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Dresdner Nachrichten : 27.06.1891
- Erscheinungsdatum
- 1891-06-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189106271
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18910627
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18910627
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1891
-
Monat
1891-06
- Tag 1891-06-27
-
Monat
1891-06
-
Jahr
1891
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 27.06.1891
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kammk-ng: Hochwürdlge. dochgeehrte Herren? Rach einer angestrengter Arbeit und Thättgkeit sind Sie in der 3L öl lichen Sitzung der Synode zun, Abschluß Ihrer synodalen Auf gaben gelangt, rndrm Sie nicht blos die Verhandlungen über alle vom Krrchrnrrginirnt Ihnen gemachten Vorlagen, sondern auch die von Augen an der Synode herangetretenen Anregungen zur Er ledigung geführt haben. (LS dürste kaum ein Gebier deS kirch lichen Lebens geben, das in» Verlaus Ihrer Diskussionen nicht wenigsten- berührt worden ist. Wir wünschen von ganzem Herzen, daß Ihre Verhandlungen sich für unsere theure Landeskirche und vas ganze kirchliche Leben fruchtbar und heilsam erweisen mögen. ES bedarf nicht der besonderen Versicherung, bah alle Ihre Be schlüsse der sorgfältigsten und eingehendste» Erwägung desKirchen- regimenis werden unterzogen werden. Wir suhlen das Bedürfnis am Schlüsse dieser arbeitsreichen .-feil Ihnen Allen, meine Herren, unseren wärmsten Tank sür Ihre Hingebung und Ihren Eiter, den Sie bekundet haben, nicht blos an der Theilnahine der össeittlichen Sitzungen, sondem auch in den zahlreichen Arbeiten in de» Kommissionen. hiermit auSzusprcchen. einen Dank, der sich ganz be sonders richtet an das geehrte Direktorium und den verehrten Herrn Präsidenten, durch dessen würdige und vorzügliche Leitung Ihrer Verhandlungen der gedeihliche Verlaus der Synode lo wesentlich gefördert worden ist. Herr Gras v. Könneritz gav hierauf einen kurzen Uebcrdlick über die Thätigkeit der Synode und sprach die Hoffnung aus. daß GotieS Segen die Arbeiten dersttben kröne» möge. Er hob dann die Harmonie und Eintracht hervor, welche durch alle Verhandlungen der Synode gegangen sei; rast kein Mißton habe sich gezeigt. Ten wärmsten Dank sprach er der ItaotSregierung und dem Kirchcnrrgiinent aus sür deren wohl wollende Haltung und dankte ferner den Mitgliedern der Synode, insbesondere seinen Eollegen vom Direktorium für die ihm gewährte Unterstützung in der Förderung der Arbeiten und für das nach sichtige Entgegenkommen, welches sie ihm bewiesen hätten. Ter Herr Präsident schloß mit der Bitte, patz, wie Gott den Eingang gesegnet habe, er auch den Ausgang segne» möge. Herr Viceprä- tident Sbeilwwrcdigcr Dr Meier dankte im Namen der Synode dem Herr» Präsidenten für seine Leitung. Ihm gebühre ein Haupt- verdienst, daß man mit Befriedigung aus die Thätigkeit derselben zurückblicken könne. Ter Herr Präsident Gras v. Könneritz brachte daraus ein dreifaches mit Begeisterung aiit'genommeneö Hoch ans aus den oberste» Schirmherr!! der evangelisch Intlicrischen Landcs- tirckc Sc. Majestät den König. Herr SlaatSminisler Dr. v. Gerber citlärte nunmehr im Aufträge und im Namen der in evaiigeliei« leaii'tragte» Herreu Minister die 5. ordentliche Landessynode für geschlossen. — Im Anschluk an diesHscbl " .. , in der evangelischen Hoskirche der Sctzlußgottcsdienst statt. Tie! Wahlkreisen des Iesiprcdigt hielt Herr Pros. Tr Luthardl. Sie handelte aus lroffe» wir auch, können uns aber der Bestirchtung nicht verschließe», Grund der Schri'lstelle Matthäi 5. 