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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-03-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030314015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903031401
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903031401
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-03
- Tag 1903-03-14
-
Monat
1903-03
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 14.03.1903
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etwa 300 Arbeiter entlass«, Frese stimmen di« gan»e Re . »«» !tr den Antrag 'reisinniae Ber- 'reist ' esepes für Eliab-Lothrincen, betr. Abänderung des 5. Mai 1880 über die Erhöhung der Lizenzgebühren erkauf von geistigen Getränken und die Ermäßigung der Weinsteuer, über den Entwurf einer Verordnung über Strafverfahren vor den Seemaimsämtern und eines Geldes ^ den Antrag daS DauS ist also besä — Morgen 1 Uhr: Etas. Etats und Wahlprüfungen. Berlin. (Priv.-Tel.) Die ReicbStagSkommission für die KrankenoersicherungSnovelle wird eine Resolution an nehmen, in welcher die Regierung ersucht wird, bis zur nächsten Tagung eine Bestimmung vorzuschlagen, die den Bedürfnissen der Aerzte gerecht wird. — Der frühere Hauptmann O'Danne, einstmals militärischer Erzieher des Kaisers, der kürzlich aus der Irrenanstalt bei Hamburg entwichen war, tst gestern hier wieder festgenommen worden. Berlin. (Priv.-Tel.) I« der heutigen Sitzung des Bundesrats wurde der Antrag des Großherzogtums Sachsen beir. die Prägung von Denkmünzen zur Erinnerung an die Vermählung des Großherzoas von Sachsen genehmigt. Ferner wurde zugestimmt, den Ausschußberichlen über den Ent Wurf eines Gese Gesetzes vom 5. für den Kleinverkauf .. , über das fetzes zur Abänderung der Secmannsordnung, sowie über die Vorlagen betr. den Entwurf von Bestimmungen wegen Beschäftigung jugend licher Arbeiter auf Steinkohlenbergwerken in Preußen. Baden und Elsaß-Lothringen, sowie betr. die Behandlung der noch im Um lauf befindlichen Taler österreichischen Gepräges. Berlin. (Priv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus be schäftigte sich heute zunächst mit der Interpellation des Grafen Kanitz, betr. die Einbringung eines Schuldst ations- gesetzes. Kultusminister studt erklärte, die Regierung er kenne die Reforinbcdürftiakeit der bestehenden Vorschriften über die Schullasten an und habe auch schon einen neuen Entwurf ausgearbeitet, über den die Verhandlungen aber noch schwebten. Ta der augenblickliche Zeitpunkt zu einer Reform nicht geeignet fei, einmal wegen der schlechten Finanzlage und zum andern, weil sich bei Regelung der Dotationen die Berührung von Fragen der inneren Organisation der Schule nicht vermeiden lassen werbe: die Regierung hoffe aber, dem Hause m nicht allzu ferner Zeit einen entsprechenden Gesetzentwurf vorzulegen. Ein Antrag des Abg. Freiherr» v. Zedlitz aus Vorlegung eines Volksschulunter- baltnngsgeictzcs, unter entsprechender Erhöhung der Staats zuschüsse, wurde von Rednern aller Parteien befürwortet und an die Budgetkommission verwiesen. Schließlich wurde die Be ratung des Kultus-Etats beim Titel „Elenientarschulwesen" fort gesetzt. Berlin. fPriv.