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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-12-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19191216017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919121601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919121601
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-12
- Tag 1919-12-16
-
Monat
1919-12
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 16.12.1919
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s. V verzögert und auch dt, Frauzofeubegeisierung kühle» ren Lrwäguiigeu Platz geuurcht hat. bleibt nicht» anderes übrig al» tzer Bund uni England. Auf dtejeS Leitmotiv war die amtliche Auslassung über die Lvudouer Besprechungen abgrftimmt. Deohatö «var Etömeneeau »e.ugeraden" uud «e.aroja nur »a». wesend". Ist das scho.i deutlich, sv erklingt Ser Allianz, aedanle noch viel hellr in t<r V.'gleitmusik Ser Pariser Presse. Pertinax sagt im »Echo de Paris". eS werde eine Periode abgeschlossen — dir Periode des Völkerbünde», während der mau auf der Grundlage einer gewisse» An zahl Zauberformeln geglaubt tzabc, iu Gcmeinich»,./ mit Amerika de» Frieden sichcrzustrlleri. Die Fassade dev Völkerbundes beste!».' viellr^ht noch, di ' Ae'a der Allianzen aber üsfne sich aufs neue. Nicht anders La in» Brie im Pariser »Journal". Mau müsse entweder de» Völkerbund «iS reine Fiktion erpaueu, indem mau die ameritantichei: Vorbehalte annehme. rder man müsse erkenne i. dass diese Vorbehalte daS »en-e lllegim: von Grund ans zerstörten und offen zur al.ea Theorie des ivntiuertta!:., röte.«- gewichtS z» ruckt cdrru. Das ist uaürttch lein ent weder — oder, sondern die unverhülltc Aussvrderung, deu VöllerburidSgcdaiiten endgültig zu begraben. In der Tat fährt Saint Vrice auch sort: Die Engländer hatten be griffen. daß der Völkerbund ein Schatten geworden sei. und man daher zur europäischen Pvli.ik ziirückfchren müsse. Den Franzosen tann LaS recht sein un.er ocr Bedingung freilich das, »i<i>t ausschliesslich ..die insulare» Interessen" vorherrschen. H er deutt man an da» alte Wort Talle». randS, wonach bei einem BüiüniS immer der ette der Reiter und der andere daS Pferd se!. Ouanr L inoi, sagte der alte Fuchs, re prökere <cre ie cavitlier — er wo t.e lie.er den Reiter spielen. Auch E leinene ca» möchte t-as. CS wird ihm aber schwerl ch gelingen. Wirischau!ich. poli.tsch, milikäriich ist Frankreich allzusehr von England abhängig. Bon altem anderen abgesehen, ist da die russische F-r> ge, die das Kabine.t von St. James mittlerweile säst aus- schüesslich in die Hand bekommen hat. Der britische Be vollmächtigte O'Grad» verhandelt mit Litwinvw in Ltvpe» Hagen. Selbstverständlich nur über Gesa, g.ne»fragen, w e in der englischen Presse mit Eifer betont ivir-ü. Als Ltt- rvinow abschweisen wettie. erhielt O'Grad» von London sogar die Weisung, sich strikte an das Thema zu halten. Das russische F-rietcncai gebot wurde abgelehnt. Nach äugen sieht alle» sehr fair und sehr korrekt aus. Dennoch wollen die Nachrichten nicht verstummen, das, in Kopc,'- Hage» zwischen dem Bolschewisten und dem Engländer auch über andere Dinge gesprochen werde. In Frankrc ch ist man jedenfalls voller Sorge, was aus den schon lange vor dem Krieg: nach Nunland geschickten 20 Milliarden werden solle Man hätte cS dort gerne gesehen, wenn zu den „AuStauichvcrhandluligcn" auch ein Franzose zugezogen worden wäre. So aber ist Frankreich schon in der rus sische» Frage ganz in Englands Hand gegeben. Das Bld vom Reiter und seinem Pserd iriit mit peinlicher Dcutiich- keit zutage, noch bevor man über das gegenwärtig« Ver hältnis