13—15 von dem Berns der j daß das Dresdner Vorgehen tiefe Vetslimmung bervorruseir wird, sehr uinsänglichen Vortrag de» Stadtratb» Hetschek. bah dle Auf merksamkeit de» Collegium» sichtlich und fühlbar erlahmte, kam man in der Mehrzahl zu der Ueberzeugung. daß da» Gutachten des RechtSauSschusseS «inen viel zu umständlichen Wea zur Er reichung deS gewünschten Ziele» Vorschläge und »ahm schließlich den weit einsacherrn, aber prüciseren Antrag de- St-B Woknrka mit 30 gegen 14 Stimmen an, nach welchem der Natb ersucht werden soll, dafür besorgt sein zu wollen, daß bei Hochfluchrn ein Abschweiiimen der Fäcalmaffen au» den ini llcbcrjchwemmungS gebiete gelegene» Düngergruben der,«jeden wild. — Da» konservative »Vtld." schreibt »» der national- liberalen Eandidatur in Dresden-Altitadt und der gegen die konservative Parteileitung erhobene» Anschuldigung, die Einig keit gestört zu habe»: .Hierzu habe» wir folgendes zu benierken: ^Die konservative Parteileitung bat mit der Dresdner Wahl bi» letzt nichts zu thun gehabt. Wen meint der Reichsverein unter der.konservativen Parteileitung?" Tie Dresdner Konservative» haben sich das Recht gewahrt, in den beiden Dresdner Kreisen konservative Kandidaten ausznstelle». und dieses Recht siebt ihnen unbestreitbar zu. Im Altslädter Kreis sind die Konservativen im Besitzstände, im Reustädter waren sie es. bis durch eine .liberale Sonderkaudidalur der Kreis an die Sozialdemokraten verloren ging. Angesichts dieser Thatsachen wäre cni konservativer Verzicht aus eine» der beiden Kreiie ganz unverständlich gewesen. Daß die Nativnalliberalen um jeden Preis ein Mandat .erringe»" wollen, geht daraus hervor, daß sie jetzt aus den Neuslädter Kreis ver zichten und in Altstadt eine Svnderkandidaknr ausstcllrn, zu der ihnen jeder Schimmer von Berechtigung fehlt. Der Grund zu diese», Wechsel scheint folgender zu sein: In Neustadt ist inzwischen der freisinnige Sladtralh Schröter als Kandidat ausgestellt worden, ein Herr, der schon vor 6 Jahren von den Nationalliberalen uiilernübt wurde. In Altstadt ist von einer offiziellen Kandidatur der Freisinnigen noch nichts bekannt. Da Herr Tr. Ritter i» sreiiinnige» Kreiß Unterstützung Neustadl eine Doch sei dem. wie ihm wolle: mit dieser ganz unberechtigte» Sonderkandidatur in Altstadt haben die Nalionalliberalcii bewiesen, daß cs ihnen nicht darum zu thun ist. aus dem Boden des Kartells mit den Konservatiben zu verhandeln, sondern um jeden Preis Svnderzwcc'e zu verfolge». Wenn Dresden im Herbst 2 Sozial- demoklalcii in den Landtag schickt, so weiß man. wem man diesen Eisolg zu danke» bat. Das „Lcipz. Tagebl". das es fertig bringt, von rücksichtsloser Verfolgung komerbativer Parteizwecke zu rede». eisen nicht unbeliebt ist. hosst man vielleicht aus die der Freisinnigen, ganz besonders wenn man in der Unterstützung Schröters irr Aussicht stellen kann. ußsitzung fand um II Ubr glaubt bofseir zu können, daß die Srdiinngsvarleicir irr den übrige» ----- Landes ein besseres Beiszsiel geben werden. Das Kirche, als einer Kurst des innere» und als einer Macht des öffent lichen Lebens. Von der Kirche müsse eine Kraft ausgehen, die das ganze Leben und alle Glieder unseres Volke» erfülle. Erschütternde Zeichen und Zeugnisse unserer Tag; bekundeten eine Fäulniß, welche durch nnier Volk bindurchgehe. Nur zu oft komme van den Höbe» der Gesellschaft da» Verderben, das sich dann als Girr in die niederen Schichte» senke. In diese Welk der Fäulniß müsse die Kirche Ittneingeben. sie davon zu heilen, sie davor zu bewahren. Ihr seid das Salz der Erde, ries der geistliche Redner seinen Amts- brüdcrir zu. Ihr leid das Licht der Welt! Aus Niemand aber richte sich das Unheil der