Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-09-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260921015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926092101
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926092101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-09
- Tag 1926-09-21
-
Monat
1926-09
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 21.09.1926
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Dienstag, 21. September 1S2S — »Dresdner Itachrtchten" — Nr. 44Z Sette S Die Deutsche Stuüeutenschast und die iuternattonale Stu-entenvereinigung. f von Dr Georg v o g t l - verltn, Letter de» AuSlandSamte» der Deutschen Studentenschaft. Di« Verhandlungen der diesjährigen Ratssitzung der Lonstbtratton Internationale des EtudiantS tL. I. E s zu Prag haben ihren Abschluß gefunden. ES ist erst wenige Monate her, daß dle Aufmerksamkeit der Oessentltchkeit aus diesen internationalen Studentenverbanb. das studentische Gegenstück zum politischen Völkerbund, gelenkt wurde. DaS war anläßlich der gemeinschaftlichen Sitzung des Haupt ausschusses der Deutschen Studentenschaft mit dem Exekutiv- komitee der C. I. E. in Stuttgart in den Tagen vom 11. bis 1b. April d. I. Die Einladung erging damals von deutscher Seite, und bas Ziel der Stuttgarter Konferenz war. das in Warschau 1024 nur ln seinen Grundzügen sestgelegte und in seiner praktischen Handhabung durch die C. I. E. vielfach als unzulänglich erprobte Arbeitsabkommen zwischen der Deutschen Studentenschaft und der C. I. E. w e t t e r auszubauen und vertragsmäßig sestzusctzcn. Die Deutsche Studentenschaft hatte zu diesem Zwecke in sechs Punkten ihre Stellungnahme niebergclcgt, wobei diese Vorschläge, wie aus- drllcklich hervorgehvbe» werden muß. keine Neusordcrungen der Deutschen Studentenschaft darstellten, sondern in allen Einzel heiten auf den beschlnßinäßigcn oder mündlichen Zusicherungen fußten, die in Warschau und später der Deutschen Studenten- schaft seitens der C. I E. gemacht worden waren. Die Ber- Handlungen scheiterten in Stuttgart an der Sprachen- frage. Hier war von deutscher Seite die Gletchberechtt- gung ber deutschen Sprache neben den bis dahin amt lichen Verhandlungssprache» der C. I. E., nämlich dem Franzö- fischen und dem Englischen, verlangt worden Wiederholte nachteilige Erfahrungen aus früheren Sitzungen und Kon gressen der C. I. E. zwangen die Deutsche Studentenschaft, so weit die vertragsmäßigen Abmachungen der C. I. E. mit der Deutschen Studentenschaft die Satzungen der ersteren berühr ten, eine ausdrückliche Festlegung dieser Gleichberechtigung in den Satzungen ber C. I. E. zu fordern. Das Exekutivkomitee glaubte dagegen, den deutschen Wünschen dadurch Genüge tun zu können, daß es der Prager Ratssitzung im August einen Vorschlag auf Satzungsänderung zu unterbreiten sich erbot, wonach Französisch z u ralleintgen dokumentari sch e n S p r a ch e der E. I. E. erhoben, alle übrigen Sprachen aber ohne Unterschied gleichgestellt und als Verhand lungssprachen zugclassen werden sollten. Da auch das Exekutiv komitee die praktischen Schwierigkeiten einer derartigen Lösung erkannte, wollte es gleichzeitig eine Resolution des Rates fassen lassen, durch die der Wunsch ausgesprochen werben sollte, daß die Delegierten sich zur Vereinfachung der Verhand lungen tunlichst einer der drei Sprachen Französisch. Englisch oder Deutsch