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Dresdner Nachrichten : 11.11.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-11-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192211118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19221111
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19221111
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-11
- Tag 1922-11-11
-
Monat
1922-11
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.11.1922
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Tarisraserel. In dem unter dieser Überschrift gebrachten Leitartikel vom 22. Oktober lv22 machen wir auch den Vorschlag, uv» de» Ausländer» höhere Fahrpreise aus den Eisenbahnen alS vvn den Inländern zu verlangen. Hierzu erhalten wir von zuständiger Seite die solgenden Ausführungen: «Die Teutsche Reichsbahn hat in ihrem Bestreben, de» Betrieb nieder wirtschaftlich »u nestalten und gleichzeitig die Fahrpreise und Frachten i» einer siir die Beuölkcrung er- trägt ichen Höhe zu halten, die Franc berc-its ncpriift. ob die Insvlne der sortdaucrnde» Ltelgerung der sächlichen nnd persönlichen Ausgaben nvtwendtn werdenden Tariserhöhnn- aen nicht zu einem Teil den in Deutschland die Bahn be nutzenden Ausländern auserlent werden könne». Die Ber- waitunn ist jedoch in ihrem dallin zielenden Bestreben durch vielerlei dem Außenstehenden nicht erkennbare tarifliche und vrrkebrStcchnische. sowie politische Gründe behindert. Der Ausländerverkehr bewent sich In der Hauptsache in Schnellzügen: in Personenzügrn ist er bis aus die Strecke» tm Grenzverkehr im allaemeinen weniaer stark. In den Schnellzügen benutzte» die Ausländer tiberwieaend die 2. und l. Klasse. Schätzungsweise schwankt der Anteil, de» die Ausländer an ber Besetz»«« der Polsterklassen in den Schnellzügen haben, zwischen 25 und 4N v. H. Die 5. Klasse der Schnellzüge ist von Ausländern weniger benutzt.« Die schlagen vor, von den Ausländern aeacn Vorzcigen eine« mit Lichtbild versel-enen behördlich aestcmpelten WohnungSgiiSmeiseS höhere Fahrpreise zu erheben, als von der einheimischen Bevölkerung. An Stelle des WohiiuiigS- auSiveiscS könnte dann jeder behördliche, mit Lichtbild ver- sehcne Personalausweis, wie Pah, Pahkarte und dergl., treten. ES wäre dies wohl auch der einzige Weg. die Unter scheidung zwischen Reichsdeutschen »nd Ausländern durch- zuführen Wir wolle» uns beschränke», auö der Menge der gegen eine solche Regelung sprechenden Gründe die wichtig- sten herauSzngreifen. Ihr Borschlag würde bedingen, bah jeder Reisende einen WohnungS- oder Personalausweis mit sich sichren mühte. Der Fahrkartcnauögebcr hätte vor der Ausgabe jeder Fahrkarte, gleichgültig ob im Nah- oder Fernverkehr, den Ausweis mit der Person des Inhabers zu vergleichen und die Staatsangehörigkeit scstznsicllcn. Bedenkt man. dah ber Eisenbahn-Personenverkehr ein Maßenverkebr mit der Vorbedingung schncllstcr Abfertigung ist. nnd dah das Fahr- kartenlöscn sich meist aus eine kurze Zeit vor Zugabgang zusammcndrängt, das, also im Eisenbahnverkehr mit ieder halben Minute gerechnet werden muh, so wird ohne weiteres zugegeben werden müssen, dah die Mahnahmc selbst bei reibungsloser Durchführung zu einer ganz erheblichen, wahrscheinlich ans die Dauer überhaupt nicht haltbaren Er schwerung dcS Verkehrs an den Fahrkartenschaltern führen würde. Ein vergleich mit anderen Einrichtungen, z. B. mit Theatern, die nur