Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919121601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919121601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-12
- Tag 1919-12-16
-
Monat
1919-12
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Oertliches un- Sächsisches. Die Seunnarlehrerschasl zur Akrktarung -e» E-enai» ver Luu»»«r»»lit1 >S»»pztg. vom Sächsischen Semtnarl«hrer.Bergt« «r-auen w.r die svigeudr K»uttia«vun«: «Der !ll.ena>. der Univelstut Leipziis hat sich zu unserer Seuuenluiis von der Ro:we»digl«.t einer »allsemcinen Reform des BllduugSwesend" üderzgust. Tr beto >< >rrnrr. das» ihm «die Bertznstchttguna cl: feiliger SGns.»lnt«r«ssen in bolxm Make bee«.:kUcy «ncheinen wurde". Au unserem Bed-aner» wird diele glückliche Plaltsorm in den der grund sätzliche u Erklärung iolgenden vier Punkt«« im wesent lichen ausg:Kcbeii. Denn trotz de- Bekenntnisses zur all. gemeinen Reform lehnt der Senat di« längst nr.w.ud g gewvrdei e gründliche Reform des hölzeren Bilbu gSw.scnS des Wym asiums und der Universität, von vornh rein ab und erschwert dumil die organische Neugestaltung der deut schen Schul«, llnd trotz des Bekenntnisses zu wahrer Dcmakralle, das in der Verurteilung elnseittger S anoeü» lnleressen cnchalten ist. scheint dem akademisch n Senat Nl«hr an der Ausicchterhaltung einer votkSsernen Gcistrb- ari-stokratic zu liegen, als an der geistigen Hebung der breiten Volksschichten. Andernfalls wäre schwer verständ lich. warum der Vorwurf einseitige Slaudesinteressen zu ver- treten, ofsenlmr auf die Volksschlillehrerschrft gemünzt wird, di« doch durch das Verla' gen nach Hochschulbildung aller Lehrer lediglich dem geist'gen Wohl des ganzen Volke) dienen will Die vier Punkte der SenalScrtläiung st d gre'gnet. die gründlich durchdachten und wissenschaftlich fun^ertrn Nesorinvorschläge ans allen Kreisen der t'rhrer- schast und der Rcgierni gen als bilduugssc n. lich nnd nivraudrUchend ln wissevsäxtsilichcr Hinsicht zu b.a d- viarken. Mir können das nur bedauern und müssen die genugsam widerlegte Gl>c chm'g: Demokratie — Kul'urvcr- slachnng. die fühlbar auch im Hinterarunde der DcnatS- erklärung steht für das Gebiet der Schule bestimmt ab- let)!«». Hm einzelnen sei bemerkt: Zu t. Dle Bchonriiing. daß der Bildungsgang der höheren Schulen keine Verkürzung vertröst», stellt >>>,r elne von vielen Letten bestrittene Annahme dar, sstr die bi» zur Stunde kein Ne wel» durch Tatsachen erbrach! ist. Die den'sihe Oberschule. der der Lenstt mtt Nedenkc» gegcnübersteht, wird schon seit Iabrzehnicn von der VolkSschnIleurerschasr. von Rnaclivrinen verschiedener Oberlclirernruppe». von Merzten. Chemikern, Ingenieure». In dustrielle» und Flnanzlcnicn gefordert «Wir verwetten anck aus di, Ncsorinvorschli'ge des Mintsterialdircklorö sitr da» vreiihischc höhere Sil»>!wesk», Dr. Reinhardt.) Die deutsche Oberschule stellt tm Unterschiede z» den bereits l-cstcbcnden drei höheren Schute» da» deutsche BtldnngS-uil wirklich iind beivustt tn de» Mittelpunkt, ohne die zwischcnvöltischen Beziehungen der