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Dresdner Nachrichten : 24.12.1888
- Erscheinungsdatum
- 1888-12-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188812246
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18881224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18881224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1888
-
Monat
1888-12
- Tag 1888-12-24
-
Monat
1888-12
-
Jahr
1888
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.12.1888
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wohnhaft. zum Nachtbell einer Nachbarin einen Diebstahl auA, den sie mit einer Ävöchigr» Gesängnißstrase sühiun mutz. — Landgericht. -Zebu Jahre unter der Erde". oder .Schuld und Sühne'' lautet der Titel eines Erzeugnisse» der Colpovtage- literatur, da- aus die Lüsternheit der Leier spekulirt und vielleicht mn deswillen auch schon allerwmlü starken Absatz gesunden hat Ter Sladlrath zu BiichotSioerda und jedenfalls auch noch manch' andere Behörde vermochte sich aber für de» liebealühenden Roman nicht zu erwärmen und strich denselben daher einfach von der Liste bez. dem Berzeichnik, das der Evlpvrteur Gnauck den Stadtvätern fernes HeimalhSvrtes B. rur Begutachtung überreicht hatte. Sonach durfte G. die erwähnte Schrot nicht zum Verkauf bringe» und da dies dennoch im August d. I. au Arbeiter in Radebera erfolgte, wurde Gnauck vom dortigen Stadtrath mit einer Geldstrafe von 50 Mk. belegt, Hiergegen beantragte der Angeklagte gerichtliche Eimcheidniig und das Schösfengericut zu Radeberg erachtete am 7. November Gnauck ebenfalls emer llebeitreiung von 856,AbIutz 3 der Reichsgeiverbevldnmig ichuldia, die es aber schon mit 2-1 Mk. Geldstrafe ev. 6 Tagen Hair gesühnt fand. Die Berufung G.'S wurde gestern vom Landgericht verworfen. — Im Februar d. I. errichtete der Mvbelfabnkanl Carl Heinrich Facke in Deube» ein Berkanisgrnchäsl und Lager felbllgeferligler Möbel im Hause Mos- eziiiskl>slras;e 2. F. meldete dies auch rechtzeitig bei dem Stadtrath an, ließ aber schon im Juni, angeblich wegen ganz schlechten Ge schäftsganges. Plakate not dein Inhalt „Arisverstruf wegen GeichättS- au'gabe" vor dem Lokal aiibringen und gab vor einiger Zeit das Lokal ganz aus, nachdem er inzwochcn die Vvir ihm auf 8 Jahre ernnetbclen Nanme anderweit am eigene Hand vermiethek batte. Jacke behielt seuien Wohnsitz in Tenbcn bei. Im August d. I. wurde Fache iml einer stadlrällilichen Strafverfügung überrascht, wonach er ivegen Vergehens gegen das Gesetz betr. den Geschäfts betrieb im llmheniehen und oaS Feilbieten eines Wandertage»» :c. IM Prk. zahlen oder 10 Tage sitzen sollte. Der Stadtrath batte sich zuvor bei der Steuerbehörde vergewissert, ob im vorliegende» Falle ein Vergehen nach der gedachten Richtung aiizunehme» sei. Das Schöffengericht lheilte die Auffassung des LtadtratheS. als F. gerichtliche Entscheidung beantragt halte und nunmehr legte Fache das Rechtsmittel der Berufung ein. Die il. Strafkammer, unter Vorsitz des Herrn Landgericlstsdireklors Kultz. trat dagegen deii AuS- sükiltiigcn des Herr» Staatsanwalts Tr. Böhr bei, wonach dem An geklagte» allerdings die Schuld beizmiiessen sei und es wurde dem gemäß die Berufung verworfen. — Tic Anschuldigung gegen Paul O-:kar Hennig wegen Versuchs eines Vergehens in der Nicktung von si 170. Abi. 0. des R.-Sl. G.