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Rr. S«Ne« vtemitag. Lovemb«r 1ßK7 Lascapol. Roman von Paul Rosenha,». iRachdrnck »erboten.) Ua ^»rttedu»».» KlvdluS schüttelte den Kopf und sagte ruHtg: «Ach bade keine Zeit. Dreißig Tage des Glück» — und ich will gern sterben. Ohne zu bereuen. Noch tm Augenblick meines Todes würde ich Sie al» meinen Wohltäter segnen. Rennen Sie mir Ihr« Bedingungen." EaScapol zuckte die Achseln. «In der Tat. Ich müßte eine Bedingung stellen." „Jede Summe . . ." Jener machte lächelnd ein« Bewegung mit der Hand. «Würden Sie sich verpflichten, mir während dieser dreißig Tage einen Dienst zu leisten, den ich von Ihnen fordern würde? Er möge sein, wie er wolle? Die außergewöhnliche Art unseres Abkommens wird es Ihnen plausibel erscheinen lassen, daß auch der Dienst — der Gegendienst — ein außer gewöhnlicher sein wird. KlodtuS blickte auf das seidene Rechteck deS Fenstervor hangeS, aus dein nun schon daS goldene Licht der Morgen, sonne lag. „Und wäre eS ein Mord — ich würde ihn unbedenk- lich begehen. Und mich obendrein in Ihrer Schuld fühlen." «Sie sind also bereit?" „Ich bin entschlossen." EaScapol öffnete die Tür zum Nebenzimmer: sie gingen durch daS Halbdunkel des verhängten Raumes in eine Kammer, die vollkommen dunkel war. Nur aus der halb offenen Tür fiel ein Streif des Tageslichtes herein, er schimmerte auf einem Sessel, einer Art Lcdersautenil. Rechts und links blinkten, in dem Dunkel kaum sichtbar. Drähte: auf gläsernen Röhren funkelte ein verirrter Strahl: geringelte Leitungsschnüre liefen auf metallisch glänzende Kontaktstücke zu. Unwillkürlich muhte KlodiuS an eine Röntgenanlage denken. Daran erinnerte auch ein feines Summen wie von einem großen Induktor, das sich plötzlich aus dem Dunkel erhob. Sine Tür knarrte, ein Schritt verhallte: EaScapol hatte daS Zimmer verlassen, daS nun von undurchdringlicher Finsternis erfüllt war. Das Slnnmen schwoll an: in einer Ecke glomm ein Funke auf: ein synchroner Lichtschein knisterte an einer entgegen gesetzten Stelle. Das Summen wurde stärker, dröhnend ging cs durch den Raum. Funkenentladungen folgten sich in immer kürzeren Abständen, züngelten durch die Kammer: eine lange Funkenstrecke lief wie ein bläulicher Streif durch daS Dunkel: ein Blitz schnitt guer durch die Finsternis, ohne sie zu erhellen. Eine Geißlerröhre leuchtete farbig aus, ver blaßte wieder: das ganze Zimmer fluoreszierte wie in mil- chtgem Mondschein. Die Lust wurde schwül und schwer. Sin seltsamer Duft, fremdartig und streng, schien auS letzten und tiefsten Quellen zu steigen. Tie Sinne des Lauschenden wiegten sich in einem berauschenden Nebel, langsam sank ihm der Kops auf die Brust. In irren Sätzen sagten hastige Bilder durch die Win dungen seines Gehirns. Der Tiergarten mit der einsamen Bank — die Frau tu der So«« — Wtnterhaller — EaScapol — LgScapol — Dann verlor er die Besinn««-. L. Kapitel. DrSum« einer irren Fiebernacht lagen schwer über dem dunkle» Raum. , Brausender Sturm heulte über nächtliche» Meer. Schreck- Haftes Wetterleuchten zuckte am Horizont, stieg hoher, bedeckte wie «ine Kuppel den Ozean. Aber fern drüben glomm ein rötlicher Schein: lächelnd stieg der Donnenball au» den Fluten — und mit einem Schlage war der Himmel rein und hell. Er wandte den Blick: zur Linken stand der schweigende Buchenwald: da» Sonnenlicht tränkte schon die Wipfel mit flüssigem Purpur. Nein — welch ein Irrtum! Da» waren keine Bäume: die Säulen eine» mächtigen Baue» standen kerzengerade