deutschen Kultur zn vernachlässige» und olnir die Fremdsprachen auSznschastrn. DaS Bild einer dcntichc» Oberschule, die aiiSschltcstlich nns der Bcschöfti- anng mtt den, eignen Volkitium ausgcdant wäre, ist eine Kvnstrnk- tton, die, soweit »n» dle Literatur dartiber bekannt ist, noch nie mand gewagt hgt. Zu 8. Tie Bcslirchlungcn, die Zielforderungcn tn der Reife. Prüfung könnien berabgeseNi werden, werden schon dadurch gegen standslos, das, für den Aufstieg in bi« höheren Sehnten kttnsttg die Begabung starker als bisher den Ausschlag geben soll, Für lehr bcdcnlltch müssen wir jedoch die in Aussicht gestellte Einiührung einer Aufnahmeprüfung für dt« Unlvcrsität halten. Man sollte nicht mit einem Gedanken spielen, der als Androhung einer Sabo tage gegen die staatlichen BlldnngSanstaltcn und dadurch indirekt gegen den Reformwille» der Regierung ansgesaht werben könnte. Zu st. An die Beseitigung de« ivtssenschastttchcn Charakters der ttntvcrsttdt denken die am allerwenigste», die den Zugang zur höchste» BilbungSstliltc der Nation in, Interesse der Volksbildung auch für sich ersehnen, die deutsche» Volksschullehrer. Darum ist «tue zeitlich und sachlich zu gering bemessene akademische Lehrer bildung auch gegen unsere Neberzengunn, Im übrige» glauben wir, deft die Uuivcrsiiäl nicht nur den Bedürfnisse» der Wissen schaft, sondern durch die Wissenschaft auch den vedllrfnllse» de» Volke« zu bienen bat. Ohne diese demokratische und soziale Ein stellung. die letzte» Endes die kulturelle Hebung des ganzen Volke» tm Auge hat, kann die Hochschule Im modernen BolkSstaate ihrer Ausgabe nicht gerecht werden. Zu 1 Unseres Wissens sind «etnsetttge Verfügungen der StaalSrcgleriuig", die eine Hcradmtnberung brr Leistungen für bi» Doktorproinotio» bezwecken, nicht zu erwarten. Niemand wirb den yaktlktüte» das Recht bestrettrn, dt» Anforderungen für die Dok- torprttfuilg selbst zn bemessen. Wir w'sseit uns in unseren Avschnuungcn völlig einig mit der gcßunleu Scuischen Seminarlchrrrschgst. mlt den deutscl»!"' Volkeschullchrern, einem großen Teil der deut schen G-'mu-isi.il ehrer u"b b.n bsiitf «vn Negierungen. Auch zahlreiche BvikSgenossen anderer Stände und Partei- rlchiungeil stehen aus dem gleiclzen Boden. Die Mögt chkcit einer da- r-ri-ze Volk iimsgsscnden Vershä''dlgt»'g aus bem zentralen Geütt'Ie der Vildüvgssragrn selten wir nur bei vorurteilsloser und weitherziger Zusam menarbeit aller beteiligten Kreise Ihr w rd sich, bc'S stl'd wir gewiss, auch die deutsche Universität nicht entziehen!" Die Ar,sl«nder an den deulschen Äochfchulen. Leipzig. 15. Dez. Eine allgemeine Studentenvcr- saminlnng hefgstte sich mit der Ansländerfragc an den deutschen Hochschulen uub ersuchte den Senat und das Ministerium ni's s"sst»ndes bil'züw'rken: 1. Feindliche Ausländer sind sofort zu «rmatrtknliere» nnd so lange von den Hochsistvlcn fernzuhalten, btt unser« krsegSgesangenen Brüder hetmgekehrt sind und so lange d c nt i ch e Studenten zu den setndktchen Hoch- sch» len nicht zugelasscn werden, r. Alle Ausländer erhalten besonders