recht einig geworden ist. Vielleicht ist es darauf zurnckznführen, das, Clömenceau in London eine Taktik der Aushilfen anzuwendcn versuchte, bah er, bildlich gesprochen, dem engl scheu Retter meh cre Pferde zusühren wollte. Br'gicn, Italien, mrizttche'w''sc sogar Holland sollen an der neuen Entente auch beteiligt werden. Gelingt es. tan» braucht Frankreich de Last nicht allein zu iragcn, hat vielleicht sogar Aussicht, gelegent lich selber einmal in Len S'ticl zu kommen. England wird sich natürlich nicht dazu l,ergebe», vielleicht aber der eine oder andere von den kleineren, Belchen oder I'a! en od-r Lnvemburg Hier schlummern noch reiche Möglich- I keilen für den zielbewussten kontinentalen Imperi l srmiS 8 der Franzose». Auch die Amerikaner bleiben noch nicht L ganz auser Betracht Periinax sagt „Frankreichs Allianzen D-L müssen setzt organisiert werden, die amerikanisch: wie die -§ « engl sche". Es ist nicht ohne Reiz, zn schon, mit welchem G'schick L L die sranzosiiche D'plvmalic > ock allen Sctten ihre Füll- " ler ausstrcckt mit welchem N 's>i"cme»t si: bestrebt ist. ein tz ^ kunstreiches S»stem der Gewiäste und Gegengewichte ci»> I ^ zurichien, nm ihren Rau- zu sichern. Wir Den schon lache» « -Adabei wenig zu sage». Man soll k>st»e urbill'gen Forde- L 2 rungen an Herrn Müller, nnscrcn Aiissrnm'nisic'-. stellen. G Z Vielleicht eher darf man erwarten. Last auch er bald er- L kennt, das, es »>ster soia> cn Nmstä -de» iür'cht wäre noch 6 länger dem Völkerbund, dem ..Schellen", der leeren ,.Fall'be"!'achziiiac>:n. Wilson ist wieder gesund geworden. Er kann schon wieder am S vcke gehen. Sei» Völkerbund wird 2 sich nicht mehr erholen, er ist durch keine Krücke mehr zu A stützen. u Der demokratische Parteitag. -d Leipzig, 15. D:z. Ans dem angerordenilichen Partei tag der Deutschen Demvlraiischen Partei war der letzte Tag. der Montag, für die K n l I u r f r a g c n in Aussicht genommen. Die nicht vollständige Erledigung der Tages ordnung am Svnittag mach e cs jedoch nsiioeudig. sich nach der Erstattung des Berichtes übel die demokratische Kultur. Politik auch noch mit dem Porleiprvgramm zu befassen, dar, was gleich vvrauSgruommcn sei, unter grösstem Beifall Ler Versammelten vn tztoc- angenom men wurde. Man lässt der Prcgrammkvminission und dem Vorstand freie Hand, die zahlreiche» dazu noch ein- gebrachten Anregungen und Anträge zn verarbeiten und so dem Programm erst seine endgültige Fassung zu geben. Den vorerwähnten Bericht über demokratisch« Knlturpolilik erstattete Staatssekretär a. D. Dr. Troeltzsch. Das Kulturprogramm könne nur rin politisches Programm sein. ES handle sich dabei um vier Punk.c: die Zensur, die Echulorga» Nation, das Verhältnis zwischen Staat und Kirche und die Bedeutung des Reli gionsunterrichts. Hinsichtlich der Zensur vertritt er die Ansicht, La» cs ohne diese nicht aehe. V:im Punkt Schulorganisation hall er EinhcttSschulc aus volitischeu und ethischen Gründen für ncstwcnbig. wobei zwei Forde- rungen zu stellen seien: möglichst gehobene allgemeine Rtl- t-ung und Pfleg« der höheren Bildung. WaS das Ver hältnis von Staat und Kirch« angehe, so sei dieses dadurch klargestellt, bah Lurch die NeichSvcrfassung die Trennung ausgesprochen sei. Ler Religionsunter richt werde von unserem Volke gewünscht. Wenn er aber «iS Lehrfach ancrlannl wird, könne man auch der Kirche ein Aussichtsrecht nicht bestreiten. Zum Schlus, erklärte dann der Redner, dad es sich in erster Linie darum han deln müsse, unser kürzlich.Iges Bürgertum geistig zu adeln, indem wir cS auf den Standpunkt des Westens brächten. Einstweilen liege Westeuropa im Schatten der Welt, sowohl