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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 29.12.1927
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-12-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19271229027
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927122902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927122902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-12
- Tag 1927-12-29
-
Monat
1927-12
-
Jahr
1927
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Kr. «g Setke r — »Lr»tz«er Nachrfchtea'' — -----.—. _ isrr bura. Abwechslung tn da» «intöntg« Einerlei dieser Fahrt. Umsonst locken die bequemen. breiten Polster de» estnischen DurchgangswagrnS zum AuSruhen. Wie soll das Gekiidi be- gnemer Behagklchkett aufkomme« kn einer Umgebung von einem Halbdutzend schwatzender, schmatzender und einen fürchterliche» Tabak rauchender, andauernd spuckender Mit. rctseuder. Draußen huschen, von trübe flackernden Lämpchen nur natdllrsttg erhellt, geheimnisvolle Wörter vorüber: Jekab» mtesis. Plarinas, Krustaptts. Schamhaft verhüllen sie alte deutsche Hamen: Jakob st adt. StockmannShos, Kreuz bürg. Denn wir fahren ja durch alte- deutsches Kolonisation»!«»», da- trv« neuer, fremder Straßenschilder und OrtSbezeich- nnngen doch seinen deutschen Charakter noch in hohem Maß« bewahrt hat. Am stärkste» aber, jedenfalls für den Fremden am sinnfälligsten, wohl daS alte stolze Riga, die einstig« Hansastadt. Im Anblick deS Schwär,häupterbauie». des ehr- würdige» Domes und des schlanken PetriktrchenturmeS stärkt sich einem wieder aufs neue das stolze Bewußtsein, daß ei» Volk nicht untergcheii kann. daS es vermocht hat sich über Jahrhunderte hinaus seine Eigenart und «eine Werte ßbas. sende Kratz noch io stark zu erhallen. Riga macht tn der Tat von allen Städten hier im Baltikum den deutscheste» Eindruck. Abgesehen von den rein zahlenmäßigen Tat- fache» — find doch von de» etwa RIO »ist Einwohnern Rigas heute mehr als >l Prozent Deutsche ist dies nicht zuletzt darauf znrnckzusühren. daß die lettische Regierung, tn wohl tuenden, Gegensatz bei'viclsivetze zur polntzclren. allenthalben auch deutsche Antichristen »eben den lettischen oder russische» zu läßt. So zeigt Riga dem Fremde» gleich kein uriprüng- licheS Besicht. Und gewiß nicht zum Schaden seiner selbst. — Der Norderprcß Riga—Paris lieht gbfghrtSbereit. Ein rotbemütztes, mit Setdeiistlumvs und Halbschuh bekleidetes Fräulein Stationsvorsteher g>bt mit gebieterischer Geste und wehendem Röckchen daS Zeichen zur Abfahrt des Zuges. Und hinein geh! s in die vechichivarze Winternachl. Der nächsten Grenze zu. Jelgava. daS frühere Mttau. taucht mit Hunderten von Lich. tcrn und Lampen auf. Verschwindet wieder. Eintönig klingt setzt nur noch das Slamvien und Stoßen deS Eisenbahn wagens. Grenze. Paßkontrolle — Zollrevision Immer daS gleiche, lim siins Uhr morgens zu nacht'chlasender Zell in tiefster Dunkelheit, speit der Schnellzug in Kaunas, dem rns- fischen Kownv, ein paar wagemutige Reisende aus. um gleich darauf wieder über dt« Meweldrbck« »onnsrv». im Dunkel der Nacht. zu verschwinde«. — Vorwitz wirb mrtktens deüraft im Lebe«. G» auch der meint-,, der ftch daraus kaprtsterl hatte, alle» bindernden ÄreuzschviuL«» «u« Trotz. «tu «iedarkehe» «lt S»«n» zu setern. Denn als «tue Ttrase sür ««tuen Aberwitz emokand ich eS. gezwunge« «u sein, von b Uhr morgend bi» 4 Uhr nachm. «ns ein Zimmer in dem einzigen wirklich europäischen Holet in Svwno «arte» »u