grkennzelchneic AnSwetskarten. haben kein Anrecht aus soziale Vergünstigungen iMtttagSttsch, Arvetisvermittlung usw.j und sind tu Ihren sinn»zielten Abgaben unter Zugrundlegiing der Valtttaverhälliillse »nler keinen Umständen bester zu stellen, uls deutsche Lindierende. SaushaU msd Wtrlschast. Ue»«r »t, verteil«»« „» a»»de«-«ilch «« Atmtzer ^ . »«»» alt« Ls«t« enthält da» Nähere eine Rat-bekannimachung tn bl ker Nummer. Nährmittelvert«ll»u« t» der A«tsh. Dresd«»-Neustadt. Von den Nä«rm!td>:lbarte» werden belicsrrr: Ab.chn .t Nr. 80 der gelben Kar.« ^ mlt k PlN»d Klnb.rg«r,ten- mehl und ml: A Pfund Aroiebalk, der roten «a:te v mit Pfund Te.grvgreü. der grünen Kar e L mtl ^ Pfund Haletsabrikale» und 'L Pfund Ne », der blauen Kart« L» mtt K Pfund Gries,. Anmeldu.lg spätestens bis zum 18. De- zember. — Der Laubesbeamtenbeirat. Beim P.rlo alaml« im Ministerium des Innern wird ein Land.Sbcam.enbe rat au» l8 Mitgliedern gebildet. Die M tgl eder sind von ie» Berufsverbänden der GtsatSb -lmteu durch der«» satzungs- gemüsie Organe zu bestellen. Die Wahlen geilen e.stmalig für die Zeit bis TnL« 1020 und spät«, für ie rin Kc>l.nb.r- sabr. Die sind von IV2Ü ab icweils im Dezember vorzu- nrlimen. Ter Beirat hat die Ausgabe di« allge.uel -dienst lichen. wirtschaftlichen und sozi !«n Angelegenheiten der sächsischen Slaatsbeam-ten und Beamt rvauwärkr bet der Negierung zu vertreten, bei der allgemeinen Regelung der Beamter verhältnssie mltzuwirken nnd zu el em ge sunden Ausgleiche zwischen den Interessen des Staates und denen der Beamten bcizutrag«». — Die bayrische IVesaud.scitast in Dresden ist von der ''»lutschen Negierung mit Wirkung vom 1. Januar 1!)2» in aufgehoben worden. Die bayrischen SiaatSan- lehörigcn, die tn Sachsen leben, wudcn sich in Zukunft u besonderen Aiigelcgenbctten, die sie mit de» Behörden der ngcren H»rmat z» regeln haben, unmittelbar an die zu- 'tändigen Behörden tn der Heinrat wenden müssen. — Rückkehr von Gesänge»«» und Internierte,, auö Indien nnd Japan. Nach Mitteilung des Lande.a isschusieS der Verein« vom Noten Kreuz in Kzchsen werden alle Ge- sangenen und Internierten, vermutlich auch Frauen und Kinder, die sich noch in Indien befinden, am v. d. M tn Bombay ei »geschifft nnd mit dem englischen Damp'cr „Mainz" nach der Heimat abiranspordiert. Der Dampfer ,risst voraussichtlich in d-u ersten Tagen des Ja nuar in Rotterdam ein. Desgleichen erfolgt der Hcim- transport der denis-chcn KricgSgcfange're» aus Japan mit vier Dampfern, von denen drei Ende Dezember direkt Lurch den Judithen Ozean nach Deutschland fahre», rü hrend der vierte Mitte Januar über Tsi-gia-u und Chlua nach Deutschland geht. Mit den vier Dampfern sollen alle in Iaimn weilende» deutschen Kriegiszesangenen in die Heimat befördert werben. Der im Finuar aügehendc letzte Trans port wird gleichzeitig die Familien der Kriegsgefangenen heims-chassen. - lim die ^inwohnermahrc', D-- D eZdu.'r Bi',-er rat hat an die Negierung folgendes Sch.eiben qcrich'et, das st.ch n ^ dem -nn>-nt d''r ü,zca,dr,nek»„ttctt'<>n Pnr- -t n-.ps,,. „Der