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! ! ' «tcht die -«Äugst« «uhepöruug,' ab«r auch —- ketue P-lftii bemerkt worden. > vir Schüler de« Lollezium Larolloum wann mit Koller. Kanonen und Sammtrock, mit w<iß-r»then Eerevismützen und! Schlägern bekleidet und brachten unter schönem Baldachin dir Büste de« erlauchten Gründer», und zahlreiche Standarten mit den Na-' min der Lehrer gaben Zeugniß von der ruhmvollen Geschichte de» Institut». In höchster Pracht und durch historische Treue der Figuren sich auäzeichnend erschienen dir Buchhändler, Buch-' drucker, Schriftgießrr, Stein» und Kupferdruckrr und Holzschneider. Drei Herolde auf ritch geschirrten Pferdtn tru gen da» durch Katserspruch den Buchdruckern verliehene Reich»-! banner sowie die Urkunden über die rrthetlten Privilegien. Die^ Pferde wurden von Trabanten in streng mittelalterlicher Tracht! und Bewaffnung geführt. Der mit goldenen Greifen und mit Feston» von Eichenlaub geziert« Wagen zeigt« vorn die lebenden! Figuren Fust«, Guttenberg« und Schiffer», während dahinter «in« arbeitende Press« Festgedichte unter dt« Menge sandte und rüstige Hände frisch gegossene Jubelbuchstaben autstreuten. Der Wagen de» Malerverrin» ließ in einem durch die Malerei auf da» Feinste und Geschmackvollste verzierten «io-k «ine Ansicht Braun-f schweig» au» dem 16. Jahrhundert und eine solche au» der Ge genwart sehen. Großartig war dirTuchmachergilde, vorau» schritt Methusalem al» vermeintlich erster Tuchmacher. Sein Gefolge trug Hut und Degen, di« Trabanten Sperre und Klrider von rothem Filz, zur Erinnerung an jene Tuchmacher, welch« für Karl V. di« Schlacht bei Galata gewonnen. Der Ochse der Kno chenhaut! war mit einer prächtigen buntgestickten Decke geziert, woraus die Worte zu lesen waren: Will da» Glück den Ochsen kränzen, Macht ttzm Jeder Reverenzen. Die Gruppe der Eichorienfabrikanten brachte unter einem Baldachin Otto Bleibtreu» erst« kleine Hrndmühle von 1781 und bissen alte» Schild mit der Inschrift: .Hochfürstlicht Privilegtrt«! Eichorienkaffee-Fabrik von O. Bleibtreu" Auf d,m folgenden Wagen, dessen Säulen geschmackvoll au» vielfarbigen Lichorien-! packeten sonnirt waren, lag «ine riesengroße Rolle von „tausend jährigem Gesundheit«kaff«e*, und ihm folgten die Arbeiter in ci- rhorienfarbenm Blousen und mit eben solchen Barett». Die Packet«, weiche unter die Menge geworfen wurden, führten die Inschrift r Ick bin n trvet branSwieksch Kind, Un ehre miene Vaderftadt, Flog dorch de Welt aS wie de Wind, Siek man mick hier ersannen hat. Mit Zucker, Zirup. Honnigwaben Dau ick dei dorft'gen Frünne laben, ' Bestrewe mick sei tau erquicken; ! Wer mick nich mag, bei kann — Flott licken. > Bei der F.stiviiät auf dem kleinen Skercinplatz herrschte Frei heit und Gleichheit im weitesten Sinne. Aller Unterschied der Stände schien aufgrhört zu haben. An den Buden der Gilden, wo die Meister dir liebenSwürdtgen Wirthe machten, nahmen die elegantesten Damen dir fröhlich gespendeten Krüge.Freibier" ent gegen. Seidene Mantillen zeigten sich auf hölzerner Bank neben den Uniformen der Trainsoldaten, welche mit Stolz von der Sorg falt berichteten, mit der sie die schweren schwankenden Wagen ge> lenkt. Um 10 Uhr wurde da» Signal zum Beginn de» Feuer werks qegeben. Mit dem feenhaften Schauspiel der Py otrchnik hatte di« offizielle Feier ihr Ende, während freilich in den Buden und Schenken die ganze Nacht hindurch bi« zum Morgen fort- gejubelt wurde. Königliche« Hoftheater. Am 26. August gab bei vollem Hause und unter stürmischem Beifall de« Publikum» Frau