müssen. Edens» wie ich den «ach Petroleum schmeckende« Rasse« d«S einzigen mit Unrecht so genannten Kaffeehauses tn Kownv als eine Htmmristtraf« ertrug. Dann aber «rgrtfs ich die Flucht. Und doch nicht leichten Herzens denn genau so umständlich, wie «» tü, sich von Polen her an Sowno heranzupirschen, genau io schwierig und umständlich ist der Rückzug von dor» »ach Warschau. Wieder heißt «S: Grenzen überschreiten und all die zahl- reichen Kontrollen über sich ergehen lassen. Nur daß dleSmal daS Bild «in freundlichere» wird. Denn e» zeigt die Heimat, zeigt Deutschland. Und wirklich: als ich in Endt- kühnen den Warteiaal betrete, und über dem Tisch in der Mitte einen zierlich und lorgkälitg gewundenen AdnenlSkranz hängen lebe, da sehe ich da» ganze Deutschland vor m i r. Deutschland tn keiner ganzen Tiefe und Wärme, die selbst hier im tzückligcn Kommen und Gehen der Fremden Trauiichtett und Behaglichkeit auobreitet. Man komm» um Königsberg nichi herum. Denn man muß sa einen neuen Sichtvermerk haben um wieder nach Polen hinetn'ugelangen. Nachdem man aber um dieser nur einige Minuten in Anspruch nehmenden Notwendigkeit willen wieder einen ganze» Tag geopfert hat. kann man Anlaus nehmen, um auch da» letzte Hindernis. die deutsch-polnische Grenzkontrolle, zu nehmen. ES gibt Elicnbahnzüge. die Ihr bcstimmlcS. ganz eigenes Neile- publikum haben. Hier sind eS Holz Händler, die tn un geahnten Massen den über Bialnstock laufende» Wagen be- Völkern nn> heftig gestikulierend mit Raummetern und Rund- Holz, mit Frstmetern und Schnittholz um sich werfend. daS menichenwöglichsie tun um einem die Langeweile zu ver treiben Endlich aber ist die kahle flache, stets gleich reizlose War>ä>auer Hochebene errckchl. DaS Htnd rniSrrnnen nach Kowno und zurück geht s-inem Ende zu As» Endergebnis aber buche ick: drei Bisa, ach» Paßkontrollen, ebensoviel Zollrevisionen, zehn neue Gtemvel- abdrücke in meinem Paß und — nickt '» vergessen — drei s ch l a s l o s e N ä ch t e Ja. es ist eine Lust zu reitzn im neuen weise cingetciltcn Ostenrvpa! E.-Ehr. Sch cp kn. Mohammedaner und .Hindus gegen England einig. Und doch schon die Freiheitsbewegung durchlöchert. London, 28. Dezember. Die „Moriiingpost" meldet auS Madras: Der indische Nationalko»gieß nahm heule unter großer Begeisterung eine Entschließung an. die sich sür die Einigkeit zwischen H t n d n s und Mohammedanern ge mäß den Borschlägeii G a » - h t S ansipricht. Die Ent- schließnna tariert die Mitalieder jede? Gemeinwesens ans. die Gefühle deS Nachbarn bezüglich der Schlachtung von Kühen oder deS Spiclcns von Musik gegenüber von Moscheen zu achten und weder durch Gewalttätigkeiten noch durch Anrufung der Gesetze diele beiden Gebräuche zu behindern. Ferner sieht die Entschließung gemcinschaiillcheS Vorgehen bet Wahlen und Maßnahmen znm Sckuv der Minderheiten tn gewissen Provinzen nor. Der Präsident der Allindischen Konserenz der unter drückten Klassen. Gavai. vertrat in einer Red« vor dem Kongreß die Ansicht, daß znr Beseitigung der sozialen und reli giösen Ungerechtigkeiten, die aus den unteren Klassen ruhen, das Home-Rute nicht crsordcrlich sei. Frühere Ersahrnnacn mit dem Hii'dn-Rcaimc hätten gelehrt, daß das Geschick der untere» Klassen unter einem Regime der führenden Hiudu- KasE noch schlimmer sein könnte. Die MachtanSliefcrung an die Swaiatisten würde daber nicht eine Lockerung, sondern ein weiteres Anziehen der Sklavenieneln sür die unterdrückten >Naven bedenken Gavai sprach sich gegen einen Boykott