von einem ganz kleinen Teil ber Bevölkerung in Anspruch genommen werden nnd wo die Abfertigung am Schalter sich ohne die Hast und Eile deö Eisenbahnverkehrs und während längerer Zeitspannen voll zieht. kann in keiner Weile gezogen werden. Auherdcm ist rS der Eisenbahn als einem vssentlichen verkehrSuntcr- nehmen nicht möglich, die Zahl der an eine Person zu ver kantenden Fah'karten zu begrenzen, ganz abgesehen davon, dah eine solche Begrenzung praktisch gar nickt diirchsührb.rr Ist. Die Eisenbahn könnte mithin ii-icht verhindern, dah, was leider zweifellos eintretcn würde, Einheimische die Mahnahmc anSnlitzteu, um Fahrkarten zum niedrigeren ProiS auszukauscn und an Ausländer — n. U mit geringe ren Zuschlägen — weiter zu geben. Um dem zu begegnen, mühte also der Personalausweis nicht nur am Schalter, sondern auch an der Bahnsteigsperre und während ber Fahrt im Zuge neben derFahrkartc geprüft werden. Hier durch würde, ebenso wie am Fahrkartenschalter, auch an der Bahnsteigsperre und im Zuge selbst eine auf die Dauer nicht haltbare Erschwerung des Verkehrs cintreten. die sich nur dadurch erträglich gestalten liehe, bah auf eine starke Ver mehrung deS AbscrttgungS- und KontrollperlonalS zuge- kommen würde. Selbst wenn man aber diese an sich kaum überwindbaren Schwierigkeiten in Kauf nehmen wollte, ergeben sich inner dienstlich wieder Hindernisse, die einer einfachen Lösung entgegcnstehcn und nebenbei auch die Erhebung de» Fahr- gelbes in fremder Währung nicht zulasscn würden. Bei der gegenwärtigen Art der Fahrkartenausgabe und deren Ver- rcchnung würde nämlich jeder Nachweis darüber fehlen, welche Fahrkarten an Ausländer zum erhöhten Preise oder in fremder Währung abgegeben worden sind. Um hierfür Kassenbelege z» schassen, mühten daher besondere Fahrkarten für Ausländer und für Inländer aufgelegt werden, waS eine Verdoppelung der jetzt ausliegenden Fahrkartensorten bedeuten würde. Bei den Fahrkartenausgaben, vor allem der grössten Stationen, bei denen schon lebt Tausende von Sorten ansliegen, ist aber der Raum bis zur äuhcrstcn Mög lichkeit auSgcnutzt, und schon die Auslegung weniger Sorten verursacht grohe Schwierigkeiten. Ganz ausgeschlossen würde aber bie Unterbringung einer solchen Menge vvn Fahrkarten sein, wie sie bei Auslegung besonderer Fahr- karten sür Ausländer erforderlich würde- Aber ganz abgesehen von vorstehenden Erwägungen, steht einer schärfere» Heranziehung der Angehörigen der Feindbundstaaten der in Art.L2l deS Frtcdenövcrtrages von Versailles verlautbarte Grundsatz entgegen, nach dem die Angehörigen der Ententelünder hinsichtlich der Beförde rungsgebühren auf der Deutschen Reichsbahn nicht anders behandelt werde» dürfe», als die Reisenden des inner deutschen Verkehrs. An dieser Bestimmung müsste letztlich jeder Vorschlag aus unterschiedliche Tarifierung der Aus länder scheitern, da sich die Mahnahmc natürlich nicht etwa nur auf die tm Krieg Neutralen beschränken könnte. Unter Berücksichtigung der vorstehend geschilderten Ver hältnisse wird aber zurzeit erwogen, die Fahrpreise der Polsterklassen allgemein in stärkerem Maste zu er- höhen, als die Preise der 8. und s. Klasse. Soweit Reichs deutsche die Polsterklassen benutzen, werde» sie die Er höhung. die nach dem FriedenSvcrtrag nicht aus die AuS- länder abgewälzt werde» kann, mit tragen müssen. Aehnltch wie im Personenverkehr liege» die Verhältnisse im Güterverkehr. Auch hier