-Tel.s Ter Kaiser nahm heute abend das Diner beim Reichskanzler ein. — Morgen abend findet im Schlosse das sogenannte Bolschafterdiner statt. — Der Kaiser hat dem Gouverneur von Berlin, Generaloberst v. Hahnke, den Rang eines Feldmarschalls verliehen. — In Monaco, wo derzeit Fürst Radolin als Gast des Fürsten Mbert weilt, behauptet man, dieser werde demnächst auf seiner Jacht „Alice" nach Kiel fahre» und dort mit Kaiser Wilhelm zusammentreffen, um ihn zu einem Besuche in Monaco einzuladen. Es bestehe die Hoff nung. daß der Kaiser die Einladung annehme. (??) — Regierungs präsident v. Brand enstein in -Hannover, der um seinen 4lb- schied gebeten hat. ist zur Disposition gestellt und statt seiner der Oberregierungsrot Dr. Baltz in Breslau zum Regierungs- Präsidenten in Magdeburg berufen worden. — Bei der deutschen Tschadsee-Exvedition, von der in englischen Blättern die Rede ist, handelt es sich nicht um eine neue militärische Ex pedition nach dem Tschadsee, da dieses Gebiet bereits militärisch besetzt ist, sondern nur um eine Besichtigungsreise des Gouver neurs von Kamerun nach jenem Gebiet. Dieser will sich persön lich von den in jener Gegend herrschenden Zuständen und von den kommerziellen Aussichten überzeugen. Hannover. sPriv.-Tel.) Ein Man von der 1. Schwadron des Königsulanenregiments erschoß sig mit einem Karabiner den er mit Wasser geladen hatte. Ferner erschoß sich ein von der 2. Kompagnie des Infanterie-Regiments Nr. Köln. sPriv.-Tel.) Ein Berliner offiziöses Telegramm der „Kölnischen Zeitung" bestätigt, daß sich der frühere Regie- rungspräsident von Hannover, o. Branden stein, mit seiner Verletzung nach Magdeburg nicht einverstanden erklärt, sondern seinen Abschied eingereicht hat. Brandenstein, der zur Verfügung gestellt wurde, batte durch Förderung der nach Hannover hineiw getragenen hochkonscrvativen Strömung einen Z ' ' ..„»rl Hab«, die die Sichrer der Eiseubahnarbeiter zu er zielen London. sPriv.-Tel.) Nach einer amtlichen Statistik über Unfälle bei der englischen Kriegsmarine im ^ ' 1902 gingen ü Fahrzeuge völlig verloren, <7 wurden belchad darunter SO Torpedoboote. Getötet wurden 1S2. schwer verl« — In der Pulverfabrik von Harwortywance erfolgt« gestern eine Explosion, wobei dir gesamten Gebä flogen. Sonstantinovel. vom 8. bis 10. Mär, haben am Bardarflusse unterhalb Guerendsch« im Vilajet Saloniki Kämpfe mit einer bulgarischen Bande stattgesunden. Obgleich die türkischen Truppen und Gendarmen auf 200 Mann verstärkt waren, gelang eS der Bande dock, unter Zurücklassung von vier Toten und einem Verwundeten^, zu fliehen. Bon den Gendarmen arbeitet und liegt zur Sanktionierung vor. Er soll nach Begut achtung durch die Botschafter der Reformmächte noch ergänzt werden. Für die Durchführung der Reformen und die Bervesse- B ' ' ' - - rung der Verwaltungen in den drei BilasetS scheint beim Sultan aufrichtig guter Wille vorhanden zu sein. Eine weitere Borde dingung ist die Unterdrückung der Schreckensherrschaft deS Komitees, unter der nach übereinstimmenden Konsularberichten die makedonische Bevölkerung mehr zu leiden hat, als unter den türkischen Mißständen. nr«ie»»ri a. ,«,>„«.> Nndlt »>»,-. . vr„»n,r «unk >80.00 r>aa««da»n I«»,—. LomdLrd.» 18,lO. itaurodllu, 881,70. »,l» —. tlonuitr'en —,- . F«st. »«'««. (8 Uhr nachm.' Ren«, >00.11'/,. tztallener ><».<» Spant« 81.77'/» ottugiilrn S«,8U. r»rk«n 80,87'/,. KIrkenIool, >18,—. OUomanbank — taaisdahn —Lombarden —,— Lrttge. «,»>«. aradu»'»,»»«,. «b»»»n Mär, «8.70. «r Mat-Luauft »88. matt s tritu» Mär, ,8 80. o», Sebtdr.