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Dks«» Blatt wird den Lesen, von Dresden «rd Umgednvg am Tage vorher bereit» all Abend-Ausgabe zvgestellt. während e» die Post-Abonnenten am Morgen w einer Gesamtausgabe erhalten. SerugsgedSdn ««n»n»»«a »du «.,«» Metmanger Lutra»«»« durch Mer» «ote, <«»»»« uud »»», »« au Ke«. «ch Mont,,«, nur einmal! »ML ««M. »ur» au»«irtioe Nom- »UÜuch» » «. da, » «I »o «k »et «muultaer Lutzekun, durch di« »»»««. <M>e8«IUllaeld>. t»»M Lid «t» «Mdackeutem Aulchta««. Nachdruck all« Nrtllel u. Ortatnal- Mtileilun,«, nur mit deutlicher OueNenauiakei.DreSd Kachrl «uMl, NacktrSaltche Souorar» auivrtich« dietden uobcrückNibN^: Mauuftrwt« wert« »icht plibewadrt. r»r«»r«««-»dr«tt»: ««»»icht,» »r««ve» Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. Flnresgen-carif. »miüdm« von A«kündliun,e» dld nachmittai« s Ukr. Sonn- und ftclenaaS nur Marienittaße r» von il dis V,tUbr. Die livaltiaeÄmud- teile ica s Tilde,,! so Lf-.. An- Ni»diau»,e„ au, der Pnvaiieite Seile -b Pi,.i die sivLlii,, .jeile ausLerl- teile so Pt,., als lkmueiandt Zeile >0 Pt,. In diu««eru »ach So»,- und Keiertageu i tvaliiae Grund,eile so Pt,., aut Vrivatleile so Ps,.. rtvallioe Zeile aut Terltcite und als Emaetandl So Pt,. Auswärtige Aut. träge »ur gegen Bora»rbe«atilm,,. Belegblätter kosten to Psetmige. Fernsprecher: Rr. U und L0S6. Hauptgeschäftsstelle: Marienstr. zz. VollstLacktzv Vaaristva xrössts ^usvndl am klatrs empkisdlt «r. 217. öllttkll -^asrüstaax, vetterk«8t« Irackvn-kvkleiünnz kür vam«n nn<I Herren äs« 8pvL!»lKv8eIiLkt von abv». VtvvIllLI ans Vlrol. IV«. SS. MM- ^o-^uu°/k!^L" U.E°S^'LHL > L»n»crStag. 9. August IW«. Neueste Rerreste Drahtmeldungen vom 8. August. Zur Lage in Nustland Berlin. (Priv.-Tel.) Privatmeldungen ans London »vie ans Wien berichten übereinstimmend, daß sich der Za r mit ernst lichen Abdankungsplänen für den Fall trage, daß die Meutereien in der Armee nicht anfhören sollten. Er soll erklärt baden, er werde lieber die Krone »iederiege», als den Revolutio nären entgegenzukommen. Falls nicht bald Ruhe eintrete, werde er die Krone niederlcgen und an seiner Stelle werde Großfürst Wladimir Nikolajewitsch die Regentschaft übernehmen. Großfürst Wladimir soll auch bereits telegraphisch zurückbernfen worden kein. Petersburg. Wie „Nöwoje Wromja" mitteilt, steht die Ernennung des Großfürsten Nikolai N > ckolaje - witsch zuiy Obepkommandierenden der Garde und des ge samten Heeres an Stelle der bisherigen Oberkommandierenden der einzelnen Militärbezirke bevor. Die neue Charge soll nicht den Charakter einer Militärdiktatur erhalten, da das Kriegs- Ministerium seine administrativen Funktionen bcj'behäit. Kiew. Am Dorfe Granova prügelten Bauern dem früheren Duma-Äb geordneten Stephanisk, weil dieser keine genügende Aufklärung über die Auflösung der Duma zu geben vermochte. Sebastovol. Infolge des Di cb sta h I s d c r Unter, suchnngsakten wird der Prozeß gegen die zweite Gruppe der wegen der Militärreoolten im vergangenen Herbste Ange klagten eine Verzögerung von 6 Monaten erleiden Köln. (Priv.