ArbeitSgeräthe bezahlen muß, das Karnickel ist. Deutschland als einen Jndristrirsluot hinzuslellrn, ist glatter dings ein Schwindel Drei Bierthcile unteres Volkes leben vom Ackerbau. Schon aus dicier einfachen Thatsache ergiebt sich der Nonsens, den man begeht, wenn man die überwiegende Majorität der Nation in den Schatten stellt gegen eine Minorität. Hat ma» aber die Absicht, unser Volk mit Hilft der iieugrplanten Maßregel» in di« Zwangslage zu verletzen, den Ackerbau auizugeben und sich der Industrie in die Arme zu werfen, dann konnte man gar kein passenderes Mittel finden, als man thatlächltch gesunden bat. Man komme nicht mit dem Einwandc. daß ja der Getreide,oll nur herab gesetzt. nicht aufgehoben worben sei. Bis zum Jahre 1885 hat ten wir ja einen Satz von 3 Mk. Damals fiel der GctreidcpreiS in Deutschland aus eine nie dageweftne Tiefe und erst bei dem jetzt geltenden Satze von 5 Mk wnrde einem weiteren Sinken Einhalt gerhon. Odnr diese mäßige Erhöhung hätte dir deutiche Lairdwirth- ichatt «ine unübersehbare Katastrophe erleiden müssen. Diese Er höhung bedeutete nicht eine Mästung, sondern eine Errettung der deutschen Landwlrtde von drohendem Uiitrrgana. Nun wird der Lare ragen: E» ist ja ganz düdich. wenn die Getreidrpreise her- unlergeben, dann bekommen wir billiges Brot! Sedr richtig, aber die Sache ftedt etwa- ander«. Wenn der Bauer mit «einer A-dett keinen Gewinn erzielt und nicht einmal aut sein« Kosten kommt, weil Getreide berrinlchwimmt. das unter weit em» «ckmttserr« vedtog»n^n znwvuzirt Word, dann lrat er die lichnng dieses verständigen Gedankens wenig Aussicht. Die Majo rität, welche die Einzclbernlhnng der Bor age verhindert, besteht — hiermit ist die Lage wobt »ni besten gekennzeichnet — aus den Vertretern der Sozialdemokratie, de? Freisinns »nd des Centrums. ulso »us den Umstürzlern, den Anwälten der BorlensveknIatio» und den Römlingen. Man kann hierzu nur „Gewgnete Mahlzeit" wiinßhc». -eruschrclli- »ud Kerusvreckl-tjknchle vom io. December Berlin. Reichstag. Aus drr Tagesordnung: erste Peratlning der Handelsverträge mit Oesterrekch-Uiigaiii. Italien und Belgien. Das vanS ist zahlreich besetzt. — Reichskanzler v. Caprivi theitt zunächst mit, daß die Zah! der Verträge inzwischen um emen viertel!, den mit der Schweiz, veimehrt worden ist. tBeisall.i Tie niitonoinc Frststell»»a der Zölle batte die wob!- thätigc Folge einer Erstarkung der dcnlicheu Industrie, wie sic bis dabiu nicht bekannt war. über sie halte auch ihre Schattenseiten, vor Allem die der Uebervrodnklio» und deS mangelnden Absatzes, zumal auch andere Staate» mehr und mehr ihre Grenzen v>rschlosten. Unsere Handelsiinterbilanz betrage 860 Millionen Wir seien ans die Dauer nicht in der Lage, daS zu bezahlen. w»s wir hraucheu. und dieser Uebelstand steigere sich mit der soriiebreilkirde» Zuinihme der Bevölkerung. Tie Frage ict nicht Freihandel oder Schutzzoll, sondern die Gewinnung eines rechien MtiletmeaeV. der den Eriiienzbedlngnnge» sin Landwftlhichail »nd Industrie entspricht Wir können uns wobt avschürkzen. wir kvniien uns aber aut die Duner nicht selbst genießen Es bandcte sich bei diesen Verträgen um die Gewinnung neuer Abiutzgebieie für uniere Industrie. Die Wirklingen werde» in dieicr Bestehung nicht pletzluhe rein Es ict sehr «chwer, einen Wagen, der l2 Javie in einem Gcleis gegangen, aus ei» anderes zu luftigen. Die Wirkung nur die Fuuinzen