Suche löschen...
02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 22.02.1903
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-02-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030222023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903022202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903022202
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-02
- Tag 1903-02-22
-
Monat
1903-02
-
Jahr
1903
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
Diese- Blatt wird de» Lesern von Dre-de» »nd Umgebung am Tage vorher bereit» al» Abend-Ausgabe zugeslevt, während es die Post-Abonnenten am Morgen in einer Grjgmlaügabe erhalten. Lsnreigen-di,. Lmiaknne von Anlund SIS nackmiiiagK 3 lttn Lcn.i nni» Neikriaos nur MarikMiioil? iS i.on II bir>/,lUkir Die I'pnItiaeMund «eNc «ca « Tilteni so Pia An kündniuliakii au! der Pnvaiieile nieNe <S Pi» : die Sivallige,-!cNe als .Ein aeia»dl' oder aut TerNeite so Piu An Numnicru nach Lonn und Keiei lasen l de» rtvallise Krundzeilen M. «o de» «o und So L»s nack de tonderem Tarn AuäwaiUse Am trage nur gegen Z>oraue-be.al,Iuug, Beleabiütier werde» mit 1»P>g. dcrechnei gerulvrechanschiub: «ml I Nr. U uird Nr. 20VV. it. Livre LrauervL LvkvvilL li lei'vol'i'Sj 18» ll bl mml ll.II. Xv 283 tv«» AK Neueste Drahtbcrichte. Hosnachrichten, Znin kronpriiizlichen Scheid«,igsvrvzesse, Schutzvorrichtungen, Prozeß Exne «ffAGch VV» vDIlI»!. Apollo-, Erato- und Wnllncr Konzert. > Soniltal,, 22. Februar 1SV3. Imn kronprinzlichen VhescheidungSprozes;. DaS-soebe» ausgcgcbenc „Dresdner Journal" schreibt im nicht amtlichen Teile: Dresden. 2l. Februar. Wir haben geflcr» die Notiz gebracht, daß in dem Ehescheidungsprozcsse Sr. Konigl. Hoheit dcS Kronprinzen gegen Höchstseiiie Frau Gemahlin der Vertreter der normaligcn Frau Kronprinzessin Widerspruch gegen die Ver öffentlichung des Urteils und seine Begründung erhoben habe In einigen hiesigen Tagesblättern wird letzteres heute in Abrede gestellt. Wir sind dem gegenüber zu der Erklärung ermächtigt, daß die Regierung nach den ihr gewordenen Informationen annchmcu mußte, daß ein solcher Widerspruch, w enigstenS vorläufig, ausgesprochen worden sei Ferner erhält das amtliche Blatt non Herr» Rechtsanwalt Ich'. Felix Bon di folgende Znschris!: Ihre gestrige Mitteilung: „Der Rechtsncrtreler der ehemaligen Kronprinzessin habe ausdrücklich Einspruch gegen eine Veröffentlichung der llrieils- bcgründung erhoben" ist insofern nicht zutreffend, als ich ans die diesbezügliche Frage nur etwa folgendes erklärt habe: „Dafern eine Veröffentlichung des Urteils in seinem vollen Um iange erfolgen sollte, ohne daß ich in meiner Eigenschaft als Prozeßbevollmächtigter der ehemaligen Frau Kronprinzessin um Zustimmung hierzu befragt würde, so könne ich hiergegen nichts machen, es sei dann eben eine einseitige Veröffentlichung, die ohne Zustimmung der Gegenpartei erfolge Werde ich aber ausdrücklich um Zustimmung befragt, so könne ich eine solche nicht erklären, ohne zuvor bei meiner Frau Vollmachtgcberin anzn- fragen, mindestens müsse abgewortet werden, ins die ehemalige Kronprinzessin in den Besitz der UrtcilSausfcittgnng gelangt sei» werde, damitZie zu der Frage eitler Bcrösscntllchuug der Urteils- bcgründung Stellung nehmen könne. Im übrigen könne ich nicht oerhehlen, daß ich grundsätzlich rechtliche Bedenken dagegen habe, ein in einer Ehesache in geheimer Gerichtsverhandlung ergange nes Urteil zu veröffentlichen. Ich ersuche Sie hierdurch, Ihre gestrige Mitteilung im Sinne meiner vorstehenden Darlegung richtig zu stellen. Hochachtungsvoll