bedienen möchten. Das deutsche Ersuchen, auch diesen Zusatz in die Satzungen aufnehmen zu lassen, lehnte das Exekutivkomitee ab. Damit blieb in der praktischen Aus wirkung die tatsächliche Gleichberechtigung ber deutschen Sprache auch weiterhin in Frage gestellt. So war der Stand der Dinge bei dem Abbruch der Ber- Handlungen in Stuttgart. Das größere Forum des Studenten tages und die Plenarsitzung des Rates der C. I. E. in Prag hatten nunmehr das Wort. Der Deutsche Studententag in Bonn entschied, wie nicht anders zu erwarten war, einstimmig — also Mehrheit und Minderheit —, daß eine sachliche Zu sammenarbeit mit den in der C. I. E. zusammengeschlossenen Nationalverbänden auch weiterhin anzustreben sei, daß aber eine vertragliche Einigung mit der C. I. E. nur aus der Grundlage der in Stuttgart von deutscher Seite vertretenen, inhaltlich seit jeher feststehenden Forderungen der Deutschen Studentenschaft erfolgen könne. Die Deutsche Studentenschaft war nach Prag eingeladen worden, hat aber diese Einladung höflich unter ein- gehender Darlegung ihrer Gründe abgelehnt. Wie hätte sie angesichts des ungeklärten Verhältnisses zur C. I. E. auch anders versahren können. Ans diesem Fern bleiben von einer Tagung, deren Aufgabe es in erster Linie war. eine Entscheidung zu tressen. ob überhaupt die Arbeits gemeinschaft mit der Deutschen Studentenschaft fortgesetzt wer den solle, auf Hochmut oder Prestigcpolitik zu schließen, wie es von französischer Seite in Prag geschehen ist. heißt bei der Deutschen Studentenschaft einen mangelnden Takt und eine Würdelosigkeit vorauSlctzen, wie sie bedauerlicher Weise von einzelnen Angehörige» des Republikanischen Studentcn- kartellS an den Tag gelegt worden ist, wie sie aber die Deutsche Studentenschaft als Ganzes entschieden für sich zurückweisen muß. Wie angebracht auch In sachlicher Hinsicht diese Zurück haltung der Deutschen Studentenschaft war, haben zudem die Beschlüsse des Prager Kongresses zur Genüge bewiesen. Die französische Richtung, unterstützt durch die Studentenschaften Belgiens, Luxemburgs — das. obwohl es keine einzige Hoch schule besitzt, eine volle Stimme führt —, der Kleinen Entente, Polens, Italiens und Bulgariens, hat über die Vermitte- lungSvorschläge Englands, Ungarns und der neutralen Studentenschaften obgcsiegt und eine Formulierung beS dem Exekutivkomitee hinsichtlich der weiteren Verhandlung der deutschen Frage erteilten Auftrags durchgescht, die durch ihre bewußte Spitze gegen die Deutsche Studentenschaft dazu an getan ist, die Wege zu einer Einigung zwischen der Deutschen Studentenschaft und der C. I. E. gänzlich zu verschütten. Wörtlich heißt cs in der Resolution des RateS, die zunächst die Billigung der Haltung des Exekutivkomitees in den Verhand lungen mit der Deutschen Studentenschaft und den Wunsch nach einer aufrichtigen Zusammenarbeit mit der letzteren ausspricht: »Der Rat fordert das Exekutivkomitee auf, .keine von der Deutschen Studentenschaft gebotene lotterte par ja veuircke Sttxienien^ctinM Gelegenheit zu vernachlässigen, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen." Mit diesem Be schluß hat die in der E I. E. mit einer s!) Stimme über- wiegende französisch-slawische Mehrheit ihrerseits aus der Frage des Fortgangs der Verhandlungen mit der Deutschen Studentenschaft eine Prestigefrage gemacht und an die Deutsche Studentenschaft, die erst jüngst durch