der englischen Beriam.uskic mn'issiv,' aus. Neben der unter Vorsitz von Sir John Simon arbeitenden englische., Veriavuiiaskommiision sür Indien wird eine zweite unabhängige Kommission unter Borsitz von Sir Harcourt Butler die Stellung der indischen Prinzen untersuchen. Tic Kommission, der auch Lord Virkcnhead und der Vizekönig Lord Irwin angehörcn. wird ihre Arbeiten zu gleicher Zeit mit der VericisinngSkommission beginnen. Die regierenden Prinzen Indiens verlangen, daß ihre Angelegen heiten eine andere Behandlung erfahren tollen, als die der übrigen Teile -es indischen Volke». Sie haben Sir LcSIie Scott zu ihrem Rechtsvertreter gewählt, der die Prinzen mährend der lammenden Verhandlungen der Kommission ver- treten wird Schwere Dorwvrse wegen „8 4". Rücktritt dcö amerikanischen MarinestaatslckrclärS gefordert. Neuyork. 28. Dezember. Jin Zusammenhang mit dem Untergang des U-BooteS ^4" sind gegen MarinestaaiS- sekretär Wilbur und die Marincbehöroen überhaupt von dem demokratischen Mitglied deS Repräsentantenhauses M Black schwere Vorwürfe erhoben worden. In einer Ent schließung haben Black und keine Anhänger angesichts deS Unterganges von »8 4" eine genaue Prüfung der gesamten Marine-Angelegenheitcn durch den Kongreß gefordert. Wilbur wird als vollkommen unfähig zur Leitung der Geschälte der Marine hingcstellt und seine Politik als ein vollkommener Feblschlaa bezeichnet. Znm Schluß wird die Forderung aus gestellt Wiibnr znm Rücktritt zn vcran'aiscn und eine Re, organisation der Marinciritung dnrch.zuführe». 8S Tole bei dem Schiffs uuqttlck auf dem Marmara- Meer. Nach ergänzenden Meldungen über den Dampfer, ziisgmmenstoß aus dem Marmara Meer sind insgesamt 85, Personen ertrunken. Beide Schiffe hatten keine Nadioankagen an Bord. Der italienische Dizekonsul in Odessa ermordet. Odessa. 2ki. Dez. In der Nacht ist in der Nmgcbnng der Liadt di, völlig »nbeklcldrte Lcicke de» italienischen Bizc« konsnlS Koiior aefnnden worden. Brrtrcier der italienischen Botschaft und der russischen Behörden besichtig«,n den Fund ort. Nach Angaben der russischen Behörden toll eS sich um einen Raubmord bandeln Die Nvtersocknvv »st im Gönne D>e i,alicn!l-st, Botschaft hat sich bisher z» der Angelegenheit noch nicht geäußert. Furchidarer Terror in China. London, r». Dez. I» Hongkong einacirosscue Flücht linge bestätigen, daß in den Gebieten von Haisnng und Snk. snuq eine unbeschreibliche Terrorherrlchast anSgcübt werde. Etwa ISO Personen sollen diesem Terror täglich zu« Opfer. -ertlicher «ad SSchfifcher. Wer wird -er neue Amlshauptmamr vv« Dresden? Dar bisherig« Amtshanptmann von Dresden, Dr. Schulze, ist bekanntlich vor kurzem zum Leiter de» sächsischru Laude». arbeitSamteS ernannt worden. Seitdem gibt «S in der sozial- demokraitschen Dresdner BolkSzetzung" et» große» Rätsel raten über den Nachlolger Dr. LchulzeS. da» mit den üblichen dcittgen Ausfällen gegen die Alispztalisten verbunden ist. Bor kurzem hieb es in diesem Blatte, daß der ArbeltSmintsrer VlSner nach dem Abbau keines Ministerium- für diesen Posten auSerschen sei tn der gestrigen Nummer wird dagegen ge schrieben daß nick« ElSner sondern der frühere Wirtschaft-- minister Hermann Müller der Amtsnachfolger Dr Schulze» werden würde. Aus unsere Anträge bei zuständiger Stelle wird uns mttgeteilt daß Minister a. D. Hermann Mütter für den genannten Posten überhaupt nicht in Frage komme. —* Der srühere LandtagSahgeordnete Donath s. Ans Oppelsdors lO.