Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190213018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919021301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919021301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-02
- Tag 1919-02-13
-
Monat
1919-02
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 13.02.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
LerMcher vvd SöchWes. E»«»nelisch-1»iherifcher Ktrcheutast. > so z!i aldemoir a t > s ch c n d r de« Vorsitz de, Lvan«.«luth. LaudeSkonststortum» diesem «ttipu-prvgr« r a» Dtentag dte V-rhandlunae» de» Kirche». fordert bart«. baß der tzat »er Ge»iaMemokrat K-rk I LautSky Richtlinie» für et« sosialtptscheS «kttouSproaramm " ^ „Borwärt»", da, offi»ie«le Organ der S»r «eotgea La-e« EyRichi M' l veröffentlicht. Mebrbett,»artet, sagt dazu, das, man UuRr de« Vorsitz de, Evans.«luth. Laude,konmtormms ore«em »rnpnoprogramm wohl »»stimmen könne. SautSky Oeaanueu am Dtentaa dte Verhandlunge» de, Ktrcheu» fordert darin, baß der Staat sich bet jeder Besitzvcrändcruna ckaaeS für Sachsen. Susbretterer Grundlage «i«. von Grund und Bode« da» Vorkaufsrecht wahrt, um nach -erulun ai, die LaudeSsynode. stellt dies« Versammlung im und nach allen Grundbesitz in seine Hände »u bekommen, ««bliche» Leben Sachs««, ein vüllia Neue, dar. Besonder» Sr will ihn nun aber keineswegs austeilen. im Gegenteil, ausfallend war dt« bedeutend verstärkte Berufung de, Laien, er betont ausdrücklich: „Die Zerschlagung der elemeut». auch au, dem »rbetterstand«. und di« vollzählige Großberrtebe in Zwergbetriebe wäre ein Rück- Bertretuug der kirchlichen Vereine und Körperschaften ded schritt und würde gar nichts nützen, da kein Drang au. peusuge« »ur wetttfke» Ver^exkNchmrg ! «acht werden. — Sine amertkaui MUkewru» M» Lei»« Saude,. Dte Verhandlungen galten der Besprechung der schwebendeu kirchlichen Kragen und wurden vom Präsidenten üe, LaudtSkonsistortumS vvr. Böhme in längerer An. spräche eröffnet. Nicht gelte eS jetzt. «inen Neubau der Kirche aufzurichte». sondern die Landeskirche in ihrem »ollen Besitzstand t« den neue« Zustand bin- über.»«führen, wobei «r über dt« zurzeit im Reiche schwebenden Verhandlungen über die Neugestaltung der Landeskirchen wichtige Mitteilungen machte. —Die Bcratun. Leu ü-er die Frage von , . - Ktrche und Schule wurde« eiugelettet durch Geh. Konsistorialrat Pa che, der dte diktatorischen Ntaßnahmen der vorläufigen Staatsregie, ruug in bezug auf die Trennung von Kirche und Schule kritisch, beleuchtete und die wiederholten energischen Ein- sprüche der Ktrchenbehöröe dagegen begründete. Angesichts »er zu erwartenden Umänderungen auf dem Gebiete der Stabt ans- Land besteht, sondern umgekehrt die Land- Wirtschaft im Kleinbetrieb wie im Großbetrieb an Menschen. Mangel leidet. Ersetzung der Menschenkraft durch die Maschinen, nicht Rückschritt zu primitiven Arbeits» Methoden lst für die Landwirtschaft bringend erforderlich." Kaytöky, der der NcichSregierung bcch als Unterstaats. sekretar angehört, steht sonach aus dem entgegengesetzt« Standpunkt. Wer hat nun recht? Die sozialistische Reichsregierung oder Karl SautSky bezw. der „Vorwärts"." Etabtverordnrten. und Gemelnderal-wahl««. Stadtoerordnetenwahlew. Pirua. Hier wurden lS Bürgerliche, 4 Mehrheitssozia listen nnd 7 Unabhängige