-Tel.) Knrz nach 10 Uhr traf der Kaiser in Urbach ein, von wo aus er alsbald sich mit Gefolge zum Schieß platz Wahn begab. Er wurde von einer tausend tapsigen Menschen menge lebhaft begrüßt, die die äußerst prachtvoll dekorierten Straßen, sowie die zum Schießplatz führenden Wege besetzt hielt. Auch mehrere auSlänvlsche Offiziere wohnten den Schießübungen ^ ßarttllerie-Regtmentei bei. Der Aufenthalt des durch rein militärische Hebungen bedingt, so daß ihn ergangenen Ein- tädte ausschlng. Bei der Dur,, stehend? ^ei langsamer Fahrt'das prachtvolle Panorama der rhei nischen Metropole in Augenschein nahmen. Berlin. (Amtliche Meldung.! Gestern abend 11 Ubr 12 Min. ist der Güterzm, 9452 aus den im Gleis 1 des Bahn hofes Blankenburg bei Berlin haltenden Güterzug 8182 infolge Ueocrfahrens deS auf Halt.stehenden Einfahrtssignals auf- gefahren. Der Zugführer und der Lokomotivführer des Zuges 9452 sind leicht, andere Personen überhaupt Nicht ver. letzt. Eine Maschine und sechs Wagen sind beschädigt. Ter Betrieb zwischen den Bahnhöfen Karow und Pankow wird ein- -seifig aufrecht erhalten. Die Betriebsstörung wird voraus sichtlich bis mittag beseitigt sein. Köln. (Priv.-Tel.) Die „Köln. Ztg." verbreitet sich an leitender Stelle über den schweizerisch-französischen Handelsvertrag, der eine Schädigung der oentschen Seiben- industrie berbeiaeführt habe. Noch schlimmer aber werde die deutsche Siilkereltndustrie getroffen. Der Zoll auf Aetzstickerei, der auf 1050 Francs erhöht ist, richte sich speziell gegen Deutsch land und komme einem Einfuhrverbot gleich. Ta Deutschland Bacharach. Ariv.-Tel.) In der seit über zwei Jahren hier schwebenden Sache gegen den evangelischen Psane» Zimmermauil hat der evangelische Oberkirchenrat zu Berlin endgültig dahin entschieden, daß der Pfgrrer sich bis zun, 31. Dezember 1900 ein anderes Amt suche, auf jeden Fall aber die Stelle bis dahin zu verlassen habe. Karlsruhe. Der Landtag ist heute vormittag im Aufträge des Großherzvgs durch den Staatsminister Freiherr» von Dusch mit einer längeren Aufprall)« geschlossen wor den^ worin ». a. ansgesnhrt wird, es werde zwar auch in Zu kunft mit einer Belastung der Einzelstaaten mit ungedeckten Matrikulardeiträgen zu rechnen sein, aber es sei doch für diese Leistung wenigstens zeitweilig eine obere Grenze gezogen, welche den Einzelstaate» im Interesse der Ordnung ihres Staatshaus haltes die zur Abwicklung ihrer Verpflichtungen gegenüber dem Reiche erforderliche Zeit gewähre. Paris. Den bissigen Blättern zufolge hat der Papst drei Instruktionen nach Frankreich gssandt: eine an den Kardinal Richard, die den allgemeinen Protest gegen die Verletzung des Konkordats enthält, eine .zweite an die fran zösischen Bischöfe mit den Bedingungen, unter, denen die Orts- marrer sich der Bildung sogenannter kanonischer, d. h. unter bischöflicher Kontrolle stehender Kultusgemeinschasten widmen können, und eine dritte streng vertrauliche Instruktion an die französischen Kardinäte. Madrid. Amtlich wird bekanntgegeben. daß vom „S i c i o" 326 Personen vermißt werden, unter ihnen 15 Matrosen. Rio de Janeiro. Der Panamerikanische Kongreß sprach sich dafür aus. daß die panamerikanischen Delegierten im Haag beauftragt werden, jedes betr. ein inter nationales Schiedsgericht im Haag beantragtes