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Dresdner Nachrichten : 26.08.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189408264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18940826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18940826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-08
- Tag 1894-08-26
-
Monat
1894-08
-
Jahr
1894
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1894
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Hofnachrichtr». Internationale Ausstellung für Nahrnngsmittcl. Wirksamkeit dcr Gewerdegerichtc. Gerichts- ! 1^4-» e»«ZO» NVIkstkl. verhandln»»«!. T agesgcschichtc. Aus Bayreuth Reiiecindrücke ans Paris. ! V«IIINNI>4» .^»O» ^lUljOs«. «»AZIsvI»^ Voltttsche». DaS „geistige Leibrrgimcnt der Hohenzolleni'^ hat die Ber liner Universität einer ihrer Hervorraaenden Lehrer genannt. Ge gründet in dcr Zeit tiefster Erniedrigung, wo Preichen, von dem allgewaltigen Korsen zu Boden geworfen, die Kräfte zur natio nalen Wiedergeburt und Freiheit sammelte, war die Berliner Hoch schule dazu bestimmt, eine Stätte der Nationalerziehung, die echte Anstalt zur Erneuerung und Beriüngung des preußischen Staates, zur Stärkung des Gcmcingeistes und der patriotischen Begrister ung zu werden. Sic sollte werden, wie es in einem Rrgierungs- erlasse hieß. ein Asnl sür deutsche Art und Wissenschaft, nicht aber zum tobten Wissen, sondern zur gründlichen Wiederbelebung des Volksgeistes in „Moralität, Patriotismus und Anhänglichkeit an die Verfassung". In diesem Sinne faßte dcr erste Berliner Rektor, Johann Göttlich Fichte, seine Ausgabe als akademischer Lehrer auf, jener kerndeutsche Denker, dcr den nationalen Gedanken so großartig und umfassend dargestcllt hat, wie kein anderer Philosoph. Zur Neugestaltung des nationalen Lebens sollte nach Fichte die Berliner Universität Mitwirken: die sittliche, staatSerhaltende Ge sinnung dcr Stndircnden sollte groß gezogen, durch die Ideen der Wissenschaft sollten die Schüler der Hochschule zu thatkräftigcm Patriotismus begeistert werden. „Was wollen denn zuletzt." ruft Fichte aus. „alle unsere Bemühungen selbst um die abgezogensten Wissenschaften? Lasset sein, dcr nächste Zweck dieser Bemühungen sei der, die Wissenschaft fortzupslanzcn von Geschlecht zu Geschlecht und in der Welt zu erhalten. Warum soll sie denn auch erhalten werden? Offenbar nur. nin zu rechter Zeit das allgemeine Leben und die ganze menschliche Ordnung dcr Tinge zu gestalten. Ties ist ihr letzter Zweck: mittelbar dient sonach, sei cs auch erst in einer späteren Zukunft, jede wissenschaftliche Bestrebung dem Staate. Gicbt sie diesen Zweck auf, so ist auch ihre Würde und Selbstständigkeit verloren." Diesen Gründungsgcdankcn. diesem ihren höchsten Berufe, wie ihn die Gründer der Friedrich-Wilhelms-Univcrsilät in's Auge ge faßt hatten, ein Mittelpunkt der deutschen Nationalcrziehung, eine Pslcgeslätte des staatscrhaltcnden Gedankens zu sein, ist die Hoch schule der Reichshauptstndt schon seit lange untreu geworden. Seit Jahrzehnten ist die Berliner Nniversität in dcr überwiegenden Mehrzahl ihrer Lehrer ein Hort deS politischen Radikalismus, dcr in seinen verschiedenen Strömungen mehr oder weniger ein mittel barer oder unmittelbarer