vr. Felix Bondi, Rechtsanwalt. Neueste Drahtmeldun^en vom 2l. Februar. München. Tic „Korr. Hoimann" schreibt: Wir sind in der zage, mitznteilen, daß der Rücktritt des Grasen Crailsheim mit grundsätzlichen Meinungsverschiedenheiten über die innere und öutzere Politik nichts zu tun hat. Es bestand und besteht hierüber völliges Emverständnis unter den Ministern. Das von allen seinen Kollegen aufrichtig bedauerte Rücktritlsgeiuch des Grasen Crails- Veim ist vielmehr auf Differenzen über die Behandlung einzelner Angelegenheiten durch den Vorsitzenden des MinisterratS zurück- mfnhrcn, bei welchen nach entgegenstehcndem Dafürhalten die vor- ucrige Einvernahme des Ministerrats angezeigt gewesen wäre. Bei dieser Sachlage konnte ein Rücktritt der anderen Minister oder gar des Gesamtministcriuins nicht in Frage kommen, weil dadurch der Rücktritt des Grasen Crailsheim eine über seine Veranlassung hinausgchende politische Tragweite erhalten hätte. Köln. Dos päpstliche Breve, mit dem der Weih bisch os Fischer zum Erzbischof präkonisicrt wird, ist gestern abend hier cingetrofsen. Die Inthronisation findet voraussichtlich am 10 März statt, wenn bis dahin die staatlich vorgcschriebcne Eides leistung hat erfolgen können. Wien. Die Äöniain - Multcr vo » 2 Panicn mit ihrer Tochter, der Infantin Maria Teresa, und der Prinzessin Ludwig von Bauern, sind heute früh »ach herzlicher Verabschiedung vom Kaiser Franz Joseph und den anderen Mitgliedern des Kaiser hauses von hier Wiede» abgercisl. A m sicrda m. Die Bersonimluilg der Bvrsiände der Arbcilcr- vereinigungen. die 90000 Arbeiter vertrete», habe» beschlossen, die Eilend a h na n g c st e I l l c n zu niilcrstützeii, die in de» Aus- sland treten werden, um der Annahme des Gesetzes, das einen Ausstand o>k den Bahne» untersag«, zuvorzukommeii. Es wurde ein Komttce gcbildci, um die Agiiakion zur Ainrcchterhaltung des Rechtes am Ailssiaude zu betreiben. Ein Ansrui erklärte alle Arbeiter für solidarisch K onstantiiiopel. Die jüngsten Kundgebungen verschiedener Regierungen stimmen mii den Berichte» aller türkischen Bot ichafter überein, die belogen, daß die übrigen Großmächte das ans die Einsühiung vo» Rclormen gerichtete Vorgehen Oeslcrreich- llugorns uno Rußlands wirksam unterstütze» werde». Dies machte im MIdiz.Palais Eindruck und die Annahme des Rcsorin- projektcs ist de», Anscheine nach » erwarte». W a > b i n g l v ». Das Repräsentantenhaus stimmte dem Be richte des Ausschusses über de» Gesetzentwurf zum Schutze des Präsidenten zu Der Entwurf lieht in der vom Ausschüße aiiuenvlnincnen Fon» di" Dödesstraie sür jedermann vor, der absichtlich oder meuchlerisch den Präsidenten »der den Vizeprä sidenten oder irgend einen Becintten tötet, ans den die Pflichten des Präsidenten übergehe» könnten, desgleichen, wenn ein Mord an irgend einem Bolichattcr oder Gesandten verübt wird, der bei den Wreiniglen Staaten akkreditiert ff'. Jeder MoeL- anschlag akrs die erwähnte» Perionen wird mit dem Tode oder mit Zuchthaus nicht unter lß Jahren bestraf«. Feder, der bei einem Morde,nfchlag ans ermahnte Personen Hilfe leistet, Rat schlage erteilt, oder denselben iorderi, wrrd als Läicr angesehen und als solcher besirait. Jede Perlon i» den Vereinigten Staaten, die die Lehre verbreitet, cs sei die Pflicht oder die Rot- wendigkckt, einen »der mehrere Würdenträger der Vereinigten Staaten oder irgend einer zivilisierten Nation zu töten, wird mit einer Geldstrafe bis zu MO Dollars und mit GAougnis bis zu 20 Jahren belegt, oder cs können auch beide Strasarien ein- tretcn. Die Einwanderung