UebereinkomMen zu unterstützen. lLtaaiÄekretär Root dielh vor seiner Abreise eine Rede, in der er hervorhob^ daß in der nächsten Zukunft Brasilien und die Vereinigten Staaten die einzige, ewige Ga rantie der Integrität Amerikas bieten werden. Ko nsta n t i n op e'l. Es verlautet, daß auf dem tür kischen Transportschiff „Taif". das von Travezunt mit Rekruten nach Jemen gehen tollte, eine Meuterei aus gebrochen sei und das Schiff dadurch gezwungen sei, nach Trave- zunt zurückzukehren. New York. Die .Tribüne" meldet aus Washington, daß ein amtlicher Bericht eingelaufe» sei. der besagt, daß fünf Japaner bei den Meuten, wo sie anscheinend widerrechtlich gefischt hätten, von Amerikanern erschlagen worden seien. Später traf der amerikanische Zpllkutter „M. C. Cul- loch" ein und nahm 12 oder mehr Japaner wegen widerrecht, sichen Fischens fest. Das Staatsdepartement wird dem japa nischen Botschafter von diesem Berichte Kenntnis geben und sein Bedauern über die summarische Behandlung der llebertreter oussprechen. Chicago. Die mit den Gesetzen der „Milwaukee Avenue State Bank" vertrauten Bankiers halten «L für wahrscheinlich, daß die Depositen-Gläubiger etwa 70 Prozent ihres Geldes erhalten würden. nahmen ergreifen, um dieser Unterbindung der deutschen Ausfuhr noch Frankreich entgegenzutreten. Die Zölle vieler Warengrnppeii, die Frankreich bei uns einführt, sind nicht durch Handelsverträge gebunden. Frankreich bat ein großes Interesse daran, daß diese Zölle unsererseits nicht erhöht werde». vertliches und Sächsisches. Dresden. 8 August. —* Se. Majestät der König traf . gestern nachmittag m r " Prinzessin Mathilde mit den Damen und Herren vom Neuste teil. rinz Johann Georg be- se' —* Se. König!. Hoheit : ave ' gibt sich heute Genfer See end zum Besuche seiner Braut an den —* Der erste Ha u p t g Sw i n n l5 0 0 0 0 M a r Es der 3. Klaffe der gegenlwärtig spielenden 150. Sachs. La»des - lotterie siet heute auf Nummer 36 246 in die Kollektion Louis Tveuber, Leipzig. Edu , „ während Nummer 57 816 mit 40000 Mark lKollektion Eduard Renz. Dresdens gezogen wurde. * 28. Deutscher Hausbcfitzertag in Eisenach. In der zweiten Haliptivermmmlung des Deutschen Hausbcsitzertagcs am Dienstag sprach an erster Stelle der Verbandsdircktor Baumeister Hartwig-Dresden über die Steuer nach sem gemeinen Wert unter Vorlegung folgender Thesen: „1. Die Steuer vom gemeinen Wert ist, gleich wie alle Sonder- belastungen des Grundbesitzes ungerecht und mit den sittlichen Forderungen der gleichmäßigen Belastung aller Steuerzahler in WidersPruch stehend. Sie ist daher zu verwerfen, wie alle oiesc Steuern, und auch ihr gegenüber immer anzuslrSben, daß auch die Gemeindesteuern nur nach dem Einkommen erhoben meiden, Wie in den oft genannten 17 sächsischen Stödten, darunter die gro^ Stadt Plauen i. V. mit 105 3W Einwohnern obenan. 