Sieger wie Besiegt:, aber Gott habe noch keinen verlassen, der sich nicht selbst verliest. — Der Borlrag fand äusterst «rosten Beifall und cS knüpfte sich daran ci»e rege Debatte. Aus dieser sei noch ein Antrag des Gehelmrats Professor Dr. Brandenburg hrrvvrgehoben. den er im Austrage d»S Vereins Leipzig stellt«. Die Kultur könne sich nur dri voller Freiheit der Geisteskräsle cniivicketn. Die Demo kratisch: Pariei erkenne bi« Pflicht d«S Staates zu äuhercr Regelung und Beschützung des geistigen Lebens und Siche rung einer gewissen Bildung für alle völlig an. Sie trete für di« Gliederung Ler Erziehung nach den mannigfachen Anforderungen der verschiedenen Berufe, für voll: Frei heit der wiffenschafilichen Forschung und Lehre, sowie Le) murren Leben- der Kirche und Rclig>on»g>:m:inschaf.rn ein. Dir Wiederherstellung und Kräftigung der schwer er schütterten sittlichen Wert« könne nur das Werk de» deut- fchen Voltes selbst sein. Der Slaat könne sie «tt feiner Hand schützen, aber nicht erzwingen. Dieser von Professor Brandenburg, eingehend begründete Antrag ward« an genommen. An die Diskussion ,«r Kulturpolitik schloss sich dann noch eine lebhafte Diskussion Ader das Parteiprogra»» im allgemeine« an. Es wurden dabei u^ai ciue Anzahl Anträge gestellt und angenommen und schliesslich das Par» tetprvgramm, wie schon bem.vk', an i,i<x- g-.urhmig!. D.r Berbandstag beschloss dann noch ein Vertrauens votum für die Frakitou drr N a t t o n a l ve r i a m m - lung und eine Kundnevuua für die Krrcgsgesangevr». Gegen Uhr wurde der Parteitag mit einem Schluss» ivvit des Vorsitzenden Scno.vrs Dr. Peiersen gelchloss-u. der in diesem d m Leipziger Parteiverein für die Gast freundschaft. d!« er dem PaUettag erwiese» hätte, seinen Dank aus sprach. Das Ergebnis -er SparprSmienanleihe. Berlin, 15. Dez. Das vorläufige Ergebnis der Zeichnungen aut die deutsche Sparprämienanlc'che Gill be trägt. soweit sich ans den bisher ringe laus: ne» tele- grapbische» Meldungen sestsr.llen lässt, rund 8.8 M i l l i a r- den Mark. Das Ergebnis wird sich aber voraussichtlich noch durch au-» dem Anstande eingehend« Meldungen er höhen. Ei» abschliesci des Ergebnis kann erst nach Ein laufen der endgültigen Meldungen. d!>: E ide dieser Woch: zu erwarten ficrd. belann!gegeben werden. Besonders heevorzuheben verdient die ausserordentlich grosse Anzahl kleiner Zeichner aus ein oder zwei Stücke. Die Zahl d.eser Zcich er beträgt beim Kontor d:r N iM- icauptbank für Wertpapiere allein 7ö Prozeur der Anzahl der G:samizc:chner. Fells durch nachirägtich eingehende Zeichnung:» der Betrag von -Milliarden Mark nicht erreicht werden sollte, so wird das Reich die Summe, die zum Zcicknuugcergcbnis von - Millarde» Mark fehlt, selb st z c i ch ne», um so mehr, als nicht »u- bctrüchtlch-: Anuieldungeu aus dcm Auslände in Aussicht gestellt sind. Die Reibe I' der Sparprümieustücke wi d nicht misgeserligl und ciilsälli für die Ziehungen. sWTB s Wenn auch das voriiegend: Ergebnis der Spar prämienanleihe nur als vorlänsig bezeichne! wird, so steht doch schon sest, dass eo einen grossen Misserfolg 'iedenlet. da man inc-zesantt 5 Milliarden dadurch erreichen wollt:. Auch die Tatsache, dass sich viele kleine Zeichner an der Anleihe br eiligt haben, vermag über de» Miss erfolg nicht hinwegzrttröslen. Kein Sleuerprlvileq der Beamten mehr. Das bisher bestehende Steuervorrecht der Be amte» wird, wie die ..Dcu sche Allg. Ztg." schreibt, nach dem Jnkrasttreten der neuen Steuergesetze in Fortfall kommen. Trotzdem wird damit eine Verschlechterung der pekuniären Verhäl nisse der Beamten nicht verbunden sein, denn die Beamtenbcsoldungsrcsorm