oller Personen, welche der Regierung icindlichc Gesinnungen hegen oder irgend einer Organiiatimi on- izehöre». die solche Gesinnungen bekundet, in die Vereinigten ertaatcn iit verboten. Wenn solche Personen nach den Bereinigten Staaten cinzuwandern versuche», machen sic sich strafbar. Schließ lich bestimmt der Entwnrs, daß leine Person, die einer geord neten Regierung verneinend gegennbcrstcht, oder irgend einer Organisation angekört, die solche Verneinung lehrt, in den Ber einigten Staaten itaturalisiert wird. Caracas. Die Aufständi s ch c n haben, 2800 Mann stark, 20 Meile» südlich von Caracas eine starke Stellung eingenommen. Tie Truppen der Regierung siehe» gleichfalls in starker Stellung. Tie RegierungStrilppcn haben nahe bei Colobozo 1800 Mann Aufständische, die unter Führung von Antonio Fernandez standen, geschlagen. OerllicheS »nd Dcichsisches. Dresden. 21. Februar. — E-e. Majestät der König sagte heute in Begleitung des OberhosiägermeislerS Freiherr» von dem BuSiche Ttreithorst und des Flügeladjntantc» Ma,ors v. Schönbcrg einige Stimdcn ans Langebiücker Revier. Rachmiltags 0 Uhr findet bei Sr. Majestät dem König im Rcsidenpchlosse eine gr ö ßerc Ta sc l stall, zu welcher die nachgenannten Herren mit Einladungen ansgezeichnct worben sind: der preußische Gesandte Gral Dönhoff. Staats minister Tr. Otto, der großbritanniiche Minfftcrresidcnt Viöcont Gough, der Kommandeur der 02. Division, Gencinllcntnant Hingst, OberlgudesgerichtSpräsident Loßnitzcr, Ministerialdirektor Geh. Rat Merz, Kreishauvtmann Schmiedel, GeiieralslaatSanwalt Geh. Rat Gehler, die Brigade-Kommandeure Generalmaiore Basse und Schmälst. Senatspräsident beim Oberlandesgerichl Ulick. Rektor Magnisikus der Technischen Hochtchule Geh. Hoirat Prof. Tr. Hempcl, der Königs Kammerherr Freiherr v. Kalitsch und Ober staatsanwalt Grai Vitzthum v. Eckitädk. der Kaiscrl. Gouverneur von Deutüh-Südmest-Airika und Kommandeur der Kaiser!. Sckmtz- truppe. Oberst Lcntivcin, Geh. Finanzrat v Maper. Ober- kontzstoriolrat v. Dibclius. der Konigl. Landivrstmeister Geh. Finanzrat Hesse. Geh. RcaierungSrat Steglich, Geh. Baurat Waldow. der Abtciinngschcs ln, Krteasminisleriuni Oberst Bartck», Geh. Rat Dr. Gelbhaar. LberverwaitungSgerichtsrat Hecht, Geh, Juslizrctt Scheele, lllegimentskommandeur Major Richter, Ober bürgermeister Geh. Finanzrat a. D. Beutler. —* 2e. König!. .Hoheit Prinz Friedrich Ehristion hat in der vergangenen Rächt gni geschlafen. Das Allgemeinbefinden ist ein befriedigendes. ^ De» Kammerherriidienst bei Sr. Mascilät dem König übernimmt von morgen ab bis zum 7. Mär; der König!. Kammer Herr v Boxbcrg auf Großwelka. —* Zn der gestrigen Mclonng des „Dresdner Iourn", noch der eine Veröffentlichung des Urteils im kro n v r inzl i ch c n Eh e i ch c id u n g s p r ozc i ic unterbleibt, schreibt das „Leipziger Dagebl ": „Die Meldung ip deshalb überaus auisällig, weil sie das Gegenteil von dem bildet, was mit Spannung jetzt tag täglich erwa riet wurde, nämlich die Veröffentlichung der UneilSgninde... Auch wird, wie mir mit Recht annchmcu dürfen, der Eindruck des oisizinien Cmnmnniaue-s überall ein eigentüm licher. im ganzen Sachsenlandc aber ein büchst befremdender sein. In der Forderung »ach einer vssiziclic». unanfechtbare» Dar stellung des ganzen Falles war man sich wohl überall einig, ganz gleichgültig, welche Stellung man sonst in der ganzen trüben Angelegenheit cinnabui. Das zeigt vor allem der Ernst, mit dein seit geraumer .feit auch dieseingen Blätter jene Forderungen er hoben, die durch ihre ganze Halbing in der Affäre