die Einladung nach Stutt- gart ihren Wunsch nach einer ehrlichen Zusammenarbeit mit der C. I E. bekundet hat. die Zumutung gestellt, neuerlich von sich ans den ersten Schritt zu tun und an die C. I. E. mit der Bitte um Wiederaufnahme ber Verhandlungen heran zutreten. Die Deutsche Studentenschaft muß für ihren Teil eine derartige Zumutung ablehnen. Wie sehr Prefttge-GestchtSpuukte. auch sonst die Beratungen des Prager Kongresse» beherrscht haben, erhellt deutlich auS dem Beschluß in der Sprachenfrage, Französisch in den Satzun- gen zur einzigen offiziellen Sprache der C. I. S. zu erklären, hinsichtlich de» praktischen Sprachgebrauchs in den verband- lungen aber den Delegierten in Form einer Resolution nahe- zulegen, sich de» Französischen. Englischen. Deutschen ober einer slawischen Sprache zu bedienen. An die Stelle de» DretgestlrnS der Gebrauchösprachen ist damit ein Vier gestirn getreten, wobei e» besonders reizvoll ist, anzufügen,' daß e» bisher noch gar nicht einmal bekannt ist, um welche slawische Sprache der Kranz ber drei Weltsprachen bereichert werden soll. Unter den Slawen selbst besteht über die Wahl der slawischen Sprache noch keine Einigkeit, noch viel weniger ist klargestellt, ob überhaupt die slawischen Delegationen oder nicht vielmehr der Rat der E. I. E. selbst dazu berufen ist. über die zu wählende slawische Sprache zu entscheiden. Die Gründe für diese in den oben geschilderten Beschlüsten gekennzeichnete Haltung ber französisch-slawischen Mehrheit auf dem Prager Kongreß liegen klar zutage. .Man hat sich selbst verraten, indem man statt von einer Zusammenarbeit mit der Deutschen Studentenschaft im Sinne des Warschauer Abkommens immer wieder von einem Eintritt der Deutschen Studentenschaft in die C. I. E. sprach, um alsdann die über die Staatsgrenze» hinausgretfende Organisation der Deut schen Studentenschaft zu kritisieren und als das entscheidende Hindernis einer Einigung hinzustellen. Gegenüber allen der artigen versuchen, der allein zur Erörterung stehenden Frage einer Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Studentenschaft mit der C. I. E. auszuweichen, muß mit aller Deutlichkeit zum Ausdruck gebracht werden, daß es die C. I. E. selber war, die in Warschau einen Beitritt der Deutschen Studentenschaft unter Berufung auf deren ab weichende Organisationsform — der Ausbau der C. I. E. gründet sich auf das Staatsprinztp — für unmög- lich erklärte. Heute wie in Marschau ist die Deutsche Studentenschaft entschlossen, niemals ihren mit ihrer Geschichte untrennbar verbundenen groß deutschen Aufbau preis- zngcben, um des Beitritts willen zu einem internationalen Studentenverbanb, der erst nach langen inneren Auseinander- setzungen sich dazu verstand, einen bei seiner Entstehung in die Satzungen hineingcnommcncn ausdrücklichen Ausschluß, paragraphen gegen die Studentenschaften der Mittelmächte zu streichen. Schon aus diesem Grunde allein hat die Deutsche Studentenschaft auch nie ein förmliches Ausnahmegesuch an die C. I. E. gerichtet, und sie wird es so lange "bestimmt nicht tun können, als nicht die E. I. E. ihrerseits erksärt hat, daß sie das großdeutsche Organisationsprinzip der Deutschen Studentenschaft achte und demgemäß in der Zugehörigkeit der ' tildentenschaften Deutschösterrcichs, Sudctendeutschlands und Danzigs zur Deutschen Studentenschaft kein Hindernis für deren Eintritt in ihren eigenen