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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 07.05.1924
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1924-05-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19240507029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1924050702
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1924050702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1924
-
Monat
1924-05
- Tag 1924-05-07
-
Monat
1924-05
-
Jahr
1924
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Mittwoch. 7. Mo, 1924 Dereiuslags sür innere Mission. A»N-»U«»dle«N — ZweUe Sanploersammluns- Nach altem Brauch« vereinigten sich dt« Mitglieder de» LanbesverelnS siir innere Mission mit zahlreichen Stiften zu einem NestgotteSdtrnfte. Dieser fand DtcnStag nachmittag» 8 Uhr in der Frauenkirche ftait. Durch Bortrtlge eine» BläseranartettS. durch Orgelton und Ge- meinbegesang verschönt, legte die kirchlich« Feier «in leben- dige» Hengnt» dafür ab. daft auch in dem vergangenen Not jahr flch Gott bekannt habe zu dem Menschenwerk der inneren Mission. AIS Text und zugleich als Thema legte Pfarrer u. b. Trenck seiner FestvredIgt boS Wort des Jeremias Engel. 8.22) zuarnnde: ..Deine Barmherztakei» bat noch kein Ende." In dreifachem Sinn« wurde die» W"rt von dem Geistlichen in warmherziger, eindringlicher Rede und mit steter Bezugnahme auf bi« Helfertätigkelt der inneren Mission auSgeleat: Wir bekennen so in beschämter und heqkstckter Dankbarkeit bei der Rückschau ans da» vergangene schwere Jahr: — wir glauben so mit ernenter Zuversicht im Hinblick aus die andere, seelische und sit'klche Pot nnsereS Volke«: — wir trösten un» des bet dem Gedanken an unsere eigene Dchuld Abend» 8 Uhr fand im Verein-Han» die z w e i t e 0 s fe n «- llche Hauptversammlung statt, die von Pfarrer Adolf Müller geleitet wurde. Nachdem ein vom Bläserchor de» Ebengenannten tonschön vorgetraaeneö alte» Osterlied ver« klunge« war. hielt der Versammlungsleiter eine kurze Be- grüstnnavanlvrache. in der er ans die Bedeutnng der beiden christlichen Feste, zwischen denen die gegrnwärtia« Tagung ab gehalten wird, für das Werk der Inneren Mission liinwieS: Ostern mit seiner Auferstehnng-frende und SiegeSgewissbeil verleihe den Dienern an diesem Werke immer neue ArbeitS- sreudigkctt und neue Zuversicht: Pfingsten mit seinem Geiste»- wehen erfülle sie mit neuem Geiste und starke den bewahrten alte« MissionSgcist. Von solchem Geist, der die Arbeit der innere« Mission durchweht, berichtete nunmehr der erste Berein»gristlichc. Pfarrer Wendel in, indem er einige zwanglose „Bilder an» der inneren Mission von hentr" entrollte. Wohl dir weniasten mühten daft es alle!« im Sachsenlande 260 Anstalten der Landesmission mit Id MN Platzen gebe. Auch da» müsse einmal ösfentlich ausgesprochen werben, dah im Deutschen Reiche die private, d. h. die von der inneren Mission in die Wege geleitete Wohlfahrtspflege sich zu der öffentlichen wie IN zu t verhalte. Im übrigen wurde an Einzelerlebnissrn an» der Praxi» der Missionsarbeit anschau, ltch bargrlrgt, welche SegenSström« von den Herbergen zur Heimat, von den Kinderfürsorgehetmen, den Epileptischen, anftalten, Trtnkerheilssatlen, Magdalenenhtmen. auch von der Posaunenmusik der Blüservereinigungrn usw. sich tu» Land er» gossen