verbietet der Friedensvertrag eine unterschiedliche Behandlung der Versender- Uebrigens hat auch der Ausschuß des Neichsetsenbahn- rateS sich in seiner letzten Sitzung eingehend mit dieser Frage befasst nnd ist gleichfalls zu einer Ablehnung der vercgten Möglichkeit gekommen." Die lg der vorstehenden sachverständigen Zuschrift be rührte» technische» Schwierigkeiten sind ohne weiteres zu- zngeben. Sie könnten aber dadurch ans c!» Minimum herabgcdrückt werden, dah man die Prüfung der Lichtbüd- auöweisc lediglich ans die Fahrkaricnkvntrvlie im Zuge be schränkt. Da sür die Ausländer fast ausschließlich die D-Züge in Betracht kommen, könnten sür Personcnzüge eventuell cinl-eitliche Fahrpreise in Kraft bleiben. In D-Zügen ist jedoch die Kontrolle vcrhältnismässtg leicht. Ans eine Kontrolle der Ausweise an de» Schaltern nnd der Bahn steigsperre könnte man darum ohne Gefahr verzichten, dafür aber jede» noch besonders mit einer Strafe belege», der ohne Lichtbild ans Inländcrkarte im Zuge betroffen wird. Den Verkehr an den Schaltern kan» man in der Weise leicht nnd glatt regeln, daft durch deutlich sichtbare grohe Schilder Oertliches uno Sächsisches. Was wir- aus -er Daunolverslcherung? Im Juli dieses Jahres hat. wie damals berichtet, die staatliche Brandversicherungtzlämiiier eine Be.'-m»lin.ichung veröffentlicht, nach der diese die Einführung einer log. B a u n o t v e r s i ch e r u n g neben der schon bestehenden Zwangsvcrsicherung für die in der Gebandeabteilung der LandcSbrandversicherungsanstalt versicherten Baulichkeiten plant. Wie i» der erwähnten Bekancitmachlina ausgesllhrt wurde, machen die sich überstürzenden Steigerungen der Löhne nnd Preise aus dem Bauinarkte es der Brand- versicheruiigSkammcr nach den jetzt bestehenden Vorschriften vielfach unmöglich, einem Brandgeschädiglcn seinen Schaden im vollen Umfange zu vergüten. Hier soll nun die Bau- notversichcriing cinsetzcn. Die Answcndnngen, die sie er- fordert, sollen getrennt von denjenigen der allgemeinen Zwangsvcrsicherung aus die Teilnehmer der Baunot- versicherung am Ende eines jeden Kalenderjahres nach dem Maststabe der Beitraaseinheiten vmgcleat werden. Die Baunotversichcrung soll eine freiwillige Versicherung sein. Sie tritt nur In Kraft, wenn sie vom Gcbäudceigentümer ausdrücklich beantragt wird. Der Betrag, den die Nrandversicherungskammer dem Brandgcschädigtc» in der Zwaiigsvcrsichcriing vergütet, ist im Laufe der lebten Zeit wiederholt erhöht worden- Am I. November wurde er vom iMfachcn des FriedcnswerteS auf das 22sisache herausgesctzt. Da aber, an den heutigen Banstossprciscn und Löhnen gemessen, die Errichtung eines Hauses mindestens das Mlsache des Friedenspreises er fordert, so klafft tatsächlich zwischen Brandvcrsichcrnng und Ansbankostcii eine grohe Lücke, die die Baunvtvcrsicheruiig nnsznfüllc» hätte- Ihre endgültige Einführung ist selbst verständlich nur möglich, wenn der Landtag einen ent- sprechenden Gesetzentwurf verabschiedet- Ein unverbind licher Entwurf ist bereits sertiggcstellt. Tie in der Bekanntmachung der Brandversichcriings» kainmcr enthaltene Aufforderung zur Anmeldung der einzelne Schalter sür Karten mit Lichtbildausmciscn und i v e r s i ch c r u n g hat den Zweck, schon jetzt einen Ueberblick andere sür die teueren Ausländerkarten bezeichnet werden, zu erlangen über die Zahl und Art der teilnehmenden Ver- Dabci könnten die Ausländerkarten durch einen