-B. ergab sich in der gestrigen Verhand lung vor dcm Landgericht als nnbegrnndet. Das in Frage siebende Isilährige Mädchen hal zweisellvS den Angeklagten verkannt oder mit einer nnerniiitclt gebliebenen Person verwechielt. ES erfolgte daher die kostenlose Freisprechung Hemsig's. Die Verhandlung halte unter f?l»ssch!ntz der Sesteullichkeil slaltgcfundc». — cettk » t11 che iticrlretlreruiige» in den KL»t,I. '.1 ,» t s g t r t ch l e ». greilaa de» 28. V-icmber. Dresden : itr»»ui1 Ariekrtch LUtti rtadc » rsniudinlck (ct„ im )I>il,bari voUendeies WiilniqevSude ». Garte») i» Pieiche». Is oao M. Marie,rdera : Nu,»nie Lmilie vereiiel. Siichtcr ged. Meiler') S-iusaniudiiück in gühudaide. 2'>-'>0 M. «aumidend de» 2V. Dez. v'cwg.i : »t.irl eiuauil U»,,er'S öa„)„nmö!l»ck daleldsl. 1!»00 M. »iachlN,: ,zr»'dcn!> eoi lien,, GruuSllück «Mulilen«»» in Pieter», i.'i.'.NX) M. gredl»»» : i>-,>Mikli Sermaim Becker s Grundstücke t» Grritcndein: 1> PNttcr- leiieg'.iil. 2., .°>at 4!,.. 2> Ür-iete. »>o M. '.luerliach: graorlch vermaim äeuiiel') Lw„.'„r»ud-Iück i„ Oder Gairich de-,. Radcwiich, 10.100 M. Dresden: Oli>> -Vsta.NeU's Grundstück ««'.>„>>,,i>,i,». Sluteraedündr mit istnbau. gwtlcheu- dliu. 2 Dstiudr»-» inid o„>ra„m) duteldst »Piichaiswea sttr. tili. Ist.cüiv M. 7 r.meuHel:, : r>r»eili»e PauNnc -chraler'S i'ans.iniu»,stück In Neichen,«,. .!t >0 ritleuiuN;: t»u>,I öu,ia Miiilcr's Oirundstück (Wvt>n .düude. seuste Buustettei in '.'iitchemnilr. .'»>no M. Porun: gciedrntz öcriiiaini wobek Mensterscheiben von nicht einem Quadratmeter mit 6 Franc» befahlt wurden. Und nun am die Nestamiruna de» Brüsseler RatbbauseS. die Millionen verschlinat I Die Herren Schossen — da» sind in Deutschland die Stadträtve — lassen sich ihre Sprech zimmer mit unerhörtem Prunkemrichten. Die Ausstattung des einen Zimmers kostet 2LOOO Francs, dl« eine» zweite», obwohl erst die viersWände fertig sind, 52,000 Franc». Man laust Tavisserieen für 26.000 Franc», «in Äetäiel in Renaissance, von welchem e» sich hrrauSstellt, daß es gar keine Renaissance ist, für 8000 Francs, und da» Alles kür diese Zimmer und ohne Genehmigung des Ge- meinderalhs. In derselben Weise hat man eigenmächtig 230,000 Franc» für Bildbauerarbeiten und 75,000 Franc« für Malereien an der .Ebrentrepve" verwendet. Jetzt hat man einen ganze» Flügel des Stadthauses rcstaurirt: da man aber die HeizungSavparate vergessen, niuß^AlleS wieder umgebaut werden. Und aus andere» Gebieten der «Stadtverwaltung geht eS nicht besser zu: die Fmanf- lage der Stadt wird immer ungünstiger und das Ende vom Liede sind — neue Anleihe». (Voss. Zlg.s Afrika. «Time»" und »Dailv Telegr." veröffentlichen über Gtanlev eine fast gleichlautende Drahtmeldung auS Sansibar, welche die Reuter'sche Depesche bestätigt, aber einige besonder« Angaben macht, welche zur Aufklärung der Sachlage viel beitragen. So heißt eS, das Calati bei Emin weilte, als Stautet) nach Bonalha zurückkehrte, und daß Emm reiche Effenbeiiwonälhe hatte, von denen auch in dem Bericht Omar Snleh's an den Mabdi die Rede ist. Unter dielen Umständen wird von der elnen Seite der über San Thome eingrtcvssenen Nachricht, daß auch Emi» in Bonalha cin- getrvffen lei. nicht viel Glauben brigemessrn: nian nimmt vielmehr an, daß im Oktober die Katastrophe cmtrat, welche Emi» und Ea- sati in die Gewalt de» Mahdi brachte. Erwähnt mag tiier noch iein, daß die vor Suakin gefangen genommenen Sudanesen ihrer- cilS absolut nichts von den Dingen wisse», welche Osman Tigma nach Suakin gemeldet hat. und daß sie selbst größtenlheilS mit Silidergewcbren bewaffnet waren. Ter «Times" wird aus Sansibar gemeldet, daß die drei Boten Tippu Tipp'S. welche die Nachrichten von Slanleu'S Ankmiit am Aruwhinii gemeldet haben, über Uguha. Uiiji und Unianycmbe ge reist sind. Dieselben kehren demnächst zurück. Stanley ließ den Mörder des MajocS Barttelot hinrlchtcn. — Ter Sultan von San ibar hat fünf weitere Hinrichtungen angeordnct. doch werden die selben wahrscheinlich am de» Protest des englischen Generalkonsuls nnlcrbleibc». — Eine vvitngjesiiche Erpedilion von Quilliiilaiie zm» Nhassaicc paisirte am 2t. November dieMilangiberge. Tic Araber am Nordende des Nyassaiees cclsielten fünf Kanone» und sind i» ihrer Haltung trotziger und drohender geworden. Feuilleton. 