<D«,«mb,r 88.80, matt. «u»a> »er Mär, 81,8» per September-Dezember 88,80, ruhig. amtier»»»», t roauilen . verlM. n »e» Mär, —. »« Mat —, Selchättiloä. Roggen »er Mär, —. »er Mat —, London (Produkiendertcht.t Setreidemarkt ruhig, stetig, serste weniger ange- botr». - w-U-r: L<h«„. - Zwiespalt im nativ' iicilliberalen Lager hervorgerufen. Er hat das Vorgehen der Staatsregierung, die ihn als Hauptträger dieser Bewegung aus Hannover versetzte, als eine Mißbilligung seiner bisherigen politischen Haltung aufgefaht und vorgezogen, auf die bessere Stellung in dem umfangreicheren Bezirke Magdeburg zu ver zichten. — Die ultramontane „Köln. Volksztg. befürchtet, daß die Agitation gegen die Aufhebung des 8 2 des Jesuiten gesetzes weitergehe und an Heftigkeit zunchmen könnte, wenn ihr nicht die Stellungnahme des Bundesrats ein Ende bereite. Besonders der Reichskanzler müßte ein Interesse daran haben, eine baldige Entscheidung, der verbündeten Regierungen herbei- ,Währen. Er sei bei seiner Erklärung entschieden nicht von Entgegen, kommen gegen das Zentrum geleitet worden, sondern lediglich von der Erwägung, daß es unter normalen Verhältnissen nicht an gängig sei, Gesetze zu erhalten, die ihren Ursprung konfessionellen >!riegszeiten verdankten, und einen Bestandteil des Volkes mit Ausnahinegesetzen behandeln, dessen parlamentarische Vertretung im Reichstage eine ausschlaggebende Rolle spielt. Das Blatt er- wartet, daß der Bundesrat baldigst eine Entscheidung treffen werde. Stuttgart. Tie Kammer der Abgeordneten be riet heute über einen Gesetzentwurf betr. Kündigung der Staats schuld und Umwandlung der vierprozentigen Staatsanleihe von N-M 02 im Betrage von 34 Millionen Mark in eine 3^ prozentige Schuld. Nachdem sämtliche Redner sich im Prinzip mit dem Entwurf einverstanden erklärt hatten, wurde dieser auf Antrag des Abg. Geß zur näheren Beratung an die Jinanzkommission überwiesen. Wien. Abgeordnetenhaus. In fortgesetzter erster Lesung des Budgets weist Ministerpräsident v. Koerbcr unter teb- . . ich, .n'olge seiner geographischen Lage und feiner Zusammensetzung mehr als irgend ein anderes heftigen Angriffen ausaesetzt war, jahrhuuder'elang erhalten, und ihm in Glück und Unglück die Achtung der ganzen Welt bewayrt. sLebhafter Beifall.) Die .. mze enskrast der Monarchie und bas Ansehen, ich die Dp, "eraer nich die Träume, und diese lLcb nastie erfreut, werden durch die Ausführungen erschüttert werden sSehr aut!) und auch nicht durch di denen er sich an'cheineno hingibt. Diese Dynastie Monarchie werden noch lange, lange ein Schicksal tragen. Hafter Beifall und Zustimmung.) Neapel. sPriv.-Tel.) Der Krater des BesuvS ist bis an den Rand imt glühender Lava gefüllt. Die Explosion er folgte so heftig, wie bei einem Artillerickampf und war lo stark, daß die Fenster in den Vesuvdöriern klirrten. Schlacken uno Lava werden durch die Explosionen bis 300 Meter hoch ge schleudert. Brüssel. sPriv.-Tel.) Giron erklärte einem Interviewer gegenüber, die Meldung, er beabsichtige in ein Kloster einzutreten, sürunwahr, ebenso daß Irl. Adamowicz hetzend zwischen ihmund der Kronprinzessin gestanden und zu Wege gebracht habe, daß er früh zeitiger die Kronprinzessin verließ, als beabsichtigt war. Die .,citweilige Trennung zwischen ihnen beiden sei längst beabsichtigt gewesen; sie iei lediglich mit Rücksicht auf die bevorstehende Nieder kunft der Kronprinzessin geschehen: nur dadurch sei die Aus- söhnung mit dem Elternhause perfekt geworden. Sobald die Entbindung der Kronprinzessin vorüber sein wird, erklärte Giron, und wir beide für immer vereint. Alsdann werden wir auch, dem ursprünglichen Plane gemäß, nach Amerika übersiedeln. Amsterdam. Wie aus Utrecht gemeldet wird, hat heute dort eine Besprechung stattgefunden zwischen den Mitgliedern der Direktion der Staatseisenbahn und der Generaldirektion der Eisenbahnarbeiter-Organisation über die von der Direk