Feind der deutsch-nationalen, dcr christ lichen und der monarchischen Gesinnung ist. Tie Berliner Universi- tätSprosessorenjchast niit ihren zahlreichen jüdischen und fortschrittlich- freisinnigen Elementcn wirkt nicht bloß als eine Stütze des er trcmcn Liberalismus, sondern damit zugleich auch als eine mächtige Förderin der materialistisch - atheistischen Weltanschauung. Hervorragende Vertreter des Lehrkörpers der Berliner Hochschule, wie Mommscn, Virchow und Andere, sind gefeierte Koryphäen dcr jüdisch-freisinnigen Demokratie, für die sic von scher unter dem Deckmantel dcr wissen schaftlichen Forschung niit Eifer Propaganda gemacht haben. Mehr als einmal haben Berliner Rektoren, wie Du Bois Rcmnond und Virchow, das Katheder benutzt, um öffentlich materialistische und atheistische Bekenntnisse abzulcgcn. AlS'Rektor dcr Hochschule hat seinerzeit dcr berühmte Chemiker Hostnanir mit zahlreichen seiner Kollegen jene Berliner Notabelncrklärung unterzeichnet, in der ini Beginn dcr antisemitischen Bewegung rückhaltlos sür das Iudenthum cingctretcu wurde. Bezeichnend ist ferner die That- sache, daß vor 14 Jahren der Senat dcr Berliner Universität ein stimmig den Verein deutscher Studenten verbot, der sich eine kräf tigere Pflege des Nativnalbcwußtseins zum Ziel gesetzt hatte. Erst aus direkte Veranlassung des Kultusministeriums wurde dieser patriotischen Vereinigung die Genehmigung dcr Univcrsitäts- behördc crtheilt. Ter Fall Arons zeigt von Neuem, wie weit die Berliner Universität voir ihrer ursprünglichen Ausgabe abgckommen ist. Ein jüdischer Millionär, der öffentlich sür die Sozialdemokratie agitirt und aus seiner staatsfeindlichen, revolutionären Gesinnung kein Hehl macht, ist als Dozent an dcr ersten deutschen Hochschule thätig. Ein „Genosse", ein Anhänger dcr Mvst-Bebel'sche» Welt anschauung, wirkt im „geistigen Leibrcgiment der Hohenzvllern!" Der preußische Kultusminister scheint den Grundsatz, daß man die Sozialdemokratie am besten frei schallen und walten lasse, nicht zu dem seinigcn gemacht haben. Es scheint ihm mit dem Charakter der Universität als einem staatlichen Institute unvereinbar zu sein, daß ihr ein Sozialdemokrat, ein ausgesprochener Feind dcr staat lichen Autorität und dcr bestehenden Ordnung, in der Eigenschaft eines Lehrers angehvrt Er hat sich daher mit einer Vorstellung an die philvsdphischc Fakultät, deren Mitglied Arons ist, gewendet, offenbar zu dem Zwecke, um diese auf das Verhalten dieses Tozcn- ten aufmerksam zu machen und eilt Einschreiten gegen denselben herbeizuführen. Wie von verschiedenen Seiten bestätigt wird, hat dcr Ausschuß dcr Fakultät eine ablehnende Antwort gegeben. Bon einem Eingriffe in die Lehrthätigkcit des genannten Privat dozenten muffe abgesehen werden, da für die Fakultät lediglich die wissenschaftliche Befähigung das Kriterium dcr Zulassung sei und die sozialdemokratische Gesinnung eines Tozcntcn um so weniger der Gegenstand von Erwägungen dcr Fakultät sein dürfe, als die Regierung die Sozialdemokratie für eine gleichberechtigte politische Partei ansehc und mit ihr paktirc. Man darf erwarten, daß sich dcr preußische Kultusminister bei dieser Erklärung nicht beruhigen wird. Das thatsächlichc Verhalten der Reich-volitik ist allerdings in den letzten vier Jahren ein solches gewesen, daß man den Eindruck gewinnen konnte, als bctrachtctc die Regierung die Sozialdemokratie als vollkommen gleich be rechtigt mit den übrigen Parteien, die ans dem Boden der be stehenden Gesellschaftsordnung stehen: diese Ansicht hat jedoch bisher von keiner Seite eine autoritative Geltung erlangt. Aber selbst wenn dies dcr Fall wäre, Hütte die philosophische Fakultät noch immer keine Veranlassung gehabt, diese Ansicht zu der ihrigen zu machen. Sic hätte vielmehr die Pflicht gehabt, die entgegengesetzte Ansicht von der StaatSgcsahrlichkcit sozialdemo kratischer Gesinnung und Agitation znm Ausdruck zu bringen, wenn in ihrem Schooßc das volle Bewußtsein des staatserhaltcii den und des nationalen Gedankens lebendig wäre. Nicht minder befremdlich als dieser krasse Mangel politischen Urthcils und patriotischen Empfindens ist dcr Grundsatz, baß sür die Zulassung zur Fakultät ausschließlich die wissenschaftliche Befähigung maß gebend sein solle. Unsere Universitäten dienen nicht bloß der Wissenschaft, sie sollen in erster Linie dem Staate dienen. Aus ihr gehen unsere höheren Beamten, unsere Richter, unsere Geist lichen und Lehrer hervor, alle diejenigen Männer, die durch den gesammtcn Einfluß ihrer Persönlichkeit vor Allem berufen sind, unser Volk zu erziehen und zu leiten und die staatserhaltendcn Gesinnungen durch ihr Beispiel und durch ihr Wirke» zu hüten und zu pflegen. Ter Staat hat aus sittlichen, religiösen und sozialen Gründen ein eminentes Interesse daran, wer die Lehrer unserer akademischen Jugend sind. Ter Staat darf nicht dulden, daß die Lehrstühle seiner Hochschulen, die eine Pflcgcstätte des deutschen BolkSgeistcS sein sollen, von Leuten besetzt werden, dir bemüht sind, die Grundlagen, auf denen er begründet ist, über den Hansen zu werfe». Tie „Freiheit der Wissenschaft" wird nicht angetastct, wenn die staatlichen Organe dafür Sorge tragen, daß unsere stndirende Jugend nicht dem Einslusse akademischer Lehrer preiSgegeben wird, die sich zur Partei des Umsturzes bekennen und offen für diesen agittrcn. Ein Verbrechen wider sein eigenes Da sein begeht der Staat, wenn er an diejenigen Stellen, von denen der nachhaltigste Einfluß auf die weitesten Kreise der Nation aus- geübt wird. Männer wirken läßt, die im Dienste der revolntionären, antinationalen, antichristlichen. antimonarchischcn Weltanschauung stehen. ..Es ist eitel Phrase," sagen mit Reckt die „B. N. di", „wenn man die Freiheit der Wissenschaft hier in's Gefecht führt und eine Zwcijcclcntheorie zu retten versucht, indem man in dem wissenschaftlich hinreichend befähigten Dozenten ein Abstraktum sicht, das mit dem öffentlich und ohne Rücksicht auf seine Stell ung hcrvortrctcnden Agitator einer die Grundlagen des Staates und derselben Ordnung, die ihn auf den Posten gestellt hat, that kräftig uutenvühlrnden Partei nicht das Mindeste zu thun habe. Hier ist nicht die Freiheit dcr wissenschaftlichen Ucbcrzeugnng in Frage, sondern der rein praktisch-politische Gesichtspunkt drängt sich auf. ob dcr Staat mit einem, wenn auch noch so geringfügigen, Schimmer seiner Autorität Jemand auszustattcn befugt ist, dcr offensiv sich zu seinen Feinden schlägt und in dcr Ocsscntlichkcit gegen ihn wirkt." In romanischen und slavischen Länder» ist dcr sozialdemokratisch anarchistische Professor und Student längst keine Seltenheit mehr. Ter Fall Arons rückt uns die gleiche Gefahr vor Augen, die doppelte Gefahr, die uns von dem Iudenthum und dcr Sozial demokratie droht. In dcr Eroberung dcr Universitäten hat dcr Scmitismus bereits mächtige Erfolge erzielt, und auch die sozial dcmotratic streckt, wie dcr iudisch-sozialdcmvkratische Dozent Arons beweist, die Hände »ach den Hochschulen aus. Es ist die höchste Zeit, sich endlich wieder daraus zu besinnen, daß wir ein christ licher. nationaler Staat sind, daß unsere Universitäten ihrer Entstehung und ihrem ursprünglichen Berufe nach christliche In stitute sind, die im Dienste staatlicher Zwecke und vaterländischer Interessen stehen sollten. Juden und Sozialdemokraten gehören nicht an unsere Universitäten. Darum hinaus mit ihnen, che es zu spät ist! Fernschreib- nud Ferns-rech-verichte vom 25. August. Berlin. Wie die „Danziger Ztg." von gut unterrichteter Seite erfährt, stellt cs letzt scsi, das» die Könige von Sachsen und Württemberg und dcr Prinzrcgcnt von Brannschwcig den Kaiser Manövern beiwohnen werden. Alle Drei werden im König!. Schlosse zu Königsberg wohnen und sich von dort täglich mit Sondcrzug in das Manövcrgclände begeben. Das Hauptannrtier des Kaisers wird während der ganzen Dauer des Manövers i» Schlobittc» aufgeschlaaen werden. — RcichSkoinmissar Major Wißinan» hat emein schlesischen Blatte auf Anfrage mitgcthcilt, daß er als ReichSkoinmissar auch seine fernere Thätigkcit den deutschen Kolonien widmen werde. — Zum Gusse der Glocken der Kaiser Wilhrlm-Gedäcktnißkirchc in Berlin-El>arlottcnbnra sollen 34 in der Veste Straßbnrg im Jahre lK70 crrobcrte Kanonenrohre im Gesainintacwicbt von NO Ecntncr mit verwendet werden. — Das hiesige Anarchistcnblatt der Sozialisten äußert sich über die „gesetzliche Ermordung" Eascrio'S folgendermaßen: „Als das Haupt dessen fiel, welcher mit seiner Aufopferung der Menschheit eine» Trenst zu leisten suchte, erschollen aus den Reihen des nmstchendcn Kapital- und Beamtcngcsindcls Bravorufe: sic waren ihrer würdig. Am Morgen nach der Hinrichtring flackerte aus dem Grabe Eascrio'S eine rvthe Fahne und verkündete stolz, daß ein Frcihrits kämvfcr gefallen ist, aber dcr Frcihcitskamps fortdaucrt." — Graf Herbert Bismarck hat sich von hier nach Varzin begeben. — 37 sozialdemokratische Vma»i:nlu»gcn beschlossen gestern die Fort führung des BraiicrcibonkottS. — Ter „RcichSanreigcr" erläßt eine Warnung gegen die angeblich behördlich cvnccssionirtc Gcld- agentur von A. kleiner in Budapest. Derselbe verlangt die Ein sendnng von Provision im Voraus und läßt nach Empsang dcr Beträge nichts wieder von sich hören. Berlin. Eine internationale Distanzradsahrt von Basel nach Eleve veranstaltet der deutsche Radfahrcrbnnd am 1-V Set' teniber. Tie Strecke ist 625 Kilometer lang, also länger als die Strecken Mailand München und Wim-Berlin. Dbor». Aus Mehrungen in Ostpreußen wird gemeldet: Heute ward hier der I5>>. Geburtstag Johann Gottfried Herder s unter allgemeiner Betheilignng der Bevölkerung gefeiert. Bor mittags veranstalteten die Gcwerle, Schulen und Vereine einen Fcstzug durch die Stadt .zum Denkmal des gefeierten Dichters, wo ein besonderer Festakt stattfand. Posen. AnsMiislvwitz wird gemeldet: Die Eholcraertrank nngen und Todesfälle in der Grenzsladl Bendzien mehren sich: die Grenze ist letzt vollständig abgeiperrt: um dieiclbc ist ei» Mi- litärevrdvn von Kosaken gezogen. Aus der Bahnstation Sosnvwiee sind ebenfalls mchrcre Eholcratodrssälle vvrgclommc», die auf Einschleppung beruhen Fulda. Die Biichvsskviisercnz beschloß die Veröffentlichung einer gcmeinfanwn Warnung der Gläubigen, an staats. und lircbrnfcindlichcn Bestrebungen dcr Anarchisten und Sozialdcmo traten Thcil zu nehme». R l> cvd t. Tic Polizei entdeckte hier ein großes Falschmünzer ncsl. Bcdentendc Vvrrüthc falschen Geldes »nd zahlreich- Werk zeuge wurden beschlagnahmt. An dcr Spitze dcr Falschmünzer stand ein wegen Münzvcrbrcchcn vorbestrafter Uhrmacher, derselbe wurde init einer Anzahl von Mitschuldigen verhaftet. M einingen. Herzog Georg hat an das Kobnrger Landes- kvmitcc sür das Herzog Ernst Dentmal folgendes Telegramm ge richtet : „Ter Plan, Ihrem verewigten Herzog ein Standbild in Erz zu setzen, hat mich mit hoher Freude erfüllt. Lasten Sir mich einer dcr ersten Unterzeichner icin: ich werde Ihnen I«X>0 Mk zu diesem Zwecke übermitteln lassen." Wien. Vor dem Schwurgerichte wurde heute gegen den Arbeiter Drcrlcr verhandelt, bei dem eine Bombe gesunden wor den war. Er bekannte sich offen als Anarchist und erklärte, daß er die Bombe in einem Kasscehanic hätte werfen wollen, um die beim Streik von Mähriich Ostrau gefallenen Arbeiter zu rächen. Wir». Dcr Großfürst Peter ist mit Gemahlin und Tochter heute Vormittag ans Petersburg hier cingetrvsicn. Wie». Ter Arbeiter Franz Trerler. welcher geständig war, Sprengstoff sür ein Attentat gegen ein Wiener En"' bergestellt zu habe», wurde zu 4 Jahren schweren Kerkers verurtheilt. Der Mitangeklagte Krnjicck erhielt I Monat Gefangniß. Karwin. Infolge der günstigen Ergebnisse der Probe- cinsahrt in den Franziska-Schacht wurde die Arbeit daselbst Vor mittags wieder ausgenommen. Paris. Tic katholffchen Blätter verzeichnen mit großer Be friedigung den glänzenden Verlauf der Feste, die gestern zu Ehren der „Jungfrau von Orleans" in Tvinnmin stattgesnnden haben, und an denen ctwa 30.000 Pilger, darunter zahlreiche Offiziere, Ihcilnalnncn. Tic radikale Presse fordert den Kricasminister ans, gegen die Offiziere, welche sich an dieser Feier bethciligtcn. dis ciplinarisch vorzngchen. Venedig. Bei Abbassanla wurde ei» Postwagen von maskirlrn Räubern vollständig ansgepliindert. Einem der Passa giere. einem Steuereinnehmer, nahmen die Räuber allein 13.0M Lire ab. Stockholm. In dem Gcinndhcitsznstandc der Kron prinzessin ist eine Verschlimmerung eingctreten. London. Das Unterhaus nainn in dritter Lesung das AuSgabcbndget-Gesctz an: hierauf erledigte das Oberhaus das Gesetz in allen Stadien. London. Tic Thronrede, mit welcher das Parlament ge schlossen wurde, gedenkt zunächst dcr Geburt eines Thronerben in dcr dritten Generation, ein in dcr cngliiehcn Geschichte noch nie dagcwcscncs Ereigniß. Tic Beziehungen zn den miswärligcn Mächten seien fortgesetzt srenndichastliche und friedliche, doch sei es bedauerlich, daß die verschiedenen Fragen betreffs