2. Wenn »nd solange aber die Ungerechtigkeit der Sonderbelastung des Grundbcntzes überhaupt noch sortbefteht. so ist die Steuer nach dem gemeinen Wert diejenige, bei welcher sich die unabwendbare Belastung des Grundbesitzes den For derungen der Gerechtigkeit und Gleichmäßigkeit am meisten nähern läßt. 3. Nur ist ihre Einführung stets an die Bedingung zu knüpfen, af daß sie in keinem Falle dazu benützt werden darf, sie bisherigen Sondcrbelastungen des Grundbesitzes, wie sie in dem betreffenden Orte bestehen, etwa zu erhöhen und b> daß sie beim unbebauten Lande nur in erträglicher Höhe und im . rtragl ... allgemeinen niedrig anfgsleat wird, keinesfalls aber so. daß sie die Besitzer unbebauten Feldlandes. Gärtncreilandes ns«, bis zur offenbaren Ungerechtigkeit belastet oder gar ein Antriebs- nfitte'l zur Errichtung von Häusern werden könnte, wodurch in Zeiten -des Wohnungsüberfluffes dem Nationalwohlstand die ärgsten Schäden zugesngt werden würden. Erscheint der Ein tritt der Verwertung zur Bebauung so naheliegend, daß man annehmen kann, sie werde schon in einigen Jahren cintreten, dann ist auch eine höhere Besteuerung erträglicher als dann, wenn man die Bebauung erst in 30 oder noch mehr Jahren zu gewärtigen hätte. Außerdem aber ist mit größter Bestimmtheit und Energie jedwedem Beginnen zu widcriprcchen. das darauf hinausläuN, die Wertsteuer als mehr oder minder verschleiertes Hilfsmittel zur Erhöhung der kommunlichen Grundsteuern zu benutzen." — In der Debatte begründete Oberamtsrichter Br a nd i s - Braunschweig folgenden Antrag: „Der Verbands- tag verwirft den Ersatz der gegenwärtig vorherrschenden Be- steuerung des Grundbesitzes nach dem Ertragswerte durch eine Besteuerung nach dem gemeinen oder Verkaufswerte. Et^ bc- ruMchtigt hierbei insbesondere 1. daß der wirkliche gegenwärtige Wert der städtischen Grundstücke für den Eigentümer der Reacl nach, in deren Bewohnen öder Vermieten oder sonstiger Be nutzung, mithin in deren Ertrage beruhtest, daß der Ertrags- Wert der städtischen Grundstücke regelmäßig ein besserer Matzstab für die LeistnnMLHigkeit der Eigentümer ist als der Verkaufs- wert: 3. daß die Steuer nach dem sogenannten gemeinen Wert manchen Besitzer eines noch unbebauten städtischen Grundstückes zum vorzeitigen Bebauen drängen oder gar zwingen würde: 4. daß die Steuer nach dem sog. gemeinen Werte eine dichtere, unschönere und ungesundere Bebauung der Stadtgebiete nach sich ziehen würde: 5. daß der jeweilige Verkaufswert der städti- schert Grundstücke gar nicht mit einiger Sicherheit fesighstellt werden kann: 6. daß eine verhältnismäßig niedrige Besteuerung der Mieishäuser mit kleinen Wohnungen sich unter Beibehal tung der jetzigen Besteucrungslveise mindestens ebensogut durch führen läßt, wie bei der Besteuerung der Grundstücke nach dem sog. gemeinen Werte: 7. im übrigen betont der Verbandstag, daß er es überhaupt für ungerecht hält, dem Grundbesitze höhere fortlaufende steuern aufzuerlegen als dem Kapitalbesitze. — Stadtverordneter Barth-Erfurt führte aus, daß sich die Be steuerung nach dem gemeinen Wert auf die Veräußerung von Grundstücken wohl schon bemerkbar gemacht habe, daß aber von einem Wobnungsüberfluß. wie Dr. Brandis behaupte, noch keine Rede sein könne. AusgSschlossen sei natürlich nicht, daß in der nächsten Zeit ein wlcher eintritt. Zur Steuer selbst erklärte, er. .estMctzt, durfte aber nur 2.7 vre . soll dies ein Plus ergeben von 79000 Mark, die den Haus- und Grundbesitzern in diesem Jahre eigentlich rückvergütet bgzw. mit angercchnet