tion der Staatseisenbahn getroffenen Maßnahmen. Von zu- srandioer Seite verlautet, daß die Besprechung nicht die Lösung OertlicheS und Sächsisches. — Unter Vorsitz Sr. Majestät des Königs fand gestern «ine Gesamtministerialsitzung statt. — Se. Königl. Hoheit der Kronprinz besichtigte gestern mittag die vom hiesigen Verein für Lustschisfahrt veranstaltete Ballon-Ausstellung und besuchte abends den Vortrag des Herrn Geh. Baurats Dr. Meydenbaner in der Technischen Hochschule — Dem Knappsckaftsältesten Beyer bei dem Königlichen Steinkohlenwerkc zu Zauckerode, wohnhaft in Kesselsdorf, ist das Allgemeine Ehrenzeichen verliehen worden. — Die Petiiionskommijston deS Reichstags hat beschlossen, wei Petitionen, in denen gefordert wird, daß die Borde st ra- nnaen nach einer Reihe von Jahren gestrichen werden, er Regierung zur Berücksichtigung bei den Erörterungen der richtlichen Verfahren Vorstrafen zur Kenntnis des Publikums ge langen, die mit der vorliegenden Lache nicht das Mindeste zu tun haben, die aber vorgebrackt werden, weil cs nun einmal so üblich ist oder well irgend eine der am Prozeß beteiligten Personen ein besonderes Interesse daran zu haben glaubt. Ties bezieht sich if Angeklagte, sondern auch auf Zeugen, bezüglich deren nd da zur Prüfung der Glaubwürdigkeit Vorstrafen, . . .. eingezogen werben. Daß durch eine solche Verössent, lichung leicht ein niemals wieder gut zu machender Schaden hervor zeruseu werden kann, liegt auf der Hand. Man denke nur an den ^all, daß ein Ehegatte sich vor der Ehe in einer leichtsinnigen stunde zu einem Fehltritt hat verleiten lassen, der dem anderen vor . kann Ke ein unheil barer Riß beigebracht und auch das persönliche Ansehen und die soziale Stellung eines Menschen erschüttert werden, wenn plötzlich nach einer langen Reihe von Jahren der Schleier von einer uw bekannt gebliebenen Bestrafung gezogen wird. Es gibt Gerichts, Vorsitzende, die schon jetzt diesen Erwägungen Rechnung tragen und solche weit zurückliegenden und mit dem Gegenstände der Verhand lung nicht zusammenhängenden Tatsachen nicht erwähnen und auch deren Erwähnung von anderer Seite nicht dulden. Aber andere Vorsitzende sind weniger rücksichtsvoll und bringen alle, selbst die weit zurückliegenden Vorstrafen zur Kenntnis. DaS Verlangen nach Beseitigung der alten Vorstrafen aus dem Strafregister laßt sich mit denselben Gründen unterstützen, aus denen das Rcchts- instilut der Verjährung beruht. Wenn Strafverfolgung und die Strafvollstreckung bei den allerschwersten Verbrechen, bei Mord und Totschlag, verjähren, so muß doch ganz gewiß auch die Be- H „ büßung der letzten in Betracht kommenden Strafe zehn Jahre vev flössen sind. Damit hat also der Gesetzgeber dock zu erkennen ge geben, daß er die Wirkung einer Bestrafung nicht aus die ganze Lebensdauer eines Menschen ausdehnen will. Und wirklich kommen derartig weit zurückliegende Strafen für den Richter bei der Be urteilung eines neuen Falles auch gar nicht in Betracht. Es würde deshalb unserer Rechtsprechung gar kein Abbruch geschehen, wenn angeordnet würde, daß bei der Frage nach den Vorstrafen die Strasregisterbehörden solche Strafen, die etwa 15 bis 20 Jahre zuruckliegen, überhaupt nicht mitteilen sollten, oder wenigstens oann nicht, wenn der Betreffende sich inzwischen eine neue Strafe nicht zugezoaen bat. Roch radikaler könnte man vorgeben, wenn man, " 'cht abgesehen von Zuchthausstrafen, die vielleicht -trafen im Straf, .. . . . gen. wenn jemand nach Verbüßung einer Zuchtbansstrafe sich 15 oder 20 Jahre lang vorwurfsfrei