Afrikas zwischen England und Frankreich noch nicht erledigt seien : die Königin wünsche deren Erledigung und führe deshalb srcnndscha'tlicke Per liandlnngen Tie Lage in Siam beschäftige noch ernstlich die Ausnierkiainkcit dcr Königin, hoffentlich wurden die ans dem Ver trage entstehenden Fragen zwischen England und Flankreick bald geregelt Der Ausbruch eines Krieges zwffchen Eliina und Japan ici bedauerlich, die Königin habe, nachdem sie mit Rmztanh und den anderen Mächten bemüht gewesen sei. Fenidfcüglcilcn zn ver hindern. Schritte zur Beobachtung der Ncutraliläl gelhan. Die Thronrede kündigt den Abschlnßvertrag mit Japan an und be dauert, daß durch die Flvttcnvermehrnng znm Schutze des Reiches eine Stenererhöhung nothwendig geworden sei. Die allgemeine Ruhe sei in Irland aufrecht erhalten, obwohl gewiffe soziale und administrative Schwierigkeiten noch fortbeslnnden. Tic Überbaus Frage wird in der Thronrede nicht berührt. - L ondo n. Nach einer Reuter Meldung ans Tanger wurde dcr jüngst in Fez cingctroffene französische Vstetoninl vom Pöbel insultirt Intolge dessen richtete der Sultan ein Rnnd'chrcibeii a» die Mächte mit dem Ersuche», von .'ionsiftarerncnnnngcn in Fe; abzulehc», da solche Unrnhen veranlassen lönnlen. Pete rs b u r g. Ein snrchtbarcr/Wirbeblnrm. der das Anno che Meer hcimsuchtc. verursachte ungeheuren Schaden und Un tlückssülle. Ganze Dörfer am Meeresslrandc waren von den Wogen svrtgcrisscn. Mehrere Tampscr sind mit Mann und Maus untcrgcgangcn. die Zahl dcr Opscr ist noch nicht sestgestellt. Tientsin. Tie beiden von Briganten gefangen grnoinme ne» deutschen Missionare der katholischen Mffsion in Siningcbu lshan-tungs wurden wieder sreigelasien. Tic Berliner Börse war Anfangs trotz des Abschinffcs der neuen russischen Eisenbahnanleihe durch ein internationales Konsortium, dem auch innere großen Bankfirmen, sowie die D i- kvnto-Gcscllschaft und die Berliner Handelsgesellschaft angehören, »nd trotz fester Wiener Notirungen. elwas schwächer. woz„ der weitere Rückgang der iiicrikannchen Anleihe und die Schwäche des Kohleninarktcs beitrugen. In dcr zweiten Pönensinnde be festigte sich die Tendenz, namentlich für Banken, veianlaßt durch Wiener Käufe in Krcdilaktien und durch die Steigeiling der italienischen Rente. Recht ses» waren namentlich Diskonto.Kredit und Nationalbank. Von Eisenbahnen schwei-erstehe bevorzugt, von österreichischen Buschtichrader weichend aus das T ementi der Ge rüchte über eine nahe bevorstehende Verstaatlichung: Loint'arden fest, italienische Bahnen gleichfalls fest, deutsche Bahnen wenig beachtet. Kohleiinkticn blichen matt, während sich Lamahtttte nach schwacher Eröffnung Hestern konnte», da von einer Prei. ermäßig n»g seitens des schlcsisch-mitteldenffchen Wal-werkvechandes Ab stand genommen worden ist. Tie Börse ichiop gu, heionders in Kreditaltien. Im Kassaverkchr I- und :>'.gnozenlige denlsche An leibe» bester, -tvrozcntiae niebrsach abgeschioacln: aincrikanitche Bons lcl'bast gekauft, ondnstiiepapiere vomnegend heiicr. Privat diskonl IV- Prozent. Nachbörsc fest. — Wettei: voiivirgcnd heiter Westwind. f ff Psinid's NS »iuSrrmilch. LL; Drtt-cccr LIMtni 8e>,r. Pjund, r»cuc,r1Ir. 7S
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