Hütten. Besonder» ausführlich schildert« der VereinS- geistliche die auf JndiGbnalisteriing gerichtete Behandlung von Fürsorgezöglingen und dir herzerhcbenden Erfahrungen, die man mit der Pflege und Versorgung von verwaisten Kindern armer Wolgaflttchtllnge in Augustusbad gemacht Hab«. Dies« armen Heimat- und elternlosen Kinder sind hcute durch Vermittlung der inneren Mission fast alle von ehrbaren Familie» an KindeSstatt angenommen worden,- wie aber au» »erlesenen Briefen hervorging, erinnern sie sich alle noch in Dankbarkeit der unter treuer Schwesternobhut verbrachten Tagest» Bethlekemstift zu Augustusbad. Für die erfolgreichen Evangelisationsbemühungen der inneren Mission zeugte die Verlesung «ine» Artikel» au» einer sozialdemokratischen Zei- tung, ln dem e» »um Schlüsse hieß: ,^Wir handeln höchst un- klug, wenn wir die Macht solcher MissionSveranstaltungeu unterschätzen." Li» gemeinsamer Choralgesang und «in weiterer Bläser- chorvortrag leiteten zu einer Ansprache de» StabtmtssionS- üirektor» Dr. Schreiner sHamburg) über, der über die Bestrebungen und die Tätigkeit der Hamburger Stabt« Mission hochinteressante Aufschlüsse gab. Er griff aus seinem reiche» Arbeitsgebiet vornehmlich das Kapitel heran-, wie »an e» l« Hamburg anstellt, um christlich« Weltanschauung auch in den Kreisen zu verbreiten, die sich grundsätzlich von der Kirche fernhalten. Das seien einerseits die vom BildungS- dllukel Befallenen, die da meinten, die Kirche wolle nur die Leute dumm machen, und anderseits die Proletarier, die da sagten, La» Christentum vertröste bloß das Volk auf ein besseres JensettS. Di« Hamburger Stadtmission scheue, um solche RcligionSfeinde hcranzulockcn, keineswegs vor den modernsten Werbemitteln der Reklame (buntfarbigen Pla katen, massenhaft verteilten Handzetteln usw.) zurück, auch nicht vor BortragSthcmcn, die zunächst den Missionsäweck ver schleierten. ebensowenig vor Lokalen, die sonst recht weltlichen Veranstaltungen dienten. Wenn man nur einmal die Kirchen- feinde — leien cS nun Arbeiter oder Studenten oder ..Ge bildete" aller Art -- beisammen habe, dann bedürfe cs nur einiger Geschicklichkeit und eines licbewarmen, bcgcisterungS- nollen Herzens, um jo manchen Saulus zu einem Paulus zu bekehren. Durch Misserfolge, die natürlich auch zu verzeichnen wären, dürfe man sich nicht abschrecken lassen: die gewonnenen Seelen aber müsse man durch persönlichen Verkehr, durch Ar beit». und Lebensgemeinschaften fester in den Jnteressenkreis der Sache Christi zu ziehen suchen. Das sei keineswegs so aus sichtslos, wie es vielfach angenommen werde: habe doch selbst Eine Biographie Carusos. Uebrr Caruso, den volkstümlichsten Opernsänger der jüngsten Zeit, sind schon zu Lebzeiten kleinere biographische und anekdotische Schriften erschienen. Nun ist drei Jahre nach dem Lode deS grossen Tenors auch eine wirkliche statt- llche Biographie hcrauSgekommen. die aus dem Kreise seiner Verwandten und Freunde stammt. P. V. R. Ken bat sie nach Tagebuchnotizcn. Briefen und niitndltchcm Material hcrauS- gegebcn. Kurt Thcsing tnS Deutsche übersetzt und der Mün chener Verlag Buchenau und Reichert in hübscher, bild- geschmückterAnSgabe vorgelegt. TaS Buch darf aus baSJnteresse weitester Kreise rechnen und verdient solches auch zweifellos in hohem Masse. Sein« Zuverlässigkeit als