wüiden Vicliach überschätz!, sie beirügen unter Berücksichtigung der Einruhr der meistbegünstigten Nationen ca. 17 bis 18 Millionen Aus die Meisiheaüirilia"n.iS-Stnatei> finden die Zollermäizigungen. wie sie in den Veitrage» sestgeietzl sind, obne Weiteres Anwendung Anderen Staaten werde nichts ohne gletchwerihiae Konzessionen gewählt werde» Was Rußland anlaiigt, so werde drr rniniche Nothste.nd voransüchitch nicht lo bald bcdoben sein, weshalb cs olme Wcrih tei. sich mit der Frage de» künftigen Gestaltung uiisercr konimerzielten Beziehungen mit Rußland zu beichiistiae». Tie Bereinigte» Staaten von Amerika seien ohne Weiteres als meistbe- aüntllgtk Nation behandelt woiden und hätten dafür den deutschen Zncker sreigelasien Tie Regierung habe nicht veriäuml. sich übrr die vsscnlliche Meinung zu »isormiren. Tie Valuta-Frage konnte das Zilstandekummen der Verträge nicht verhindern. Selbst wenn die allgemeine Stimmung für den Bimeiallismns günstiger würde, würde wohl Niemand unter den hrutigen Verhältnissen daran denken, ohne England an eine Acnderung unserer Währung hcrnn- zntrete». Hütte die Regierung warten wollen, dann hätten sich immer noch nirhr Staate» gesunden, die sich durch chmcsiiche Mauern obsperrlen. Wir baden herauSgeschlaacn. was heranSzu- jchtagcn war. D>e Interessen der Landwlrtbichatt leien von der Regierung nickt vernachlässigt worden. Keine Regierung habe mehr für d,c Landwirthschaft thun können. Bei einer weiteren Mißernte wären die Getreidezölle gewiß ganz weggeseat worden. Tie Land- wirthichaft könne aber auch heute des Schutzes nicht entbehren. Ohne solchen wären wir einer landwirthschaftlichen KrisiS entgegen- gegangen. die ein» Kalamität für das ganze Reich gewesen wäre Man dürfe nicht mit englischen Verhältnissen eine Parallele ziehen. In England befänden sich Grund und Boden in den Händen reicher Magnaten, die cs anshalten könnten. Bei uns sei der sogenannte Großgrundbesitzer thnttächtich Kleingrundbesitzer, drr sich kümmerlich durchhelsen müßte. tHeilerkcit.j Der Besitz von G»md und Boden erwecke die Liebe zum Vaterland, und in landivirtbichailltchen Kreisen sei daS Familienleben meist ein besseres als in andercn Die Landwirlhschust sei für uns uncntbebrllch. »nd es sei besser, die Ovfer sür dieselbe zu bringen, als im Kriegsfall hinsichtlich der Ernährung ans Dritte angewiesen zu sein Er weiche von dcn Agrariern aber darin ob, daß er sage, nicht die Landwirthichasl bttnge die Opfer, sondern der Staut bringe erhebliche wenn auch unumgängliche Opfer sür dir Landwirlhschast Die Erhöh»»., des GctreidrzollcS auf 5 M sei eine Kraftpwbe gewesen, die der Staat nicht brn«ndcn habe. (Hört, hört!) Was den Wein betreffe, so solle deiselbe in Konkurrenz mit dem Schnaps und dem Punsch- Wein. sowie dem Bordeaux gebracht werde». Durch den italieniftden Wein soll den frnnzösischc» Weinen da-Schlachiseld bereitet werden. Die deniiche Industrie lei maschinelle Masjenprodukiion Es Würden große Menge» auSgrführt, doch sei der Werth der Ausfuhr nicht der Menge entsprechend. Auch unsere Industrie bedürfe noch fortgesetzt deS Schutze« Beim Abschluß der Verträge müßte auch dir Erhaltung der Leistungsfähigkeit unseres HoiidwcrlerstandeS tn'S Auge gesoßt werden. Lurch dir Verträge «erde Gelegenheit zu söidert werden Es sei wüiischeiiSwerth, daß wir unseren Verbün deten auch wirtbschastlich näher trete» Er könne nur wünfthen. daß die