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Dresdner Nachrichten : 28.11.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-11-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188211285
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18821128
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18821128
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-11
- Tag 1882-11-28
-
Monat
1882-11
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 28.11.1882
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vrvsÄov 1882. lksichiiiu tittlttz ktid 7 Uhr In der Lrixdirt-»: Matt-»Itt»li« iu. Ädonnemrntrprrl« vlcrlttiiihrit», 2 Mark »» Plgc., durch die Peil .' Muri 7L Pi»« N>»>»». w Pi»c. dluNage 3700V »remrl. tzlir liiRiickaoi« rlnaelandler!»!a- l uicrislr inaSil sich die vlcdollU,» nicht verdindlü.,. Amwnein ilir uns nelnncn au: Die ilinionreii-^uiriiur u.pnaien- ii«>» » «««>«»! — «»»»>« D»«N«i - »anv« »«««».; - 2i»v«iik>«»»a»t: - G. Müller in churllh: — «»>,. »t«tz I» Magdcduig; - 2. ikiarck L v». in Halle: — Ltelnee,» Hamduig. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsendericht, Fremdenliste. 8iiwuitli«li« I»p>MiieilrbeitM >r in ru imorkitnut billigiitau Nrsisvn hoi onormvr Fusnahl ^ Harlmrmn L 8rmm, L 8vI»Ii»k,»»-Kcher»«8« lVr. m goxroniibcr >lew Vgl. Hchlossü. ?^«--Ä«Wr-«°^»-MkSi-°-ES^rLS««e-ri5---SSM--S^^ > VrliiiE V«»iiuuN>1uI>»l, .Inil äurrll 1»epl,u» »»i-I„»»i<-». ftÜl'hl e» 1>6U»liUl(t l.au<tl>nun8<r>»>i8n»-^« it«. Lteli» kär kkots§r»Me tsrl Zinxim Seat« Arbeit ^i»L L IrL kl»«,igv Ke«j,e. 17 K-»» »I I Vitt « tl ito« es« 17 Vorgrc>8tio> inixon ukusti Pilom ftilcko. ZV,ffI>i,!>A>I--ko8to>l>>n8ou 27. elalir^ans*. tznieu»« weit,«» Morlenlirohe l ! >nö S!»chm. 3 »1,1 iinueiiomml». 2on:»agi> bli MItti>a«t!iNlir. I Remluti m» an TLuchciilahklN »r. .'! i»i,«,,j x -7i l ,!, bi - 2! och m. 3 u i - T,e .Ittlrnltiac't-elii»eilc i»i, > ISP,. tiingclaiidl dleZeile AI Pi. Pille Garantie siir dal nächil- taoilir ürlchelne» der Jnlriote >nrd nicht gegeben. AuÄrSiNge Annoncen» Aufträge Non uudelamucu ocgv»«» inleuren wir »UI gegen PiLnumerau»«- .latllnngdnrch Slrlelmarken otcr 'chancinini»,!»,» richl Ellven kosten kl- 2n» rate sin di< vtoittag'e rluinuni > de, »ach einem ucstlaze dir Px,it,c,le 2ä Pt. iivickoii hal'üx.-it. arlastigi I. OK1«I»Or «I. .1 I»« lineloi» «ia l» «Ij^ Hut-, 8«'kirin- , ,»> I'ol/zvnnl,'»-^uüo>- »»» Irreque^ I-ippmunu <Fv8i:tillt'l8. umi ('ttitwbttollvr äi U»up1dH«de7, kitf»er^n. 1 Xemo lal-, fttetareodll« ln 7, m NeN»U^k»er, ^opir lieber u, .1 k»«r. >V»r vervonäon kür ^ Ii'ir 6io bo>i< lk I^U'nIj'llploro >tr» I li'u- l.in»,N> .Vu>M!irUeko Mudirirto r.ucb ^ uus^rt:, liuit»» vof?.,u>jt. fil Uttrikuu D»üi»»«h. Itlkk,«!« », A »ilr>«lrutker!,t>. 2t>» u. ^u>«It!«-ii»tr. u »», l'vdtzilnt^. ^ I ein« Veriiauk.Inil»!« »I»a Nur, », 7eiepd»n rerduaU, n vln it-rl-, <jpr!>»itcl>!<. Itsiik. «r. zz». e Ästtteriniq vom 27.Novbr.'. Vorometcr nnls) O-lor Z'ösr'N. 7.'«» M U.. teil üe'tlNi Milt. ac!tt»<>cn TViNi,'M„t-ni'„r. . 