Leute mehr, als aus die Geistlichen, darum rollten sie vor Allem an sich selbst scharfe Zucht üben. Habt Acht, ries mahnend der berühmte Leipziger Theologe mit Paulus . — aus. ans Euch selbst und ans Eure Lehre! Von de» Dienern der ^Kirche müsse eine Macht hinausströmen in daS ganze öffentliche -L Z — Leben, eine heilsame Wirkung für s ganze deutsche Volk. Im Be ?2"^,-.sonderen gelte eS, das Licht des Evangeliums zu bringen den ver- jß/.s . staffenen und den verkommenen Kindern unseres Volkes. A — Tie vorgestrige öffentliche Stadtverordneten- L .iitzung eröffnet; der Vorsitzende, Herr Geh. Hofralh Ackermann » -- v-damit. daß er der Verlobung Sr. Königl. Hoheit des Pinne» Friedrich August mit Ihrer Kais. Königl Hoheit der Prinzessin » «^von Toskana gedachte und die Mitglieder des Collegiums aus- 'ü? ^ Zwrderte, zum Ausdruck ihrer freudigen Theilnabme sich von den ^ Plätzen zu erheben. — Namens der Stadt wird sich noch eine . k !? i > " -1-'' W:i U . f-n. ^ ^ I eingänge erwähnt der Vorsitzende u. A. ei» Schreiben des Rathes v-o -mitteffl besten derselbe die Beschlußfassung der Königl. Polizei- 2 zsE-Direktion be.z. einer anderwciten Regelung des Aahrverkchrs in der SWilsdrusferstraße miltheill. deren in der letzten Mittwochs-Nummer , '2der ..Trec-dn. Nachrichten" bereits ausführlich gedacht wurde, t ' ^--?^E>Lt.-V. LLokurka ergreist dabei die Gelegeubeit. zu bemerken, daß n,, — ^ die Verkehrsstockungen weit störender seien, als die Polizeldirekttou »x» x- annchme und das; es bedauerlich sei, daß dieselbe nicht zu einem I anderen Beschlüsse habe kommen können: die Verweisung der Last- ö' /S -wagen auf die Schesselgaffc und andere Nebenstraße» 'ci ieirier .!>' 12 ^ ^Meinung nach sehr wohl angängig. — Im Hinblick daraus, daß .L — -«—durch die am 1. Juli d. I. in städtische Reinigung zu übcrneh- I«' 2 ^mendcir Straßen und Plätze eine Anzahl Wilttven. welche Familien , ernähren haben und ieither^durch das Reinigen der Straße» 'a, N - einen Verdienst hatten, dreier Verdienst entzogen wird, beantragte! diese Bel Tt.-V. Mcrtig.^man tolle den Rath ersuchen, diese Wstttvcn^an! Geichmlsbericht mtt. Im Ucbrigeii sind die Kaiseiivechältillsse deS j die schwer zu bannen sein wird." — Herr Polizeipräsident Schwauß ist von »einem Urlaube zurückgekehrl und hat die Leitung der Gesihäste der Königl-Pvlizci- direklion wieder übcriiominen. — Heule Abend hüll der hiesige, seit U) Jahren bestehende Verein zur Förderung des F re mde » v e r ke h rS seine Hanvlversaminlung ab Dieser Verein, welcher seit seiner Grün dung unentwegt den Fremden und dadurch gleichzeitig den Ein wohnern Dresdens z» dienen bestrebt war. hat zwar manches er freuliche Resultat erzielt, aber dennoch sicht sich der Vorstand zu dem Anträge ans Auslösung des Vereins, über den in der heutige» Versammlung Beschluß gefaßt werden soll, veranlasst. Der Verein verfolgt den Zweck, die in Dresden verkehrenden Fremde» unent geltlich zu berathen. sie vor llebcrvorihcilnng zu schützen und da-! durch, sowie durch sonstige geeignete Maßnahmen den Zuzug von Fremden nach Dresden zu heben. Tie Thatigkcit des Vorstandes s hat sich im letzten Geschäftsjahr in deiwelbe» Rahmen bewegt, wie in den vorairgegangeneir Jahre»: die Gcichästsstelle. Walpnr- > gisstraße 7, ist sogar von Fremden eher etwas mehr in Anspruch genommen worden, als im Vorjahre. Das Tagebuch weist littst Erledigungen nach. ES hat sich aber auch in diescin Berichtsjahre wieder gezeigt, daß zwar die Zahl der sich hier anshaltciidcir Fremden an sich zunimmt, die Zahl derjenigen Fremde» dagegen, welche kariskräsüg sind, slelig abnimmt. In dcm Geschäftsbericht wird dazu gesagt: Tic