-L.i wird uns gemeldet: Der srühere Landtags abgcordnetc und Gemeiudevorstand Karl D o n a t h ist Diens tag nachmittag in der Rerveiiheilgnstalt zn Großschiveidnih einem schweren Nervenleiden erlegen. Im Jahre 1üM wurde Donath von den damaligen Konservativen und dem Bund der Landwirte als Abgeordneter des oslsächsischcn Wahlbezirk» i» den Landtag grwäml und vertrat zwei Perioden hindurch dielen Posten. Nach dreijähriger Ruhepause und der allge meinen Umstellung nach dem Kriege gehörte er dem Landtag in den Rethen der Deutschen Volkspartei an. so daß er ins. gesamt t8 Jahre alö LandtagSabgeordneter tätig war. Ge> metzidevoritand wurde Donath in, Jobre lügst ,,„d bekleidete dieses Amt bi- 1927. Donath umr auch lange Jahre stell- vertretender Kirchenvorstand von OppelSdors. Kummer und Sorgen fesselten ihn in de» letzten Jahren leider oft ans Krankenbett. Ihm zu Ehren hat die Gemeinde Oppclsdorf de» ncuavgclcgten Park im Oste» Karl-Donath-Park benannt. —* Verleihung von Ehrenzeichen. Die Ge wer be komm er Dresden verlieh in Anerkennung besonderer Verdienste um Handel und Gewerbe dem Kohlenhändler Robert Wurzinger in Dresden das tragbare Ehrenzeichen in Silber am weißgrünen Bande. Zu Neujahr nur Hindcubnrgmarken! Da es auch in Deutschland immer mehr Lilie wird, zu Ncuiahrswünschci, Wohlfahrtsbricsmarkcn zu verwenden, weist die Hindcnburg spende darauf hin daß. wer in diesem Jahre Hindcnbnrg Postkarte» und Hindcnbnrgmarken für leine NeuiahrSwüniche benutzt, mit dazu beiträgt. Tankenden von Kleinrentnern und notleidenden Mittelstandsannchörigen eine Bcihiisc zu ver schassen, die ihnen ihre Lage erleichtern kann. —* Zurückgabe von Lnstpostfrvdunoe,, nach Amerika. Die zur Lustpostbesörderuna nach Amerika anfgclieferten. dem JunkerS-Flngzcug v 128st am 4. Oktober initgcgebencn Briei- iendnngen werde» da der Flug nicht dnrchgesützrt ist. den Ab» senden« in den nächsten Taacn wieder zugche». Die Sendungen erhallen in Dessau einen Stempel „Zurück. Flug nichi durch- geftthrt". Die entrichteten Freigebühren werben den Ab- iendern aus Verlangen und » n t e r R ü ck g a b c d e r B r i e s - Umschläge oder Postkarten erstattet, wenn die Ab sender dieses Verlangen bis zu», 81. März 1st28 stellen. —« Die Denkschrift des Präsidenten Schleck „Znr sächsische« Berwaltungsrcsorm" ist bel der Bnchdruckerei der Wülzclm und Bcrilw v. Baensch-Stiitung, Waneiil>auöstraße 84, znm Preise von l.k>st Mark käuflich zu haben. K* koltzvefn V»» D voerstgüoß ru s^I. - D ksu viekklksimek vekg gutve stsoß- unci So^lso^sm fl. » f, S.80 »fm-ae-üstam-Vmeliii. r, 4M kmcv. s>.4.M klim Veimissiiij... k>.L8lI »anplMdIt Paul ffsnL ^ 5vissssi6k5tk.^.kc!k6fUk8i6sip>gtr ^ «»»W "N0 GGG, ssslöigskslk-. 4!. kisigsisig 8!ki6S. 8tk. Paul Wieckes Abgang. Die Sächsische Staalökanzlei gibt bekannt: „Wie uns von zuständiger Seite mitgcteilt wird, hat der Schauipiekdirektvr Paul Wiccke. der kürzlich sein 65>. Lebensjahr vollendet hat. beim Ministerium für Volks bildung um Enthebung von seiner Stellung für den 1. September 1st2st nachgesncht. DaS Ministe rium sür Volksbildung hat diesem Anträge unter Aussetzung deS dem Lchauspieldircktor Wiccke vertraglich zugcsichcrten Ruhegehalts üaügegeben und dabei die Anerkennung der hervorragenden künstlerischen Leistungen, sowie der besonderen Verdienste Pan! Wieckes um das Schauspielhaus während eines Zeitraumes von mehr als 88 Jahren zum Ausdruck gebracht Auch hat das Ministerium bei diesem Anlaß den Direktor Wiecke zum Ehrenmitglied der S t a a t s t h e a t c r ernannt." Was