historische Quelle ist sa freilich anscheinend nicht zu überschätzen. Prüft man die Daten nach, so wird man aus manche Ungcnantgkelt stosscn. Als Stich probe sei hier nur erwähnt, dass z. B. auf Seite 235 gesagt wird, Caruso habe IHN in Europa überhaupt nicht gesungen Er trat aber am 28. September und 1. Oktober deS Jahres in München als Cailio und NadamcS auf. Bei den Gast spielen 1912 fehlt „Carmen" am 23. September in München Di« Gastspiel« ISIS in München fanden nicht am 1.. S. und S. Oktober statt, sondern an, 2».. 28. und SS. September ulw. E» ist leider »u vermuten, dass diese un« zufällig geläufigen Daten nicht allein versehen sind. Da« einzige Dresdner Taruso-Gastspicl ist dagegen richtig angegeben: 8. Mai ISS» „Rtgoletto". Caruso, eben auf der ersten Stuf« seine« Ruhme« stehend, kam damals mit seiner eigenen ttnltenischen Gesell schaft. der unter anderem der berühmte Bass Artmonbi an- gehvrte, von Prag. Der Erfolg scheint aber nicht so sehr über- wältigenb gewesen zu sein. Jedensallö ist Caruso nie wieder nach Dresden zuritckgekommen. so dass man ihn al» reisen Künstler hier überhaupt nicht kennengrlcrnt. Wie wett ferner das neue Caruso-Buch. abgesehen von reinen Tatsachen, angaben, in der Schilderung vollständig und objektiv ist. muss auch dahingestellt bleiben. Unangenehme Affären aus Caruso» Meisterzeit sind jedenfalls nur flüchtig berührt oder überhaupt übergangen. DaS hat natürlich anderseits auch wieder etwa« für sich, weil ja schliesslich die Aufgabe eine« solchen Buches nicht in der Verewigung Klatsch liegen kann. WaS daS Buch wertvoll macht, sind aber überha,lpt nicht die Kapitel, die von Caruso» Ruhmes- und ScnsattonLjahrrn künden, obwohl sie mit ihren, Anckdotenrrschtum. von dem a» dieser Stelle sNr, 107 der ^vreSLuer Nachrichtens vor Dresdner Nachrichten — «tn Strtndberg am Sude seine» Leüen« bekannt: „Salvo oru». uoia» «p«t Set mir gegrüsst. o Kren», du meine einzige Hofs- nungl" Dankbar wurden diese Anregungen de» Hamburger MtssionSbtrektort. der sich, wir bereit» am Vormittag, al« ein glänzender Redner offenbarte, entgegengenommen. Mit einem abermaligen Bortrag des Bläserchvr» und einer von Psarrer v. d. Drenck gehaltenen kurzen Abendandacht fand die ein- druckSvolle Versammlung ihren Abschluss. Am heutigen Mittwoch wurde» verschiedene nichtöffentliche Gruppenversnmmlungen abgchalten, mit denen die dreitägigen Beratungen deS LandesvcreinS für innere Mission zu Ende gingen. Oertliches un- Sächsisches. Aussperrung im gesamien sächsischen Sleinlrvhlenbergbau. Di« Lage in de« sächsischen Kohlenrevseren ist ausser ordentlich ernst. Die Aussperrung ist heute im ganzen sächsi sche« LtelukohlenLergbau allgemein durchgesührt worden. Sleuerzuschiäge bei Zahlungsverzug. Nach der zweiten Steuernolverordnung vom lü. Dczeiiiber 1923 wird tn Anlehnung an Vorschriften aus der Zeit der Geldentwertung für leben auf die Fälligkeit der Steuerschuld folgenden angesangencn halben Monat ein Zuschlag in Höhe von 8 vom Hundert deS Rückstandes erhoben. Diese 8 vom Hundert halbmonatlich, die jährlich l2«I Prozent Zinsen be deuten. gehen erheblich über die üblichen Bankzins«« hinaus, dt« ebenfalls schon als hoch empfunden werden. Die Handel«, kammcr macht« deshalb das NeichSstnanzministerium hierauf aufmerksam und betonte, so sehr elnerseilS durch