Schuld au diesem im Interesse unterer Stadt sehr zu beklagenden Umstand trägt nach »»seren Erfahrungen — außer der Evncurrcn; von Berlin hauptsächlich »nser Einkommcu- steucrgesetz. welches die veriuögeudeir Fremden nicht nur sehr schwer belastet, sonder» denselben auch durch die im Auslande ganz unbe kannte Verpstichlunä zur Setbstettischützung, deren ErsüUrmg ihnen sehr schwer fällt und als unbclc.viigies Eindringen r» ih-e Privat- vcrhälttirssc erscheint, überaus lästig fallt. Wir sind der Ueber- zengrmg, daß. wenn die Fremden, wie dies in Bayer» und Württem berg ge-chieht. nur mit dem Einkommcn. welches sie im Lande selbst erwerben, zur Ltaatssteucr heiangezog.u und daneben etwa von der Gemcindc mit einer mäßigcn, nach ihrer Lebensstellung abzuslufenden Kopfsteuer belegt werden würden, sich die wohl habende» Fremden nnslait. wie setzt, »ach Bcrlnr. München und Stuttgart wieder mehr msterer Stadt, die ja so manche Vorzüge vor den genannten Städten bietet, zürnenden würde. Hierdurch dürfte auch nicht mir der gegenüber der dermaligen Einkommeii- stcner sich etwa ergebende Ausfall durch die größere Zahl der Slenerzahler ausgeglichen, sondern auch die Slcucrkrast der Ein- wobncr unserer Stadt nicht unwesentlich erhöbt werden — Da wir etraclstung sür sehr richüg Hallen, lhciieu wi, dicie aus dem! tiefskndrn veamken nur «tinae Lehrer au«? der Dre-dner Meißner Gegend sür seine Regtemng zu gewinne». Eine arö Anzahl preußischer Lehrer hingegen zog mit unseren Land-le> über'» Meer und aab in den später elngehendi Zufriedenheit mit ihrem selbstgewählten Loos ,u der seit einem halbe» Jahre in Chile auSgebrochei stelle sunger Burschen zur Slraßcnrcinigung zu verwenden. Der Antragsteller nahm jedoch bci Eintritt in die Tagesordnung seinen 'Antrag plötzlich ganz zurüch — Eitze umständliche Debatte ent- wann sich über den Bau der ff. Bürgerschule, der an der Lilbcr- mgimstraße errichtet werden soll. Mil geringer M iiorität lsttt gegen sts stimmen) nahm das Collegium daS Gutachten seines Äer- walkungs-'Ausschuffcs an. nach welchem der vorgelegte Grundriß zwar ini Allgemeinen gcuchmigt. die Fassade aber abgclchnt wird, zur Erbauung des Gebäudes ttzl.ststl) Mk bewilligt werden, aber bedingt wird, daß an Stelle der letzt geblauten massiv«-» Testen mit Linoleum Balkendecken mit Eichennemensuichodcn verwendet weiden. Die Plärre rühren noch vom Baumeister Rocltig her und die Fcn'ade und das Dach ähncttr amr; dem s. Z. abgclehittcir Entwurf znm Neustädter Realatznmasiunr. ES drohte wiederum ein Streit über den Geschmack siw und wider die Fassade und das Dach, denn es fanden sich auch Stimmen, die da betonten, daß es keineswegs ein Unglück win würde, wenn man einmal einen derartigen Bau ausrührte; die St.-B. Key!, Gott'chall. Tr. Noitzsch iorache» dies mit Energie aus. Sie blieben aber in der Minderzahl und die Umarbeitung des sir und fertigen Planes muß nun wieder vorgenommen werden, wenn der Rath den Entwurf, wie er vor- lic'at, nicht ansrecht erhält. Die weiteren Mciiruugsverschiedcn- Iieiten über die Frage, ob Linoleum oder Cichcimemen wird die Vereins durchaus günstige, auch hat sich die M'ügücdcrjahl um Itt achoben, iodaß sie wtzt st7st beträgt, lieber das Rcsiiltat der Heu-! ligcu Hauptversammlung perichieu wir noch. — Heute begebt ein auch in weiteren Kreise» bekannter und geschätzter Beamter der sächsische» Ttaatscffeubaynen. Herr Kanz le i r a l h Pietsch, Vorstand de» H.»