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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-01-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260129015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926012901
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926012901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-01
- Tag 1926-01-29
-
Monat
1926-01
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 29.01.1926
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Arrltas. 29. Januar 1920 — »Dresdner Nachrichten" — Nr. 4S Seile S Vierter Tag -er Lan-wlrtschaslllchen Woche. Vandessaaldauverein. Am Nachmittage sprach vor den zahlreich versammelten Mitgliedern des VandeSsaatbauveretnS UntversilätSpruseslvr Dr. Zade, Leipzig. Uder Psiauzcnziichinng und Sortcnwahl. Die Pflanzenzuchtung hat bei nnS in Deutschland troh dcS Krieges rastlos weitergearbcitct. ES gibt heule so viel Sorten, daß sich der Landwirt nur schwer zurechtsindel. Früher arbeitete inan »>i« dein sogenannten zitchterische» Blick, Heute ist das anders, denn cS müsse» die Ergebnisse der Wissenschaft berücksichtigt werden. Fvrmenlreniinng, spontane Variationen, KrcnziingSzüchtnng und anderes wurden nun t» historischer Ncihcnsolgc sachniännisch charakte risiert. Hinsichtlich der Halniscstigkeil ist heute notwendig, daß Züchter und Anbancr Hand i» Hand arbeiten. Vorsicht bei HalinverkUrzungen! ES gibt natürliche Grenzen dabet. abgesehen von dein geringeren Ertrag an Stroh. Waö die Winterfesttgkeit angeht, so sind die Erfolge der Züchtung in unserer Zeit recht ersrculich. Negenerationösähigkci». Hcrbst- entwicklung. Keimsähtnkcit dcS Saatgutes sind die Ziele dcS Züchters für Winterscsttgkeit. Das Erfrieren der Pflanze hängt viel von dem Zuckergehalt des Halmes ab: sc mehr Zucker vorhanden, »m so geringer die Gefahr dcS Erfrierens. Wichtig ist die Züchtung der Pflanze aus Immunität. Bei Futterpflanzen ist aus Erhöhung dcS NährstossgcbaltcS zu achten. Bei der Frage, wie lange darf der Landwirt hinter einander sein eigenes Saatant nnbancn, ist zu unterscheide» zwischen Selbst, und Fremdbesrnchlcrn. Bei Selbstbekruch- tern ist keine grobe Gefahr, dagegen ist bei Fremdbcsruchtern üstcrer Wechsel dcS Saatgutes empIchlcnSwcrt. Der Redner sprach dann eingehend über Sortcnwahl. Wüchsigkcit und Körncrertrag beim Roggen. Winterscstigkeit beim Weizen sind die HanptgcsichtSpunktc, unter denen die Sortcnwahl stattznfindcn hat. ES folgte nun eine nmsasicnde Slnlzählnng »nd Besprechung von den Roggen- nnd Wcizcn- sorten, die sich für unsere Länderstriche besonders eigne», wobei aus die besonders bewährten Sorten der Hanvtivcrt ge legt wurde. Ausführungen über Gerstensortcn, Haserzucht und andere» beschlossen den lehrreichen und mit viel Beifall ausgenommen«:» Vortrag. O SSchsi'cher glscherelverein. In den „Drei Naben" tagte am DonnerStagnnchmittag die M i t g l i e d e r - B c r s a m m l » » g dcS Sächsischen Fischereivcreins. Unter Leitnng dcS Vorsihenden RegierungS- ratS Dr. Steg! ich werde die reiche Tagesordnung erledigt. Der Geschäftsführer o. D a v i e r erstattete den vom Geschälis- lciter, LandeSfiichcrcirat Dr. Wohlgcmulh, bearbeitete» Ge schäftsbericht, der einstimmig genehmigt wurde. Tie neuen Mitglicdcrbeiträge