entsprechende 'Nachteile bei verzögerter Steuerzahlung der Anreiz zu der artigen Verzögerungen zu unterdrücken sei. so belaste gleich wohl der erwäbnle Zuschlag von halbmonatlich 8 vom Hundert die Volksmirtschast ganz »nverhällnisinässig. Solle er in dieser Höhe bestehen bleiben, so müsste zunächst die Hebungs stelle nach Abla», der Enlrichtungssrist, die mit der aus den Eintritt der Fälligkeit folgenden Woche endigt, den Stcuer- pfltchttgen mit der Maßgabe mahnen, dass erst einige Tage nach Erhalt dieser Mahnung die fragliche Zuschlagsberechnung tn Kraft trete. Bis dahin müsste die Verzinsung deS Rück stands mit dem bet Stundungen üblichen Satze von jährlich 8 vom Hundert nachgelassen werden. Schädlichkeit der ^Luxus"skeuer. Anlässlich berechtigter Klagen verschiedener Industrie- zwetg« erneuerte die Handelskammer beim Wirtschaftsininiste- rlum, beim ArbeitSmintstertnm und beim Deutschen In dustrie- und HanbclStag ihre frühere Anregung, die erhöhte Umsatzsteuer von 18 vom Hundert aus sogenannte Luxuö- gegenständc in, ganzen als produktionshemmend und volks wirtschaftlich nachteilig z» beseitigen. Sie legte dar, bah der Ertrag dieser Steuer gcrtnger ist. als die ölscntlichen Aus- incndungen infolge Kurzarbeit und Stillegung der durch die Luxusstcucr betroffenen Herstellungszmcige ausmacben, und wtcS daraus hin. dass unter der wertbeständigen Währung sowohl der Auslands- wie der JnlandSmarkt immer mehr dem von solchen Belastungen freien AuSlandSwettbcwerb »»fällt. Pausen in Gewerbebetrieben. Sr liegt Anlass zum Hinweise vor. dass auch nach der ReichSarbettSzcitverordnuug vom 21. Dezember 1928 bei einer 8 Stunden täglich überschreitenden Arbeitszeit di« Pansen in Gewerbebetrieben nach den 88 186 und 137 der Gewerbe ordnung zu regeln sind. d. h. eS müssen dann weibliche Ar beiter von mehr als 16 Jahren eine mindestens e i n stündlge Mittagspause, „sugendltchc" männliche und weibliche Arbeiter (von weniger ais 16 Jahreni ausserdem noch je eine halbstün dige Bor- und NachmitlagSpause haben. (Bei Angestellten ist 8 2 der RcichSverordnung vom 18. März 1910 auch in Zukunft zr beachten). Gewerbetreibende, die aus besonderen Um ständen Pausenkürzungen anstreben, haben entsprechende Ge suche unter Beifügung einer Erklärung der gesetzlichen Be- triebSvertrctung, dem zuständigen Gemerbcaufsichtsamt mit der Bitte um Weitergabe an die zur Ausnahmebewilligung er mächtigte KreiShauptmannschast einzurcichcn. Optimismus für die Zukunft der Kirche? Wenn die Mä—-er. dlc unter dem Namen „Landeskirch licher Notdienst" in schwerste" Zeit sich für eine Znsammcu- fassung-Her lebendigen Kräfte der Kirche einsetzen. die Psarrerschast des Landes zu einer Tagung cinacladen haben, so war von vornherein zu erwarten, dass die Erörterung tn die Tiefe führen würde, dass man hier an die schwersten Fragen deS Aufbaues der Kirche hcrantreten würde. Da mar es LcmdeSbischof v. Ihmels. der in der ein leitenden Feier in der Sakristei der Krcuzkirchc an der Hand deS 102. Psalmcs den Gedanken ausslllirte, dass ein Neubau tn der Kirche nicht nur notwendig, sondern auch möglich sei, und dass gerade jetzt der Augenblick gekommen sei: man dürfe nicht denken, dass letzt, wo die äussere Not etwas nach gelassen habe, nun auch der Arbeitseifer wieder verschwinden dürfe. einiger Zeit schon Proben