v. Bulyov«zky di« Deborah in «ostnthatt gleichnamigem sowohl, al» au- da» vo,wiegend« tragisch, Gi««MDs«r nur von den größten Künstlerinnen mit einiger Gollendung bärgest««- ten Roll« gelangen der bedeutenden und vielseitigen Gestaltung«- kraft der Frau v. Bulyov«zky von der kleinsten Nüancr bi» zu den stärksten und ergreifendst« Effeeten. — Josef, dieser schnöde Gesell, feig und undankbar, aber dankbar al» Rolle, wurde von Herrn Deitmer in angrmeffenster Weise vorgeführt. Herr Win zer al» Lorenz war in den Geist diese» ehrlichen, aber dabei, gleich seinem Sohne Josef, etwa» zu hoch gebildeten Bauern voll ständig elngedrungen. Der blind« Abraham war «in gelungene» Genrebild de» Herrn Porth; Fräul. Berg verstand «», dem jüdischen Weib da» charakteristisch« Gepräge aufzudrücken und dies« kleine, nur episodisch« Roll« dadurch zu heben. Di« alte Liese, auch eine von den vielen Episoden de» Stücke» und zwar di« überflüssigst« von allen, hätte, um nur zu einiger Geltung zu gelangen, nicht von Frau Huber gespielt werden müssen. Hin- gegen war Fräul. Guinand al» Hanna, dieser über die Maßen hochherzig denkenden Bäuerin, ganz an ihrem Platz«. Möchten aber doch endlich dies« alten Judenverfolgungen, gleichwie sie im praktischen Leben bei un» veraltet sind, auch auf der Bühn« allmählich zu den alten Akten gelegt werden. E. v. Q. * * Eingesandt. E» wird wohl Niemand in Abrede stellen, daß Friedrich- stadt, seiner freien Lage, so wie seiner zweckmäßig angelegte» breiten Straßen wegen, «inen gesunden und angenehmen Auf- enthalt bietet. Daß diese» nicht mehr beachtet wird, al» jetzt der Fall ist, liegt ohnstreitig in der beschwerlichen Eommunication mit Altstadt. Al« sich da» Gerücht verbreitet«, man beabsichtigt, di« Wilsdrufferstraße durch Durchbruch mit der Schäferstraßr zu verbinden, machte solche« «inen sehr erfreuliche» Eindruck auf die Grundbesitzer in Friedrichstadt, theil» «eil dadurch einem großen Urbilstan « abgeholfen und der Berühr mit Altstadt sehr befördert werden mußte, theil» weil sie darau» schloffen, daß man auch Friedrichstadt nicht al» Stiefkind betracht«. Die Ausführung diese« nicht nur für Friedrichstadt, son dern aUgemein günstigen Projekt» scheint wieder wichtiger« Un ternehmungen oder deren Unterstützuvg weichen zu müssen. Scheut man etwa die Aufbringung de« allerding» nicht unbedeutenden Anlagekapital«, so ist dagegen zu erwägen, daß durch den Ver kauf der durch den Durchbruch gewonnenen Bauplätze, die vor- autfichilich sehr gesucht und gut bezahlt werden dürften, die se» Eapiial nicht nur in die Sasse sehr bal» zurückstießen, son dern noch «inen Gewinn mit sich bringen «erde. Die jährlich so bedeutend zunehmende Bevölkerung und dl« dadurch nöihig werdenden Anbau« werden, wenn man nicht di« tragbarsten Felder in Bauplätze verwandeln und bi» an di« nächsten Dörfer bauen will, bald Mangel an gelegenen Bau plätzen he, beiführen. Dieser Btsorgniß wird, außer der Berkehrserleichterung Friedrich stadt mit Altstadt auf längere Ziit durch die Ausführung de» ob- gedachten Straßentract« vorgebeugt. S» werden nicht blo« durch de» Durchbruch viele schöne Baustellen gewonnen, auch Friedrich stadt besitzt deren noch viele. Man verfolg« daher den Plan, Friedrichstadt mit Altstadt durch Anlegung der gedachten Straß« zu verbinden und bring« ihn so bald al« möglich zur Au«füh- rung und «an wird sehen, wie Friedrichstadt sich in kurzer Feit hiben wird. Berliner Porzellan - Manufaktur von I'. ^.äolvk 8oIiuw.s.iui. bei W. WaMnecht, NW* vo»to- u»et »ißvLsr empfiehlt V «. »slbtsia, Neustadt, »auptstraße »4