weiden müßten. Es habe aber die Erfurter Stadtverordnetenversammlung bei der Etatberatunq beschlossen, diesen Betrag dem allgemeinen Stadtsäckel einzuvrileiben, er Kiiiist und Wissenschaft. st* König!. Hosoper. Als erste der für Ariaust zur Aus- führuna m Aussicht genommenen Wagner-Opern, die leider wegen verschiedener Beurlaubungen diesmal „icht in chronologischer Folge gegeben werden können, hörte inan gestern abend den „ Flie genden Holländer". An der Inszenierung des Werkes war nur wenig geändert, wenigstens soweit die Außenregie in Frage kommt. Einige kleine Verbesserungen, die wohl auf das Konto des „neuen Herrn", des Regisseurs Toller, zu schreiben sind, dem es an Gelegenheit, auf diesem Gebiete sich zu betätigen, hier nicht fehlen wird, ließen sich trotzdem mit Vergnügen registrieren. So dir sinngemäße Sitzordnung der Spinnerinnen im zweiten Auf zuge. die jetzt, wie in Bayreuth und München, dem Publikum ungeniert den Rücken zukehre», der veränderte Abgang des Schiffes im ersten Akte u. a. m. Freilich, der dekorative Nahmen, her bei unS fast in allen Werken Wagners dringend, ja dringendst der Erneuerung bedarf, zumal die Technik der maschinellen Bühnen- einächtung gerade in den letzten Jahren ungeheure Fortschritte Gemacht hat. war der gleiche geblieben, so daß von einem „neuen" Holländer, d. h. von einer veränderten Fällung der köstliche» Peile auS des Meisters «W SchaffenAverwde diesmal leider noch nicht die Rede sein koUte. Auch die musikalische Aufsüh- Mi» war nicht ganz erstklassig. Man ist durch Perrons „bleichen Mann" doch zu sehr verwübilt, um über den schwarzen Kapitän dB Herrn Kieß — trotz deS fraglos schönen Materials — in icken geraten zu können. Frl. Keßler, die gewiß noch der Höhe nicht frei und strahlend genug, während in der Mittellage — Gott sei Dank nur vorübergehend — ein völlig un motiviertes Lnödcln" zu beanstanden war. Neu war Herr Jäger alS Erik. Stimmlich diesmal vortrefflich disponiert, lieh er der Partie seine glänzende» Mittel, folgte willig der musika lischen Führung von Kapellmeister Haaens Direktion und bemühte sich, auch schauspielerisch der nicht sonderlich dankbaren Figur eine Uortellhafte Sette abzuaewinncn. Die übrigen Rolle» der Oper wo«» ganz wie früher besetzt: ihre Träger — die Herren Gro (Steuermann) und Puttlitz (Daland), sowie Frl. Schäfer Mary) — fügten sich dem Ensemble in zuverlässiger Bnlmen- routlne ein. — Daß Hans war nur leidlich besucht, der Beifall freundlich, — nicht mehr. IV. f* Jahrhundert-Ausstellung in Jena. Die überaus interessante Jahrhundert-Ausstellung zum Gedächtnis der Schlacht von Jena ist nach mühevoller Vorarbeit vom Kunst historiker der Jenaer Universität, Professor Dr. Paul Weber, nun mehr im städtischen Museum eröffnet worden. In Vitt Räumen ist sie untergebrücht. Im ersten Saale findet nian Funde vom Schlachtfelde und daraus bezügliche Darstellungen, im zweiten Bilder, Pläne u. a. m. des Treffens bei Saalseld. der. Schlacht bei Auerstädt usw.. im dritten ans Napoleon bezügliche künst- und das Zeitalier der Freiheitskriege. f* Heinrich Ienke. der in Theaterkrelsen allgemein be kannte österreichische Theaterdirektor, ist zu Salzburg im