's-Kvnigl. Hoft he ater (Altstadtt. AlS dritte Gastrolle sang Herr E. Shlva vorgestern den Evla R ienzi. Die durchiveg knnstleri'ch schöne Leistung stand noch über derjenigen von „Robert der Teufel." Herr Sulva hat aus seinen Rumzi augenscheinlich cm großes, ernstes Studium verwandt, so daß ihm alle musikalische» und dramatischen Pointen in Fleuch und Blut ühergegangen sind. Neben vielen von hohem Verständisiß zeugenden charallciistischen Einzelheiten, wußte er die großen Züge des heroisch gestimmten Enthlisiaslcii. die flammende Bitterlaiwslicbe, die von höchster Be gcislcrniig gctragene Hingebung kür die Lache, die schlichte Größe feines geschiehst che» Rienzi zum bkdenlnngsvolle» Ausdruck zu bringe», der den Feinden, die den Dolch ans feine eigene Brust zuckten,^ großmülhig verzeiht, der um die Burger Roms, die den "»d! ersten Stem wider ihn erhoben, wie ein Valer um seine Kinder zu weinen veiinag. Gesanglich ictzlc Herr Salva sleUemveisc in Ev . x-ic-!»'» Grmikistücke in va«n«k: » Müstlenaut aen. Sic «oUmüdie rW.'ii«. u,,v! s, .nr«7»'i', «.v.' Nes irl!»chatt.cst>-i',i-se Mit 'Ist>Iist. ,i»i> Schnci!>e„i>ii>ic>. 2a.ooo M.. 2> Wiric. cr teoauocire 0!v izarile Mir eincr tlnvcrivniiiicyr>.li oev anück >n Materials, die wohl nur selten ihres Gleiche» findet. Von irgend !7 ^2->'2i. Biirlstlü!'! : gtü-orich Wiilicli» Sckiüttcvum»'» öa»sar»»0stück in -L ^4st,u>cr:i>vis. Ist?" 4stüuran dc» Nl. DcjkUivcr. stlaocecrg: tLdlmro i—I ^ vstnistckc ^ Gruiiistiück vnscNist, l2.ü',0 M. W i r ! c r „ „ n vom 22>. Dczcuibc-r. Lstiromrltr »ach Oskar Mlall <WalI- ^ 'straste I0>. Nachmillaas 3 Mir: 717 MNIniirlcr. H arsticar». Ausstchl: . s «2 rcäiivc- l:,::-c storllrr. ri,cni!amrtra>navk nach »Icaiimiir. lrmprratur : — «2,§m»rst,- I Gr. Liürme. »IcSrizstr Ist Gr. Nülle. Barm. Iirilcr, Nachm, drvcckl. '—7 s Düvvsnriiid. Tancssieschichte. Deutsches Ncich. Die „tzlav ^^se.f; t:e Sovaidemokralen inst ihrer 2 Peliüonen gegen den AtterS- „tzcat. Zrg." hat darauf hillgewiesen, Agikarion wegen Herbcuchaffnirg und InvatiSitütsversichcrungS- :gc>etzeittw!!ri leinen Erielg gehabt hältcn, trotzdem die Agitatoren zahlrcichen Verfgiiinilnngen gegen den Eiuwnrf Skimmnng zu — ^^Ln'grhen ve>fnchle» nnv besonders dcr-s „O.uittnngsbnch" alS einen Rilcbchritt fchilderccn. Von fozigldemokcatiicher Seite ^„tif das Entschiedenste bestritten: aber die Leen der „Nat. Ztg." vollkommen Recht gegeben. Tie — « ^ivlirde bie e Behanvinng - Dhatsachen t>-' S osiaidemolratie verfugte bei der Reichstagswabl vom 2l. Februar über ca. 750,V>M Stimmen: zu den Unterschritten snr die Peii- o aeg-.^nvnsbogen wnioei! auch jene iniigen Leute von 17—20 Jahren ->b ^heraiigczvgen. also die „kolossale Reservetrupve." wie ein sozialdemo- Zratischcr Agitator diese Schaarcn nannte. Nach den gemachten srAnstrengungen ativ batten die Sozialdemokraten 1 Million Unter- ^'chiisten znsammenbringen müssen, wie sie geprahlt hatten. Nun, ".siiSgesammt sind nur — selbst wenn die höchste sozialdemokratische 2rZisscr als richtig angenommen wird — 120,000 Unterschritten zu ^Stande gekommen. Der Herzog Ernst von Coburg-Gotha ist dem deutschen Schrift- stellcrvcrbgiid in Berlin als Mitglied bcigclreten. Neue thatiachliche ^Meldungen über Emi» Pascha