gerüchtweise in eingewcihten Kreisen schon bekannt mar. ist damit Tanache geworden: Paul Wtz'cke beschließt seine Tätigkeit am Dresdner Schauspielhaus. Er gibt damil nicht irgendwelchen fünstlcrtsche» oder persönlichen Anläßen nach sondern unterliegt nur den gesetzlichen Bestimmungen über die Altersgrenze. Das Ministerium ist hierin einer besonders schwersallenden Pflicht nachgekommen. die es offenbar, wie die Ernennung Wieckes znm Ehrenmitglied zeigt, in der würdigsten Weile vollzogen hat Die Dresdner, die Wieckes noch immer iikgendsriiche Krott kennen, werden sich so wenig wie er selbst vorstellcn können, daß sein Ab schied als Tbeaterdirektor zugleich das Ende seiner künst lerischen Tätigkeit überhaupt bedeuten werde. Der große Künstler wird gewiß der deutschen Bühne noch nickt verloren geben. Pan! Wieckes Schatze,, als Schauspieler und T^egter. lriter rückblickend zu würdigen, mag d-r schmerzlichen Stunde seines Abschieds vom Dresdner Schauspiel Vorbehalten bleiben. Kunst und Wissenschaft. ck* Mitteilungen der Sächsischen Staatstheater. Opern. Haus. Sonnabend, den »I. Dezember außer Anrecht: „Die Fledermaus", mit Ludnna Endlich. Meta Seinemener. Waldemar Siaepcmann Irma Tervani. HonnS Lang« Rudolf Schmglnauer. Roben Büffel. Erna Berger. Ludwig Ermobd. Tänze mit Ellen von Eleve-Petz. Susanne DomboiS. Hilde Vrumos. Gino Ncvpacb und der Tanzgruppe. Musikalische Leitung: Hermann Kutzichbach. Spielleitung: Waldemar Lroegcmann. Anfang: k Uhr. In der morgigen ..Fretichütz".Ausführung singt bi« Partie der „Bgatbc" Mela Seinemener. Schauspielhaus. Die Borsiellungen des Märchen- ..Das Kasperletheater" von Hanna Schccktz lMusik von Arthur Ehitzi beginnen am Sonnabend, dem 8l. Dezember, »n-d an, Sonntag, dem l. Januar, erst um 8 Uhr nach mittags intcht. wie ursprünglich angekündigt, um '-<8 Uhri. Auch künstig wird, zahlreichen Wünschen entsprechend, dieser spätere Anfang bcibeknrlteu werden. Die Vorstellung des Lustspiels .Hkm weißen R ö ß l", von Blumenthal und Kadelburg. am Sonnabend, dem 8l. De- zembcr iAnrechtsreihe Bi. beginnt mit Rücksicht aus den Silvesterabend schon um 7 Uhr. Sonntag, den 1. Januar, außer Anrecht: ..Di« Jung fern vom Vlschoföberg". von (verhört Houpkmann. Spielleitung: Georg Ktcsau. Anfang: 88 Uhr. ß* Albert-Theatrr. In der Ltlvc st er-Ausführung von ..A n > o n i a". Lustspiel !n S Akten <4 BNdcrnI von Melchior Len- gvcl. sind In den tzonotrollen beschttztig»: riteteolle: Hern,tue KSrner. Piri: Melanie Horetchovtzys Lia: Doris Kletow. Mareza: Slilabeih Huch. Frau Börsenagent: Sdartoite Friedrich, sowie d!« Herren: Binczc: Richard Fels», Beta Kovaelv: Heinz Leo Flicker, Reginald Harri- Parker: Fokanne- Lxiner. Gyurt Tamatn: Pauk Verhocoen. redor: Heinrich Wildbcrg. Richard: Mar Jahnig, Pörtenageni: Riä>a>d Benden. Plsta: Otto Bloßscld. JigennerprimaS: Herbert Nonnrseld. Lpielleiiiing: Hermine Körner. f» Konzert«. Generalmusikdirektor Erich Kleiber dirigiert DienSlag, den lk>. Januar. >s8 Itbr. im Mewerbehau- die verstärkte Dresdner Philharmonie. — Ta» letzte Konzert von Eugen d'AIbcrt findet Mittwoch, den 4. Jannar. ^8 Uhr. Im Palmengorten statt. Er Ivieti: Bach (kbrvmallsche Faniaffe und Fug«. Reethovrn Wald- ktetn-Sonair. Shopin. Schubert Wanderer-Fantasie. Impromptu- G-Dur. F-Moll. d'Albert Laprloken. Debunn. Karten sür beide Konzerte bet RteS. 4« Ktzo«st,r»«f«'«r in d»r Sr»»zktrch«. Die Sonnabend- vetver de» SreuzchoreS findet auSnahm-welt« schon um 4 Uhr siatt. Wie in den Bortahrrn wird auch dte»mal drr