wurden nach verschiedenen Grundsätzen gestaffelt. Danach ergab sich die merkwürdige Tatsache, das; der Sächsische A n g l c r b u n d, der etwa IM« Angler umsabi. allein etwa ein Fünftel des Geiamietats des Fischcrcivcrcins geleistet hätte: der Beitrag des Säch sischen Anglcrbnndes wurde daraus aut die Hälfte herabgesetzt — Regicrnngsrat Dr. Ste glich legte sein Amt als Vor sitzender nieder als »euer Vorsitzender wurde Geh. Ministerialrat a. D. Dr. v Hübel, der als Vermögensoer walter des Hauses Wetlin auch praktische Beziehungen zur Fischerei hat, einstimmig gewählt. Ncgiernngsrat Tr. Steg- l i ch wurde zum Ehrenmitglied ernannt In Ansehung des neuen Verhältnisses des Fischereivcreins zur Landwirt- siivaslSkammer wurde Dr. Mohlgemnth ans seinem Amt als Ge- schälislcitcr dcS Vereins entlassen. Als Vertreter dcS Deut schen Fischereivcreins bcgrübtc Tr. Röhlcr die in Sachsen erfolgte Regelung als besonders glücklich. — Ohne Aussprache wurden nach den Vorschlägen des AnssichtSratcs angenommen die Geschäftsordnung ni i t der Landwirtschafts- k a m m e r. die einen interessanten Einblick in die Konstruk tion der Landwirlschastökammer »nd die ihr als halbamtliche Organe angcschlvssenen Vereine gemährte, und damit zu sammenhängende Satzungsänderungen. Eleh'imcr Ministerialrat a. D. Dr. v. Hübel nahm unter Ausführun gen, die seiner bekannten, schlichten, humorvollen Art ent sprachen die Wahl zum Vorsitzenden an. Fm Anschluß an diese Sitzung hielt NnivcrsitätSprofclsor Dr. Dem oll lMlincheni einen für die Fachintercsscnten be sonders anregenden Vortrag über „TeichdüngnngSfragen". — Staatliche Srastwagenverwaltiing. Am Sonntag fahren ne», zeitlich gebellte t!raltomnlbngc nach und von der H c t d c in ü h l e. Abfahrt am Alberii'lap 1,86 llhr und 8 Ubr. Rückfahrt ab Hctdc- mlthle 2,16 ltür nnb 8,86 Uhr: Fahrpreis I Mk. Auucrdcm ver kehren luilbcrciflr Autobnae nach Tharandt. Abfahrt ab Üailcrcass, Oauptbahnhos. l,N<» Uhr »achmiiiagS, Rüilsahri ab Bahn- hvs Tharandt e> Uhr. Fahrpreis siir Hin- und NUcksahri 2„86 Mk. Ab Bahnhof Tharandt 8 Uhr nachmittags Fahrgelegenheiten nach Hartha und SpcchlShaulen. Rückfahrt ab LvcchlShausen. Gasthos, t>R6 Uhr nachm. Fahrpreis 5V Psg. Auskunft erteilt die Vclricbs- stcllc Fernruf '22«i',N. Fortsetzung -er Elalberatung im Sächsischen Landtage. iftoritevung au» de« Abendbtatt.t Wbg. Dr. Kästner tDem.s nennt die Rede Kaulas nichts sagend. Er lx>be nur rtncn einzigen positiven Vorschlag ge mocht. Auch gegen den Abgeordneten Beutler wendet sich der Redner uni» verktdigi dte GemerksätaltSsührer. unter denen eS hervorragende Köpfe gebe. Er führt den Romen de- verstor. bene» Legie» an. Die kirchlichen Belchrden müßten davor ge warnt werden. Ihre Forderungen zu Überspannen. Erwünscht sei eine Herabsetzung der Gewerbesteuer. Das liege auch im Interesse der Arbeitnehmer. Dte Beamten müßten in die Lage versetzt werden, am normalen Wirtschafts verkehr tetlzunrhmcn. Damit helfe man ihnen am b.sten. Die konkurrenzmäßige Einstellung des Abg. Lippe gegen die Säch sischen Werke lxibe ihn vielleicht etwas mehl sagen lassen, alü er l-abe sagen wvllcn. Auch seine Partei wünsche nicht, das, die Staatsbetriebe eine Ausdehnung erlangten über dte Richt linie» des frühere» Fiiianzmlnisters