und Stanley sind nicht eingetronen. Tie Berwirrung der Talen in dem Reuter- ichcn Telcgrginm weiß man auch m Kreisen, welche mit den asrika- uiichen Vrrhältuissen näher bekannt sind, nicht zu losen. Dagegen wird allseitig der von dem engliichcn Schatziekretär als zuverlässig bczeichncten Meldung, Laß Emin und Skantey am Aruwhimi, also im Koiigostaate. angelangl seien, erhebliche Bedeutung beigemcssen und dies rim >0 mehr, da ans London berichtet wird, daß diele Meldung von der Kvngo-Mündnng tciegrm'hirt sei. also von der afrikanischen Westküste, während die Renter'iche Meldung von der Ostküste komm!. Stammen die beiden Nachrichten a»S verschie denen, von einander unabhängigen Quellen. so erhöbt dies natür lich d:e Glaubwürdigkeit. Immerhin bleibt eine eudgiltige Bc- stätianisg noch abzuwnrten. Wahrend im Jabre 1981 der Berliner Verein für Ferienkolo nien!. als derieibr sein? Tbälrgkeit begann, nur wenig über IM Kinder in Keloniecn schicken konnte, wurde diesmal 1kW Kindern die Wobühat einer Ferienerbolnng zu Thcil. 803 Kinder wurden in Vollkolonieen gebracht: 275 Kinder in Soolbüdern, 52 Knabe» und 75 Mädchen in Seebädern, 25 Mädchen in Stahibabcrn. 145 Knaben und 00 Mädchen in ländlichen Kvlcmieen, 75 Mädchen in Genesenden Koloiiiccn und 60 Kinder in Emzrlvslegen. In Halb- koloniecn befanden sich 8si2 Kinder: 384 Knaben und 508 Mädchen, insgeiamml etwa IM mehr als im Vorjahr. Die Beförderung der Kinder erwiderte 820 Mk. gegen 1640 Mk. im Vorjahr; die Erspar nis; ist dadurch erreicht, daß man weniger die Elsenbahn benutzt und mehr den Pwrde- und Straßenbahnen und den Dampfschiffen den Vorzug gegeben hat. JnSgesammt stellten sich die Verpflegungs- koslen für Kmd und Tag in Halbkvlonieen aus 85 Pfg., während der vierwöchige Allsenthalt emesiKmdes m Vollkolonieen 50 Mk er forderte. Die Gesammteinnahme des Vereins betrug 59,385 Mk., 6000 me'ar als im Vorjahre ; die Hanskollekte brachte 31,516 Mk., an Lertlägen gingen !W8Mk., durch Sammelbüchsen rund 1100 Ml. und aus Legalen 23M Mk. ein, während 7101 Mk. von den An- gebörigru der Kinder gezahlt wurden. Im Verein ist angeregt worden, Rnhckoloniccn für Lungen- und Herz-Kranke einzurichten. Lcstcrrcich. In den politischen Kreisen von Wien sind be unruhigende Gerüchte über Serbien verbreitet. Nach einer Meld ung hätte Milan mit Rußland ein Bündniß abgeschlossen, nach einer anderen sei eine Revolution ausgrbrochen. Die Gerüchte sind ganz unbegründet. Belgien. Hat schon die Aufdeckung der Spitzbübereien, welche Beamte der Brüsseler Stadtverwaltung mit Brüsseler Stadtloosen verübt baden, bewiesen, daß es in dreier Verwaltung an ausreichen der Aussicht fehlt, so hat die letzte Sitzung des Brüsseler Gemeinde raths rin Bild heilloser städtischer Mißwirthschast enthüllt. Der Geweinderath. Advokat Lepage, hat mit schonungsloser Offenheit die Wirthschaft in der städtischen Bauvrrwaltung aufgedrckt. AuS den drastischen Angaben des Herrn Lepage. gegen die kein Wider spruch erhoben werben konnte, seien nur einige Proben der letzten beiden Jahre angeführt. Die innere Erneuerung des Monnaie- Theaters war aus 60.000 Francs veranschlagt: gekostet hat sie 120,000 Francs: das Athenäum sollte 1.892,OM Franc- kosten; es hat 2,510.000 Francs gekostet und dabei bewähren sich die Heizung und die Ventilation so schlecht, bah sie schon jetzt vollständig um- oestaftct werden müssen. Die mit 562,MO Francs veranschlagten Kosten des flämischen Theaters sind aus 872,000 Franc- gestiegen >md «s ist noch nicht fertig. Die Einrichtung der Industrie Schule sollte 25.000 Francs kosten: sie kostet über 100.000 Francs, ihres Gleichen