gezeigt haben, wie iern ihnen eine ieniabonelle Ausschlachtung derselbe» von Anbeginn an lag. Erwartet wurde die Veröffentlichung von der Seite des Klägers. Ei» 'Widerspruch der Gegenpartei wäre an ßch wohl erklärlich erschienen, aber man war lest überzeugt, doi; nach dein vorhergegongenen Wirrwarr unbealaubigtcr Darstell ungen die Regierung im Vereine mjt dem Kläger, im staatlichen und dtznoiiiichen Iiuereffe eine authentische Veröffentlichung vcr- anlaiscn lunßte. Wir wollen uns vorläufig in keinen zwcck- lostn Prophezeiungen über die möglichen unangenehmen Konse quenzen der uncrwar.'ctcn Geheimniskrämerei ergehen, denn wir hasten die Angelegenheit noch nicht für abgeschlossen." — Ter „Fränl, Cour." erhält ferner folgende Mitteilungen, die, ihre Richtigkeit vorausgesetzt, geeignet sind, manche bisher weniger bekannte Doiiachcn in das richtige Licht zu stellen. Es heißt da: Fn den Blattern finden sich in letzter Zeit ausfallend viele Notizen über eine Rente, welche der Kronprinz von Sachten seiner von ihm geschiedenen Fra» ausgeictzt habe. Bald sind cs 36000, bald 50000 Mark jährlich, sa, ein halbofnziöscs Watt wußte sogar von 75000 Marl Iahresrcnlc z» erzählen. An all diesen Notizen ist, lvic wir versichern können, kein wahres Wort. Vorläufig vc- lommi die geschiedene «Frau Prinzessin Luise von Toskana vom Hause Wettm — keine Mark 'Rente. Nnd vom Großherzog von Toslana'? 'Nicht einen Deut. Bis setzt streiten sich die Parteien, wer die Kosten des knnsiigen Unterhalts trägt. So stehen die Angelegenheiten in Wirtlichkeit, wie wir aus. guter Quelle wissen, und a» dieser Lage trägt nur Frau Luise selbst die Schuld, da man ihr von alle» Seiten goldene Brücken gebaut hat. Nicht umsonst haben sich König Georg und der Kronprinz von Sachsen im Ehcicheidungsprozcß ganz den Bestimmungen des Bürgerliche» Gesetzbuchs unterstellt nnd a»s jeden Einspruch verzichtet. Der König und der Kronprinz machte» an» einfach vom 8 1584 des Bürgerlichen Gesetzbuchs Gebrauch. Ta die Ehe wegen Ehe bruchs geschieden ist, hat der Kronprinz seiner früheren Frau keinerlei Unterhalt z» gewähren: er kann auch nach 8 1564 des Bürgerlichen Gcfctzbnchs alle Schenkungen widerrufe», die er während des Brautstandes oder während der Ehe gemacht hat. Mil dem Zlnückforder», der Geschenke ist cs übrigens eine eigene Sache. Die Gescheute haben cmen sehr hoben Wert und Andre Giron batte sic ans der Flucht in Verwahrung. Vielleicht wäre es Andre Giro» möglickr wenigstens anzugcben, wie viel er für den größten Teil des Schmuckes erhalten und wovon A»dr,' Giro» seit seiner Eittlaisnua in Dresden gelebt, da er. wie wir genau wissen, nur rund M Francs auf Grund Versprechens späterer Rückzahlung lcihwciie aus Brüssel während der Zeit seines Aufenthaltes in Gens erhalten. 600 Francs sind ja ein hübscher Betrag, allein sür die iosispiclige Lebensweise in ersten Hotels in Genf und Menione eine lumpige Summe. 'Aus welcher Kasse wurden die Rechnungen in den Hotels in Gens und Mcntonc für Andre Giron bezahlt? Das nur nebenbei. Uns interessiert, den uneigennützigen, mir der Liebe sür die Prinzessin lebenden Giro» kennen zu lerne», der zur Zeit hinter den Kulissen mit siebcr- öfter Tätigkeit arbeitet, um die Frau, die er ins Unglück gestürzt at, noch unglücklicher zu machen. Eine Anzahl Blätter brachten Gutachten, ob nun der Kronprinz von erschien als frommer Katholik wieder heiraten darf; sie sagten, daß angeblich Kunst und Wissenschaft. 