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Doraden--DM S6. Jahrgang. Ais 167. Sonnabend, 6. April 1922. «r»-amschrift: »«chrtcht» Lme»«». gerntpk«ch»r- Samm.lnnmm-r S»«1. Äor für Nachlorsprüchr: S0011. «n Dcekvrr. imd Vororle» b«> l»gt>ch ,welrna>i«er ckulragung od«r durch d>e Po» ^2"gt>gS^WLvUl)l l>k! Idgiich ,,Me«»noI«s-m Drrfnnd monatlich 2!,-- 4L., oieNetiadrlich VZ.—W., Anzeigen-Preike. , pollme :?m>r. dr-Ue ,Zrll» !>,—M. SI»> Fa»ul>rn<in»s>g>'n, AnzeiAni unler - u. Ddk,n>n«c mar!U, l ipa'Ng» ein- u. Verkitule Vl>rM!>sp>ü!jk la>ü Aurwürl. 4lu!»ri"se «e^,. Voraurdozo!:!. E«n;->prr!« d. Vvrabendbta'I« SV Pf. '»achdnich mrr mit drnO'chrr 2»<!1rnai>sade <»>Drr«dner Ü!achk.*> -ulivltn. — Ilnverlang!« Schrilvlüch» werden nicht outdewakiel SchEeN^m, rmd Lism>I»«tch»?lt.tz««- Marlrnllrahe 2S<^0. Drnch v Verlag von Ltrplck» L NiZchardl ln 4>r«d», Pvflkcheck^llvnlo 1VSS <drr»»«»> chnnOkm« voerinosietzvr varoinlagon. Kn- unck Vartzaut von Woelpoplorvn. Rtntailogungostvll« von Wvrtpapioron rvcoeßs klnlüsung von 2>n»- unck Sovcinnuntoll- »ekolnon. K«- unck Voeßauk kromckoe Eolckoorton. llresiliies stsnilslsdsilll KktIong«,»1I»ck»tt vrIrs-NIIe« 9, im ,.dsv8 äesi ilsufmsnnsokaft" rckIarkMokring 7 ^ 1VsttIn«r»tr. S6, örokmsi'kikaüe » kllsiplatr 3 * XsksseLte. 11 « r^eigniLäei-rsssung: ksutrsn, Ikeatei-garse 8 Lcßockverkktzr. klnrlotiung unck Knksuk von Woeksoln. Xroctilvsrkntir gsgon Vikvrtpsplsr« unck Vik»r«n. V«rm!otung von tsuer- unck «Indruetzotetzvran Ltatzltitvstvrn untvr Vorsctzlullckos MI«?«»« unck IVIItvorschIuÜ Nor Sank. Der Reichstag gegen die Erdrosselung der Presse. Endlich Talen der Negierung? kDr-brmeldr!!iaunsrerBorlinerTchrtst1«iiu«g.> Berlin, 7. Avril. Im Verlaus der heutigcn NeichSiagü sitzung. klirr deren V.giiiii wir weiter unten berichten. Kind auf der Tagesordnung der von Vertretern aller Parteien mit Äusncklnne der Kommunisten unrerzeich- »et« Antrag Lvelie, die Reichsregicrung zu eriuthen, mit mögbichstcr Bcschlcunigii'ug einen Ge i e Vcnlwuri vor znlegcn. durch den Ser Nvl der Zellungen auf wirtschaftlichem Geiriete wirksam gesteuert wird. Ter Reichstag erwar-Ä diesen Gefxtzcnrwurs i» rechtzeitig. oaL feine Beratung durch den SleichStag unmittelbar «ach 'einem W:e"«rzuian,mcnir it vegonnen werden kann. — Präsident «oeSe lLoz.) begründet den Antra«: Wenn auch unser AtrtschaslSleven aus einer ungesunden Grundlage immer- An noch f.orierr. füllrlr Redner and. sind in den lichten drei Monaten 176 dcuclche Zeitungen l»ereich cingeSangen. Wer eit es. der diesen Lokeslninpi ftck;rl7 Zimächir die kleineren und mittleren Provin.zblätter. politische Organe, lokale. Sodenständ-i«« Blätter, die zum Teil aus eine lange Vergangenl-eit zurüüblicken. Ich darf daran er.nncrn. daß dieser Tage der Tod des „S anbancr Tageblatt« S" in seinem j 2 0. I al> rgange gemeldet wurde. Uns in der Großstasc mügrn oi.le Zeitungen winzig und dürftig er- cheinen, für ihren Bezirk und angepagi ihrem LelcrtrelS bilden ne ein Tr sich des geisliieu und polirischc» Lebens ihrer Lei-erschakt. »Sehr richtig!» Tie Zeitungen sir d zmn Opicr KL.alt-n. waleend dc> rapicrpreio von L!> Psg. im Aricbe« auf 7.8t» Ml i,n Meirz ». I. gestiegen ist. Im Mürz stieg aber der Papier! re o meit ans >2 Mk. iHärr, hdrtii Tie Zeitung! n werden erliegen, wenn wir nicht rin, greisen, wcnn cs kein Mittel dagegen gibt. Ein graste, Teil de» Voltes verliert dann seinen Zusammenhang mir dem Bvlkseanzcn. beichrünll sein Inieresse am öslentlich-cn -eben, nersink« in eine gewisse politische Apathie. Neberkaupt gehl der Ä«souanzd»d'cn. den die Behörden und sie Negierung für ihre Maßnahmen, das Parlament für seine Arbeiten haben müssen, verloren. l-Tchr richtig!« Aber nichl nur die kleine Presse, anck die grostere komm» an die Reihe. Dt« Vertreter der Zentro.lorgane givger Parteien haben unS mit trappiercuden Zahlen das Schiciial belegt. daS diese Zeitungen erleiden. Genift werden sie nicht alle eingehen, aber d e einen werden ihren Charakter nbändern und die anderen werden v.rlümmern. Tie arosieu öen»sch- n Zeitun gen schrumpfen zusammen, müssen ihre» na st kiintt- lerischcn und literarischen Teil eiufchränkcn. Lic müssen de» -esrrn das Wertvollste entziehen, aber die anderen nnd da» ist das Schlimmere, werden z» Nebenbeirieben fremder Gewerbe, ausg-kaust von industriellen Konzernen. ILcbr wachr.» Die Zeitungen, deren politische Lelbstävdigkeii, bereu Kigcrrart unser Ztoiz in Dcutfchlano gewesen ist, wer de» nicht mehr Repräsentanten selbständiger politischer Groppe» sein, ländern als Anbänascl von Interessen gruppe» austretca. und wo Eisenblem and Zahnpasta her, gestellt werden nvd Gewinne er iclt werden, da wird das ZeUongögewerbe nebenbei betrieben- Avar noch mehr, im .ZcUuugsge.werbe dringt bereits wachsend fremde« auslündNches Kapital et«. t?S droht die GZohr, daß Zeituogeu» die in deutscher Sprache in deutschen Lauten erscheinen, zum Diener frem der ausländischer Interessen werden. Diese Entwicklung scheint mir so schwere soziale, kulturclle und nationale Ge fahren in sich ,n bergen, daß gerade wir im Deutschen Reichstag die Äugen davor nicht verschließen dürfen. (Sehr wahr!» Es muß sich ein Parlament und eine Negierung finden, die die ganze Tragweite dieser Entwicklung über sieht und die hindernd cingrcist. Wir geben In unserer Ent schließung keinen einzelnen Vorschlag, obgleich solche in engerem Rahmen auch bereits erörtert sind. Wir dehnen unsere Entschließung aus auf Zeitschriften und wollen die Regierung ermächtigen, bis zum Wiederzusammentritt des Reichstages die bisher beratenen Abhilssmtttel in die Form gesetzgeberischer Vorschläge zu sollen. Die Frage einer AuS- landssperre für ZeltnngSpapier ist nicht einfach zu bcant- Worte«. Die Papierfabriken behaupten, der Anteil der Ausfuhr sei gering, und die Industrie sei dauernd aus die Ausfuhr angewiesen. ES ist davon gesprochen worben, die hohen AuSlandSgewinne der Zellstoff, und Papierindustrie zur Verbilligung des deutschen Zcitnngüpapiers z» benutzen. Die Fabrikanten halten dem gegenüber, daß nur beim jetzigen Stande des TollarS Gewinne vorhanden feien. Sobald der Dollar falle, würden keine Gewinne mehr erzielt. Diese stark angezweifelte Behauptung muß untersucht werden. ES mutz versucht werden, durch öffentliche Bewirt schaftung der Papiersabrtkation Besserung zu erzielen. An der Versetzung des Druckpapiers in eine andere Tarif- klasse der Eisenbahn können wir nicht vorllbergehen. Solange uns die großen Waldungen des Ostens in Polen und Rußland nicht erschlossen sind, muß Fürsorge getroffen werben, daß daS wichtigste Rohprodukt des PapterS, das Holz, za erträglichen Preisen der Fabrikation zuoesührt wirb. lLehr richtig!) Air kiinn«« -«greis«», baß die Finanz» »iuifter und Kabinette der eia,eine» Staate« sehr zaghaft daran gehen, dies« wichtige Einnahmequelle auch u«r etwas zu beschränken. Aber bei den erorbiiant gestiegenen Holz- preiseu müssen auch die einzelnen Länder es sich überlegen, ob sic nicht mit ihrer Politik Raubbau treiben am deutschen Volksgut «Seht wahr!!, das vielleicht un wiederbringlich verloren gehl, wenn die Z itnngen cin- gegaugcn siud. Das Parlament soll die Länder, den Reicho- rai. zu energischen Schritten veranlassen. Man kann die Leitungen überhaupt nicht nur als wirtschaftliche Betriebe ansehen, sondern in gewissem Maße haben sie ein öffentliches Amt. »Sehr wahr!) Ich bitte, daß man von allgemeiner Teilnahme und Sympathie-Erklärungen zu Handlungen übergeht, um dicies wichtige Gut über eine schwere Zeit hi»überzuretten. (Lebhafter Beifall.» Staatssekretär -es Aeichswlrlschafls- Minisleriums Kirsch: T,c Neichsregierung ist sich der schweren Gefahr sehr wohl bewußt, die die neuesten Prcissteigerun'en aut dem Ge biete des ZcilungöwesenS für die gansr volit sche iu,d kulturelle Entwicklung des deutsäien Vo k.s bBeultt. Roch t.l>? die iehigc Preissteigerung eingesetzt hatte, sind allein im ersten Vicrteliohr des Jahres 1SLL nach den vorläufigen Mitteilungen, die allerdings teilwci c au! Schätzungen br- rnhcn, etwa 1S6 orntsche Zcitinizcn eingegangen. Das ist in dieser lnrzen Frist van drei Monaten ein FÜntund wanzig- stel der deutsche» Tageszeitungen überhaupt. Die Besürch- titug «st nickt von der Hand zu a»Z-eu, daß bei animl«, »den jetzigen Preissteigerungen dic'er Zu'ammenb» uch in ver schärften nnd beschlennigtem Maße vor sich geh:« wird. G>: witz ist die jetzige Preissteigerung im wesentliche« durch -Le allgemeine Teuerung bedingt nnd gewiß werden ivivrhi Verleger wie Zditnngslescr sich an ein: der allgemeine» G cIdeniwert n n g » ä h e r i o in mcndc Be messung guch des "Bezugspreises für Zeitun - gen gewönnen mttss n. Aber dieier lkebergang ist für die deutsche Presse besonders schwierig und die Reichsrcgie- rung wird deshalb alles, was angesichts de- WirnchaitS'gge und zumal der Finanzlage vertretbar er^'^ins. nrn, um diese» Ilebergang zu erleichtern. Sie ist der 'lcberzengung, satz eine vielgestaltige, überall wcitvrrbrcllete Tage presse eine kulturelle Rvlwcnchiokcil sür die deutsch: Entwicklung ist. Die jetzige Preiswelle birgt die Gefahr, datz ähnlich, wie es in den anderen Staartn bereits g-schgh, eine Uniformierung der vlsentlichrn Meinung durch n enige groß« Unternehmungen Unfreien könnt«, daß damit die Presse einseitigen Inter- esieri dieser jeweiligen herrschend«» Unternehmungen dienst bar gemacht zu werden, und sie hält es für dringend not wendig d.ciem Prozeß enickegenzuwirken. Besonders im be setzte» Gebiete hat die Presse große nationale Interessen zu wahre», die bisher, wie hier einmal ausdrücklich all er kann« werden soll, von der ganz überwältigenden Mehr heit der Presse in den besetzten Gebiet.'», nicht immer ohne Gefahr, ln wirksamer, sa vorbildlicher Weile vertreten wor den sind. Die kommenden Sommermonate sind, nach allen Erfahrungen im ZeitungSmcscn. die für die Zeitungen ohnehin wirtschaftlich sklnv'erige Periode erwei'rn. Die Reich regierung ist deshalb bereit, ani dem Roden de« heute vorgclegtcn Antrages der Parteien zu treten und die Möglichkeit und Wirksamkeit g.r verlangten gZctzlichrn Maßnahmen in engster Kühlung mit den verfassungsmäßig beteiligte» gesetzgebende» kiirprrjchasle» zu prüfen und schnellsten« zu sördern. Sie ist aber darüber hinan« bereit, die o.rwaitnugomästitz mögliche» Maßnhmcn, über die in de» Ausschüsse» bereits eine geu>i,ke Einigkeit erzielt worb.« ist. insbcsoadcre ans dem G:biet der Taris- politik nnd hinsichtlich der Heranziehung von Auüsnhrgc»»»»«» zur Verbillig nng im In lande schon vor Einbringung der in dem Antrag gefor derte» Vorlage »orznuehmen. Durch einen Abändcrnngsantrag wird die Forderung des Antrag« auch auf Zeitschristcn ausgedehnt. In dieser Form wird der Antrag einstimmig angeuommcw t«ki Schloß der Redaktwn dauern die Verhandlungen noch an.» Die Ankunsk der Delegationen in Genna. «Eigne: D r « h t b e r t ch t der „D r e L i> n. N « ch r i ch k e »".d Genna. 7. April. Tie deutsche Abordnung ivird am Lvnnlag in Genua crnianei. zckond George Gwie die Haiiptteiinehmer der engiifchen Abordnung werden am Sonnabend in Genua cinrreiien. Lord Eurzon ist erkrankt und kann erst »cm Montag nacbkoinmen. iie Delegierten der verschiedenen Länder werden vom Regicrungsstatthalter Pcggi nnd dem bevollmächtigten Gesandten Depreti emp fangen. Im Lause der Konfcrertz sind .zahlreiche. Festlich keiten vorgesehen. Gestern sind die belgische und die sitrnische 'Abordnung in Genua cingclrviscn, ebenso d-e russische Dele gation. Wie „Evrricre deita Sera" erfährt, sind die Hanpr- belegaiionen 'Küste der italienischen Regierung. Ten übrigen und der Presse sind sür ihre lluterlunft und 'h.en .lutrrbalr angemessene Preise ungesichert worden. Unter Leitung de» BaronS Avez.zano sind auch die letzten vorbereitenden Ar beiten sür das Prvaramm der Konferenz bcerrder worden. Für den Sch ttz der russische» Delegation sind die umfassend- sie» Maßnahmen getroffen. Die Delegation wird in einer von hohen Mauern umgebenen -Ella wohnen und nach Genua und zurück von lW Detektivs begleitet werden. Mas Genua kvllel. «Eigne: T r r. h ! b c r i L > der ..T r c » b n. Nachricht» «*.) Paris, 7 "April. Der Minister des Innern bean tragte die sofortige Bewilligung eines besonderen Kredits non .eist Millionen Franken sür die Kosten der «onfetlnz von Genua. Die ÄvÜnnsi Italiens. lEign-r Dravtverlcht der „T c e S d n. N <r ck r - ch t e Rom, 7. Avril. Tic rührenden römischen Blätter erörtern die Losung, daß die Konircevz in Genna bi« R e p a r a t i n » s f r a g c nichl berühren dürfe. Die offi ziöse „Trilii! na" bemlrkr, des; Italien dieses Program« loyal cmckzusühreu und zugleich doch eine möglichst wirk same Betätigung jeder Delegation .zu crmüg'ichcn deute Wenn auch In Genua von keiner Abändcruna der Verträge d-e Rede sein könne, so iv.rde die üvnk. rcnz doch deren Aus legung moderner nnd zeitgemäßer gestalten müsse». Das „Giornalc d' I tat! a" benutzt die Gclegenhoir. n« vor etwaigen Manövern der Den > scheu s!) nnd der Russin zu warnen, gegen die die Enteure bereits eine Ei«» heltojront gebildet habe. Eben, um gefährliche russisch» deutsche Manöver zu vereiteln, hebe Sckanzer die Engländer nnd Franzosen bestimmt, einen Tag vor dem Ävuferenz- beginn in Genua au zu kommen, um die notwendigen Ver einbarungen zn trcss n. Bisher scheine zwischen Dänischen nnd Rnsicn ein gemeinsamer Aktions?!