Borstanh der Spzlnlbcniokkalischcn Partei DenicchlantS sagt t» einem Ausruf vom 2V. Noocmbcr bleses Jahres „An die denilche Arbclicischasl! Parteigenossen! Tretet sofort Überall I» die Einwohnerwehr ein! Die Massen tn der Hand ctncv reak- ttonärcn Bürgertums sind eine Ctcfalr, in der Hand unserer Paiictgenosscn sind sie die (Yaranlic für den Bestand der Republik!"' Seit Monate» bestehen die Etnwobncrwedrcn: sie erfüllen ihren Zweck, eine» festen Schutz dcS gesamten Volke» — obne Unter- schied der Pariei — gegen da» Verbrecher!»,» auszurichien. Sie entsprechen den NichNtntcn, dt« dle Regierung heranSgcgcüen hat: „Die Wehr ist eine srctwilligc, unpolitische Formation, dir den Selbstschutz der Gemeind« übernimmt. Ltc stellt die Selbst hilfe gegen die mit der schweren LebcnSwtiteliiot wachsende U». sichcrhett tn Stadt und Land, gegen die durch da» zunehmende Vc». brechcrium entstehende Gefahr, gegen bcwassnclen Aufruhr. Plünde- rung und Bandendiebstahl dar." Der Inhalt de» Ausrufes de» Vorstände» der Sozialdemokrati schen Partei Deutschland» steht hierzu tn Ichrosfcm Widerspruch. Durch ihn wird der parteivoltttsche Kamps — ta niiier Umständen der gcgensciitgc Kamps mit der Waffe — tn die Reiben der Einwohnerwehr htneinaeiragcn. Hiergegen erbeben wir un bedingten Einspruch und verlangen, daß da» bisherig« gute Verhältnis innerhalb der Einwohnerwehren durch partei politische Treibereien nicht untergraben wird. Wir bitten da« Minister«»,», basttr Sorge zu tragen, das, nicht nur der Wortlaut, sonder» auch der Sinn der Richtlinien für die Ein- wohncrwehrcn beachici bleibt, damit tn ihr sich alle Volks genossen zusainmenfindc» lbnne», glcichgüliig. welchen Berufes, um, unter Ausschaltung allen politischen Kampfe», lediglich ge- ietiei von der Sorg« »m das Wohl de» Vaterlandes, die Sicherheit tn Stadt und Land mit Einsetzung ihrer Person ausrechiznerhalten. Wir. sowie alle anderen Stelle», sind bemüht, In diesem Sinne für den Ltntrtlt tn die Einwohnerwehren zu werben. Daher müsse» wir da» gleiche auch unbebingi von der Sozialdemo kratische» Pari«! verlange». Namentlich aber erwarten wir von der Negierung, bas, sie dafür sorgt, das, dies« ihr nahestehende Partei die von der Regierung selbst aufgrstclllc» Grundsätze nicht mlhachiei." — Arbeitölosensürsorge. Dir rlie!sl>c>uplm«n! schgü Dresden und der TempbllmychunzrsrvmmNigr rrlnsic,, neue Bestimmungen über die Besetzung offener Stellen unv. Da- nnch lst u. a. scder Arbeitgeber verpslichiet, lebe ofsci.e Stelle binnen 24 Siunden nach Eintritt de» Bebürss unter An gabe der BeschasfuugSart, sowie der Lvl>:>- und Arbeits bedingungen dem für seinen Bezirk zulle!,enden ösfentl chen ArbetiSnachweiS anzumrlden. Wird die essen« S lle auch bei einem audrren nicht gewerl'Smäsnge» Anbei Sn,.chwc s iFgcknrrbeiiSnnchmeiss aiigemekdct. sg ,st dem össeiulnhe» Arbeitsnachweis der mit der Vermittlung beauftragte n ch: gcwcrbsmäpigc AnbeitSn>'chiveis sFach-arlieüSunchivr s> bei der Anmeldung bekanntzugeben. Jede Besetzui n r »«' offenen Dielle, auch wenn sie durch de» öffentlichen