hinaus. Immer noch bestehe die Landespreisprüsungsstelle. Was sic tue, misse er nicht. Bei der Verteilung von Stvatsansträgen mühten in erster Linie sächsische Firmen berücksichiigt werden. Erfreulich seien die Einstellungen für K n l t u r z iv e ck e. Es mühte» aber auch Mittel zur Unterstützung von Tvnkünstlcrn ab- gezwcigt werden. Man müsse dafür Sorge tragen, dah der gute Ruf der Staatsthcatcr erl-alte» bletl>c. So ernst man auch die gegenwärtige Wilt-schaslslage betrachten müsse, dürfe man sich doch nicht zu einer Panikstimmung hinrethe» lasten. Dazu gehöre auch, dah man sich außenpolitisch ver ständig cinstclle. ES gehe nicht an. den Monn, der unsere Alisienpvlltik leite, dauernd zu diskreditieren. Nur alles herab- znsctzc» und auch die Leistungen der Koalition in Sachsen zu verurteilen, fördere uns nicht. Abg. Arzt tSvz.s: Bei der Beurteilung der Gcsamilage müsse ma» sich vergegenwärtigen, dah sich En r opa von einem Gläubigerland in ein Schuldncrland verwandelt habe. Die furchtbare Wirtschaftskrisis könne nicht mit alten Methoden beseitigt werden. Im Mittelpunkt aller Ausführungen müsse das Problem der Erwerbslosigkeit stehen Seine Partei werde Anträge stellen, die von der Regierung für die Erwerbslosen und den Wohnungsbau — die Schlüsselindustrie — 5« Millionen Mark fordern. Was die entschädigiingslosc Abfindung der Fürsten anlangc. so glaube er. die Mcbrheit des deutschen Volkes bis nxit in die bürgerlichen Kreise hinein hinter sich z» haben. Die Herren, die so gerne von Volks gemeinschaft sprächen setzten ihre schlimmste Ausbeiilervolitik fort. Die Tendenz der Deutschnationalcn gehe dahin, die Tarif verträge abzufchasscii. Ganz besonders kranke die Wirtschaft an de» bohcn Ve-iigc» der Direktoren. Daran gingen scdvch die Kritiker vorüber Mit der Erhölmng der Arbciterlöhne steige auch die Kaufkraft, wodurch die Wirtschaft belebt werde. Die allgemeine Wirtschaftskrisis könne nur bekämpft werden durch eine Zusammenfassung der europäischen Staaten unter Einbeziehung RusilandS. Wenn man unter diesem GcsichKpunkt den Etat betrachte, schwänden die Leistun. gen der Kimlitto» auf ein Minimum zusammen. DaS Fähn lein der sieben Aufrechten wanke nn>d weiche nicht. Ver- wnwdcrlich sei cs, dah D r. Dehne den Posten des Finanz- ministcrs so schnell angenommen habe. Kennt er denn nicht die Situation, in der wir uns setzt befinden? Der Redner beschäftigt sich dann mit dem Bolksbildungsministe- r i u m. bei dem eine Einstellung z» wirklich kniturellen Fragen nicht vorlianden sei. Infolgedessen könne die Koalition in dieser Beziehung nichts leisten. Achnltch lei es im Justiz. Ministerium, das nicht überparteilich sei. Der Minister habe in letzter Zeit Leute von stockreaktionärer Gesinnung be rufen. Seine Partei protestier« mit aller Entschiedenheit gegen die Abberufung des Ministerialrates Künklcr und unterschreibe nicht eine einzige Handlung der Koalition. Es handle sich um eine Auseinandersetzung zwischen links un- rechts. Der neue Morgen wende bestimmt anbreche n. Iuflizmlnifrer Biinger besaht sich mit der abfälligen Kritik deS Vorredners über das Ge f ä n g n t S m c s e n. Die Angriffe seien unbegründet. Der Minister verliest zum Beweise dessen mehrere Briefe von Ge- fangenen. Die Gefangenen