und beklemmend um ihn herum. Verstört blickte er tm Kreise: die Säulen stützten Galerien, und taufend Menschen blickten ihn an. E» wurde dunkel — aber ein leuch- tender Streif zur Rechten funkelte auf, wurde breiter: und erschreckt erkannte er die Bühn« de» Opernhauses. Die rauschenden Takte der Introduktion schwollen zu den Rängen empor: machtvoll setzten hundert Violinen ein. In steilem Kreszendo brandete eS empor wie eine FeuerSbrunst. brach ab: rein und süß stieg aus dem ChaoS die Melodie. Irgendwo ging eine Tür: er mußte in die Loge gegen, über blicken: dort drüben stand st«. Was kümmerte ihn das Lied der Santuzza — waS gingen ihn die Menschen an, die lauschend um ihn hermnsaßen? Sie war gekommen: ihn zu rufen. Er ging zur Tür: sie öffnete sich von selbst. Im Halb- dämmer des Couloirs umschrttt er da» Rund deS Theaters Aber während er lautlos über den roten Teppich ging, wuchs das Licht, und alles war hell. Sie stand vor ihrer Loge. Ein Sptegel blinkte zur Linken. Durch die halbgeschlossenen Lider hindurch sah er das Wahr zeichen seiner Armseligkeit wie einen unbestechlichen Wächter auf seinem Rücken hocken. Was wollte er von ihr? Nie war ein« Werbung trauriger und lächerlicher gewesen. Enttäuscht senkte er den Kopf und blieb stehen. Seltsam — ihre Augen leuchteten ihm entgegen. Ihr Blick schien seine Gestalt zu umfassen: und während sie ihn an- sah, ging ein sehnsüchtiges Lächeln über ihre Züge. Und nun trat sie auf ihn zu. Er fühlte sein Blut zum Herzen strömen und jäh zurllck- fluten. Er wollte auf sie zugehen: aber er war nicht imstande, sich zu rühren. Schon spürte er den Duft ihres Kleides — da. n einer jähen und schnellen Jdeenverbindung, sah er fragend tn den Spiegel. Er war cs — und er war e» nicht. ES war sein braunes aar — seine großen, dunklen Augen. Aber die Gestalt, diese cstalt! Sic hatte die vollendet ebenmäßige Linie eines makellosen Körpers. Er sah fassungslos auf die Erscheinung. Prüfend hob er den Arm: sein Spiegelbild tat das gleiche. Aber ein Schatten tauchte vor seiner Rechten auf: ein« kühle Hand berührte ihn: vor ihm stand Doktor Wtnterhalter. Er schien sich wie eine TrennungSwand zwischen ihn und die Geliebte drängen zu wollen. Nein, daS war nicht Winter halter — es war JakobuS Roederer. der Bankier, der das Handgelenk der Frau umklammerte. Ein Schritt kam über den Teppich: die drei wandten sich: dort stand EaScapol. Ein Leuchten »inavou feinen Fingerspitzen au» wie knistern-«» Santt-ElmS-yeuer, al» er die Hände hob... ein Dpnnerschlag rast« zu den Häupten der drei, das ganze Hau» schien zu zittern. Türen sprangen auf. Da erwachte KlodtuS. Noch schienen die Schallwellen de» Donner» »tUernd durch da» Gebäude zu gehen. Aber ein Heller, goldener Strom von Licht stand wie eine leuchtende Säule in dem schmalen Spalt der halbgeöffneten Tür. Er sprang a»U und reckte sich wie einer, der au» langem Schlaf erwacht. Er stieß die Tür auf: fast schmerzerrd schlug ihm da» reine Sicht der Morgensonne entgegen. Sin« vollkommene Stille lag über dem Hause, und die Räume, durch die er ging, waren leer. Er blickte an sich herunter: staunend erkannt« er, daß er einen fremden Anzug trug. Wa« bedeutete das? Hier war das Zimmer mit dem venettantschen Spiegel. Hastig drückte er die Klinke nieder. Sie schnappt« höhnisch zurück. Das Zimmer war verschlossen. Was bedeutete da»? ' !M-i Er rief: säst schien eS ihm, als ob seine Stimme einen fremden Klang habe. «EaScapol I" Der Name schrie durch da» ganz« HauS, schlug in federn^ dem Echo gegeü den Plafond und verhallte. Das Haus war leer. Auf dem Korridor hing sein Hut. Und ein Mantel. Ein fremder Mantel. Unschlüssig sah er sich um: unschlüssig kleidete er sich a« und verlieb das HauS. Es war ihm, als habe er, ein Gefangener, monatelang nicht den Duft deS Waldes gespürt, das Singen der Vögel, den herben und frischen Hauch des gottgeschasf«nen Morgen». Seine Lungen weiteten sich: nichts von Beklemmung: fessello» und frei ging seine Brust: ein lustiges Lied kam ihm in den Sinn, begleitete summend und taktmäßig seinen Schritt. Der Kreuzweg schob sich lichtfunkelnb heran: ein paar junge Mädchen kamen ihm entgegen. Verstohlen suchte er nach dem befremdeten Ausdruck des Mitleids in ihren Gesich- tern, den er gewohnt war. Die Augen der drei waren abg«wandt mit einer so auf fälligen Intensität, daß die Absicht unverkennbar war. Halt — die eine flüsterte: darauf drehten sie ihre bionden un braunen Köpfe langsam zu ihm herum. Sie konnten seinen verstohlenen Blick, der das heimliche Beobachten gewohnt war, nicht bemerken. Und jetzt sah er's mit Staunen, mit einem völligen Nichtbegreiscn: alle drei trugen ein kokettes, fast zärt- licheS Lächeln in ihren Zügen. DaS Lächeln, »ach dem er sich sein ganze» Leben lang ge- sehnt hatte lSortietzung folgt.) Vkeio wt«««n acxa „/</>/. c/ap -rurc/i c/cr» «o»//b«ra/>m/s am»r//ccin. lporn«r //ir, anormal« cio/i/is v«r/«/// unci i/ire /^gur ctt» moi/<-rn« «o/>/ar>/c» /.//>/« bekommt. tbr t/a/um^ano «iermb,c/»r< »tot, um S bt« t0 cm L/«b» t//u»rr. ,./-/» üam,", ..Lie-ant« a«ll>. Ak/otnvsr-a«/ /. Pa»»«» /se/e/re /TrAma/rr? pttmarkt /0, tm /tau«« z/ar/sa-äpot/i«k». D borgen beginnt Ln dieser Zeitung unser lustiges /vve mit 25 kröklicken Versen Lammein 8ie diese Verse und 8ckenken 8ie itmen ein tzvenißi ^ukmerk8smkeit, denn 68 vird 8ick kür 8ie loknen! Luin Scklutt tvlgt eln prslsrLIssI! 75 Preise im Oesamvverle von 800 -1k. sinken am Lnde /Xuck Sie können leickl ru cien glücklicken I-ösern rsklen. Vor »oll Oronosovoin tzoniobon? Vor »oll »Ick ctron lobon. ctron «rinounk Vom »oll ctiosv Vunclorblum« sprioüon? Vor »oll täglich »ola Vorbraucbor solo? liior cllo /Xntvortl ^«ciormann Im koicb« Lcklürto ciioso» «älo kobonbluti l^eor« voll« kocbor bis rur bloitz«, 8» »cbokü Oasoinsfrociclo I^obonsmuti Ob man jung Ist cxior alt. -obrocklicb, Ob man Lckuicton. ob Vormützon Kat, Ob mag Zpori treibt cxior ob man scbväcklick. Ob man obno Lckacbsplol Ist scbon mast. Ob man rintzlcämpsi cxior ob man roclslt, Ob man Luüball »plolt unc! ob man boxt. Ob man Olviscbor lclotiort unci ctraut jocleli Octor ob man Tango tonrt unci toxt: Oroi»o«oHvoia stärkt„n»«o Kräkto, Oror»o»ov«ir> scbakü srlscbo» kiuti Immor sponrtot or tzosuncio Läki«, Immer blolbl or si'rounct uns treu unci -ui! Vlrct »um blatlonaltrank or «rkobon. Dann mub Lpontzlors Ansicht ploilo tzokn Dann sinct vir tzorotiot unci sinci obon: /Vboncilanct. «tu virst nickt untortzcknl tourig, sükor. ungoxucto, OHOdO, or «cbtor roinor Voin DoaTatzostzotränk kür Oosunclo, ölutarmo. Zcbvacbo unci «rank» - »/, k-'Iascb- K!A 2 4L, V, b'Iascko kdi I 40 Vorsanci nocbausvärts - l.iot«runtz In vrssctontroi ltacis /^nnensir. 9 - Lautrnsr 8tr. 9 - Oslsrisstr. ü W. M.. W N-KM "-MM « S S» ,^um Pfau" Robert Gaideezka Dresden, Zrauensirahe 2 Pelchaus ersten Ranges Sonder-Abt.:ZeineHerren-Zil)hüte Billigste Preise c> « Reifemofter bedeutend billigerl 8vkrsidm»»vkin« Adler, Mod. 7, preiewert zu verkaufen. 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