Alter von 83 Jahren gestorben. f Ein Pantheon der russischen Literatur. Seit der im Jahre I960 erfolgten Jäkularferer für den russischen Nationaldichter Alexander Sergejewitsch Puschkin» dem man damals das erste würdige Denkmal in St. Petersburg setzte, hat die Muse dieses Dichters westlich der Weichsel eine immer größer werdende Verbreitung gefunden. Der russische Staat hat jetzt auch die wertvolle, noch erhaltene Bibliothek Puschkins für 18000 Rubel aus Privatbesitz anoekaust und sie einstweilen in dem Gebäude der Kaiserlich russischen „Akademie der Wissenschaften" in St. Petersburg untergevracht, wo sie so lange verbleiben soll, bis dqs geplante „Pantheon der russischen Literatur" gebaut ist. In diesem.geplanten Museum, dem man den Titel „Pusch!in-Haus verleihen will, sollen sämtliche literarischen und literar-historischen Dokumente gesammelt werden, welche sich auf die russische Literatur von Puschkin bis Tschechow beziehen. -s- Ein riesiger Th ea t e r t r u st. AuS London wird berichtet: In der amerikanischen Theaterwelt hat sich soeben eine Organisation gebildet, die voraussichtlich für die Buhntn- Welt Europas eine große Bedeutung erlangen wird. Sie nennt sich „Interstate Amüsement Company" und umfaßt die meisten der führenden Theaterdirektoren in den Vereinigten Staaten: die Liste weist 24 Namen auf, darunter Charles Frohman, Klan, and Erlanger, Harris, Haymgn, Henry W. Savage^ Nixon und A. Brady. Die Angaben über das Kapital, das diesem qewaltigcn Trust zur Verfügung steht, schwanken zwischen 15 und 20 Millionen Mark. Der Zweck der Gefell- schüft ist vor allem, in England und den Hauptstädten des europäischen Kontinents alle ersiflgreichen Dramen, Schau spiele und Opern zu erwerben und in Amerika zur Aufführung zu bringen. Der Vertreter der Gesellschaft, G. B. Mc. Lellan in London, hat freie Hand, mit allen europäischen Dramatikern über den Erwerb ihrer Dramen zu verhandeln. Aus diese Weise sollen London, Paris und Berlin dazu beitragen, den „not wendigen literarischen Bedarf für den amerikanischen Markt" zu decken. s-* Zum Andenken an Karl Schurz soll nach der „Franks. Ztg." an der Universität Madison in Wisconsin ein neuer Lehrstuhl für deutsche und englische Sprache und Lite ratur errichtet werden. Es hat sich ein aus den Herren General F. C. Winkler. Vize-Gouverneur a. D. Emil Baensch und Rvbäct Wild bestehender Ausschuß gebildet, der die nötigen Fonds zZ- sammenbringen wird. Graf Frttz Perpoircher. (Zu seinem 85. Geburtstage am 11. August.) Wenn die Geschichte mit ehernem Griffel die Namen der Männer verzeichnen wird, die als Gehilfen des Kaffers Ml- hclm.I- und seines großen Kanzlers das Werk der Einigung Deutichlands vollbrachten» so wird in dieser Rubrik schwerlich der Graf Fritz v. Perponchcr-Sedlnitzky genannt werden, der doch dem Könige und Kaiser Wilhelm I. ein Vierteljahrhundert lang täglich zur Seite stand. Tenn die Rolle, in der dies ae- schah, war uur eine bescheidene. Und trqtzdem: wie vieler historischer Vorgänge ist der Gras nicht ol» Hofmarschall de» Monarchen Zeuge gewesen, wie oft mag es ihm vergönnt ge- wesen sein, hinter die Kulissen der wichtigsten volitisAn Machinationen -u blicken.