7 ^W., ltiedr. Tcmp. lioUtile T ttn»».2^. st W oll st rast- IVlAbend-, s s »och NflttUt'r.r: Tcmv. 2r'ind. r^t'octt. brdcckl- ' Aussi6>1t'n siir den '.8. Novbr.: ZLest, sriscl>. r.rüntnlic,'', etwiio ^licdrriklmin, kälter. Ti nstag, 28. Nsvvr. Seiannnartlichcc Skedarleur flir Pvllltschkö t>r. Emil lölcret, ln Treddcn Mitte dieser Woche unterbricht der Zusammentritt dcö Reichs tages die kaum in ^lusi geratlienen Verliandlungen des preußischen Landtages. Wie sich beide ftärpcrschasten mit ibren Arbeiten rin richten, ob man da« Nacheinander dem Nebeneinander vorziebt, I muß sich in den nächsten Tagen Herausstellen. So recht zweckmäßig! ist die seht beliebte GcichästScinIhcilung nun gerade nicht. Es hätte sich weit eher empfohlen, dem Reichstage den Lortrilt zu lassen, ihn schon Anfang halt Ende November zusammcnzurusen. Er konnte alsdann bisMitteZanuar seinArbeitspenium erledigen und dann war es Zeit, den preußischen Landtag zu versammeln. Dieser einfache, naturgemäße Arbeitsplan, diese systematische Zeiteintheilung saglen aber der preußischen Regierung nicht zu. Sic hoßtc für ihr Steuer Programm — dieses A und S ihrer ganzen Politik — bessere Ebancen zu erzielen, wenn sic den preußischen Landtag als Schnce- schaußer für den nachriickcndcn Reichstag vorschickte. Ter Landtag sollte sich einem gewaltigen preußischen Deficit gegenüber gestellt finden, sollte sich ängstlich nach Decknngsmitteln umblicken, sollte nur in det Aufforderung an den Reichstag , neue indirccte Steuern zu bewilligen, Hilfe in der Noth sehen. Mit diesem klug auSgedachten und fein eingesädelten Plane ist'S jedoch nun Nicht«. Der preußische Landtag bat sich geweigert, den ihm angcsonncnen Steuer-Wechsel auf den Reichstag zu ziehen. Der Verdruß über diese Enttäuschung mag in Varzin noch größer als in Berlin gewesen sein. Zetzt, nach- träg'ich, wird auch klar, warum vor einigen Wochen die Bismarck'sche Feder-Leibgarde so ungestüm auf die zlonservativcn einhieb. Den Reichskanzler beschlich die Ahnung, daß die preußischen ztonservntiven die VolkSrcchtc' im Punkte der Besteuerung energischer wahren würden als die Liberalen, die, in der Aussicht: für Bennigsen und andere Monsieurs Ministcrportefeuilles zu ergattern, recht wohl neue Lasten auf die Steuerschultern des Volkes geladen hätten. Zu diesem Bcbufe inußten die Elardistcn des Preßbureaus täglich das Banonett gegen die zlonservativcn fällen, um für Bennigsen eine Eiasse zu hauen. Vergebliche Mühe! Von dem tauscndmasligen Stcuerschifs das Bismarck in die (Zewässer des preußischen Land lages gleite» ließ, rettet er das einzige Boot 'des Steuer-Erlasses der vier untersten Klasscnstufcn; alle übrigen Projekte sind ein Spiel von Wind und Wellen und längst hinauSgclricben aus den hohen Ocean. Der Landtag wird die Einkommen bis cu ILM Ml. steuerfrei machen, d. h. von '>,s>i5,!iiL Ülasscnslcuerpfiicktigcn nicht weniger als 4,360,613 von jeder directcn Staatssteucr befreien. Das macht einen AuSfaft an 13"» Millionen und diese sind leicht zu beschaffen-, schon eine Erhöhung der Einnahmen aus den Staats- babnen schafft Millionen dieses Deficits hinweg. Das wäre schon ganz gut und hilft über die Finaiizschwicrig- keiten des einen Etatsjahres hiuweg. Dauernde Drdnnng in die preußitchen Finanzen und Beseitigung des Lesicils gewährt aber nur — so weit es sich um Maßregeln handelt, die Preußen für sich allein, offne Reichslulfe, besorgen kann - eine organische Reform der Einkommensteuer und stärkere Heranziehung des mobile» AavitaleS. Zu dieser nöthigcn Reform fehlt cs aber an ollen Vor- bereitungen innerhalb der preußischen Regierung, die sich lieber mit der Ausarbeitung eines todtgeborcnen Äescßes betreffs einer Liccnc stever auf Tabak und geistige Eletränte abguält, als das Pferd vor dem Steuerwagcn da anznspannen, wohin cs gehört, also vorn, vor die zu resormircndc Einkommensteuer. Hoffentlich gebricht cs dem preußischen Landtag, sobald ihm der aus Varzin herbeieilcudc Fürst Bismarck gegcnübertritt, nicht an Muth, im Verlauf der Budget- beiatdungen aus diese natürliche Lrdmmg der Tinge zu dringen. Ein Punkt aus dcn Landtagsucrhandlungen verdient noch einige Worte. Er betrifft die Holzwllc. Preußen wird im Bundesrnlbc die Erhöhung der Holzzöllc beantragen. Dies kündigte der lanv» wirtffschaftliche Minister l)r. Lucius an. Sein Vorhaben wurde ebenso lebhaft bekämpft als befürwortet. Die Holzpreisc sind seit Fabren im Deichen. Die Einnahme des Staates ans seinen Forsten finkt fortwährend. So in Preußen, lind in Sachsen, Bayern, Thüringen ». s. w. ist's „ebenso". Hier wirken mehrere Ursachen zuiammen. Einmal die maffcnhajlc Einfuhr aus ländischer Hölzer. Zn Schweden und Norwegen, in Russisch Polen, Galizien wie Ungarn wird in der Waldmirthschast ein grauenhafter und gewissenloser Raubbau betrieben. Das wirklich sündige Nieder schlagen herrlicher Wälder bebnsS Erzielung augenblicklicher Ein nahmen hat sich in den erwähnten Staaten zn c.ner Landplage aus- gebildet, unter welcher ganz Europa empfindlich leidet. Die Ver schlechterung unseres ganzen Klimas, das Vorherrschen rauher, lungen- zekrender Oft- und Nordwinde, die plötzlichen Wetterstürze, die ver heerenden Wolkenbriiche im Sommer, die lleberschwemmungen im Frühjahr und Herbste hängen ganz ersichtlich mit jenen sinnlosen Waldvcrwüstungcn zusammen. Hofft man durch Auflegen eines Zolles auf Hölzer aus diesen Ländern die Massencinfuhr von da zu vermindern und jenem Raubbau zu steuern, so haben Holzzölle eine sebr sympathische, populäre Seite. Außer der ausländischen Kon- ^ kurrenz bewirken aber auch andere Umstände den Rückgang der Holz preise bei uns. Die Bauthätigkeit bat infolge des jahrelange» Dar-: niedcrlicgcns der Geschäfte etwas gestockt und infolge dessen weniger! Holzmatcrial beansprucht. Bei den Bauten von Häusern und Brücken ^ wird die Verwendung von Holz in steigendem Maße durch ausge- ^ debnten Gebrauch von Stein und Eisen zurückgedrängt; bei dem! Schiffbau tritt Eiscnkonstrnktion immer mrbr in den Vordergrund. > In steigendem Grade werden die hölzernen Eisenbahnschwellen durch , Stahlschwellen ersetzt. Tic unterirdiscycn Telegraphenleitungen be wirken eine erhebliche Einschränkung im Gebrauch der hölzernen Tele-raphenstangen. Der immer mehr auch auf dem platten Lande sich cinbürgerndc Verbrauch von Steinkohlen zu Heizungszwecken verringert den Bedarf an Brennholz. Die umfangreichen, seit De zennien stets fortgesetzten Aufforstungen öder Laudiirecken liefern ein stets wachsendes Ouantum von Holz und so ist naturgemäß der Preis namentlich für die geringwerihigen -Hölzer seit einiger Zeit im Sinken begriffen. Neue Zndustrien, z. B. die Verarbeitung des Holzes zu Papier, die Anlage von Zttndholzfabritcu uns dcrgl. haben nur in einigen Gegenden das Sinken der Holzpreisc ausgchalteu. ES ist auch nicht zu vergessen, daß, Dank unserer rationelleren Forst- wirthschast, wir jetzt das Holz billiger produzircn als früher. Nicht minder haben sich viele Bauern, infolge mebrjähr gcr schlechter Ernte», g-nötbigt gesehen, zu ihrem Rcservelapital, dein Walde, zu greisen, größere Massen von Holz einzuichlagen, den Waid zn ver wüsten und die Holzpreisc zu drücken. Aus Mangel an Baarmitteln unterlassen viele Bauern die Aufforstung, denn die Kosten sind dabei nicht unerheblich. Letzteres ist eigentlich die Hauptsache denn eine mäßige Bcrjüngernng der Jahrgänge schadet dem Walde nichts, wenn man nur wieder anssorstet. ie Erhöhung der Holzzölle wird ganz verichievenartige Folgen bewirken, die zur Zeit wohl noch Niemand völlig zu übersehen im Stande ist. Es ist recht wobl denkbar, daß damit der ausländischen Schleuder - Konlurre»; vorgcbenqt und höhere Einnahmen aus de» Forsten deren Besitzern »'.geführt werde». Deutschland hat einen Waldbestand von 13,024,520 Hektaren. Davon befinden sich 33 Pro ent in Staats- und ltz Prozent in Privathänden, von den übrigen 10 Prozent sind 18 Gemeindeeigcntlmm, der Rest gehört Stiftungen an. Diesen allen sind erhöhte Einnahmen zu gönnen. Liber ebenso ist cs möglich, daß die höheren Holzpreisc die Wald besitzer zn einem vcrm.brtcnEinschlagen verlocken. Nie war luden deutschen Wäldern der Hieb stärker als in den Grünoerjahren. Diese Vcrsübrung zum starken Einschlag ist nickst auf die leichte 'Achsel :» nehmen. Ebenso wird die Vcrthcuerung des jetzt billigen Holzes die 'Verwendung dieses Materials nicht fördern, wohl aber die Fndustrie aus andere Pfade drängen. Mehrere der kräftigsten Kleingewerbe Deutschlands gehören der Holzindustrie an, der man Vas Rohmaterial nicht, ohne sic selbst zu schädigen, vcrthcucrn kann. Die Maßregel der Holzzöllc will also wohl überlegt sein. Fedensalls tollte man nicht an Erhöhung des Zolls aus solche Holzgatlungcn denken, die Deutschland entweder gar nicht oder nicht in gleicher Güte erzeugt, deren Einfuhr also unbedingt erforderlich ist. Wir grciscu von Man cherlei nur das Harke, zu zianouenlafettcu einzig verwendbare un garische Kcrncichenhol; und die dicken hundertjährigen Stämme aus den böhmischen Tomainen heraus, die man als Zchisismosien und zu gewissen großen Bauten verwendet und ftir welche in Deutsch lands Wäldern kein Ersatz wächst. Der oberste Grundsatz aber sei: Erhaltung des Waldes als klimatische Schutzanlagc, selbst unab hängig von seinen, Reinerträge. 'Neueste Telegramme der „TrcSdnerNachr." vom 27 Novbr. Leipzig. Der kaiserliche Diseiplinartzos verurtlicilte die Marincingcnicurc Hoßseld zu einem Verweise und 4M Mark Geld strafe und Veit zu einem Verweste wegen eines Diseiplmaivergci ens, «,»ii v„» oft,-»»» .^kroße Stimmzettel für Rickeit verkheilt uabmc der Anlagen der Notenreicrve um 102 Millionen auiwestfi übte kaum einen Einfluß. Deutsche Bahnen waren vielfach höhc>. österreichische Bahnen still. Banken blieben unverändert und ss schließend, nachdem sie niedriger eingesetzt hatten. Kassenwer-lie waren vereinzelt belebt, Bergwerke geschcsttslos, Fndustricn fest un>> Fonds unverändert und unbelebt. AronNu»« a.!v«.,e7.!i!ori«!dcr. Adkiivr. ciredn 21«? l-iaolSdali»Loa:- vardc» N7>. OirrSooic—. Lsli. LIll>«rrti»c —. Pat»e,r,-mc-. Gaiizicr —. Lcilc i -iiioldri»!- —. U»l,.SoId>ci::k . 77er RiNIc» c^ier Nuüc» —. e.Lrl.vnmlcilic —. Aeucsle Ungar. Gvldaillcibc Oricnlanlclde . u»» «arilch« Äarlerrenl« —. TiSconlo —. r!,M»ci wolllmrdba!,» Rudi«. »Nun, 77. Äovl'r., Abeiwz. llredll §Iaaliv. 70. Samlnnbcn l>> 70. Ni>rdwiia»il>:i U»I,<c>. Marlnole» 7,8,1". Nu», srcdil 281 L.7. RM»-» 'pari», 27. '.eovrmbir. lTü-lusi.j Rruti Anlettie l!>.'7. Jialrcver 82.-.,. SlaaNiba!,» 7.17..7S. eaniSardcn ÄS.'Xi. »o. PrirrÜSten 2-7, EgMer 211, Oellerr, «oldrcnle Trüge, Die Bcrnthiiug de weil dieselben aut offener hatten. Berlin Abgeordnetenhaus. Forstelats wurde fortgesetzt. Abg. Büchlemann. welchcni die Aus gabe zutällt. seinen Kollegen Eugen Richter zu vertreten, sprach eine Stunde lang gegen Erbobnng der Holzzölle, Die Nutzbolzprestc hätten sich in den letzten Zainen erhöht, die Einfuhr von 'Nutzholz aus dem 'Norden habe sich vermindert. Holzzollerhöhung begünstige den großen Waldbcsilzer auf Kosten deS kleinen und der armen Konsumenten. Ter Landwirtlffchastsminister l)r. Lucius wies hieraus nach, daß sich die Bruttoerträge der Fonivcrwnltuiig zwar erhöbt, die 'Nettoerträge aber vermindert haben und zwar teil 1865 <wo die Holzzöllc aufgehoben wurden». Erst mit Eststülmmg des 70er Zolltarifs sei eine Besserung cingetreten. Ausgabeerinäßi- gungen in der Forstverwaltung seien unmöglich: sie müsse also auf höhere Einnahmen Bedacht nehmen. Die deutsche Holzproduktion sei hinreichcnd.denKoistum zu decken. Abg.Rickert spracknndcmselbci'Sinnc wicBückitcinann, ohne ctwasNcucs vorznbringcn. Abg.IB.Windtborst: Zn ländlichen Kreisen breche sich immer mehr die Ucbcrceugung Balm, daß es mit dem Freihandel nicht gehe. Theoretisch könne man ja nur den Freihandel vertreten: aber in der Praris sei er unhaltbar, wenn die Anderen nicht mitthun. Wenn alle 'Anderen ihre Tlmrcii verschließen, so können wir nickst allein die unsrige offen lassen. Bezüglich des Holzzolles entscheide er sich weder für noch wider, denn die Sache gebäre gar nickt hierher, sondern in den Reichstag. Der Forst-Etat wurde genehmigt. Der Gcsckiäftsctat ncf längere Debatten über die 'Verwendung von Trakehner Beschälern :c. Iic'vor, wobei der „forstcbrililiche Bauer" Dirichlct reine Erfahrungen im Pserdebandel zum Beste» gab. Der Etat des 'Ministeriums des Auswärtigen gab dem 'Abg. v. Enner (nal.-Iib.) Anlaß, zu erklären, daß seine Fraction diecmal kür den preußischen Gesandten beim Vatican stimmen werde, und rwar n.it Rücksicht auf den Paffuü der Thronrede, woiin gesagt ist, daß die. Gesandtschaft im Vatiean der Befestigung freundlicher Bezielnmgeii zn de», Oberhaupt der katholischen Kirche förderlich gewesen. Er hoffe, daß nun auch der Papst seinerseits cntgcgcn kommen werde. Abg. I>r. Windtborst behielt stck vor, beim Kultus- Etat zu sagen, was zu dieser Angelegenheit ,u sagen wäre. Zn, Uebrigen gab der Etat de- Auswärtigen <u keiner Debatte Anlaß, ebenso wenig der Etat des Krieg-Ministeriums. Wäbrend der Sitzung tauchte Eugen Richter vorübergebend im Hause aus. Er sah ziemlich angegriffen aus. — Moltke bat die Einladung ui der am jo. Decemdcr stattfindcndcn öOjäbrigen Zubclteicr der Nieolai- Akadcmic des GeneraistabcS in Petersburg, deren Ebrenmitglicd er ist. dankend obgelcbnt — Die ,.N. A. Z." glaubt, daß die Ein ziehung von Geldbeträgen durch Pos'anwestung in nicht ferner Zeit auch im Verkehr Zwischen Deutschland und Oesterreich brrbeigesübrl werden wird. - Der Kaiser ertbeiltc heute dem aus Varzin zurück- gekehrten deutschen Botschafter in Petersburg, v. Schweinitz, vor oeffen Rückkcl r nack Petersburg Audienz. Berliner Börse. Dir heutige Börie cröffnele aus Grund ungünstiger Wicner Berichte sein rekervstt. Der Reichsbanlalicwcis, obgleich er eine Erhöhung des Baarvonaths und bedeutende Ab- Vokalcs nud sächsisches. -- Tic am 22. d. 'M. ilattgesundenc Zagd im M oritzburgcr Ttzicrgarle» brachte reiche Beule. Sc. M. der König. S. K. Prinz Georg und so zur Zagd Geladene schosie» 16 Hirsche, 17 Thiere, 34 Sauen und l Hasen. — Der in Ruhestand getretene Bahnmeister-Assistent Heinrich Fischer in Zwickau erhielt das Allgemeine Ehrenzeichen. - Zn der Rcdaklio n und Expedition derTrcsdner Nachrichten wurde gestern Alles aus den Kops gestellt. Das ging >o zu. Der Umfang unseres Geschäfts ist in io starten, Wachsen begriffen. Von Ouarlai zu Ouartal steigt die Höhe unserer Auslage, die Verbreitung unseres Blattes, die Summe inner Znserate. Die Herstellung einer jeden einzelnen Nummer der Dresdner 'Nachrichten ei fordert ein solches Zneinandergrcizen der verschiedensten geistigen, technischen und ervcditionellen Faktoren, daß der Leser, welcher seine gewohnte Nummer am Früdstückstischc erhält, schwerlich ahnt, was Alles vorangehen wußte, daß er seinen regelmäßigen Morgenbesuch cmpsangen tan». Wiederholt hat unter Blatt neue tcckmiiche Ver vollkommnungen eiiigesülut, um die täglichen Schmierigkeiten zn hewältigen. Unsere Druckerei war die erste in Dresden, wclche Papier ohne Ende, die Marino,» icbc Diuckmaschinc, die jetzigen Runddruckmeffc'» mit Falzerei und Zählapparat, die Stereotypie und die Setzmaschinen einsuhlte. 'Aber Lilles das langt nicht zu. Emen neueste Zorlichutt sichet die Gieß m aichine em. Sie ei - moglicht, daß künftig ein guter Thcil unseres Blattes täglich mit irischen Lettern gedruckt wird. Bisher wurde der Schriftsatz, nach dem er gedruckt war, von den stinke!, Häuten der Setzer und Seherinnen auseinaiidergeiiommcn, zerlegt, iviedei in seine einzelnen Buchstabenkästchcn vertheilt, oder wie der technische Ausdruck lautet: abgelegt, um am nächsten 'Morgen wieder zu neuen Worlgebildcn veicimgt zu werden. Künftig wird der Satz, nach dem Drucke, im Ganzen in den Bleikcssel geworfen und «„geschmolzen: täglich aber gießt eine Maschine den Bedarf an neuen Lettern. Die „'Nachrichten" werben sich alio künftig täglich zum größte» Tlicil in nagelneuer Toilette präienlireii. Bereits haben »ich zur Besichtigung dieser Maschine eine Anzahl gewerblicher Vereine angemelbcl. Zunächst muß aber für Ausstellung dieses neuen Schristgußappartes neuer Raum gewonnen werden. Schiller sagt zwar lehr schön: „Es wachsen die Räume, es dciwt sich das Haus", »zn den Wirküchieit ist dies aber nicht der Fall. Wir mußte» uns also damit bclscn. daß die ge summte Redaktion und ein Tbeil der Expedition nach der oazugcmicthc- trn zweiten Etage hinaufzog. Gestcm fand die feierliche Amtshandlung Natt. Wir bedurften hierzu zwar nicht ocr Ebaitenträger, auch nicht der Gcuckc'schcn Rückloionnc wie beim Umzug der Branrvcrsichel-ungs Kommission, aber alle Welt mußte tüchtig zugrciscn. Leitartikel und Feuilleton, Lokalreporter und Financier, der „Vermischte" Redakteur und der Verantwortliche begaben sich in die höheren Regionen. Mo Feder und Papierkorh. Tintenfaß und Aschenbecher, O blatenichachtel und Schreibpapier. Vlamiiii und Atlas, Sckicere und Stiewlfnecht und einer Rie>enliblioilick zogen die Redakteure, mit ihren Riesen Eontolückeni die Expeditioner »ach der zweiten Etage. Hier wird sic daS Publikum cu sinden wisse» Die neuen .Räume gewähren den Redakteuren einen «wetterten Geffchwkrcis. wie einen besseren Einblick in die Fiesen. Zln Umblick bat gewonnen, es kann ilmcn meilenl reit in d«' lancen Umgegcnd Nichts entgehen, sic können jetzt an, Krcusihiirm die wechselno> Witterung beobacht«, und ertennen, wie die Glockeuzäune hangen. Die sichtlichen hohen Räume, in denen sic setzt arbeiten, gestatten ihren Gedanken einen höhen, Flug zu nehmen. ohne daß sie >ellfft dem Markte des Lebens weiter cnt feint sind. ,z>n das Publikum, so weit cS bezüglich der Aboune meuts und der Znserate mit unserer Erpedition zu tbun bat, 's« kein«lei Lokal Veränderung cingcsietc»: das Publikum findct dielen Tbeil unserer sich siet-.- vergrößernde» i» den Geichäncn wachsenden Erpedition an der alten Stelle. Glückauf zu der Erweiterung imscrer Tliütigknl! - Tic Kgl. Wafferbau-Titcelion inetdet über den Wasser» stand der 'Moldau und Elle am 27. d. Folgendes: Prag 8 Uhr Varm. 22«) Etm. und 1 Ulu Mittags 232 Eun. über 'Null, im Steigen; Lcilmcritz 12 Uhr Mittags 258 Etm. und 1 Ubr 'Nachm. 276 Etm. über 'Null. Die Micia und Radbuza sind bei Pilsen hoch angeschwollcn. Die Wies«, um Pillen herum glcichen cincm großen See und sind tiefer gelegene Stadtlhcile inuirkir!. Die Watkawa bei Piket ist bei warmem ie.giierllch«i Wetter anbnltend im Steigen begriffen. — Die Gotteshäuser unier« Stadt, in denen 'Violetten und Tlauermnsiken veranstaltet wurden, waren am Todten sonnt age trotz des regnerischen und düsteren Wetters bis aus den letzt«, Platz gefüllt. Auch die Friedhöfe waren stark lie- sucht und wurden die Grabställen mit Blumenschmuck reichlich be dacht. Aus de» Wege» zu den Goltccackcrn hatten in langen Reihen Blumenhändlerinnen Platz genommen, die ihre Waaren auo Reisig- imd Epbcukränz«, und anderen aus getrockneten Gräsern und ge- särlteu Strohblume» bestellenden Gewinde scilbotcn. Aus dem Trinllatiskirchboi waren nicht weniger als 3 Kränze, l<>7Kreuze, 155 Ranke», 33 Körbchen, 111 Kiffen und t Palmen gezahlt worden, auf dem ElraSkirchhos 278 Kränze und 4 Rauken, aus dem Zohaniies- kircbkos 3lll Kränze, N Kreuze und 7 Ranlcn. An den letztbc- zeichnetcn Friedhöfen hielten allein 08 „Kränzclweibcr" seil. Die Tdoreingänac des Trinitasiskirchhoses waren wie seither höchst sinnig mit Rauten und Symbolen des Glaubens, der Liebe und Hoffnung geschmückt, w hrend andererseits die Fricdbofsbcamteii zur ernsten ,zcicr des Tages sich in Gala gekleidet hatten. " Am Abend des TodlcnwnntagS mus-tcir Hundcitc an der Zobanncskrrche wieder umkchrcn, denn dieselbe mar schon lange vor Beginn des Gottesdienstes mit Andächtigen gefüllt; cs galt, dem liturgischen Göltest ienste beizuwolmen, welcher alljährlich zn> Todlenieicr abgel alten wird. Wenn schon dos Ziincre der kirchlichen Sin» imr m
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