Arbeüö- nachwet» »»«rm4tt«tt worben ift. ist bt«ne« 24 unter Angabe de» Var« und Zunamen» und der votzrmno der rittgeürll.en Person Lew ossenllichen «rdriisnachiveitz mltzultilrn. Dem Arbelltznachweis löfsentUttzre ober Fach- urbetttz'nachweiss, der di« Arbeitsstelle vrrwtt,«1t bat. ist s»« sott anzuzeigen, sobald »in von itzm zugewiesrner Arbrtt- nelrmer dl« Amahnre der ArLett ohne wichtigen «rund adlelint. nlederlegt oder wegen grober Pslichtverlrtzung ent lassen werben muk. Anzrlgen unter Ttzifsr« und Deck adresse. soweit sie ossene Stelle,, irgendwelcher Art. Stell«»- gesuche männlicher oder weiblicher Arbeitnehmer enthalten, sind in der Tages- un» Fa-chvress« verboten. Zur An meldung verpslichiet sind aüe Arbeilgeber in Landwirtschaft. Gewerbe Hanbcl. Industrie und Hauswirtschaft. s»wt« alle Reichs-. S gats- und Gemeindebehörden, insbesondere auch die Post Eisenbahn und die militärischen Zietttebe, soweit dese Ziviiardeiler bcschästigen. Anmeldepsltchlig sind vssrne Sielten icder Art, auch solche für weibliches Personal, svm'e AuülttlsS- und Lehrstellen. — Souderzuweisungeu an KriegsbrschSdizt«. Die- senigen KrlrgSkeschLdigten, di« RentnuEmpsänger und t« der Zell vom 1. Juli lüllt bis v. November 1918 entlasse» sind erhallen eine einmalige Abfindung von 50 Mk. und einen Entlassungsanzug nachträglich letztere,, nur bis zu einer gewissen EinkommenShötzr sin Dresden bis zu 5000 Mk Einkommens. D e Anträge sind aber unter Vorlage des NentenquIttungSdncheö, Militär passes und S «uerzettelS nur „och bis zum 28. Dez. 1919 bei den BcrsorguiigSstelle» lfrühcre Bczirkskom«>«ndv»s per sönlich oder schriftlich zu stellen. — An dir drutscheu Zritnngsleser. Der Vorstand beS Vereins Deutscher Zeitungs-Berlcger und der Vereini gung Großstädtischer Zettungs-Verlegrr verbreitet sol- gendc Mitteilung: Die Herstellung der Zeitungen hat sich während der letzte» Monate in einem Maße ver teuert, wie cs nie vorausgeschcn werden konnte. Wettere große Preissteigerungen der Nohmaiertalien stehen, cbeujo wlc eine abermalige Erhöhung der Teucrungs zulag:n bevor. Soll das Zeitnngögeivrrbe nicht zugrunde gehen und soll die Presse überhaupt noch ihren öffentlichen Pslichtcn Nachkommen, so mutz das gestörte Verhältnis zwischen Ausgaben und Einnahmen der Zeitungen neaer- ding- au geglichen werden. Nach eingehenden Beratun gen sind die Vorstände der genannten Verlcgervereini- gungen zu der Ncberzengung gelominen. das, eine durch- greiscndc und allgemeine Erhöhung der Bezugs- nnd An- ^eigcnprcise nicht zu umgehen ist, wenn die verteuerten Herstellungskosten wenigstens teilweise ausgeglichen wer den sollen. — Zu dem Verbot privater Telephongespräche wird uns geschrieben: „Tie Aussprache Uder die letzt bestehenden Mis.ständc beim Tcieplivuvcrkebr in Dresden am »»er gangenen Freitag in der hiesige» Obe,postdirektion wird vielen Leute», die Augen gevssuei imden über die Schwierig keiten, die jetzt für einen befried gcnden Bei kehr bestehen, aber auch darüber, wie sehr die Telephone mißbraucht werden. Nach de» Feststcllu gen des Herrn