einfachen ! sicherungcn. Die Bauiivtversicherung kan» natürlich nur Stempelnusdruck kenntlich gemacht werden. Die Vorteile der bei einer genügende» Beteiligung crössnct werden, damit wesentlich vermehrten Einnahmen sind dabei so gross, dass die voraussichtlich zu erwartende Umlage sich in angemesse- man vcrhältnismässtg geringe Schwierigkeiten mit in Kauf Z,e„ Grenzen bewegt, lieber die Hohe dieser Umlage auch nehmen kann. Dann bleibt noch der FriedenSvcrtrag >»r annähernd ein Urteil jetzt abzugcben, ist unmöglich übrig. Der angezogcnc Art. 62t bandelt von dem Durch gangsverkehr. Art 621 bestimmt, dasi der TnrchgangSver sehr der gleichen Behandlung nnterllcaen soll, wie der Innerdeutsche Ncrkcbr. Kann man nun nicht diese Folgerung ziehen: Wenn für den Innerdeutschen Verkehr ein unter schiedlicher Preis sür Ausländer festgesetzt und diese Mast »ahme ans den Durchgangsverkehr ansgedebiit wird, so ist die Forderung dcS Artikels erfüllt? Es ist bedauerlich, dast ln der Neichstaasverhandliing, in welcher der Zcntrums- antrag ans Erhebung eines ValntaznschlagcS ans der Eisen bahn sür Ausländer einstimmig angenommen wurde, dieser Punkt nicht näher berührt worden ist. Ebenso hätte die Frage erörtert werden müssen, ob sür den Fall, dasi Art- 621 wirklich ein nnübersteiglicheS -Hemmnis für die Sonder behandlung der alitierten Ausländer bilden sollte, die Be schränkung der Mahnabme auf die Neutralen sich empfehlen würde. Um hierfür Unterlagen zu gewinnen, würde eine Statistik nötig sei», ans der sich der Anteil der Neutralen am Reiseverkehr in Deutschland tm Verhältnis zu den alli- irrten Reisenden ergäbe. Die in Aussicht genommene untcrschicdlosc Erhöhung der Preise für die Polsterklassen wird gemischten Empfindungen begegnen, weil die deutsche» Benutzer dieser Klassen davon in Mitleidenschaft gezogen werden. Der Reichspr8si-en1 im Berliner Ralhsns. Bcrll«, Ist. Nov. Reichspräsident Ebcrt erschien heute abend Vi-4 Uhr im Berliner Rathause, um einer Sonder sitzung dcS Magistrats bciznwohnen. Oberbürgermeister Bocsi begrünte den Reichspräsidenten und hielt einen Vor trag über die Gcsamtlagc der Stadt Berlin. Reichspräsident Ebert hielt darauf eine Ansprache an den Magistrat, die ln die herzlichste» Wünsche für eine glückliche Zukunft der Stadt Berlin auSklang. Unter Führung vvn Oberbürgermeister Ritter besich tigte der Reichspräsident sodann die Räume des Berliner NatlstmseS. Auf >48 Uhr hatten Magistrat und Stadtver ordnete zu Ehren deS Reichspräsidenten Vertreter der Reichs- und StaatSrcgicrung, der Parlamente, des Handels nnd Gewerbes, der Finanzen, der Kunst »nd Wissenschaft und der Presse z» einem Empfang im Berliner Rathause geladen. <W. T. B.» Landesverraksverfahrcn gegen die „Münchner Post". München. ll>. 'Nov. Wie die „Mün.hn. 2!. N." melden, wurde in de» Räum.'» der sozialistische» „Münchner Post" eine polizeiliche Untersuchung vorgcnommcn. ES soll sich um ein Be>'i.i„ren wegen LandeSvcr-atS hnndcln Dle „Münchner Post" hatte vor einiger .'ie:t Mitteilungen über einen angeblichen Wassensund gebracht. lW. T. B.j mangeis jeglichen Uebcrblickcs über die Zahl und Art der Versicherungen und über die Wandlungen aus dem Bau markte. Es kann daher der Fall cintreten, dasi das Bannot gesetz vom Landtage beschlossen .wird, aber die Eröffnung der Versicherung infolge nngeiiügeiider Beteiligung über haupt nicht stattsindct. Wie wir hören, lausen bei ber