«» festgesetzt: aber die Sieg rnaiioncn würden nicht dulden, daß die Besiegten die Rnhe der Nonsercnz stören nnd mit Hilfe der Rentralc». die bei der Ordnung der D'nac überhaupt nichl mitzm sprechen hätten, nnanvehmbnre Forderungen stellen. Tie tendenziösen Anäialsnngcn des ..Giornalc d'Italia" zeugen von dem Einfluß, den Frankreich in der italienischen Preise ausülst. Polncarss Abfich!en in Genua. Brüssel, 7. April. „Lrandaard" glaubt gehört zu haben, daß Pvtncar § doch noch nach Genua gehen iverör, wen» die Konferenz ihren normalen Verlauf nehme. Rach der. i Rückkehr MillerandS aus Afrika wird Poincarä in Mar- «icille die Kolonialausstellung eröffnen. Gis dahin dürsien in Genua alle Progravnnpunkle so weit erledigt lein, daß ! Lloyd George seine Ansichten über die Zonfcreuzverhand- ! lungen ausgesprochen haben wird. Diesen Moment halt ! Poincara dann sür geeignet, nm in die Arbeiten der Avn- i seren,z cin.zugreisen, nocki cbc die technischen Kommissionen die einzelnen Resultate verarbeitet haben. Poincarä handelt dabei entgegenaesetzt wie Briond in Washington der die Konferenz verliest, als die wichtigsten Vorgänge erst begannen. Poincarä will das Ende der Kon° screnz b e c t n l l u s s c n. Der Auswärtige Ausschub un- die Aeparälivnsanlwort. »DrahtmerdvngunsrerBerltnerSchrtstleltnng.s Berlin, V. April. Der Auswärtige Ausschuß des Reichs tages trat heute zusammen, um die Richtlinien der Antworr auf die ReparationSnote zu erörtern. Reichskanzler D r. Wtrtb. der Außenminister Dr. Rothe nau und Staatssekretär v. Simsvn gaben Erklärungen ab. Bon der Regierung waren außerdem noch anwciend: StaaiSiekrctäc Hammer. «Staatssekretär Haniel und Griaridler v. Mutius. An der Beiprechui^ beteiligten sich L e Abgcordnclon Dr. Hrlsscrich iD.-N.). Dr. Streiemann iD. Dp ). Dcrnburg und Gotbein iDcm.t. Dauch un- Stinnes (D. Vp.) Die Ver handlungen waren streng vertraulich. Bern«. 7. April. Reichskanzler Dr. Wirth, der gestern abend Vz» Uhr die Fahrt nach Genua antreten wollte. Hai die Abreis« in letzter Llunde verschicbcn müssen. Wie der ,Lokal-Anz." hört, hotte er bereit- seine Vorbereitungen getroffen, «IS im letzten Augenblick« ein Telegramm des zur zeit anSwLrtS wellende» Abgeordneten Stresemonn ein- traf, in dem dieser de» Lanzlrr bat. den Auswärtigen AuS- schuß einzuberusen und ihm die Antwort aus die Repara- kionsnote »ur Kenntnis zu bringen. Die Neutralen und -er Neparalionsunsimt Deinen Centime sür eine Anleihe. Paris, 7. April. Ein Mitarbeiter der ,F)nsorma!iou" in Bern hat einige Sachverständig: der neutralen Staaten gesprochen, di: ans Einladung der Schweiz in Bern über die Vorbereitung sür Genua beraten. Alle sind der Uebcr- zcugnng, daß Europa einer schweren Katastrophe nicht entgehen könne, wenn der jetzige Zustand noch ei« Jahr iortdanr«. Alle denken viel mehr daran. Deutschland wieder auf die Füße zu bringen, als die Forde rungcn Frankreichs zu billigen. Ter Berichicrstatter hat einen Herrn gefragt, was er antwvrt.n würde, wenn man in Genua die Teilnahme seines Landes an einer internatio nalen Anleihe zugunsten Tcntschlands verlange. Die Ant wort war: Wir würden dem gegenwärtigen Dentschland keinen Centime leihen. Man könne einem Laude nicht Geld vorfchießen, das fortwährend zur Ausgabe von Papiergeld gezwungen und durch seinen Nachbarn ständig bedroh« ist. der dem Schuldner »den Hals umdrchen will". Slui die Be- merkung. diese Auffassung rühre an das NevarattonS- problcm. das in Genua nicht berührt werden solle, erfolgte die Aeußerung, daß alle wirtschaftlichen Sachverständige« immer wieder bei politischen Fragen auf daS Reparations- Problem zurückkommen müssen, wenn sie ernsthaft einen Ausbau Europas erwägen. Vas.l, 7. April. Die Konferenz der neutrale» Sachverständigen in Bern befaßt« sich gcster« iq