!plb»'.eauS. sein.strjährige? j Dicristsubiläum. Ist ein solches Invitäum schon im Allgeniciucu j selten genug, io rit das ,'ttjahrigc Dienstjubilaum eines Staats- j Eifenbahnbeaiitteri überhaupt noch nicht zu vc,zeichne» gewesen. ! Der noch >» voller geistiger und körperlicher Frische seinem Amte und vielseitige» Berussgcichä'teii vorstehende Inbil:r ist am st7. Juni l-stl bei der damals bcstchenden sachsi'chchayriichen Encnbahn- Koinbagrrie in Leipzig aiigesicllt wordcii und hat scitdeni ununter brochen dcm sächsischen Eiienbahndienst seine Kralle gewidmet. Neben andcren Aeintern vcrrvattctc er schon in Leipzig das Amt eines Hallpt'Burcauovrsrandcs bei der damatigeii Königl. Eiien- bahndirekiioir und reit 18>:tt dasselbe bei der König!. Gencraldirektion der Staatsbahnen in Dresden. Er hat das Kind des Eisenbahn- vcrkebrS zum ttiiesc» her-ittvach'e» sehen und immer an dieser Ent wickelung Ihätigen ArtthcU nehme» können, er bat sich aber in dieser langen Zeit nicht nur der größten Achtung n»d Anerkcnnung seiner Vorgesetzten Bevördeir, sondern auch der Liede seiner zahlreichen Untergebenen zu erfreuen gehabt. Wenn dieser Jubcltag dem ge- Allgemeinheit nicht weiter intcreisireir. Zur stlnscharrung lind Ans-; ichatzlen Inbitar wiederholt die vielfachsten Zeichen dieser Achtung stcllnng von zwei transportablen Lazarclhbaracken >m Stadt-! und Liebe bringen wird, so ist cs erklärlich, Laß auch der hiesige kcankenhause nach dem System Töckcr und zur Herstellung von ! Staatscffcnbahnbeantten-Verein. dessen Mitglied der Nestor der Gas- und Wasserleitung in denselben werde» lö,8')0Mk. bewilligt, sächsischen Staatserfenbahnbeamtenschast ist. heute Abend zu Ehren Es werden weiter verschieden^ größere und kleinere Summen de- öic-es seltenen Jubiläums einen JcstkominerS in Meinhold's Sälen willigt zur Verlängerung des WafferlcittmgshauptrobreS der Pfoten-' veranstaltet, bauerstraße bis zum stcenbane des Bürgerhospttals, zur i)!eu- und j — Tie Gesuche Umvstasterung einiger Straßen und Slraßcntheile in der Pir-stn die Ferienko naischen Vorstadt, zur Einrichtung einiger im zweiten Lbcrgeschosse des Hauses Scheffclslraße tt benndtichen stiäuine zu Zwecken des riädtiichen JmvsamleS, zur Pslastcrung der Hcchlstraße zwischen der Erlenstraße und dem BischoiSwege und zur ASphaltirung des zwischen der Albrechlssiraße und der EliaSstraße gelegenen ckraussirlen Theiles der Grunaerstratze. Ein mit dcm Lckonom Earl Gottfried Heinrich Ekckrke brhuss Erwerbung eines SchulbauplatzeS an der Gutzkowstraße abgeschlossener Vertrag wird mit vollzogen und einem zweiten Nachtrag zu dem Ortsgcsetze über die Feststellung von Fabr'koistrikten in der Stadl Dresden mit einigen formellen Aende- rungen beigetreten. lieber den Antrag der iLtadtvcrordneten Tr. Lehmann u. Gen. den Rath zu ersuchen, darauf hinzumirken, daß alle Düngergruben und insbesondere die im Ucberschwemmungs- geblete gelegenen mit cemcntirter Ueberwölbung versehen und mittelst gußeiserner Teckel Ihunlichst hermetisch verschlossen werden und über den Antrag des Stadtverordneten Wokurka, den Rath zu ersuchen, die bereits bestehenden Bestimmungen über Gruben- und Dungstäktenanlagrn allenthalben in Anwendung bringen zu lassen, berichtete der Rechtsausschub und empfahl folgende Gutachten zur Annahme: Collegium wolle eine hauptsächliche Entschließung über den Antrag der Stadtverordneten Tr. Lehmann u. Gen. vorerst ciussetzen und den Rath ersuchen, darüber Mittheilung anher ge langen zu lassen, l) wieviel Düngergruben überhaupt rm Ucber- schwemmurigsgebiele liegen und wieviel von diesen den im An träge der Stadtverordneten Dr. Lehmann und Gen. gestellten An forderungen nicht genügen, sowie weiter 2) darüber, ob eine Aen- derung be; Neuauislellung der Lokalbariordirung alsbald zu er warten stebt. dagegen dcm Anträge des Stadtverordneten Woknrka weiter« Folge nicht