dürste eine so wesent liche Erhöhung der Bcamtrngehültcr ergeben, dass ein Au i- glrich für das in Fortsall kommende Steuervorrccht ge geben ist. Pflege des Kolvnialgedankens in den Schulen. Berlin, l5. Dez. Der lliiterrichtvmt»i^"r bat folgen den Erlast heraudg geben: „Wenn wir auch durch den Frictcnoverirag gezwungen sind, unsere Kolonien abzu- trctcn, sv erscheint cs im vaterländischen Interesse doch ge boten, den K v l v » i a l g e d a » k c n in der Heranwachsen den Jugend weiter zu pflegen und das Verständnis für die Wichtigkeit überseeischen Besitzes bet der Jugend zu wecken und zu vertiefen." Regierungskrise wegen -er Betriebsräte? Aus parlamentarische» Kreisen wird uns geschrieben: Der Dienstag wird i» vieler Beziehung ein politisch-inter essanter Tag werden. Die Sozialdemokratie hat sich vor- geiiomiiicn, das Bctricbörätcgesctz unbedingt noch in dieser Woche zu verabschieden und will dem Zcnirum und den Demokraten in dieser Beziehung ein Ultimatum stellen, da diese beiden Parteien bisher einer beschleunigten Verabschiedung Widerstand leisten. Auch die Forderungen des FtnanzministerS ans sofortige endgültig: Verabschiedung des Umsatzstcucrgcsctzes und des NeichSnvtvpfcrgcsetzes in den nächsten drei Tagen haben stark bet den Demokraten verschnupft. Man hat in diesen Kreise» vielfach das Gefühl, die SozialdcmokraUe suche einen Konflikt zur Schaffung einer Wahl parole. ES ist ulcht ausgeschlossen, das, die nächsten Tage doch noch clne Regierungskrise bringen, zumal die ZcntrumSfordcriillgcii im Preussenparlament zur Schul- frage in gewissen sozialdemokratischen Kreisen als günstige Gelegenheit zur Schaffung einer neuen Koalition betrachtet werden. Llesfrl bleibt ln Saft. Berlin. 15. Dez. An zuständiger Stelle erfahren die „Pol. Pari. Rachr": Nachdem der vom Zivilgertcht er gangene Haftbefehl gegen H a u p t m a n n v. Kessel aufgehoben worden ist, hat das Gericht beim Aus lösu.lgSstabe der 1. Gard:-Div!sion einen neuen Haft befehl erlassen, v. Kessel bleibt svmi» in Hast. Dle Folgen -er Eullafsuug Oberst Reinhardts. iCignerDrahlbericht der Dresdner Nachrichten.» Berlin, 15. Dez. Infolge der Massregelung bzw. Ent lassung des Obersten Reinhardt durch den Reichswehr- minister hat eine grosse Anzahl OMzicrc drr Reichswehr um ihre Entlassung aus dem Nctchswchrverband nach- gcsucht. Dle Mehrhellsparleien -es Preuhenparlamenls für -en -eulfchen Einheilsslaal. Die Mehrheitsvarietcn der vreusttschrn LandeSoer- sammlnng haben den Antrag gestellt, die prcustischc Regie rung zu veranlassen, noch vor Einbringung der Verfassung die Relchsrcglcrung zu ersuchen, mit den Negierungen aller deutschen Länder über die Errichtung des deutschen Einheitsstaates in Verhandlungen eln- zutrcten. Begründet wird diese Forderung mit drr fort schreitenden Entwicklung, der Finanznvt und dem Wunsche weiter Kreise nach einer Verctiiigung aller Stämme zu einem Bvlkostaat. Preussen will den Versuch machen, dies schon setzt zu erreichen. Die Mehrhellssozialisten in Regierungs stellen. Berlin. IS. Dez. Auch im Monat Dezember hat die Neubesetzung von Regierungsstellen durch - g vo . , MehrbrttSsozlallsten ihrer, Fortgang sei ommen. Im ganze» sind seit der Revolution 288 Stellen in den Regierungsbehörden von m«hrh:i!Ssrzialtst.s.b«n Funktionären besetzt worden. Dle Kasseler Bürgerschaft gegen Schetveman«. BeBin. 15. D:z. Wie de: „Verl. Vok.-Anz.'' auö Kassel erfährt, sprach eine Versammlung des Kasseler Bürgertums sich einmütig gegen dir Wahl Scheide rn« uns zum Oberdürgermelst.'r aus. Neuer Nar-lnal. vreSla«, 15. Dez. Rach einer Meldung des „Corrtere brlla Sera" ist der frühere Bischof von Hilde-Heim und jetzig« Fürstbischof von VreSlau, Dr. Adolf Bertram, in Rom eingetrossen, wo er tn dem bevorstehenden Konsistorium den Karbinalpurpur erhalten soll Reim« Lobbing S«»N». 