Verband erblicke. Rückschauend auf die Verhandlungen des Prager Kon- grestes dürfen wir sagen, daß ihr Ausgang allen Anhängern einer aufrichtigen und von politischen Einflüssen ungetrübten Zusammcngrbcit zwischen den Studentenschaften ber ver- schicdenen Völker eine herbe Enttäuschung bereitet hat. Weiter denn je hat sich die Mehrheit innerhalb der C. I. E. von einer sachlichen Einstellung zu den Fragen internationaler studen tischer Arbeit entfernt gezeigt. Alle Bemühungen der eng lischen, ber ungarischen und der neutralen Studentenschaften, in der deutschen Frage einen für beide Teile gangbaren Weg durch Rückkehr zu dem Stand der Dinge von den Stuttgarter Verhandlungen zu bereiten, sind gescheitert an der Starrköpfig keit jener Kreise, deren Wortführer es als eine Verletzung des Prestiges der C. I. E. bezeirhnete, wenn diese der Deutschen Studentenschaft neuerlich irgendwelches Entgegenkommen be zeigen würde. Die Deutsche Studentenschaft wird sich durch eine derartige Haltung einer durchaus einseitigen Machtgruppe innerhalb der C. I. E. nicht beirren lasten in ihrem Bestreben, durch praktische Arbeit der geistigen Annäherung der stnden tischen Fugend ber verschiedenen Länder zu dienen, und sie wirb daher, wie eS ihrer Ueberlieserung entspricht, stets be reit bleiben, mit allen jenen Studentenschaften zusammen zugehen, die, unbeeinflußt von politischen Gesichtspunkten, ein zig daS Wohl von Studenten und Hochschulen in ihrer zwischen, staatlichen Arbeit vor Augen haben. Fleischvergiftungen in einer Kinberheilanftalt. In der Heilanstalt der Stadt Berlin in Buch, in der augenblick- Vermischtes. Sral Huchners Abschied von Deutschland. Graf Luckner, der am Sonntag in Begleitung seiner Gattin mit seinem Viermastcr »Deutschland" die Ausreise nach den Vereinigten Staaten antrat, empfing an Bord seines Schisses zum letzten Male vor der Abreise eine Reihe von Freunden und Gönnern seines Werkes sowie die Vertreter der Presse. Baron v. B r a n b e n st e i n, der Vizepräsident der Gesell schaft, die sich zur Förderung des Luckner-Unternehmens ge bildet hatte, wies in einer Ansprache auf den Zweck des Unter nehmens hi», der vor allem darin bestehe, dazu beizutragen, daß die weite Kluft, die durch den Weltkrieg und den Umsturz zwischen der übrigen Welt und dem deutschen Vaterlan-e ent standen sei, zu verringern und gemeinschaftlich mit den Aus ländsdeutschen bessere Beziehungen herzustellcn, um ein gegen seitiges Verstehen und Sich-Kennen-Lernen zu ermöglichen. Die Luckner-Weltumsegelung sei ein reines Privatunternehmcn ohne jeden politischen Hintergrund. Die Ausfahrt erfolgte Sonntag vormittag um zehn Uhr. «in» riesige Felssprengung im GesSuse. Am 82. September wird im Ennsgesäuse in Steiermark ob der Haltestelle Johnsbach der Bahnstrecke Bischosshofen— Amstetten ein etwa 4M Kubikmeter fastender FelSblock ge sprengt. Man befürchtet, daß er sonst im kommenden Winter durch die Sprengkraft des Eises losgebrochen würbe und bann Unheil anrichtcn könnte. 