geben." Nach lehr langer Debatte und einem von armen schwächlichen Kindern um Ausnahme olonieen waren in diesem Jahre außerge wöhnlich zahlreich, in einzelnen Bezirksichulcu lagen 60 und noch mehr solcher vor. Dazu kam aber auch noch, baß ansänglich die Beiträge für das Liebcsmcrk recht spärlich einaingeii. sodaß der Aus schuß mit einiger Beiorgniß in die Zukunft blickte. In neuerer Zeit ist jedoch das Unternehmen durch einige hohe Spenden, so u. A. znm 7. Male durch Herr v. A. mit lltOO Mk. gefördert wor den. daß der Ausschuß an der vorjährigen Zahl bei der Ausscrrdung festzuhalten gedenkt. Auch diesmal werden für 23 Kinder von Ar beitern der Aktiengelelllchast für GlaStndnstne. vorm. F. R. Sie mens. für 15 Kinver von Arbeitern der Fabrik von Dllleroy und Boch und für 9 Kinder von Arbeitern deS Herrn Fabrikbesitzer E'chcbach Ferienkolonieen aus Antrag und für Rechnung der Fabrik- lcitunge» eingerichtet. Zur Ausrüstung oll' der kleinen Sommer frischler sandten: D. Schlesinger 75 Mädchen- und 50 Knaben- strohhüte, die Strohhulsobrik F. A. Seifert ebenfalls solche, Herr Kaufmann Hugo Borack 80 Paar Strumpslängcn, das Galanterie- Haus B. A Müller 2 Dutzend Reifenstsicle, Frau v. Benntgstn und Frau Rentier Drucker eine große Anzahl Kleidungsstücke, Stie fel und Schuhe, dazu 200 Mk. Tie Ergairrntadiik von Ritter u. Eo. überwies 500 Stück Cigarren zur Berwcrthuna zu Gunsten des UnteinehmeiiS. DaS Personal der Firma Robert Bernhard sammelte 45 Mk. Solche vielseitigen Beweise herzlicher Theilnabme an der körperlichen und geistigen Auffrischung der armen Kinder sind recht erfreuend und erschließen gewiß auch noch weitere Her zen und Hände. — Bor einigen Jahren wellte ein höherer Ministertalbeamter auS Chile auch längere Zeit in Sachsen, um junge Lehrer sür »eine Heimath aiizuwerbcn. Trotz der hohe» Summe, welche sür einen 10jährigen Kontrakt geboten wurde gelang eS hier dem be- , erkennen. Trotz au-gebrochenen Unruhen Hali die chilenische Regierung bis ,etzt die abgeschlossenen Kontrolle streng inne. und werden auch die Gehälter pünktlich ausgrzahlt. — Dem Kirchenvorstand der .M a r t i nL u t be r - Parochie" ist von einem ungenannt bleiben wollenden Gemeiiideinitglied die Summe von 15ttü Mt. zu mildlhätlgen Zwecken zuaeslossen. — Die durch die mehrfache und erfolgreiche Bc»»ndluna ihrer Majestät der Königin von Sachsen und anderer Fürstlichkeiten bekannte Inhaberin der Anstalt sür schwedische Heilgymnastik in Dresden. Frl. Lina Neumann. batte einem Rufe nach Rußland zu Patienten sür einige Woche» Folge geleistet und ist von dorl zurückgekehrt. — Bei der Abfassung von Telegrammen ist vom l. Juli ab Manches zu beachten, was sich gegenüber den jetzt geltenden Bestimmungen ändert. Telegramme in chissrirter Sprache, auch wenn nur ein Theil deS Telegramm» chissrirt ist. dürfen »ur noch aus Zahlen, aber nie mehr arrs Buchstabe» bestehen. Für ver abredete Sprache sind besondere, von der Verwaltung bezeichnete Wörterbücher, »ach Ablauf von 3 Jahren ist aber nur das von dem Internationalen Tclegraphcnburea» i» Bern berauszuaebende Wörterbuch zu benutzen. In Telegrammen ln verabredeler Sprach- werden auch die Wörter i» offener Sprache zu 10 Buchstaben als ein Tazrvort berechnet. Für die eigenhändig zu bestellenden Tele gramme wird rin neues Zeichen „A. L." (vor die Adresse zu schreiben) eingeführt. Bei der Aust.rziriiiig der Telegramme werden die Klammern und AuSsührnnaszeicheii »ist auStazlrt: bis setzt waren dieselben gleich den Inlerpiinktionszeichen gebUdreinrci Wird ein Telegramm unbestellbar, so wird dies dem Ausgeber ohne Gebühren milaclheilt. Tic Gebühre» für See-Telegramme (d. h. der mit Schissen in See durch Vermittelung von Sema phoren gewechselten Telegramme) ist von 2 Franken aus 1 Franken ermäßigt worden. Ein Gebührk»elstaltungs>riitrcig wird nicht »ach dem AuSlande Iveltergegebe», wenn das Telegramm wegen 'Nicki crsüllurig der vorgeschriebenen Bedingungen nur aus Gefahr dcS Absenders befördert worden ist. Zu den hierher gehörigen Ersordrr niste» gehört auch die Deutlichkeit der Hgndichrist. Die Wort gebühren für Telegramme »ach Frankreich werden von 15 P»g ans 12 Psg. die nach Rußland (europäisches und kaukasisches», io- wie »ach ispanicn und Portugal von 25 Psg. aus 20 Psg. »nü schließlich die nach Algerien und Tunis von 27 Psg. aus 20 Psg ermäßigt. — Das Er i ii u c r u ir gS k re u z an den Feldzug 1819 erhielt Jcrd. Müller in Löbtau, Äufichreiber: dasjenige von 18030t erhielten pc»'. Anffchcr Anton Trenkler in 'Naußlitz, Earl Trangoit Franz, Straßeirwirrter in Naußlitz. Clemens Thcod. Schwenke. Allstchreibel in Naußlitz. — Das unterirdische Telegraphen kabel Beilin-Tret- den-.Hor. welches am 7. Dezember v. I. i» Hof unterbrochen, am 'April d. I. aber von Hos »ach München fortgesetzt worden ist. soll Mitte Juli zu Ende geführt, das heißt dis München sertiggc- ttellt werde». Am 1. August wird man soweit sein, daß das neue Kabel ln seiner gcsaniinlcn Strecke von Berlin bis München dcm Verkehr übergeben werden kann. — Zu den Sommerfrischen, die, umgeben von stattlichen Fich- kcnwcildnngen. dioicS Jahr erstmalig ihre gastlichen Thore geöffnet haben, zählt Hotel ,,Unverhvssl Glück". Station Edle Krone bei Tharandt. Die reizende Lage dieses beguem zu erreichende:!, oionieiche» Fleckchens Erde, das eine herrliche Umgebung (Torshaiii, Höckendorf, Grillenbnrg. Scrrentcich) mit vielen schönni AuslichtS- punllc» und Wege» als Bastei, Bcllmann's Loos, Stille Liebe, Tieior Grund :c. unischticßt, führte ihm bereits zahlreiche Soinnicr- friichlcr und Ausflügler von nah und fern zu. Tie prachtvollen, von der Weißcritz durchzogenen Parkanlagen eignen sich vorzüglich zu einem sioleo tue »muto — gut Wetter voranSgesetzt! Küche und Keller bieten nnler Herrn Reii'hold Pobl'S Regime nur Treffliches, was auch hinsichtlich der Bewirthschastniig des in Edle Krone ge legenen bekannten Gasthoss gilt. -Zur Wild ichadcnfrage schreibt man »ns Im Hin blick ani da? ncnliche Eingesandt: Der Einsender des Artikels über das neue preußische Wildschadeiigcsetz ist jedenfalls nicht voll ständig »ntcrrichtct über das Jagd« und Wildschadcngcsctz des Königreichs Lcichien. In innerem sächsischen Jagdgesetz ist jede Iagdgenossenichast berechtigt, in ihren Bcrpachtuirgsbedinguirgen Enischädigimgen für Wildschäden auszniiehme». wovon öfters in der ausgiebigsten Weise Gebrauch gemacht wird. Se. Majestät der König zahlt aUiährlich aus seiner Privatschatulle bedeutende Summe» sür Wildschäden, nicht minder Besitzer von Privatreviczc», deren Reviere an Staats- und andere Forsten grenzen. Tic Herren Tayatorc» von Wildschäden können ein Lied singe», wie findig mitiiitter einzelne Besitzer sind, deren Fluren an größere» Walvkoniplercn liege». Es wird ost ein Anbau getrieben, welcher allen laiidwirthschartticben Erfahrungen schnurstracks zuwidcrläusl — Nicht zu verleimen ist es, daß daS Wild, »amcntlich Hochwild, auch mitunter in geringer Zahl dem Landwirlh bedeutenden Schaden bcrursacht. Wenn cs aber nach den Klagen und Wünschen Einzelner ginge, io dürsten die Rcvierbeiitzcr zwar Jagdpach! zahlen, aber aus dem Revier würden wenig gebende Wesen ihr Dasein fristen. Gottlob, daß wir »och größere Staats-und Privat- sorsten besitzen, wo daS edle Wild nicht ganz ans den Aussterbe etat gesetzt