Postrat« Wogn.'r seien -10 Prozent aller Gespräche ia» einem Tage über 2<!2 000Ij nicht ,,dringende" PUvalgcsprüchc gewesen, unk daß diese im allgemeinen länger danerten als Ge- schästsgespräll)«. die meist knapp geführt würden. Hier liegt vsfr"bar ein Mißstand vor, der aufs schärfste zu ver urteilen Ist. Postrat Wagner erwähnte u. a., es sei kaum zu glauben, wie viele Gespräche über Koch tragen, übet Unters» sinn gen an vcrga-geren Tagen geführt würden. Dcmgcgeniiber äußerte Oberbürgermeister Vliiher, daß- auch in Privaigesvrächen sehr ost „dringliche" tziripLcire rvr- kümen. lind diese Bemerkung ist zweifellos zutreffend. Ob ein Gespräch — ein geschäftliches oder privates — ^ „dringend" ist. vermag niemand ohne Kenntnis der be- sonderen Umstände zn beurieilen. Zuzugeben aber ist. -aß j ein sehr großer Prozentsatz von Ofesprächen einem Bedürf- viS der Unterhaltung mehr en'sprinqt als einem Gebots ernster Jitteresicnverlreiung. Eine Feststellung ergibt stch^ aber aus den Berichten über die Konscrenz — nämlich bte: ^! daß — wenigstens an gewissen Tagen — di« Telephon-, gesprächr von den Beamten oder Beamtinnen mit a st g e h ü r t w e r d e n. Das sollen sich all« Telephmiieilnehmrrl doch m rtcn! All nv el hat diese „Belauschnng" stell ch nicht zu sagen, da sich lein Mensch den Inhalt von Hunder^h len von ganz nnzusamme-hängenden Gesprächen merken '" A kann. Nur der Zu'all könn'e hier velhäi'gnisovlle Wissest- ^ ichast verbreiten. Aber auch d es« geringe Möglichkeit x sollte manchen oder ma"cl'e bestimmen, das Telephon liebkr weniger zu gebrauche» oder sich doch recht kurz zu fassen." — Im Telegrammverkrhr mit Oesterreich «nd der Tschechoslowakei beträgt seit 15. d. M. die Wortgebühr fllp gewöhnssche Telegramme 2» Pfennig. - Die Beheizung von Wohnungen und die Nediestuag von Kochösen lauicle das Thema, das Tvpserinnung»- meisier Hanisch von der hcizicchnlschcn Versuchsanstalt des Töpfe, gcwcrves am Moirtag abend im Saale der .Kretshanpimknmsthnsi ist einem vom LandeS-Kohlen- aint ocranlaßsen Portrage vor einem geladenen Kreise behandelte. Der Vertreter des LandeS-Köhlen- amte» wies tu einer kurzen Begriitznitgsansprache daraus hin. daß es eine unserer Hauptaufgaben sein müsse, daß baS wenige »ns znr Verfügung stehende Feuernnqs- matcrial auch zwe kinäßig verwendet wird. ES werde aber nicht nur in Fabriken viel Kohle nutzlos perseit'ri. son der», auch in unseren Wohnhäusern werde nicht immer zweckmäßig verfahren. Herr Hanisch führte u. a. au»: Von elner guten Vehei?.u»aSa„lage muß man fordern, daß sie schön, in gesundheitlicher Beziehung einwandfrei sei, daß sie eine möglichst ständige Tcmvcratnr von 10 Grad S «-» Kunst un- Wissenschaft. s Dresdner Theaterspiekplan für heute. Opern haus: „Vvhengrti," tM'i: Schauspielhaus-. „Maria Magdalene" s',^7>r Residenz-Theater: „Da- Dret- mäderlhauS" i71: Albcrt-Thcater: „Der Freischütz" t?s: E'-niral-Tstcatcr: „Die k-ßöne Saskia" <7>. 4- Veranstaltungen. Konzert der Dresdener Mustk- schule. 7 Uhr. Ltterar. Vereln, Vortrag Büttner, Palmen- garten, Z!