15. Dez. Ler Verleger Retmar Hodsituß ist «estorde«. - Der Verlag Retmar Hobbing hat sich br- sonder» um di« Herau>.gab: staato,»t»enscha,.Uch«r. poli tischer und historischer Literatur Verdienste ermorde». Der Geschichte Friedrichs des Grossen schenkte er desondere Aus. »rertsamkeit. Neimar Hvbding selbst war eine ungeme.» rührige Persönlichkeit. Vor wenigen Jahr,» erst hat er die „Deutsche Allgemeine Zeitung" angetauft und weiter auszubauerr versucht. Zu ziemlich deftigen Debatten führte seinerzeit im Preussenparlament der Vertrag, den er über die Elsenbahnrcklame mit der preusslschen Regierung ab- geschlossen bat. Dadurch wurde ihm eine gewisse Monopol- ftellnna eingeräumt. Die Gegengabe HobbingS bestand wohl darin, dass er der Regierung in der deutschen Allg Ztg." für ihre Politik das erforderliche wclsse Papier zur Verfügung stellte. Hvbbing hatte sich besonders in den letzten Jahren zweifellos sowohl im Buchverlag als auch in der Politik eine gewisse Stellung errungen, nicht zuletzt dank seiner Geschicklichkeit, die Zeitströinnngrn wahrruneli- men. Diese Fähigkeit gestattete ihm. der einst Frdr.Jul.G ahls Schriften dem deutschen Volte näliergebracht ba.te, nach der Revolution neben Bethmaniis, Jagvms und Naumanns Erinnerungen auch Schlitten von Cvkcii, Bauer und an deren Grössen der Sozialdemokratie herauszubringe«. Ministerwechsel in Frankreich? Hamburg, 15. Dez. Wie dcm „Hamburger Fremden, blali" gemeldet wir), lnüps» sch an die Reise Clemenceaus "as Gerücht von einem M i n i st e r w c ch s e l. ES ist aus gefallen, dass d:r Direl vr der politischen Abteilung des Ministeriums des Ae isseren Bert Helot mit Cleinrnceau »ach London gereist ist, während Minister Pschon tn Paris blich. Daraus und ans einer gewiss.n Müdig keit. die an Pichon i.i letzter Zeit ansgesallen ist, wird gefolgert, das, Pichon bald dn.ch Berthelot ersetzt werden dürf e, d:r alle wich tgcn Angelegenl-eiten in der letzten Zeit berviiö selbst erledigt habe. Dtplomalifche Personalien. Berlin, lü. Dez. Wie die „Deuischc Tageszeitung" an- kcstcr Quelle bört. wird der Leaa ionZ"krctär von Hoc sch endgültig als erster Gcsandtschaftssekretär nach Madrid, und der Schwiegersohn des G- ' -r-As v. TIrnitz» v. Hassel, als erster Botschaftsrat und Ge schäftsträger nach Rom gehen. Besserung der Lerkehrslage. Berlin, 15. Dcz. Gerüchte wellen wissen, dass in den nächsten Tagen eine rer:« Sperre für den Personenverkehr erfolgen werde. Wie dcm „Achtuhr - Abcndblait" von zu ständiger Stelle midz-cteiit wird, sind diese Gerüchte un richtig. An ein« reue Berkel,rssperre wird absolut nicht gedacht, da die bcui'g: Vcrkehrslaz-: gc.z.enlibrr der Im Ok- toder und Nvvcm'cer «ine bedeutende Besserung ausweist. Zn einer rererlicken Bcrichrsspcirc l egt auch t-cshalö ein Grund nicht vor. wcll die Wage- gcstellu g im Nuhrgrblet und in Qberschicslen den gestellten Aasorde- ruicgen entspricht und die Eise--b-phnvcrivaltui'g die für die Kariossclocriorguiig notwendigen Gni-erzüge ebenfalls stellen konnte. Wilson un- -er Frle-e. Washington, 15. Dcz. Eine Mitteilung d:S Weihen HauicS besagt: Die Hoffnung der republikanischen Führer im Senat, dass der Präsiden: jetzt irgendeinen Schritt tun werü:. der die Lage mit Bezug auf den FrirdenSrertrag klart, ist vollkommen unbegrüivdet. Der Präsident beab- srch igt keinerlei Zugeständnis, wildern überlässt den republikanischen Führern im Scna« die ausschliessliche Brrantworiung