in Württemberg ie>en neidisch aus die Gefangenen in Sachsen. lAbg Sicwcrt rusi. die Gesänge- nen würde» hundsmiserabel bclwndclt und wird von dem Präsidenten Winkler zur Ordnung gerufen« Bei den Be- riifungen sei das Dicnstalter und natürlich auch die Eig- niing maßgebend gewesen. Dr. Wagner und D r. K ö h I e r stünden im Dienstalter obenan. Gegen ihre dienstliche Tüchtig keit sei nicht das mindeste einzuwcndcn. Dah Tr. Wagner reaktionär sei, glaube er nicht. Dr. Zeigncr habe ihm seiner, zeit die Stelle eines Scnalspräsidentcn am OberlandeSgrrichl angcbote» (Große Hcitcrkcits, habe sie aber abgelelint. Herr Ztavcnhagcn sei ein ruhiger, besonnener Mann, der politisch nicht hcrvvrgetrclcn sei und allgemein als gerecht gelte. Unter großer Heiterkeit des Hauses knistert sich der Minister zu der Bcltaupluiig, dah Dr. Wagner und Tr. Köhler verwandt seien. Es handelt sich um eine ganz weitläufige Verwandtschaft. Daß Herr Stavenhagen mit Herrn Blüher verwandt set. habe ihm eher geschadet als genützt. Er sei der gegebene Nachfolger des Dresdner AmiSgertchtSprLNdenten gewesen, habe aber di« Stelle tn Bautzen erhalten, weil e» vielleicht nicht gut sei. daß zwei Vorstände großer Behörden in einem Orte vcrivandt seien. Damit ist die Aussprache beendet. DaS Haus beschließt, den Etat de» beide» Haushallausschüssen zu übcrivetscn. E» folgt di« Abstimmung über die kommunistischen und sozial demokratischen Anträge, dte gestern begründet worden sind. Di« Anträge der Kommunisten betr. die Entlastung deS Pvlizciwachlmeistcrs Wegbrod und die Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gehen an die Haushaltansschüsfe. Hinsichtlich des kommunistischen Antrages zu den Aus schreitungen in Chemnitz wird der Ausschußvorschlag angenommen. In namentlicher Abstimmung wird mit 46 gegen 39 Stim men beschlossen, den sozialdemokratischen Antrag auf Ausdehnung der Begnadigungen auf Vergehen, dir mit der wirlsclxtstlichen und politischen Er- reguug des Jahres 1923 zusammenhängen, anzunehmeu. » Nächste Sitzung: Dienstag, 1 Uhr. Tagesordnung: Entwurf eines Gesetzes zur Aeuderuug bcamtenrechtUcher Vor schriften betr. — Antrag der Abgg. S-chissmaun, Ul,brich, Anders und Nüllig betr. vierteljährliche GehaltSvorauszahtung an Beamte und Lehrer. — Antrag des Abg. Vertz betr. den Weg fall des zehnprozentigcn Steuerabzugs bei Lohn- usw. Ein kommen vvn nicht über BE Mark. — Antrag des Abg. Renner betr. Milderung der Lvhustcucr. — Antrag des Abg. Lippe betr. die Regelung der Entschädigung von Wastcrkraftinhabern durch ein besonderes Gesetz. — Antrag des Abg. Völkel. die Aeudcrung des Wastcrgcictzcs vom 12. März >909 betr. — Anträge des Abg. Renner betr. de» Locarno-Vertrag. — Antrag der A-bgg, Pagcnstechcr und Schreiber aus Aendernng des Gesetzes über Ermäßigung der Gewerbesteuer, Grund steuer und Aufmcrtuiigssteucr vom 20. Dezember 1924 und aus baldige Vorlegung des neuen Grnndwcrtsteucrgcseyes. » Um die Nrund- und Gewerbesteuer. Folgender dcutschnationaler Antrag ist dem Landtage zu- gegangcn: Der Landtag wolle beschließen: die Negierung um eine Vorlage zu ersuchen, in der die in dem Gesetz vom 2«. Dezember 1924 aus 0,06 Gold- mark für je llt« Papiermark des veranlagten StcuerwertcS bestimmten Grundsteuerbcträge vom 1. Januar 1926 