Brandvcrsicherungökammcr täglich Anmeldungen ein: sie reichen aber sür die Durchführung der Versicherung noch nicht aus. Unverbindliche Anmeldungen nimmt die Brand- versicherungSkammer nicht entgegen Die jetzt zur Anmel dung kommenden Versicherungen müssen daher auch an der Versicherung tcilnchmcn, wen» diese wirklich eröffnet werden sollte. In diesem Falle würden die Anmeldungen, die A unter Benutzung der bei der Gcincindcbchördc deS Wohn- ortcs erhältlichen Vordrucke mit eingeschriebenem Briefe an die Brandvcrsicherungskaminer erfolgen müssen, rück- K- wirkende Kraft vom Tage der Anmeldung haben. In A Dresden werden die Anmcldcsormnlnrc anSgegcben direkt in der Nrandversicherungskammer, Wilhelm Platz, und im Städtischen BrandvcrsicherungSamte, Schcsselstrasie. Der HauSbes! b nimmt gegenüber dem Vorhaben der 8 ^ Brnndversicherungskamnier eine ablehnende Haltung ein, » A da er der Ansicht ist, dasi die Entichädigiingösnmme der 5 S Zwangsversichcrnng der Wirklichkeit angcpasit werden müsse, A also eine volle Vergütung cinzutreten habe oder bei einer - 8 freiwilligen Zusatzversichcrung die privaten Anstalten mit 2 * berücksichtigt iverden müßten. Auch wird befürchtet, daß sich ' M für die Baunotversichcrung in der Hauptsache nur die Eigen- §8 tlimcr gefährdeter Obiekte melden würden und daher der o I, einzelne Hausbesitzer am Ende des Jahres sehr hohe Bei- » A tiäge zahlen müßte. Dem steht allerdings die Erklärung »> s der BrandvcrsicherungSknmmer gegenüber, dasi die ver- 8 8 sickerung nur bei einer genügenden Beteiligung durch- geführt wird, um dem Grundstückseigentümer kein außer- F gewöhnlich hohes Risiko anfzubnrden. Der Allgemeine*^ H a ii S b e s i tz e r v e r r > n zu Dresden hat seine Be denken in einer Eingabe niedcrgelegt, die er an den Land- ^ taa gerichtet hat. Der L a n d r s k n l t u r r a t dagegen Zr* hält eS für seine Pflicht, auch von sich aus die Landwirte A ans die Möalichkclt und Notwendigkeit der Einführung einer Baunotversichcrung hinznwetseii mit der gleichzeitigen Auf- „ sordervng, durch möglichst beschleunigte Elnrcichiing der von der B'randversicherungSkammcr geforderten Anmeldung die Einführung der Baiiiiotversichernng verwirklichen zu helfen. Da auch im Landtag die Verabschiedung dcS Gescl-cntwurfcs kaum glatt vor sich gehen wird, so ist das Schicksal des ganzen Planes noch sehr ungewisi. Deutschland auf -er Pariser Ausslellung 1S24 Eine Rundsr«ge. von französischer Sette ist kürzlich der grundsätzliche De schlus, gcfasit worden, die Deutschen zur Beteiligung an der für >»2t geplanten groben Kunstgewerbc-Auvstclluna auf zufvrdern. Wenn auch die offizielle Einladung noch nicht ergangen ist, so ist eS doch vvn Wichtigkeit, zu wissen, wie die führenden Met st er dcS deutschen Kunst- arwerbcS dazu stehen. Die Sccmannsche „Kunftchrontk" bat daher eine Rundfrage veranstaltet, aus deren Ergebnis hervorgehl. daß die meisten Künstler für die Beschickung ein treten. Nur zwei haben sich schroff ablehnend verhal ten. Der Direktor der Dresdner Kunstgewerbe-Akademie Pros. Karl Grob schreibt: „So lange die Herren Fran zosen noch glauben, aus irgendwelchen sonstigen inter nationalen Kongreßen oder Ausstellungen die Deutschen auSlchllesien zu können, ist sür uns eine Beteiligung an obiger Ausstellung grundsätzlich zu verwerfen," und der Präsident der Mtinchncr Gewerbeschau Prof. Schar vogel erklärt kurz: „So lange noch ein Franzose am