« Uhr. V Eentral-Theater. Nachdem der tnttm« NachmittagS- Tec der Svlvmttgliedcr des Eeniral-Theaters so anregend verlief, gebe» sich dieselben am Mittwoch, den 17. d. M.. nachmittags 4 Uhr etn zweites zwangloses Bei sammensein im Ho el Nord, Mo-czinSkystroßc, mlt künstlerischen Danülctungcn und Tanz. Karten ln be schränkter Anzahl sind i», Hotel Nord zu haben. f Von bei« Iraukfurter siästtsche« Theater«. Ta) 'tzrankfnrtt'r LchausplelhanS »nd d,.s Frankfurter Ov-r»- haul, die »ut städtischer Suoventlon von der Neuen Tlicalcr-Akriengesellschast in Franksurt a. M. unterhatten werden, habcn lit ihrem letzte» Theatersahr »05 800 Mark weniger Etnuabnien als -lusaaben gehabt. Die Subven tion beträgt 050 000 Mk., so daß ein wirklicher Betriebs verlust von 255 8W Mark entstanden ist. s Tl^aterskandal in München. Bel eiirer Wtederlwlung von Wcdctlnds „Schloß Wetterst ein" in den Münchener Kammerspielen kam es zu einem noch ärgeren Zusammenstoß, als bet der Erstaufführung Im zwrtten «kt ging der organlskrte Höllenlärm lvS. Etn halbes Hundert Leute brüllte. Signalpfeifen crtönlen, und es wurden Ksriosscln und Stinkbomben aus die Bühne aeworsen. Die Schauspieler wurden versagt. Im Saale bildeten sich heilig schimpfende Gruppen, die derartig tobten, daß der anwesende Vollzeimeistcr die Vorstellung aushebech ließ Ein, Abordnung der Demonstranten ging zum Pottzcipoäsibei'ten. um zn erklären, daß sie d'e «nftttbrung von „Schloß Wetlerstetn" nicht mehr dulden würde. s Eine stürmische Ltriadderg.Aassührn»,. Die Gattin srtthcren Straßburger UnlversitätSprofesior» Emmy v. Tabora spielte tn Fretburg l. B. tn dem Sü>auspiel Zkönigtn Ehristlue" von Strindbcrg die Titelrolle. Da man ihr nachrcbete, sic hätte beim Einzug Polneaiss tn Strabburg das „gefesselte Elsaß" bärge stellt, kam es bet ver letzten Vorstellung zu Störungen durch Lärm und durch Pfeifen, trotzdem dir Künstlerin mtgetctlt hatte, daß sie gegen den Urheber dcS Gerüchts gerichtlich vorgelien werde. s Eia acueo Preisausschreiben für Briefmarke«. Zur Erlangung von Entwürfen für neue deutsche Briefmarken veranstaltet da» N «i ch S p o st m i n i st e r i u m einen all gemeinen öffentlichen und eine« beschränkten Wettbewerb. Die Bedingungen für den allgemeinen Wettbewerb, der mtt Preisen im Gesamtbetrag von etwa NVOO Marl aus- gestattrt ist, können beim Neichspostmuscum in Betlli, ent nommen werden. Die Entwürfe müssen spätestens an, t. Februar H-20 beim NelchSpostMlUistcrtun, vockirgev. s »Fühlbare" Kritik. Der grüßte Schauspieler seiner Zelt und eines der grüßten schausptrlertschen Gentes, die je die Bühne betrete» haben, Ludwig Dcvrtent, ist am 15. Dezember 1701 geboren, so daß lein Geburtstag zum 12 5. Male wtcderkelirt. Aus diesem Anlaß sei eine wenig bekannte Geschichte von der berühmten Tafelrunde erzählt, die er mlt E. T. A. Hoff mann bei Lutter und Weancr am Gcndarmcnmarkt tn Berlin hatte. Um alle kritischen Ausetnandersetzungen Uber seine Leistungen im öffentlichen Lokal zu vermelden, hatte Drvrient mit dem Dichter ausgemacht, baß er tlim eine günstige Kritik mit- telle. indem er ihn unter dem Tlich tn den Schenkel kneife, und dieses verstohlene kunstverständige Kneifen war Dcvrlcnt mehr wert, als alle Trompetenstöße der Zeitungen. 