geführt hat, so dürfte er sich wohl ein Anrecht daraus erworben haben, baß mcn nicht die Erinnerung an diese zurückliegenden Ereignisse unnötigerweise wieder wachruft. Vor allem möge man doch der Frage naher treten, ob eS sich nicht empfiehlt, nach Ablauf einer gewissen Reihe von Jahren aus dem Strasresistcr wenigstens die Strafen zu streichen, die jemand in jugendlichem Alter und 'n jugendlichem Leichtsinn begangen hat. In diesen Fällen tritt jetzt regelmäßig tue bedingte Begnadigung ein. Kommt es darnach überhaupt nicht zur Vollstreckung der Strafe, dann erscheint die Forderung gewiß gerechtfertigt, daß eine solche Strafe nach 10 oder 15 Jahren ganz aus dem Strafregister gelöscht wird. Diese Vorschläge werden allerdings eine Gegnerin haben, das ist die Statistik. Die Liste der Vorbestrafnngen würde bann nicht mehr so vollständig sein wie bisher. Aber dieser Nach teil läßt sich gewiß ertragen, besonders wenn man annimmt, daß zwar nicht die Tatsache der Bestrafung selbst beseitigt werden kann, indessen kein allgemeines Interesse daran besteht, die Kenntnis der Vorstrafen für das ganze Leben eines Menschen zu erhalten. ^ ' ' ' st — Auf das an das sächsische Ministerium des Kultus und öffentlichen Unterrichts gerichtete Ersuchen des Vorstandes des Buchhändler-Verbandes für das Königreich Sachsen, ihm anläßlich des bevorstehenden Osterschulwechsels diejenigen an den '"l>s>scheil Volksschulen eingeführten Schulbücher namhaft machen zu wollen, welche von Ostern dieses Jahres ab nur noch in alter Rechtschreibung zum Gebrauch an den säch sischen Volksschulen zugelassen werden dürfen, hat daS genannte Ministerium durch Verordnung vom 18. Februar eröffnet, 1. daß die Schrift: Regeln für di« deutsche Rechtschreibung nebst Wörter verzeichnis sDresden. Verlag von Alwin Hichle, 1902) an Stelle des laut Generalverordnung vom 9. Oktober 1380 vorgeschriebenen, n demselben Verlage erschienenen RcgelbuchS vom Beginn de- neuen Schuljahres 1903/04 zu treten habe, 2. daß von Ostern 1903 ab m den Schulen nur solche Lehr- und Lesebücher neu eingeflibrt werden dürfen, die nach der neuen Rechtschreibung ge druckt se'en, 3. daß für die bereits eingesübrten und im Gebrauch befindlichen Schulbücher eine Uebergangsfrist von fünf Jahren bis zum Schluffe des Schuljahres 1907/08) gewährt sei. AuSae- winmen seien die Lehrbücher für den ersten Schreib- und Lese- Interricht sdi« Fibeln), welche nach Vornahme der erforderlichen Aenderungen nur noch bis Ostern 1904 benutzt werden dürsten. önig . .... sn allen leinen Vertretern st 1127 bis auf den heutigen Tag mit verschiedenen u»w wurde von dem genannten Künstler von 187 ^stellt, Die Malerei vat in ihrem Aussehen durch en Einflüff« der Witterung stark gelitten. AuS d wurden schon im vorigen Jahre Versuch« anoestellt. durch Wetter- beständige Anstrichfarben eine Erhaltung dieser Sehenswürdigkeit sidenz anzustreben. Jetzt ,st nun die neue Art der Au»- Iben Manier übertragenen Nauerwand erprobt worden. ... ... »—ung de« Untergrundes und lldnifleS auf und machten einen sehr Men Eindruck. Mit Rücksicht auf den im Entstehen begriffenen Prachtbau deS Ständehause« war übrigens eine Wiederherstellung diese« Wand- schmucke» der AugustuSstraße ebenfalls dringend geboten. — Einen ebenso aenuß« al» lehrreiche» Abend veranstaltete am Donnerstag der Pädagogische Verein (Dresdner Ledier- vereint in MrinholdS Sälen. Im Mittelpunkte de« Abend« stand ein Vortrag de« Herrn LehrerS Bürckner über da» Thema: .Wie toll man mit Kindern Bilder detrachtenk" Ausgehend von