für das Schicksal des Fricdensvertragcs und demnach auch für die au'niblickttche Laar in der Welt. Paris, 15. Tez. Nach einer „Ma!in"-Mesdung vvs Neinwrk seien die Alliierten bereit, einige Vor behalte der Lenatsloiiimissioii für auswärtige An gelegenheiten a n z n n c h m c n. Diese Haltung sei eine Stärkung der Position Lodges, während sic diejenige Wil sons gefährde. Man glaubt jedoch, dass Wilson sich mit Clemcneran ur-d Llvi'd Gevr»' ins Eirro'ci ncrnncn gesetzt und vor kurzem dr» allilcNcn Negierungen diejenigen Vor behalte, denen er zirstimmcii zu lönnen glaubt, genannt kratze. Voraussich lich wird das Proaramm Lobaes s^>'i"ss- lich mit den von de« alliierten Regierungen gewünschten Abänderungen angenommen werden. iW. T. V.s Dampferttnie Tilfll — DaNtmore. Wien, 15. Tez. In der nächsten Zeit wird eiae amerikanische Gesellschaft eine rcgclmäss'ge Dampf,chlfsvrrbindung zwischen Tilsit. Baltimore, New Orleans eröffnen. WUfon un- Oberst Kaufe. Frankfurt a. 15. Dez. Aus Reurioet wird berichtet: „Ncwnork World" beschäftigt sich In einem Lcilariilel ein gehend mit den Konflikten zwischen Wilson und dem Obersten H o u s c. Das Bla t hebt besonders hervor, dass Oberst Housc seine DcrtrauenSitcNung, die ihm Wilson ein- -ceäumt, missbraucht Hase. Seinem Drängen ist cZ bc- sonders zu danken, das, Paris zum Sitz bcr Konferenz be stimmt wurde. Er war c». der Lansing nach Pari» zog. Sv lange war dieser unschlüssig, ob er die osfizlösc Mittel-, person des SiaatrdepariementS spicken sollte. Schliesslich Hatz: er mit dem Rückt,iit gedroht. Rur mit Mühe konnte Wilson damals einen Bruch In der Flumcfrage verhüten. Während Wtlsoi, cinen italienischen Verzicht forderte, er gab sich House z„ Orlando und versprach ihm. dahin zu wirk:«, dass Wilson seine Meinung änderte. Geltbcm Wilson lein Doppelspiel erkannt, weigerte er sich, ihn sstrner zu empfangen. Die PräsiSenlenfragr t« Amerika. Kopenhagen. 15. Dez. „Pvli.ucn" meldet au» Washing ton: Die republikanisch: Bartel wird im Lause dieser Woche eine grosse Delcgiertcnvcrsammlung aühalie». bei der die Politik der Partei und die Frage der Kandidaten zur nächsten Präsidentenwahl zur Debatte stehen werden. Der Mann, der die grössten Chancen hat. Kandida, der Partei zu werden, ist der bekannte General Wood, ein guter Freund vvu Novscvelt. Dl: D:mokra!cn werden im nächsten Monat ihre Parieisitzung abhallr-r. Ihr Kandidat ist Mac Adoo, der Schwiegersohn Wilsvnö. Mexikanische Bün-ni»verhan-lungen milFapa»? IS lg „er Drahlbtlichr drr Dresdner «achrtchten.» Rotterdam, 15. Dez. Senawr Fall lmt Neuoorker Meldung«» zufolge Wilson Schriftstück« unterbreitet» an deren hervorgeht, dass Mexiko mit Japan über «tn BÜndntS verhandelt. Mexiko verspricht sich von dtesem VündntS angeblich grosse Vorteile. Alle Truppen aus -em Balttkum zurück. Berlin» 15. Dez. VtS aus da) Bataillon Ross dach, das dritte erwartet wird, haben alle Truppe« die Grenze tt b c r sch r s t t e «. Der Abtransport t» das Innere DcuischlandS beginnt heute, der drr Eisernen D!vt- sjon nach einigen Ruhetagen. Die Eiseuvahnen sind bi» zur Grx >t« über»«-'«". KönisSberg, 16 Dcz. D'e Eisenbahn bl- zur deutschen Grenze ist an die Lttaucr übergeben wort-ca. Dir dr Nische Legion ist vollzählig tietseit» der Grenze. Ter Bahn. tranSport tn kav Innere Deiilschlanb» beginnt beut«. Bon der Eifer,Division find nur noch schwach« Abteilungen seilselt» der Grenze. Diese werden voraussichtlich heut« die Grenze übe:schreiten. Der Abtransport der Eisernen Dtvlsi» n ln tat» Inner« Deutschland» soll nach einigen Ruhetagen beginnen. lW.T. B.)
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