geboten wurden, sich om unlcrhaltlich- stcn lesen. Diese Dinge sind ia dem. der das tntcrnatlonale Musikleben der letzten 15 Jahre einigermaßen verfolgt bat. noch selbst hinreichend in Erinnerung. Höchst fesselnd ist da gegen der Anfang deS Buches, der vom iungen. werdenden Caruso handelt, und der Schluss, der einen Blick In die SangcS- werkstatt deS Meister« vergönnt. Carulo ist der Anstieg zur Höhe nicht leicht geworden. Sein GcianaSvrgan ist zwar gewiss ein Geschenk de» Himmels gewesen, aber nur durch eiserne Tatkraft und Arbetlsfrcudigkcit hat er eS zum ge fügigen Werkzeug seiner viclbcwundertcn Kunst gemacht. Dass Caruso als Ansänger öfters auögclacht und ausgcpsificn wurde, ist an sich nicht» Absonderliches: daS gehört zu deu Anfängen der Berühmliett. Um so inerkmürdigcr berührt die Kunde, dass seine Stimme, die das historische Ideal des Tenors geworden ist.anfänglich vielfach sür einen Bariton gehalten wurde, und dass er zunächst in der Höhe kaum das » sicher zu nehmen musste, beim 8 aber ganz regelmässig „glckstc", d. h. mit der Stimme umichlng, dass ausserdem seine Stimme Spott namen erhielt wegen ihrer Dünne und Schmächtigkeit. Zu verfolgen nun, wie Caruso tm Kamps mit all' diesen Widrig- leiten sich zur Vollendung durchrang, ist ebenso anregend wie interessant, zumal auch babet die Schilderung deS „Milieus", d. h. der kleinen und grossen Tlnwtcrnnilt Italiens, höchst amüsante Würze beisteuert. Einigen Aufschluss darüber. waS Caruso dann letztlich triumphieren ltess. glbt da» Schluss, kapitel de» Buche», tn welchem Caruso» Gesangötechntk und Methode entwickelt wird. Irgendwelche gesangSkttnstlcrische Gchetmlehren ober Tricks werden dabct freilich nicht enthüllt: «» ist eine Zusammenstellung von Grundsätzen der Atmung und de« Tonansatzeö, wie man Ne auch anderweit in guten Gesangschulwerken findet: aber die genaue Beschreibung, wie Caruso all da« gehandhabt hat. wt« er übte, sich „einsang", sein« Rollen studierte und so weiter, vermittelt -och eine Fülle praktischer Erfahrung und „an gewandter Theorie", die gewissenhaft zu prüfen sich verlohnt, zumal auch zahlreiche Notenbrllpicle die von Caruso bevor» zugten Solscggien vermitteln. Dieser Abschnitt empfiehlt da« neue Caruso-Buch vornehmlich der Bcachtuna aller Gesang«, beflissenen. Aber wer sonst e» auch zur Hand nimmt, wird von einem gewissen Zauber starker Persönlichkeit angenehm umfangen werben, der auch die wirklichen Individualitäten nachschasscnden Künstlertum» — und eine solch« »ar der h«. rühmte Tenor ohne Zwetsel — auSzeicbnet. tb«. A»>«» «»»ttz. Nr.151 Srile Z In der durch Erz. Dr. Schroeder und Pfarrer Al brecht geleiteten Versammlung, dir überraschend zahl» reichen Besuch auswte«. führte zunächst Pros. Htckmann. Mitglied deS Landtages und der Synode, in die kirchliche Lage ein. Er zeigt« die Voraussetzungen, die dem Streben der Kirchgemeinden nach Selbständigkeit vorauögelicn müss- tcn. und immer wieder klang etwas von dem Willen zur Kirche durch, von dem sich überall Spuren zeigen. Aber e» ist eben nur die Frage, inwieweit man daran glaube» darf, dass diele Kräfte wirklich noch zur Geltung kommen könne». Pros. Htckmann. ebenso der zweite Redner. Pfarrer Dr. Krünert. Hartenstein, sttmnttcn darin überein. Lass sie die ganze Wucht der Schwierigkeiten zeigten, die am Wege