findet. Von irgend welchem Maßhatten der Mittel, einer berechneten Verlheümig der selbe», siebt Herr Sylva vollständig ab; er giebl minier ganz und voll, was er zu geben hak »nd läßt darnach eine Ermüdung kaum ahnen. Wenn hierunter auch die feinere Abtönung, »amcnltich in den Recitatioen ensichicdcir zu leiden hat, so bleibt eine solche un gewöhnliche Wiedergabe doch immer noch bewnndcrSwerlh genug. Daß sich die kigenthünstichc Klangfarbe der Stimme für die Rienzi» Partie noch weniger eignet, als für Tamibäuser, war voraus zu sehen und einzig i» dieser .Hinsicht, ist der Rienzi des Herr» Sylva anfechtbar. Was in diesem Sinne von seiner» Talinhäuscr und Robert gesagt wnrde, ist hier nur von Neuem zu bestätigen. Ter Erivlg des Künstlers war rin großer und rauschender. Man av- piandirle Herrn Sylva oster lebhaft bei offener Scene und riei ihn im Verein mit den übrigen Darstellern, unter welchen Frl. v. Eha- vanne als Adriano, Frl. Friedmann als Irene und die Herren Decarli und Jemen als Eolvuna und Orsrui weislich sich bewädrleu, bis zu vier Malen „ach den Aktschlüssen. Tie ganze Aufführung unter Herrn HoskatzeUmeister Hagen war übrigens eine vorzügliche. Herrn, an 11 Starcke. f WcihiiachtsveSver In der Kreuz kirckie beute Rachmrttag 2 Uhr: 1) 8aiwt».-, Ur-uestictus und Jmum I)ai für Chor, Solo stimmen und Orchester aus der IS-stur-Messe skurz vor seinem Tode vollendet, z. t. Male) von Franz Schubert. 2) Sologuartctt und Chöre nus oem Oratorium „Elias" von Mcndeisiohn-Varlholdy. — Am 1. Feiertage früh 0 Uhr in der Kreuzkirche: Recitattve (ge sungen von dem Oratvricnsiingcr Herr» Ed. Mann) und Chöre aus dem Weihnachtsoratorium von Job. Seb. Bach. -ß Unser berühmter Dresdner Mitbürger, Herr Komponist Felix Draseke. bat von Sr. Majestät dem König das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrcchtsordenö erhalle». -j- Seit Freitag zählt Herr Albert Niemann nun auch zu den Pensionären der Berliner König!. Oper. Seine Abschiedsvor stellung war zwar offiziell erst für nächsten Mittwoch, 26. d.. angc- ietzl, Herr Niemann bat indeß die General-Intendantur ihm die Auslegungen eines Abschiedö-AustreteiiS zu ersparen, und Graf Höch berg entsprach diesem Wunsche. So wäre denn Niemcinn als Floie- slan in „Fidelio" zum letzten Male vor dem Berliner Publikum cr- schieneu. -ß Hinsichtlich der vorgestern gebrachten Notiz über die Entsteh ung des Künstlerwappcns im Feuilleton d. Bl. ist zu bemerken, daß der Freiherr v. Mcmsberg einen Sevoratabdruck des angezoge nen Artikels der Lützvw'l'chen Zeitschrift für bildende Kunst vom 1. Oktober d. I. uns cingciendcl hat. Wir entncbmen unmittelbar daraus, daß 1) In dem Artikel es sich im Weienllichen ui» den Be weis mehrerer von Warneckc bestrittenen Thalscirhen handelt, also um eine Art von Polemik oder Begründung einer anderen An schauungsweise. Der Name Warnecke ist in diesem Artikel sieben mal citirt worden. Worauf sich allo dir hämische Notiz „ohne Quellenangabe- bezieht, erscheint vollkommen unerfindlich. 2) Nicht ämmtlicheIllustrationen, sondern deren 4 sind dem Werke von Warneckc lediglich zur Klarlegung der Sache entnommen. Ter VerlagShand- lmig von Seemann und Co. in Leipzig ist seiner Zeit vom Verfasser in- stnuirt worden, mit dem Verlag von Wameckc's Werk in Berlin wegen Benutzung derElichös sich in Verbindung zu setzen. ES ist anzunchinen. daß solches in loyaler Weste geschehen m. zumal sogar der Name des Zeichners (Töplcr d. j.) aus den Holzschnitten angebracht und dadurch deren Ursprung genugsam bekundet ist. In lcincm Falle würde aber den Verfasser des polemischen Artikels irgend welcher