gewählt. Wahlberechtigt waren Hz-1141« Personen, gewählt haben 7167. Religionsunterricht» müsse üaö christliche Haus sich wieder,^. Wurzen. Die Deutsche Demokratische Partei erzielte 6. mekr der häuslichen reliatökeu Unterwetiuna der 51uaend Deutschnationalen 2, der Verband der Feitbeso-öetcn mehr der häuslichen religiösen Unterweisung der Jugend an nehmen. Die Kirche müsse sich daraus rüsten, nötigenfalls den koufcsstvnellen Religionsunterricht selbst zu übernehmen Lurch freiwillige Lehrkräfte, vor allem auch aus den Reihen der Lehrerschaft selbst. — Das zweite Referat über denselben Gegenstand hielt Prof. v. Frenze l - Leipzig. Tatsache sei. ko führte ex apS. das, die sächsische Lehrerschaft sich den Religionsunterricht nicht nehmen lassen wvlk. Aber auch Sie Kirche halte an der religiösen Unterweisung der Jugcnd fest. Diese beiden Arten von Religionsunterricht müssen «rver irgendwie in Beziehung zueinander stehen. Schau bätten da und dort ausskihtsreiche Annäherungsversuch« »wische« Vertretern der Kirche und der Lehrerschaft statt- gesunden. Dieser Weg sei weiter zu beschreiten. Ferner sei LaS zu erwartende LandeSgesetz über die Einführung der Einheitsschule nach der Seite möglichst elastisch zu gestalten, Latz für die Kinder der crmngelischen und der katholischen Konfession gesonderte Einheitsschulen unterhalten werden Sönyen. Dte sehr lebhafte Aussprache über diese Fragen endete mit der Annahme folgender Entschließungen dte Mehrheitssozialisten 2 und die Unabhängigen 12 Sitze. Limdach. Unabhängige lü. Bürgerliche 9 und Mehr- hettssozialtsten 8 Mandate. Thum i. E. Sozialdemokraten 9, Bürgerliche 8 Sitze. Ehreufriedersdors. Sozialdemokraten 9, Bürgerliche 7 Sitze. Kcmeinderatswahle«. Oberwartha: 3 Bürger!., 6 Soz.,- Somsdorf: 8 Bürger!.. 6 Goz., 2 Unabh.: Pennrich: 6 Bürger!.: Welschhnse: 8 Soz.: i Klingenberg: 4 Bürger!.. 6 Soz.: vberpoyriß: 5 Bürgert.. 8 Soz.: Rocka«: 5 Bürger!.. 4 So«.: Söbrigen b. Pillnitz: 5 Bürger!., 5 Soz.? Brockwitz b. Meisten: Bürger!. 3, Soz. 6, Uuabh. 1 Sitz: Zehren: Bürgerl. 4. Soz. 6 Sitze: Borsdors b. Leipzig: 7 Bürger!., 5 So».: Reichenau b. Zittau: L Bür gerst, S Soz.: Ziuuwald: 5 Bürgerst. 2 Soz. Nriegshaushalt. Die Verteilung von Frischgemüse au Stelle von Lartofseln» Der Kirchentag legt, wie bas LandeSkvnsistortum nnd der, die bereits im Mittwoch-Morgeublatt angekündlgt ist. be- «qnodalmisichnh. auch s-tncrtzi«, Verwahrung cin gegen gruub. trifft eine Ratsbekanntmachung im Anzeigenteil dieser fätzltche Senderungen des rechtlichen Verhältnisses von Kirche und Nummer SaS gesetzlich vorgeschriebene Echule im VerordnungSweg. ohne Gehör der kirchliche« Instanzen. Im Hinblick auf die geplante Einführung der Einheitsschule (Schule okn« Unterschied des Vermögens und der Konfe'llont ist «ine Verständigung zwischen Lehrerschaft und Kirche zu versuchen, «m die hinsichtlich der Gestaltung des Religionsunterrichtes sich ergebenden Schwierigkeiten bestmöglichst zu beseitigen und eine Umgestaltung beS Religionsunterrichtes herbeizusühren. — Der Alterspräsident der sächsische» Volkskammer wird dem Vernehmen nach wahrscheinlich der sozialdemokratische Abgeordnete Demmler, der schon dem vorigen Landtage angehörte. Ob er die am 25. d. M. beginnende Tagung der Kammer eröffnen wird, oder die von der früheren Ver- -q_. «»«.».„.