liegen. In den äusseren Dingen, in der Beurteilung dessen, was wir von de» Menschen zu erwarten habe», dürfen wir wahr lich nicht Optimisten lein. Aber wenn durch Vorträge und Aussprache doch auch der Optimismus hlndurchtlang, so »vor es nicht allein der nüchterne Wille alle verfügbaren Kräfte daran zu setzen, um die Loge zu meistern, sondern es war letzten Endes das Vertrauen, dass eS hier einer or"'"' Lache gelte und dass die Psarrerschast am allerwenigsten Ursache hätte, an ihrem Erfolge zu zwetscln, für die sie sich einsctzt Der Glaube an den Herrn der Kirche und an seine Möglich, ketten berechtigen allerdings zum Optimismus. Ter Tvppeltlang schlichter Kleinarbeit in praktischen Fragen und ernster Zurüstung auf dle reckte Stellung in den innersten entscheidende» Fragen beherrschlc auch die AuS sührungen am Nachmittag von Pfarrer Krön, er (Kreuz- kirchc) und Psarrer Svranger (Trinilaltsltrche). Verlängerung der Retchsmllchvervrduung. Die Reichsmilchvcrordnung, soweit sie bis zum 18. Mai 1921 befristet war, ist um einen Monat bis 15. Juni 1921, verlängert morden, da sich zurzeit noch nicht übersehen lässt, wie sich die Grünsutternerhältnisse im Monat Mat gestalten werden. ES tritt sonach am 15. Mai eine Aenderung tn der bisherigen Rechtslage auch in Sachsen nicht ein. Dresdner Kausmannschafl. Der Vorstand der Dresdner Kausmaniisctxrft hielt am 2. d. M. unter dem Vorsitze von Kommerzienrat General konsul A. Mittajch eine Gesamtsitzung ab. in der zunächst die Verpflichtung der Ostern d. I. bei Jnnungsmugliederu eingctreteneu Lehrlinge stattland. Beschlüsse wurden dahin gefasst, bet der Reichsregicruug gegen die Erschwerun gen der Reisen im Ausland vorstellig zu werden und insbesondere daraus htnzuwirkcn, dass den Mitgliedern von Industrie und Handel Erleichterungen bei Reisen ins Ausland verschafft werden, ferner Einspruch gegen die Höhe der von der Dresdner Handelskammer erhobenen Gebühren bei Befürwortungen von Ausreiseerlaubnissen zu erheben und dahin zu wirken, dass die Gebühren herabgesetzt werden Eine Aussprache fand statt über die Vorbereitungen zur dies jährigen ordentlichen Jnnungsvcrsammlung. die am 27. Juni stausindcn soll. Zu dem Plane der Errichtung eines QualitätsgebäudrS sür Fachschaucn tn Dresden, wozu von der Deutschen Leinen- und Wäschcschau G. m. b. H. Anregung auögegangen ist, erstattete deren HauplgeschästS- sührer, Karl Nadloff, Bericht. Wenn auch diesem Projekt erst näher getreten werden kann, nachdem ein ausführlicher Finanzplan vorltcgen und dargclrgt sein wird, welche Branchen ausser der Wäsche-Jndustrt« an dem Bau eines solchen Gebäudes Interesse haben werden, so kam doch über- einstimmend zum Ausdruck, dass dieser Angelegenheit das weitestgehende Interesse entgegcnzubringen ist. Die zweite, dritte, vierte und fünfte Vortz^ndsabtetlung erstatteten Berichte, ferner gab der Wahlausschuss bekannt, dass er be schlossen habe, an Stelle des verstorbenen Herrn Carl Moritz Schubert Herrn Kommerzienrat Max Dressier zum stell- vertretenden Vorsitzenden des Vorstände« zu wählen. Zur Bekanntgabe gelangte noch eine Bescheidung deS ReichSpost- ministeriums, die aus die Petitionen wegen Verein- fachung des Postpaketverkehrs «Beseitigung der Bestimmung, auf einer Paketkarte bis drei Pakete zu be fördern und der weiteren Vorschrift der