ab für das Jahr aus 0,03 Goldmark festgesetzt werden; die Steucrvorauszahlungen für die «Gewerbesteuer mit Wirkung vom I. Januar 1926 ab aufgehoben werden, jeden» falls aber der Grundbetrag von 3« Goldmark für jeden Be trieb sofort in Wegfall gestellt wird: die Negierung zu ersuchen, das neue Grundwertsteucrgesetz sobald als möglich vorzutcgcn. * Der Entwurf eines Gesetzes über Landkrankcnkasseu ist nunmehr dem Landtage zugegangcn. Der einzige Para graph lautet: »Für das Gebiet des Freistaates Sachsen dürfe« keine Laudkrankenkastcn neben den allgemeinen Lrtskrauken- kästen errichtet werden." — Der Allaemcine Dresdner Einzelhandclsverband hält heute Freitag, 8 Uhr abends, im Hotel Bristol seine Jahres hauptversammlung ab, zu der nur Mitglieder Zutritt haben. Nach dem Bericht des gcschästssühreiiden Vorsitzenden soll über die Kündigung dcS Mindcsttarifs und daS GelialtS- abkommcn für kaufmännische Angestellte gesprochen und die Neuwahl dcS Vorstandes und einige SatzuiigSändcrunge» vollzogen werden. Anschließend wird Direktor Böhnert einen Vortrag mit Filmvorführung über »Reklame und Film und der Einzelhandel" halten. — Sondcrbellage. Unserer heutigen Nummer liegt dte gelbe Fnvent»r-2lste der Firma Her m. Mühlberg, Dresden, bei. Ter diesjährige Inventiir-AiiSvcrkanf wird eine seltene Gelegenheit bieien, zuverlässige Qualitätswaren billig zu kaufen. MVL ic» »LneckNink«r «VI5»« «vk 0k OWÄNLe PLXNV.,» „allen E Ittk : ^ li m zteLN«»omesk»«-"kin incdr.nkxoki« ne ucn zz v« LlucivuokpLv r- n »ä » i» v A e ^ L - s u n «rLo singende AnsdriickSsormc» gesunden, die mit ihrer Schönheit nicht bloß das Ohr deö Hörers nmschincichcl», sonder» auch mit ihrer Ei»psiiidi>tigswärinc sein Herz gewinne». Eine» ganzen Abend lang jedoch »nr Gedichte z» hören, die sich, wie in diesen »Urwaldblumc»", i» einem so engbegrciizic» Idecn- krcise bewege», beschwört nnschlbar die Gefahr der Ermüdung heraus, um io mehr, wen» die Vortragsweise über eine öde Einförmigkeit nicht hiiigiiskommt Wie ganz anders würden namentlich die von heißester Liebe zum deutsche» Vatcrlandc eingegebeneil Dichtungen von Heimweh und Schollentrcne ge wirkt habe», wenn sie ans einem rhetorisch besser gerüsteten Munde erklungen wären! Die zahlreiche Hörerschaft war srenndlich genullt, über diesen Mangel hinwegzuschen, nnd spendete der Dichterin — eine solche ist Maria Kahle ans jeden Fall — warme Anerkennung. —cit f Zur Sonnabcndvcspcr in der Kreuzklrchc. Krcuzkantor Prvsessvr Otto Richter schreibt »ns: Vor einiger Zeit lies eine ciaenartige Postsendung bei mir ein. Inhalt: ei» paar Holz- brettchcn init gltsgcklel'tcn Noten, Absender: ein früherer Kreuzschul-AltiinnnS. Dieser hatte die beiden Nolenbrcttche», wie schon früher einmal Note» des 18. Jahrhunderts, hinter de» Deckeln von alten SchiveinSlederbänden der Bibliothek seines heiinaNichc» Pfarrhauses aufgesiiiidcn. Der bctrcssende Band lohne Titelblatts enthielt ein GeschiclitSiverk deS TtaatS- rcchtslchrerS Piisendvrfs, entstände» zwischen 1679 und 1692 Die nähere Betrachtung des FundeS ergab, daß cs sich hierbei »in mehrere in Orgeltabillalur notierte Stücke Andreas H a in m c r i ck» m i d t s. und zwar um die Tvnsätze Nr. 36 und 86 seines sünsstiniiniac» „Initriiincntalc» ersten Fleißes". Serie 