7* Wochcn-Spielplan der Koni gl. Hosthcater. Opernhaus: Sonntag: „DcrRaticnsängcr vo» Hameln". Man- lag: „Undine". Dienstag: „Tie Moienkönigin", „Der verlorene Sohn". Mittwoch: Aschermittwoch-Konzert. Donnerstag: „Fra Diaoolo". Freitag: „Das war ich", „Der verlorene Sohn". Sonnabend: „Ter fliegende Holländer". Sonntag: Neu ein- ßndicrt: „Amclia". — Schauspielhaus. Sonntag: Zum ersten Mal: „Los vom Manne". Montag: „Monna Vanna". TicnStag: „Los vom Manne". Mittwoch: „Tic Braut von Messina". Donnerstag: „Faust" si. Tests. Freitag: „Los vom Manne". Sonnabend: „Der arme Heinrich". Sonntag: Nachmittags '»2 Uhr: 6. Volksvorstellung: „Othello", abends >58 Uh» . „Los vom Manne". s* Mitteilungen aus dem Bureau der König!. Hu>- fheater. Die König!. Generaldireltlon hat das dreiaktige Schauspiel „Candida" von Bernhard S h a> iv, übertragen vo» S. Trebitsch, für das König!. Schauspielhaus angenommen. Das Stück wirb in der kommenden Spielzeit hier seine Uraufführung erleben. — Im König!. Opcrnhanse wird Montag, den 23. Februar, Lortzings romantische Zanberoper „Undine" in folgender Besetzung gegeben: Undine: Frl. Rast, Bertalda: Frl. Eibenschütz: Küblcborn: Herr Perron: Hugo: Herr Jäger: Veit: Herr Erl: Hans: Herr Grcdcr: Pater Heitmann: Herr Wächter. -s'* Apullo-Konzert. Der Männcigekangvrrkin „Dresdner Apollo", der in den sechziger und siebziger Jahren nicht nur zu den gesellschaftlich angesehenen, sondern auch liinstlcrisch be deutenden Chokvcicinlgungen unserer Stadl gehörte, dann, aber >ür längere Zeit weniger von sich reden inachlc. scheint unter der neuen Leitung, deren er sich seit kurzeni erfreuen darf, der alten Blüte entgegengehen zu wollen: er trat gestern abend in Mein- bolds Sälen zum erstenmal wieder mit einem K vnzert an die OeffeniUchkeit. dessen künstlerisches Resultat zu schönen Hoffnungen berechtigt. Der Chor rst nuiiierisch nicht sonderlich stark, aber sehr gut diszipliniert und verfügt über ein recht annehnibgres Stimmenmatenal, in dein namentlich die ersten Bässe durch Klang fülle überraschen. Die Intonation war in der Hauptsache korrekt, der Zusammeitklong fast durchaus einheitlich Nur in dem als «xiMumaüMwwcr oelunacne» Cbvr von Möhring .Der Trompeter an der Katzbach" waren die Tcnöre. die übrigens sehr gut mit deni Falsett nmzugehen wissen, etwas voreilig, während in dem Tau witzschen Chor .Singe. D» Böglein" wiederum die Bässe zu sehr auf das Markieren der Melodie verlefic» waren. Tonlick, am ichönstcn gelangen dem Chor gestern der „Abschied vom Waide" von Klauer und ein etwas sentimentales Stuck „So weit" von Eugelsbcrg, an denen sich auch die femtühtige TircktionSkiinsl dcS neuen Licdermeislers, des Herrn Lehrers M a x Zenker, am besten beobachten ließ, wobei übrigens die verschiedene» dtznamiichcn Schnttierunqen und die einzelnen VortlagSniianeen von ihm — gewiß ein ersienticheS Zeichen in» die Ausmerksnmlcit der Sänger, — immer bloß leicht angcdeutet wurden. Nur dos Anaebcn der Einsatztöne am Klavier bei de» ersten Chören wäre besser unter bliebe» : es wurde später anerlennenswertenveisc unterlassen. Alles i» allein darf man sedensalls nach den gestern abgegebenen Proben dem „Dresdner 'Apollo" bei halbwegs rüstigem Vorwärts streben und weiterer fleißiger Sangesbetätigung eine gute Zukunft Voraussagen. — Eine freudig begiüßte Abwechilung in die Reihe der Chorvorträge biachtc» allerhand iolistische Darbietungen, von denen die der jmigen Pianistin Frl. Schön seid das tünstlcriich Wertvollste des Abends ciuSnmchten. Sowohl ihr Anschlag, wie ihr Vortrag bcivicicn eine nicht zu veiltiinende künstlerische Reife und beträchtlichen musikalischen Sinn: vor allein aber hat Frl. Schönield technisch