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««m «ich da» Vollbringen nicht Wle» leistet «a» di« Fach« künstln geben »der wenigsten» geben solle«. Da» Soncert begann mit der Ouvertüre zur Oper „Peter Schmoll" welche (5 M. von Weber kmz nach vollendetem fünfzehnten Leben»« j hr 1803 zu Salzburg vollendete. Sein Lehrer, Michael Haydn, stellte ihm darüber unterm 3. Juni 1803 folgende» Zeugniß aus: „Mit wahrem Vergnügen habe ich gestern einer freundschaftlichen Probe der von meinem lieben Zöglinge Herrn Carl Maria von Weber componirten Oper: „Peter Schmoll und seine Nachbarn" beigewohnt und kann nicht anders, als mit Wahrheit und meiner Einsicht und vollkommenen lieber z'ugung gemäß, attestiren, daß diese Oper mannhaft und voll kommen nach den wahren Regeln des Contrapunkte» bearbei tet, mit vielem Feuer und mit Delicarcsse und dem Texte ganz angemessen von ihm componirt und daß derselbe zugleich ein ganz ausgezeichnet starker Clavierspieler dieser Zeit sei und daher es für gerecht und billig finde, diesen meinen lieben Zögling der ganzen musikalischen, gefühlvollen Welt zur besten Aufnahme zu empfehlen." — Nach dieser, vom Orchesteroerein höchst wacker ausgeführten Ouvertüre folxt.' Concert für Piano- forte Nr. 1. in 0. Op. 15 von Beethoven mit der Cadenz Nr. 3 von demselben. Die reich versammelte Zuhörerschaft lernte hier in dem noch sehr jugendlichen Fräulein Hildegard Spindler eine höchst beachtenüwerthe Clavlerspielerin kennen. Technik, Sauberkeit des Spieles, Clast'cität deS Anschlages, Kraft mit Eleganz gepaart, gaben Zeugnrß sowohl von ihr.r Begabung als dem Unterricht ihres väterlichen Lehrers. Sie spielte noch Andante und Polonaise von Chopin und erfreute sich eines immen'en Beifalls Das Orchester gab noch unter Leitung des Herrn O. Kumniee eine Ouvertüre im italienischen Styl von Fr. Schubert und schloß das ooncert mit der Sin fonie in 6-rIttr von I Haydn. — In der gestrigen Sitzung der Zweiten Kammer war als zweiter Gegenstand der Tagesordnung der Bericht der vierten Deputation .Referent Abg. Seyfart über die Pet tion des Rechtsanwalts Theodor Flemming und Genossen in Dres den um Verwendung bei der hohen Slaatsregierung für Ab hilfe der vorhandenen Credircalamität mittelst zu Gunst n der Dresdner Grundbesitzer zu emittirenver üprocenüger Pfand briefe. Die Erste Kammer hat bereits über diese Petition bc- rathen, und, nach'.em der k, Commissar in der Deputation die Erklärung abgegeben hatte: „daß dir Staatsregierung, abge sehen von den Bedenken, welche mit Recht der Err ch:ung der artiger Creditinsululc durch den Staat entgegcngestcllt werden können, an allerwenigsten den gegenwärtigen Z-.iipunkt als zu einem solchen Experimente geeignet ansehen könne', den Be schluß gefaßt, die Petition aui sich beruhen zu lassen. Die Deputation der Zweiten Kammer hält ebenfalls die erbetene StaatShilfe für unthunlich und glaubt, daß die Petenten Das, was sie suchen, beim Genossenschaftswesen, bei den bestehenden Hypothekenbanken, der Hypothekenversicherungsgesellschaft :c in genügender Weile finden werden. Bei dieser Sachlage schlägt die Deputation der Kammer, in Uebercinstimmung mit der Ersten Kammer vor: die Petition des Rechtsanwalts Flem ming und GiNossen auf sich beruhen zu lassen. — Nachdem der Abg. Mehnert darauf hingewiesen, daß die Creditcalamität der Grundbesitzer und lpeciell der Dresdner Hausbesitzer noch immer fortbcstehe, und die Schuld hieran richt allein in den Kriegsereignissen und deren Folgen zu suchen sei, sondern auch namentlich darin liege, daß das Kapital sich mehr vom Hypo- thekencredit und dahin gewendet habe, wo es höhere Zmsen trage und wo leichter darüber disponirt werden könne, und zu einiger Abhilfe der Creditnoth es für wünschenswerth bezeich net hatte, daß die jetzigen gesetzlichen Bestimmungen über das Subhastationsversahre» verbessert würden und der Staat in gleicher Weise wie den lausitzer Grundbesitzern und der Stadt Chemnitz den Grundbesitzern gestatte, unverziaSlrche Noten auS» zugeben, trat die Kammer einstimmig dem Vorschläge ihrer Deputation bei. — Der unter Protection Sr. K. H. des Kronprinzen Albert stehende Verein „Kameradschaft ehrenvoll verabschiedeter Militärs" hat Herrn Generalmajor v. Reitzenstein, in Aner kennung seiner dem Verein bei Anschaffung künstlicher Glied maßen für schwer verwundete sächsische Kameraden aufopfernden und thätigen Unterstützung, zum Ehrenmitglied ernannt, und hat S«. Exc. daS am 20. d. M. überreichte Diplom mit sicht licher Freude entgegen genommen. — Vor nicht langer Zeit th.ilten wir mit, daß zu einem Landmann in der Gegend von Fraucnstein ein Betrüger gekom men war und der Bäuerin erklärt hatte, daß ihr Vreh behext sei. Obgleich das Vieh kerngesund war, so hatte die Frau, sowie der später hinzugekommene Mann dem Betrüger doch Glauben geschenkt und ihn, da er zu Helsen versprochen hatte, tüchtig tract rt, ihm sogar noch Pferde und Wagen geborgt, mit denen er sich auf Nimmerwiedersehen empfohlen und ;o- mit die behexten Kühe ihrem Schicksale überlassen hatte. Daß es aber leider, und zwar nicht blos auf Dörfern, sondern auch rir großen Stätten, immer roch Meirichen genug giebt, welch« an Zauberei und geheime Künste glauben unv dadurch sehr oft das Opfer des ersten besten Betrügers werden, beweist zur Genüge folgender Vorfall. Zu einer Frauensperson, die von dem Schicksal mit einem Naturfehler behaftet .-oar, kam eine Landstreicherin, die dem Plätzchen erklärte, daß sie die Wun derkraft besitze, alle körperlichen Gebrechen, und somit auch das ihrige, zu vertreiben, versicherte auch, als sie ihr Opfer bereits gewonnen zu haben glaubte, daß sie noch die Mittel besitze, ihr sür die ganze Lebenszeit eine bedeutende Pension zu ver schaffen; Bcitzes wolle sie aber nur dann thun, wenn sie einen bestimmten Geldbetrag empfange, der ihr pränumerando gezahlt werden müsse. Das Mädchen ging den, nach ihrer Ansicht vortheilhaften Handel ein und hielt sich für glücklich, in der frohen Zuversicht auf eiie so glänzende Zukunft, — da aber traten zum Glück für sie Umstände ein, die den Eingriff der Behörde zur Folge hatten und sie von dem Glauben an die geheimen Kräfte ihrer angeblichen Wohlthütcrin gründlich curir ten, die Zauberin aber an einen Ort und in gewisse Verha t nisse brachten, durch welche ihren behaupteten Wunderkrästen ein Erde gemacht wu>de — - In einer St oße von Friedr'chstadt wurde g>st;rn Vormttteg ei» Gekdkästchen «»roch« «nd natürlich ohne In- halt aufgefunden. Die angestellte« Nachfragen sollen ergebe« haben, daß da« Kästchen zur Zeit als e» noch gefüllt gewesen, und zwar den Betrag von fiebere Thalern enthalte«, einem Geschäft«mann in Friedrichstadt au» seinem Geschäft»local ent wendet worden ist. Der Dieb ist nicht gekannt — Die neuen Francobriefmarken, resp. Francocouvert stempel, zeigen in rothem Druck die Worte „Norddeutscher Bund' uns „I Groschen" und sollen diese Stempel denen unserer bisherigen NeugroschencouvertS gleichen. Die Anfer tigung der FrancocouvertS soll nach 8 0 des Gesetzes über das Posttaxwesen des norddeutschen Bundes freigegeben werden, dergestalt, daß die Prioatindustrie herbeigezogen wird, möglichst wohlfeile CouvertS herzustellen, diese mit dem amtlichen Werth stempel bedrucken zu lassen und so mit einem Aufschlag sür das Couvert selbst in den Handel zu bringen. — Dem Fuhrknecht August O.uietzsch zu Uebigau ist sür die Errettung einer am 10. Oktober in die Elbe gesprungenen Frauensperson vom Tode des Ertrinkens eine Geldbelohnung bewilligt worden. — In Dresdens Umgegend ist ein fahrender Telegraph im Gange. Ein H-rr Zwiebel aus Zittau, der sich königlich sachsi ch conceisionirter Physiker nennt, pcoducirt diesen trag, baren Telegraphen in den Schulen und Wirihschaften gegen beliebiges Entree und erläutert dies durch Vorträge. Er ver anschaulicht praktisch das Blitzentstehen und Telegraphiren, und ist dies für Lehrer und Kinder eine willkommene Gabe. — Herr Ruvoloh Genee hielt gestern in der Gesellschaft „Albina" auf deren besondere Einladung einen Vortag (Sce- nen aus Heinrich Il'.z und wird heute seine hiesigen öffent lichen Vorträge mit Shakespeare s „Julius Cäsar" beenden. Die hinreißende Wirkung dieser herrlichen Tragödie bewies Herr Gern-« schon hier bei seinem früheren Aufenthalt, und sieht darnach mrt Sicherheit zu erwarten, daß auch der Schluß seiner diesjährigen Vorträge ein den glänzenden Erfolgen die ses ganzen Cyclus entsprechender sein wird. — Bei Kaditz wurde vor Kurzem ein unbekannter männ licher Leichnam aus der Eibe gezogen und gerichtlich aufgeho ben. Der V.rlebte der sich vecmuthlich 10 bis 14 Tage im Wasser befunden, mochte ungefähr 26 Jahre alt sein und war mit Tuchrock Buckel,nweste, blauen Mrlitärhosen, Halsbinde, Leinwandhemde und Halbstiefeln bekleidet Am Nocke befand sich das sächsische Mckitärkreuz mit dem Bande. Interessant war die vor Kurzem stattgehable Aus- «schling des umfangreichen Moritzburger Schloßteiches, auf welchem sich sogar früher eine vollständig ausgerüstete, in klei nerem Mahsiabe erbaute Fregatte schaukelte. Eine bedeutende Anzahl von Händlern und anderen Fischfreunden hatten sich am Gestade deS SeeS versammelt. Zwei an der Straße nach Bernsdorf ausgeschlagene Zelte machten dabei ihr gutes Ge schäft, während auch der Amtsteichpachter Sönitz mit seiner Ausbeute zufrieden gewesen sein dürfte, denn die stummen, schwänzelnden Schuppenträger fanden reißenden Absatz und wurde daS Pfund Karpfen auch hier mit 6 Nzr. bezahlt. — Vor einigen Tagen hatte eine an der Kreuzkirche wohnhafte Haadelsfrau einen fremden Invaliden in'S Logis ge nommen. Derselbe hat seine Logisgeberin in ein Paar Tagen so für sich einzunehmcn gewußt, daß ihm dieselbe eine nicht unbeträchtliche Geldsumme auf Treu und Glauben einhändigte. Der Miethsmann benutzte eine Gelegenheit und verschwand mit dem Gelbe ganz spurlos. Hierdurch wurde die Logisgeberin aufmerksam und erfuhr, daß sie es mit einem Schwindler zu thun gehabt habe. Der Invalid, welcher ein Ausländer ge wesen, soll aus einer entfernten Stadt an seine Logisgeberin geschrieben und um ein ferneres Darlehn zur Rückreise nach hrer gebeten haben, um seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Ob die Absendung eines zweiten Darlehns an den Durchbrenner ersprießlich sür die Darleiherin sem wird, wollen wir dahm gestellt sein lassen. — Dem Landtag ist ein Gesetzentwurf über Einführung eiaer allgemeinen Hundesteuer zugegangen. — Das Zuspätkommen gewisser Personen im Theater, in Eoncerten und Vorlesungen ist ein liebelstand, der run ein mal der strengsten Rüge bedarf, zumal es in neuerer Zeit auf eine Art geschieht, die dein Ordnungssinn, der Sitle und dem Anstand schnurstracks zuwiverläust Diese Störung ist am pein lichsten im Theater, wie wir dieß sehr oft im Parquet empfinden müssen, wo eine dicke, höchst corputente Dame oft erst dann erscheint, wenn das Stück oder die Oper bereits angegangen ist und die Erpositionsscene die Aufmerksamkeit doppelt in An spruch nimmt. Der Spätling erscheint, und um auf den be stimmten Platz zu gelangen, müssen 8 bis 9 Zuschauer sich er heben, müssen Stehmännchen machen. Ebenso in großen Eon certen. Der Eapellmeister hat den Taktstab in der Hand, die Ouvertüre oder Sinfonie soll beginnen, da kommen noch ein Paar weibliche Nachzügler, die ihre Plätze suchen, cs werden Stühle gerückt, das Kleid vor Zerknitterung bewahrt, der Um gebung zugenickt, und — nun erst kann auf der Tonkunstwerk stätte begonnen werden Die Aufmerksamkeit von Hunderten wird durch Zwei gestört, bei denen es heißt: Kommst du heute nicht, so kommst du morgen! Eile mit Weile! — Gleiche Störung war am Montag in Genees Othello-Vorlesung be merkbar. Auge und Ohr hing an dem Vorleser; tiefe Ruhe, denn es begann die Einleitung, wo jedes Wort von Wichtigkeit ist. Pauz! öffnet sich die Thür, alle Köpfe drehen sich rechts, es kommt noch ein Dämchen, die viele Damen jetzt mehr interessirt als die Desdemona. Sie stiefelt mit den hohen Ab sätzen lärmend am Vorleser vorüber, bis sie den Breitcgrad findet, wohin sie ihr Billet verschlägt. — Im Leipziger Theater wurden einmal solche Spätlinge vom Parterre auS mit Zischen empfangen, das half prächtig. — Oeffentliche Gerichtssitzung am 28. November. Der Dienstmann August Schuster in Burgk sollte sich gegen andere Personen unwahre und beleidigende Aeußerungen über Amalie Kempe von hier erlaubt haben, wie von dem aufge stellten Zeugen eidlich bestätigt worden war. Durch die Aus sagen anderer Zeugen war jedoch nachgewiesen, daß er an dem Abend, an welchem er die erwähnten Beleidigungen gegen jenea Zeugen ausgesprochen haben sollte, gar nicht mit dem selben zusammen De»es»n fsi. Datum wurde « hent» au? erhobenen Einfpruchbeschrtnkt Nagfrei gesprochen und der Klä gerin die Kosten zugetheilt. — Am 18. März d. I. wollte der Schuhmacher Carl Friedrich Hamann in Großenhain seine Sachen in die ihm von seinem verstorbenen Bater testamenta risch zugetheilte Kammer in seiner Wohnung bringen, seine Stiefbrüder aber setzten sich dagegen, es kam, wie er behaup tete, zu thütltchen Angriffen gegen ihn, und so hatte er bei dieser Gelegenheit den Schuhmacher Carl Gottlob Rumberg einen „schlechten Kerl" genannt, weshalb er zu 3 Thlr. Strafe verurtheilt wurde. Der heutige Einspruch führte zu keiner Aenderung de« Urtels. — Am 27. August d. I. hatte sich in den „Dresdner Nachrichten" eine Anfrage von Johann Friedrich Ernst Pfefferkorn, hiesigem Kleiderhändler, befunden, de« Inhalt», ob es wahr sei, daß der Kleiderhändler Imma nuel Jacob neben seinem hier bereit« seit längerer Zeit be stehenden Geschäfte, gegen die Vorschriften der Gewerbeord nung, noch zwei andere, separate Kleiderhandlungen eröffnet habe. DaS hatte Jacob so unangenehm berührt, daß er sich bewogen fand, bereit« am folgenden Tage eine Erwiderung darauf in derselben Zeitschrift folgen zu lassen. Jacob hatte nun gleich im Eingänge derselben die Worte „ein gewisser Pfefferkorn" gebraucht, Bemerkungen über Brodneid, und daß Pfefferkorns Geschäft dem seinigen habe unterliegen müssen, ausgesprochen, auch mit gesperrter Schrift außerdcm hauptsäch lich noch den Zusatz folgen lassen, er (Jacob) habe Dresden noch nicht wegen W.'chselschulden meiden müssen rc. Pfeffer korn, der darin Beleidigungen fand, trat dagegen klagbar auf, und wiewohl Jacob jede beleidigende Absicht bei seiner Erwi derung ablehnte, so war vom Gericht gegen ihn auf 10 Thlr. Geldstrafe und auf Veröffentlichung deS UrtheilS erkannt worden, welche» Urtheil heute ebenfalls Bestätlgung fand. — Endlich war der ehemalige Kaufmann Julius Anton Lange aus Jöhstadt angeklagt, einen ihm von dem hiesigen Restau rateur Mann und seiner Frau am 8. Mai d. I. ausgestell ten, auf sich selbst gezogen gewesenen und acceptirten Wechsel von >50 Thlr., zahlbar nach drei Monaten, widerrechtlich als sein Eigenthum benutzt zu haben, anstatt daß er ihn, wie er von Mann beauftragt war, verkauft hätte. Lange hatte bei dem Möbelhändler Taube auf dem Rosenwege für lO Thlr. 20 Ngr. Möbel erkauft und bei demselben den besprochenen Wechsel als Unterpfand sür die Bezahlung deponirt. Mann, davon benachrichtigt, ließ Untersuchung gegen Lange einleiten, und wurde letzterer zu zwei Monaten Gefängniß verurtheilt. Karrbe hatte seine Möbeln zurück und Mann seinen Wechsel wieder erhalten. Lange hatte Einspruch gegen obigen Bescheid erhoben, hauptsächlich einwendend, durch die Uebergabe des ge dachten Wechsel« sei derselbe in sein EigenthumSrecht übergc- gangen, auch habe derselbe, als er ihn dem Kaube übergeben, noch zwei Monate zu laufen und mithin noch Zeit zum Wieder einlösen gehabt u s. f, allein ohne allen Erfolg; denn auch heute wurde gegen ihn aus Bestätigung des srühern Bescheids erkannt. — Tagesordnung dec 63. öffentlichen Sitzung Zwei ter Kammer. Sonnabend, 30. Novbr. 1867. Vorm. 10 Uhr. Bericht der 3. Deputation über mehrere Petitionen, die Win kelschänken betreffend. — Ein ungewöhnlich großer Krautkopf, in LSbtauer Flur gewachsen, wurde unü gestern vorgelegt, welcher einen Durch messer von 10 bi« 11 Zoll hat, ü Pfund wiegt und allein zur Speisung einer sechs- bis fiebengliedrige« Familre auSrei- chen dürfte. 3kag«»gefchichte. Paris, 2t. November. Die aufrührerischen Pro- clamationen, welche die Verhaftung der Herren Nac- qu t, Acolas und Conso ten herbeigefühlt, und die zu dem cingel> iteten Prozeß Anlaß gaben, haben jetzt al« Akten stücke Interesse. Die erste sagt: Frankreich gehört sich seit fünfzehn Jahren nicht mehr an; eS hat alle seine Freiheiten verlcren. Seine Reichthümer sind vergeudet, die Ersparnisse emeS halben Jahrhunderts vernichtet worden. Es war die Hoffnung aller Völker; e« ist heute ihr Alpdrücken. Seine Regierung ist aber Gegenstand des Spottes der Regierungen aller Nationen der Welt geworden. Die Ehre Frankreich» ist in Gefahr, der Ruhm seiner Armee ist zweimal compromittirt. DaS Kaiserreich zerfällt in Ruinen; sollen wir un» unter sei nen Trümmern begraben lassen? Erhebt Euch, Bürger! ES giebt keine schlechten Leidenschaften, welche die unreinm Hände, welche unsere Geschicke in der Gewalt haben, nicht aufwühlen, um die Bürger niederzuwerfen, welche Frankreich seine Sicher- heit, Würde und Freiheit zurückgeben wollen. Laßt un» Ver trauen zu einander haben! Laßt uns die große, nationale Bahn der Ehre und Freiheit wieder betteten! DaS Hei'. Frankreichs hängt davon ab! * Die goldnen Preismedaillen der Weltausstellung werden seit ungefähr acht Tagen auSgetheilt. Dieselbm sind, nach den hier vorhandenen Exemplarrn zu urtheilen, so schlecht und mangelhaft auSgcsührt, daß, wären sie auS Zinn, statt au« Gold, der Stoff immer noch mehr werth wäre, als die Form. Jedenfalls würde keine Jury in der ganzen Welt sich so sehr blosgestellt haben, dem Product der ÄuSstellungS-Commission, auch nur als einfachem, gewerblichen Artikel, den Zulaß zu dem Palaste des MarSseldeS gestattet zu haben. Die Futterale sind in ihrer überaus schäbigen Ausstattung selbst einer ge meinen irdenen Thonpseife unwürdig. * Ein zärtlicher Vater. Kürzlich kam in Prag der seltene Fall vor, daß der Vater eines zu tausenden Kinde«, ungeachtet deS Bittens und Zureden» seiner Frau, sich ent- schieden weigerte, wie eS dort Sitte, in der Kirche zu erschei nen, um die nöthigen Daten ins Kirchenbuch änzuschreiben. Derselbe, ein Tagelöhner, meinte, er habe die Baterfreuden bereits satt Er mußte tatsächlich durch Communalwachleute in die Pfarrkirche geführt und dort angehalten werden, den gesetzlichen Vorschriften zu genügen. «r-r. iLlechts und Hautkrankheiten. Sprechst. 8—10 U. Vorm.. 1—4 U. Nchin uno aus Bestellung Fcrberger Platz 21». 1.