-„Fassung vorgesehene Einweisungskommission. steht noch nicht Ferner? ES besteht »t- Notwenbiakeit. daß di« Sinder Reli-Iwären die Abgeordneten Frästdvrf. Koch und Hartmann, gkmsunterrlcht in ihzem Bekenntnis erhaltcu. tzj«geu die von Sachse» erstrebte Bereinigung des Schnlnesetzgebung In bczng 'Negiernugsbezirko Merseburg mit Sachsen haben die «, den Siettgtonsnnterricht, vorschretben wiro. wöbe, unbedingt Bürgermeister von 30 Städten dieses Regierungsbezirks »e zu verlangen ist, daß die Schulbehörde in dieser Frage mit der Kirchen behände ins Vernehmen tritt. Außerdem einigte sich der größte Teil der Versammlung artf folgende Sätze: Sollte bekenntniömntzlger Religionsunterricht vom Staat« nicht zu erreichen sei-», so liegt der Kirche dte Pflicht ob, den be- krmttniömätzigen Religionsunterricht zu übernehmen. Sie wirb die Aussicht durch fachmännisch geschulte Organe auSUbcn. Der, Kirchentag spricht dir Hoffnung ans, daß viele Lehrer der Kirche ittspruch erhoben. — Znm Vorsitzenden der Aerztckammcr dcS Re gierungsbezirks Dresden wurde Sanitätsrat Dr. Find- eiseu in DreSden-Plauen gewählt. ! —- Eruennung. Amtsgerichtsrat Dr. Wulfsen in Zwickau wird am 1. März unter Ernennung zum LanL- gerichtsdirektor nach Dresden versetzt. bei Erteilung de« »-k-nn.n.Smäß.gen N-ltgion-un.err.chtS ihre! ^.„71 ^^^^UNNg. Das^ verdkn. >-,er In, Miz^in^.» ^ wurde dem Len.nant d. N. Kurt D vhnert verliehen. Hilfe nicht versagen werden. Schulunterricht, der tm Widerspruch zum Bekenntnis steht, ist zu bekämpfen. Gegcbenensalls ist den Eltern das Recht zur Errichtung von Prloatschulen zu wahren. Die Verhandlungen des Kirchentages werden kort« «eMrt. Er st der zweite Sohn des Gutsbesitzers Döhnert in Bockweu bei Meisten und trat bei Kriegsausbruch als Einjährig-Frei williger in den Kriegsdienst. — Todesfall. Im 55. Lebensjahr? starb nach langen, schweren Leiden Herr Charles Friedrich Schmied er, Rittergutsbesitzer ans Helmsdorf. Die deutschen Heeresaugehörigr« in der Türkei. Nach LKi»d»»1r1kchaftHcher vrohbelrleb oder Kleinbetrieb? Unter der Spitzmarke „Widersprüche" schreibt! ... «an «n»: „Die gegenwärtige sozialistische Reichsregierung d«"" beim Nachwelsebureau des Ministeriums für Militär- Hat unterm 29. Januar dieses JahrcS eine Verordnung zur,rr>cscn elngegangenen Nachrichten geht es den deutschen Beschaffung von landwirtschaftlichem Siedelungsland er- Heeresangehörigcn in der Türke! verhältnisnrästig gnt. Dir kaffen. Es syllcn darnach die Staatsdomänen ausgeteilt Entente hat der Rückführung in die Heimat setzt zu« werben, Moor- und Oedländcreien sind in Anspruch zu gestimmt. Die Rücksühnrng erfolgt aus dem Wasserwege nehmen, der Staat erhält ein Vorkaufsrecht ans landwirt-4burch das Mittelmeer. Ob als Zielhäfen italienische oder fchaftliche Grundstücke Im Umfange von 20 Hektar auf»!deutsche Häsen vorgesehen sind, steh-t noch nicht fest. Die wärtS. Schliestllch haben die Güter von lOO und mehr Hek- .deutsche WafsenstillstandSkommissrou ist gebeten worden. Sei tar landwirtschaftlicher Nutzfläche bis zu einem Drittel der Entente sestzustellen. ob und welche Dampfer, welche ihrer Fläche z« Diedelungszweckcn bereitzustellen. Man > Kopfzahl und mit ivelchei, Zierhäfen sie bereits Konstau- vegbsichjigt demnach, die Zahl der mittleren und.tinopel verlassen haben. Es wird angenommen, dast in etwa kleineren Betriebe auf Ko st en der großen, t>—8 Wochen mit der Heimkehr der Truppen gerechnet wer- Wirtschaften zu vermehren. Diese Maßnahme ist den kann. Kranke sind bereits in Deutschland aus dem nur erklärlich ont sie läßt sich nur rechtfertigen, wenn man Weae über Italien eingetvosfen nnd werden auch weiterhin bt« Ueverzeugung hat. daß der kleine und mittlere Besitz.elntrcffcn. Im übrigen wird von allen Vorgängen, die aus volkswirtschaftlich wertvoller al» -er Grob- die deutschen Truppen in der Türkei und in der Schwarz- befitz ist. - ^ - ' meer-Gegen- Bezug haben, von Fall zu Fall den Tage»- Kunst und Wissenschaft. > Dresdner Thcaterspielpla» für heute. Opern« Haus r *Dte Walküre" sS). Schauspielhaus: „Schnei« der Vibbel" <K). Residenz-Theater: „Der Binsen michel" s-LS): „Der Bettelstudcnt" <^7j. Albert« T h e a terr „Mein Leopold" (6i. Central-Theater: »Wo di« Lerche singt" s sj8s. Volkswohl-Tbealer: »Der Raub der Sabinerinnen" (87s. - k Mtert-LHeater. Am Fretta- -um ersten Male „Die ferne Prinzessin", Lustspiel in einem Akt von Hermann VUdermann. mit Lutte Klein als Prinzessin von Geldern, daraus -Banause «schl acht" von Leo Lenz und »Fami lie" »d» Ottomar Enking. . k ronkünftler-Berel». Der am Freitag (14.) X7 Uhr tm Ge- «erbe-au» stattstndendc 8. Unsführu»gS.ivend findet unter Mit wirkung'her Dresdner Madrigal-Bereinigung (Leitung: Vtto Winter) statt. Ferner kommt eine Sonate für zwei Bioltnen und Klavier von Händel, ein Rondino von Beethoven und «»blich »a, E«-Dnr»Trto von Schubert zur Aussilhruna. f- Klauier-Sbend. AIS starkes Talent, dem ernste Selbst- vrLfung sichtlichen Fortschritt gesichert, brachte sich der noch jugendliche Clqudto Arrau in angenehme Erinnerung. Sein Spiel zeichnet sich aus durch edle Mäßigung. Kinger- klarheit. verstänüniSrelches Erfassen und Gestaltung in kraftvollen Linien. Die Vachfug« war gut phrasiert und fahr plastisch ausgebaut. nur gegen den Schluß hin etwas gar zu unruhig gehalten. Fn gewählten Klangfarben mit tonLichkerisch wertvollen, welchen Tönungen gab der Künstler Len ersten Satz der groben Ä-Dur-Sonate von Beethoven. Dte übrigen erschienen unpersönlich, dem Acuheren zu- gewandt, 4m Mütter mehr nachgeschassen. als aus sich selbst heraus gestaltet. Auf dem Grunde soliden Musikertums und gut ausgefeilter Fertigkeiten envuchs die Wiedergabe der Mendelssohn - Variationen zu einer ganz ausgezeichneten Leistung. Fesselnde Momente erwachten ebenso in den Chopin-Darbietungen. Liszt stand am Ende. Der Abend lieb Hoffnungen auf Ausreise wertvoller Künstlerindividna- lttat al, wohibcgrüuLet erscheinen. L. ?. 4 Die »Lachende» Geselle«" «lsred Meyer und Alexauder Wierth begrüßte» vorgestern abend zum erstenmal in die sem Winter, mit einem von Meyer vorgetragenen launigen Borspruch «ud der Mahnung .Hopp hoch" ihre Bereh.er, dte den KünstlerhauSsaal bis auf den letzten Platz besetzt -Alten.' «atz niemand be» Kopf hängen lieb, dafür sorgten »Ls irLÜLiLeu Geselle» »ach LetbeSkrästes. SS ist da, Hübsche an ihnen, daß keiner dem anderen tm Lichten steht, bah jeder dem anderen erst zur vollen Wirkung verhilst: Wterth. der etwas ideal angehauchte Humorist, dem grob, körnigen Realisten Meyer und umgekehrt. Wenn sic bei raschem Sprechen verständlich blieben, wäre kaum noch etwa- zu wünschen ührig. Da die Auslese aus den zeit genössischen Humoristen nicht sehr ergiebig scheint, könn ten es dte Künstler neben anderen wertvollen älteren Sachen vielleicht einmal mit Jean Paul und „Frau KaudclS Gardinenpredigten" versuchen. -s- Im Literarische« Verein sprach UnivcrsitätSprofeffor Hofrat Dr. Cruzenach über Goethe und Schiller in Lauchstädt. Er gab zunächst einen kurzen entwick- lungSgeschlchtllchen Ueberblick über den Werdegang der heute fast wieder vergessenen kleinen BadeH. das, nachdem seine Quellen im l8. Jahrhundert entdeckt, bald, vpn fürst licher Gunst gefördert, ein Sammclort vornehmer sächsischer, polnischer und preußischer Kreise wurde. Lauchstädt mit seinem Kurhaus, den Kolonaden, der Kastanienallee. dem Park und dem niedlichen Theater stand bald lebhaft vor dem geistigen Auge der Zuhörer, und man glaubte teilzunehmen an dem frohen Treiben einer gepuderten und bezopften Menge adliger und vornehm bürgerlicher Kurgäste, die von einer genauen Babeverwaltnng registriert und gehörig klassifiziert wurde. Man sah die Hallenser Studentenschaft Ihren Uebermut treiben und verfolgte ihre Teilnahme an den klassischen Aufführungen im neuen Sommertbcaier. welches unter Goethes Leitung weit über Lauchstädt hinaus an Bedcntnng gewann: wurde doch das kleine Bad dadurch bald Reiseziel zahlreicher geistig hochstehender Leute, welche dort die neuesten Dramen sich an,oben. Den Höhevuykt. erreichte Lauchstädt im Jahre 1805. „Othello" in der Nester setzung von Botz und der Einrichtung von Schiller ging über die Szene, und das „Lied von der Glocke", wurde mit dem Epilog Goethes szenisch als Totenfeier für den Dichter dar- gestellt, dem ein'ge Jahre zuvor von den Gästen mehr ge huldigt worden war als Goethe, seinem großen Freunde. Durch die Krlegswirren starb bald das Interesse für Lauch städt ab nnd es geriet mehr und mehr hinter schöner ge legenen Bädern in Vergessenheit. Aber bis zur Gegenwart ist eS uns dennoch ein reizvolles Zeugnis einer großen Kulturepoche unseres Vaterlandes, die bet bescheidenen An sprüchen doch einen so geschulten Geschmack entwickelte, daß dte BonreHmbeU ichreS Stiles tu Gebäuden und Anlagev ische «r»ä-ruu»sro»«isfi»» i» Lei zitz. Zurzeit weilen tu Leipzig drei Vertreter der amert« kantscheu Ernährungskommtssion, dte sich unter Führung des Vorstandes beS städtischen Lrnährungs- amtcö über den Stand der Leipziger Ernährung, sowie di« eine gerechte Verteilung verbürgende Organisation unter richten. Durch die ihr unterbreiteten Unterlagen, insbeson dere an der Hand der starken Sterblichkeitszisfer, sowie bei Besichtigung von MasienspeisungSanstalten wird sich dte Kommission davon überzeugen, daß bet dem höchst ungün stigen Stande unserer Ernährung schleunigste Lieferung von Lebensmitteln dringend geboten ist. — Die Lohnbewegung der städtischen Arbeiterkchast ha« nach dem Beschlüße des LchlichtungsauSschusses vom 6. üs. zu neuen Verhandlungen geführt mit dem Ergeb nis. daß die Arbeiterschaft sich aus einen Vorschlag geeinigt Hai, bei dem die Gr und löhne gegenüber dem früheren Vorschlag des Rates erhöht, die Zuschläge für Verheira tete und Kinder beseitigt, dafür Wohnungsgelb ge währt und dir Altcrsdienstzuschläge bedeutend erhöht werden. Der Rat stimmte diesen Vorschlägen zu. — Der SO prozentige Sriegszuschlog zu den Einzel, stnndenvergütnugrn der Lehrkräfte soll nach dem Beschlüsse der Stadtverordneten schon vom 1. April lU18 ab gewährt werden. Der Rat hatte den 1. Oktober v. I. bestimmt, ist aber jetzt dem Beschlüsse der Stadtverordneten beigetreten. — Die breiklassige städtische Stndirnanftakt. die gemäß einer Verordnung des Kultusministeriums zu Ostern neu errichtet werden soll, wird nicht an dle sechSklassige Studien« anstatt, sondern an bieNeusrädtrr höher« Mädchen? schule angegliedert werden. — Die »ene Elbbrückc. Zur Fortsetzung der Vorarbeiten für den Bau einer Elbbr!icke im Zug der Erfurter Straße bewilligte der Rat ein weiteres VercchuungSgeld von 13 000 Mark. — Der Weidigtbach in Cotta soll in der Werkstätten« straße aus der Strecke von der Wcißeritz bis zur Kreuzung des geplanten Laufes mit dem jetzigen Bachiuuf verlegt und kanalisiert werden. Vorläufig sind 100 000 Mk. dafür bewilligt worden. — Gummibereifung für die Fenerwehrfahrzeuge. Zur Schonung der Fahrzeuge und der Apparate toll dir fetzige- Holz- und Eisenbcreisung baldmöglichst durch Ginnm:« bereifuug ersetzt werden. — BeamteuanSschüffe bei der sächsischen Hecresverwal« tnng. Vorbehaltlich späterer einheitlicher Regelung für alle Reichsbehörden bestimmt der Volksbeanstragte für Mili- türwesen. Neuring, daß im Bereiche der gesamten sächsischen Heeresverwaltung vorläufige Beamtcnauöschüss« zu bilden sind. Maßgebend für die Bildung sind die vom sächsischen Gcsamtministerium feskgelegten Richtlinien. — Die Bergarbeiter des Plaucnlch«» Grundes stehen vor einer Lohnbewegung. Vor kurzem ist den Berg leuten bereits nach der Einführung dcS Achtstundentages eine Lohnerhöhung von 80 Prozent zugcstandcn worden. Jetzt versuchen namentlich die jüngeren Elemente einen Schichtlohn von 15 M k. zu erreichen. Es ist aber noch zu keiner Vereinbarung mit den Wcrksvcrwal- tungcn. gekommen, da sowohl die staatlichen Werke wir die Verwaltung der Burgker Werke alles vermeiden wollen, was eine abermalige Erhöhung der Kohlenpretse zur Folge haben würde. Infolge der Einführung des Achtstunden, tages und der kürzlichen Lohnerhöhung haben die Werke-- am (0. Februar den Kohlenprcis bereits um 40 Prozent« erhöht, eine nochmalige SchichtlvlinerhvkMng müßte natür- A « lich eine weitere Steigerung der Kvhlenpreise nach sich H A ziehen. Die Leiter des BergarbeiterverbanöeS sind übri-K T gens mit dem Vorgehen der jüngeren Elemente gar nicht» L einverstanden, wie folgender Ausruf der Bezirksleitung er-? » kennen läßt: „Vvn verschiedenen unverantwortlichen Seiten »;«« wird versucht, die Bergarbeiter zum Streik zu veranlassen. 5^« Es sind meistenteils jüngere und unorganisierte»,» Leut e. die dieses Spiel mit dem Feuer treiben nnd ^ »« sich jedenfalls nicht bewußt sind, was es bedeutet, wenn jetzt die Bergarbeiter in den Streik gehetzt werden. Wir fordern deshalb die organisierten Kameraden auf. diese»« 2 Unbesonnenheiten nicht milzumachen und diesem-»»* gen. die zum Streik treiben, mit aller Entsrhleden-2 heit s n r it ck z u w e i s e n. Beschwerden und Klagen sind es nur durch die Organisation zu regeln. Diese lehnt deshalb jede Verantwortung für solche willkürliche Handlungen ab." Er — Der Betrieb der Vororts-Straßenbahnen Mickten— 2. KStzschenbroda nnd Arsenal—Kloftschr/Hellcran muß infolge verminderter Kohlcneingänge von Freitag, den 14. d. M., an