2 scrschiencn 1639 in Frcibcrgi handelte. Dieses früheste Werk HammcrlchmidtS ist nur »och in einem vollständigen Exemvlar erhallen, das die Staatsbibliothek zu Berlin besitzt, und das sic mir in srciindlichcr Weise zwecks Bearbeitung seinerzeit zur^Verfügung gestellt hat. Da der „Instrumentale erste Fleiß" eine bemerkenswerte Stelle in der Geschichte linkerer Instrumentalmusik beanspruche» darf, so soll er aus dem Programm derzmci > cn H a in m e r s ch m i d t-V espcr am nächsten Sonnabend mit vertreten sein. f* E.T.N Hossmann-Fclcr des Bambcrgcr StadtthcatcrS. An eben der Stelle, an der E. T. A. Hoffman» >m September 1898 das Publikum in Aufruhr versetzte, weil er als Dirigent der Over „Alinc, Königin von Gollonda" nicht — wie ma» cs gewohnt war — mit dem Fiedelbogen als Stehgeiger er schien. sondern weil er am Svinett Platz nahm und von da ans die Ausführung leiten wollte, an eben der Stelle, an der er sich als Kavellmeister nicht durchsetzen konnte, wurde zur Feier seines 16«. Geburtstages zum ersten Male seine roman tische Zauber«, per „Undine" ausgcsührt. Das Werk, das vor einem Jahrhundert Neihcnaussührungen erlebte und das das Licblingswcrk HoffmannS war. ist auch im 2«. Jahr- hundert schon mehrmals zu »c»em Leben erweckt worden und so ist cs überflüssig, anss neue auf die musikalischen Reize dieser stark singspielhasten Oper hinzuwcise». die so recht romantisch ist und doch voll der Lieblichkeit eines Mozart. Das Besondere, Festliche der Bambcrgcr Fcstaussührung war der Versuch unter Verwendung vvn Kulissen, die »ach den Entwürfen Schinkels aus dem Sch«nkO-Nauch-Museum tn Berti» gcseriigt waren tdie Kopie» fertigte mit moderner Piiisclsüliruiig Friedrich Practvriuss, die Vorstellung im Stile der Hossmann-Zeit z» inszenieren. Mit uneiiblicher Freude an diesem thcatorhistorischen Schöpfen waren die beiden Direktoren der Banibergcr Bühne »m diese Erneue rung im alten Geist und Stil bemüht: Hans Piala als Szcilikcr. Paul Heller nicht am Pult, sondern wie Hofsmann dereinst — am Spinett. Kerze» im Zuschauerraiim, Kcrzen- lictst aus der Bühne, ein Spielzcttcl in altertümlich romanti sierter Fassniig gäbe» den äußerliche» StimmunaSrahmen für daS buchstäl'lich vollgepsropfte. festlich cinacstclltc Haus. Das Orchester hatte ma» höher gelegt und die Musiker trugen buntfarbige Fräcke der Biedermeierzeit. Die Ausführung, bei deren musikalischer Interpretation Paul Heller vielleicht die Holzbläser, aber auch die von Hoffmann stark bevorzugten tiefen Streichinstrumente noch viel duftiger und zarter hätte heransarbeitc» könne», war in der Inszenierung wirklich ein Ereignis: Ans den Prosvekten waren Teller, Uhren, Tische. Oese» ansgemalt, auS de» Versenkungen stiegen die Wasser- und Erdgeister mciischlich nahe hervor. Auch die Kostüme waren neu anacsertigt worden und von dem Znsammc»svicl hätte man im Stile dcS Theaterzettels wohl sagen können, daß die auch singenden Schansviclcr trefflich probieret hatten. Et» besonderes Lob verdient Regisseur Piala auch wegen der mustergültiacn Schulung dcS EhorcS. Vvn den Solisten sei die sehr ansprechende Undine Else Kloths und auch der Kül'lc- born Paul ErtsigtS hcr"orgchohen. U. 8. s Zum Knnstabcnd d S BolkSbnndcs der Deutschen im ehemaligen Oesterreich-Ungarn