der Tatiache. daß immer größere Anforderungen an die heutige» Eiholuiig zu viel Lärmende» anhaftet. An dessen Stelle müsse, wenn es zu einer Besserung kommen solle, die Ruhe treten und an Stelle des äußeren Scheins die innere Wahrheit. Damit mit jeder Erholung ein Genuß verbunden sei. so muffe aus eine Veredelung de» Genußlebens hingewirkt werden. Der edelste se zu wenig geschützt an den Erzeugnissen Kunst. Hl« zeige icy aber ein neuer Mangel, da dir Kraft des Sehens. daS Auge sich übe berhaupt zu wenig auSgebildet sei; es lei eine Kultur des Auges. . t. eine Pflege und Ausbildung desselben wünschenswert im öderen, besseren Maße als bisher: ein Betrachten müsse zugleich ein Versieben in sich schließen. Die erste Frage, die wir un-Prlm Betrachten von Bildern mit linieren Kindern vorlegen müssen, lei die nach dem Enliteyen der Bilder. Wir würden da auf den Weg der freie» Kliidrneichliungen geführt. Den Kleinen soll dir Lust untergraben werden: sie sind schnell ent- wenn sie nur erst den Stift halten können. Das Kind muß aber allein arbeiten. Dieser Grundsatz wurde beobachtet bet de» ausgestellten freie» Kinderzelchnunign. bei denen der Lehrer nicht hineinredele. Die Kleinen ziehen dir Striche, und wenn alles falsch an dem Bilde sei, viel überzeugter als ein Duichschnittsmeister: Böcklin erblickte >» jedem Strich den Willen. Unter diesem Gesichtspunkte soll die Kinderzeichnuna betrachtet weiden. Der Beschauer soll sich mühen, Kinder» wie Kunstlrrbitdn u verstehen: da« Auge ioll hören und sehen zugleich; r- loll Horen, was von de» Personen im Bilde gesprochen wird. Lange dauert es, bis das Bild lebendig wird und zu wrechen beginnt: aber so lange müssen wir eS auch betrachten. Ein Vorbereiten der Eltern auf ein Bild ist gut, aber nicht unbedingt notwendig. Zu ergründen versuchen nniß der Brichauer. was dazu geführt hat, bas Bild entstehe» zu lassen und was der Künstler mit ihm wolle. Zrcilich setzt das Orientieren eine Uedung de» AugeS voraus. Zu der Fiage, welche Bilder wir mit unseren Kindern betrachten ollen, memt der Vortragende, daß von den schönen Bildern eln» v viel Berechtigung als das andere habe. — Der Vortrag wurde mit grobem Interesse verfolgt und mit lebhaftem Bestall belohnt. Zur Unterstützung desselben waren von Schülern und Schülerinnen der 9. Bezirlsschule Zeichnungen ausgestellt, welche die Kinder nach ihrer aus Leseilucken geschöpften Phantasie ansertigten: sie alle zeugten vyn reger Schaffensfreude. Die Ausstellung enthlelt terner Prodcblätter aus dem Werke .Ein moderne- Bilderbuch", die sich durch eine» trefflichen Jdeengang und sorgfältige AnS- lührung des Ehromodmcks aus;eichneten. Später unterzog Herr Lehrer Bürckner den von Ludwig Richter gezeichneten Holzschnitt » dem Gedicht „Das Habermus' aus der Allemcmnischen Samm lung einer eingehenden Betrachtung. Zwilchen den Vorträgen waren Gesänge des Schneidestchen DamenchoieS «ingereiht. Der von Herrn Lehrer Bernhard Schneider geleitete Chor erntete viel cken Anerkennung. - Ostern steht vor der Tür und damit die die der Schule entwachsenden Kinder einen e n. Einen Fingerzeig bieten nach dieser Richtung zwei im N. >l, Selbstverläge von erschienene, äu' " »twendigkeit, Beruf z» er >n Dresden-A.. Gcroistrah« 21. , . . lehrreiche, umfassend, klar und für Künstler wie Laien gleich anregend geschriebene Werke: ,,Die Bildner» kunst, Bildhauerei und die Plastik im Kunst- re werbe, das Material, Werkzeug und Geräte", Preis mit 34 großen photographischen Nachbildungen 6 Mark, mit Minia turen 3 Mark, und „Handbuch