ist. — Nachdem fast die sänimtliehen Gerüste an dem n e»e n Am ls a er i ch tsge bcr u dc gefallen sind, und auch der Reüi- pntz der -Fassaden größicntbcils vollendet ist, treten die schone» architektonischen Formen dieses prachtvollen Gebäudes imponirend kcrvor. Tie vier Eck Plattformen werde» später große Flaggen masten erhallen, welche den breite», vornehm wirkenden Gnirlandcn- baupisims überragen werden. Das Hauvtportal aus der Loth- riiigcrstraßc wird zu einem Trcppcilhaitte im großen Stil suhlen, die mit polirten Granitsäulcn garnirtcu 'Nebenportale befinden pch aus der Manchall- und Zicgclstraße. Ter Gesammtsockel des mächtigen Gebäudes besteht ans Granitplatten. — Heute »nd morgen ist in dcm Atelier des Hr». Btldhciner S N a s I a u (Slhulgntslraße Isis dessen neuestes Tbvnmodell un entgeltlich ausgestellt, welches in synibolischcr Gestaltung Meister und Schüler zur Darstellung bringt. Die Gruppe ist als Be krönung dcs Südporlalcs deS neuen KiinstnkademicgebäudeS gedacht. — Tic Begrüßung der aus Anlaß des 25. Jahrestages hier cinlrcsfenden Langensalza-Käiiipfec durch Tbeiliichmer am Feld zug in Lcslencich und Mitkämpfer von 1870/71 wird heute Abend und morgen Bvrmittag im Pariser Garten erfolgen. Die Zusammenkunft trägt einen rein kamcradlchastlichen Charakter „nd wird die einer bewegten Zeit entstammende, 4 Jahre später im gemeinsamen Ringen der Krieger aller deutschen Stämme sin Tcutscblands Edre, Macht und Ruhm besiegelte Wassenhrüdrrschast auf's Neue beleben. Aut dem historischen Plateau von Maxen, reich, dem herrlichen, Herrn Juwelier Zechendort gehöri gen Aussichtspunkte findet morgen Sonntag eine Feier statt, an welcher sich mehrere Militärvercine, zahlreiche Mitkämpfer von 1870/71 rc. bcthciligen. Die Absalrrt von hier erfolgt mit dem fahrplanmäßige» Zuge Mittags 12 Uhr 12 Minuten. — In der vorgestern Abend in Leipzig abgehaltenen, von Herrn Krcishauptmann v. Ehrenstcin rröstneten und geleitete» ordentlichen Geiicralversammluna des BerirksvcreinS zur Für sorge für die aus Straf- und Besserungsanstalten Entlassenen wurde u. A. nritgclbeilt, daß der sich aus 284 Mitgliedern zu- sanimciisetzende Bezirksvcrein im letzlvcrgangenen Jahre 222 Per sonen gemäß seinen Satzungen unterstützt bat. Ferner wuide nach dem Vorträge des Herrn Anslaltspsarrers Tauberlh in Zwickau beschlossen, dcm Verbände der deutschen schutzvereine zur Fürsorge sür entlassene Sträflinge nicht beizutreten. Die Frage: Hält cs die Verrammlung sür angebracht, daß der Verein auch die Ange hörigen der Tciinirten während der Slrashast und nach E»t- wssung aus der letzteren unterstützt? wurde mit 9 gegen 5 Stimmen verneint. — An der Straße von ErdmannSdvrs nach Schellenberg ist vor einigen Wochen die Butterhändlcnn Wittwe Frenzel aus dem nahen Eppendorf, welche in Pantoffeln, aber ohne Strünivsc, am grasigen Rande des Weges ging und hierbei am eine Kreuz otter trat, von letzterer i»'s Fußgelenk gebissen worden. Tic erschrockene Frau nahm sofort ärztliche Hilf« ln Anspruch, doch bat sich ihr Befinden nur zeitweilig gebessert. Gegenwärtig liegt die Bedauernswert!,e. an den Gliedern gelähmt, schwer erkrankt im Belle. — In Grottau fand man bei den Eheleuten Fiedler ci» über 5 Jahre altes Kind, welches so vollständig verwahrlost und verkommen war, daß es ein Aller von vielleicht 2 Jahren zu haben chien. Ter Gendarmerie war mitgetheilt worden, daß das unglück liche Kind von seinen Eltern ir» verschlossenen Zimmer gehalten und unmeirschllch behandelt werde. DaS Zimmer wurde behördlich durch den Schlosser geöffnet. Hier fand man dieses beklnaeuswcctüc
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