ganz erhebliche Fortschritte grmnchl, wie sie besonders das iekr gut gespielte „Friililliigöranichen" von Sinding »eben dem „Elfentanz" von Sapellnikoss dmzutun veimochte: später versuchte sie sich noch in dem mite» der Assistenz von Frl Finger nnd Herrn Jakob» vorgelmgenen Satz ans McndselssolmS Trio in V-moll (op. 48) als vorzügliche Eiiiemblespielenn an einem Lindner scheu Flügel von sonorem Klang. — 'An volalen Vorträgen bot das Programm zunächst Llrdervortiäge von Herrn Hollmann. der mit einer wohlklingende» Barilviistimiiic. der es freilich in der Höbe lvic i» der Tiefe an der nötigen Durchbildung sehlt. mehrere Lieder von Schubert iang. DaS Gleiche tat Irl. K! eßig, eine Sänger!» von lehr st»»pathische», vor allem trefflich geschulten Stimmmittel», die nur in dem ersten ihrer Lieder, in dem „Fnih- lingsglauben". effektiv nicht den rechten Ton finden konnte. Sehr apgrnehm fiel ihr Begleiter auf. ein Herr Nieolauü, der nament lich Schuberts „Forelle" mit grozlöser Leichtigkeit musikalisch mummte und für die Sängerin mehr als einmal rin rettender Engel wurde. — Unbedingt zu beanstanden war in dein Konzert de» um eine volle halbe Lmnde verivätetc Beginn und das wenig exakte Abwickeln de» Vorlragsordiiung. das die einzelnen Nummern nicht io recht zur Wirkung kommen ließ, die übrigens sanit und sonders mit cbcnw reichem, wie herzlichem Beifall aufgcnommcn wurde» IV -s* Erato-Konzcrt. Die „Sängerschaft der Akademischen Ver bindung Erato" — unter dieser Flagge segelt neuerdings der einstige Polptechinker-Gesangvercin gleichen 'Namens — leitete gestern abend im großen Gcwerbchcmssaalc ihr diesjähriges Winter fest mit einem ausgezeichnet be'iichten Konzert ein, das in elfter Linie Gelegenheit bot. die Gesangsleistungen der gegenwärtigen Eratoncn-Gcnerarion einer kritischen Änroigvng zu unterziehen. Wenn man von vornherein berücksichtigt, daß der Sängerschaft der Eratonen weder eine impvuicrcnde Kopfzahl — es standen etwa 15 Sänger ans dein Podium —, »och ein in beständiger, jahrelanger Schulung gefestigtes Stimmatcrial als weicntliche »Msfaktoren zur Verfügung stehen, >o darf man, de» akademischen Sänger» und ihrem anfcuernden Dirigenten, Herrn Musitdir. Pros. Jüngst, ein verbindliches Kompliment sür ihre t!aiigsriichen, mi« ingendlicher Begeisterung und intelligen tem Erfassen gebotenen Männerchorleistungcn nicht vorenthaltcn. In besimdercm Grade verdienten sich die Sänger solche Aner kennung mit dem prächtig gelungene» Vortrag vo» Krrchls „Rot haarig ist mein Schätzelciu", das zweimal gesungen werden mußte, nnd Attenhams zündendem Ehorlicd mit Orchester: ..Der deußchc Michel". Aber auch die übrigen Chöre: „LcnidskncchtLlicd" von L. Dhuille, „Die Lore" von .rzciiir. Schröder nnd „Der tote Kamerad' von Trcgert verdiente» redlich de» warmen Beifall, mit dem sic entgegciiqenowmen wurden. Als intcrcssantc Neuheit war in die Reihe der Männerchorvorträge auch eine Komposilion des heimlichen Donsctzcrü DH. Btumer, „Die letzte Rote" betitelt, ausgenommen worden. Die Komposition ist eine Vertonung des ieincrzeit von unierem Blatte veröffentlichten Gedichts von Julius Mittag, das in schlichten, herzlichen Versen icnc ergreifende Szene an» Sterbelager König AlbcrtS in Slbpllcnort schildert, wie der ans ewig scheidende königliche Gatte der treuen Lebensgefährtin als letzten AbschicdSgruß eine Rose widmet. Schlicht unb zu Herzen gebend wie der zu ichildcrnde Vorgang, ist auch die Musik Bllimers: daß der Komponist, jedenfalls in der Absicht, volkstum-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite