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Dresdner Nachrichten : 01.12.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189612018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18961201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18961201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-01
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 01.12.1896
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L. V«<ÜK. V»M»Il»Mtr. 34. Srv8868 Ickxsr von »«Idstts» ruiürtvr v»w«udüle. L«fioIwS»si<w. v«n>»lllieko Linlläuko uock dlc^ls-itackiM io Lsrlin, I^evt» unä >Vjon. 6urt Ue1n8in8 AK ^ Nron'lou-X., F *» Zr Zf» l tzoil«7iov^tr..i-'sn,,pr-M.ÄI'O. M s Uol priuiuirt, M.000t>I. ü> tuctlo». w. livpp, r,uklsi>ll««5m^. x»v»Ia,. ijckli«»»» cvk»aia». T-fsövoell, I>kf«kk), MÄNSSÄW-Ä Lu»«» Ü1»m« ffvdtav ^ ds«t«r ^nMiicw. uml ». ' Lsv«»»»»«>7»«»a^ r- Lur «LlNe ck«8 I» . lükerliies. ? s Hüll^ol-Vvrß^ut , 8»I»p«U»«> >ti»>>*i: - '» l-MMdMiMss: tso/»niso/rok» Maaren Oummilabnk steinKM l.IUPv!t. Vs«««, I«e!l«Lsm. ff. Lrilotat-, Itoclc- nuü ü'^ellktoffv in ü»utL> üva W'I vag- " lisellen »aliöon INbrilcat'!,,. Billarä-, I'olL- >mä 'l'aruia-R-. Ilvinnolloua 'l'zrolAlaävo omxkelünv 7» Pvf8vkel L 8vknviävi', 8vkvWsti'. lS. 8Mi»lM: VvrulekolLllL M 8vkU1l8eI»udvi». 67.« WMW^WMW^WWW^^W^M^WWWMWMMMWW^^W^«^^WWW^»WWW>M«^^WMW^^WW,^W^ ,^»»»»»»»^^, I»I ^«I»8tNU"^« I I, DAZ7 tWtsa»f' Ausstand drr Hafenarbeiter. Hofnachrichten. Bahnhofsbanteii, Geschästsffrmm. Bauordnung, Pionier- Muthnlaßlichc Witterung: »»»« Se»<«» batatllon, Bescheerungm, Gerichtsverhandlungen. Tagesgeschichtc. Dora Köhlcr-Cvncert. Schncefall. mäßiger Frost. Dienstag, 1. Tczbr. Volttifche«. D« groben Illusion von der internotivnalen Verbrüd«ung und Solidarität aller Arbeiter, wie er am erfolgreichsten von den Revolutionär«! in Deutschland gezüchtet wird, verdankt der Rieien- streit der Hafenarbeiter der HansastSdte sein Dasein. Nicht auS eigener freier Initiative, nicht ans den, dringlich empfundenen Bedürfnis höhere Löhne oder kürzere Arbeitszeit zu erzwingen, sondern in der Hauptsache auf den Betrieb englischer Hetzer, weiche die deutschen Arbeiter zu überreden wußten, daß es ihre Pflicht sei. sür ihre .Brüder" jenseits deö AermelkanalS die Kastanien aus dem Jener zu holen, ist der Ausstand an der Hamburger Wasserkante vom Zaun gebrochen worden. Daß englische Agitationen die treiberrde Kraft der Streikbewegung gewesen sind, ist bereits von Londoner Blättern eingestanden worden. Dabei ist auch nicht der geringste Zweifel offen gelassen worden über die Motive, welche unsere liebenswürdigen Vettern zur Jnscenirung des Streiks in unseren Nordfeehäfen bestimmt haben. Der Londoner „Älobe' giebt die Zuschrift eines englischen Arbeitgebers wieder, der seine Genugtbuung über den Ausstand aus dem Kontinent ausdrückt, in der Hoffnung, daß sie der britischen Geschäftswelt in ihrem Konkurrenzkampf gegen Deutschland zu Statten kommen werde. Er erzählt überdies, er habe vor einigen Jahren einem englischen Arbeiterführer und Parlamentsmitglied das Anerbieten gemacht, UM» Pfund Sterling nebst l Pennh von jeden, britischen Arbeitgeber für jede» von Arbeitern beigesteuerten halben Penny zur Bildung eines Fonds zu geben, aus welchem die Kosten für Jnscenirung kontinentaler Streiks gedeckt werden sollten. Damals sei der Betreffende auf diesen Vorschlag leider nicht elngegangen. Auch «in anderes Londoner Blatt, der .Shipping Telegraph", giebt ganz offen zu, daß der Streik der deutschen Hafenarbeiter ein Manöver englischer Agitatoren sei und daß die britische Geschäfts welt hoffe, er werde ihrem Konkurrenzkampf gegen Deutschland zu Statten komme», weil die Streiks in den deutschen Häfen natür lich dazu beitrügen. London und anderen englischen Häfen einen Theil des verlorenen Verkehrs wiederzugeben. Die Hauptrolle als Hetzer hat Tom Mann gespielt, ein englischer Sozialdemokrat, der natürlich vorgelchktzt hat, daß die Hafenarbeiter aller Länder soli darisch verpflichtet seien, sich gegenseitig zu unterstützen, aber nach drr erwähnten Mitthetlung des Londoner .Globe" liegt doch der Ver dacht sehr nahe, daß er hierbei nicht sowohl im Interesse der eng lischen Arbeitnehmer, sondem der englischen Arbeitgeber gehandelt hat. die den Srreik in Hamburg haben anzcttcln lassen, nm de» blühenden Handel zu Gunsten der wie imnier in niedrigster Weise gehandhabten englischen Geschäftsinteressen zu schädigen. Auch die „Hamb. Nachr." vermuthen. daß Tom Mann nicht nur als Ver treter englischer Arbeiter, sondeni zugleich als Emissär der eng lischen Konkurrenz den Streik in den deutschen Seestädten gefördert habe, indem sie den Verdacht durch den Hinweis daraus verstärken, daß England, und zwar das politische wie das geschäftliche, sich schon ganz anderer Werkzeuge zur Erreichung seiner Absichten im Ausland mit Erfolg bedient hat. als eines sozialistlschen Agitators. Die letzten Aufstände in Anmuten, Makedonien und aus Kreta beweisen zur Genüge, wie gewissenlos die Engländer in der Aus wahl ihrer Mittel verfahren. Daß «S sich bet dem Streik in den Hansastädten in erster Linie um ein ganz gemeines Konkurrenzmanöver der englischen Rheder handelt, nicht aber um die Entfesselung eines internationa len ArbeiterauSstandS, erhellt weiter daraus, daß die britischen Dock- und Hafenarbeiter gar nicht daran denken, das leichtsinnige Experiment ihrer deutschen Genossen mitzumochen. Ntcht mit cinem Pfennig haben sie bisher die deutschen Hafenarbeiter nnter- > stützt. Zwar ha» der Hetzapostel Toni Man» in einem Flugblatt feine» deutschen.Kollegen ' versichert, daß 90 Prozent der britischen Arbeiter erfreut sind Über den Vorstoß der Hamburger Arbeiter sür die Sache der Gewerkschaftsbewegung und ihnen in ihrem Kampfe zur Seite stehen werden. Aber das zweideutige Verhalten der Londoner Dockarbeit« zeigt zur Genüge, daß man sich mit dem wohlfeilen Ausdruck der Sympathie begnügen wird. Auch die von Tom Mann versprochene Hilfe aus Belgien, Holland, Skandi navien und Frankreich ist ouügeblieben, und dieser unverschämte Geselle wird wohl selbst am besten gewußt haben, wie wenig die Kraftprobe der deutsche» Arbeiter anderwärts Nachahmung finden wird. Daß die Streikbewegung in den kontinentalen Hafenstädten von Außen her. und zwar a»if britische Einflüsse hin. in Beweg- »ing gesetzt wurde, davon ist man auch in Frankreich und in Belgien überzeugt. In Antwerpen hat die Polizei mehrere eng lische Agitatoren, die zum Ausstand oufwiegeltcn. auSgeiviesen. Besonders bemrrlenswerth ist ferner di« Thatsache. daß das Ham burg« Hentrol-Streil-Komitee selbst zugegeben hat. daß cs wider Sillen in den Streik hineingetrieben worden ist In einem Auf ruf diese» Komitees heißt eS nämlich: „Es wird ersucht, neben moralisch« Unterstützung auch sür finanzielle zu sorgen, da Riesenstreik, der alle Tage noch weitere Dimensionen anntmmt. auchunSüberraschtka ni." ES steht demnach fest, daß die deutschen Hafenarbeiter den» nichtswürdigen Schwindel, der von Führer» der englischen Sozial demokratie mit der internationalen Verbrüderung für die Interessen dcS englischen Kapitalist»»« und GcschästSegolsnni« getrieben wor den ist, »um Opfer gefalle» sind. Die sozialdemokratischen Führer in Deutschland weide,» das freilich nimmermehr zügelte». Wäh- »end die Anhänger des sozialen Umsturz« in anderen Ländern, be sonders in Frankreich, sich noch immer für verpflichtet halten, bis zu einem gewissen Grade aus patriotische Erwägunge», ans schwer wiegende vaterländische und nationale Interessen Rücksicht zu nehmen, herrscht der internationale Revolution?, und Solidaritäts gedanke bei den deutsche» Hetzern unumschränkt. Diese fragen niemals danach, ob bei cinem Streik große heimische Interessen in Frage stehen, und ob fremde antideutsche Interessen ans Kosten des Ivirthschafklichcn Lebens unserer Nation gefördert wer den. Möge» »liiere Hascnarbeitcr mit Weib und Kind zum Vor theil englischer Kapitalisten hniigern und friere», darum kümmern sich unsere sozialdemokratischen Agitatoren nicht Im Geringsten: ein fröhlicher Streik, mag er zu Gute komme», wem er will, ist ihnen imnier willkommen; denn die unaiisbleibüchei, Folgen eines großen Allsstands, Roth, Elend und Verbitterung, dienen sa nur dazu, de» Boden sür die Umsturzlehren empfänglich zu mache», Statt linsere Hafenarbeiter zu der Erkenntnis; zu führen, daß sic von den englischen Agitatoren gründlich rcingeieat worden sind, statt der Hamburger Polizei Dank zu zollen, daß sie den frechen englischen Aufwiegler Tom Mann schleunigst hinauSbugsirt hat,- protestiren die sozialdemokratischen Reichstagsabgeordncteil gegen dessen Ausweisung und singe» Loblieder auf seinen Opfermuts) und seine Uueigennützigkeit. Dieser brave Bursche wurde vor seiner Festnahme im intimsten Verkehr mit dem svzialdemokralijchen RelchStagSabgcordneten v. Elm betroffen, mit dem er ein eifriges, englisch geführtes Gespräch hatte. Wenn die Apostel des Um- sturzeS auch nur die mindeste Rücksicht aus das Wohl der Arbeiter nehmen würden, so würden sie ihre Anhänger in der Hafen- arbeiterschast dringend abmahnen. bei den, Ausstand zu beharren. Denn ihre Niederlage ist unausbleiblich. In Hamburg bilden die Streikenden mit ihren Frauen und Kinderu ein Heer von ff",(100 Menschen, zu deren Uiucrhaltiina es sehr bald an dem nöthigeu Geld fehlen wird. Der Streik ist aber so frivol und die Forderungen, die gestellt werden, sind zum Theil so ungerecht fertigt, daß die Ausständigen aus Symparhien von nicht-iozial demokratischer Seite schwerlich zu rechnen haben. Die Noch wird sich daher binnen Kurzem uni io krasser geltend machen, als dies mal icgliche Nntcrstützniig ans bemittelten Krcilen ausbleibcn dürfte. Das faktische Ergebnis; des Streiks würde, abgesehen von der empfindlichen Schädigung des Handelsverkehrs unserer See städte. eine wesentliche Verschlechterung der wirthschasllichen age der Arbeiieiichast sein. Möge cs den Leitern der Rhcdcrcien. ohne das; sie prinzipiell auch nur einen Schritt »achgeben, gelingen, die Arbeiter zur Einkehr zu bewegen. Fernschretb- unv Aernsprech-Vertcktte vom 30. Novbr. * F rankfnrt a. M. Nach einer der „Frankfurter Ztg." ans Neivvork zugegangenen Meldung ist der Pianosorresabrlknnt William Stcinway heute gestorben. Berlin. Reichstag. Am Bundesrathstisch Graf Poia- dowSky, v. Bötticher, v Loßler, Hollmann und Nieberding. Aus der Tagesordnung steht die erste Lesung deö Etats. Das Haus ist sehr mäßig besetzt. — Schatzsekcctär Gras PosadowSky konstalirt, daß sür daS Etatiahr 1895/90 seine frühere Schätzung sich bestätigt, indem sich zu Gunsten des Reichs ein lleberschuß von ll.869.00» Mk. ergeben bade. Ein klarer Beweis für das Gedeihen unserer Industrie sei die starke Mehraussubr Deutschlands von Fabrikaten. Eine wesentliche Verschiebung tni günstigen Sinne tct auch im Jahre >895 gegenüber 1894 eingetrelen, indem das Minus der Ausfuhr gegenüber der Einfuhr In diesem einen Jahre um 400 Millionen geiunken sei. ES zeige sich also, daß wir letzt in einer Periode der Ueberichüffe stehen und dgians ergebe sich die Angemessenheit einer Finanzresorm. Von l68,4/84 btS l892,90 haben wir an die Einzeistaalen 196 Mill. Mk. auSgezahlt und aleichzeiiia 1349 Mill. Mk. dem Reiche Schulden gemacht; wir haben also Schulden gemachl im Interesse der Eiiizelstaaten. Daraus folgt, daß wir nicht die Franckenstetn'iche Klaulel als ein Petresact ansehen dürfe», sondern, um den wahchack staals- männischen Gedanken jener Klausel durchzuführen, an dem zweiten > Jinanrrcsormeiitwllrs fcsthalten müssen, der zwei große Grundsätze enthält: Schlitz der Elnzelitaateii gegen das Reich und Schulden tilgung nach Maßgabe der finanziellen Entwickelung der Einnahme- iiuelle». Redner wendet sich dann z» den voraussichtlichen Ergeb nissen des laufenden Jahres sür das Reich, die in 4 '/» Mill Mk. Minderausgaben und 20 Mill. Mk. Einnahmen, zusammen also in einem Plus von 24 ', Mill. Mk. bestehen und zwnr aus der eigenen Wtrthschaft des Reichs, worin aber enva 9 Mill. Mt. vom Ucber'chuß des Jahres 1694/95 enthalten sind, sodaß mit einem eigentlichen lleberschuß von 15 Mill. Mk zu rechnen ist. wenn man die 9 Millionen ans den Nachtragsctat berechnet und den Zuschuß des Betrags aus der Konvecticuna. An tteberwcisungcn aus Zöllen. Verbrauchssteuer». Stempelabgaben rechnen wir auf Ol V» Mist- Mk. mehr über den Etat und 51 Mill. Mk. mehr als die Matcikularbeiträgc betrage». Darnach «giebt sich diesmal die Möglichkeit, daß wir infolge vcS Gesetzes voin 10. April bs. I. für die Schuldentilgung einen Betrag gewinnen, der die Anleihe er reicht. Es wird dies aliv daü erste Jahr «ein, wo das Reich ohne Anleihe auskommt. Weiter geht der Schatzsekretär ein auf bas 'Ltalsiohr 1697 98. Die Voranschläge sür Heer und Marine, sur chifsSban mW Artillerie werden in Zukunft durch das laufende ,ahr mlt 87 Mill. Mk. belastet. Durch das neue Jahr werde die ilkunft nicht ganz so hoch belastet, nämlich nur mit etwa 8l Mill. Mk. Auch bei dem Postetal ist die Belastung der Zukunft durch den neuen Etat um 10 Mill. Mk. niedriger als durch den lausenden ., . Etat. Ich gebe mich außerdem der Hoffnung hin, daß wir in dies« > Bezug aus die Postbauten letzt auf einem gewissen Bedarrunas- ziistanoe anaelangt sind. Bei dem Kats« Wtlbelm-Aanal bat die Einnahme niedriger veranlagt werden müssen, obwohl der Staats sekretär dcS Innern hofft, daß infolge d« Tarttherabietznngen die Einnahmen mit der Zeit steigen werde». Was nun die Ver- beffttling der Beamtengehältrr antangt, so wäre es ein »n fis kalischer Standpunkt, wollten wir jene Aufbesserung unteriassen. lange eS an Bewerbern ttm Beamtenstellen nicht fehlt. Die reise viel« LebenSniittek sind zwar ac'ollen. aber wenig« im elall. als ln» Enaros-Berkehr. Preußen verbessert letzt seine eamtengehält« ums c- wäre nicht Kachpa 1 es wäre nicht nachbarlich, wollten wir die lchllrßen Die Resolution drS Reichstag« im Voriahre ging dahin. Ungleichheiten, welche »ich aus den Alten stufen ergeben, anszi,gleichen und diejenigen Beamten zu bennl- sichtige», welche 1989 90 nnberücksichtigl geblieben sind, Wollien wir jenem ersten Theilc der Resolution stattgeben, würden adei neue Ungleichheiten entstehen. Die verbündeten Negierungen sind sich freilich auch darüber klar, daß auch die neuen Vorschläge nicht Jeden befriedigen werde», — Abg. Fritzen tEentr.) Zu unseiei Aller Gciulgkiniilng hat der Herr Schatziekretäc lonstatirl. das; t»e Handelsverträge unserer Handelsbilanz, unserem gewerblichen Leben »nd den Reichssinanzcn nicht geschadet haben Wenn wie un erinnern, wie vor einigen Jahren hier der preußi'chc Fiiraiizminislei als Folge der Handelsverträge Einnahinerückgäilge vorhmagtc. w könnten wir nach den henligen Erklärungen nur froh sei», daß wir ans die uns oboerlnnntrii neuen Steilem nicht cillgegangcn send lBravvtz Ter neue Etat macht eher ein«, «chlrchteren Eindruck als der lausende. Uebeisteigen doch die Matriknlarvciträgc wieder die Ueberiveisungen um 21 Mill. Ml., obwohl dem neuen Etat 12 Mill, Ml. lieber,clniß ans früheren Jahren zu Gute komm« . gegen nur 7 Millionen des lausenden Etats. Redner HM daß der Abgang des Ministers v Berlcpich nicht eine» Stillstand tu der sozialpolititchen Gesetzgebung bedentc. Angesichts des Posten von 4 Mill. Mk zur Bekämpsniig der Maul- und Klane,isenchc wünscht er, daß die l,ollä»bi,chc und däniichr Grenze gegen Pich ganz abgcwerrt und auch die Einfuhr des Uebermaßes von holländischen! Fleiich verhindert werde. Die sijr die BctlMigung Deutschlands an der Pariser Weltausstellung ausgeworsene Summe billigt er. Bei dem hohen Schuldenstand des Reichs, üb« 2 Milliarden bei 70 Mill. Mk. Zinsen müsse sür Schuldentilgung gesorgt werden. Bcndenklich s« das Nnschwellen des Pcnsions- eta'S. Sogar in den Militärkreiicn bestehe ein gewisses Miß behagen darüber, daß in den letzten Jahren die Pensionirunge» so sehr zngcnvminell haben. Bei dm einmaligen Ausgaben für das Hc« 40 Mill Mi würde wohl noch erheblich gcipart weck>eu können. Nun zur Marine. 58'/» Millionen gram 55 Millionen, also ein Plus von 3'/? Mill. Mk. Die Schiffe, die wir habm. müssen wir natürlich bemannen. Gegen die Personalvermchrung in diesen! Etat läßt sich sonach nichts ctnwenden, anders aber lieg, die Sache bei dm einmaligen Ausgaben. Hier liegt eine rapide Steigerung vor, von 30 Mill. aus 70 Mill. Mk., die uns mit außerordentlichem Mißbehagen erfüllen muß Solch' große Aus. gaben sür Schisssbauten, die doch nur sür t8 Jahre gebrauchsfähig sind, auf Anleihe zu nehmen, damit kann ich mich nicht einver standen erklären. Es handelt sich da in Wirtlichkeit nicht um ein malige, sondern um alljährlich wicderkehrenbe Ausgabe». Diese müssen doch ans das Orvinarium kommen. Ich halte da ganz ge. wattige Abstriche für nothwenvig, anderenfalls würden illlbedingt neue Stkllervol'chläge kommen, und ich fordere den Herrn Schatz- sekretär ans, uns die geplanten neuen Stenern zu nennen damit wir vor den Wählern wissen, woran wir sind lBKsall ) Mir scheint auch, als ob der Macincctnt nicht ausschließlich im Marine amt auSgearbeitet sei <Heitecleit>, irdensnlls gefährdet er ans das .höchste die Verbesserung der Beamtciigehältcr. Für dm „König Wilhelm" wird ein Eiiatz gefordert, nachdem wir erst 1894/90 große Reparaturen sür dieies Schisi bewilligt haben. Zwei neue Panzer sind im Bau und wird jetzt schon wieder einer gefordert werden. Sollen wir da nicht stutzig werken, daß zwei neue Kreuzer, während wir erst sieben neue gebaut habe», seiner rin Umbau sür datz Marineamt. nachdem uns erst vor ein paar Jahren gesagt wurde, daß der Anbau in der Poststraße den Bedarf für absehbare Zeit decke, verlangt werden? Wir