'Nach der Vorstellung de» ersten Teiles von „König Heinrich >V" in dem Drvrtrnt den Falstaff melfterhaft gespielt hatte, «rasen dir beiden an Ihrem Stammtisch zusammen, und »och bevor sie -um ersten Mal angestoßen hatten, sprang Devrlent mit einem Schrei hoch; die ^fühlbare" Kritik hatte gekniffen. AlS er aber dann später tm -weiten Teil austrat und vom Publikum um- jubelt wurde, da wartet« er vergeben« aus eine Aeuß rnng beb kneifenden Kunstrichtrrs. Hosfmann warf nur leicht die Worte hin: „Die Stollen liegen weit auseinander!" Und das genügte, um Devricnt von der falschen Auf fassung des Falstass im zweiten Teil zu überzeugen. Er studierte daher die Rolle von neuem und änderte sie von Grund aus um. Ter Beifall war diesmal wenig r stür misch, avcr kaum hatte« sich nach der Vorstellung bei Lutter L Wegncr die beiden Freunde begrüßt und Devricnt eben erwartungsvoll sei» Glas erhöbe», da lieb er cS auch schon mit freudigem Schmerz wieder fallen, denn ein so fühlbares Nezensentcnkiictsrn war ihm noch nie vorgckommcn. Neue Bücher und Jeltschrlflen. „Europa am Abgrunde". Die wtibtigsien Bestimmung«» dr» Versailler FriedcnsvertragcS in ihren Wirkungen, erläutert von Pros. Dr. Paul 8! U h lman n. «Verlag ». F. Loedler, Leipzig.« V Der Kamps «m den Friede« tvll cl». Von De. Johanne« Hohlseld. «Verlag de» Bibliographischen Institut» ln Leipzig und Wien.« V Pestalozzi» LebeuSroerk uad «rrmSchtnI». Elne »tnsühnnrg tn sein Lebe» und seine Lehre. Von Pros. Dr. Karl Just. tLrtp- zig. Iullu» .Klinkharbt.t V Staat. Religion «nd Schul«. Gedanken zur vedrtlngnt« de« Rettg!r>n»untcrrtchl«. Von Hermann I t s ch n e e. «Leipzig. Iuliu» »llnkliardi.l V Anfgade« der Kirche. Ein Wort tn ernster Zeit, vo» k). E. v. Dryandcr. !E. S. Mittler k Lohn, Verlagsbuchhandlung. Berlin »8, Nochftrahe M dt» 7l.t V Die Zellenbltcherel «Beklag Dürr und Weber In Leipzig- Gaschwitz« zeigt folgende Rcuerschetnnngrn an: Dr. Raoul Franc«, Der Weg zur Kultur. — Do. Ludwig Staby, Der Legen de» Meere». — Freiherr von Wolzogen, Engländer. — Vle»bet Dill, Da» verlorene Land, Ein Buch Uber Lothringen nnd Lothringer. — Luisa v. Haber. Unsere Wahlkindcr, Ein Buch sttr Eltern und solche, die r» werben wollen. Franz Earl Endre». Vaterland und Menschheit. V Griechische Mensch«». Studien zur griechische» Sharaktrr- ciin^e nnd M-iischcniorschiing. Bon Professor Dr. Johanne» Gesfcken. 850 Seiten mtt « Tafeln. «Verlag von Quell» L Meyer in Leipzig.» ^ E»u,t Re.tuuo, Roman von Fedor Sommer. Richard Mühl- mann. Verlagsbuchhandlung «Max «rosse», Halle lSaale». V „Di« Netter . tragische» Spiel von Reinhard Gaerigg. — „Seapa Flow", von Reinhard Goertug. (Berka, S. Fischer. Berlin.) «« de« kllaftlerllchea «audschmuik». Mt» über «v Adbtldungen schvner Wandbilder, meist sarblge» Orlglaal« Stetnzcichnungcn. (R. Bolgtlllnder« verlas l» Leipzig.»
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)