Postordnung, wonach der Absender ein Doppel der Aufschrift in das Paket obenauf zu legen Hais, die Gründe auseinander geletzt hat, welche die Aufhebung der angegebenen Bestimmungen vcrbt-eten- Danach kann an eine Wiedereinführung des früheren Ver. fahrens jetzt um so weniger gedacht werden, als sich die Pakct- bcsörbernng infolge Einschränkungen im Bahnbetrieb« nicht mehr so glatt wie früher abwickclt und die bestehenden Be stimmungen in erster Linie den Belangen der Versender selbst dienen. Zur Innung hatten sich wieder eine Anzahl neue Mitglieder angemeldet, deren Ausnahme erfolgte. «i» »in« unreine Naut l Pickel. )siit«»«r. puttein un«i all« seartie« kieutuareinkeiten beseitixt cli» Zoll-äeesenä-aienäelklei«, «tie einen vruncte^ Keren Peint mit einem msttsckimmernclen, ptir- »ickerlizen Neuck kerverieubert. Zckien 8i» «ul «ien dlamen .Zok'. OeberaU ru beben. Kunst un- Wissenschaft. Uedernahme -es PS-agogifchen ZnsMuls -»rch Sie rechntsche Kochschule. Am 8. Mat geschah in Gegenwart der Pädagogtkstudenten, des Lehrkörpers d«S Institutes und zahlreicher Gäste durch schlichte Feier die Uebernahme de« Pädagogischen Institute« durch die Technische Hochschule. Zu ihr waren u. a. erschienen der Unterricht-minister Dr. Kaiser, die Ministerialdirektoren Dr. Kittel und Dr. Woelker, die Gehclmrätc Sieber und Dr. Menke-Glückcrt, Ministerialrat Dr. Reuter, Ober- reglerungsrat Dr. Ublig, Professoren der Technischen Hoch schule, Vertreter der Stadtbehördc und die Vorsitzenden deS Sächsischen Lchrervercins und des Sächsischen Philologcn- vereiiis. Nach einleitende», Orgelsplcl führte der UnterrichtS- mlnlster Dr. Kaiser etwa folgendes auS: Es handelt sich heute darum, das, ivas vor Jahresfrist in der neuen Lehrer bildung begonnen wurde, z» einem gewissen Abschluss zu bringen. Die Uelxrnahme de» Pädagogischen Institutes durch dle Technische Hochschule soll nicht nur äußerlich die enge Ver» btndurft, von praktischem Tun und wissenschaftlicher Durch dringung bekunden. Institut und Hochschule sollen (ortan auch Innerlich verbunden sein. Akademischer Geist (oll hinetn-- gegoffen werden tn die ganze Arbeit. Akademischer Geist ist deutscher Geist, d. h. Geist der Selbstverantwortnng, Geist de« Dienste» am Ganzen lürS Ganze, Geist der Wissenschaftlichkeit. Mit dem Wunsche, dass dieser akademische Geist sedcrzeit am Institute lebendig sein und die enge Verknüpfung von Arbeit und Wissenschaft der Lehrerbildung znm Segen gereichen möge, übergab der Minister da« Pädagogisch« Institut der Tech nischen Hochschule. Der Rektor der Technischen Hochschule, Magnifizenz Prof. Dr. Nägel, nahm das Wort zu folgen- den Ausführungen: „Die Technische Hochschule hat von An fang an der Akadcmi,terung der Lehrerbildung Verständnis und grösste Bereitschaft entgegengebracht. Alle unsere Ver handlungen um die Verwirklichung der Lehrerbildung wurde« von dem ehrlichen Streben getragen, den Kindern unsere« Volke» den hestauSgebtldeten und berusSbegelstertcn Lehrer zur Verfügung zu stellen. Nicht daS tönende Schlagwort hat unser« Erörterungen beherrscht. Sie wurden vielmehr vor« wärtSgetriebe, durch de» mit warmem Herzen empfundene« und geläuterten Willen zur Tat. Nachdem vor Jahresfrist der verdienstvolle BorlLinvier t«r S-« -tt Lrhrerbildgnch
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