Vorwurf i» dieser Beziehung treffen können. Was die so beiläufig dinge- worsene hämische Bemerkung betrifft: „daß alle wesentlichen Talen aus Warneckc'» Schrill entlehnt sind, >0 muß es dem Leser über lassen bleiben, diese Angabe aus ihre Wahrheit oder Wahrheitswid- rigkeit zu prüfen. Briefkasten. »*» Müller, Leivzig. „In einer Stadt in Sachsen mit nächstens über 4M.000 Einwohner, Leipzig genannt, war kürzlich Stadtverodrnetenwahl, wobei die a»S der Urne mit den mefften Stimmen Hervorgegangenen zu Reservemännern, die mit den wenigeren Stimmen zu Stadtverordneten gewählt wurden. Wie ich in den Dresdner Nachrichten gelesen, haben Sir «S gerade um gekehrt gemacht. Sagen Sie lieber Herr Schnörke, welches ist richtig?- — Eigentlich ist der richtige WahlmoduS wohl der in Leipzig, der übrigens in Leipzig auch der ursprüngliche und nur längere Zeit durch den in Dresden üblichen verdrängt gewesen ist. Man ist in Leipzig auS guten Gründen zu dem ursprünglichen Modus zurückgekcdrt, nach welchem sowohl auS der Klasse der an sässigen als der nichtansässigen Bürger eincStbeilS die Stadtverord neten, onderentheilS die Resrrvemänner für sich gewählt werden. Auf diese Weise weiß jeder von vornherein, wen er als Stadtver ordneten, wen er blo« als Reservemann haben will. Stach dem an deren WahlmoduS könnte aber den Wählern der unansässiaen Bürger namentlich auch manche unliebsame Ueberraschung bereitet werden. Es wurden au» dieser Klasse allein 10 Stadtverordnete und 3 Reservemänner (au» der Klaffe der ansässigen Bürger da gegen 11 Stadtverordnete und 3 Ersatzmänner) da» letzte Mal in Leipzig gewählt. Stehmen wir nun an, daß die 10 Bürger, welch« di- meisten Stimmen au» de, «lasse der Unansässigen erhielten, als Stadtverordnete, die drei ihnen der Stimmenzahl ober am nächsten Kommenden al» bloße Ersatzmänner zu gelten yaven. w könnte »ach dem ln Leipzig jetzt wieder oufaegrbrnen Wahl- niodu» ein ganz merkwürdige» Berhältniß «lntreten und sich der Fall ereignen, daß drei Männer zu Reserveniännem gewählt würden, welche das Vertraue» einer ganz verschwindenden Minorität ihrer Milbürger hätten. »*. B- «In einen, Dorfe S. sind 2 Bemelnden. Klösterlichen und Zittauer A» thcil». Jede Gemeinde hat einen Trtchinen- beschauer gewählt »nd Jeder ist auch amtlich verpflichtet worden. Nun möchte ich gern wissen, liebe, Brleskasten-Ontel. da ich der Gemeinde Klöster!. Antbeil» angehöre, ob ich nicht auch, wenn ich mein Schweinefleisch besehen lallen werde, den Trichinenbeschauer von der Gemeinde Zittauer Antheils wählen kann, oder kann da der Trichinenbelchnner vvn meiner Gemeinde Klöster!. AntdeilS Entschädigung branivruche» ?" — Sie können Ihre geschlachteten Schwenie von irgend einem verpflichteten Beschauer untersuchen lassen, vhne dein für den Ort verpflichteten eine Entschädigung be zahlen zu müssen, baser» nicht eiiva ein obrigkeitlich bestätigtes OrtSstatut besteht, welches in dleserRichtung etwa»Anderes bestimmt. »*. L. Schwarzenberg. „Wenn auf meinem nerierbauten Grundslück vvn Ansang, also 8 Jabre luna, keine Grundsteuer er hoben worden ist, sind dieselben nicht benähet. Da eS doch ein größerer Betrag geworden ist, kann ich dir ganze Summe nicht gleich bezahlen »nd möchte wissen, ob ich gepfändet werden kann?" — StacilSal'gaben unterliegen der kürzere» Verjährung (8 Jahre) nicht. Psänönng, anch Hilisvollslreckuiig in Grundstücke kann er folgen. Tie Zwangsversteigerung von Griliidstücken wird wegen Abgaben alle», nicht verfügt. B. B. in G. „Gicht eS in Leipzig eine Klinik für Homöo pathie?" — In Leipzig giebt es ei» „Krankenhaus mit Poliklinik für Hoinöopaihic". das. seit 1813 bestehend, sich seit wenigen Mona ten in dem neuen Heim, Sidonicnslraße 44 befindet: Dir. ist De. Hcinicke. Außerdem giebt es in Leipzig noch eine (ambulatorische) Poliklinik in der Querstraße Sir. 5. in letzterer Poliklinik finden Kranke nur Rath, »her keine Unterkunft, im Uebrigcn steht die letztere Polklinik unter ebenso tüchtiger fachmännischer Leitung wie die erstcic. C- G. „Ich bi» Goldschmied und bitte niir zu beantwor ten, ob niir mein Prinzipal gesetzliche Feiertage in Abzug bringen dari?