32 Bohrlöcher mit großer Ladung sollen den Fels am Standorte in kleine Teile zersplittern, die durch starke Holzgitter aus den Wanbstufen gehindert werben, direkt über die 2M Meter hohe Wand aus den Bahndamm zu fallen. Die Anbringung der Bohrlöcher im in der Wand hängenden Felsblock war nur durch an Strickleitern über den Abgrund schwebende Arbeiter möglich. AuS jedem der Bohr- löcher rinnt jetzt Kalkmilch, deren glänzendwciße Streifen am grauen Fels wie Tränen wirken, die der Block über sein bal diges Ende vergießt. Kinderheilansl ... lich etwa 200 Berliner Kinder zur Erholung untergebracht sind, erkrankten mehr als 70 Kinder an VergistungSerscheinungen, die sich nach dem Genuß eines Fleischgerichte» einstellten. Eiue Untersuchung ist eingeleitet. ** Der Vstasienflng ber Lufthansa. Nach einem am Montagmittag in Berlin eingetrofseuen Telegramm ist die Ostasienervebttton ber Lufthansa bereits am Sonntag in Omsk gelandet und fliegt am Montag weiter. ** Tödlicher Motorradnnfall. Der Ingenieur Otto Wer- nicke aus Lharlottcirburg fuhr mit seinem Motorrad zwischen Seelow und Müncheberg mit großer Geschwindigkeit gegen einen großen Stein, der auf der Chaussee lag. Wcrnick« wurde auf die Straße geschlendert, und wurde so schwer verletzt, daß er auf dem Transport nach dem Krankenhaufe in Frankfurt a. O. verstarb. — Die Vermutung liegt nahe, daß dieser Stein von verbrecherischen Händen aus die Straße gelegt worden ist, um ein Unglück hcrbeizuführen. ** Schwerer Flugnnsall bei Hamburg. Die zu einem Rund flug mit 1 Fluggästen gestartete Maschine v 1770 mußte in folge Motorenstüvung von mäßiger Höhe aus eine Notlandung vornehmen. Das Flugzeug kam noch gerade knapp über di« dichten Mcnschcnmasscn, die den Flugplatz umgaben, stieß dabei aber mit dem linken Flügel gegen einen Baum und Uberschlug sich. Die vier Insassen wurden anscheinend erheblich verletzt. Sie mußten nach dem Krankenhaus übergeführt werden. ** Flugzeugabsturz. Boi einem in Paffrath von der Frankfurter Fluggesellschaft veranstalteten Fluglage stürme aus ungefähr 200 Meter Hohe die vom Piloten Loebcr ge steuerte Sportmaschinc ab. Ter Pilot erlitt schwere Knochen- brüche, Schädel- und Ktcfcrverletzungen. Sern Zustand ist sehr bedenklich Ein junger Mann wurde von der Tragfläche dos abstürzenden Flugzeuges am Kopfe leicht gestreift. Die Veranstaltung wurde sofort abgebrochen. ** Ein schweres Verbrechen. In der Nacht zum Montag brach in Fretenseen bet Laubach (Prov. Oberhestens im An wesen der Witwe Schreiner Feuer aus. Da der Eingang ver sperrt war, schlug man die Tür ein und fand dort die Witwe mit eingeschlagenem Schädel und ihren 22jährigen Sohn ebenfalls tot auf. Ob Mord oder Selbstmord vorliegt, steht noch nicht fest. Drei Wohnhäuser und fünf Scheunen wurden völlig eingcäschert. ** Revolvcrschiiste eines Wahnsinnigen. In der Ritter- straße in Berlin schoß ein junger Mann, der sich in Beglei tung von drei Personen befand, plötzlich mit einem Revolver auf seine Begleiter und verletzte zwei von ihnen und eine» anderen Passanten. Dann kletterte er auf den Turm einer Dampframme, die für die Bauten der Untergrundbahn aus gestellt ist. und schoß von dort weiter. Ein Polizeihauptmann schoß mit einem Karabiner auf den Uebcltäter und traf ihn in die rechte Hand. Als der Verfolgte sah, daß er nicht ent kommen konnte, schoß er sich mit der linken Hand eine Kugel in den Kopf, so daß er vom Turm herunterftel. Er ist in der Nacht seinen Berletzungen erlegen. ** Scheidung des Prinzen Eitel Friedrich. Nach einer Meldung des „Montagmorgen" hat Prinz Eitel Friedrich, der zweite Sohn des früheren Kaisers, beim Landgericht Potsdam die Scheidungsklage eingeretcht. ** Zum Tode verurteilt. Die Stargarder Strafkammer verurteilte den zwanzigjährigen Kesselschmied Sz ablewskt aus