sind aus Schuldentilgung bedacht und sollen hier wieder 58 Mill. Mk. kür eine Anleihe bewillige» ! Es giebt freilich Leute, die eine Flotte verlange», mit drr wir wo möglich uni« Ost- und Westafrika gegen alle Angriffe schütze» können (Heiterkeitl. Ich und meine Freunde wollen wenigsten - nicht in den Oeean einer selchen Weltpolitik steuern und Phan komm »ackyagm ,Beifalls. — Staatssekretär v, Bötticher weist kurz den Gedanken zurück, daß der Abgang des Ministers v. BerlcM ein Ausgehen unserer bisherigen Sozialpolitik bedeute, er s> , autorisirt, zu erklären, daß keine Regierung daran denke Er n innere nur an die neueste Vorlage, betreffend die Uusallversicherum die Regierungen würben aus diesem Gebiete weiter vorgehm ohne Verletzung allgemeiner und wirthschastlicher Interessen und ohn- unertrüglkchc Belastung von ErwecbSzweigcn. Den Nordostsce kann! anlanaend. so scheinen letzt diejenigen Kreffe, welche sich bi-, her von der Bmutzuiia desselben sernhielteu. bereits anderen Sinne zu werden. Was die eseuchmsrage aniange. so sei durch die Quarantäne gegen Dänemark eine nahezu völlige Sicherheit gegen die Ansteckung geschaffen, auch havc Däncinart selbst bereitwillig» die VichnuSfuhr aus den verseuchten Bezirken sofort verboten Abg. Richter l freit Vp.l: Trotzdem cs der Schapsetretür einen illinatürlicheil Zustand nennt, daß das Reich seine Schulden v« mehrt, um den Etnzelst.iateii Ueberiveisungen zuzuwenven. wird de» Aiileihcbetrag in diesem Etat wieder gesteigert und man giebt oen Eiiizelstaaten Mehlnberweiiuilgen. Die Nachthcilc für die Au.- aabcstelgcrvng bleiben den, Reiche, die Vvitheilc den Einzclstaatcn Wenn die Einnahmen ln diesem Jahre in den Rcstmonaten 0 weitergehen wie bisher, dann werfen wir de» Einzclstaatm, welch ohnehin in Uebcrst,iß schwimmen. 70 Mill. Mt. mehr in de, Schoos;, als sie an Matrikillakbeiträaen zahlen und da^ Reich macht 50 Mill. Mk neue Schulden. Dabei criolgcn die Ausgaben der Einzrlslaaten für produktive Zwecke, während die Reiche jchulden iür Militär nnd ähnliche Zwecke gemacht werden Meine Freunde sind cntschtosje», leinen Pfennig »me Anleihen in diesen, Etat zu bewillige». Möge» die Einiclstaatcil doch ihre Matrikiilai beiträgc erhöhen Ei» kläglicheres Fiasko habe noch kein Gesetz erlebt, als das Zuckersleuemesel;: letzt bleibe nur übrig, die Ans suhrvränlie ganz abzuschasien. Was das Reich dadurch erspare, könne man zur Herabsetzung d« Verbrauchsabgaben verwenden und dadurch dm Konsum steigern, was wieder den Rübenbau«» zu Gute kommm werde. Die Post- und Telearaphcnvccivaltung wehre sich gegen jede Reform, nicht einmal eine Reform des Post zeitunaSkarlfs komme zu Stand«: der jetzige Tarif sei eine Prämie aus die parteilos« Presse. Bezüglich der Besoldungs-Verbesserungen müsse sich seine Pa,tet Verstaallichung Vorbehalten. Den Lnwei nnthell dabei solle das Militär «halten: richtig« wär» eine Reform des Wohnunasaeldznichnffes. namentlich im Interesse der Unter beamke». bei denen der Wohnnnasgeld-Zinchuß im Verhällnlß viel zu niedrig sei. Mit d« Besoldungs-Verbesserung der Beamten und Offiziere müßten dann auch die Kommunalste,lcr-Prltnlcgien fallen. Die Anwendung «spart« Gehälter zu Gratifikationen sc, ru verbieten. Zu den Kolonlalaiisaabc» ttbcrachend. bemcrlt Redner: Wißmair» geht nicht nach Ostasriko zurück dos finde ick- ,ebr vernünftig (Hricerkeib, m der Villa im Vruncwald ist cs jeden fall« best« a>« dort: aber damit schwindet auch das bisherige L S 5'. 8 ff.
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