weiter eingeschränkt werden. Die Wagen ver- kehren an Werktagen nur vvn nachmittags 4 bis abends gegen 9 Uhr, in der übrigen Tageszeit überhaupt nicht. An Svnntaimn wird der Betrieb wie bisher von nach mittags K4 Nbr bis gegen 12 Uhr nachts geführt. — Haftpflicht der Gemeinde bei Aufruhr «sw. Tie sächsischen Hausbesitzer haben an die Negierung eine Eingabe gerichtet, worin sie um Ausarbeitung eines Gesetzes ersuchen das, ähnlich w'e das preußische Gesetz von 1850. die Gemeinden für die bei öffentlichen Auf läufen. Zusammenrottungen, Aufruhres und dergleichen verursachten Schäden für erlatz- auch auf den verwöhnten Besucher der Neuzeit wirkt. Mitz, lebhaftem Beifall wurde dem Redner für seine Ausfüh rungen gedankt. K. Q. tz Petreuz-Oper. Ein glücklicher Stern waltete über der gestrigen Aufführung des „Postillions von Loniu« mca u". 'Nicht nur. daß für die Titelrolle der immer schöner erblühende lyrische Tenor von Johannes Scheurich zur Bersügung stand, der mühelos bis zum hvhcn 0 und v htnaussteigt nnd in vornehmer Spielmanlcr geschult ist. iAuch die anderen Rollen waren gut besetzt. Trude Her« 'ringer entfaltete nach vorübergehender Befangenheit , schöne stimmliche Mittel, nnd Rolf Poppe als Schmied von natürlicher Komik und kräftigem Baß. sowie Erich Steudten als geckenhafter Marauiö und gewandter Sänger ergänzten vortrefflich das vicrökättrige Kleeblatt. ,Da auch die Vertreter der kleineren Rollen und der Chor ! sicher und geschickt sich zu benehmen wußten, das Orchester ! unter Felix Petrenz den Feinheiten der reizenden .Musik mit Liebe nacktg-ug, und auch Ausstattung, Fluß und ! Schwung der Vorstellung wenig zu wünschen netze», war der Beifall stark und wohlverdient. —ab— tz Kleine Knnstuachrichtcu. Tie unter Leitung Max K !! ngcrs stehende Leipziger JahreS-Nnsstellnng tLiai beabsichtigt, in diesem Jabre zwei größere Ausstellung«« zu veranstalten. Die erste, im Mai oder Juni, soll vorwicgcn!, Gemälde und Plastik, dte zweite, kurz vor Weihnachten. Äletn- plastik und Graphik umsassen. — Die erste große deutsche Kunst» e n s st c I l n n g nach dem Kriege, die bereite im Mai tn Ltntt» aart ftattiindcn sollte, ist ans den Herbst verschoben morden. — Ter Verband Deutscher Illustratoren wählte in sei ner letzten Hauptversammlung durch Wiederwahl in seinen Por- stand folgende KUnstler: I. Bahr, l Borsitzender: Proseffor E. T c> c p l e r b. I.. L. BorsikcnLcr: H. Tischler, 1. Schristiüftrer: P. B r o r! in ü l l c r, 2. Lll-riftslitzrer: H. Binde, Kasse-mar:. 'GainöhoroughS berühmtes Meisterwerk ,.'k Ii e dluo bov'lDad Bildnis clncS snnnen Herrn Buttal). daS k«i8 von dem Ämerlka- ner Hcarn für 50VM Dollars auf der Bcrfteiqcrung Füller nach An.crlka entführt worden war, Ist nunmcbr aus der Versteigerung Heurn in Rennork wiederum verknust worden, und zwar ha' es -dieses Mat um 12V0V Dollars weniger als I8S8, also nur 88 von kollerst aebracht. ck Der bekannte Baritonift der Wiener Oper Haydtcr ist nach einer Operation im 47. Lebensjahre gestorben. Die -Oper verliert mit ihm binnen 14 Tagen ihr drittes Mili'»! ."ZK 'Mitglied. > ck Der Landschaftsmaler Theodor Hage». Mitbegründer der Weimarer Hochschule für bildende Künste, ist iv Weimar Us Alter vov 77 Jahre» gestorben. »>, '> .l ' k 1' W! > 'i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)