für Modelleure. GipS- ormer, Stukkateure und Steinbildbauer", Preis Mark. In dem ersten der beiden genannten Werke führt uns der Verfasser in die Werkstätte des Künstlers. Wir belauschen diesen am Modellierbock, sehen den Gipsabguß entstehen, be obachten den Punktierer und bewundern sAießlich di« Auf erstehung de» Werkes im edlen Material. In den Werkstätten der Kleinkunst zeigen die Abbildungen den Modelleur, Ziseleur, Graveur, den Elfenbeinschnitzer uno Holzbildhauer, den Former und Gießer, den Bossierer und andere bei der Arbeit. ES ist 'elbstverständlich, daß durch die Schrift niemand zu praktischer 'ertigkeit herangebildet, noch zum künstlerisch empfindenden Fach- mann erzogen werden kann. Aber vaS Buch kann nicht nur angehenden Kunstjüngern, sondern auch kunstbegabten Schülern als Wegweiser warm empfohlen werden; eS verdient sogar auch die Beachtung kunstsinniger Laien, um so mehr, als auch die »nsversabren im Pressendruck dargestellt sind. — Das ^„.rk, Handbuch für Modelleure, behandelt in sehr er- chövfcnder und leicht faßlicher Form alles Wissenswerte über die n diesem Fache vorkommenden Arbeiten. Nicht nur, daß der daraus Schöpfende, ob Modelleur, Stein- oder Holzbildhauer oder eme ertrage. ^roteste,^ Hauseintragungen, um sein gekäörtete» Gut- aben sicher zu 'eit, sei te, Hauseintragungen, um sein aefo . stellen, und vieles weitere. Der Text der beiden ,ücher ist knapp, aber durchaus instruktiv gehalten, dabei fach männisch zuverlässig in seinen Angaben, so daß namentlich Schüler rnd Lehrlinge eine Fülle der Belehrung und Anregung aus ihnen cköpfen können. Wir verfehlen daher nicht, bei der bevorstehenden Berufswahl empfehlend darauf hinzuweisen. — Man kann über die neuerdings sehr in Mode gekommene Gepflogenbeit die Konkurrenzen von Schülerarbeiten auszustellen, ganz gewiß geteilter Meinung sein: betrachtet man sie vom Stand- miikte der RcchenschaitSbeiichte für dir betreffenden Anstalten und I nstitute, so wird man sich m>t ihnen aber ohne alle Frage einver standen erklären können, vollends wenn e« sich, wl« bet der Vorschule der Königl. Kunstgewerbejchul« um !>le Ausstellung von Ergebnissen eine- Wettbewerbs handelt, der regelmäßig — in vielem Falle aller halben Jahre — vom Lehrerkollegium ausgeschrieben wird. Selbstverständlich baden die Koiikurrenzen nur für die Schüler des dritte» JahrrSkurlu» »nd die Teilnehmer am ZelchenlrhrerkursuS Geltung, da «S sich hier um schon fortgeschrittenere Individualitäten handeln kann. DaS Ergebnis des diesmaligen Wettbewerbes ist in beiden Ab teilungen recht erfreulich: daS Streben, elwa« Tüchtige« zu leisten, lpricht auS all den Arbeiten, die auf kuy« Zeit nn letzten «nd wriktzten Saale des Königl. Kunstgewerbemuseums ausgestellt lnd. In der Zeichenlehrer-Abteilung, der die Aufgabe gestellt war, den Schmuck siir einen künstlnischen. Buchnmschlag zu ent werfen, konnten von 3l Arbeiten 12 als besonder« gelungen auS- gewählt werden. Ein reifere» Verständnis für die gestellte Aus gabe. gepaalt m>t einem sicheren Können und dem liebevollen Bestreben, de» Buchichniuck mit dem Inhalte de« zu zierenden ! LerkeS in Einklang zu bringen, bekunden die Entwürfe mit den . ennwoiten: »Verwunschener Prinz" und .Geheimnis" (Herr ' öhme). .Niccolo da Uzzano" und »Jeden Nachklang" (Herr Maior). .Ehrling" und .Waldheimat" (Here Kollbabe), .Skizze <i" (Herr Anders).^„Domen" (Herr Gaumnid) und .» (Herr Lorenz). dem die Aufgabe aestellt war, de« Ent« ^ _^omen" — Der dritte JahreSkurS,
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