- — Wenn Sie im festen Wochen- oder Mvnalslohn stehe». Nein! Cc n tral - S chl a cd tb 0 s. Chemnitz. „W»S wird aus den abgcichiiittcnen Spitzen der Cigarre» m der Hauptsache sabncirt. Schnupf- oder Rauchtabak ? — Die sogenannten Einnrre»abschnittc werden nur als Rauchlabat pc,braucht: zur Fabrikation von Schnupf tabak sind diclelbcn nach Ausspruch von Fachmännern nicht zu verwende». ,*« Krakel sritzr. Großdobritz. „Wann sind die Vieeieldwebcl in der sächsischen Infanterie emgcführt worden?" - Im Jahre 1873. »*« Zwei M ütte r. Wir mochten gern wissen, ob adoptirte Kinder Ansprüche am das Vermögen stirer Adoptiveltern zu machen berechtigt sind, im Fall letztere, ohne ein Testament zu hinterlassen, sterbe»? — Adoptivkinder stehen im Eibrccht, wenn nicht im Advp- tionsvertrag Etwas Anderes! bestimmt ist, den ehelichen Kindern gleich. Ab. Cai» ? d 0 r f. „Wer fertigt automatische Verkaiis-- apparake, ähnlich wie die Ebokoladeii-Anlomate» ? — Besorgt der nuto- nigtiichc Akiienveiciii in Dresden. Geschäftsstelle: Wiesenthorsrraße. »W Ab. Plauen bei Dresden. „Ach Schnörke, liebecSchnörte mein, setz' mir bald eine Anlivort rein, doch >ag' cs mir ganz richtig, sonst zank' ich wieder tüchtig! Hal eine Frau, die an einen Witi- wcr verhciralhct war, der einen Sohn aus erster Ehe hatte, An sprüche, oder geietzl, Pftichttheil des Familienvermögens zu ver langen ? — Ruhig, biederer Lcimiriedc! Tie Frau bat einen Vicrtheil des Nachlasses ihres verstorbene» Ehemannes zu beanspruchen. »*« Lucas. Reinholdshain. «Ich habe einen Sohn, der nächste Ostern die Schule verläßt und den icb gern in ein kunstgewerbliches Fach rimühren mochte, weil er stir ein solches das meiste Talent zu haben scheint, da er im Freibandzeichncn sichere Hand und viel Geschicklichkeit und Geduld zu feineren Arbeiten besitzt. Ich habe ihm arm dreierlei vorgeichtagen: Lithographie. Xylographie lind Holzbildhauer. Wollen Sic mir nun wohl wissen lassen, welches der drei ncnamtten Fächer z. B. die meisten Chancen bat und auf welchem Wege ich tür meinen Sohn bis Oster» am sicher sten zu einer guten Lehrstelle gelangen könnte ? — Die genannten kimstgcwcrblichcn Fächer, sind nicht ohne große Konkurrenz. Ter Lithographie und Xylographie nimmt vielfach die Zintographic die Arbeiten weg und in der Holzbildhauern liefern die österreichischen und bayriichcn Schirrt',schulen und Schnitzer viel Arbeiten zu >o billigem Preise, daß ein GcwcrbSmairn damit nur schwer sei» Brot vcrtieiicn kann. Nur wer Arbeiten liefert, die über dem Niveau des Mittelmäßigen stehen, kan» ans Preis hatten. Dahin zu kom men. ist aber oline besonderes Talent uud tüchtige Schalung tanm möglich. Elternlicbe überschätzt gern die Befähigung der Kinder. Wollen Sic erighren, ob Ihr Soli» wirklich künstlerische Anlagen besitzt, so senden Sie Arbeiten desselben an die Königl. Vorschule der Knnslgcwcrbcschulc (Dir. Clauß. Dresden) ein. «*» Lauterbach. G. und L. bitten um Auskunft über daS Gesetz, wenn ein liier geschlachtetes Schwein anderwärts untersucht worden ist, der hiesige Beschauer auch bezahlt werden muß?" — Ein