ist nachzutragen, daß Klavier begleiter aller VvrtragSstücke nicht Joseph Ztckler, sondern Konzcrtpianlst Will» Wolfs war. Lönö nnd die Frauen. Dr. h. c. Eugen Diede rs chS, der bekannte Jenenser Verleger, der der Vormund des einzige», kranken Sohnes von Löns ist. sendet »»S folgende Znschrist: „Noch lebt die Witwe des Dichters Lisa Löns, seine zweite Frau, aber taktlose Löns Biographen »nd svlcsie, die mit dem Namen Löns ein Geschäft machen wollen, ziehen ihren Namen tn den Staub. Ist doch vor einiger Zeit et» Buch herauSgekvmmen von der geschiedenen ersten Frau von Löns, Elisabeth Erbeck. daS den Titel führt: „Elisabeth LönS, die erste, liebste und treueste Frau des Dichters der Heide". Und andere Franc» wieder be- mühen sich, als die Muse des Dichters zu gelten, um durch ihn zur Bedeutung zn kommen. Frau Lisa Löns ignoriert ariindsätzlich alle Verdächtigungen, die über sie anSgesircut wurden. — Mir persönlich sind die Schwicriakcitc» in Löns' Ehcvcrhältilisse» ans beider Munde bekannt. Dcrscnige ist falsch orientiert, der daS Martnrinm dieser Ehe einseitig Frau Lisa Löns in die Schuhe schiebt. Er hat damit dem Menschen Löns nicht gedient, dessen Seltsamkeiten im Charakter von Untergründen Herkommen, die die Oesfcntlichkctt nichts an» gehen. AlS gesunder Mensch würde Löns selbst ritterlich gegen die Vernnglimpsuna der Mutter seines Kindes pro testiere». Ich tnc das in keinem Sinne. s* Mnsikverleger Willibald Ehallicr gestorben. In dicken Tagen verstarb in Berlin der Mnsikverleger Wlllibrld Elmllier im Aller vvn 86 Jahren. Der Name des VcrstvrScncn ist mit dein Wirken zahlreicher berühmter Komponisten eng verknüpft. So verlegte er unter anderen die eisten Arbeiten von Hans Hermann. Eonrad Aniorge. Christian S:nd-»g, Richard Strauß und Felir Weingartner. Ehallicr. der bis vor einigen Jahren noch die non seinem Vater 1836 begründete Miisikhanäliina Eh. A Ehallicr leitete n»ar auch lange Zeit Ehrenvorsitzender des Vereins der Berliner Musikalien händler. s* DaS Grab deS Dichters Walter Fler ans Ocscl. Bei Peudc auf Oclel befindet sich bekanntlich das Grab des deut schen Dichters Witter Flcr. der bei der Eroberung der Iniel im Kamps siel Nach der Abwanderung der dentich.balti'chcn Gutsbesitzer infolge der Gütercntcignnna geriet das Grab dcS Dichters in Vergessenheit und befindet sich setzt in einem recht verwahrlosten Zustande. Auf einer Wanderung durch die baltischen Staaten bciuchte vor einiger Zeit eine Grnvve reichS- dcntschcr Wandervögel auch die Iniel OescI nnd besichtigt« dabei auch das Dichtergrab. Sie haben später das deutsch« Konsulat in Reval aus den vernachlässigten 'instand des Grabes aufmerksam gemacht, woraus ei» Vertreter deS Konsulats sich zur Besichtigung der deutschen Kriegergräber aus Oerel begab. Für die Instandsetzung und Erhaltung des Grabes wird nun mehr Sorge getragen werden. 's Di? Bibel in Rußland. Wie die Amerikanische Bibel gesellschaft mitteilt. Hai die Sowjet-Regierung, die keil den letzten fünf Jahren die Einfuhr von Bibeln bis aus wenige Ausnahmen nach Rußland verboten hatte, setzt dte Genehmi gung für den Druck einer erheblichen Kahl von Bibeln in den Regicrungsdnlckcrclcn in Moskau un-d Leningrad erteilt.
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