Attar- plav «Eingang Poriol s)> gediinet I«tn. Gelungen wird Bach« Saniair „Ach wl« llückttg, ach wie nichtig". Da» düster« Werk Ist von aroher und ergreifender Schönheit Zugrunde »egt lbm die bekannte Ehoralwelte Andrea» Hamrnertchmld»- kckr Der« stammt von Michael Franck tKoburg 1<V>2>. Der Stimmung, die nach dem Mentckenaller de» tMstthrlgen Kriege» unter Volk erfüllte, gibt er einen schlagenden Ausdruck. Im großen Eingang-ckor, der Kantate zeichnet Bach ein Gemälde, dessen Lktzz« er in einem Thoralvorsvtel über dtelelb« Melodie schon vorher einmal gegebeu hatte. Schnell«, hin- und -«rhuschend« Donte-tter» tt» vrch«st«r malen die UnbcstSn- digkeit de- Lebe»-. Auch die Paß-Arie „An irdische Schatze da» Herze zu Höngen" iß ein Stück hoben Ranges, non senem lebendigen. last lanalttchcm Ausdrucke, den Bach zuweilen anwcndct und der dp- Bild eine» eitrigen PußpredlgerS In der Faniasie erstrhen lSßt- Friedrich Plaschlc wird diele Arie singen. 's* Dresdner Volksbühne. DaS 7. Sinsoniekonzert hielt sich frei von sinfonischen Gaben im landesüblichen Sinne. Es kehrte sich der Freude zu. der Tochter aus Elysiirm, und erwuchs zu einem Heiteren Abend, dem bestes Gelingen nachzurtthmcn ist. Ed » ard Mürikr dirigierte mit seinem Verständnis sür den Stil der znm Vortrag gebrachten Lustig keiten. die seiner Dresdner Philharmonie alö An! gäbe gestellt waren. Schubert erössnetc den Reigen mti der haitchdufligen Bollettmusik ans „Rvsamnnde". Dgnn folgten ln ihrer Eigenart kaum zu übertrcssendc Schlager aus neuer und älterer Zeit, wie Leo Falls unverwüstlicher Walzer antz „Der liebe Augustin", von Joh. Strauß „An der schöne» blauen Donau", die Ouvertüre» zu „Die lustigen Weiber von Windsor" sNicolats und „Orpheus in der Unterwelt" sOsfen- bachs. Die doS GewerbehanS dicht süllende Hörerschaft war sür Auswahl und Durchführung vvn Herzen dankbar. Heiter seit ist der Himmel, unter dem alles gedeiht. Gift aus genommen. Auch Svlistentum wor an dem Abend vertreten Simon Goldberg brachte „Herbstdtchtung" iür Violine und Orchester von Otto r Ino Rcspigbi in Dresden zur Erstaiissnhrinig. Man lauscht den zartgewobenen Stimmungen, über die viel Empslndsainkett gebreitet liegt, mit tnncrcr An teilnahme. Znm Dur des Lebens sübrt ein warmblütig ge haltener Mittellatz, der sich bei Wein. Well» und Gesang etwa- fühlbar in die Breite verliert. Die ansäiigliche Schwermut kehrt tm letzte» Teile wieder. Das Ganze verhaucht i» reizvollem Auöklang. Die Instrumentation beweist den wohlerfahrenen Kenner gewählter Klangsarbigkett. Dem Solisten stellt das Werk namentlich inmitten ziemlich anspruchsvolle und ntchr tn allem dankbare Aufgaben, die Goldberg mit Glanz löste. Die ihm dargcbrachten Ehrungen waren wohlverdiente. Das nokale Element war durch das aus neun Länger verstärkte Doppelauartett des Dresdner Lchrergetang- veretnS recht glücklich vertreten. Die künstlerischen Vor züge dieser Gemeinschaft mit klangschönem Material, tress- UcherSchulung und wirkungSsicherrrVortraoSarstaltung zeioten sich bet immer wieder gern gehörten Ltcdaaben in hellstem Ltchke. Die Länger ernteten begeisterten Beifall. Für das nächste Sinfontckonzert tm Januar ist Elaudto Arrau als Solist vorgesehen. ff. p. ** Ehrcndoktorat. Dem Hüttendlrektor der Mitteldeutschen Stahlwerke. Tr.-Jng. h. c. Koppenbcrg in Riesa wurde für seine hervorragenden Dienste im EttenbllUenwesen von der Bergakademie Freibera die Würde eine» Ehrendoktor» verliehen.
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