Verträge sich immer tiefer in's Volk eirilehen Wie letzt bei etintt» Kriene dns Volk mit dem Herzen dabei sein müsse, so könne auch die Wirkung solcher Verträge nicht durch Verhandlungen von Kal'iirct zu Kabinet bewirkt werden. Es sei tief bedauerlich, daß nach einem Artikel der .Kreuzzeilung" Deutsche sich herbei- ließen. bei Ezrche». Slowaken und anderen de» Tentschen setndlich gesinnten Eleiiieiitrn hausiren zu geben, um Material gegen die eigene Regierung z» iammeln Es sei möglich, daß ein kunitiger Krieg nicht mit Waffen, sondern mit Paragraphen und Tarisposi- tioncn geführt werde Demgegenüber müsse man bestrebt rein, daraus hiirznwirkeii. daß sich die europäischen Staaten aneinander airschlreße». Sie batten auch Besseres zu lhnn, als sich gegenseitig das Vb.ft auszusangen In diesem Sinne leien die Verträge abgeschlossen. Würden dieselben abgelehnt, so vermöchte er nicht ui eunesien, bis zu welcher Grenze in den nächsten Ist Jahren der Rotkstaird im Deutsche» Reiche airwachftn könnte. Tie Verträge würden dazu beilrag,». Teuiichlands WelksteUnng zn erhalten und, zu beröldern. (Beifall.) — Adg. Dr. Rejchensperger erklärt, daß das Eeiftrnm nahezu einstimmig airs dem vom Reichsknrzler klar- aelegten Standpunkte stehe. Die Agrarier könnte» zufrieden sein, vo» den Zöllen noch io viel gerettet zu haben, denn die Getahr. die Getrerdezvlle ganz schwinde» zu sehen, habe sehr nabe gelegen Wenn mm gar behauvlet werde, der siübeie Reichskamler suche seinen Nachfolger an der Hand der Zollcrinäßigungen zu stürzen, lo könne Fürst BiSmarck sage»: „Gott behüte mich vor meine» Freunden !" Ter Vertrag bringe einen Interessenausgleich zwischen Produzenten und Koiiinmenien. Aber nicht blos in wirilstchaftlicher. sondern auch in politischer Beziehung seien die Verträge von hoher Wichtiakeit Keine Partei würde die Vernftworstichkeit für das Scheiter» derselben übernehmen können. — Abg Grar Kanltz lkons.) sorichk sich entschieden gegen das Anigcben der anlonomen Fest stellung der Zölle aus, wodurch eS unmöglich gemacht werde, unser Zollsnstein in Einktang mit dcn stetig wechselnden Verhältnissen ant wirthschaslliche», Gebiete zu setzen. Mau spreche von einem einseitigen Druck der landwirthschaiilichen Zölle. Aber habe die Landwirlhschast nicht auch die Indniiriezölle zu wagen? Die gegenwärtigen Getreidezölle seien a» de» hohe» Getieidepreiie» nicht schntd. Man hätte niedu'gere Preire durch zeitweilige Zoll- ftisprnsion herbeifülrren können. Die Reaktivirnng der Zölle würde keine Schwierigkeiten gemacht haben Bei Aushebung de, nisnjchen Ausfuhr haben wir geieben, daß dft Reg'erung keine ZvlliuSpensi'N will. Ei bitte noch beute den Reichskanzler, liebe, eine Suspension der Zölle vorzunebine». iei es a»i ein oder zwei Jahre (Richter ruft: „Ans zwöil Jahre!! Es iei wuchtig, daß niinineln Klarheit darüber geschahen ist, daß die Zolle,Mäßigung auch den Vereinigten Staaten von Nordamerika m Gute kommt. Mil England stehen wir aus dem Fuße der Meistbegünstigung, sodaß die Einfuhr aus Indien und Eanada bei uns zu den ermäßigten Zöllen stattflnden könne Damit spitze sich der Vertrag besonders gegen Rußland zu. Der Zollsatz von 5 M. sei nicht eine Kraftprobe, sondern eine Foidernng der bitteren Notbwendigkeit gewesen. Schon bei Mittel- ernien könne der Rogqenvreis am IM M. beruiitergeben. allo aus einen Preis, zn dem die denlsche Landwirthschaft nickst mehr vrodu