Lamcnftcin wegen Ermordung der Beamtin der Schönecker Krankenkasse Agnes Ryczkowskt zum Tode. Di« junge« Leute, die verlobt waren, hatten beschlossen, gemeinsam in de» Tod zu gehen, da die Eltern des Mädchens eine Heirat nicht zugeben wollten. Szablewski hatte am 3. Juli d. I. seine Braut erschossen, konnte den beabsichtigten Selbstmord jedoch nicht ausführen, da er kein« weitere Munition besaß. ** Schiffsbranb im Danziger Hase«. Am Sonntagmitta» schoß plötzlich aus dom im Danziger Hafen liegenden schwedi schen Segler „Amor" eine Stichflamme empor. Das ganze Vorderschiff stand sofort in Flammen. Da ber Segler mit 300 Faß Benzin und 80 Faß Saatöl beladen war. bestand die Gefahr, daß bei einem weiteren Umsichgreifen des Brandes die ganze Ladung in die Luft gehen würde. Die Feuerwehr hielt es schließlich für das richtigste, den Segler zu versenken um so eine Gefahr für die umliegenden Schiffe zu befetttgen. Zwei Mann der Besatzung haben Brandwunden davongetragen. ** Typhus auch in Böhme«? Im Krankenhause z« Schönlinde bei Rumburg starb der Ingenieur Marschner, der bei der Ruinburger Garnison eben den Militärdienst beendet hatte, an Typhus. Auch aus Westböhmen wurden in der letzten Woche 20 Typhuserkrankungen festgestellt. 16 Personen mußten Krankcnhauspflege aufsnchen. In Mähren sind eben falls tn den letzten Tagen einige Typhusfälle verzeichnet worden. ** Bevorstehende Verlobung des belgischen Kronprinzen. Wie die Blätter aus Stockholm melden, steht die Verlobung der Prinzessin Astridc von Schweden mit dom belgischen Kron prinzen nahe bevor. Man erwartet daS Eintreffen der bel gischen Königin und des Kronprinzen Leopold in einer Woche tn Stockholm. Die Hochzeit wird wahrscheinlich im November in Brüssel stattfinden. Es verlautet an zuverlässiger Stelle, daß am Dienstag die Verlobung offiziell bekanntgcgcben wird, ** Hitze in London. D«r letzte Sonntag war in England der heißeste Septembertag dieses Jahr hunderts. Das Thermometer zeigte etwa 31 Grad Celsius im Schatten. ** Schwerer Schifssunsall. AuS Kalkutta wirb gemeldet: Ein Eingeborenenschiff mit 200 Personen an Bord, darunter Frauen und Kinder, konterte vor den Gangcsmündungeu. Ein vorübergehender englischer Dampfer konnte nur 26 Per sonen retten,- die übrigen ertranken. ** Arbeitslosigkeit unter den Kamele«. Ehemals war da» Kamel das „Schiff der Wüste". Es war bas geduldige Last tier, das allein zur Beförderung von Waren und Gepäck über weite Strecken in Frage kam. Aber der Geist der Nen-ett macht auch vor der Romantik des Karawanenbetriebes keines wegs halt. Schon jetzt gibt es in nten unaefähr 15 000 Autos, die den Verkehr im Innern deS Landes besorgen. Da durch sind ungcfäbr 20 000 Kamele um ihre Beschäftigung ge bracht worden. ES wird berichtet, daß die Kamele ihr Schick sal mit grobem Gleichmut ertragen. 7' X Netz un- flnmut eine« jagen-frischen, zarten Teints erzielen un- bewahren Sie -urch tägliche Creme Moufon-Hautpstege. Die mil-e Creme Moufon-Seife reinigt in fchonen-ster weife -a» empfin-liche Gebil-e Ser haut, währen- Creme Moofon ^ ave Ungleichmäßigkeiten -es Teint» un- -en lästigen houtglanz beseitigt. Creme Moufon erhält -ie haut fammetweich gefchmelüig un- verleiht ihr ein vornehme», mattes ftuafehen. k Ja Tuben M. 0.40, Mk. 0.60, Mk. OLO, in Dosen Mk. 0.7) unv Mk. I ZO, Seife Mk. 0.70 i^iousobi-sci^«
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)