Herr Gemeiiidevorstaiid P. P. schreibt uns hierüber: Was für ein Wirrwar sollte wohl dann entstehen, wenn Einer ans diesem, ein Anderer aus jenem und ein Dritter wieder ans einem andere» Torie uiiterstichcn lassen wollte? Wie könnte dann wobt eine Kontrolc stattsmden? In kleineren Städten und Ortschaften, wo keine Schlachthäuser sind, wird die Eontrolc aus folgende Art ous- acsührt. Am Schlüsse jeder Woche oder jeden Monats holt sich der Stadtrath bez, Gcmcindcvarstand die Namen Derjenigen auf der Schlack,t>leucrci»»ahme. welche in dieser Zeit geschlachtet habe», sodann werden die Schaubücher sämmtlicher Trichmcnschauer geholt und dieses dann gegenseitig vergliche», wo cs sich Herausstellen m»ß, wer untersuchen ließ oder nicht. Wenn nun verschiedene auf ande ren Orlen würden untersuchen lassen, würde dies sehr schwer zu kontroliren lei», cs kann doch nicht verlangt werden, daß jeder Stadt rath oder Gemeiiidevorstaiid zu icdcm Einzelnen hingeht und ihn tragt: «Wo hast Tu lintcmichcn lassen?" Peter. „Ich liege mit zwei, üllcidings schönen, Nor- weaeuniieil im Streit: letztere behaupten: 1) In Dronlheim soll eS RackitS gerade so hell wie am Tage sein, reiv. die Sonne ginge dort überhaupt nicht unter. 2) In Ehristiaiiia gäbe es verhältniß- »inßig ganz bedeutend mehr schöne Mädchen, als liier in Dresden. Ich bin in beiden Fälle» entgegengesetzter Ansicht. Wer hat Recht?" — 1) In Trvnthcim wird es, wie mi ganzen nördlichen Polarkreis, in den mittlere» Monaten des Jahres gar nicht Nacht. Um Mitter nacht tritt bloS ganz vorübergehend eine kurze Dämmerung ei». 2> Tie sächsischen Mädchen schlagen bekanntlich jede miswärtiae Konkurrenz. »*» R. N. „Im Brieikaslcn vom 17. d. M. bat ein Herr „Wolfs in K." ». A. um Mittheilung des Liedes „Wie lieb' ich Dich, mein Sachscnland re." Ihre gct. Antwort lautete: Das Lied heißt: „Gott sei mit Dir, mein Sachsenland rc." Ich glaube, cö war das folgende Lied gemeint: „Wie lieb' ich Dich, mein Sachsenland, Du Perl'und Edelstein! Der beste Gruß, die oentiche Hiinv, das treue Herz ist Dein! Wie strahlen Deine Bergcshöh'n, wie glänzt daS Gold der Au'n i In Deinem stillen Friedciisweh'n will meine Hütt' ich bau'n. Der Nautenkranz ist Dein Panier und Weiß und Grün Dem schönste Zier. Ja, grüne und blühe, mein theurcS Sachscnland! Sie hat gar einen guten Klang, ist alt und täglich »c»^ Sie preist daS Wort, sic rühmt der Sang, die edle Sachsentreu. Es tönt aus grauer Väterzeit und tönt noch hell und klar: Des SachscnvolkeS Biederkeit ist fellcnscst und wahr l Ob auch im Sturm die Eiche fällt, das Schiff im Wogenkamp! zerschellt, Dein Name wird bleiben. Du bicd'reS Sachsenvolk! Die Weisheit führt daS Regiment im schönen Sachsenland» Weithin in alle Gauen nennt ein Jeder froh das Land, Dag Thron »nd Volk herzinnig eint und Glück und Wohlfahrt bringt. Wo des Vertrauens Sonne scheint, das Heil zu Allen, dringt, Dein Fürst. Dein Hort, Saxonia! Dein König ist Dir immer nah'! Gott schütze und segne daS Fürstenhaus Wetlin I" LanSky. — Auch Ihre Ansicht kann richtig sein! Mehrere Av. „Haben seil Einführung der Reichs- Währung Zehnmarkscheine existirt? Wie lange und wann?" — (Nein.) — „Ist das Garde du CorpS-Regiment in Eskadronen oder in Konipagmeen eingrtheilt?" — DaS Regiment wird in 5 ESkadrons L 2 Kompaanieen gecheckt. Die erste Kompagnie, deren Ehrt der Kaiser ist. führt den Namen Leibkompagnie. »"« R. S., Chemnitz. „Legt ein Offizier, welcher sich tu Uniform trauen läßt, während de» TrauakteS vor dem Altar den Säbel ob? Betreffs der Kopsbcdeckuna ist die» wobl klar." —
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