ziren könne. Angesichts der Verträge gelte iür die Landivirthschast das Wart: „Laßt die Hoffnung hinter Euch!" Nicht minder wird der Weinbau durch die Verträge geschädigt. Auch die Industrie, namentlich eine Anzahl kleinerer Industriezweige, erführen schwere Einbuße» Die Schutzzölle seien kein Glück geweien. aber eine Nothwenpigleit. Tie Landwirlhrchcrit »ehe der Industrie gegenüber längst im Nachtbrile. Er bedanre daß dem Reichskanzler beim Abschluß dieses Vertrages sreihändlerische Räche zur Teile gestanden Er werde den Vertrag auf das Entschiedenste bekämpfen und sich mit den« Bewußtsein trösten, daß er in diesem Kamvie nicht allein stehe. iBeiiall und Widerspruch.) — Reichskanzler v Eävrivi weist die gegen seine Beamten erhobenen Vorwürft entschieden zurück Die betreffende» Beamte» hätten schon unter dem Fürsten Bismarck gearbeitet, sodaß man ihnen Fieihäiwlerei nicht Vorwerken könne. — Weftcrberachnng morgen. Berlin. An dcn Fürsten Bismarck Hai der ReichStagsabg. v. Kardorfs die Anfrage gerichtet, ob der Fürst BiSmarck zin ersten Beratlning der Handelroerftäge im Reichstag erscheinen werde, hieraus aber die Antwort erhalten, daß er behindert iei. der Bc- ralhung beizuwohnen — Tie dentsch-koniervatioe Fraktion hat sich gestern mit 24 gegen 12 Stimmen gegen die Handelsverträge erklärt. Die deutsche Reichspartei ist in ihrer Mehrheit zn einein ,u- slimmcndcii Volum gelangt. Vom Eenlrnm wird wahrscheinlich »nr v. Schalscha gegen die Verträge stimmen — Der Ehes des GcncralslabeS des 6. Armeekows. Oberstlenlnant vo» der Marlit. erhielt das Konilhuikreu; 2 Klasse des sächsischen AlbrechtSocdenS Berlin Der Bundesrath überwies die Vorlage betreffend die Verleihung der Kvrvoratio»s,e,ble an die Astrolabe-Coinvagntc »i Berlin an die zuständigen Ausschüsse. — Das Abkommen mit Oesterreich Ungarn über den gegenseitigen Patent-, Muster- und Marken-Schntz kam nicht zur 'Verhandlung. — Ueder den 'Antrag, betreffend die doppelte Amechnnng der Dienstzeit zu Gunsten der i» dcn deutschen Schutzgebieten beschäftigten Relchsbcnmtcn kam es ebenfalls zn keiner Befchlußiassnng. Berlin Der Entwuri eines Eheck-GefetzeS ist soweit geför dert. daß derselbe dem Reichstage noch in dieser Session zuaehen wird. — Babiiiche Abgeordnete brachten rin Reichstage eine Inter pellation bet,essend de» Schutz des deutsche» Urheberrechts in den Vereinigten Staaten von Nordamerika ein. Görlitz. Der hiesige Bm'kiei Adolf Albert ist wegen Unter scblagung sämmtlicher Depots flüchtig geworden. Ueber sein Ver mögen ist der Konkurs eröffnet worden. Nach einer »euere» Mel dung soll Albert in Görlitz m einem Weinbeigbanfe seftgenommen und in daS Gefängnis: eingetieftrt worden fein P oien '.'ins Soldaii wird gemeldet, höhere russische Ossiziere bereiften verschiedene nabe der brenßirchen Grenze gelegene Ort- schi.ften zwecks Einrichtung vo» Garnisonen W nldenb » r g. Eine iurchftrare Explosion schlagender Wetter ftnd aus der Friedens-HoftniiiiaSgilibe statt. !« Tvdre sind bereits hervorgeholl Wahrichcinlich sind insgeiammt ttst Bergleute todt. N ü » » bc > a. T ie freisinnige Partei Bnherns rroisncl eine Agitation sür Aushebung des JnvalidttälS- und AlterSversicherungS- GetetzeS. WI e n Heute Mittag sind im Auswärtigen Amte die Handels verträge zwischen Teuischland und Leiterierch-Ungarn «nd d« Schweiz nnterzezchnrt worden. Pfmw'S MM KiR»er«ttch. M- L«ll>e«i 8tbr. Pn>»d, 1142.