Rhein steht, kann von einer Beteiligung Deutscher an einer französischen Ausstellung überhaupt nicht die Rede sein." Die meisten und bekanntesten Persönlichkeiten aber treten warm für eine Be teiligung ein. So meint Peter BebrenS: „ES ist die Frage, ob der moderne deutsche Geschmack in Frankreich An erkennung findet: da aber die Ausstellung nicht nur sür die Parlier, sondern ein internnlionaler Wettbewerb ist, ist dieser Punkt ohne Belang. Jedenfalls ist aber — und bter- auf kommt eS mir am meisten an — ein geistiger Wett bewerb und ein damit verbnndencs Zusammenarbeiten die beste, wenn nicht die einzige Möglichkeit, um ein cillmähliche» Anbahncn besserer nachbarlicher Beziehungen zu erwirken." Auch Hans Poel zig ist der Ansicht: „Falls die Auf forderung zur Beteiligung an Dciitschland in einer wür digen Form gerichtet wird und Deutschland dir Gewähr hat. in gleichem Maße wie die anderen Staaten aus der Ans- stellung auszntreten, so halte ich eine Beteiligung Deutsch, land» für sehr erwünscht. Selbstverständlich muß alle» ge- schchcn, um diese Beteiligung so hochstehend und so ge schlossen wie möglich burchzuführen." Eingehendere Vor- schläge über die Beschickung macht MuthekiiiS, indem er hrrvorhcbt. dasi ein Fehlen DculschlandS sür uns von unermesilichcm Schaden wäre: „Gerade für die Zukunft Deutschlands im Welthandel ist eS äußerst wichtig, bei die ser Gelegenheit den Nus dcS deutschen KunstgewerbcS ansS neue zu bestätigen. ... ES ist selbstverständlich, dasi diese, deutsche Abteilung einen Höhepunkt des guten Geschmacks > ruU» der künstlerischen Leistung darstelle» muß." Sein zw- sammrngeworfcncS Durcheinander, keine ermüdende Ranm- svlge, kein allzuvielcS, nichts MittclmästigcS, nur Bestes dürfte zugelasicn werden: ebenso tritt Nicmerschmid falls die voraiiöschungcn einer würdigen und ehrenvollen Teilnahme erfüllt werden, für eine Beteiligung ein, bei der di.- größten Anstrengungen gemacht iverden müssen. Zweifelnder und ablehnender ist die Antwort von Thier sch: „Deutsche Kunst und Kiiiistgcwcrbe, nicht mehr trennbar, befinden sich in einem Stadium innerer Er neuerung, daS die wesentlichsten künstlerischen Elemente noch nicht nach außen zeigt, sondern der geruhigen Ausreise be darf. Dle besten Leistungen laßen die Entwicklung mir a1»:-n. auch bei uns sehen sic noch wenige, noch fraglicher daS Ausland." Kunst und Wissenschaft. s Dresdner Thcater-Spielplan für heute. Opern haus: „Palestrina" 1v>: Schauspielhaus: „Eollegc Eramptvn" <>481; N e u st ä d t c r Schauspielhaus: „Liebelei" <2,8); Residenz-Theater: „Madame Flirt" <>48j. s Wochcnspiclplau der StaatStheater. Opernhaus Sonntag tl2.i: „Caimen" <ü bis >4>Uj. Montag: Vor stellung für den Verein Dresdner Volksbühne: „Orpheus und Eurndike" j>48 b!S 2.>Ii>>, kein öffentlicher Karten verkauf. Dienstag: „Martha" 1248 bis '/zllj. Mittwoch: „FigarvS Hochzeit" 17 bis DvnncrSlag: „Tosca" i'^8 bis tst>. Freitag: 2. Sliisoiiickvnzert Reihe 6 s7j. vor mittags >412 össentliche Hauptprobe. Sonnabend: „Hvss- manns Erzählungen" <2-8 bis Sonntag slD.j: „Palestrina" <6 bis lv>. Montag: „Die Entführung aus dem Serail" l>48 bis Ist). Schauspielhaus: Sonntag <12.>: „Hascmanns Töchter" l>48>. Montag: „Die Propheten" <>48j. Diens tag: .Hmprovijationen im Juni" <l-48>. Mittwoch: Kabale und Liebe". Luise: Therese Thießen vom Neuen Schauspielhaus in Königsberg a. G. l7 bis >4ll>. Donnerü- tag: „Basanlasena" <1-8). Freitag: „Die Braut von Messina" i7 bis Sonnabend: „Propheten" <2-8j. Sonntag stll.j: Gcrhardt-Hauptmaiin Woche, l. Abend, fest liche Veranstaltung zur Frier von Haiiptmanns SN. Ge burtstag <X8>. Montag: Gcrhart»Hauplmann - Woche, Abend: „Der Biberpelz" <^8». s Mltteilungcn der StaatStheater. Opernhaus. Sonntag, den 12. November <ü>: „Carmen" mit Eva Plaschke-v. d. Osten In der Titelrolle, Tino Patticra als Dou JosS, Waldemar Stacgeman» als Gast (Escamillo), Angela Kolnlak lMicaelaj. Tänze mit Susanne DomboiS. Mi»sikalis<hc Leitung: Hermann Kntzschbach. Spielleitung Alsrrd Ncuckcr. clwreograpbiiche Leitung: Susi Hahl. Schauspielhaus. Sonnabend, den ll. November <^8). die Komödie „College E r a in p t o n" vvn Gcrhart Hauptinann in der bekannten Besetzung. — Sonntag, den 12. NovemLier l^8> nach längerer Pause: Wiederaufnahme dcS volkSslncks „H « scinanns Tvch > c r" von L'Arronge mit Musik vvn Karl Millöcker in der bekannte» Besetzung. Spielleitung: Alexander Wierth. Die Abonncmcntskarten sür den zweiten Teil der Spielzeit li)22/23 werde» nur noch bis mit Sonntag, den 12. November, mittags 2 U b r, während der üblichen vorinitlagSkasscitstundeii an der Kaße des Schauspiklhauscs auSgcgeben. si Lpielplau deo Re«s«a»tcr «chapspleltzauses vom >2. bi» Al. November. Loinitag N2.H „Die Aahrl ins Plane" ivllbnen» volkSbun» S8!1l bis llllXIch. Montag: .Jctichen Ecücrl" lBnhnen- volksbnnd tl SSI b!S ILOtlch. TlcnSlag: „Jranenkcnner" lvllhnen- oolksbniit, l2lX>I bis ILSOtll. Mittwoch: „Nole Bern!»' «Bühnen, voicsbund I2 7VI bi- I2t!N0>. DonncrSiag: „Franentcnncr" lBühncinioltbbunS irlOlll bis I»ch>l>>. strcttaa: ,^klein Dorrtt" iBiibncnvolksbund INNM bis 10SSM. Connabcnd. „Note ytrri'S" lBitbiicnnolkSbiiliü IL killl bis 18 MS). Lonnlag «IS.l: „Die stahlt in- Blaue lBnhnciivolkSbiind 12 SOI bi- 12,061. Montag: „Jcttchta cvebert" «Bühiienvolksbiiud 8SM bl» »noch. ch D«S Oratorium „Ono Babis?" von Felix Nowo- mlcjjki wirb beinnüchsl unlcr Mliwirtung de» Phllharmonllchcn Orchester», namhaslcr Solisten des Sächsischen SlaatslbcalerS und verschiedener Dresdner GelangSverciittünngen ersttnaiig in Dres den am i>. Dezember im BcrcinStmusc zur Aufführung gclangeu »liier Leitung von William L ci a r d t. ch Saanabendoesper in »er Krenzkirche, abend» » Uhr. Werke von Job. Leb. Bach: 1. Tokkata und stn«c tür Orgel In D-Moll «Peter». Bd. IV1: 2. „-Nicht so traurig!" Slioriied: 8. „Murre nicht, lieber vhrist!" Ali-Arie an» der Äaiitate „Nimm, wa» dein tsil": Z. „Weicht, ihr Traiicrgcisicrl": S. „Liebster Herr Jesu, wo bleibst du so lange?" Lied für All mit Orgel an» dem Schcmellilchcn Ge sangbliche: 6. „stürchlc dich nicht!" Molctte sür achistttnmige» Donveichor. — Mitwirlcnde: Der Krcuzchor. Solistin: Elsa hlartsch iAlil. Orgel: Beruh. Psannsitchl. Leiter: Proseßor Ott» Richter. — Texte an den Kirchlürcn. -j- Wann geht die Oper an? Wenn man daS mißen will, liest man den Theaterzettel. Aber da stand nun am Don nerstag bei „Ntgolettv" oben aus dem Zettel ^8 Uhr und unten >L7 llhr. Der Druckfehlerteufel ist eben ein respekt- loser Herr und scheut sich nicht, seine Possen selbst mit einer hohen Gcncralintcndanz zu treiben. ES sollte natürlich ein heitlich heißen >48 Uhr. DaS dachten wir uns gleich, liehen eS aber noch durch besondere Anfrage bestätigen und brachten die richtige Angabe Uhr, Andere Mütter aber war«»
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